Still crying, 'cause you don't remember... von YutakaUke ================================================================================ Kapitel 1: Erstes Zusammentreffen --------------------------------- Also… erst mal hallo und herzlich willkommen, dass du dich hierher verirrt hast xD“ Das ist eine kleine Zusammenarbeit von Dark-Unicorn und meiner Wenigkeit ^__^ Wie lang das hier wird, steht in den Sternen. Wir werden schauen, wie gut oder wie schlecht es ankommt ^^ So~ ich denke, es war genug, hier kommt gleich das erste Kapitel. Viel Spaß beim Lesen wünschen Dark-Unicorn & Himmelskind Erstes Zusammentreffen Es war ein schöner sonniger Tag. Keine Wolke war am Himmel zu sehen, die Vögel zwitscherten vergnügt und die ganze Welt schien heute auf den Beinen zu sein, in der Stadt spazieren zu gehen und sich zu amüsieren. So auch Andrey. Da er noch einige Überstunden abzubummeln hatte, die er als Kellner im schicksten Restaurant der Stadt gemacht hatte, und die meisten Leute heute bei dem schönen Wetter sowieso lieber im Stadtpark saßen und Eis aßen statt sich in ein Restaurant zu setzen, hatte er von seinem Chef frei bekommen. Ihm sollte das nur Recht sein. So hatte er seit langem endlich mal wieder einen Nachmittag Zeit, um ein bisschen bummeln zu gehen und vielleicht ein paar neue Klamotten zu kaufen. Bester Laune schlenderte er also gerade die große Einkaufsstraße entlang und betrachtete die vorbeiziehenden Menschen, als ihm plötzlich ein ganz bestimmter Jemand ins Auge fiel. War das nicht.. "Itsuki?", rief er zu dem kleineren Jungen hinüber, der unweit von ihm auf jemanden zu warten schien und ihn bis jetzt nicht bemerkt hatte. Itsuki war eine Weile mehr oder minder gedankenverloren durch die Straßen gelaufen und seufzte trotz des schönen Tages. Wo genau er hier war, wusste er nicht. Hier waren viele Menschen, die sich tummelten, von überall drangen Gesprächsfetzen zu ihm, mit denen er nichts anfangen konnte. Leute liefen mit ihren kleinen Kindern herum, trugen Taschen, kauften ihnen ein Eis. Überall, wo er auch nur hinblickte, sah er lächelnde und fröhliche Gesichter. Aber ihm war danach nicht wirklich zumute. Itsuki wusste noch nicht einmal, wie die Straße, geschweige denn der Ort hier, hieß, weder seinen Namen, sein Alter, noch wo er wohnte. Kurzum, er wusste einfach gar nichts mehr. An einer Ecke war er schließlich stehen geblieben und hatte nicht den blassesten Schimmer, wo er hingehen sollte. Dass jemand einen Namen rief, bekam er zwar mit, dachte aber nicht im Traum daran, dass er gemeint sein könnte. Andrey bemerkte verwundert, dass der Gerufene nicht im Geringsten reagierte. Weder sah er sich um, noch war er zusammen gezuckt oder sonst irgendwas. Hatte er ihn nicht gehört? Der Brünette zuckte mit den Schultern und ließ sich davon nicht abhalten. Stattdessen änderte er seine geplante Richtung und lief auf den Kleineren zu. Das war auch echt ein Zufall, dass er ihn gerade heute in der Stadt traf. Dabei hatte er ihn schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen.. Als er bei dem Kleineren angekommen war, der noch immer mit dem Rücken zu ihm stand und ihn gar nicht zu beachten schien, legte er eine Hand auf seine Schulter und sprach ihn erneut an. "Hey Itsuki", lächelte er. Der Kleinere hatte sich derweilen einfach hingesetzt und starrte in der Gegend herum. Sah den vorbeigehenden Leuten nach, die lachten, und setzte selbst eine etwas traurige Miene auf. Wo sollte er hin? Oder... woher kam er? Aus welcher Richtung? Er wusste es nicht mehr. Erneut seufzte er leise auf. Was mach ich denn, wenn es dunkel wird? Ob die anderen auch alle draußen schlafen?, fragte er sich. Doch als sich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen, sein Herz raste wie verrückt und er drehte den Kopf leicht. "Itsuki?", hakte er nach. "Da verwechselst du mich bestimmt mit jemandem. Tut mir Leid...", sagte er und versuchte zu lächeln. Als ob der nette Kerl wirklich ihn gemeint haben könnte. "Verwechseln?" Nun war Andrey erst recht verwirrt. War das am Ende gar nicht Itsuki? Aber er sah doch genauso aus.. Zugegeben, er hatte seinen damals besten Freund schon länger nicht mehr gesehen, aber er würde ihn doch jederzeit wieder erkennen! Und das da vor ihm war eindeutig Itsuki! Kopfschüttelnd sah er auf den Kleineren herunter. "Aber du bist doch Itsuki, oder nicht? Erkennst du mich nicht?" "Ich...", setzte er an, wusste aber keine vernünftige Antwort. Auch konnte er das Gesicht des Jungen nicht einordnen, beziehungsweise konnte sich nicht erinnern, ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben. Im Allgemeinen war sein Kopf wie leergefegt. Da war nichts drin. Nur die Eindrücke vom Hier und Jetzt. "Ich weiß es leider nicht...", sagte er entschuldigend. "Bist du sicher, dass du mich nicht mit irgendjemandem verwechselst?", fragte er zögernd. Sollte dieser Junge ihn kennen und nicht nur seinen Namen... das wären schöne Aussichten... und ein Anfang, mehr von sich in Erfahrung zu bringen. Meine Güte. Was zur Hölle wurde hier gespielt? Versteckte Kamera, oder was? Andrey ließ sich seine Gedanken nicht anmerken und betrachtete sich das Gesicht noch einmal genauer. Aber auch nach einer Minute war er sich noch immer hundertprozentig sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin mir sicher. Du bist Itsuki. Wir sind früher in die gleiche Klasse gegangen und waren beste Freunde", erklärte er mit fragendem Unterton. Konnte es sein, dass der Kleinere seinen eigenen Namen vergessen hatte? Aber wie oft kam das schon vor!? Itsuki spürte und sah auch diesen eindringlichen Blick und unwillkürlich schluckte er. "Itsuki...", wiederholte er leise. "Ich glaub, ich mag den Namen", gab er bekannt und lächelte schon wieder. Waren sie wirklich in eine Klasse gegangen? Konnte er sich nicht vorstellen. "Und... wer bist du?" Fast scheu stellte er diese Frage, aber wer vor ihm stand wollte er schon gerne wissen. Auch das 'beste Freunde', flüsterte er leise vor sich her. Was verstand man denn wieder darunter? Ein paar Mal wurde geblinzelt, der Blick leicht auf das Gesicht seines Gegenübers gerichtet, aber beim besten Willen... er erkannte es nicht. Unwillkürlich spürte Andrey einen Stich im Herzen, der ganz schön wehtat. Itsuki erinnerte sich also tatsächlich nicht mehr an ihn. Natürlich wollte er ihm keine Vorwürfe machen, immerhin wusste er anscheinend nicht einmal, wer er selbst war. Aber dass es ziemlich schmerzhaft war, vergessen zu werden, das konnte er nicht verleugnen. Vor allem gerade weil es Itsuki war, der sich nicht mehr an ihn erinnern konnte. Leise seufzte er auf. "Mein Name ist Andrey. Ich bin 18 Jahre alt und wie gesagt, in der Schule waren wir sehr gut befreundet. Leider haben wir uns nach der Schule aus den Augen verloren..", bedauerte er und sah dem Anderen erneut intensiv in die Augen. "Was ist nur mit dir passiert?" "Mhm... Andrey... passt zu dir...", lächelte er und legte den Kopf etwas schief. "Was ist Schule?", war gleich die nächste Frage. Itsuki wusste wirklich gar nichts mehr. Und mit dem Begriff 'Schule' konnte er ebenso wenig anfangen wie mit den anderen Sachen, die der andere sagte. Von der Seite wurde er leicht angerempelt und sein Kopf schnellte zu der Person, aber die ging einfach schon weiter. "Du bist 18... und wie alt bin ich?" Anscheinend wusste Andrey was, und das wollte er auch wissen. "Das tut mir Leid... Weswegen... haben wir uns aus den Augen verloren?" Andrey zog die Augenbrauen nach oben und seufzte dann schwer. Herrje, der schien ja wirklich gar nichts mehr zu wissen! Schon jetzt leicht erschöpft ließ er sich neben dem Kleineren auf den Boden sinken und begann geduldig zu erklären: "Du bist 18, wie ich, nur bist du ein paar Monate älter. Und die Schule... hm..." Er überlegte, wie er das am besten erklären sollte. "Da geht man hin, um etwas zu lernen. Alle jungen Leute sind verpflichtet zur Schule zu gehen, damit sie lernen, was man später im Leben und für die Arbeit braucht." Zufrieden mit seiner Erklärung nickte er und sah den Violetthaarigen von der Seite an. "Wir haben uns aus den Augen verloren, weil du weggegangen bist. Du wolltest etwas mehr von der Welt sehen als diese kleine Stadt hier. Ich wäre gerne mit dir gegangen, aber ich wollte dich nicht einengen und ich hatte auch gar kein Geld dafür. Deswegen bin ich hier geblieben und habe immer auf Nachricht von dir gewartet... die niemals kam", sprach er traurig weiter. Er hatte seinen Freund vermisst und es war ein merkwürdiges Gefühl, dass er auf einmal wieder da war, aber nichts mehr wusste. "Lernen...", wiederholte der Kleinere langsam das Wort, an dem er als letztes hängen geblieben war. "Und was lernt man da?" Er sah den Brünetten an und blinzelte ein paar Mal verwirrt. Über seinem Kopf erschienen schon imaginäre Fragezeichen. "Arbeitest du denn auch? Und wenn ja, was?" Andrey hatte sein Interesse geweckt. Mit jedem Wort, was er sagte, rückte er auch ein kleines Stückchen näher. "Gibt es denn noch mehrere Orte als den hier?" Itsuki dachte, dies hier wäre der einzige Ort, den es gab und das man weiter gar nicht kam, auch wenn der Horizont etwas anderes sagte. Für ihn jedoch schien alles so unendlich weit weg, einfach unerreichbar. "Und was ist Geld? Kann man das essen? Ich hab nämlich Durst...", gestand er leise. Auch der Unterschied zwischen Essen und Trinken war ihm nicht bewusst. "Du stellst ja Fragen." Andrey kratzte sich verunsichert am Kopf. Er kam sich vor, als hätte er ein kleines Kind vor sich, dem man absolut alles erklären musste. Irgendwie hatte er jetzt schon das Gefühl, dass das hier ganz schön an seinen Nerven zerren würde. Aber er konnte Itsuki doch nicht einfach hier sitzen lassen! So seufzte der Brünette und atmete tief durch. "Nein, Geld kann man nicht essen. Aber damit kann man etwas zu essen kaufen. Und auch etwas zu trinken. Wie wäre es, wenn wir dir erst einmal was gegen deinen Durst besorgen? Dann kann ich gern versuchen, dir noch deine anderen Fragen zu beantworten", erklärte er geduldig und lächelte seinen Gegenüber aufmunternd an. "Kaufen...", er schaute in seinen Taschen nach, aber leider war da nichts drin... nur ein Portemonnaie, aber das war bis auf ein paar Sachen leer. Die Dinge, die darin waren, mit denen konnte er nichts anfangen und schenkte ihnen keine Beachtung. "Ich weiß nicht mal, wie Geld überhaupt aussieht...", sagte er traurig. In diesem Moment kam er sich genauso hilflos vor wie schon die ganze Zeit. Beinahe hätte er die Fragen von vorhin schon wieder vergessen. Andrey, der dem Kleineren neugierig zugesehen hatte, schüttelte den Kopf. "Aber du hast doch Geld. Guck, hier..." Vorsichtig nahm er Itsuki das Portemonnaie aus der Hand und öffnete das Fach für das Papiergeld. Dort zog er einen kleineren Schein heraus und zeigte ihm dem Violetthaarigen. "Hier, siehst du? Das ist Geld. Papiergeld. Der Wert steht als Zahl darauf. Aber es gibt auch Münzgeld. Das ist rund und besteht aus Metall. Aber das ist ja auch erst einmal egal. Heb dir dein Geld lieber auf, du wirst es noch brauchen. Ich lade dich ein, komm mit." Vorsichtig steckte Andrey das Geld wieder in das dafür vorgesehene Fach und gab dem Kleineren das Portemonnaie zurück, dann stand er auf und sah ihn erwartungsvoll an. Verwirrt blinzelte Itsuki. "Papiergeld?", fragte er und schaute sich die Scheine an. "Cool". Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Das mit dem Einladen fand er eine ganz tolle Idee und hakte sich prompt bei dem anderen ein. "Toll... Danke..." Na wenigstens wusste er, dass man sich für etwas bedankte. "Ist das denn viel an Papiergeld, was ich noch habe?" Immerhin konnte er das selbst schlecht einschätzen. Als Itsuki sich so plötzlich bei ihm einhakte, breitete sich ein merkwürdiges Gefühl in Andreys Körper aus. Es war komisch, dieses nach so langer Zeit wieder zu fühlen, doch der Brünette ignorierte es wie auch früher schon und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Es ist schon eine ganze Menge. Zwar wirst du nicht lange davon leben können, aber für eine Weile kannst du dir auf jeden Fall Essen und Trinken davon kaufen", lächelte Andrey geduldig und zog seinen Freund mit sich in Richtung eines Cafés, das ganz in der Nähe seinen Standort hatte. Dort würde er dem Kleineren nicht nur etwas zu Trinken vorsetzten, sondern am besten auch etwas Essbares. Wer wusste schon, wie lange er nichts mehr gegessen hatte. "Wie weit reicht deine Erinnerung zurück?", erhob der Brünette ganz unvermittelt wieder die Stimme und sah den Anderen fragend an. "Ich meine, wie lange bist du schon so?" Aber Itsuki hatte erst einmal eine viel wichtigere Sache im Kopf. "Eine Weile lang? Wie lange ist eine Weile? Und wie komme ich an das... Papiergeld? Muss man dafür was tun? Und wenn das so ist, was?" Fragen über Fragen, aber er wollte alles wissen. Schließlich brauchte er doch mehr von dem Papiergeld, wenn es irgendwann nicht mehr da war. "Erinnerung... öhm...", fiel ihm dann Andreys letzte Frage wieder ein. Er überlegte einen kleinen Moment, aber wie sollte er das sagen? "Ich weiß nicht... eigentlich kann ich mich an gar nichts erinnern. Nur noch, dass du mich vorhin angesprochen hast. Aber davor... mh-mh.." Itsuki schüttelte den Kopf und blinzelte den anderen an. "Ich bin doch ganz normal", setzte er dann leicht empört dazu. "Ich möcht halt nur alles wissen, weil ich nichts weiß. Und ich glaub, dass ich vorhin irgendwo gehört hab, dass man viel wissen sollte, damit man es... wie hat er das ausgedrückt... ach ja... man sollte ganz viel wissen, damit man etwas erreichen kann..." Wie zur Bestätigung nickte er bekräftigend. Grübelnd brummte Andrey und nickte dann. "Ja, ich glaube, da hat er Recht. Je mehr man weiß, umso mehr kann man auch erreichen. Deswegen geht man ja auch zur Schule. Man lernt und eignet sich so viel Wissen wie möglich an, damit man später einen guten Job bekommt. Und wenn man einen guten Job hat, dann bekommt man auch viel von dem Papiergeld. Und wenn man davon viel hat, dann kann man sich viele schöne und nützliche Sachen kaufen. Essen und Trinken zum Beispiel und eine eigene Wohnung und Möbel, Klamotten und eigentlich alles, was das Herz begehrt." Der Brünette lächelte. "Also, mit deinem Geld wirst du schon ein, zwei Wochen hinkommen, wenn du davon nur Essen kaufst und... na ja, wenn du bei mir... wohnst. Ich meine, nur wenn du willst, natürlich. Aber das wäre wohl am besten so, schließlich hast du sonst wohl nichts, wo du unterkommen kannst, und wenn du dir was suchst, dann reicht dein Geld sicher nicht aus...", stammelte er unsicher. Er wollte Itsuki keineswegs dazu bedrängen, bei ihm einzuziehen! Obwohl er es irgendwie schön fände. "Gehst du denn noch zur Schule, um mehr Wissen zu bekommen? Und wer gibt es euch?" Itsukis geistiger Stand war wohl der eines Kleinkindes, das gerade anfing, nach den Dingen der Welt zu fragen und zu versuchen, sie zu begreifen. "Eine Wohnung?... Aber... sowas hab ich doch nicht", sagte er leise und hörte auch schon die nächsten Worte. "Ich... ich weiß nicht... es ist doch deine Wohnung und da...", aber weiter wusste er auch nicht. Natürlich hatte er keine Ahnung, wo er die Nacht und auch die darauf folgenden Nächte verbringen sollte. Vielleicht sollte er doch einfach zustimmen. Wenn Andrey es ihm anbot. "Okay...", lächelte er dann. "Ich komm mit zu dir..." Andreys Herz stoppte einen kleinen Moment, um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen. Itsuki wollte wirklich bei ihm wohnen. Nicht, dass er viel Auswahl gehabt hätte, aber es freute ihn wirklich. Wenn Itsuki sich nicht mehr an ihn erinnern konnte, dann konnte er quasi noch mal von vorn beginnen. Er hatte noch einmal eine Chance, konnte einen Neuanfang starten. Glücklich lächelte der Größere einen Moment und wuschelte Itsuki dann liebevoll durch die Haare. "Fein. Dann wäre das ja erstmal geklärt. - Oh, sieh mal, wir sind schon da", bemerkte er dann und deutete auf das kleine Café, vor dem sie gerade ankamen. "Komm, wir setzen uns erst einmal und besorgen dir was zu essen und dann beantworte ich dir deine Fragen, so gut ich kann, okay?", fragte er und führte den Kleineren hinein und zu einem kleinen Tisch am Fenster. "Das sind aber ganz schön viele Fragen, die du beantworten musst", sagte Itsuki mit kindlicher Stimme, blinzelte kurz und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen, der gerade am nächsten war. Dabei hatte er die Hälfte der Fragen schon wieder vergessen und es fielen ihm schon wieder ganz viel neue ein. Fragen, fragen, fragen, war die Devise, ob er danach wirklich alles behielt, war die andere Sache. "Ich hab Durst, aber ich weiß nicht mehr, wie das hieß, was ich getrunken hab." Nachdenklich tippte er sich ans Kinn und verzog das Gesicht leicht. "Auf jeden Fall war es was Dunkles und... war unten dunkel und oben ganz hell. Als wenn es Schaum war. Und es hatte einen komischen Namen.." Beim besten Willen konnte er sich daran aber nicht mehr erinnern. Verwirrt und grübelnd runzelte Andrey die Stirn, während er sich gegenüber von Itsuki auf den Stuhl fallen ließ. "Cappuccino?", riet er dann, denn es gab sicher mehr als ein dunkles Getränk mit Schaumhaube, aber das war das Erste, was ihm einfiel. Es war wirklich schwer, wenn der Andere sich an solche Kleinigkeiten und auch alles andere nicht mehr erinnern konnte. Sicher, es hatte auch Vorteile, aber die vielen Fragen.. Nun, er würde sein Bestes geben, um sie alle bestmöglich zu beantworten. Blieb bloß zu hoffen, dass seine Geduld nicht vorher den Geist aufgab. "Hmmm... nee... ich glaub nicht...", erwiderte der Kleinere und überlegte angestrengt. "Das war in einem Glas.. und nach oben hin wurde es immer heller. Mit einem Löffel...", sagte er und versuchte es zu beschreiben. "Fing... glaub ich... mit... 'L' oder so an... aber ich hab keine Ahnung...", gestand er seufzend und war ziemlich ratlos, dass es ihm nicht einfiel. Aber dieses Getränk wollte er unbedingt noch einmal haben. "Und der Keks daneben war auch lecker", fügte er noch hinzu. Das Teil war fast noch besser als das Getränk an sich. "Hm, dann vielleicht ein Caffé Latte?", riet der Brünette weiter. Das war aber auch kompliziert. Er wusste ja nicht mal, ob er wirklich einen Kaffee meinte, aber das war wirklich das Einzige, was ihm dazu einfiel, und wenn Itsuki das unbedingt noch mal wollte, dann musste er eben versuchen herauszufinden, was das rätselhafte Getränk gewesen war. "Ja!", sagte er etwas lauter. "Genau, das war's! Eine Latte! Die hätte ich gerne noch einmal", freute er sich und erntete von einem anderen Tisch einen komischen Blick, den er aber nicht zu deuten wusste. "Darf ich sowas? Das war echt lecker..." Er beugte sich leicht zu Andrey und blinkerte diesen an wie ein kleines Kind, welches unbedingt etwas haben wollte. Unwillkürlich rückte der Brünette etwas von Itsuki zurück und lief leicht rot an, denn ihm war die Zweideutigkeit in dessen Worten und auch die Blicke der anderen Gäste durchaus bewusst. Verlegen hustete er und lächelte seinen Gegenüber leicht gezwungen an. "Okay, ich denke, das lässt sich einrichten", antwortete er ihm so normal wie möglich, schließlich konnte der Violetthaarige nichts dafür, dass es für 'Latte' mehr als eine Bedeutung gab und er das nicht wusste. Also bestellte er bei dem Kellner, der sich inzwischen zu ihnen gesellt hatte und amüsiert grinste, einen Caffè Latte, einen Cappuccino für sich selbst und zwei Stückchen Erdbeertorte, denn er war sich sicher, dass der Kleinere auch etwas Hunger haben musste. Hoffentlich schmeckte es ihm auch.. "Warum wechselt deine Gesichtsfarbe?", fragte Itsuki inzwischen neugierig und tippte Andrey an die Wange. Dass der Kellner kam, die Bestellung aufnahm und nach kurzer Zeit mit Getränken und dem Kuchen wiederkam, nahm er kaum wahr. Denn er wartete immer noch auf eine Antwort, aber in der Zwischenzeit sah Andrey im Gesicht so wie vorher aus. So musterte er das Getränk in dem Glas und quietschte leise auf. Um das Kuchenstückchen kümmerte er sich noch nicht. Er nahm sich den Löffel und hob damit etwas Schaum ab, um ihn sich in den Mund zu stecken. "Lecker", grinste er vor sich hin. Die Frage über seine Gesichtsfarbe überging Andrey bewusst, denn zu erklären, dass ihm das peinlich war, und dann wieder zu erklären, was 'peinlich' war und warum ihm das unangenehm war, das musste jetzt echt nicht sein. Später vielleicht, aber erst einmal war er ganz zufrieden, dass Itsuki mit dem Erscheinen seines Latte erfolgreich abgelenkt war. So hatte er Gelegenheit, den Kleineren einen Moment bei seinem kindlichen Verhalten zu beobachten. Süß, schoss ihm dabei unwillkürlich in den Kopf, woraufhin er erneut peinlich berührt den Kopf schüttelte. Er sollte so etwas wirklich nicht denken, das war nicht gut für ihn. Mit eisernem Willen wand er sich seinem eigenen Kaffeegetränk zu und streute etwas Zucker auf den Schaum, bevor auch er etwas davon kostete. Ja, war wirklich nicht schlecht; und lenkte ihn einen Moment erfolgreich ab. "Danke... dass du mich einlädst... erinner mich dran, das wieder gutzumachen...", sagte er und löffelte sich weiterhin den Schaum in den Mund und trank dann einen kleinen Stück, wobei er auch den Kuchen bemerkte da erst mal mit dem Finger etwas in der glibberigen Masse rumpiekte. "Hm... das sieht... komisch aus..", bemerkte er. Aber fast zeitgleich bemerkte das komische Besteckteil mit den Zacken. "Wofür ist denn das? Und wie soll man das essen?" Wieder blinkerte er Andrey mit großen Augen an. Wieder nahm er einen Schluck von dem Getränk und löffelte es mehr oder weniger aus. Wenigstens das hatte er herausgefunden, wie das funktionierte. Aber das andere merkwürdige Teil war für ihn noch ein Rätsel... ~~~ Über Kritik, egal ob positiv oder negativ sind gern gesehen :) Kapitel 2: Von süßen Sachen, widerspenstigen Hosen und bekannten Fremden ------------------------------------------------------------------------ Nach einiger Zeit geht es hier endlich weiter. Wir entschuldigen uns für die lange Wartezeit, hoffen dennoch, dass es euch gefällt ;D Danke übrigends für die netten Kommentare, das ermutigt zum Weiterschreiben. Es wird sich bemüht, weitere Kapitel in kürzeren Abständen hochzuladen. Enjoy reading Dark-Unicorn & Himmelskind __________________________________________ "Das?", fragte Andrey, nahm seine eigene Kuchengabel und lächelte gutmütig. "Das ist eine Gabel. Funktioniert so ähnlich wie das Ding, das du gerade in der Hand hast. Pass auf, du hältst sie zwischen Zeigefinger und Daumen, legst sie auf dem Mittelfinger ab", er demonstrierte besagte Gabelhaltung, "dann stichst du damit in den Kuchen und drückst ihn zur Seite, so dass sich ein Teil davon abtrennt. Das schaufelst du dann auf und steckst es in den Mund." Andrey lächelte und aß ein Stückchen vor. "Hmmm. Schmeckt echt lecker. Süß und cremig. Koste mal!" "Hmm..." Angestrengt hörte und sah er zu. Was das bezweckte, wusste er nicht. Das Ding konnte man doch auch noch gut mit den Fingern essen, oder etwa nicht? Das mit dem Zeigefinger und Daumen wollte nicht so klappen. Also machte er eine Faust, nahm die Gabel, wie es hieß, dazwischen und fing dann an, etwas damit abzumachen, woraufhin das erste Stückchen neben dem Teller lag. Daran ließ er sich nicht stören, stach es auf und schaufelte es sich in den Mund, kaute den Bissen. "Das ist ja noch besser als eine Latte...", lächelte er und kicherte leise. Peinlich berührt lachte Andrey auf und konnte einen leichten Rotschimmer auf seinen Ohren nicht verhindern. Warum musste das auch so unschuldig und gleichzeitig irgendwie verrucht klingen? "Siehst du?", lächelte er den Kleineren trotz dessen freundlich an. "Wusste ich doch, dass das nach deinem Geschmack ist. Früher hast du auch immer gern so süßes Zeug gegessen.. Aber das mit der Gabel müssen wir unbedingt noch üben, das sieht noch ziemlich unbeholfen aus", bemerkte er dann amüsiert. "Süßes Zeug?", schmunzelte er und legte den Kopf leicht schief. "Das ist lecker...heißt das Teil so? Süßes Zeug? Schmeckt auch irgendwie so...so...weiß nicht...eben lecker halt", zuckte er mit den Schultern und versuchte sich weiterhin fleißig an der Gabel, was nicht so ganz gelingen wollte. Er empfand das Besteckteil eher als lästig statt hilfreich. Aber die Hoffnung starb bekanntlicherweise zuletzt. Und wenn andere so eine dämliche Gabel halten konnten, dann konnte Itsuki das schon lange. Andrey lachte leise auf. Wie süß der Andere doch war, wenn er so unschuldig tat.. "Nein, das heißt nicht Süßes Zeug. Das ist ein Erdbeerkuchen. Die Erdbeeren sind die roten, größeren Stücke darin. Das Weiße ist Sahne und unten das ist der Boden. Zusammen nennt man das dann Kuchen", erklärte der Brünette geduldig lächelnd. "Das, was das Ganze so lecker schmecken lässt, ist der Zucker. Der macht den Kuchen so süß. Aber Zucker ist noch in vielen anderen Sachen drin. Bonbons, Schokolade, Pudding, Früchte.. Und das ist dann alles 'süßes Zeug', was du immer gern gemocht hast." "Süßes Zeug...", wiederholte er noch einmal. "Das hört sich alles lecker an...wo kann man das denn alles bekommen? Das, was du gesagt hast." Alles auf einmal konnte er sich nicht merken. Langsam wurde er neugierig, denn die Begriffe sagten ihm komischerweise etwas, obwohl er nicht wusste, wie es aussah. Aber er meinte, das von irgendwoher zu kennen. Und der Erdbeerkuchen war echt superlecker, wovon er auch kein Krümelchen auf dem Teller zurückließ. Schnell trank er noch seinen Latte aus und lehnte sich dann schon gleich entspannt zurück. Itsuki leckte sich über die Lippen. Mit einem dreckigen Mund wollte er nicht umherlaufen. Fasziniert beobachtete Andrey den Kleineren, bis er sich mit einem entschiedenen Kopfschütteln abwenden konnte und ein weiteres Stück seines eigenen Kuchens aß. Und obwohl der Andere schon fertig war, ließ er sich nicht davon abhalten seinen Kuchen zu genießen. Dafür beantwortete er, nachdem er runtergekaut hatte, dessen Frage. "Also, ein paar Sachen davon habe ich noch zu Hause in meinem Kühlschrank. Die kannst du gerne heute Abend mal kosten, wenn du willst. Die anderen Sachen können wir ja nach und nach mal in einem Einkaufszentrum kaufen. Das müssen wir wahrscheinlich sowieso machen, damit wir nach und nach herausbekommen, was dir schmeckt und was nicht", erklärte er und trank noch einen Schluck Cappuccino. "Au ja..." Bei diesen Worten war er gleich Feuer und Flamme. Was Neues ausprobieren! Da war er gleich dabei. "Ist das ..Einkaufs...dingsa...etwas, wo man was für das Papiergeld bekommt?", fragte er prompt. Dann musste er da unbedingt hin. "Gibt es da auch Erdbeerkuchen?", wollte er wissen. "Und einen Latte?" Von dem Zeug brauchte er auf jeden Fall noch mehr. "Ich mag bestimmt alles", lächelte er und grinste Andrey dann an. Aber nach ein paar weiteren Minuten drückte irgendwie seine Blase und rutschte etwas unruhig auf seinem Stuhl herum. Ob das normal war, dass es da irgendwie drückte? "Ja, genau", lächelte Andrey und nickte. "In so einem Einkaufszentrum kann man mit Geld alles kaufen, was man will. Und da gibt es auch Erdbeerkuchen. Aber Latte.. Da bräuchte man normalerweise eine richtige Maschine für und die habe ich leider nicht. Aber wir können gern immer mal hier her kommen und eine Tasse trinken", schlug er dann großzügig vor, obwohl ihm langsam irgendwie Zweifel kamen, wie er sich das alles leisten sollte.. Ehe er den Gedanken zu Ende denken konnte, bemerkte er wie Itsuki auf einmal anfing hin und her zu rutschen. Fragend hob er seine Augenbrauen. "Musst du mal?" "Hmm.. alles kaufen... auch eine Wohnung?", hakte er gleich nach und wurde zusehends unruhiger. Er schob seine Hände unter den Hintern, in der Hoffnung, es würde besser werden, aber das tat es nicht. Noch mehr rutschte er umher. Er sah zu Andrey und wurde diesmal selber leicht rot um die Nasenspitze. Und wie er mal musste. So nickte er einfach. Aufstehen wollte er aber auch nicht. Nachher würde das einfach in die Hose fließen. Und sich dreckig machen war bestimmt nicht angenehm. Andrey wollte ihm gerade auf die Wohnungsfrage antworten, als er den Kleineren nicken und leicht rot werden sah. Er war ja schon überrascht, dass er mit der Frage was anzufangen wusste, aber noch mehr, dass er dann nicht einfach aufs Klo ging. "Ähm, ja. Also, wenn du mal musst, dann solltest du auf Toilette gehen", schlug er leise flüsternd vor. "Komm mit, ich zeig dir auch, wo sie ist." Damit stand er auf und sah den Anderen erwartungsvoll an. Dass man dem auch alles zeigen musste.. "Würd ich ja gerne...", sagte er leise. "Aber ich weiß nicht, wo...." Aber das wurde ihm auch schon abgenommen und war mehr als nur froh, dass Andrey ihm zeigen wollte, wo das ist. Er stand auf und tapste in ganz kleinen Schritten hinter dem anderen her. Dadurch versuchte er zu verhindern, dass er es einfach laufen ließ. Nur langsam kam er hinterher und mussten den ganzen Laden durchqueren, als er ein kleines Schild an der Tür sah, an dem ein Junge abgebildet war, der in eine Schüssel auf dem Boden pullerte. "Bis gleich...", quetschte er noch raus, dann verschwand er in dem Raum, wo er zunächst noch mit dem Verschluss seiner Hose kämpfen musste, um sich endlich erleichtern zu können. Als der Kleinere in den Toilettenräumen verschwand, blieb Andrey erleichtert seufzend vor der Tür stehen. Ein Glück, dass er ihm nicht auch noch zeigen musste, wie das funktionierte. Das wäre vielleicht heiter geworden! Leise lachte der Brünette auf und schüttelte den Kopf, wurde dann jedoch schnell wieder ernst, als seine Gedanken zur näheren Zukunft glitten. Wie sollte das mit ihnen beiden eigentlich weitergehen? Gut, er hatte Itsuki schon versprochen, dass er bei ihm wohnen durfte, dass sie gemeinsam einkaufen gehen wollten und herausfinden, welchen Geschmack der Kleinere hatte.. Aber allgemein gesehen würde das ganz schön viel Arbeit und Erklärungen benötigen. Itsuki war irgendwie wie ein kleines Kind, dem man noch so viel beibringen musste.. Wollte er sich das wirklich antun? Nun, eigentlich schon. Der Violetthaarige hatte schon immer einen festen Platz in seinem Herzen gehabt, von wo er sich auch nie verdrängen ließ. Aber andererseits.. er mochte keine kleinen Kinder. Die vielen Erklärungen würden ihn mit der Zeit in den Wahnsinn treiben. Aber er war es Itsuki schuldig, immerhin hatte er sonst niemanden. Leise seufzte Andrey auf. Das konnte ja noch was werden. In der Zwischenzeit bemerkte Itsuki, dass die Sache mit dem Knopf und dem Reißverschluss schon eine Sache für sich war. Er bekam das verfluchte Ding nicht auf! Verdammt noch mal! Er fluchte leise und wimmerte, weil er so nötig mal musste. Aber die Hose, eher gesagt, der Knopf spielte ihm einen Streich. Das war nicht fair. Aber zu Andrey wollte er nicht gehen. War ihm ja selbst peinlich, dass er das verfluchte Ding nicht aufbekam. Wer hatte das eigentlich erfunden? Itsuki trippelte von einem Bein aufs andere, mit sich ringend, was er machen sollte. Er biss einfach die Zähne zusammen, öffnete die Tür und trat mit gesenktem Blick zu dem Größeren. "K-Kannst... du mir.. die Hose aufmachen?", fragte er leise, peinlich berührt. "...bitte...", fügte er noch hinzu. Apropos 'das konnte ja noch was werden': "Was!?" Leicht geschockt starrte Andrey den Kleineren an. Auch das noch, konnte der denn gar nichts!? Aber bevor noch ein Unglück geschehen konnte, befreite der Brünette sich mit einem Kopfschütteln aus seiner Starre und griff trotz roten Kopfes und zitternder Finger beherzt zu. Mit einem schnellen Handgriff hatte er den Knopf offen und mit einem zweiten auch den Reißverschluss nach unten gezogen. "Bitte", brachte der Größere schließlich noch hervor und lächelte verlegen, das Herz bis zum Hals klopfend. Aber wenigstens konnte jetzt nichts mehr Schlimmeres kommen, oder?! Itsuiki war ziemlich erleichtert, als Andrey ihm die Hose aufmachte und seufzte leise. Mit einem genuschelten 'Danke' verschwand er sofort wieder auf dem Klo, ließ die Tür angelehnt, da er sich auf 'so viele' Dinge gleichzeitig nicht konzentrieren konnte aufgrund des Druckes seiner Blase. Zum Glück wusste er, wie man strullerte und stellte sich vor das Klo und plätscherte erleichterte seufzend in die Kloschlüssel. Er konnte gar keinem sagen, wie gut ihm das tat, endlich von dem Druck befreit zu sein. Aber wie die Hose schließen? Also zog er sich nur die Shorts hoch, die Hose zwar auch, aber unverschlossen. Schnell wusch er sich noch die Hände und ging wieder hinaus, zeigte schüchtern mit dem Finger wieder auf seine Hose. Die angelehnte Tür stellte, so musste sich Andrey ehrlich eingestehen, eine ziemliche Verlockung dar. Normalerweise hätte er so eine Chance bestimmt genutzt, aber das hier war immerhin sein bester Freund und da spielte seine gute Erziehung dann doch nicht mit. Mit einem leisen Seufzen drehte sich der Brünette mit dem Rücken zur Tür und schloss zusätzlich die Augen - schließlich wollte er sich nicht nur auf seine Moralvorstellungen verlassen; man wusste ja nur zu genau, wie schnell man diese vergessen hatte.. Er sah erst wieder auf, als er hörte, dass Itsuki anscheinend fertig war und auf die Tür zukam. Auf seinen Fingerzeig hin schloss er dem Kleineren die Hose wieder und sah ihn dann mit einem leicht schief geratenem Lächeln an. "Das sollte unbedingt mit auf unsere 'Dringend Üben'-Liste". Verlegen lächelnd und am Kopf kratzend sah er Andrey an und nickte nur. "Tut mir Leid..", murmelte er. "Hosen mit solchen Teilen sind eben unpraktisch...", sagte er. "Auch wenn es ganz nett aussehen mag." Gab es nicht praktischere Hosen? Beinahe wäre das nämlich wirklich sprichwörtlich in die Hose gegangen. Und was dann? Dann wäre die ganze Sache noch wesentlich peinlicher geworden. Aber seine gute Laune war gleich wieder da, er fühlte sich frei und war voll von Tatendrang. So hakte er sich beim Anderen unter, grinste ihn breit an und fragte: "Was machen wir jetzt?" "Du lernst das schon noch", lächelte der Größere nun etwas ehrlicher zurück und spürte wie Itsukis gute Laune langsam auf ihn abfärbte. Das war schon früher immer so gewesen. Itsuki, der vor Tatendrang sprühende Gute-Laune-Junge, und er selbst, der eher ruhigere, ausgleichende Typ, der den Anderen immer wieder zurückhielt, wenn er zu weit ging. Eigentlich waren sie immer ein super Team gewesen.. Na ja, vielleicht konnte es ja wieder so werden. Erstmal zog er den Kleineren jedenfalls zurück zu ihrem Tisch. "Also, erstmal müssen wir auf jeden Fall bezahlen und dann schlage ich vor, dass wir noch eine Runde in den Park gehen. Es ist so schönes Wetter, das muss man genießen", lächelte er. "Mhm... hoffen wir's... Besser wär das bestimmt", lächelte er, kuschelte sich leicht an den Anderen, musste ihn aber leider am Tisch schon wieder loslassen, was er natürlich äußerst schade fand. Sogar einen Seufzer verkniff er sich. "Park... Was ist das?", fragte er, auch wenn sich das doch ganz nett anhörte. Itsuki blinzelte und sah auf den leeren Teller und das leere Glas. Er hatte Hunger und könnte glatt noch ein paar Sachen verdrücken, aber vielleicht war das Gefühl ja auch normal und er würde sich daran gewöhnen. Ihn freute es ungemein, dass Andrey aufgetaucht war und lächelte eben jenen die ganze Zeit an. "Nun ja, ein Park ist ein großer Platz, an dem jede Menge Bäume wachsen und viel Gras ist, und da kann man schön spazieren gehen oder sich auf eine Bank setzen. Dort lässt sich herrlich die Natur genießen. Man hört die Vögel singen und manchmal sieht man auch ein Eichhörnchen. Es ist eben vor allem ein Ort zum Entspannen, an dem man auch ein bisschen Sonne tanken kann", schwärmte Andrey und lächelte leicht. Er liebte die Natur, deswegen war er bei schönem - und auch weniger schönem - Wetter oft im Park. Mit einer Handbewegung winkte er einen Kellner heran und machte ihm begreiflich, dass er zahlen wollte. Als er wieder zu Itsuki sah, stellte er fest, dass dieser ihn noch immer anlächelte. Kurz smilte er zurück und fragte dann: "Was ist?" Ob diese Natur etwas für ihn war? Warum eigentlich nicht. Er musste alles ausprobieren und neu lernen. "Hört sich schön an... so ruhig... Aber wie tankt man Sonne?", blinkerte er. "So wie die Autos das machen?" Der Kleinere hatte nämlich gesehen, als er an einer Tankstelle ankam, dass Autos irgendwas getankt hatte, jedenfalls hatte dort jemand dieses Wort verlauten lassen. Aber wie das bei einem Menschen gehen sollte, dafür reichte sein Grips dann doch nicht. Auf Andreys Frage hin, lächelte er nur noch breiter. "Lass uns gehen... in den... Park.." Auf Itsukis Aussage hin lächelte auch Andrey noch etwas breiter. "Ja, das machen wir." Jetzt freute er sich glatt noch ein bisschen mehr.. Gerade kam auch der Kellner bei ihnen an, den der Brünette auch gleich bezahlte. Dann stand er auf und bewegte sich Richtung Ausgang, immer darauf achtend, dass der Kleinere ihm auch folgte. Draußen angekommen streckte er sich leicht und lächelte den Anderen an. "Sonne tanken.. Nein, das kann man nicht wie ein Auto", lachte er leise. "Das macht man, indem man sich im Freien irgendwo hinsetzt oder am besten legt und dann genießt wie die Sonne auf einen herunterscheint. Dabei kann man sich ganz wunderbar entspannen und man fühlt sich danach weniger gestresst, richtig glücklich. Das machen die Sonnenstrahlen." Mit einem weiteren Lächeln ging er voran, um den Weg Richtung Park zu leiten. Kritisch beäugte er, wie Andrey dem Kellner etwas von dem Papiergeld gab und ein paar Münzen wiederbekam. Die wollte er sich doch mal genauer ansehen, beugte sich etwas weiter nach vorne, um auch ja was sehen zu können. Aber kaum hatte er die Münzen gesehen, waren sie schnell wieder weggesteckt. Aufmerksam lauschte er den Worten Andreys, jedenfalls so mehr oder weniger, denn in Gedanken war er noch bei den komischen runden Sachen, die Münzen hießen. "Hmm...", machte er als Zustimmung, erhob sich auch, schnappte sich wieder den Arm des anderen und ließ sich führen. Bereitwillig ließ Andrey Itsuki bei sich einhaken, war jedoch etwas irritiert über dessen kurze Antwort, die irgendwie abwesend klang. Also sah der Brünette auf ihn herunter. "Ist irgendwas nicht in Ordnung?", wollte er leicht besorgt wissen. "Was sollte nicht in Ordnung sein?", fragte er blinzelnd und legte leicht den Kopf schief. "Ich hab nur kurz nachgedacht, aber zugehört hab ich dir", lächelte er und lief weiter neben dem anderen her. Er würde schon nach den paar Straßen, die sie entlanggelaufen waren, nicht mehr zurück zum Café finden. "Ich weiß nicht. Du klangst so abwesend", antworte Andrey noch immer besorgt, aber auch etwas beruhigt, dass wohl nichts Schlimmeres war. Dennoch war er neugierig. "Über was hast du denn nachgedacht?", wollte er von Itsuki wissen. "Über gar nichts...", winkte er ab und lächelte noch immer. Seine Sinne waren wieder auf die Straße vor ihm gerichtet. Dieser graue, gepflasterte Weg. Und auf den Straßen waren weiße Streifen, hin und wieder auf mal Pfeile, die er nicht verstand, aber das machte ja nichts. Jetzt wollten sie erst mal in den Park... Nicht ganz in seiner Neugier befriedigt brummte Andrey kurz und ließ es dann bei sich bewenden. Er konnte Itsuki schließlich nicht zwingen, dass er mit ihm sprach. Vielleicht hatte er es auch schon wieder vergessen.. Was wusste er schon? "Sag mal", fiel es ihm da plötzlich ein, "du warst nicht zufällig schon mal im Krankenhaus oder beim Arzt, oder?" Denn die wussten garantiert mehr als er. Vielleicht konnten sie auch endlich aufklären, woher die Amnesie kam; vielleicht hatte Itsuki auch einen Schlag auf den Kopf bekommen, der diese Nachwirkungen hatte und behandelt werden musste! "Krankenhaus? Arzt?" Lauter imaginäre blinkende Fragezeichen erschienen mit einem Mal über seinem Kopf. Wollte Andrey jetzt testen, wie viel er gerade an Fragen vertragen konnte oder ob er doch nicht was wusste? "Nein...das Letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich auf einmal da war... aber was davor war, weiß ich nicht..." Vielleicht war er ja vom Himmel gefallen? Diese wahnwitzige Vorstellung kreiste gerade in seinem Kopf herum. "Ach, entschuldige. Ich vergesse immer wieder, dass du so gut wie gar nichts mehr weißt", lächelte der Brünette entschuldigend. "Ein Krankenhaus ist ein großes Gebäude, wo wirklich kranke Leute hinkommen. Leute, die Unfälle hatten oder operiert werden müssen und so. Zu einem Arzt geht man erstmal, wenn man zwar krank ist, aber vielleicht nicht so schlimme Sachen.. Ist ja auch egal, jedenfalls glaube ich, dass es besser wäre, wenn du dich mal untersuchen lässt. Vielleicht finden wir ja raus, was mit dir passiert ist." "Na, danke auch...", sagte er leicht beleidigt und pokte dem andern in die Seite. "Ich kann ja nichts dafür, dass ich nichts mehr weiß.", seufzte er und richtete seinen Blick gen Himmel. "Aber ich bin doch nicht krank. Ich weiß nur halt nichts mehr... Muss ich deswegen auch zum Arzt oder ins... Kr...Krankenhaus?", fragte er. Warum wusste er nicht, aber das klang ihm nicht so sympathisch wie die Latte, die er vorhin getrunken hatte oder den leckeren Kuchen. "Ich weiß doch, dass du nichts dafür kannst", sagte Andrey und knuffte den Kleineren leicht entschuldigend zurück. "Aber ja, es wäre besser, wenn wir deswegen einen Arzt aufsuchen. Für deinen Gedächtnisverlust muss es schließlich einen Grund geben und wenn den einer rausfinden kann, dann ein guter Arzt", versuchte er zu erklären. Er meinte das ja auch keineswegs böse und wenn Itsuki sich weigerte, würde er ihn auch nicht zwingen, aber ihn selber würde es irgendwie schon beruhigen, wenn ein Doktor ihn wenigstens mal durchchecken würde, damit sicher war, dass alles mit dem Violetthaarigen in Ordnung war. "Schon gut....", seufzte er, blickte immer noch nach oben, wo sich weiße, große flauschig aussehende Formen weiter bewegten. "Ein guter Arzt...kennst du denn so jemanden?" Er zuppelte den anderen am Ärmel. "Wenn du mit mir kommst, mach ich das, aber sonst nicht", stellte er gleich klar und sah den Anderen bittend an. Alleine würde er nirgends hingehen, da machte sich bei ihm ein komisches Gefühl breit, das er nicht einordnen konnte, beziehungsweise, dessen Namen er nicht kannte. Wüsste er den Namen, würde er es als Angst beschreiben. "Ja, wir können ja zu dem Arzt gehen, zu dem ich auch immer gehe, wenn ich krank bin. Der ist auch wirklich nett", lächelte Andrey aufmunternd und strich kurz, beinahe wie zufällig über Itsukis Hand an seinem Arm. "Und natürlich brauchst du da nicht alleine hin. Das würde ich auch gar nicht zulassen. Erstens würdest du dich wohl eher verlaufen, als da hin zu finden, und zweitens möchte ich auch gern hören, was der Arzt zu sagen hat. Du würdest wohl eh nicht viel damit anzufangen wissen.." "Hmm... okay.. Und wann?", fragte er gleich und schnappte sich die Hand, die ihn streichelte und verschränkte sie mit seiner. Wieder etwas, was er sich bei jemandem abgeschaut hatte. Solange Andrey ihn begleitete, war ja alles in Ordnung. "Hast wohl Recht..", murmelte er und blinzelte. Itsuki würde wahrscheinlich die Hälfte vergessen, wenn der Arzt was sagte. "Verstehst du denn, was der Arzt sagt? Warum bist du kein Arzt? Was bist du denn?" Andrey lächelte leicht schief. "Herrje, immer so viele Fragen auf einmal.." Aber das war sicher nicht der einzige Grund. Er konnte nichts dagegen tun, aber Itsukis Nähe machte ihn langsam nervös. Dass er gerade ihre Finger verschränkte, trug auch nicht gerade dazu bei, dass es ihm besser ging.. Ob der Kleinere wusste, was er da tat? Der Brünette schüttelte den Kopf. Wohl eher nicht. "Hm, ich würde sagen, wir gehen morgen früh, bevor ich arbeiten muss. Ich will heute erst einmal das schöne Wetter genießen..", setzte er also ihr Gespräch fort und seufzte leise. "Ich bin kein Arzt, weil ich nicht die notwendige Ausbildung dafür habe. Aber ich würde auch gar keiner werden wollen. Deswegen verstehe ich aber wahrscheinlich trotzdem ungefähr, was der Arzt morgen sagen wird. Man lernt eben doch einiges in der Schule und auch vom Fernsehen und von Büchern.. Tja, und was ich bin; ich bin Kellner - und ein ziemlich Guter will ich meinen", grinste er. Es war zwar kein Traumjob, aber er half ihm auf jeden Fall fürs Erste über die Runden. "Tut mir Leid..", nuschelte er, senkte das Haupt und ließ seine imaginären Nekoöhrchen hängen. "Ich weiß doch nichts...und wenn ich nicht frage, werde ich nie was wissen. Aber wenn du nicht willst, dass ich frage, sag es, dann lass ich es. Zumindest kann ich es versuchen...", meinte er und hielt ihre Hände verschränkt. Der Kleinere fand es toll, Andrey an der Hand zu halten. Diese Geste beruhigte ihn irgendwie. "Na gut...machen wir das morgen früh. Vielleicht wissen wir ja dann mehr. Das wär doch was... Wer weiß... vielleicht weiß ich ja doch irgendwann wieder alles..." Einen Moment zögerte er. "Kellner... Kann ich... kann ich dann mal mitkommen?" Sonst wäre er doch bestimmt die ganze Zeit alleine. "Nein, nein, so meinte ich das doch nicht", wehrte Andrey schnell ab. "Es ist nur ziemlich anstrengend und ich komme mir vor wie einer unserer Lehrer, den ich immer so gehasst habe." Der Brünette lächelte leicht bei der Erinnerung an den dicken Biolehrer, der immer alles so erklärt hatte, als wären seine Schüler eigentlich unterbemittelte Kindergartenkinder. Doch schnell fing er sich wieder, als ihm einfiel, dass Itsuki seine Erinnerung nicht teilen konnte.. "Jedenfalls wäre es trotzdem natürlich schön, wenn du deine Erinnerung wiederbekommen würdest. Das wäre doch für dich auch einfacher und du wärst nicht mehr so von mir abhängig.. Denn ich glaube leider nicht, dass ich dich mit auf Arbeit nehmen kann; mein Boss mag so was nicht. Aber ich kann ja trotzdem mal ein gutes Wort für dich einlegen", versicherte er. Bei dem Gedanken, den Kleineren alleine bei sich zu Hause zu lassen, war ihm nicht ganz wohl zumute, aber er würde wohl nicht viel daran ändern können. "Bin ich denn von dir abhängig?" Mit großen Kulleraugen sah er den anderen an. Aber schon bei den nächsten Worten sah er wieder nach vorne. "Mhm... Auch nicht so schlimm, wenn ich nicht mitkommen kann.. Muss ich mich eben irgendwie anders beschäftigen. Nein, dann lass... deinen Boss in Ruhe... Vielleicht sollte ich mir auch Arbeit suchen", dachte er laut nach. Das wäre doch eine Möglichkeit. Schließlich konnte er ja nicht einfach nur so rumsitzen und nichts tun. Er hatte schnell herausgefunden, dass ihm langweilig wurde, wenn er nichts zu tun hatte. "Na ja, ich denke schon, dass du irgendwie von mir abhängig bist. Zumindest im Moment. Ich meine.. du kannst dir ja nicht mal alleine was zu essen kaufen", lächelte Andrey entschuldigend. "Ich glaube auch nicht, dass du in nächster Zeit einen Job bekommen wirst. Du wirst erst einmal die grundlegendsten Dinge lernen müssen, aber das kriegen wir schon hin. Und bis dahin kannst du dich ja mit fernsehen oder spazieren gehen beschäftigen. Vielleicht lernst du ja auch ein paar neue Leute kennen", schlug er dann vor. Er wusste, dass Itsuki schon immer ein sehr sozialer Mensch gewesen war und Leute kennen zu lernen, würde ihm sicher Spaß machen. "Oh Mann... ich will aber auch arbeiten. Machen, was du willst. Ich will nicht nur alleine sein", wehrte er ab und zog einen Flunsch. "Was ist denn Fernsehen? Macht das Spaß?", erkundigte er sich und alles andere war schon wieder vergessen. Der Violetthaarige würde es nur begrüßen, eine Beschäftigung zu haben. Denn lange stillsitzen war nicht sein Ding. Bewegung, er brauchte Bewegung. Musste nicht in Form von Sport sein, zumindest wollte er nicht nur den ganzen Tag auf einem Fleck hocken. "Na ja, beim Fernsehen setzt man sich vor einen Fernseher. Das ist ein kastenförmiges Teil, in dem alle möglichen Filme und Serien oder auch Musik kommen. Man kann lachen, sich gruseln, lernen und noch viel mehr. Aber wenn du nicht alleine sein willst, ist das wohl nicht so das Richtige für dich. Bloß.. ich weiß nicht, ob ich dich wirklich alleine rauslassen will. Ich meine, wer weiß, ob du dich nicht verläufst oder am Ende mit irgendwelchen Fremden mitgehst.." Andrey malte sich das alles schon bildlich aus. Wahre Horrorgeschichten formten sich in seinem Kopf.. Aber er konnte Itsuki doch auch nicht einfach so allein zu Hause sitzen lassen! "Also muss man da still sitzen, wenn man fernsehen will?" Die Aussicht fand er nicht so pralle. "Ach, mach dir um mich keine Sorgen... Du hast mich doch gefunden. Wenn ich mich verlaufe, kommst du bestimmt auch wieder daher und findest mich", meinte er zuverlässig. "Du bist für mich auch fremd, da darf ich eigentlich auch nicht mit dir mitgehen...", wurde ihm bewusst und ließ die Hand los. "Dann... dann... muss ich wieder gehen... Tut mir Leid... Fremder... Auf Wiedersehen..." Das, was Andrey gesagt hatte, hatte ihn nur auf die Schlussfolgerung gebracht, dass er sein Gegenüber ja nicht kannte. Und dementsprechend musste er dann ja wieder gehen. Genauso wie Andrey es gesagt hatte, drehte Itsuki sich um, vergrub die Hände in den Hosentaschen und schlenderte ein paar Schritte. "Hä?.. Also.. Jetzt warte doch mal!" Es dauerte einen Moment ehe es zu Andrey durchsickerte, dass Itsuki gerade im Begriff war zu gehen. - Das konnte er doch nicht einfach so machen! Schnell lief er hinter her, holte ihn auch bald ein und begann auf ihn einzureden. "Hör mal, Itsuki. Ich weiß ja, ich bin auch fremd für dich, aber ich will dir doch nichts Böses oder scheint es so? Du kannst natürlich trotzdem gerne gehen, aber.. wie willst du denn alleine zurechtkommen? Du brauchst die Hilfe von jemandem und.. also.. ich würde dir echt gerne helfen.. Aber na ja, wenn du nicht willst, dann..", brachte er verlegen hervor. Er konnte Itsuki ja schlecht zwingen bei ihm zu bleiben. Mit gesenktem Haupt schlurfte er ein paar wenige Schritte, ehe er schon wieder Andrey reden hörte. Etwas verschüchtert sah er auf. "Ich weiß nicht... Was ist der Unterschied zwischen Gut und Böse? Woher soll ich wirklich wissen, dass du nichts Böses willst. Ich kenn dich nicht... nur seit vorhin..." Itsuki kramte in seiner Tasche nach dem Papiergeld und drückte Andrey irgendwas in die Hand. "Bin mir nicht sicher, ob das reicht, was ich dir von vorhin schulde...", sagte er leise. "Wer weiß... vielleicht finde ich ja jemanden, den ich kenne..." Das war keineswegs böse gemeint, natürlich wollte er bei Andrey bleiben, aber so, wie oder was der andere sagte, ließ ihn zweifeln. Andrey seufzte und hielt dem Kleineren sein Geld wieder hin. "Das kann ich nicht annehmen. Du brauchst es viel dringender als ich, wenn du wirklich gehen willst. Aber ehrlich.. Itsuki.. ich habe nicht vor, dich irgendwohin zu verschleppen und dann zu töten oder dich vielleicht zu vergewaltigen", versicherte er dem Violetthaarigen. "Ich meine, wenn ich das gewollt hätte, dann hätte ich dir nicht einmal was zu trinken ausgegeben, sondern hätte das gleich getan. Das wäre ja nicht schwer gewesen. Ohne deine Erinnerung bist du viel zu leichtgläubig und wärst ein leichtes Opfer.. Ich will dir wirklich nur helfen! Ich meine.. Hach!" Frustriert strich sich der Brünette durch die Haare. Wie sollte er dem Kleineren denn nur begreiflich machen, dass er ihm nichts tun wollte!? "Nein... nimm es doch einfach...", sagte der Kleinere und steckte es dem Anderen einfach in die Tasche. "Wenn ich irgendwann davon nichts mehr hab, dann hab ich halt nichts mehr...", zuckte er mit den Schultern. Er wollte jetzt nicht mehr fragen, was mit Vergewaltigung und Töten gemeint war, denn das Seufzen deutete er so, dass Andrey es jetzt schon leid war, ihm irgendetwas zu erklären. "Schon okay... ich geh ja schon..", nuschelte er. "Tut mir trotzdem Leid, dass ich dir etwas Zeit weggenommen hab. Wird nicht wieder vorkommen...", fügte er noch hinzu, ließ den Kopf hängen und machte sich auf und davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)