Kiara Malfoy von Suse (Leben und Tod) ================================================================================ Kapitel 3: Das Päckchen ----------------------- ~ Na super! Das geht ja gut los. Mel ist rot wie eine Tomate und ich bekomm Geschenke von den Blacks. Mal sehen, wie es so weitergeht. An meinem Zimmer angekommen schubste ich Mel, die immernoch wie betäubt war, leicht durch die Tür und schloss diese hinter mir. ~ Ich bugsierte Mel vorsichtig auf das Holzbett neben dem kleinen Fenster in Richtung Winkelgasse. Das Päckchen warf ich auf den Tisch in der Mitte des Zimmers. Es rutschte weiter und fiel auf den Boden. Egal. Ich hebe es dann auf, dachte ich und setzte mich neben meine immernoch knallrote Freundin. Sie sah auf die Hand, die vorhin noch Regulus Lippen berührt hatten. Hoffentlich, wäscht sie die irgendwann mal wieder. So verrück, wie sie nach dem Schwarzhaarigen ist. "Ok...", ich seuftzte. "Was läuft da mit Regulus?" Ihre Gesichtsfarbe wurde noch intensiver und sie sah beschämt auf die Bettkante. "Nach der Show auf der Treppe zu urteilen, müsste seine Eule ja mehrmals durch dein Zimmerfenster geflogen sein." Ich knuffte sie grinsend in die Seite. Mel ließ sich rücklinks aufs Bett fallen und begann zu kichern. Schüchtern war sie schon immer gewesen. Mit ihren Büchern redete sie lieber, als mit anderen Menschen. Und schon gar nicht mit Jungen. Dann lernten wir uns kennen. Ich befreite sie aus James Potters Ganzkörperklammer und sie gab mir Nachhilfe in allen möglichen Fächern. Eine Freundschaft war geboren. Sie bekam neues Selbstbewusstsein und lehrte mir, dass es machmal besser ist, die Klappe zu halten, was mir im Laufe der Zeit wieder abhanden kam. Ihr Selbstbewusstsein allerdins wurde seitdem von Tag zu Tag stärker, worauf ich richtig stolz war. Nur bei Regulus Black schien es, als schalte es sich wieder komplett aus und meine Freundin bekam kein Wort heraus. "Nunja...er hat mir ein paar mal geschrieben.", gab sie kichernd zu. "Und...?", hakte ich weiter nach. Mel holte tief Luft. "Und er hat mich gefragt, ob wir vielleicht ein- zweimal zusammen nach Hogsmeade gehen könnten." Mir klappte die Kinnlade runter. "W-was? Er hat dich gefragt, ob ihr zusammen nach..." Ich war vollkommen kunfus. Regulus will mit Mel nach Hogsmeade gehen? Ok...entweder, er ist auf den Kopf gefallen und hat sein Gedächtnis verloren, die Dinge vergessen, die er Mel schon angetan hat, oder er plant irgentwas. Ich finde zweiteres einleuchtender, aber ich will meine beste Freundin nicht verletzten, geschweigedenn verlieren. Am besten ich behalte meine Gedanken erstmal für mich und freue mich mit ihr. Vielleicht meint er es ja wirklich ernst. Mel richtete sich auf. "Ja...hat er. Du glaubst doch etwa nicht, dass er irgendetwas plant, oder? Du weist, dass ich ihn sehr gern habe. Auch, wenn er mir schon den ein oder anderen Streich gespielt hat." Streich? Ich zog die Augenbrauen nach oben und wollte gerade antworten, als ich mich an den Entschluss erinnerte, den ich vorhin gefasst hatte. Ich lächelte. "Nein. Tut mir leid. Ich habe überreagiert und freue mich riesig für dich, dass das mit Regulus vielleicht doch was wird!" Ich zwinkerte ihr zu und setzte mein bestes Lächeln auf. Wir saßen noch lange da und sie zeigte mir Bilder, von Outfits, die sie zu den Dates mit ihm anziehen könnte. Mel achtete sehr auf ihre Kleidung. Ich war dann immer soetwas wie eine Jury und vergab verschieden hohe Punkte auf die einzelnen Kleidungsstücke. Als wir gerade bei einer eher lässigen Kombination angelangt waren und ich noch über die Punktzahl nachdachte, klopfte es an der Tür. "Ja?!", rief ich. Die Tür ging quietschend auf und Sirius Black stand vor uns. Er sah fast genauso aus, wie sein jüngerer Bruder. Die schwarzen Haare zu einem kleinen Zopf zusammengebunden, die Kleidung dunkel gehalten. Nur einen Unterschied konnte ich finden. Den Pinn, welche beide rechts an der Brust angebracht hatten. Vorhin bei Regulus hatte er die Farben grün und Silber. Auserdem befand sich eine Schlange in der Mitte. Sirius Anstecker war rot-gold und hatte einen stolzen Löwen im Zentrum. Das Wappen Slytherins und Gryffindors. Anscheinend sind beide sehr stolz auf ihre Häuser. Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen. "Kommt ihr runter? Wir wollen essen.", sagte Sirius ungeduldig. "Ich habe keinen Hunger." Eigentlich schon, aber ich hab keine Lust, mich mit meinen Eltern rumzuschlagen. Er grinste, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Regulus isst auch mit uns." Mel schaute mich flehend an. Sie wollte unbedingt nach unten, um ihren Schwarm zu sehen. Allerdings, würde sie es sich niemals trauen allein zu gehen. Ich verdrehte die Augen. "Na gut...wir kommen mit." Mel sprang vom Bett auf, packte ihre Bilder zusammen und schlenderte in Richting Tür. Ich trapte hinterher. Sirius öffnete uns die Tür und tat, als sei er ein Diener, indem er sich verbeugte, als wir an ihm vorbeigingen. Nervensäge. Kaum zu glauben, dass er der ältere Bruder von beiden ist. So wie er sich aufführt. Mel und ich gingen die Treppe in den Gasthof hinunter. Als ich mich nocheinmal nach hinten umdrehte, warf Sirius einen Blick in mein Zimmer. "Nase raus aus meinem Zimmer.", sagte ich gereizt. Er streckte mir die Zunge raus, machte die Tür zu und folgte uns. Trotzdem sah er irgendwie niedergeschlagen aus. Unser Tisch stach extrem aus den restlichen hervor. Erstens, war er riesig, da ja auch noch die Blacks mit ranpassen mussten, leider. Zweitens, lag ein weißes Tuch über der dreckig braunen Tischplatte. Anscheinend gefiel es meiner Familie immer und überall herauzustechen und zu zeigen, dass sie - ihrer Meinung nach - etwas besseres waren. Auf dem 'wunderschönen' weißen Tuch, standen dunkelgrüne Vasen mit schwarzen Rosen. Das ist dann wohl auf dem Mist meines Vaters gewachsen. Sieht ganz so aus, als sei er feindlich gegenüber allen Häusern außer Slytherin. Ich seuftzte. Das kann ja lustig werden. "Kiara. Schön, dass du uns auch beehrst! Nur deine tolle Freundin hättest du oben lassen können.", sagte Lucius spöttisch. Welch wunderbarer Empfang. Mel ballte die Hände zu Fäusten. Ich hielt sie zurück. "Ja, ich weiß. Ich habe in der Tat besseres zu tun, als mit euch zu Abend zu essen. Aber leider bestand Sirius darauf, dass ich mitkomme." Mit diesen Worten setzte ich mich auf den Stuhl, der am weitesten von den Anderen entfernd war. Sirus tat es mir gleich. Regulus erhob sich und kam auf uns zu. Vor Mel blieb er stehen. Er wandte sich an mich. "Hättest du etwas degegen, wenn ich deine Freundin kurz entführe?", er sah lächelnd zu Mel. "Nein, nein. Aber bring sie bitte im ganzen Stück wieder zurück. Es wäre doch schade, wenn Slytherin dieses Jahr im Quidditch ungeschlagen bleiben würde.", ich grinste. Das Lächeln auf Regulus Gesicht erstarb und er sah mich ernst an. Sein Bruder konnte es sich nicht verkneifen kurz zu grinsen. Ich wandte mich an den Anderen. "Keine Angst, Sirius. Gryffindor kommt auch mal dran, stimmts Mel?" Sie war schon jetzt nicht mehr ansprechbar. Ich schloss die Augen, atmete hörbar aus und stieß sie leicht in die Seite. "Nun geh schon.", flüsterte ich ihr leise zu. "Ich komm hier schon allein zurecht." Ich zwinkerte. Meine Freundin lächelte, flüsterte kurz "danke" und verschwand mit Regulus nach draußen. Die Zeit verging viel zu langsam. Erst 5 Minuten waren vergangen, als Sirius auf einmal anfing zu sprechen. Und zwar mit mir. "Hast du das Päckchen schon ausgepackt?", fragte er neugierig. "Päckchen? Welches Päckchen?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Er sah etwas komisch drein. "Na das, was Reg dir gegeben hat.", sagte er dann. "Ach das?! Nein." "Schade." "Ist es denn von dir?" Er nickte kurz. "Oh...danke. Geschenk ohne Grund, oder was? Warum schenkst du mir überhaupt was?", ich schaute wohl etwas verwirrt drein, da er sofort begann zu grinsen. Hoffentlich werde ich jetzt nicht auch noch rot, nur weil der mir was geschenkt hat. Es kann ja auch sein, dass es so ein schwarzmagisches Objekt ist, von dem die eine ganze Sammlung zuhause haben. "Ich schenke nie ohne Grund. Wenn du es erstmal aufmachst, dann weißt du schon, warum." sagte er. Den Rest des Abendessens grübelte ich darüber nach, was in dem Päckchen sein könnte. Warscheinlich sah ich sehr lustig dabei aus, denn Sirius Grinsen hielt den ganzen Abend an. Als mir die Lust auf das Gesicht verging, das mir gegenübersaß, stand ich auf und ging nach oben. Zu meinem Glück hatte niemand bemerkt, dass ich gegeangen war. Bis auf Sirius, aber der hatte noch genug mit seinem vollen Teller zu tun. An der Tür angekommen, fiel mir auf, dass sie angelehnt war. Warscheinlich hat sich Mel an uns vorbeigeschlichen und ist schon schlafen gegangen. Da sie bei mir im Zimmer übernachtet, reicht das ja als Erklärung. Bin zu müde, um zu denken. Ich gähnte, ging in mein Zimmer und versuchte die Tür möglichst leise zu schließen. Dann tastete ich mich, da es dunkel war und ich Mel nicht wecken wollte, zu dem Tisch, auf den ich das Geschenk von Sirius so unachtsam geschmissen hatte und suchte den Boden drumherum ab. Da war aber nichts. Ich stieß mir den Kopf an der Tischpalatte. Au!Verdammt! Wo ist dieses verfluchte Geschenk!? Ich machte das Licht an. Ohne dabei Rücksicht auf irgendwas zu nehmen. Zu meiner Überraschung grummelte auch niemend, da er geweckt wurde. Ich schaute auf das Bett, das für meine Freundin gedacht war. Da war niemand. Das Bett war leer. Das glaub ich jetzt nicht. Na gut...Mel ist immernoch mit Regulus unterwegs. Naja...alles schön und gut, aber warum war die Zimmertür nur angelehnt? Mit entsetztem Gesicht starrte ich in Richtung des Tisches, in dessen Umgegung eigentlich das Päckchen liegen müsste. Der Boden war leer. Da lag kein Geschenk mehr. W-was? Wo ist das Päckchen hin? Ich hab es doch hier auf den Tisch geschmissen und es ist weitergerutscht, bis es schließlich runtergefallen ist. Wo ist es hin?! Es kann sich ja nicht einfach in Luft aufgelöst haben! Ich sank auf mein Bett und schlug mit der Faust gegen die Wand. Autsch. Keine gute Idee. Ich sollte schlafen. Vielleicht taucht es ja morgen wieder auf. Wow...woher nehm ich nur den ganzen Optimismus?! Ich machte das Licht aus, verzichtete darauf mich umzuziehen, legte mich ins Bett und zog die Decke über den Kopf. Mir war nach heulen zumute. Aber richtig. Das schlimmste daran war, dass ich wusste nicht warum. Das Letzte was ich hörte, war Mel, die leise ins Zimmer geschlichen kam. Keine Ahnung, wann. Sie flüsterte kurz meinen Namen und fragte, ob ich noch wach sei. Zum Antworten war mir nicht zumute, also lies ich es bleiben. Ein paar Minuten später fielen mir die Augen zu und ich schlief ein. ~ Kapitel 3 Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)