Gods of shadows von Yami-Bastat ================================================================================ Kapitel 1: Nur ein Traum? ------------------------- ~~*+*~~ “ Atemu! Atemu, komm doch endlich!” „Nur die Ruhe, Bruderherz“, lachte der Gemeinte vergnügt. Er wuschelte liebevoll dem Kleineren durch die weiße Mähne. Violette Augen strahlten ihn an und die kleinen Kinderhände zerrten ungeduldig an seinem Gewand. „Zeig es mir schon!“, klagte der kleine Wirbelwind ungeduldig, „Ich will es endlich sehen! Du hast es mir doch versprochen!“ „Keine Angst, du wirst es gleich sehen. Du kennst mich doch: Ich halte meine Versprechen.“ Doch der Kleine wurde immer hibbeliger und zerrte nur noch stärker. Ein weiteres Lachen entkam ihm. Sein kleiner Bruder war einfach zu niedlich! So nahm er dessen Hand von seinem Gewand und führte ihn weiter durch den düsteren Wald. „Wie weit ist es denn noch?“, maulte es erneut neben ihm. Doch er lächelte nur über diese kindliche und einfach liebenswerte Ungeduld. Sie hatten doch alle Zeit der Welt! „Gleich sind wir ja da…schau! Dort ist es schon!“ Er streckte seine schlanke Hand mit den feinen, langen Fingern aus und schob einen Vorhang aus Blättern zur Seite. Er hörte zufrieden wie der Kleine auf juchzte und spürte wie er sich an ihm vorbei drängte. „Das ist wunderschön!“ Sein Lächeln wurde noch größer. Er trat zu ihm auf die Lichtung, die in ein bläuliches Licht getaucht wurde. Durchsichtige Blasen tanzten durch die Luft und strahlten das blaue Licht aus. Der weißhaarige Junge lief aufgeregt über die beleuchtete Wiese, auf der die geworfenen Schatten sich wie Lebewesen bewegten und zu tanzen schienen, und versuchte die Kugeln zu fangen. Wachsamme und liebevolle Augen von der Farbe eines Edelsteines folgten ihm. Lächelnd sah er zu und ließ die Kugeln sich mit einer Handbewegung verformen. Sie schmolzen zusammen und bildeten einen leuchtenden Vogel. „Ein Phönix!“, lachte sein kleiner Bruder und sah staunend zu dem vogelartigen Wesen, das aus blauen Flammen zu bestehen zu schien und in der Luft schwebte. Es öffnete seinen Schnabel und stieß einen stummen Schrei aus. Dann schlug der blaue Phönix mit seinen feurigen Schwingen und erhob sich in die Luft. Dort löste er sich mit einem lauten Knall auf und wurde wieder zu den Kugeln, die zur Erde rasten. Diese begannen dann erneut über die Lichtung zu fliegen. Der Kleine fing sich eine der herunter kommenden Kugeln und drehte sich strahlend zu ihm um. „Das war toll!“ „Schön das es dir gefallen hat, Zork“… ~~*+*~~ Der Junge Mann schreckte auf. Seine Augen waren weit aufgerissen. Wo war er? Was war passiert? Plötzlich durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Mit einem Stöhnen sank er zurück an die raue Felswand. Sein ganzer Körper schmerzte höllisch. Gequält schloss er seine Augen…langsam kamen seine Erinnerungen wieder zurück: Wie er seine Freunde verlassen hatte, um seine Vergangenheit zu entschlüsseln und so in der Welt der Erinnerungen gelandet war, wie Bakura in den Palast eingedrungen war, Mahaados Tod, die Verfolgungsjagd und der Sturz… dann war es dunkel. Er konnte sich nicht erinnern, wie er in diese Höhle gelandet war. Geschweige denn, wie er das alles überlebt hatte. Was war mit dem Palast? Wie lange war er ohne Bewusstsein gewesen? Lauter Fragen schwirrten ihm im Kopf umher. Doch trotz seiner Sorgen, drängte sich immer mehr der Traum, den er gehabt hatte, weiter nach vorne in seinen Gedanken. Erneut sah er alles vor sich. Wie real er ihm vorgekommen war! Er hatte die Berührungen des Jungen, den Wind, die Blätter auf der Haut so deutlich gespürt! Er glaubte noch immer den Geruch der Bäume und der Erde zu riechen…noch deutlicher aber erschien ihm das Lachen des Jungen in den Ohren zu klingen…sein Name war Zork gewesen. Zork… Langsam öffnete er seine Augen wieder. Dieser Name erfüllte ihn mit Freude und doch auch mit einer ungeheueren Trauer. Wer war das? Warum hatte er ihn als seinen Bruder bezeichnet? Er kam ihm so bekannt vor! Aber wie konnte das sein? War das denn überhaupt ein normaler Traum gewesen? Nein, dazu war er ihm einfach zu wirklich erschienen! Vielleicht eine Erinnerung? Nein, er glaubte nicht, dass das mit seinem Leben als Pharao zu tun hatte. Nur womit dann? Er verstand überhaupt nichts mehr… Ein Seufzen verließ seine aufgesprungenen Lippen. Es brachte ihm nichts, wie verrückt darüber nachzudenken. Das Gefühl, die Antworten zu kennen, ließ ihn nicht los. Ihm war fast so, als würde er immer kurz davor sein, darauf zukommen, doch dann stieß er auf eine unsichtbare Wand und er war wieder am Anfang. Erneut kam ihm eine Frage in den Sinn. Wie hatte ihn der Kleine da genannt? War das sein Name gewesen? Sein richtiger? Sein Herz schlug vor Aufregung schneller. Wie war er gewesen? A … A…Ate … Ati… Ato….? Nein, das war es nicht gewesen! Fing der Name überhaupt mit >A< an? Das durfte nicht wahr sein! Er konnte sich nicht mehr erinnern. Er wusste nicht einmal, ob es wirklich >A< und nicht >Z< oder einem anderen Buchstaben anfing! Erneut prallte er gegen diese geistliche Wand, die seine Erinnerungen versteckte. Es war zwecklos! Er konnte sich einfach nicht erinnern… „Wir wissen immer noch nicht, wo der Pharao ist?!“, erklang die aufgebrachte Stimme Setos. Der Hohepriester mit dem Milleniumsstab befand sich zusammen mit Karim, Isis, Akunadin und Shimon im Thronsaal. Nur Shada fehlte von den Hohepriestern. Sie hatten durch Isis´ Ka erfahren, dass er mit den Soldaten den Pharao im Gelände suchte. Seid Stunden waren sie auf der Suche… Sie wussten nicht, ob er noch lebte oder tot war. Die Chancen dass er diesen Sturz überlebte, waren mehr als gering. Es war eigentlich unmöglich! Und doch konnte und wollte Seto nicht glauben, dass der junge König umgekommen war. Es durfte einfach nicht wahr sein! Nicht nach allem, was passiert war. Dieser stolze, starke, junge Mann durfte einfach nicht tot sein! Der braunhaarige Priester fuhr die Wachen an und scheuchte sie weg, damit sie weitersuchten. Wie konnte man nur so nutzlos sein? Wieso waren diese Idioten nicht in der Lage einen einzelnen Mann zu finden?! Es war unmöglich, dass der Pharao - weil er hundertprozentig noch lebte – sich mit seinen schlimmen Wunden, durch den Sturz weggeschafft hatte. Wahrscheinlich lag er mit gebrochenen Gliedern auf dem harten Boden oder im heißen Wüstensand und brauchte unbedingt Hilfe und dann konnten diese Dummköpfe ihn nicht finden! Bei dem Gedanken, wurde ihm vor Angst und Entsetzen Schlecht. Er verstand selbst nicht, warum er solche Angst hatte…er wollte den Pharao nur ganz schnell lebend, versorgt und in Sicherheit wissen. Mit der Welt und – besonders - mit sich zufrieden setzte der weißhaarige Dieb das goldene Artefakt in die passende Vertiefung in den Stein der Erinnerungen. Er hatte es geschafft. Der König war tot! Er lachte grausam. War das Leben nicht schön? Besonders, wenn man es jemandem nahm…auch wenn er es sich bei dem Pharao anders vorgestellt hatte. Viel Lieber hätte er den Sohn des Mannes, der sein Dorf auf dem Gewissen hatte, qualvoll sterben sehen. Der junge Pharao hätte das Leid, dass er gespürt hatte, fühlen sollen! Nach und nach hätte er ihm die Menschen genommen, die ihm etwas bedeutet hatten und ihn dann als letztes getötet. Oft hatte er wach gelegen und sich ausgedacht, wie er das Leben des Pharaos beenden sollte. Als er das erste Mal in den Thronsaal gekommen war, hatte er eine ziemliche Überraschung erlebt. Wäre der Gott nicht von diesem beschworen worden, so wären die dort schon alle im Totenreich gelandet. Doch auch wenn Bakura es sich nicht gerne eingestand, so hatte ihn der junge König sehr beeindruckt. Ihm war noch nie so jemand begegnet und es wäre ihm eine Freude gewesen, dessen Willen zu brechen, bevor er dabei zugesehen hätte, wie er verendete. Doch wie wäre ihm das gelungen? Seine Gedanken formten verschiedene Möglichkeiten. Aber irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass etwas Folter gereicht hätte. Trotz seines jungen Alters war etwas anders an ihm gewesen…er wusste nur nicht was. Warum dachte er überhaupt darüber nach? Es war aus! Der Pharao war Geschichte! Was kümmerte es ihn noch?! Er musste sich darauf konzentrieren, die restlichen Milleniumsartefakte zu holen. Das würde aber nun, da sein größter Widersacher weg war, ein Kinderspiel werden. Er lachte erneut und stand auf. „BAKURA!“, donnerte es plötzlich durch die unterirdische Tempelruine. Der Dieb zuckte zusammen. Scheinbar war er mal wieder stark genug, sein Gefängnis in gewisser Weise einige Zeit lang zu verlassen. Das lag sicherlich am Puzzle… „Was willst du?“, fragte er mit einem unguten Gefühl. Der Rest von ihm schien nicht sehr gut gelaunt sein. Hoffentlich bekam er das nicht schon wieder ab! Es war doch alles so gut gelaufen! „Das Puzzle! Wo hast du es her?“ Irgendwie gefiel Bakura die Stimmlage nicht. Sie klang gerade zu panisch. „Woher? Vom Pharao! Woher denn sonst?!“ „Vom Pharao?! Wie ist sein Name?“ „Sein Name? Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht mal, ob der überhaupt einen hat. Was soll das schon wieder?“ „WAS! Nein! Das kann doch nicht wahr sein!“, die dunkle und unheimliche Stimme schien immer lauter und entsetzter zu werden. „Was soll das?“, fragte der Dieb genervt. Was regte der sich so auf? „WAS DAS SOLL?! WIE KANNST DU MICH DAS NUR FRAGEN?! MEINER MENSCHLICHEN SEITE HABE ICH MEHR ZU GETRAUT! SPÜRST DU ES DENN NICHT!?“, brüllte die Stimme so, dass Bakura sich die Ohren zu halten musste. Doch trotz allem hatte er die Worte klar und deutlich verstanden. Verstanden, aber nicht begriffen. „BIST DU NOCH GANZ DICHT?!“, brüllte er zurück, „SOLL ICH VIELLEICHT TAUB WERDEN?“ Darauf herrschte Stille. Eine bedrohliche Stille… Der Weißhaarige sah regelrecht, wie die Luft brodelte. Dann begann die Stimme erneut zusprechen, doch dieses Mal zu seiner Verwunderung leiser und beherrschter: „Nun, dann eben noch mal langsam und deutlich für den dummen, menschlichen Teil, damit er es auch versteht.“ „Ich bin zu deiner Information hier.“ „Das freut mich und nun hör zu! Ich werde es dir nur einmal sagen: Das Puzzle strahlt eine Aura aus. Aber nicht irgendeine. Nein! Eine Aura, die ich nur zu gut kenne. Daher muss der jenige, dem das Puzzle gehört auch der jenige sein, dem diese Aura gehört. Da-“ „Gehörte“, unterbrach Bakura ihn. „Was meinst du damit?“, kam es mit einem gewissen Unterton zurück. Einen Unterton, den der Dieb wohl selbst am ehesten als ´lauernd´ bezeichnen würde. „Na ja, der Pharao ist tot. Er ist dank mir in einen Abgrund gefallen und müsste nun da unten irgendwo zermatscht lie-“ „WAS?! ICH HOFFE FÜR DICH DAS, DAS NICHT WAHR IST!“ „SAG MAL, WAS HAST DU FÜR PROBLEME? ICH HABE DOCH NUR DEN FEIND AUSGELÖSCHT UND DU TUST SO, ALS WÄRE DAS WAS SCHLIMMES!“ Langsam reichte Bakura es. Er wurde hier zusammen geschrieen und wusste nicht einmal wieso! Der Dieb hatte doch alles so gemacht, wie er es musste! „Du Hornochse weißt es also echt nicht?“ „Du beleidigst dich gerade selbst.“ „Nein, nur meinen menschlichen Teil. Was ist nun?“ Bakura knurrte. Er konnte sich manchmal selbst nicht leiden. „Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, was du von mir willst.“ „Dann lass mich endlich fertig ausreden!“ Es herrschte erneut Stille. Und irgendwie gefiel ihm diese noch weniger. „Nein, ich werde es dir nicht sagen…ich glaube, es wird langsam Zeit, dir meine… deine… unsere Erinnerungen zu geben!“ „Was meinst du jetzt scho-“, weiter kam er nicht mehr. Der Stein der Erinnerungen wurde plötzlich von einer schwarzen Aura umhüllt, die auf ihn übergriff. Ein erschrockenes Krächzen verließ seine Kehle. Doch er floh nicht, da er wusste, dass diese ihm nicht schaden würde. Denn es war ja seine eigene Aura. Innerhalb von Sekunden war er von ihr eingehüllt. Vor seinem geistigen Auge erschienen Bilder, so schnell, dass er sie kaum erkennen konnte. Nach ein paar Minuten zog sich die dunkle Aura zurück in den Stein. Bakura stand schwer atmend und mit geschlossenen Augen da und rührte sich nicht. Er konnte sich nun endlich an alles erinnern. An alles…von Anfang an. Vom Anfang des Universums an, denn so alt war seine Seele. Nun wusste er auch, was die Stimme gemeint hatte. Und diese Erkenntnis versetzte ihm einen Stich ins Herz. Wie hatte er nur so blind sein können? Er musste ihn schnell finden! Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Doch er war sich sicher, dass es das noch nicht wahr…er spürte, dass er noch lebte. „Ich komme, Brüderchen…“ ______________________________________________________________________ Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr last ein Kommi da^___^ ______________________________________________________________________ 29.1.2009Übrigens, die FF soll schon verwirrend und rätselhaft sein^-^ Wundert euch also nicht, wenn ihr euch anfangt zu fragen: >Hä? Was ist denn jetzt los XD ect.< Das wird alles nach und nach geklärt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)