Die gestörte Videospiele-Welt von RikkuStarling (oder: Das Leben, wie es sein sollte.) ================================================================================ Kapitel 5: Flucht über Wasser & auf ins Unbekannte -------------------------------------------------- Leider ein ziemlich kurzes Kapitel, aber hey, ich habe wieder angefangen zu schreiben. Wurde aber auch Zeit...nach knapp eineinhalb Jahren? Manche FFs gammeln ja schon seit 3 Jahren auf meinem PC :'D Hat jemand eine Idee, wohin das kleine "Miniboot" unsere Crew tragen könnte? Und könnte es einen Weg geben, aus Tidus wieder einen normalen Menschen zu machen, der keine Unterhosen klaut? Wir werden sehen - Ideen sind natürlich immer willkommen. - - - - - Nach einigen weiteren Streitereien bezüglich Yuna und ihrer Ausraster einigten wir uns darauf, schnellstens unsere Spuren zu verwischen und diverse Abkürzungen durchs tiefste Gestrüpp des Waldes zu nehmen. Schließlich sollten es die Todes-Omis nicht allzu einfach haben, uns zu folgen. „Man! Ich kann nicht mehr, warum machen wir das überhaupt“, maulte Rikku und sie sah plötzlich sehr böse aus. „Halt den Mund und beweg dich!“ Unsanft wurde ihr von hinten in die Haken getreten – es war Lulu, die missgelaunt war und an irgendjemandem ihren Frust auslassen musste. Mir schlugen diverse Äste ins Gesicht, weil Kimahri vor mir durch den Wald flitzte und alles schön zur Seite bog, bevor es mit einem leichten Ächzen zurück in meine Visage knallte. Langsam aber sicher steigerten sich auch bei mir die Aggressionen und ich konnte nur hoffen, dass wir bald am Ziel waren. Wenn nicht, würde irgendwer von uns Amok laufen, und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass ich ein guter Kandidat dafür war. Nach weiteren endlosen Minuten schienen wir die Omis und ihr verrücktes Volk hinter uns gelassen zu haben, denn Auron verlangsamte seine Schritte. „Wir sind gleich da“, murmelte er in seinem typischen gleichbleibenden Ton, und ich war froh, dass er endlich mal etwas sagte – schließlich schien er der vernünftigste in der Schar der Gestörten hier zu sein. Und da sahen wir es auch schon: einige vereinzelte Häuser und weiter hinten eine Ruine, die wohl sowas wie eine Kirche darstellen sollte. Ich schluckte. Kamen wir jetzt endlich hier weg, bevor uns noch ein Trupp alter, gebrechlicher Menschen umbrachte? Anscheinend konnte jemand Hellsehen, denn plötzlich wurde eine Tür aufgerissen und heraus trat Aerith. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien sie nicht gerade begeistert zu sein als sie Rikku sah. Sie gekonnt ignorierend, schlurfte sie auf uns zu und blieb in einigem Sicherheitsabstand stehen. „Diese Besaid-Leute sehen nicht so aus als würden sie sich noch beruhigen. Wessen Schuld war das?“ Sogar Tidus bemerkte, wie ihr Blick hämisch Rikku streifte, bevor sie sich wieder denen zuwandte, von denen sie dachte, normal mit ihnen ein Gespräch führen zu können. „YUNA.“ Einstimmig beantworteten wir ihre Frage und Yuna bedachte jeden von uns mit einem frustrierten Todesblick. „Ihr seid doch echt ätzend!“ „Lange Rede, kurzer Sinn: Wir müssen hier weg. Ansonsten werden wir von einem wütenden Mob überrollt und ich denke nicht, dass sie jemanden verschonen, der mit uns redet…“ Lulu tippte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf ihrem Arm. Um nachzusehen, woher der Lärm kam, waren nun auch Tifa und Vincent aus einem der Häuser gekommen (wobei Vincent dunkle Augenringe aufwies und nicht gerade gut gelaunt aussah). Da Aerith es meiner Meinung einfach nur darauf angelegt hatte, alles Rikku in die Schuhe zu schieben, ließ ich die anderen stehen und raste auf Tifa zu, nahm ihre Hände und sah sie fast flehend an. „Mädchen, du musst uns helfen. Wir werden von einem rasenden Altenheim verfolgt und wir haben kein Boot womit wir von dieser gottverdammten Insel flüchten könnten.“ Damit hatte ich wohl den Punkt getroffen, denn die Zänkerei hinter mir hatte abrupt aufgehört und alle drehten sich erwartungsvoll Tifa entgegen. „A…Aha.“ Sie sah plötzlich sehr verwirrt und etwas überfordert aus, denn sie warf Vincent einen Blick zu, den niemand so recht deuten konnte. Er nickte nur, trat energisch gegen eine nahegelegene Haustür und fing an zu brüllen. „Cloud!...“ Nichts rührte sich. Er holte aus und hämmerte wie wild gegen die arme Tür. „Hey Emo-Boy! Los!“ Ein Grummeln und Fluchen war zu hören, ehe die Tür entriegelt wurde und ein schmales Gesicht durch den Türspalt lugte. „Was?!“ Nichts von dem was man erkennen konnte, glich dem normalen, gutaussehenden Cloud, wie man ihn sonst zu sehen bekam. Er sah furchtbar müde und schlecht gelaunt aus, anscheinend ging es ihm nicht anders wie Lulu, Yuna und Vincent. „Die meinen, sie brauchen Hilfe.“ Vincents abgehakte Sätze schienen dem Blonden mehr als nur auf die Nerven zu gehen, denn er knallte die Tür zu und man hörte unverständliches Gefluche von innen. „Gut, sieht aus, als müssten wir uns selbst helfen“, murrte Rikku und verschränkte die Arme, immer noch Aerith mit einem bösen Blick musternd. Tifas Blick wanderte von einem zum anderen, und mit einem entnervten Seufzen gab sie auf. „Schon gut! Ein Stück weiter hinten befindet sich eins unser kleinen Boote, schnappt es euch und HAUT BLOSS AB bevor das tobende Altenheim unsere Häuser abfackelt!“ Lulu klatschte in die Hände – endlich mal gute Nachrichten. „Worauf wartet ihr noch?“, keifte sie und lief los, gefolgt von Auron, Yuna und mir. Mit einem Blick über die Schulter sah ich noch Rikku, wie sie provokant den Mittelfinger in Richtung des Blumenmädchens hob, ehe sie die Beine in die Hand nahm. Vincent schüttelte den Kopf und flüchtete sich wieder ins Dunkel seiner kleinen Bruchbude; nach dem gestrigen Abend war das einfach zuviel für ihn. Nun folgten auch die anderen und gemeinsam begaben wir uns auf die Suche nach einem Boot, mit dem wir uns aus dem Staub machen konnten. „Hey, ich seh was!“, rief Rikku und sprang über einen etwas größeren Felsbrocken – Yuna war leider nicht so schnell und flog nicht gerade elegant darüber, rollte ein Stück weit einen abschüssigen Hügel hinab; Kimahri konnte nicht mehr ausweichen und stolperte über das Medium, Lulu verfing sich in den vielen unnötigen Gürteln an ihrem Kleid und kollidierte mit den bereits am Boden liegenden Körpern. Dieser kleine Unfall schien die Stimmung nicht gerade zu heben, und als sich die 3 wieder aufrappelten, waren deutliche Kratz- und Schürfwunden an Armen, Beinen und in deren Gesichtern zu sehen – sofern sie nicht von Fell überwuchert waren. „Tatsächlich. Bunkern die doch echt Boote hier“, entfuhr es mir. Warum hatten Yuna und die anderen nie an sowas Nützliches gedacht? Lulu konnte es wohl nicht schnell genug gehen endlich von der Insel runterzukommen, und lief auf eins der kleineren Schiffchen zu. Schiffchen oder Boot war wohl etwas untertrieben – es waren mittlere Transportschiffe, an Deck hatten mindestens 10 Leute Platz, ohne sich groß in die Quere zu kommen. Ich staunte noch über so viel Untertreibung seitens Tifa, doch meine Gedankengänge wurden von einer schrillen Stimme unterbrochen, die definitiv Yuna gehörte. „LOS!“ Schnell packten wir all unsere Habe und brachten sie an Bord, ehe Wakka unter Deck lief und versuchte, das Schiff zum Laufen zu bringen. „Schnell weg hier, ich glaub ich hör die Alten schon näherkommen“, quiekte Yuna hysterisch und lehnte sich über die Reling, die Augen mit der Hand abgeschirmt und stirnrunzelnd in Richtung Wald starrend – und ich bekam Lust, sie einfach über Bord zu schubsen. Tidus saß auf dem Boden, wiegte sich hin und her und gluckste. „Das ist alles so aufregend! Und so romantisch…wir beide auf der großen, weiten See…“ Das Medium drehte sich angewidert um und unterdrückte ein Würgen. Nun, die Flucht übers Wasser gestaltete sich als ein nervraubendes Unterfangen. Yuna und Tidus zusammen auf engstem Raum – eine gefährliche Splitterbombe, die jederzeit hochgehen konnte. Nervös trippelte der komplette Trupp mal übers, dann mal wieder unters Deck, verzweifelt versuchend, den blonden Blitzballer davon abzuhalten dem aggressiven Medium zu nahe zu kommen. „Aber…aber ich…“, quengelte er und stampfte auf den Holzboden auf. Ich hüstelte und starrte auf seine Hosentasche, aus der noch ein sichtbares Stück von Yunas Unterhose baumelte – er hatte sie den ganzen Weg bis hierher nicht weggeworfen. „Tidus hat echt ein ernsthaftes Problem…“, sagte ich, zu Rikku gewandt. Sie bedachte den Trottel der Gruppe mit einem mitleidigen Blick und seufzte. „Er ist so komisch seit wir ihn damals am Strand aufgegabelt haben“, fing sie an. „Damals war Yunie außer sich vor Freude – du weißt, sie hat ihn ne halbe Ewigkeit gesucht, nachdem Sin besiegt war.“ Ich nickte und beobachtete den Blitzballer leicht angewidert als er sich in eine Ecke verkrümelte und die Unterhose an seine Nase drückte. „Es war alles wie ein Bilderbuchwiedersehen, total romantisch“, fuhr die Al Bhed ungerührt fort, den Blick nun von dem Perversen abgewandt und die Szene gekonnt ignorierend, „wir konnten sie kaum zurückhalten, aber da hüpfte sie schon aus dem Flugschiff.“ Sie hielt kurz inne, um den rasanten, halsbrecherischen, unlogischen, im normalen Leben nicht nachmachbaren Sprung nachzuahmen, was jedoch mehr als dämlich aussah. „Brüderchen wäre vor Angst fast gestorben, aber nun ja, sie ließ sich nicht abbringen. Für einen kurzen Augenblick dachte ich sogar, sie wäre im seichten Wasser auf dem Sand aufgeklatscht und halbtot zurück ins Meer gespült worden“, sie gluckste kurz. „Aber sie hats überlebt, seltsamerweise…aber so ist sie nun mal, mein Cousinchen. Jedenfalls, sie rannte ihm entgegen – und hach, es war ja so ROMANTISCH – fiel ihm um den Hals. Anfangs dachten wir alle, es gäbe ein Happy End nach all den Abenteuern, die wir zu Dritt erlebt haben…“ Ich warf ihr einen misstrauischen Blick zu, denn bei dem letzten Satz driftete ihr Gesichtsausdruck seltsam ab – fast als würde sie an etwas zurückdenken, was über das „Sphere-Hunting“ hinausging. Ich räusperte mich, was sie zum weitererzählen bewegte. „Ah, naja…wo war ich? Jedenfalls…dann sahen sie sich in die Augen, und dann hat er sein Gesicht so komisch verzogen, voll die Grimasse, ungefähr so…“ Erschrocken zuckte ich zurück, ich hatte keine Ahnung, dass man ein eigentlich hübsches Gesicht so verdammt hässlich machen konnte. „Ok ok, schon gut, du kannst…aufhören!“, sagte ich und schüttelte den Kopf. Wow, Tidus musste wirklich abartig ausgesehen haben, kein Wunder war Yuna geschockt. „Und dann hat er irgendwas gestottert, gesabbert und dann versucht sie zu begrapschen – das war der Moment an dem wir alle wussten, dass er nicht mehr der Tidus war, der uns damals abhanden gekommen war“, beendete sie ihre Geschichte und kratzte sich am Kopf. Als ich mich gerade zu Tidus umdrehte, erwischte ich ihn gerade dabei, wie er an Yunas Unterhose herumleckte. „MAN TIDUS!!“, brüllte ich, packte eine der vielen herumliegenden Holzboxen und warf sie nach ihm. Knapp neben seinem Kopf zerschellte sie an der Wand, und der perverse Unterhosenschnüffler sprang erschrocken auf. Rikku gab nur ein bedauerndes Grunzen von sich und stieg die Treppe hinauf aufs Deck, auf dem Yuna gerade zu randalieren schien. Na das konnte noch eine wundervolle, unterhaltsame Bootstour ins Unbekannte werden… TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)