Von Blumen und Orangen von BurglarCat (Nami/Robin Challenge) ================================================================================ Kapitel 1: Vertrauen braucht Zeit --------------------------------- Als Robin hörte, wie die Tür ihres Zimmers geöffnet und wieder geschlossen wurde, öffnete sie die Augen und setzte sich auf. Ohne um schweife wanderte ihr Blick zu dem Bett der jungen Navigatorin, welches wie erwartet leer war. Ein leises Seufzen durchdrang die Stille. Seit Wochen ging es nun so, mitten in der Nacht stand Nami einfach auf und verließ das Zimmer. Anfangs hatte Robin noch vermutet, dass sie einfach nicht einschlafen konnte und sich die Beine vertreten wollte. Aber dazu kam es bei weitem zu oft vor. Ein heimliches Treffen mit einem der Jungs hätte auch ein Grund sein können, doch auch das schloss sie schon bald aus. Nami verhielt sich ihnen gegenüber wie immer und keiner wurde im Vergleich zu früher etwas netter behandelt. Nachdem all das nun ausgeschieden war und Robin immer noch nicht wusste, was mit ihrer jüngeren Freundin los war, hatte sie an einem Abend etwas länger gelesen. Ursprünglich hatte sie ihr folgen wollen, aber nachdem sie gesehen hatte, wie Nami mehr als unruhig geschlafen hatte und sie schließlich fast schon fluchtartig den Raum verlassen hatte, hatte sie beschlossen sie etwas alleine zu lassen. Eigentlich wollte sie abwarten, bis Nami von alleine zu ihr kam und mit ihr sprach, aber nun war es langsam zu viel. Also erhob Robin sich aus ihrem Bett und verließ das Zimmer. Auch wenn Nami nicht reden wollte, so konnte es auch nicht weiter gehen, sie schlief kaum noch und lange würde allein ihr Körper das nicht mitmachen. Wie es mit ihrem seelischen Zustand aussah, wusste Robin nicht genau, aber sicherlich war dieser nicht gerade besser, als der körperliche. An Deck angekommen, sah Robin sich suchend um, konnte Nami allerdings nirgends entdecken. Also versuchte sie es in der Kombüse, aber auch dort war niemand. Wieder an Deck stemmte Robin die Hände in die Hüfte und dachte nach. Wenn Nami dort nicht war, dann konnte sie eigentlich nur an einem Ort sein. So leise es ging, machte sich Robin auf den Weg zum Heck des Schiffes und zu Namis Orangenbäumen. Schon von weitem hörte sie ein leises, kaum vernehmbares Schluchzen, welches sie sofort der Navigatorin zuteilte. In einem angemessenen Abstand blieb sie stehen und beobachtete Nami, die an einen ihrer Bäume gelehnt stand und auf das Meer hinaus sah. Gerade war sie dabei sich mit einer Hand über das Gesicht zu wischen, offensichtlich um die Tränen los zu werden. Die andere Hand hatte sie um ihren Bauch gelegt, wohl als eine Art Schutz. Es war eine Seite an Nami, die Robin noch nie zuvor gesehen hatte. Und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch kein anderer getan hatte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging auf Nami zu, die sie nicht zu bemerken schien. "Wieso willst du dir nicht helfen lassen?" fragte Robin mit leise aber sanfter Stimme, wobei Nami merklich zusammen zuckte und sich zu ihr herum drehte. "Was machst du denn hier?" fragte sie stattdessen und sah Robin etwas perplex an. "Meinst du ich bin taub oder blind, dass ich nicht merke, wie du fast jede Nacht aus dem Zimmer verschwindest und dann erst nach einiger Zeit wieder kommst?" Dazu schwieg Nami und drehte sich wieder weg um wieder auf das Meer hinaus zu sehen, welches von dem Mond beschienen wurde. Ein leises Seufzen war von Robin zu hören, als Nami nichts mehr dazu sagte. "Ich mache mir Sorgen um dich, immerhin bist du nicht nur meine Zimmergenossin sondern auch meine Freundin. Wenn es dir schlecht geht, komm bitte zu mir, du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst." Da von Nami auch darauf keine Reaktion kam, wandte sich Robin wieder von ihr ab, um zu gehen. "Robin.." Sie war bereits einige Schritte gegangen, als sie Namis Stimme vernahm und noch einmal stehen blieb. Als sie erneut zu Nami sah, sah diese sie mit einem schwachen Lächeln an. "Danke." Robin lächelte nur, bevor sie sich nun endgültig auf den weg machte. Vielleicht nicht heute Nacht, aber irgendwann, so hoffte sie, würde Nami ihr erzählen, was sie Nacht für Nacht heimsuchte und ihr diese Albträume bescherte. Kapitel 2: Eben nicht vergessen ------------------------------- Es ist ihr erster Geburtstag in unserer Beziehung, das hält sie allerdings nicht davon ab die Jungs und vor allem mich mit bösen Blicken zu strafen. Wir hatten wohl damit gerechnet, aber das es letztlich so ausfallen würde haben wir uns dann doch nicht gedacht. Wir hatten uns überlegt eine kleine Überraschungsfeier zu organisieren, die am Abend stattfinden sollte. Sogar Ruffy schwieg eisern und um sicher zu gehen, dass er wirklich nichts verriet kümmerten Lysop und Chopper sich schon die ganze Zeit darum, dass er sich von Nami fern hielt. Sie würde sich letztlich wohl freuen, aber dafür hatte sie den übrigen Tag eine furchtbar schlechte Laune, von der wir allerdings nur beim Frühstück und Mittagessen etwas mitbekamen. Wo sie die übrige Zeit steckte weiß ich nicht. Als es anfängt zu dämmern beschließe ich, dass es nun langsam an der Zeit ist. Zumal ich mir auch etwas Sorgen um Nami machte, die sich den ganzen Tag nicht hat blicken lassen. Sanji kommt auch hinaus um mir zu zeigen, dass alles bereit ist und ich sie holen kann. Wenn ich dann schon einmal mit ihr alleine bin, werde ich die Zeit auch nutzen, um ihr mein Geschenk zu geben. Dazu muss ich sie allerdings erst einmal finden. Wenn sie in unser Zimmer gegangen wäre, hätte ich es bemerkt, da ich den ganzen Tag an Deck gewesen war und so gab es eigentlich nur einen Ort an dem sie sein konnte. Am Heck des Schiffes finde ich Nami schließlich, wie sie abwesend auf das Meer hinaus sieht. "Warst du etwa den ganzen Tag hier?" Sie reagiert nicht wirklich auf meine Frage, anscheinend ist sie wirklich sauer auf mich. "Und wenn schon das ist ja wohl meine Sache, wie ich den Tag verbringe." Erwidert sie schließlich doch noch. Dennoch kann ich anhand ihrer Stimme nur schwer erkennen, wie sie über die ganze Sache denkt. "Schon aber ich finde, gerade den heutigen solltest du mit mir verbringen." Sie sieht mich nicht an, aber ich denke mir, dass sie wohl nicht wirklich weiß, worauf ich hinaus will. Langsam gehe ich auf sie zu und bleibe dicht hinter ihr stehen. Meine Arme legen sich um ihre Hüfte und drücken sie sanft an mich. Nami wehrt sich nicht, bleibt einfach nur regungslos stehen. "Du glaubst ich habe es vergessen, nicht wahr?" "Etwa nicht?" Namis Stimme ist ruhig, fast schon zu ruhig. "Nein, eigentlich nicht. Tut mir Leid, ich habe dir den Tag wohl etwas verdorben." "Schon gut," meint sie gleichgültig und löst sich von mir, mach sich auf den Weg zu gehen. Um sie nicht gehen zu lassen, lasse ich je eine Hand auf ihren Schultern wachsen, die ihr eine dünne Goldkette mit einem kleinen Schlüssel als Anhänger. Nachdem sie kurz Gelegenheit hatte sich die Kette anzusehen, legen meine Hände sie ihr an und verschwinden anschließend wieder. Sie bleibt ruhig stehen und sieht an sich hinunter, bevor sie sich wieder zu mir herum dreht. Die Überraschung steht ihr ins Gesicht geschrieben. Wieder gehe ich auf sie zu und lege ihr eine Hand auf die Wange. "Happy Birthday, Nami," hauche ich gegen ihre Lippen, bevor ich sie mit meinen verschließe. Kapitel 3: Veränder dich nicht wieder.. --------------------------------------- Eiskalt, das war eigentlich das erste, was mir zu ihr einfiel, als ich sie das erste mal in Wiskypeak gesehen habe. Wenn man mal von der Tatsache absah, dass wir zu dem Zeitpunkt Feinde waren, dann wirkte sie immer unnahbar und einfach nur kalt. Selbst als sie letztlich in unsere Crew kam hatte ich immer noch diesen Eindruck. Inzwischen hat sich daran nicht sonderlich viel geändert, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm, wie in der ersten Zeit. Nun, im Grunde muss ich zugeben, dass sie uns gegenüber nicht mehr so ist, inzwischen ist sie für mich zu einer guten Freundin geworden und so bekomme ich dieses Seite nur noch selten zu Gesicht. Doch nun war wohl wieder einer dieser Momente. Wir waren wieder auf einer Insel und Robin hatte vorgeschlagen, dass wir etwas shoppen gehen, da sie sich sowieso neue Bücher kaufen wollte. Das wir auf dem Weg dort hin allerdings von ein paar Soldaten überrascht werden konnte ja niemand ahnen. Wie immer im Kampf wirkte sie fast wie ausgewechselt und ich bin wirklich froh, dass ihr kalter Blick nicht mir gilt, als sie die Soldaten mustert. Natürlich ist es dank ihrer Kräfte eigentlich überflüssig, dass ich mich in das Geschehen einmische, aber ihr hole trotzdem meinen Klimataktstock hervor, um mich verteidigen zu können. Und schon greifen die ersten an. Robin schlägt ihnen mit Hilfe ihrer Kräfte die Waffen aus den Händen und ich verpasse ihnen einen ordentlichen Stromschlag. Wir arbeiten gut zusammen, wie immer. "Das ging ja schnell," meint sie, nachdem alle Soldaten bewegungslos am Boden liegen und sieht mich lächelnd an. Es ist ein warmes Lächeln, was nicht darauf schließen lässt, wie kalt sie doch sein kann. "Was hast du erwartet, einen langen Kampf?" erwidere ich grinsend und setzte meinen Weg fort. Wir beide achten nicht mehr auf die Soldaten, doch ich weiß, welchen Hass sie ihnen entgegen bringt, für das, was die Marine ihr angetan hat. Damals im Kampf gegen die CP 9 hatte sie am Ende auch diesen kalten Blick, wie immer wenn wir kämpfen. Zum Glück kommt es nicht so oft vor, mir ist sie so viel lieber, auch wenn diese kühle Art sehr lange eine große Rolle in ihrem Leben gespielt hat, aber das hat sie nun nicht mehr nötig. "Wieso bist du auf einmal so fröhlich, haben diese Kerle deine Stimmung etwa aufgehellt?" Robin sieht mich etwas skeptisch von der Seite her an und ich grinse weiter. "Wer weiß, haben sie deine etwa getrübt?" "Das nicht, aber ich bin trotzdem nicht begeistert davon." Mein Blick richtet sich wieder auf den Weg vor mir und ich zucke leicht mit den Schultern. "Ich kann mir zwar auch schöneres vorstellen, aber.. es hat mich nur wieder an etwas erinnert." "So, an was denn?" Mein Blick wird etwas geheimnisvoll und ich hoffe, dass sie mich nicht durchschauen kann. "Wie froh ich doch bin, dass ich dich nicht als Feind habe.." wieder breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, als ich Robins Gesichtsausdruck sehe. Diese sieht mich etwas verständnislos an. "Manchmal bist du wirklich komisch, habe ich dir das schon einmal gesagt?" "Nein, aber du musst das auch nicht verstehen." Wieder sehe ich sie lächelnd an. Sie muss es wirklich nicht verstehen, solange sie sich nicht wieder verändert reicht mir das vollkommen. "Wenn du es sagst.." "Ja, vergiss es einfach wieder und lass uns endlich shoppen!" Nun lächelt auch sie wieder und es scheint fast so, als wäre es nie anders gewesen. Kapitel 4: Nur ein Tanz ----------------------- "Aua, Ruffy, pass doch auf!" Nami funkelte ihren Kapitän wütend an, während Zorro sich kein Grinsen verkneifen kann und Lysop und Chopper sich eh schon vor lachen nicht mehr ein bekommen. Sanji betrachtet das ganze Spektakel mit einem mürrischem Blick und Robin schmunzelte bei dem, was sie hier dargeboten bekam einfach nur. "Hör auf mir ständig auf die Füße zu treten!" Ruffy starrte hinunter auf seine Füße und schien nicht ganz zu verstehen, was sie eigentlich von ihm wollte. "Dann stell sie doch woanders hin," meinte er und sah wieder schmollend zu Nami, die ihn immer noch mit einem genervten Blick musterte. "Das geht aber nicht, wenn wir es richtig machen sollen!" Er schien nicht wirklich zu begreifen, wo da das Problem sein sollte. Sie hatte einfach keine Lust mehr, sich noch länger mit ihm zu beschäftigen, also ließ sie ihn schließlich los und entfernte sich ein paar Schritte von ihm. "Du kannst es einfach nicht, also sollten wir es wohl besser lassen." Sie wusste sowieso nicht, wieso die Jungs auf einmal unbedingt wissen wollten, wie man richtig tanzte. "Von mir aus, ist mir sowieso zu langweilig." Damit setzte Ruffy sich wieder auf seinen Platz. "Nami-Hasi, wie wäre es, wenn wir beide einmal tanzen?" flötete Sanji sofort, der schon die ganze Zeit darauf gewartet hatte, dass Ruffy sie endlich in Ruhe ließ. Zorro hatte sich strickt geweigert zu tanzen und Lysop hatte es kein bisschen besser gemacht, als Ruffy, der einzige Unterschied war, dass Lysop wohl ein paar Kopfnüsse mehr kassiert hatte. "Vergiss es Sanji, ich habe keine Lust mehr, außerdem tun mir inzwischen meine Füße weh." Geknickt musste er zusehen, wie Nami sich auf den Weg in Richtung Tür machte. "Frag doch Robin, ich verschwinde." Kaum gesagt, schon verließ sie die Kombüse und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Unterdessen war Sanji auch schon dabei Robin zu umwerben, was diese gekonnt ignorierte und sich ihrem Kaffee widmete. Diesen hatte sie auch recht schnell ausgetrungen und stand dann ebenfalls auf. "Robinchen, willst du nun mit mir tanzen?!" meinte Sanji auch gleich und tänzelte um sie herum. "Nein Sanji, ein anderes mal vielleicht, ich bin müde und würde mich lieber hinlegen und gegebenenfalls noch etwas lesen." Damit musste Sanji sich wohl oder übel zufrieden geben und sah geknickt zu, wie auch die zweite seiner Schönheiten den Raum verließ. Als Robin kurze Zeit später in Namis und ihrem Zimmer ankam, saß die junge Navigatorin auf ihrem Bett und massierte ihre Füße. "Dämliche Idioten," fluchte sie leise, was bei Robin für ein leichtes Schmunzeln sorgte. "Wieso hast du dich auch dazu bereit erklärt es ihnen zu zeigen?" "Weil ich nicht gedacht hätte, dass es so schlimm wird." Nami sah zu Robin hoch, die an ihr Bett heran getreten war und lächelnd zu ihr hinunter blickte. "Dann sollte ich dich wohl besser nicht fragen." "Mich was fragen?" "Ob du mir den nächsten Tanz zusagst, ich hätte auch die Schuhe ausgezogen, um deine Füße zu schonen." "Ich zweifel doch stark daran, dass du so eine miserable Tänzerin bist, wie die beiden da oben, aber wenn du die Schuhe trotzdem ausziehst, habe ich nichts dagegen." Lächelnd stand Nami wieder auf und ging in die Mitte ihres Zimmers, während Robin noch ihre Schuhe auszog und ihr dann folgte. "Nein, ganz so schlecht bin ich wohl wirklich nicht." Sie nahm Namis linke Hand in ihre rechte und legte die andere um ihre Hüfte. Nun platzierte Nami ihre rechte Hand nur noch an Robins Schulter, bevor sie anfingen langsam miteinander zu tanzen. "Konntest du Sanji abschütteln?" "Sicher, auch wenn ich denke, dass er kein so schlechter Tänzer ist." "Das ist auch nicht das Problem, aber ich bezweifel, dass er seine Hände da lassen würde, wo sie hingehören." Robin lächelte einfach nur und ließ nun Namis Hand los, um ihre Arme um Namis Hüfte zu legen und sie so etwas näher an sich zu ziehen. Daraufhin legte Nami ihre Arme um Robins Hals und sah lächelnd zu ihr hoch. "Vielleicht hätten wir beide ihnen zeigen sollen, wie es geht," meinte Robin schließlich, woraufhin Nami eine Augenbraue hoch zog. "Meinst du nicht, dass sie sich dann sicher ihren Teil gedacht hätten?" "Schon, aber ich denke auch, dass es langsam an der Zeit wäre mit ihnen darüber zu reden." Man konnte ein leises aber deutliches Seufzen von Nami hören, die nun ihren Kopf an Robins Schulter legte. "Sobald du mir auf die Füße trittst rede ich freiwillig mir Sanji und erkläre ihm schonend, was zwischen uns läuft." "Ich fürchte das wird so schnell nicht passieren." "Ich weiß..." Kapitel 5: Eine Bestätigung der Gefühle --------------------------------------- "Wo ist Robin?" Nami war in die Kombüse getreten und sah Fragend zu Sanji, der gerade dabei war das Mittagessen vorzubereiten. "Sie ist mit Zorro an Land gegangen. Ich hätte meine geliebte Robin ja begleitet, aber ich muss leider das Essen für unseren Vielfraß vorbereiten. Auf dieser einsamen Insel ist es zu gefährlich, also musste ich diesen Brüllaffen mit ihr schicken." "Sie ist mit Zorro unterwegs?" Auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, so überraschte es Nami, dass die beiden zusammen unterwegs waren. Robin konnte durchaus selbst auf sich aufpassen und Zorro verstand sich auch noch so gut mit ihr, dass er freiwillig den Aufpasser spielte, schon gar nicht, wenn Sanji es ihm sagte. "Ja, er war auch recht schnell damit einverstanden." Mit einem nicht zu deutenden Blick sah er zu ihr. Anscheinend war auch er überrascht darüber, doch er schwieg nur noch dazu. Nami verließ die Kombüse wieder, doch diese Gedanken ließen sie einfach nicht mehr los. Wieso hatte Robin ihr nicht bescheid gesagt? Wieso hatte sie nicht gefragt, ob sie mitkommen wollte? Sie wusste nicht warum, aber irgendwie störte sie die Tatsache, dass Robin nun mit Zorro unterwegs war. Um sich davon etwas abzulenken ging sie hinunter in ihr Zimmer. Dort holte sie ihre ganzen Notizen heraus und setzte sich damit an ihren Schreibtisch, um weiter an ihren Karten zu arbeiten. Da die meisten von Bord gegangen waren, hatte sie auch genug Ruhe um nicht gestört zu werden und einiges zu schaffen. Zumindest war der Tag in dieser Hinsicht recht produktiv, auch wenn sie sich lieber die Insel angesehen und vermessen hätte. Aber alleine wollte sie nicht los und erst recht nicht in Begleitung von Sanji. Zum Mittagessen waren Robin und Zorro nicht erschienen, was ihre Laune nicht gerade gebessert hatte. Schließlich hatte sie sich darauf beschränkt sich auf eine Liege in die Sonne zu legen und etwas zu dösen. Dabei wurde sie allerdings gestört, als jemand lachend das Deck betrat. Nami öffnete ein Auge halb und sah in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Zorro und Robin waren wieder da, er lächelte und sie lachte. Ein mehr als untypisches Bild, zumal beide sonst so ernst waren und so gut wie keine Emotionen zeigten. Schnaubend schloss sie ihr Auge wieder und versuchte die beiden zu ignorieren, auch wenn sich zunehmend ein gewisses Gefühl in ihr breit machte, Eifersucht?! Vielleicht lag es wirklich daran, dass sie nicht damit umgehen konnte, dass die beiden auf einmal so gut verstanden, aber eingestehen würde sie sich dies nie. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie Robin zu ihr kam und ihr schließlich einen sanften Kuss gab, bei dem Nami schließlich die Augen öffnete und zu Robin hoch sah. "Gott sei dank habe ich nicht geschlafen," meinte Nami nicht gerade freundlich, wobei Robin sie etwas verständnislos ansah. "Sag bloß, das stört dich wirklich." "Wenn du dir mit Zorro einen schönen Tag machst und ich keine andere Beschäftigung außer schlafen habe, dann ja." Robin seufzte leise und stand wieder auf. Wenn Nami erst einmal verstimmt war, dann wusste sie selbst gut genug, dass man da nichts machen konnte. Also verließ sie das Deck und ließ Nami alleine zurück. Diese seufzte nur und versuchte wieder zu schlafen, was in der gegenwärtigen Situation wohl auch das beste war. Auf Grund ihrer schlechten Laune ging sie später auch nicht zum Abendessen sondern hinunter in ihr Zimmer. "Willst du nichts essen?" Robin war hinunter gekommen und sah sie fragend an. "Nein," war Namis knappe Antwort. "Bist du immer noch wütend, weil ich mit Zorro weg war?" "Ich war nie wütend." Schmunzelnd ging Robin zu Nami und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Du bist süß wenn du eifersüchtig bist, aber dazu hast du nun wirklich keinen Grund. Ich werde dich deswegen schon nicht vernachlässigen," meinte Robin neckisch und sah Nami schmunzelnd an. Diese sah mit geröteten Wangen zu Seite und wich Robins Blick gezielt aus. "Ich bin nicht Eifersüchtig," murmelte sie leise, auch wenn sie wusste, dass es nicht stimmte. Doch das eingestehen wollte sie nun wirklich nicht. "Nicht, dann kann ich ja jetzt wieder zu Zorro gehen," meinte Robin promt und wandte sich wieder um zum gehen. Doch sie kam nicht weit, als Nami auch schon von hinten ihre Arme um sie schlang und sich an sie drückte. "Macht dir das eigentlich Spaß?" fragte sie leise. "Wenn ich mir deine Reaktionen darauf so ansehe, dann ja.." Nami seufzte bei dieser Antwort leise und drückte sich weiter an Robin. "Ich kann doch auch nichts dafür, du bedeutest mir eben unheimlich viel." Robin drehte sich sanft in ihrer Umarmung um und strich mit einer Hand über Namis Wange. "Und du bedeutest mir mehr als sonst etwas auf dieser Welt, also mach dir keine Gedanken das ich jemanden näher an mich heran lassen könnte, als dich. Das wird niemals passieren, versprochen." Lächelnd sah sie in Namis Augen, die das Lächeln erwiderte und genau wusste, dass sie sich darauf verlassen konnte. Ihre Eifersucht war einfach nur unbegründet, dennoch wollte sie auch nichts an diesem Gefühl ändern. Denn solange sie eifersüchtig war, wusste sie auch noch, dass sie Robin immer noch über alles liebte und dies war ein weiteres Gefühl, dass sie unter keinen Umständen verlieren wollte. Kapitel 6: "Ich liebe sie einfach.." ------------------------------------ Ich liebe sie, ich liebe sie wirklich. Wie sie aussehen, wie sie sprechen, wie sie sich bewegen, ich liebe einfach alles an ihnen. Und ich sehe auch alles, auch wenn sie es vielleicht nicht für möglich halten. Jede noch so kleine Geste, jeden Blick den sie sich zuwerfen wenn sie glauben unbeobachtet zu sein. Sie wollen nicht, dass es einer von uns sieht. Als ob es ein Geheimnis wäre, welches nur für sie bestimmt ist. Und sind es nicht gerade die Geheimnisse die eine Frau noch schöner und anziehender machen? Für mich hat es so einen gewissen reiz, etwas, dass ich unbedingt begreifen möchte. Vielleicht sind es auch nur Gesten unter guten Freundinnen. Auch wenn ich ein großer Frauenversteher bin, so weiß ich nicht alles. Dies wird mir einfach immer ein Rätsel bleiben. Sehen sich so normale Freundinnen an? Berühren sich normale Freundinnen so? Ich weiß es nicht, doch was sollten sie sonst sein? Eng Vertraute? Geliebte? Diese Frage beschäftigt mich unentwegt, ohne das ich es verstehe. Gibt es überhaupt etwas zu verstehen? Egal was es damit auf sich hat, ich werde sie immer lieben. Sie sind eben meine Frauen, mein Leben, meine Welt. Kapitel 7: "So ist sie nun einmal.." ------------------------------------ Viele behaupten es ist ihr nichts wichtiger als das. Anfangs hätte ich ihnen mit dieser Behauptung sofort zugestimmt. Jeder noch so kleine Betrag hat sie alles andere vergessen lassen und ich fragte mich oft, ob dieses Verhalten wirklich normal war. Hatte man so überhaupt noch einen Blick für das Wesentliche? Konnte man so überaupt noch objektiv denken? Allerdings habe ich sie inzwischen weitaus besser kennen gelernt und weiß, dass es ihr nicht alles bedeutet. Sie weiß sehr wohl was die wichtigen Dinge im Leben sind und wann es besser ist auf ihr geliebtes Geld zu verzichten. Dennoch schafft sie es immer wieder sich durch diese Liebe zu Geld in Schwierigkeiten zu bringen. Auch wenn sie es inzwischen wohl besser wissen sollte. Es ist einfach eine Macke an ihr die sich nicht abstellen lassen wird. Und wohl auch eine, weshalb ich immer in Sorge um sie sein werde. Aber es ist eine Macke an ihr, die ich wie auch alles andere, lieben gelernt habe und auch immer lieben werde. Sonst wäre sie wohl nicht die Diebin und Navigatorin in die ich mich einst verliebt habe. So ist sie nun einmal und ich denke,.. das ist auch gut so. Kapitel 8: Lach mal wieder! --------------------------- Lautes Gelächter schallte von der Kombüse her nach draußen. Die Sonne war bereits unter gegangen, es wehte ein kühler Wind und das leise rauschen der Wellen wirkte unglaublich beruhigend auf sie. Robin stand an der Reling, hatte sich eine Decke um die Schultern gelegt und blickte nachdenklich in die Ferne. Die anderen waren in der Kombüse und probierten etwas aus, was Ruffy auf der letzten Insel gefunden hatte. Keiner von ihnen wusste so genau, was dieses blass grüne Pulver eigentlich war. Chopper hatte einige Bedenken geäußert doch inzwischen schienen diese auch wieder vergessen zu sein. Was Robin anging, so ließ diese die Selbstversuche lieber bleiben. Irgendjemand musste für den Ernstfall ja einen klaren Kopf bewahren, auch wenn es bisher so aussah, als ob es nur zur Erheiterung der Stimmung beitrug. Sie hörte, wie die Tür der Kombüse geöffnet wurde. Kurz war das Gelächter der Jungs noch lauter als zuvor zu hören und dann wurde es wieder leiser und sie hörte Schritte die langsam auf sie zukamen. Auch ohne sich herum zu drehen wusste sie, dass es eigentlich nur Nami sein konnte, da sich ihr Gang deutlich von dem der männlichen Crewmitglieder unterschied. Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie von hinten umarmt wurde und bei dem Blick über die Schulter in Namis strahlendes Gesicht blickte. „Wieso bist du nicht drinnen bei uns?“ fragte diese grinsend und sah sie mit etwas glasigen Augen an. „Ich brauchte etwas frische Luft. Was ist da drinnen eigentlich los?“ Ihr Blick fiel kurz hinauf in Richtung Kombüse und dann wieder zu Nami, die sich gegen sie lehnte und mit den Schultern zuckte. „Wir haben Spaß, du solltest es auch mal versuchen, dann fühlst du dich gleich viel besser.“ „Wer hat denn behauptet, dass es mir nicht gut geht?“ Nun ließ Nami von ihr ab und stellte sich neben sie an die Reling. Während Robin auf eine Antwort wartete, lehnte Nami sich etwas zu weit über die Reling, um hinunter zu blicken und verlor fast das Gleichgewicht. Robin reagierte noch schnell genug und bekam sie zu fassen, wobei Nami wieder anfing zu lachen, was Robin allerdings nicht so komisch fand. „Du solltest aufpassen, das Zeug scheint deine Sinne zu vernebeln.“ „Was dir auch nicht schaden würde.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah sie zu Nami und fragte sich, wie sie das nun wieder verstehen sollte. „Du bist viel zu erst, es würde dir auch nicht schaden, wenn du mal Lachen würdest.“ „Ich lache schon, wenn mir danach ist.“ Nami schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder an die Reling, wobei ihr Blick weiter auf Robin ruhte. „Du musst nicht immer die ernste sein und auf uns aufpassen.“ „Wer sagt, dass ich auf euch aufpasse?“ „Wieso versuchst du das Zeug dann nicht auch einmal?“ Die beiden sahen sich kurz in die Augen, bevor Robin den Blick abwandte und wieder in die Ferne blickte. Sie wusste ja, dass Nami recht hatte und sie nicht immer so ernst sein musste, doch sie konnte es auch nicht einfach abstellen und sich fallen lassen, so wie ihre Freunde, es ging einfach nicht. „Ich möchte einfach nicht,“ sagte sie schließlich leise und sah wieder zu Nami. Es kam ihr etwas komisch vor jetzt mit ihr in diesem Zustand zu reden, doch wahrscheinlich würde Nami sich auch nicht so einfach abwimmeln lassen. „Ein bisschen Spaß schadet nie, auch wenn deine Vergangenheit schrecklich war, jetzt ist es anders. Außerdem steht es dir viel besser wenn du lachst, als wenn du so ernst guckst.“ Diese Worte überraschten sie doch etwas, was Nami nicht zu bemerken schien. Sie grinste einfach weiter vor sich hin. „Findest du?“ „Ja, finde ich. Also lach mal wieder.“ Nami hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt und drückte sie sanft ehe sie ihr einen Kuss auf die Wange gab und sich wieder auf den Weg in die Kombüse machte. „Überleg es dir, aber wenn du nicht freiwillig kommst, komme ich wieder und hole dich,“ sprach sie über die Schulter hinweg, während eine etwas perplexe Robin zurück blieb und ihr schweigend nachblickte. Als Nami wieder verschwunden war, schüttelte sie schmunzelnd den Kopf und sah wieder in Richtung Meer. „Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst, aber es ist trotzdem alles nicht so einfach,“ flüsterte sie leise und schloss die Augen, als ihr ein kühler Wind ins Gesicht wehte. Kapitel 9: "Fast als sei es nur ein Traum.." -------------------------------------------- Manchmal kommt es mir immer noch so vor, als sei sie nicht wirklich da. Diese ruhige Art macht sie oftmals fast schon unsichtbar. Auch wenn sie mich ansieht, mir eines ihrer seltenen Lächeln schenkt, kommt es mir unwirklich vor. Ich habe Angst, dass das alles nur ein Traum ist und ich irgendwann wieder ohne sie aufwache. Alleine, einsam, ohne ihre Wärme. Wenn sie mich umarmt, will ich sie am liebsten nicht mehr loslassen, fast schon als müsse ich sie festhalten um sie nicht wieder zu verlieren. Sie hat mir gesagt, dass sie mich nie alleine lassen wird. Und ich glaube ihr. Ich vertraue ihr mehr als sonst irgendjemandem. Dennoch bleibt eine gewisse Angst. Die Angst, dass sie wieder verschwindet, wie damals in Water 7. Und das es sich wieder so anfühlt, als sei sie nie da gewesen. Als sei mein ganzes Zusammenleben mit ihr nichts weiter gewesen, als eine Illusion. Etwas, dass ich mir aus tiefstem Herzen gewünscht habe. So sehr, bis ich glaubte es sei Wirklichkeit. Doch was ist dieses Zusammenleben mit ihr jetzt, jetzt in diesem Moment? Wahrheit, oder reine Illusion meiner Sinne? Kapitel 10: Für immer verlorn ----------------------------- Der warme Abendwind wehte ihr sanft ins Gesicht und spielte etwas mit ihrem Haar. Doch auch wenn er warm war, so fühlte er sich auf den feuchten Spuren, die die Tränen auf ihren Wangen hinterlassen hatten, kalt an. Sie starrte mit leerem Blick hinunter, hielt die Arme fest um ihren Körper geschlungen und kämpfte weiter gegen ihre Tränen an, so wie die Sonne vor ihr gegen die Zeit ankämpfte, die für sie heute wieder abgelaufen war. Die Umgebung war in rot und orange Töne getaucht, doch sie hatte keinen Blick für das schöne um sie herum. „Nami, wir müssen gehen.“ Die leise Stimme ihres Kapitäns drang dumpf an ihre Ohren, jedoch vermied Nami es darauf zu reagieren. Sie wusste auch so, dass sie gehen mussten, aber sie konnte einfach nicht. „Nami,“ seine Worte waren kaum mehr als ein flüstern, als er ihr eine Hand auf die Schulter legte und versuchte sie zu sich zu drehen, doch ihr Blick blieb weiter auf das hölzerne Kreuz vor sich gerichtet. Sie konnte es immer noch nicht glauben, wieso hatte es soweit kommen müssen? Wieso hatte sie es nicht verhindern können? Nami verstand es einfach nicht und so oft sie die Ereignisse auch durchging, sie fand keine Lösung. Sie war doch immer so eine gute Kämpferin gewesen, wie hatte ihr das passieren können? Wieso hatte sie den Pirat nicht bemerkt, als er sich hinter sie geschlichen hatte? War sie abgelenkt gewesen? Sicherlich war es ein ziemliches Chaos gewesen, als die andere Bande sie überfallen und ein Kampf ausgebrochen war, doch selbst wenn so war dies im Vergleich zu ihren Bisherigen Kämpfen doch eigentlich nichts gewesen. Sie hatte sonst doch auch immer einen kühlen Kopf bewahrt, wieso also nicht heute? Nami verstand es einfach nicht und so schüttelte sie nur leicht den Kopf, während ihr nun wieder die Tränen über die Wange liefen. „Das ist nicht fair,“ murmelte sie leise und schüttelte weiter den Kopf. „Ich weiß, aber wir können nichts mehr tun, Chopper hat sein bestes gegeben, aber ihre Verletzung war einfach zu schwer, du darfst dich nicht so hängen lassen, hörst du?“ Auch wenn er recht hatte, sie wollte einfach nicht nach vorne blicken. Sie hatte sie geliebt, mehr als alles andere auf der Welt und jetzt war sie einfach nicht mehr da. Nami hatte ihr noch nicht einmal sagen können, was sie für sie empfand. Nie hatte sie den Mut dazu aufgebracht und jetzt bereute sie ihre Feigheit mehr als alles andere. „Nami, die Kerle können jederzeit wieder auftauchen.“ „Na und? Momentan wäre ich ihnen ganz dankbar dafür, wenn sie mein Herz auch durchbohren würden.“ „Wie kannst du sowas sagen?!“ Nun wandte sie den Blick doch ab und sah zu Ruffy, der sie ernst anblickte. Auch ihm sah man an, dass er geweint hatte und wie verzweifelt er war. „Robin würde das nicht wollen, also hör auf so einen Müll zu reden! Ich werde nicht zulassen, dass noch einem von euch etwas passiert, erst recht nicht dir!“ „Acht und warum willst du nun besonders auf mich aufpassen? Du hast doch keine Ahnung wie ich mich fühle, sie war eure Freundin, aber ich habe sie geliebt, kapierst du das?!“ „Sie hat dich auch geliebt,“ verständnislos blickte Nami zu Sanji, der mit den anderen hinter ihr stand und sie ernst anblickte. „Das ist nicht wahr,“ brachte Nami heraus, während ihre Tränen nun unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. „Doch, sie hat es mir selbst gesagt. Sie hat nur von dir geredet, sie hat sich immer Sorgen um dich gemacht, doch sie konnte dir einfach nicht sagen, was sie empfand. Sie wollte nicht, dass du es weißt, da sie dachte du könntest niemals das gleiche für sie empfinden.“ Nami schüttelte nur den Kopf. Sie wollte es nicht glauben, sie wollte nicht glauben, dass Robin auch so empfunden hatte. Hatten sie sich geliebt und beide nur aus Angst geschwiegen? War das der Grund, wieso sie nie zusammen sein konnten, ihre eigene Angst die andere nur weiter von sich zu entfernen, wenn man seine Gefühle offen aussprach? „Ihr lügt,“ flüsterte Nami leise und starrte zu Sanji und dann zu Ruffy, die sie beide nur betreten ansahen und leicht den Kopf schüttelten. „Nein, ich musste ihr versprechen, auf dich aufzupassen, egal was passiert.“ Fassungslos sie sie Ruffy an und schüttelte weiter den Kopf. Sie wollte es nicht glauben. „Bitte,.. sag mir das ihr lügt.“ Sie wich einen Schritt zurück, als Ruffy nur wieder mit dem Kopf schüttelte. Es tat weh, ihr Herz schien zu zerreißen, bei dem Gedanken, dass sie trotz dieses Wissens nie mit ihr zusammen sein konnte. Ihre Beine gaben etwas nach und sie sackte zusammen. Ruffy reagierte noch schnell genug und fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Weinend klammerte sie sich an sein Hemd und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Er und die anderen konnten nicht mehr tun, als machtlos da zustehen und zusehen, wie Nami innerlich an dieser Nachricht zerbrach. Sie hatten an diesem Tag eine gute Freundin verloren und sie wussten auch, dass obwohl Nami noch lebte, diese nie wieder die alte sein würde und sie auch diesen Menschen in gewisser Weise verloren hatten. Kapitel 11: Typischer Leichtsinn -------------------------------- „Bleib liegen!“ „Nein, lass mich los!“ „Sicher nicht, du bleibst gefälligst liegen!“ „Ich will aber nicht, geh runter von mir!“ „Könntet ihr beide euch jetzt bitte wieder beruhigen?“ Robin war in das Zimmer gekommen und sah ernst zu Nami und Chopper, die sich lautstark stritten. Chopper versuchte sie mit aller Gewalt im Bett zu halten, was Nami offensichtlich nicht passte. Allerdings hatte sie gerade erst eine schwere Grippe hinter sich und so war es wirklich besser, wenn sie sich im Bett hielt. „Kannst du ihm nicht sagen, dass er nicht so übervorsichtig sein muss?“ „Nein, kann ich nicht.“ Robin ließ ein paar Hände wachsen, die Nami wieder zurück ins Bett zogen und sie dort festhielten. Zwar wehrte Nami sich anfangs stark, doch ihre Kräfte schienen noch nicht wieder die alten zu sein und so gab sie recht schnell wieder auf und blieb ruhig liegen. Schmollend blickte sie zu Robin hinauf, während Chopper nun wieder von ihr abließ und von dem Bett hinunter rutschte. „Danke,“ murmelte er leise, wobei man auch ein seufzen von ihm vernehmen konnte. „Pass bitte auf sie auf, ich muss kurz ein paar meiner Sachen holen.“ „Keine Sorge, sie wird sich nicht rühren.“ Dabei hielt Robin den Blick auf Nami gerichtet, die leise schnaubte und zur Seite blickte. Nickend verschwand Chopper nun aus dem Zimmer und Robin kam zu Namis Bett, wo sie sich auf die Bettkante setzte und zu ihr hinunter blickte. „Könntest du deine Hände jetzt wieder weg nehmen?“ fragte Nami leise und sah nun wieder zu ihr hinauf. „Nur wenn du dann auch alleine liegen bleibst.“ „Jaja.“ Robin nickte leicht und ließ ihre Hände wieder verschwinden. „Du solltest wirklich auf ihn hören und liegen bleiben.“ „Aber ich fühle mich schon wieder viel besser, was soll ich dann noch hier liegen?“ „Die letzten zwei Tage sah das aber nicht danach aus. Wir haben und wirklich Sorgen um dich gemacht, also bleibst du jetzt auch liegen, bis Chopper dich wieder aufstehen lässt. Ich will nicht, dass du wieder einen Rückfall bekommst.“ „Werde ich schon nicht, du musst dir keine Sorgen machen,“ murmelte Nami leise und blickte kurz zur Seite. „Mache ich aber.“ Sie strich Nami vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachtete sie lächelnd. Ihre Fingerspitzen streiften dabei leicht ihre Stirn, was ihr auch einen etwas nachdenklichen Blick bescherte. Auch wenn Nami sagte, sie fühle sich wieder besser so konnte man doch spüren, dass sie noch erhöhte Temperatur hatte. „Ihr übertreibt beide völlig,“ murmelte Nami leise und schloss einen Moment die Augen. „Müde?“ fragte Robin schmunzelnd ohne weiter auf Namis vorige Worte einzugehen, zumal diese Diskussion ohnehin zu nichts geführt hätte. Nami öffnete ein Auge halb und schielte zu ihr hinauf. „Das hat rein Garnichts zu sagen. Ich habe nur schlecht geschlafen, das ist alles,“ erwiderte Nami leise und schloss ihr Auge wieder, ohne auf Robin zu achten, die einen etwas triumphierenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, da sie genau wusste, dass es nur ein Zeichen dafür war, dass Chopper und sie Recht hatten und das Nami sich doch noch eine ganze Weile ausruhen musste. „Verstehe,“ murmelte Robin und konnte sich ein Schmunzeln wirklich nicht verkneifen, während sie nun ihre Kräfte einsetzte um sich ein Buch aus dem Regal zu holen. Als sie dieses hatte, legte sie ein Bein über das andere und begann zu lesen, während sie auf Chopper wartete, der auch wenige Minuten später wieder den Raum mit einigen Fläschchen betrat und etwas verwirrt zu Nami hinüber sah. „Schläft sie wieder?“ fragte er leise und kam langsam zu Robin an das Bett. „Nein,“ murrte Nami gleich darauf, blieb aber mit geschlossenen Augen liegen. Auch Chopper konnte sich kein Schmunzeln verkneifen. Namis aufgedrehte Art hatte sich wohl wieder gelegt und so musste man sich wohl keine größeren Sorgen um sie machen, jedenfalls nicht solange sie nun endlich liegen blieb und auf ihn hörte. Robin sah dies wohl genau so und so stad sie schließlich wieder mit ihrem Buch auf und blickte kurz zu Chopper hinunter. „Ich werde mir einen Kaffee holen gehen, du kommst hier ja nun alleine zurecht oder?“ „Wahrscheinlich schon, und wenn ich hier fertig bin, dann kann sie noch etwas schlafen und kann schon bald wieder aufstehen.“ Lächelnd verließ Robin das Zimmer wieder und ging erst einmal hinauf in die Kombüse. Sie ahnte schon, dass sie dort einige Zeit verbringen würde, schon allein, weil Sanji sicherlich alle Einzelheiten über Namis Zustand wissen wollen würde. „Robinchen!“ flötete Sanji begeistert, als sie die Kombüse betrat, wobei sie nur leicht schmunzelte und sich an den Tisch setzte. Seine gute Laune konnte wirklich nichts trüben, auch wenn es Nami nicht ganz so gut ging. Er war wohl ein ewiger Optimist, was das anging und würde an diesen Situationen immer etwas Positives abgewinnen können, schon alleine weil er sie für weitere Annäherungsversuche nutzen konnte, auch wenn ihnen allen wohl klar war, dass er nie eine Chance haben würde. „Kann ich etwas für dich tun?“ fragte er lächelnd und tänzelte zu ihr an den Tisch. „Würde es dir etwas ausmachen mir einen Kaffee zu machen?“ fragte sie ebenfalls lächelnd und sah gleich darauf, wie er wieder anfing zu tänzeln. Mehr brauchte es wohl nicht, um ihn glücklich zu machen. „Natürlich nicht meine Liebste, ein Kaffee kommt sofort!“ flötete er und machte sich gleich an die Arbeit. Robin sah ihm schweigend dabei zu und wartete eigentlich nur auf eine Frage, die verdächtig lange auf sich warten ließ. „Wie geht es denn Namilein?“ fragte er dann, doch etwas ernster nach ohne den Blick zu ihr zu wenden. Als sie diese Frage hörte, konnte sie sich kein Schmunzeln verkneifen und schüttelte leicht den Kopf. „Ihrer Meinung nach könnte sie wieder Bäume ausreißen, aber wenn es nach Chopper geht sollte sie noch eine Weile liegen bleiben um sich auszukurieren, damit sie nicht rückfällig wird.“ „Dann sollte wohl auch jemand darauf achten, dass sie sich daran hält. Wir wissen ja auch alle, das es nicht gerade ihre Stärke ist sich einfach hinzulegen und darauf zu warten, dass Chopper sie wieder aufstehen lässt,“ murmelte er dann und Robin wusste genau wovon er sprach. Auch sie hatte in den letzten Tagen schon die Geschichte von der Winterinsel gehört und was dem vorangegangen war, somit konnte sie dem auch nur zustimmen. „Ich werde schon auf sie achten,“ versprach sie lächelnd, als Sanji ihr eine Tasse Kaffee hinstellte und sich dann zu ihr setzte. „Auf dich würde sie zumindest hören,“ murmelte Sanji und lehnte sich zurück, während er sich eine Zigarette heraus kramte und diese anzündete. Und Robin konnte ihm da wirklich nur zustimmen. Nami würde sicherlich auf keinen der Jungs hören und selbst sie hatte oftmals ihre Schwierigkeiten Nami von ihren Ansichten zu überzeugen. Noch eine Weile unterhielten sich die beiden über verschiedene Dinge, während Robin ihren Kaffee trank. Anschließend machte sie sich wieder auf den Weg hinunter, um nach Nami zu sehen. Es war sicherer sie nicht zu lange alleine zu lassen sonst kam sie wirklich noch auf dumme Gedanken und das sollte man besser nicht riskieren. Als sie das Zimmer betrat, war Chopper bereits wieder gegangen und Nami lag nicht in ihrem Bett. Seufzend schloss sie die Tür hinter sich und sah sich in dem Zimmer um, bis sie Nami an ihrem Schreibtisch entdeckte. Sie arbeitete an einer ihrer Karten, wobei Robin nur den Kopf schütteln konnte. „Ich glaube kaum, dass Chopper dir das erlauben würde.“ Sie sprach ernst, allerdings blickte Nami nicht auf, wobei Robin nur seufzen konnte. Sie war wirklich stur, was das alles wirklich nicht leichter machte, weder für sie, noch für die anderen. „Aber Chopper ist nicht hier, oder?“ „Er nicht aber ich. Also lass die Dummheiten und leg dich wieder in dein Bett.“ „Du bezeichnest es als Dummheit, dass ich an meinem Traum arbeite?“ „Nein, ich bezeichne es als Dummheit, dass du so leichtsinnig mit deiner Gesundheit umgehst.“ Nami hatte inzwischen wieder aufgeblickt und sah Robin an, welche zu ihr an den Schreibtisch getreten war. „Wieso, du bist doch da um auf mich aufzupassen.“ Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen, wobei man allerdings noch deutlich eine Rötung ihrer Wangen erkennen konnte. Robin schüttelte nur leicht den Kopf, bevor sie Nami am Arm packte und sie sanft aber bestimmend auf die Beine zog. Wie erwartet spürte sie keine Gegenwehr von der Navigatorin, welche, kaum das sie auf den Beinen war, leicht gegen Robin sank und erst einen Moment brauchte, bis sie sicher auf ihren Beinen stand. Sie wussten wohl beide, dass Nami zweifelsfrei noch ins Bett gehörte, allerdings wussten sie auch, dass sie zu stur war um dies freiwillig zuzugeben. „Da bin ich aber nicht die einzige und ich bin auch sicher nicht die einzige, die sich um dich sorgt.“ „Ja, aber die einzige von der ich das auch will,“ murmelte Nami leise vor sich hin, ohne Robin wirklich anzusehen, welche nur sanft lächelte und sie nun wieder zu ihrem Bett brachte. Dort ließ Nami sich wieder auf das Bett sinken und atmete schwer ein und wieder aus. „Du solltest dich noch etwas ausruhen.“ „Wie oft willst du mir das noch sagen?“ „Solange, bis du es endlich verstehst.“ Nami ließ einen missmutigen Laut hören, worauf Robin nicht weiter einging. Sie setzte sich zu ihr auf das Bett und betrachtete sie schweigend. Nur langsam hob sie ihre Hand an und legte sie auf Namis Stirn, die sich inzwischen wieder deutlich wärmer anfühlte. „Sag nichts,“ murmelte Nami leise, während sie die Augen schloss, als ob sie ihre Gedanken gelesen hätte. Somit beließ es Robin dabei und tat ihr diesen Gefallen, zumal Nami sicherlich auch so wusste, wie sie dazu stand. „Du bist solch ein Sturkopf,“ flüsterte sie stadtdessen leise und strich Nami vorsichtig einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Gibst zu, dass du mich gerade deswegen so sehr magst.“ Etwas überrascht zog Robin eine Augenbraue hoch, musste dann aber doch schmunzeln, was Nami mit einem breiten Grinsen beobachtete. „Ja, vielleicht.“ Kapitel 12: An einsamen Stränden... ----------------------------------- „Ich glaub es einfach nicht!“ Robin konnte es auch nicht glauben und zwar wie oft man ein und denselben Satz wiederholen konnte, ohne zu merken, dass es einfach nichts brachte. Seufzend beobachtete sie dabei, wie Nami im Sand auf und ab marschierte und leise vor sich hin fluchte. Dies ging nun schon eine ganze Weile so und die Jüngere schien so schnell auch nicht aufhören zu wollen. „Meinst du nicht, dass es langsam reicht?“ Das konnte sich wirklich niemand mit ansehen, wobei es Nami wirklich nicht zu interessieren schien. „Nein, es reicht nicht! Wie kannst du nur so ruhig da sitzen?!“ fauchte Nami, wobei Robin leicht die Augen verdrehte und nun aufstand. Langsam trat sie aus dem Schatten der Palme heraus, unter der sie gesessen hatte und ging nun langsam auf Nami zu, die nun glücklicherweise stehen geblieben war und auf das Meer hinaus starrte. Bei ihr angekommen legte Robin einen Arm um Namis Schulter und zog sie sanft an sich. Diese wehrte sich nicht, sondern ließ sich einfach gegen Robin sinken, wobei man zudem noch ein leises Seufzen von ihr vernehmen konnte. „Wir kommen hier nie wieder weg“, murmelte sie leise und lehnte nun auch den Kopf an Robins Schulter. Diese festigte den Griff an Namis Schulter etwas und küsste sie sanft aufs Haar. „Du solltest den Junges etwas mehr vertrauen. Sie werden uns schon finden, mach dir keine Sorgen. Solange sollten wir einfach Ruhe bewahren und warten. Mehr können wir nun ohnehin nicht machen“, sagte Robin leise und etwas nachdenklich, während sie ihren Blick wieder auf das Meer richtete. „Ein Kerl der nur Essen im Kopf hat, ein Angsthase, einer dessen Gehirn aussetzt, wenn es um Frauen geht, ein Elch und einer ohne jeglichen Orientierungssinn... ganz ehrlich, ich habe so meine Bedenken was das angeht..“ Nami hatte sicherlich recht, auf den ersten Blick wirkten ihre Junges wirklich nicht sehr vertrauenerweckend, doch sie wussten beide genau, dass sie alle Hebel in Bewegung setzten würden, um sie wieder zu finden und nicht eher aufgaben, bis sie sie gefunden hatten. Robin vertraute darauf, dass sie sie finden würden, irgendwann. Die Chancen an sich waren allerdings sehr gering, sie waren auf einer Insel, irgendwo auf der Grand Line, die auch noch unbewohnt zu sein schien. Keine Gute Lage in der sie sich befanden, umso wichtiger war es einfach ihnen nun zu Vertrauen. „Nami.. mach dir nicht so viele Gedanken“, murmelte sie leise und drückte die Jüngere noch einmal an sich, ehe sie sich wieder von ihr löste. „Komm, wir suchen uns einen Platz, wo wir die Nacht verbringen können.“ Nun war es einfach das wichtigste, dass sie sich überlegten, wie sie hier überlebten, denn sonst brachten die ganzen Anstrengungen der Junges rein gar nichts. Von Nami sah man nur ein leichtes Nicken, ehe sie Robin langsam folgte. Auch wenn sie es nie zugeben würde, Robin wusste, dass Nami sich nicht wohl fühlte. Die Sorge und die Bedenken waren eindeutig in ihren Augen abzulesen, doch Robin schwieg. Wenn Nami darüber reden wollte, dann würde sie es früher oder später schon von alleine tun. Wenn Robin eines gelernt hatte, dann das es nichts brachte Nami zu irgendetwas zu drängen, entweder sie tat etwas von alleine oder nicht, Alternativen gab es eigentlich keine. Ihr Weg führte sie am Strand entlang, wobei die beiden Frauen schwiegen und jeweils ihren Gedanken nach hingen. Sie machten sich beide ihre Gedanken, wobei jede von ihnen wusste, dass es nichts brachte darüber zu reden. Es war alles gesagt und wenn Nami sich nun weiter Sorgen machte, dann konnten selbst Robins Worte nichts mehr daran ändern. Ihr Weg führte sie weiter am Strand entlang, bis sie schließlich auf eine Felsengruppe stießen, zwischen denen sie Schutz suchen konnten. Ein Lager war schnell errichtet und so machten es sich die beiden schließlich im weichen Sand bequem. „Was machen wir, wenn sie uns nicht finden?“ Nami durchbrach mit ihrer Frage als erste die Stille, wobei Robin nun wieder zu ihr sah und sie nachdenklich betrachtete. „An so etwas darfst du gar nicht erst denken. Und bis sie uns finden sollten wir einfach das Beste aus dieser Situation machen.“ Mit diesen Worten legte Robin wieder einen Arm um Nami und zog sie an sich. Dabei entging ihr der leicht verwunderte Blick der anderen nicht, wobei sie allerdings nicht weiter darauf einging. „Das.. Beste?“ „Ja..“ „Aber, wie das?“ Nami war sichtlich verwirrt und schien nicht zu verstehen, wie man dieser Situation noch etwas positives abgewinnen sollte. Robin lächelte nur sanft und küsste Nami dann auf die Stirn. „Wann waren wir das letzte Mal alleine und ungestört?“ beantwortete sie die Frage mit einer Gegenfrage und sah nun wieder zu Nami hinunter, die zu begreifen schien, was Robin meinte und sich nun ebenfalls kein Lächeln verkneifen konnte. „Ich glaube, das ist schon eine ganze Weile her.“ „Das glaube ich auch.“ Robin beugte sich wieder zu ihr hinunter und gab Nami einen sanften Kuss, welchen die Jüngere ebenso sanft erwiderte. Sie waren in keiner schönen Situation, doch wenn sie schon einmal hier fest saßen, dann konnten sie die Zeit wenigstens nutzen und die Dinge ihrer Beziehung nachholen, die in letzter Zeit zu kurz gekommen waren. Denn wenn man mit den Junges zusammen lebte, dann hatte man wenig Zeit für Zweisamkeit und wenn man sie denn hatte, dann hielt sie nicht lange an. Hier würde es wohl anders sein. Vielleicht war es auch einfach nur eine glückliche Fügung des Schicksals, wer wusste das schon... Kapitel 13: Nur der Mond ist unser Zeuge.. ------------------------------------------ „Verdammt, willst du mich nicht verstehen oder kannst du nicht?!“ „Nami..“ „Nein! Ich weiß nicht, was ich machen soll, vielleicht bin ich nicht gut genug für dich, vielleicht bin ich nicht reif dafür, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht einfach so mit meinen Gefühlen zu spielen und mich so zu behandeln!“ „Ich spiele nicht mit deinen Gefühlen..“ „Ach nein? Warum kannst du es mir dann nicht zeigen? Wenn ich dir wirklich etwas bedeuten würde, dann könntest du es mir auch zeigen, du könntest mir deine Gefühle zeigen und du könntest es mir sagen!“ „Du weißt doch wie ich empfinde.“ „Ach, weiß ich das? Nein verdammt!“ „Aber-“ „Nichts aber! Wie soll ich es auch wissen, wenn du es mir nie sagst? Zwei Monate sind wir nun schon zusammen und du hast es kein einziges mal gesagt!“ „Ich..“ „Du kannst es nicht..“ „Nami, glaub mir-“ „Weißt du was ich glaube? Das ich dir rein gar nichts bedeute.. sonst könntest du es mir sagen.. Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist, immerhin sind es nur drei kleine Worte.. Doch ich werde jetzt nicht länger darauf warten sie zu hören.“ „Machst du mit mir Schluss?“ „Stört es dich etwa?“ Leise schlugen die Wellen gegen den Bug des Schiffes, welches sanft von den Wellen bewegt wurde. Ebenso sanft wehrte der kühle Nachtwind über das Deck und spielte leicht mit ihrem Haar, welches unter dem weißen Mondlicht leicht schimmerte. Die ganze Szenerie war äußerst friedlich und nichts hätte auf etwas anderes hingedeutet, wären da nicht die Tränen, die sich langsam ihren Weg über ihre Wangen hinunter bahnten. Sie hatte nicht gewollt, dass es soweit kommen musste, doch hatte sie keine Wahl gehabt. Zu oft hatte ich ihr gesagt, was sie ihr bedeutete und immer war nur ein Lächeln die Antwort gewesen. Sie hielt es einfach nicht mehr aus, denn auch sonst hatte es fast den Anschein gehabt, als habe Robin versucht sie nicht zu nah an sich heran zu lassen, obwohl sie scheinbar mit ihr zusammen sein wollte. Nami hatte es inzwischen aufgegeben Robin zu verstehen, denn sie tat es ohnehin nicht. Dies war zwar nichts neues, doch in letzter Zeit tat sie es eindeutig weniger als sonst, wenn überhaupt. Aber nun war es ohnehin vorbei, aus dem “Wir“ war wieder ein “Ich und du“ geworden und Nami zweifelte daran, dass es es noch einmal wieder anders werden könnte. Vielleicht hatte sie sich doch in Robin geirrt, vielleicht hatte sie sich in allem geirrt, doch sie konnte sich doch nicht eingebildet haben, dass die andere etwas für sie empfand. Doch warum konnte diese es ihr dann nie zeigen? Je länger Nami darüber nachdachte umso mehr verzweifelte sie an ihren eigenen Gedanken. Das hatte doch alles keinen Sinn. „Du solltest endlich schlafen gehen..“ „Ich wüsste nicht, was es dich angeht, wann ich schlafen gehe.“ Irgendwie hatte sie erwartet, dass sie kommen würde. Es war bisher immer so gewesen, wenn sie Nachts ihr Zimmer verlassen und an Deck gekommen war. „Ich sorge mich um dich.“ „Davon habe ich in letzter Zeit nicht viel gemerkt.“ Langsam drehte Nami sich zu Robin um, die umschlungen von einer Decke hinter ihr Stand. Ihr schwarzes Haar wirkte im Mondlicht fast silbern und ihre Augen bekamen durch die Spiegelung des Mondes einen Geheimnisvollen Ausdruck. Ein wirklich Atemberaubender Anblick, bei dem Nami mühe hatte sich loszureißen und es möglichst wenig auf sich wirken zu lassen. „Du musst das verstehen Nami.. ich habe Angst dich zu verlieren.“ „Deswegen zeigst du mir nicht, dass ich dir wichtig bin? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du hast genau das Gegenteil bewirkt.“ „Ich weiß..“ Nami beobachtete, wie Robin langsam auf sie zu kam und dicht vor ihr stehen blieb. Unweigerlich stockte ihr der Atem, als Robin eine Hand ausstreckte und sie auf ihre Wange legte. „Den letzten Menschen, denen ich gesagt habe, was sie mir wirklich bedeuten, habe ich kurz darauf verloren.. wirklich verloren.. und ich könnte es nicht ertragen in einer Welt ohne dich zu leben.“ Namis Augen weiteten sich leicht. Das war das erste Mal, dass Robin wirklich offen zu ihr sprach, ehrlich war und sie an ihren Gefühlen teilhaben ließ. „Robin“, begann sie leise wurde aber von jener unterbrochen, als sie einen Finger auf Namis Lippen legte und leicht den Kopf schüttelte. „Nein, lass mich ausreden.“ Sie wartete einen Moment und wartete auf ein Zeichen, dass Nami nun schweigen würde, was diese mit einem kaum merklichen Nicken bestätigte. „Du hattest Recht, ich habe es dir nie gezeigt, obwohl du mir täglich aufs neue bewiesen hast, was ich dir bedeute. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen und Angst davor sie zu zeigen, doch das will ich nicht länger.. ich will mit dir zusammen sein und dazu werde ich meine Angst überwinden.“ Wie gebannt starrte Nami zu Robin hinauf, in diese eisblauen Augen in denen sie sich jedes Mal verlor und die sie festhielten, wie eiserne Schlingen, die sie langsam und unbemerkt um ihren Körper schlangen. Nami wusste, dass sie dem Bann dieser Frau nicht entkommen konnte und wenn sie ehrlich war, dann wollte sie es auch nicht. Sie wollte ihr gehören, wollte das Robin sie für sich beanspruchte, voll und ganz. Sie spürte, wie Robin sie langsam zurück schob und mit einem sanften Druck an die Reling drückte, wobei Nami den Körper der Älteren noch näher an ihren eigenen spürte, unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Robin hatte noch nie die Initiative ergriffen, wenn es um sie ging, bisher war immer Nami diejenige gewesen, die die Kontrolle über die Situation gehabt und sich ihr genähert hatte. Und nun, wo dies nicht mehr so war, fühlte sie sich unbeholfen und unsicher. „Ich liebe dich, Nami..“ Die Augen der jungen Navigatorin weiteten sich leicht, als sie die weichen Lippen der anderen auf ihren eigenen spürte und die Worte in ihrem Kopf nach hallten. Innerlich betete sie, dass dies kein Traum war, als sie nun die Arme um Robins Nacken legte, die Augen schloss und sich eng an sie drückte. Denn nur der Mond war ihr Zeuge und sie wollte es sich nicht einbilden. Allerdings fühlte es sich dafür auch viel zu real an. Robin war hier, und sie würde sie nie wieder verlassen. Kapitel 14: Der Tod ist nicht das Ende! --------------------------------------- Müde lausche ich meinem schweren Atem, der fast schon unerträglich laut zu sein scheint. Mir tun alle Knochen weh und meine Augen scheinen vor Müdigkeit unerträglich zu brennen. Über mir klirren die schweren Eisen-Ketten leise, als ich versuche mich wenigstens ein bisschen bequemer hinzusetzen, was mir allerdings nicht gelingen will. Wie bin ich, wir, nur in diese Situation geraten? Wenn ich so zurück denke, dann war es eigentlich ein ganz gewöhnlicher Tag auf einer Insel. Und dann.. es ging alles einfach so schnell, dass ich nicht mehr genau sagen kann, was genau geschehen ist. Ich weiß nur, dass dieser Angriff auf uns schon lange geplant sein musste, sonst hätten sie uns sicher nicht schnappen können. Als es plötzlich unnatürlich still wird, hebe ich meinen Blick etwas und löste mich von meinen Gedanken. Ich sehe zu dem kleinen, vergitterten Fenster in der Mauer, durch welches schon den ganzen Morgen Stimmen und Jubel herein dringen, wenn sie wieder einen von uns hingerichtet haben. Nun, wo es wieder so still wird, führen sie sicherlich Lysop hinauf zum Schafott. Er war der letzte, den sie geholt haben. Sie holen uns immer einzeln, warum weiß ich nicht, aber vielleicht ist es auch besser so. Gemurmel ist zu hören, leise Stimmen, die ihm vermutlich seine Taten vorlesen und ihn nach seinen letzten Worten fragen. Ich kann nicht hören, ob er etwas erwidert und auch nicht einschätzen, ob er es tun würde. Seit wir hier sind hat niemand von uns auch nur ein Wort gesprochen. Wir hingen unseren Gedanken nach und starrten vor uns hin, bis sie anfingen uns zu holen. Selbst dann sagten wir nichts, kein Wort des Abschieds, nichts. Wir sahen jeden nur schweigend an und blickten ihm mit leerem Blick nach, wie er Schritt für Schritt von uns ging. Nun dringt lauter Jubel an mein Ohr und ich weiß, dass sie ihn hingerichtet haben. Kurz zieht sich alles in mir zusammen, doch ich weine nicht. Warum weiß ich selbst nicht wirklich, ich tue es einfach nicht. Mein Blick wandert durch die kleine Zelle und trifft dann auf ihre eisblauen Augen, die mich ruhig ansehen und meinen Blick erwidern. Wir könnten noch ein letztes Mal miteinander reden, uns voneinander verabschieden, nun würde es niemand bemerken, wenn wir das Schweigen brechen würden. Ich möchte auch reden, möchte ihr sagen, wie sehr ich sie liebe, dass ich sie nicht verlieren will, doch kein Laut kommt über meine Lippen. Wir hatten kaum Zeit miteinander, nicht einmal zwei Wochen. Eine viel zu kurze Zeit, als das ich sagen könnte, dass sie ausreichend war oder ich mich damit zufrieden geben kann. Schritte dringen an mein Ohr, schneller, lauter. Kurz wende ich meinen Blick ab und sehe zur Zellentür neben mir, ehe ich sie wieder ansehe und ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen erkenne. Angst schreit in mir auf, welche ich einfach nicht weiter unterdrücken kann. Sie werden kommen und eine von uns holen, doch ich weiß nicht, ob ich mir wünschen soll, dass sie mich mitnehmen oder sie. Einerseits will ich noch nicht sterben, auch der anderen Seite würde ich es nicht ertragen einfach hier sitzen zu müssen, mit der Gewissheit, dass sie sie hinrichten und ich nur hier sitzen und nichts tun kann. Die Tür wird mit einem lauten Knarren geöffnet, doch ich wage es nicht aufzublicken, sondern sehe weiter starr in ihre Augen, die wohl der einzige Grund dafür sind, dass ich überhaupt noch so ruhig bin. Die Soldaten bleiben nicht bei mir, sondern gehen langsam durch die Zelle auf sie zu. Meine Augen weiten sich leicht, doch ich sage nichts, sondern bleibe einfach nur sitzen und sehe zu. Sollte ich nicht gerade jetzt irgendetwas tun, wenigstens etwas sagen? Sie wird grob auf die Beine gezogen und dann durch den Raum geführt. Neben mir bleibt sie noch einmal stehen und ich sehe zögernd zu ihr hinauf. Immer noch dieses Lächeln. Stumm formt sie mit den Lippen drei Worte, die ich nicht hören muss, um sie zu verstehen. „Ich liebe dich..“ Noch ehe ich auch nur dazu komme etwas zu erwidern, wird sie hinaus geschoben und die Tür feste hinter ihr verschlossen. Ich höre, wie die Schritte langsam leiser werden und sie sich Schritt für Schritt von mir entfernt. Alles in mir zieht sich zusammen und ich möchte schreien. Schreien und mich losreißen, um ihr nachrennen zu können und sie zu befreien. Sie zurückholen und ihr sagen, was sie mir bedeutet, dass ich es nicht ohne sie durchstehen werde. Sie war der einzige Grund, warum ich es bisher geschafft habe und nun ist sie weg. Und ich bleibe mit der Gewissheit, sie nie wieder zu sehen alleine zurück. Draußen wird es wieder Still. Wieso scheint die Zeit nun wie im Flug zu vergehen? Viel zu schnell, viel zu mühelos wird sie aus meinem Leben gerissen. Warum muss das sein? Ich will den kläglichen Rest meines Lebens nicht mit dem Wissen zubringen, dass sie sie mir genommen haben. Das kann ich nicht. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, als ich nun wieder leise Stimmen höre und dann angespannt den Atem anhalte. Das was gleich passiert ist unvermeidlich und doch hoffe ich auf ein Wunder. Hoffe darauf das unser Glück uns noch ein letztes Mal helfen wird und uns noch nicht völlig verlassen hat. Mein Blick haftet starr an dem kleinen Fenster und innerlich bete ich, zu wem auch immer, dass es nicht passiert. Doch all meine Hoffnungen lösen sich auf, als der laute Jubel in die Zelle dringt. Unnatürlich laut und schmerzlicher als die Male zuvor. Beine Augen füllen sich mit Tränen und meine starke, ruhige Fassade scheint nun endgültig in sich zusammen zu brechen, nun gibt es niemanden mehr, der mir helfen könnte sie aufrecht zu erhalten. All meine Freunde sind tot und nun bin ich die nächste, warum sollte ich meine Tränen noch länger zurück halten? Warum sollte ich nicht einfach zusammen brechen? Schreien und völlig aus rasten? Weil sie es auch nicht getan haben, so einfach ist das. Tief atme ich durch, versuche mich zu beruhigen und sehe ihr Gesicht vor mir. Ihre Augen, die so viel ruhe ausstrahlen, ruhe und absolute Unnahrbarkeit. Ja, das war sie wirklich, sie alle sind mit erhobenem Kopf hinaus gegangen, haben keine Schwäche gezeigt und ich werde es auch nicht tun. Diese Genugtuung werde ich ihnen nicht gönnen. Ich kämpfe zwar mit den Tränen, aber äußerlich sieht man mir rein gar nichts an. Und dann höre ich sie. Schritte, die sich wieder nähern, kommen um mich zu holen. Inzwischen ist es mir egal. Sie haben mir den wichtigsten Menschen in meinem Leben genommen, ohne sie will ich nicht weiter leben. Die Tür wird geöffnet und sie kommen herein. Ich blicke nicht auf, höre nur, wie man meine Ketten löst und spüre dann wie ich grob auf die Beine gezerrt werde. Von dem langen Sitzen fühlen sie sich taub an und ich wanke leicht, doch man hält mich grob fest und zwingt mich aufrecht stehen zu bleiben, als man mir einen Moment gibt, um das Gleichgewicht zu finden, ehe man mich aus der Zelle führt, so wie man es mit ihnen auch getan hat. Nun gehe ich den Weg, den sie alle gegangen sind und ich frage mich woran sie gedacht haben. Haben sie an uns andere gedacht? An unsere Abenteuer? An unsere Träume? Sicherlich haben wir alles erreicht, was wir erreichen wollte und dennoch ist dies sicherlich nicht das Ende, das wir uns gewünscht hätten. Was bringt es uns schon, wenn man uns in der Geschichte festhält, wenn wir dennoch auf solche Weise gehen müssen? Meine Schritte hallen unnatürlich laut von den kalten Steinwänden wieder und scheinen mich zu betäuben. Eigentlich ist es merkwürdig, dass ich jetzt so ruhig bin, vielleicht bin ich aber auch einfach nur am Ende meiner Kräfte angelangt. Helles Licht blendet mich, als man mich nach draußen führt. Aber es ist nicht das einzige, dass mir unangenehm entgegen schlägt. Auch das getuschel der Menschen um mich herum stößt mir bitter auf. Sie verurteilen uns für unsere Taten, dass wir aber auch vielen Geholfen haben und nur denen Schaden zufügten, die diesen auch verdienten sieht niemand. Lieber besehen sie sich wie hilflose Menschen einfach hingerichtet werden und freuen sich dann auch noch darüber. Ich frage mich was nun schlimmer ist, wir oder die. Meiner Ansicht nach diese jämmerlichen Idioten, aber gut, meine Meinung ist hier nicht erwünscht. Als wir beim Schafott ankommen sehe ich kurz hinauf, ehe ich weiter einen Fuß vor den anderen setzte. Meine Schritte erscheinen mir so unendlich schwer, am liebsten würde ich mich hier und jetzt hinsetzten und einfach schlafen. Daran hindern mich allerdings die beiden Soldaten neben mir und so halte ich den Blick weiterhin auf die Stufen gerichtet, die Stufen die sie auch vor kurzem beschritten hat. Woran hat sie gedacht, als sie hier herauf ging? Ich werde es nie erfahren und vielleicht will ich das auch gar nicht. Oben angekommen drückt man mich unsanft auf die Knie und die Menschen werden wieder leise. Dann beginnt man mir meine Taten vorzutragen, wobei ich nicht wirklich hin höre. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet und Tränen treten in meine Augen. Ich knie in Blut, ihrem Blut! Man hat sich nicht die Mühe gemacht es weg zu wischen und ich habe mit einem Mal das Bedürfnis mich umzusehen. Wenn ihr Blut nicht weg gemacht wurde, sind sie dann auch noch hier? Ich zwinge mich die Augen zu schließen und dem Impuls nicht nachzugeben, denn ich weiß, dass ich dann völlig zusammen brechen werde. Ich kämpfe wieder gegen die Tränen an, die mir wieder in die Augen steigen. Ich darf jetzt nicht weinen, nicht hier. Diese Genugtuung werde ich ihnen nicht auch noch geben! „Hast du noch irgendwelche letzten Worte?“ Die Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und nun hebe ich langsam den Blick. Letzte Worte? Nein, jedenfalls für niemanden der hier steh. Also schüttle ich nur den Kopf und habe das Gefühl, dass meine Freunde es nicht anders gemacht haben. Zwei Soldaten treten neben mich und heben langsam ihre Schwerter. „Was, wenn es irgendwann vorbei ist? Auch unsere Glückssträhne endet irgendwann.“ „Warum machst du dir darüber Gedanken?“ „Weil ich es wissen möchte. Was denkst du? Dann ist doch alles aus.“ Mein Blick gleitet über die Menschenmasse vor mir und ich sehe das, was sie gesehen haben. Fühle das was sie gefühlt haben. Und dennoch fällt es mir nicht schwer mich zu einem Lächeln zu bewegen. „Nein, es ist erst aus wenn wir das wollen. Denn egal was passiert, ich werde dich immer lieben, bis in alle Ewigkeit, auch im Tod.“ „Versprichst du es?“ „Das verspreche ich dir.“ Langsam schließe ich meine Augen, höre das schneidende Geräusch der Klingen über mir, als sie herunter gerissen werden. Das letzte was ich vor mir sehe ist ihr Gesicht, sie lächelt, genau wie ich es tue. Und dann wird alles dunkel... Kapitel 15: "Sie ist wie das Meer" ---------------------------------- Das Meer hat viele Gesichter und ist unberechenbar. Sie ist genau so. Wenngleich sie unendlich viel Temperament besitzt, so kann sie auch völlig ruhig sein. Dem brutalen steht eine unendliche Sanftheit gegenüber. Und neben dem Egoismus verkörpert sie auch Nächstenliebe, Verständnis und Fürsorge. Man kann das Meer nicht beeinflussen und sie ebenso wenig. In einem Moment kann sie völlig ruhig sein und im nächsten unheimlich wütend. Genauso wie das Leben auf Meer nicht immer einfach ist, so ist eine Beziehung mit ihr es auch nicht. Irgendwann weiß man, wenn Stürme aufziehen, man weiß wie man ihnen ausweichen kann. Dennoch gelingt es nicht immer. Den Launen gegenüber stehen die Schönheit und das Gefühl der Freiheit. Nur bei ihr kann ich mich so fühlen, ich kann sein wie ich bin ohne mich verstellen zu müssen. Und was die Schönheit angeht, das Meer ist tiefgründig und mit all seinen Seiten kann es wunderschön sein. Bei ihr ist es nicht anders, es ist vor allem ihre innere Schönheit, die mich so anzieht. Aber trotz allem gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Meer und ihr. Einen, der mir fast noch wichtiger ist, als alles andere. Ich muss sie mit niemandem teilen. Kapitel 16: Ist sie oder ist sie nicht? --------------------------------------- "Hast du nie darüber nachgedacht?" "Wieso sollte ich über so etwas nachdenken?" verständnislos blickte sie zu Sanji, der dabei war den Tisch abzuräumen. Heute wirkte er auf sie ungewöhnlich ernst, etwas das sie durchaus irritierte, da er sich eher selten so gab. "Nami, keiner von uns lebt in völliger Abstinenz", er brachte sie Teller weg und Nami schüttelte verwirrt den Kopf, ehe sie sich von ihrem Platz aus umwandte und ihn anblickte. Natürlich tat es niemand von ihnen, gut wenn man einmal von Ruffy, Chopper und ein paar anderen absah, doch diese waren an so etwas auch nicht interessiert. "Das ist mir klar, ich weiß dennoch nicht, worauf du hinaus willst." "Ist es dir nicht aufgefallen?" "Ist mir WAS nicht aufgefallen?!" Er sollte endlich mit der Sprache heraus rücken, anstatt noch länger um den heißen Brei herum zu reden. Besonders da er genau wusste, wie sehr sie so etwas nervte. "Robin. Naja, vor ein paar Tagen war ihr morgens übel, wobei ich mir da noch nichts dabei gedacht habe. Aber dann kam sie zu mir und hat völlig verquere Essenswünsche geäußert. Findest du das nicht verdächtig?" Nun sah sie ihn tatsächlich etwas überrascht an, ehe sie dann doch anfangen musste sie lachen. "Was ist daran so lustig?!" "Ach nichts", sie schmunzelte in sich hinein und stand dann auf. "Mach dir keine Sorgen Sanji, Robin ist sicherlich nicht schwanger." "ja, aber-" "Nein Sanji. Lass es gut sein, es ist alles in Ordnung." Damit ließ sie ihn alleine in der Kombüse zurück und begab sich in ihr eigenes Zimmer. Das Lächeln auf ihren Lippen verschwand allerdings, als sie dieses betrat. Robin, die auf ihrem Bett gesessen und gelesen hatte hob den Kopf und sah sie fragend an. "Und, was musste der Herr Koch so dringendes mit dir besprechen?" "Du bist schwanger?" Nami sah sie ernst an, beobachtete den perplexen Ausdruck auf Robins Gesicht, die mit den Worten sichtlich nichts anfangen konnte. "Bitte was?" "Schwanger", wiederholte Nami, doch Robin schüttelte nur den Kopf und klappte ihr Buch zu. Dieses legte sie zur Seite, ehe auch sie die Navigatorin ernst ansah. "Mhm, das ist allerdings merkwürdig." "Merkwürdig?" Nun schlich sich doch ein Lächeln auf ihre Lippen, als Nami sich zu der anderen begann und sich neben ihr auf das Bett sinken ließ. "Er macht sich wirklich Sorgen und das nur, weil du dank dieses hervorragenden Essens an Land eine Magenverstimmung hattest und mir kurz darauf eine unmögliche Zusammenstellung an Essen hast machen lassen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, was ich will." Robin schien darüber nachzudenken, zuckte dann aber mit den Schultern und schloss einen Moment die Augen. "Was hast du ihm gesagt?" "Was wohl? Ich habe einen mords Aufstand veranstaltet, weil er mir mitgeteilt hat meine Freundin sei fremd gegangen und nun auch noch schwanger und bin dann wutentbrannt hier her marschiert, um dich in die Schranken zu weisen." "Verstehe, du bist also immer noch nicht der Meinung, dass man es ihnen sagen sollte?" Nami seufzte tonlos auf und zuckte leicht mit den Schultern. "Eigentlich nicht, nein. Außerdem könnte es doch ganz lustig werden, wenn dein Bauch plötzlich größer und größer wird, was meinst du, was dann hier los wäre?" Robin strich sich mit zwei Fingern über den Nasenrücken und schüttelte den Kopf. Manchmal konnte es wirklich anstrengend mit dieser Frau werden. "Wohl eher nicht, ich bin ohnehin der Meinung, dass dir eine Schwangerschaft besser stehen würde." "Oho, ist das etwa ein Kinderwunsch?" neckte Nami die andere und beugte sich zu ihr, um ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Wer soll denn der potentielle Vater sein? Sanji? Oder doch lieber Zorro?" Robin umfasste das Gesicht der anderen sanft mit den Händen und brachte sie mit einem weiteren Kuss zum Schweigen. "Kannst du das nicht ein bisschen ernster nehmen?" raunte Robin leise gegen Namis Lippen, die kurz darüber nachzudenken schien, ehe sie den Kopf schüttelte. "Nein, schließlich müsste ich mir dann eine völlig neue Garderobe zulegen, hast du eine Ahnung, wie teuer das werden würde?" "Solange das dein einziges Problem dabei ist", Robin lächelte leicht und zog Nami noch etwas näher an sich heran. ""Wer weiß", kam es nur noch leise von dieser, ehe sie Robin erneut küsste und das Gespräch vorerst beendete. Kapitel 17: Erlöse mich ----------------------- Eine Haarsträhne wird hinter ihr Ohr gestrichen, leise Worte werden gegen ihr Ohr geraunt. Sie lacht. Warm, herzlich, so wie ich es bei Zeiten ebenfalls von ihr zu hören bekomme und doch gilt es diesmal nicht mir. Ich nippe an meinem Dink und wende den Blick ab. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Abend in einer Bar so verläuft, wenn wir einmal die Gelegenheit zu einem solchen vergnügen bekommen, und es wird sicher nicht das letzte Mal sein. Und das hier ist nur das, was wir zu sehen bekommen, momentan möchte ich mir wirklich nicht ausmalen, was sie tut, wenn sie mit diesen Fremden in irgendeinem Zimmer verschwindet. „Alles in Ordnung?“ Franky zieht eine Augenbraue hoch, während er mich beobachtet. Ich nicke nur leicht und hoffe, dass er es dabei belässt. „Stört dich das etwa?“ er deutet in Namis Richtung, die sichtlich ihren Spaß mit diesem Kerl zu haben scheint, was mich aufseufzen lässt. „Sie ist alt genug, warum sollte es mich stören?“ „Gute Frage.“ Er sagt eine ganze Weile nichts mehr dazu und kurz hoffe ich, dass er es tatsächlich aufgegeben hat. Allerdings sollte ich ihn besser kennen und wissen, dass er mich in solchen Situationen nie so einfach davon kommen lässt. „Du solltest es ihr sagen“, spricht er schließlich etwas ernster. Ich schüttele den Kopf und leere mein Glas, ehe ich mich erhebe und mir meine Jacke wieder über die Schultern ziehe. Für heute habe ich eindeutig genug davon, hinzu kommt, dass Nami inzwischen deutlich auf Tuchfühlung mit dem Fremden gegangen ist, was mir zusätzlich übel aufstößt. „Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst“, gebe ich ihm noch eine Antwort, ehe ich etwas Geld auf den Tisch lege und mich dann zum gehen wende. „Du solltest endlich aufhören dich so zu quälen! Davon wird es auch nicht besser!“ höre ich ihn hinter mir noch, aber ich reagiere nicht. Ich weiß, dass ich es sollte, das es mir nicht gut tut. Doch so einfach ist es eben nicht. Weder kann man Gefühle erzwingen, noch sie einfach verschwinden lassen. Und so weiß ich, als ich hinaus auf die verschneite Straße trete, dass meine Qualen noch eine geraume Zeit andauern werden, bevor ich endlich Erlösung finde. Kapitel 18: "Es war nur Regen" ------------------------------ Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen hielt sie geschlossen. Kühle Regentropfen fielen auf ihre erhitzte Haut. Erst nur wenige, doch dann war der Regen immer stärker geworden, bis es fast schon ein ausgewachsener Platzregen war. Dennoch war sie nicht von der Reling gerutscht und hinein gegangen, sie genoss es den Regen auf ihrer Haut zu spüren und so mischte sich der Regen mit ihren Tränen, die ihre Wange hinunter rannen. "Du solltest nicht hier draußen sitzen", eine leise Stimme, die durch den prasselnden Regen zu ihr hindurchdrang. Langsam öffnete sie die Augen ein Stück weit und schielte zu der anderen, ohne sich zu rühren. "Mir gefällt es", erwiderte sie leise. Ein Bein über das andere geschlagen und die Hände auf der Reling abgestützt saß sie weiterhin ungerührt da. "Nami.." Eine Strähne wurde ihr hinters Ohr gestrichen, so dass Nami nun doch den Kopf wieder hob und ihn zur Seite drehte. Schweigend sah sie zu Robin, die zwar noch nicht so lange hier draußen war, wie sie aber dennoch schon völlig durchnässt war. Die nassen Strähnen ihres Haars klebten in ihrem Gesicht, in dem sich ein besorgter Ausdruck wieder spiegelte. "Mir geht es gut", wandte Nami ein. Sie kannte diesen Blick genau, doch ihr war nicht danach mit Robin darüber zu reden. Sie hatte einfach nicht schlafen können, weil sie sich bereits den ganzen Abend den Kopf zerbrach und einfach zu keinem Ergebnis kam. "Du hast geweint", sprach Robin weiter und trat nun etwas näher an sie heran. "Das ist nur Regen", erwiderte Nami und wandte den Blick wieder ab. Kurz darauf spürte sie Robins Lippen auf ihrer Wange, die sie vorsichtig einige Male küsste und leicht über ihre Haut leckte. Seufzend schloss Nami die Augen und genoss die Berührungen für einen Moment einfach nur. "Lügnerin", raunte Robin leise gegen ihr Ohr. Nami spürte, wie der Regen ihre Arme, hinab rann, ihre nasse Kleidung spannte sich über ihre Haut. "Komm mit rein", sprach Robin sanft weiter, als Nami nicht auf ihre Worte reagierte und zog diese vorsichtig von der Reling hinunter. Nami gab nun doch nach und spürte kurz darauf die nassen Planken unter ihren nackten Füßen. "Ich komme mit rein, aber ich will nicht darüber reden", sprach sie nur und ging an Robin vorbei, ohne diese anzusehen. Die Ältere seufzte in sich hinein und folgte Nami schließlich wieder in ihr Zimmer. In der Dunkelheit erkannte Robin, wie Nami sich ihrer nassen Sachen gänzlich entledigte und sich dann einfach in ihr Bett legte. Robin tat es ihr schließlich gleich und stieg zu Nami unter die Decke. "Was belastet dich nur, dass dich in den Regen hinaus setzen musst, um deine Tränen zu verbergen?" flüsterte sie leise. Nami hatte ihr den Rücken zugedreht und schien erst nicht auf die Worte der anderen reagieren zu wollen. "Es war nur Regen, Robin. Gute Nacht." Erneut seufzte Robin auf und machte es sich neben Nami gemütlich. Nur Regen. Vielleicht machte sie sich viel zu viele Sorgen, doch sie konnte nicht anders. Vermutlich musste sie der anderen aber auch einfach nur etwas Zeit geben, bis sie sich ihr endlich gänzlich anvertrauen würde. Sie hoffte nur, dass es bis dahin nicht mehr so oft regnen würde. Kapitel 19: Nur gefrorenes Wasser --------------------------------- „Verfluchst ist das kalt…“ Kleine Schneeflocken fielen vom Himmel auf die junge Navigatorin hinunter, die vor einer kleinen Kirche stand und von einem Fuß unruhig auf den nächsten trat. Zwar trug sie dicke Winterschuhe, einen warmen, schwarzen Mantel, so wie eine Mütze, Schal und Handschuhe, doch dies alles half ihr nicht die Kälte von ihrem Körper fern zu halten, die sich langsam durch die Stoffschichten fraß. Die Arme hatte sie um ihren Körper geschlungen, während sie wartete. Unruhig glitt ihr Blick dabei über ihre Umgebung. Zahlreiche Menschen liefen über die Schneebedeckten Straßen und saßen in Cafés zusammen. Nur die Person, auf die sie nun schon seit einer knappen halben Stunde wartete war immer noch nicht in Sicht. In gewisser Weise begann sie sich Sorgen zu machen, eigentlich war es nicht ihre Art Nami warten zu lassen, das passte nicht zu ihr. Doch eigentlich konnte es nicht sein, dass etwas passiert war, auf dieser Insel befand sich keine Marine und selbst wenn, sie war durchaus in der Lage sich zu verteidigen. Und doch kam Nami nicht umhin darüber nachzudenken, was sie tun sollte, wenn die andere nicht bald auftauchen würde. Sie würde sich auf die Suche machen müssen. „Du wirkst irgendwie besorgt.“ Nami zuckte zusammen und wandte sich um, wobei sie Robin neben sich entdeckte, die sie sanft anlächelte. Nami schnaubte leise und wandte den Blick wieder ab, ehe sie sich in Bewegung setzte, ohne die andere noch weiter zu beachten. Sie vernahm ein seufzen hinter sich und hörte Robins Schritte im Schnee, die ihr folgten. Sie hatten beide etwas besorgen wollen und anschließend wollten sie sich hier treffen, um einen Kaffee trinken zu gehen. Inzwischen war Nami allerdings nur noch durchgefroren und verspürte wenig Lust sich nun noch irgendwo hinein zu setzen. Viel lieber wollte sie einfach ein warmes Bad nehmen, um ihren Körper wieder aufzutauen. „Nami“, hörte sie Robins mahnende Stimme hinter sich. Allerdings ignorierte sie die andere und lief weiter die Straße hinunter. Sie wusste nicht einmal genau, warum sie sich so ärgerte, sei es die Tatsache, dass Robin zu spät gekommen war, oder aber das sie es nicht als schlimm empfand. Vielleicht lag es aber auch daran, sie sich Sorgen gemacht hatte. „Nami, bleib stehen.“ Sie reagierte nicht. Was hatte sie sich auch gedacht? Bald schon hatten sie den Rand des kleinen Dorfes erreicht, wo Robin sie schließlich zu fassen bekam und sie am Handgelenk festhielt und sie so zum stehen zwang. Nami schnaufte leicht und wandte sich um, wobei sie Robin ausdruckslos anblickte. „Was ist?“ „Du bist wütend“, stellte Robin nachdenklich fest und ließ langsam von dieser ab. Unterdessen zuckte Nami mit den Schultern. „Wie kommst du nur auf diese Idee?“ sprach sie etwas sarkastisch „Ich verstehe nicht ganz-“ „Natürlich nicht!“ fuhr Nami die andere an und wandte sich wieder ab, um weiter zu gehen. Noch versuchte sie sich zurück zu halten, eigentlich wollte sie dieses Gespräch nicht hier führen. Es war nun einmal nicht unbedingt Robins Stärke mit zwischenmenschlichen Problemen umzugehen und in solchen Situationen merkte Nami dies immer besonders. Sie setzten ihren Weg fort, begaben sich auf den Weg Richtung Sunny, wobei keine von ihnen ein Wort sprach. Inzwischen hatte es stärker angefangen zu schneien und Nami zog ihren Mantel etwas fester um ihren Körper. Sie lauschte in die Stille hinein, bis sie bemerkte, dass sie Robins Schritte nicht mehr vernahm. Seufzend drehte sie sich um und sah die andere, die stehen geblieben war und gen Himmel blickte. „Robin, was ist, es wird nicht wärmer!“ Nami seufzte entnervt auf. Heute war einer der wenigen Tage an denen ihre Freundin sie schier in den Wahnsinn zu treiben schien. Sie glaubte nicht einmal, dass Robin dies mit Absicht tat, doch letztlich spielte das eher eine geringe Rolle. „Es ist wunderschön“, hörte sie die leisen Worte der anderen und gab es schließlich auf. Selten konnte man Robin so erleben und wenn es so war, dann wusste sie, dass es nichts half dagegen anzureden. Langsam schritt sie zu der anderen zurück und betrachtete sie nachdenklich. „Sag mir bitte nicht, dass du mich hast warten lassen, weil es vorhin angefangen hat zu schneien.“ Es war nur eine Vermutung, doch als Robin sie nun doch etwas verwirrt anblickte wusste Nami sofort, dass sie damit recht hatte. Schwer seufzte sie auf und strich sich über den Nasenrücken, während sie versuchte ruhig zu bleiben. „Nun weißt du..“ „Es ist nur gefrorenes Wasser, ich verstehe wirklich nicht, was ihr daran so spannend findet“, seufzte Nami resignierend und sah Robin nachdenklich an. Wie ein kleines Kind. „Schon nur, ich hatte in meinem Leben noch nie die Gelegenheit es zu genießen.“ Robin lächelte schwach und zuckte mit den Schultern. „Warte.. du hast auch als Kind nie im Schnee gespielt?“ Das konnte Nami sich kaum vorstellen, doch Robin nickte nur und setzte sich letztlich wieder in Bewegung, wobei sie sich an der Navigatorin vorbei schob. „Entweder ich hatte andere Probleme oder ich durfte nicht.“ Schweigend sah Nami ihrer Freundin nach und wusste, dass sie gerade unbewusst das gleiche getan hatte. Sie hatte ihr den Moment verdorben, wobei nun doch ihr schlechtes Gewissen sich meldete. Noch einmal seufzte sie schwer auf, ehe Robin kurz darauf von einem Schneeball an der Schulter getroffen wurde. Verwirrt wandte die Archäologin sich um und blickte zu Nami, die bereits den nächsten Schneeball in der Hand hielt. „Du hast ganz offensichtlich eine Menge nachzuholen.“ Meinte sie nur und warf erneut einen Schneeball nach der Älteren, die diesem jedoch ohne Mühe ausweichen konnte. „Und danach.. wirst du es nie wieder wagen mich zu versetzen, verstanden?“ Nami grinste Robin an, die noch einen Moment brauchte, ehe sie leicht lächelte und die Worte der anderen mit einem nicken bestätigte. Langsam hob sie die Arme und überkreuzte sie vor der Brust. Rund um Nami erschienen Arme im Schnee, die begannen Schneebälle zu formen. „Äh.. Robin?“ Nami war etwas blasser geworden und sah zu der anderen herüber, während die Hände sich bereit machten zum werfen. „Du sagtest ich solle es nachholen. Doch wie sollte ich die ganzen versäumten Schneeballschlachten in einer einzigen nachholen, wenn nicht so? Entschuldige“, sie zwinkerte Nami zu, ehe sie diese unter Beschuss setzte und der verzweifelte Aufschrei der Navigatorin die Stille durchbrach. *** „Nami?“ Die angesprochene lag in der Wanne und hielt die Augen geschlossen. Robins Beschuss hatte letztlich nicht lange gedauert, doch es hatte sich angefühlt, als würden in diesen zwei Minuten tausende von Schneebällen auf sie einhageln. Das dies eine unterschwellige Rache für Namis schlechte Laune gewesen war, dessen war diese sich bewusst. Robin saß auf dem Wannenrand, ein Handtuch um ihren Körper geschlungen und ein Bein über das andere geschlagen, während sie Nami nachdenklich beobachtete. „Das nächste Mal, wenn du mich versetzt, wirst du ein paar von meinen Blitzen zu spüren bekommen.“ Nami ging nicht weiter auf das alles ein, ihrer Meinung nach mussten sie das auch nicht. Sie hatte an diesem Tag sehr viel über Robin gelernt und es hatte sie nachdenklich werden lassen. Sie war sich sicher, dass Robins Kräfte der Grund waren, warum sie nicht mit anderen Kindern hatte spielen dürfen, grausam doch leider war es so. Nami selbst konnte mit dieser haushohen Niederlage umgehen und sie nahm sich vor die Dinge in Zukunft etwas besser anzugehen. Sie spürte einen Kuss an ihrer Schläfe und sah nun doch zu Robin hinauf, die sie nur anlächelte und sich erhob. Inzwischen war sie für Nami ein weit weniger großes Rätsel, als sie es noch zu Anfang gewesen war und doch vermochte sie nicht zu erkennen, was in diesem Moment in ihr vor ging. Kapitel 20: Neue Kräfte ----------------------- “Du scheinst mir ja nicht mehr von der Seite weichen zu wollen,” bemerkte Robin etwas schmunzelnd und blickte zu einem kleinen weißen Hasen hinunter, der neben ihr auf dem Bett saß und sie mit schief gelegtem Kopf und aufgestellten Ohren anblickte. Lächelnd sah sie zu, wie der Hase auf sie zugehoppelt kam und sich mit den Vorderpfoten auf ihrer Seite abstützte. Es kam ihr merkwürdig vor, wie er sich verhielt, doch wenn sie so darüber nachdachte, dann war das nicht das einzige, was merkwürdig war. ”Cool, machen wir es auf!” “Bist du verrückt, wer weiß was da drin ist, lass es bloß sein!” “Vielleicht ist da ja was zu essen drin..” “Warum sollte uns jemand eine Kiste mit Essen auf das Schiff stellen, das ist lächerlich Ruffy!” Nun blickte auch Robin von ihrem Buch auf und blickte zu Ruffy und Lysop, die sich schon die ganze Zeit um die Frage stritten, ob man die Kiste öffnen sollte oder nicht. Sie hatten sich den Tag über auf der Insel verteilt um sich dort umzusehen. Als sie zurück gekommen waren, hatte besagte Kiste an Deck gestanden. Es gab keine Nachricht oder sonst etwas, nur diese Kiste. “Macht sie doch einfach auf, es wird schon nichts Schreckliches darin sein. Sei nicht so ein Angsthase Lysop!” Zorro war inzwischen sichtlich genervt von dem ganzen Theater. “Nein!” warf Lysop sofort ein, doch nun schien Ruffy endgültig nichts mehr halten zu können. Er machte sich an der Kiste zu schaffen und wenig später war sie offen. Sofort versammelten sich die Jungs und blickten in die Kiste hinein. “Ein Hase?” kam es ungläubig von Lysop, während Ruffy das weiße, kleine Tier heraus hob. “Ich hab doch gesagt es ist etwas zu futtern!” meinte er prompt, wobei der Hase sofort anfing zu zappeln und trat Ruffy mehrere Male mit den Hinterläufen ins Gesicht, bis dieser ihn endlich los ließ. Der Hase fiel auf den Boden und hoppelte von da aus sofort zu Robin, sprang auf die Liege und versteckte sich unter Robins Arm. “So wie es aussieht scheint er genau zu wissen, was du mit ihm vorhast,” meinte Robin schmunzelnd, holte den Hasen dabei unter ihrem Arm hervor und setzte ihn auf ihren Bauch. “Blödes Vieh,” meinte Ruffy und strich sich schmollend über das Gesicht. Es gab einige Ungereimtheiten, doch darauf würden sie so schnell keine Antworten bekommen. Leicht strich sie mit den Fingerspitzen durch das Fell des Hasen, der sie fast schon erwartungsvoll anblickte. “Ich bin gespannt, was unsere Navigatorin zu dir sagen wird.” Nami wäre sicherlich begeistert, allerdings musste sie dazu erst einmal wieder auftauchen. Bis jetzt war Nami wohl immer noch auf der Insel, auch wenn es langsam Abend wurde. Bald sollte sie eigentlich wieder zurück kommen. Der Hase sprang auf ihren Bauch und stellte sich auf. Robin wurde aus diesem Verhalten wirklich nicht schlau, also setzte sie sich auf, nahm den Hasen von sich und setzte ihn wieder auf das Bett zurück. “Man sollte meinen, dass du langsam müde sein solltest. Ich bin gleich wieder da..” Ohne weiter auf das Tier zu achten, stand Robin auf und verließ das Zimmer. Sie brauchte einen Kaffee. Also ging sie hinauf in die Kombüse, wo sie Sanji antraf, der noch das Geschirr des Abendessens abwusch. Lächelnd sah er zu ihr auf, als sie sich einen Kaffee aufsetzte. “Na, wo hast du denn deinen kleinen Freund gelassen, Robinchen?” “Den habe ich unten gelassen, er will sich ja wirklich nicht mehr von mir trennen. Irgendwie merkwürdig.” Das Verhalten des Tieres war nicht normal. Doch Chopper konnte sie leider nicht dazu befragen, da dieser mit einer Erkältung im Bett lag. “Also ich finde das nicht merkwürdig, wenn ich könnte würde ich dir auch keine Sekunde von der Seite weichen, mein Engel. Aber wo wir gerade von Engeln sprechen, wo steckt meine andere Göttin der Schönheit?” “Sie ist wahrscheinlich noch auf der Insel.” “Immer noch? Sie ist doch schon den ganzen Tag weg, meinst du ich sollte mal sehen wo sie steckt?” Schmunzelnd sah sie zu Sanji, der schon Anstalten machte aus der Kombüse zu stürmen. “Sanji, sie ist alt genug um auf sich aufzupassen, mach dir keine Sorgen. Sie ist spätestens in zwei Stunden wieder da, du wirst sehen.” Inzwischen war ihr Kaffee fertig und sie goss ihn sich in eine Tasse, bevor sie Sanji noch einmal anlächelte und die Kombüse nun wieder verließ. Auf dem Weg nach unten in ihr Zimmer. Dort angekommen, war sie doch etwas überrascht Nami vorzufinden, vor allem in dem Aufzug den sie trug. “Was ist denn mit dir los?” fragte sie schmunzelnd und betrachtete Nami, während sie sich wieder auf ihrem Bett nieder ließ. Nami saß auf ihrem Bett, hatte die Decke um ihren Körper gewickelt und trug eine Mütze, die ihr etwas zu groß zu sein schien, so dass nur noch ihr Gesicht zu erkennen war. “Nichts, wieso?” fragte Nami unschuldig und folgte Robin mit ihrem Blick. “Wir sind auf einer Frühlingsinsel es ist wirklich nicht so kalt, als das du hier so sitzen müsstest.” “Mir ist trotzdem kalt.” Robin seufzte leise und betrachtete Nami kopfschüttelnd. “Wie auch immer, hast du unser neues Mitglied gesehen?” Etwas suchend sah Robin sich um, doch den kleinen Hasen konnte sie nirgendwo entdecken. Fragend sah sie nun zu Nami, die sie etwas verschreckt ansah ehe sie ihrem Blick völlig auswich. “Äh.. Nein, welches neue Mitglied?” “Der Hase, der bis eben noch hier im Zimmer war.” Nami wirkte nicht überrascht, so wie sie es eigentlich erwartet hätte sondern eher etwas nervös. “Ein Hase? Nein, keine Ahnung hier war nichts.” “Mhmm, merkwürdig..” Robin sah sich etwas in dem Zimmer um, ehe ihr Blick wieder auf Nami fiel. Dann stand sie auf und ging langsam auf die junge Navigatorin zu, die sofort auf Abstand ging und so weit es ihr möglich war zurück wich. “Was ist?” fragte sie kleinlaut, als Robin vor dem Bett stehen blieb und die Arme etwas anhob. “Ich würde gerne wissen, was du versuchst zu verstecken.” “Ich verstecke nichts,” meinte Nami, die immer unsicherer wurde und die Decke dabei eng um ihren Körper wickelte. “Das glaube ich dir aber nicht.” Ohne das Nami noch etwas erwidern konnte, waren ein paar von Robins Händen erschienen, welche es ohne weitere Probleme schafften die Decke und die Mütze von Nami zu entfernen. „NEIN!“ rief Nami erschrocken aus und versuchte wenigstens die Mütze wieder zu bekommen, doch dafür war es dann auch zu spät. Nun sah Robin sie doch einigermaßen überrascht an und konnte schließlich nicht anders, als zu lachen. Nami saß mit rotem Kopf da, trug nur Shorts und ein Top. Der eigentliche Grund für Robins Lachen war allerdings das, was sie auf Namis Kopf entdeckt hatte. Statt ihrer normalen Ohren besaß sie nun ein weißes Paar Hasenlöffel, welche sie nun etwas hängen ließ. „Hör auf, das ist nicht witzig,“ kam es schließlich etwas kleinlaut von Nami. „Tut mir leid, a-“ Robin brach ab, als sie laute Schritte auf dem Gang hörte, die auch Nami nicht entgangen und so sahen beide in Richtung Tür. „Robin-Hasi! Ist Namilein schon wieder da?“ kam es fröhlich von Sanji, der wenige Augenblicke später in das Zimmer gestürmt kam. Robin sah wieder in Richtung Bett und wollte gerade etwas sagen, als sie feststellen musste, dass Nami nicht mehr da war. „Nein, ist sie nicht, vielleicht bleibt sie am Abend noch in der Stadt, mach dir deswegen keine Gedanken.“ „Und wenn ihr etwas passiert ist? Das könnte ich mir niemals verzeihen,“ jammerte Sanji auch gleich los und sah Robin etwas verzweifelt an. Diese wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte, zumal Sanji bei jeder falschen Aussage sofort in Panik ausbrechen würde. „Sie kann sich verteidigen Sanji, das weißt du. Lass sie doch etwas Spaß haben, sie wird spätestens morgen wieder da sein, leg dich hin und entspann dich etwas.“ Sanji schien sich nicht wirklich damit zufrieden geben zu wollen, doch Robin schob ihn schon wieder aus dem Zimmer und lächelte ihn freundlich an. „Sanji, ich möchte jetzt wirklich schlafen, also gute Nacht.“ „Gute Nacht meine Schönheit,“ flötete Sanji noch, bevor er den Gang zurück tänzelte. Robin sah ihm schmunzelnd und mit einem Kopfschüttelnd nach, bevor sie wieder in das Zimmer ging und die Tür hinter sich schloss. Erst dann sah sie wieder zum Bett, wo man auf den ersten Blick keine Spur von Nami entdecken konnte. Wenn man allerdings genauer hinsah, erkannte man, wie sich unter der Decke schwach etwas bewegte. Schmunzelnd machte sich Robin langsam auf den Weg und ging zu dem Bett und setzte sich auf die Kante. Recht vorsichtig griff sie unter die Decke und tastete sich dort langsam vor, bis sie etwas weiches unter ihrer Hand spürte. Noch bevor Nami richtig reagieren konnte hatte Robin sie dann auch schon gepackt und unter der Decke hervor gezogen. „Was hast du da nur wieder angestellt,“ fragte Robin sanft und setzte Nami auf ihren Schoß, wo sie ihr anschließend etwas durch das Fell strich. „Es war nicht meine Schuld,“ murrte der Hase schließlich und ließ immer noch die Ohren hängen. „Ach nein? Das sind doch die Wirkungen einer Teufelsfrucht oder?“ Anders konnte es sich Robin einfach nicht erklären, die Frage war nur wie Nami an die Frucht heran gekommen war. „Wahrscheinlich. Ich habe mit einem Typen Karten gespielt und gewonnen, aber abgesehen von dem Geld war auch noch diese Frucht darin.“ „Und du hast sie einfach gegessen.“ „Nein!“ beteuerte sie und blickte zu Robin hinauf. Diese seufzte nur leise und streichelte Nami weiter. „Aber du hast sie gegessen.“ „Schon, aber nicht bewusst. Der Kerl wollte sie wieder haben als er bemerkt hat, dass er sie mir mitgegeben hatte und da habe ich sie versteckt.“ „In deinem Mund?“ „Ich habe sie ausversehen verschluckt, zufrieden?“ Robin konnte dabei nur schmunzeln. Wie schwer die Folgen wirklich waren würde sich wohl noch zeigen, allerdings sah es nicht so aus, als ob Nami nun eine Kraft hätte, die sie aktiv in einem Kampf verwenden konnte. Nun hüpfte diese von Robins Schoß und hoppelte etwas in das Zimmer hinein. „Und nun wirst du die Hasenohren nicht mehr los, wenn du dich in einen Mensch verwandelst,“ stellte Robin weiterhin fest, als sich Nami nun zu ihr drehte und langsam zurück verwandelte. Dabei hielt sie etwas verlegen die eine Hand vor ihre Brust und die andere vor ihren Intimbereich. „Das ist nicht das einzige, was ich nicht mehr los werde,“ sprach sie leise. Ihre Hasenohren zuckten leicht, als sie sich nun herum drehte und Robin sehen konnte, was sie meinte. Nun musste sich diese zusammenreißen, um nicht wieder zu lachen, da Nami passend zu den Ohren auch noch einen kleinen, buschigen Schwanz hatte. „Das ist furchtbar, sag mir, wie ich das wieder loswerde.“ „Du musst lernen deine Kräfte zu kontrollieren, einen anderen Weg gibt es nicht.“ Nun stand Robin auf, ging zu Nami und umarmte sie von hinten. Kurz schielte sie hinauf zu deren Ohren, die sich nun wieder aufgestellt hatten. „Aber weißt du, eigentlich finde ich dich so auch ganz süß. Du solltest aber vielleicht darauf achten, dass deine Ohren nun nicht immer gleich auf alles reagieren, was in dir vorgeht.“ Schmunzelnd blickte sie zu Nami, die leicht rot um die Wangen geworden. „Sorg du doch einfach dafür, dass meine Ohren nichts mehr haben was sie zeigen könnten,“ nuschelte Nami leise vor sich hin und sah zur Seite. „Nein, ich denke das kann und werde ich nicht tun. Wenn du etwas vor mir verbergen willst, dann musst du dir schon etwas anderes einfallen lassen.“ Mit diesen Worten drehte sie Namis Gesicht wieder zu sich, welche die Ohren wieder hatte hängen lassen. Sie umfasste ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger und gab ihr einen sanften Kuss. Nami erwiderte den Kuss nicht sofort, doch das musste sie auch nicht, denn Robin sah auch so, wie sich ihre Ohren gleich wieder aufstellten, was eigentlich für sich sprach. Kapitel 21: Es war ein Fehler ----------------------------- „Ist das deine Vorstellung einer Beziehung?“ „Nein, natürlich nicht, hör zu es war keine Absicht es war…“ „Ein Unfall?! Ein Versehen?! Nami, so etwas passiert nicht einfach so! Dazu gehören immer zwei!“ Die junge Navigatorin seufzte schwer in sich hinein. Natürlich hatte sie recht und sie wusste selbst, dass es keine Ausrede gab, die das geschehene rechtfertigen würde. Sie konnte sich selbst nicht erklären, was sie dazu getrieben hatte, sicher in der letzten Zeit lief es nicht besonders gut zwischen ihnen, sie hatten andere Probleme und dann die Trennung. Nami war einsam gewesen, verzweifelt und irgendwann hatte sie dem nachgegeben, obwohl sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war. Dies hier war das erste Gespräch, dass sie in Ruhe führen konnten, seit sie sich wieder getroffen hatten und Nami hatte sich nicht gegen ihr Gewissen wehren können. „Ein Fehler“, beendete Nami ihren Satz und sah Robin ernst an. Noch nie hatte sie die andere so aufgewühlt erlebt und Nami war sich bewusst, dass sie diese in einem Maß verletzt hatte, dass sie kaum nachempfinden konnte. „Allerdings.“ Robin presste die Lippen zusammen und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. Nami strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr und schwieg einen Moment. Sie hatte gewusst, dass dieses Gespräch nicht einfach werden würde, doch wo würde es enden? „Ich muss gestehen, ich zweifel daran, wie viel Sinn es zwischen uns beiden noch macht.“ Nami schluckte schwer, sie hatte es befürchtet doch nicht wahr haben wollen. „Was… was redest du denn da? Ich liebe dich!“ „So sehr, dass du nicht einmal zwei Jahre auf mich warten konntest und dich dem nächstbesten an den Hals wirfst, der dir über den Weg läuft!“ Regungslos stand sie da, hatte noch nie solche Wut bei Robin verspürt, wie in diesem Moment. „Robin..“ „Lass gut sein Nami, es ist aus“, sprach die Ältere angespannt und schob sich an Nami vorbei, hinaus aus dem gemeinsamen Zimmer. Unterdessen sank Nami auf die Knie, weinte hemmungslos. Sie hatte es gewusst, hatte gewusst, dass es ein Fehler war, ein schwacher Moment der sie alles kosten konnte. Und doch war es geschehen. Robin hatte recht, wie stark war ihre Liebe, wenn sie es nicht einmal zwei Jahre aushielt ohne einen Fehler zu begehen? Zu schwach. Viel zu schwach. Kapitel 22: "Ich will nicht reden." ----------------------------------- Unruhig lief Nami in ihrer Kajüte auf und ab. Zwei Jahre war es her, zwei verdammte Jahre und heute, wo sie sich endlich wiedergetroffen hatten sie sich nicht einmal richtig begrüßen können. Sie nahm auf der Couch platz und wippte unruhig mit einem Bein auf und ab, während sie sich nachdenklich über den Nacken strich. Was dauerte das so lange? Eigentlich wollten sie sich nach dem Essen zurück ziehen, nach zwei Jahren endlich den Moment der Zweisamkeit genießen und nun? Nun hatte Sanji nichts Besseres zu tun, als Robin noch wegen irgendeiner Belanglosigkeit aufzuhalten. Schließlich wurde die Tür geöffnet und Namis Kopf schnellte herauf, so dass sie beobachten konnte, wie Robin seufzend die Tür hinter sich schloss ehe sie entschuldigend in ihre Richtung blickte. „Entschuldige, Sanji hat sich nicht wirklich abwimmeln lassen, er wollte-“, doch ehe sie weiter sprechen konnte war Nami auch schon bei ihr, hatte die Arme um ihren Nacken geschlungen und küsste sie verlangend. Sie spürte, wie Robin ihre Arme um sie legte und sie feste an sich drückte, während sie ebenso verlangend auf den Kuss einging, wie es Nami tat. „Ich musste zwei Jahre hierauf verzichten... ich will jetzt nicht über Sanji reden“, raunte sie schwer atmend gegen die Lippen der anderen. Robin antwortete nicht, nickte nur auf Namis Worte hin und drückte diese erneut an sich, um sie in einen weiteren Kuss zu verstricken. Zwei Jahre in denen sie auf die nähe der anderen hatten verzichten müssen hatten ein Verlangen in ihnen heranwachsen lassen, welches sich mit nichts in der Welt vergleichen ließ und von dem Nami nicht glaubte, dass es je gestillt werden könne. Kapitel 23: Das Wetter bessert sich ----------------------------------- „Sieht nicht besonders warm aus.“ Robin blickte aus dem Fenster ihres Zimmers, wobei Nami sie ignorierte und sich lieber ihren Karten widmete. Allerdings schien Robin dies nicht so einfach hinnehmen zu wollen. "Nami?" „25°C, es ist wärmer, als es aussieht“, sprach sie etwas abwesend, ohne aufzublicken. „Und du meinst, dass es heute so bleibt?“ „Nein, vermutlich werden die Wolken sich im laufe des Tages verziehen, wir hatten vorhin einen starken Westwind und der Luftdruck war auch in Ordnung.“ Robin zog eine Augenbraue hoch und sah wieder hinaus. „Und morgen?“ Entnervt seufzte Nami auf und wandte sich nun doch der anderen zu. „Hast du kein Buch, was du lesen kannst?“ „Doch.“ „Aber?“ „Ich wollte lediglich testen, wie fit unser Wetterfrosch ist“, sprach Robin mit einem leisen lachen, als sie Namis perplexes Gesicht sah und verschwand nun doch aus der Kabine, ehe Nami sich eines besseren besann und sich dazu entschloss ihr ihre Meinung zu diesem Spitznamen zu äußern. Kapitel 24: "Warum nicht gleich so?" ------------------------------------ „Wie oft soll ich dich denn noch fragen? Hörst du mir überhaupt zu, wenn ich mit dir rede?“ „Sicher tue ich das.“ „Dann verstehe ich nicht, was das Problem daran ist mir eine Antwort zu geben.“ Völlig entnervt blickte Nami zu Robin, die auf der Couch saß, ein Bein über das andere geschlagen und den Blick stur auf das Buch geheftet. Sie wusste genau, dass es Nami störte, wenn sie sich so verhielt, als würde sie sie nicht beachten. Sie sah zu, wie Robin eine Seite weiter blätterte, während sie weiterhin auf deren Antwort wartete. „Robin?!“ „Hm?“ Verwirrt blickte die Angesprochene auf, als wundere sie sich darüber, dass Nami noch da war und dieses Gespräch noch fortsetzen wollte. „Was zum Henker ist dein verdammtes Problem?! Kommst du nun mit an Land oder nicht?!“ Robin schnalzte mit der Zunge und wandte sich wieder ihrem Buch zu, ohne Nami zu antworten. Dass sie die jüngere mit dieser Geste nahezu in den Wahnsinn trieb, war ihr mehr als nur bewusst, jedoch achtete sie nicht weiter auf das Fluchen neben sich. Es dauerte ein paar Minuten, dann hatte Nami sich beruhigt und sie konnte ein resignierendes Seufzen hören. „Na schön,.. gehst du mit mir einen Kaffee trinken? Ich zahle…“ letzteres sprach sie mit einem deutlichen Wiederwillen aus, doch das reichte Robin, damit diese ihr Buch zuklappte und es zur Seite gab. „Warum nicht gleich so? Du siehst, es kommt nur auf die richtige Formulierung an, meine Liebe. Ich gehe sehr gerne mit dir an Land“, sprach Robin neckend und gab der schmollenden Navigatorin einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich fröhlich summend eine Jacke über zog und schon einmal voraus ging, wohl wissend, dass Nami ihr kurz darauf folgen würde. Kapitel 25: "Was ist passiert?" ------------------------------- Als die Tür zur Bibliothek geöffnet wurde blickte Robin nur flüchtig auf. Sie saß wie immer mit einem Buch auf der Couch und hatte sich darin vertieft und so schenkte sie der Person, die gerade den Raum betrat auch nur wenig Aufmerksamkeit. Ihr war klar gewesen, dass sie früher oder später auftauchen würde, letztlich hatte sie sich aber doch recht viel Zeit gelassen, wie Robin fand. „Robin..?“ Ein deutliches Zögern war in der Stimme zu vernehmen. Zweifel. Nur langsam blickte die Angesprochene auf und sah ihr Gegenüber etwas fragend an. Das Zögern, welches sie in ihrer Stimme vernommen hatte spiegelte sich auch in den Gesten der Navigatorin wieder. Selten hatte sie die andere derart nervös und unsicher erlebt. Und so fiel es ihr nur schwer sich ein schmunzeln zu verkneifen und die andere weiterhin ernst anzusehen. „Gestern Abend also.. wie soll ich sagen..?“ Nami wich ihrem Blick aus und spielte nervös mit ihren Fingern. Sie hatte sich kaum von der Tür weg bewegt, als wolle sie sicher stellen, dass möglichst viel Abstand zwischen ihnen lag. Und doch machte Robin keine Anstalten ihr weiter zu helfen, auch wenn sie ganz genau wusste, worauf die andere hinaus wollte. „Ich weiß nicht mehr genau, was alles passiert ist oder was ich alles gesagt habe. Du hast mich ins Bett gebracht.. oder?“ Leicht zog Robin eine Augenbraue hoch und klappte nun doch das Buch zu, um es zur Seite zu geben, ehe sie der Navigatorin ihre vollste Aufmerksamkeit schenkte. „Unter anderem, ja“, bestätigte sie deren Vermutung, woraufhin Nami leicht nickte und erneut darüber nachzudenken schien. Es war als müsse sie erst einmal ihre Gedanken ordnen, nachdem sich nun die erste Vermutung bestätigt hatte. Dann schien sie allerdings zu begreifen, was Robin eigentlich gesagt hatte und sah sie fragend an. „Unter anderem?“ Robin nickte nur und erhob sich, um das Buch zurück in das Regal zu bringen, aus welchem sie es entnommen hatte. „Was habe ich getan oder gesagt? Was hast du sonst noch gemacht?“ Nun schienen die Fragen förmlich aus der jungen Navigatorin heraus zu sprudeln. Sie schien sich deutlich sorgen darüber zu machen, was am gestrigen Abend vorgefallen sein könnte, was Robin nun doch ein Schmunzeln entlockte. Allerdings verbarg sie es gekonnt, als sie sich wieder zu Nami drehte. „Du warst lediglich etwas betrunken Frau Navigatorin, das ist alles“, sprach sie ruhig und ging nun langsam auf die andere zu. Etwas, das Nami deutlich nervöser machte. „Das.. ist alles? Ich habe nichts gesagt?“ „Offen gestanden, du warst nicht mehr in der Lage etwas zu sagen.“ Ein leicht empörter Gesichtsausdruck machte sich auf Namis Gesicht breit. „So betrunken kann ich unmöglich gewesen sein!“ „Wer hat behauptet, dass es am Alkohol lag?“ Nun konnte sie nicht anders und schmunzelte in sich hinein. Nami sah sie einen Moment etwas perplex an, ehe Robin deutlich sehen konnte, wie ihr diverse Gedanken durch den Kopf rasten. „Wie..?“ „Du hast dennoch sehr deutlich gemacht, was du wolltest, keine Sorge.“ „Was ist passiert?“ Mit einem leichten grinsen blieb Robin dicht vor ihr stehen und beugte sich zu Namis Ohr hinunter. „Nichts, was sich nicht wiederholen ließe“, raunte sie ihr neckisch ins Ohr, ehe sie sich an Nami vorbei schob und die Bibliothek verließ, wobei ein leichtes Grinsen ihre Lippen umspielte. Aus dem Augenwinkel hatte sie noch gesehen, wie die andere rot angelaufen war. Natürlich dachte sie daran, war es doch Robins Absicht gewesen. Was allerdings wirklich geschehen war würde sie bis auf weiteres für sich behalten. Kapitel 26: "Hör auf zu denken." -------------------------------- „Woran denkst du?“ Robins leise Stimme durchbrach die Stille. Der Raum war dunkel, inzwischen war es vermutlich weit nach Mitternacht. Robin lag neben Nami in deren Bett, den Körper nur mit einer Decke bedeckt. Nami saß neben ihr, hatte ein Bein unter sich gezogen, während sie das andere Bein leicht angewinkelt und die Arme um dieses gelegt. Ein Teil der Decke unter der Robin lag, lag über ihrer Hüfte, während sie nachdenklich in die Dunkelheit hinein blickte. „Manchmal fällt es mir noch schwer zu glauben, dass das hier wirklich passiert“, sprach Nami schließlich leise und spürte Robins Hand auf ihrem Rücken, die leicht darüber strich. „Und das nach all den Jahren?“ fast schon hatte ihre Stimme einen belustigten Unterton. Leicht verdrehte Nami die Augen, schmunzelte aber dennoch in sich hinein. Vier Jahre und ja, manchmal fiel es ihr immer noch schwer zu glauben, dass sie wirklich hier waren, gemeinsam. „Wundert es dich, nach allem was wir durchgemacht haben?“ Sie spürte, wie Robin sich aufsetzte und an sie heran rutschte. Sanft schlangen sich ihre Arme um Namis Bauch und drückten die junge Navigatorin leicht an sich. „All das hatte nie etwas mit unseren Gefühlen zu tun“, sprach sie leise und setzte behutsam einen Kuss auf Namis Schulter, die daraufhin den Kopf leicht in Robins Richtung drehte und sie nachdenklich anblickte. „Du solltest uns mehr zutrauen.“ Nami brummte als Antwort leise in sich hinein und ließ sich gegen die andere sinken. Sie hatte ja recht, manch eine Liebe konnte leicht zerstört werden, doch ihre? Nein, sie hatten alles durchgestanden, sogar die Zeit der Trennung hatten sie gemeistert, ohne dass es ihrer Beziehung geschadet hätte. „Das tue ich, ehrlich. Nur..“ „Nur?“ Nami schüttelte den Kopf und schloss langsam ihre Augen. Ein leises Seufzen war von Robin zu hören, vermutlich konnte sie sich schon denken, was Nami durch den Kopf ging. Dieses Thema hatten sie schon so oft besprochen. „Du machst dir zu viele Gedanken.“ „Ich weiß“, murmelte sie leise in sich hinein. Robin drückte sie weiterhin an sich. Sie musste nicht viel sagen, sie verstanden sich auch ohne Worte. Es lag wohl daran, dass Robin der einzige Mensch war, der Nami je auf diese Weise sehen würde, der einzige Mensch, dem sie diese andere Seite an sich zeigte, weil sie wusste, dass sie ihr mehr als jedem anderen vertrauen konnte. „Komm, hör auf zu denken“, raunte Robin an das Ohr der anderen, während sie sich mit dieser wieder zurück sinken ließ. Nami wehrte sich nicht, sondern schmiegte sich an die andere, während Robin sie in einen zärtlichen Kuss verstrickte, der nach und nach ihre Gedanken vertrieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)