Ein Buch, dass aus Liebe entstand von chrono87 ================================================================================ Kapitel 4: Das Buch der Versöhnung ---------------------------------- Das Buch der Versöhnung Nachdem die Widmung geschrieben ist, stürzt sich Rosette auf das erste Kapitel des Buches. Ihr geht das Kapitel wie von der Hand. Ohne groß zu überlegen, schreibt sie auf, was ihr in den Sinn kommt und ehe sie sich versieht, hat sie das erste und das zweite Kapitel geschrieben. Und so scheint es weiter zu gehen, denn noch immer sprudeln die Ideen förmlich aus Rosettes Händen. Das erleichtert der jungen schwangeren Frau die Arbeit. Ihr Abgabetermin rückt immer näher und auch der Geburtstermin steht bald vor der Tür. Also hat sie nicht mehr so sehr viel Zeit. Das macht aber nichts, denn im Moment muss sie sich über die Zeit keine Sorgen machen, immerhin geht ihr die Arbeit wie von der Hand. Vier Monate später schreibt Rosette am letzten Kapitel des Buches. Im Moment erfasst sie ständige Gefühlsschwankungen und oft sind ihr die langen Nächte, in denen sie schreibt, einfach nur lästig. Abgesehen davon ist sie momentan in einer Schreibkrise. Ihr fällt nichts mehr ein. Und der Abgabetermin rückt immer näher. Außerdem kommen noch die unruhigen Nächte dazu, in denen sie sich nichts sehnlicher wünscht, als neben Chrono zu liegen und von ihm gestreichelt und geliebt zu werden. Doch sie weiß nur zu gut, dass dies nicht möglich ist und so muss sie damit leben. Nach drei Nächten, in denen sie weder ein Auge zu gemacht hat, noch zur Ruhe gekommen ist, hält sie es nicht mehr aus. Ruhelos versucht sie sich anderweitig zu beschäftigen und Ideen für das letzte Kapitel zu bekommen, doch das bringt nichts. Und weil sie das alles so aufregt, bekommt sie Frühwehen. Voller entsetzen weiten sich ihre Augen, ehe alles schwarz um sie wird. Sie spürt nicht einmal mehr den Aufprall als sie zu Boden stürzt. Als Rosette wieder zu sich kommt, liegt sie im Krankenhaus. Noch immer ist ihre Sicht verschwommen und sie hat starke Schmerzen im Kopf. Auswirkungen ihrer Ohnmacht und dem Aufprall auf dem harten Marmorboden der Eingangshalle ihres Elternhauses, in das sie sich zurückgezogen hat. Als sie sich aufrichten will, spürt sie einen leichten Schwindelanfall. Also lässt sie sich sofort wieder in die Kissen sinken. Um sich die Stirn zu fühlen, hebt sie eine Hand und bemerkt erst jetzt, dass sie am Tropf hängt. Völlig verwirrt sieht sie sich um und stellt fest, dass sie an noch mehreren Geräten angeschlossen ist und das ihr Bauch verkabelt wurde. „Schon gut, bitte regen Sie sich nicht auf, Miss Christopher. Alles ist bestens. Wir haben sie nur für die Überwachung ihres Kindes an diesen Geräten angeschlossen.“, sagt eine Schwester, die gerade nach ihr sehen wollte. „Oh, danke.“, erwidert Rosette erleichtert. „Kann ich Ihnen etwas bringen, oder möchten Sie, dass wir jemanden von ihren Verwandten benachrichtigen? Oder vielleicht den Vater des Kindes?“, fragt die nette Schwester weiter. Doch Rosette schüttelt sofort heftig mit dem Kopf. „Nein, danke. Es braucht sich niemand unnötige Sorgen zu machen. Ich möchte sowieso wieder nach Hause, wenn das möglich ist.“, erwidert sie schnell. „Oh, das wird nicht so leicht. Der Arzt möchte sie für weitere Untersuchungen im Krankenhaus behalten.“, erwidert die Schwester schüchtern. „Kann ich für die Untersuchungen nicht ins Krankenhaus kommen?“, fragt die blond haarige Frau hoffnungsvoll. „Ich werde dem Arzt Bescheid geben, dass sie mit ihm reden möchten.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich die junge Schwester von Rosette und eilt die Gänge des Krankenhauses entlang. Wenig später kommt der Oberarzt in Rosettes Zimmer. An seinem Gesicht sieht sie schon, dass er ziemlich besorgt über ihren jetzigen Zustand ist. „Wen ich offen sein darf, Miss Christopher, würde ich es gutheißen, wenn sie für weitere Tests und zur Überwachung einige Tage im Krankenhaus bleiben würden. Auch zum Wohl ihres Kindes, wäre dies nur zu begutherzigen. Selbst die Hebamme ist dieser Meinung.“, fängt der Arzt sofort an. Rosette will ihn nicht wütend machen, also fügt sie sich in ihr Schicksal. „Und wie lange sollte ich bleiben?“, fragt sie resignierend. „Um ganz sicher zu sein etwa drei bis vier Tage.“ „Wenn es notwendig ist, werde ich bleiben. Könnten Sie mir vielleicht etwas gegen Schlafstörungen geben? Ich habe seid einigen Tagen kein Auge mehr zu gemacht.“ „Aber natürlich. Schwester Peggy wird Ihnen gleich etwas vorbei bringen. Und nun sollten sie sich etwas ausruhen.“ Daraufhin verlässt er das Zimmer und nach wenigen Minuten erscheint eine Brünette mit einem Tablett, auf dem eine rot-weiße Kapsel liegt und ein Glas Wasser. „Doktor Grad hat mich mit einem Schlafmittel zu Ihnen geschickt. Nehmen Sie es gleich, damit sie sich in Ruhe entspannen und schlafen können.“ Dies lässt sich Rosette sicher nicht zweimal sagen. Ruck zuck hat sie die Kapsel geschluckt und mit Wasser hinunter gespült. Kaum hat sie das Glas abgestellt, fallen ihr auch schon die Augen zu. Nach einer Reihe von Tests, die sie über sich ergehen lassen musste, kann Rosette am dritten Tag endlich wieder nach Hause. Sie fühlt sich zwar noch etwas benommen, aber sonst ganz fit. Außerdem hat ihr der Aufenthalt im Krankenhaus auch neue Ideen bezüglich ihres Buches gebracht. Schon nachdem sie zu Hause ist, schmeißt sie den PC an und setzt sich dran, das letzte Kapitel fertig zu schreiben. Nachdem auch dieses Kapitel fertig geschrieben ist, druckt sie alles aus, bindet es mit Band zusammen und schickt es mit der Post zum Verlag. Dort hat sie vorher schon telefonisch angerufen und mitgeteilt, dass es mit der Post unterwegs ist. Schon einen Monat später erscheint das Buch gedruckt und von Rosette persönlich unterschrieben in den Buchläden. Der Ansturm der Leser ist überwältigend und schon nach wenigen Minuten ist das Buch ausverkauft. Selbst Chrono und Asmaria erhalten kein Exemplar mehr davon. Dabei haben sie sich schon sehr früh am Morgen vor dem Buchladen versammelt. Seufzend gehen sie wieder heim. Chrono zieht sich sofort in sein Zimmer zurück. Dort schmeißt er sich aufs Bett und seufzt schwer. In dem halben Jahr, in dem er ohne Rosette leben musste, wurde ihm klar, was ihn gefehlt hat. Ihre Sanftheit, Liebenswürdigkeit und ihre Unschuld haben ihn schon immer in den Bann gezogen, doch im letzten halben Jahr, war er sehr einsam und allein. Nun wollte er alles wieder gut machen, in dem er ihr Buch liest, doch zu seinem Nachteil, war es schon ausverkauft. Gerade als er sich wieder einmal am tiefsten Punkt seines Lebens befindet, klopft es an seiner Tür. Murrend bittet er die störende Person hinein und stellt erschrocken fest, dass es sich um Senior handelt. „Man, wenn ich dich sehe, bekomme ich ein Magengeschwür. Wann wirst du dich endlich nicht mehr in Selbstmitleid wühlen und anfangen wieder in den Tag hinein zu leben?“, fragt Senior. Daraufhin lässt der Teufel nur ein Knurren zu hören. „Was willst du hier?“, knurrt der Teufel. Dann holt der alte Mann ein flaches Geschenk hinter seinem Rücken hervor. „Das wurde hier abgegeben. Es ist für dich bestimmt.“, sagt er noch. Dann überrascht er das Geschenkt und verlässt das Zimmer. Chronos Neugier ist geweckt. Er reißt die Verpackung auf und erblickt Rosettes Buch. Sofort wird es von ihm aufgeschlagen. Sein Blick fällt auf die Widmung, die er sich durchliest und bei der ihm die Tränen, vor Rührung und Überraschung, kommen. Nachdem er die Wahrheit kennt, kann er nicht einfach sitzen bleiben. Er packt das Buch zur Seite und verlässt dann sein Zimmer und den Orden dazu. So schnell er kann, fährt er zum Familienanwesen der Christophers. Es ist eine ziemlich langweilige und sehr lange Fahrt, doch die steht er durch, um endlich wieder in ihren Armen zu liegen, sie lieben zu können und ihr der Geliebte zu sein, den sie verdient hat. Außerdem muss er mit ihr über die Schwangerschaft reden. -Wie konnte sie mir das nur verschweigen? Noch wichtiger ist wohl, wieso ich so blind war und es nicht merkte!-, denkt er die ganze Zeit, während der Fahrt. Als er dann endlich sein Ziel erreicht hat, macht er nicht mal den Motor aus. Er springt aus dem Auto und rennt ins Haus. Immer wieder schreit er ihren Namen, doch er bekommt keine Antwort. Seine Sorge um sie und das Kind wächst stetig an. Plötzlich geht die Haustür auf. Chrono dreht sich erschrocken um und blickt in die Augen einer älteren Frau. „Sind sie der Partner von Miss Christopher?“, fragt die ältere Dame nach. Sie schaut Chrono misstrauisch an. „Mein Name ist Chrono. Wie sie richtig erkannt haben, bin ich der Partner von Miss Christopher. Wo ist sie denn?“, fragt er besorgt nach. „Die Wehen haben eingesetzt und sie musste ins Krankenhaus.“ Panik ergreift von ihm Besitz. Kopflos rennt er zum Auto, springt rein und fährt zum nächsten Krankenhaus. Wie durch ein Wunder hat er gleich das richtige Krankenhaus erwischt. An der Information musst er sich zwar ziemlich quälen und sagen, dass er der Vater ist um Auskunft über Rosette zu bekommen, aber am Ende ist es die Mühe wert. Sofort rennt er zu ihrem Zimmer und reizt die Tür auf. Genau zur gleichen Zeit schreit sie laut auf und kurz darauf ertönt das Weinen eines Kindes. Erschöpft lässt sich die junge Mutter in die Kissen sinken, während Chrono noch immer in der Tür steht und nicht weiß was er tun soll. Eine Schwester schuppst ihn ins Zimmer und schließt die Tür wieder. Erst jetzt bemerkt Rosette ihn. Sie legt ihren Kopf zur Seite und lächelt ihn zärtlich an. „Komm zu mir.“, flüstert sie so leise, dass er erst denkt, er habe sich das nur eingebildet. Doch dann geht er zu ihr und tupft ihr den Schweiß weg. „Alles okay?“, fragt er besorgt. Dann übergibt der Arzt den Eltern das kleine Bündel. „Herzlichen Glückwunsch, Miss Christopher. Sie haben einem prächtigen Jungen das Leben geschenkt.“ Sie nimmt ihm das Kind ab und schaut es sich genau an. „Er sieht wie du aus, Chrono!“, flüstert sie ihm schwach zu. Der junge Teufel kann aber nichts erwidern, weil er vor Freude weint. „Wie wollt Ihr das Baby nennen?“, fragt die nette Schwester, die ihr damals das Schlafmittel gebracht hat. Rosette überlegt einen Moment und dann lächelt sie. „Er wird Chris-Arian Christopher heißen.“, erwidert sie stolz. Dann verschwimmt ihre Sicht und sie verliert erneut das Bewusstsein. Einige Stunden später erwacht sie wieder. Noch immer ist sie von der Geburt erschöpft, doch nun geht es ihrem Körper besser, als vorher. „Schatz, bist du okay? Ich habe mir sorgen gemacht.“, kommt es verängstigt von Chrono. Rosette lächelt ihn zärtlich an und streichelt durch sein unordentliches Haar. „Tut mir Leid. Ich war nicht stark genug für die Geburt. Es hätte auch mein Leben und das unseres Kindes gekostet. Verzeih mir.“, flüstert sie ihm zu. „Schon gut, alles ist gut. Nur werde wieder gesund. Ich möchte doch den Rest meines Lebens mit dir zusammen verbringen.“ „Das möchte ich auch. Nichts sehnlicher als das.“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)