Mercenaries von TalonOne (Battletech-FF zu Mechwarrior4) ================================================================================ Kapitel 1: 8. Januar 3066 ------------------------- [Fronttagebuch SPECTRE] [8.Januar 3066] [Landungsschiff Feuerteufel, Raumhafen, Outreach] [Beginn der Aufzeichnung] [Geräusche im Hintergrund, Kleidung die an- oder ausgezogen wird] In zehn Minuten geht es los. Mein Gott, bin ich aufgeregt. Eigentlich sollte alles gut gehen aber man weiß ja nie. [Geräusch im Hintergrund, metallisches Klacken, Identifiziert als Laden einer unbestimmten Handfeuerwaffe] Es ist seltsam, meine Kameraden benutzen leichte Nadler als Seitenwaffen. Ich bin der einzige der eine solche schwere Waffe bei sich trägt. Nicht, dass ich damit rechne, abgeschossen zu werden aber... Unsinn, solche Gedanken bringen nur Unglück. Wir sind bereit für den Kampf und werden ihn gewinnen. [Geräusch im Hintergrund, metallisches Klacken, Identifiziert als das Durchladen einer Handfeuerwaffe, jetzt identifiziert als Myrdon-36 Pistole Kaliber .45 ACP] [Ende der Aufzeichnung] 8.Januar 3066 Nordgebirge, Halloran V Es war ein klassischer Einsatz des Typs „Suchen und Vernichten“. Irgendwo in den Bergen auf dem Nordkontinent hatte die Miliz Truppen an Checkpoints entlang eines Passes stationiert und fing Konvois von Transpax ab. Das Gebirge war eine eiskalte Gegend. Das war zwar gut für die Kühlaggregate, aber die Piloten waren gottfroh um ihre klimatisierten Cockpits. Dafür bewies sich ihre Tarnbemalung als perfekt, wären die blutroten Einheitsmarkierungen auf den Mechs nicht gewesen, hätte man sie nicht gesehen. Im Missionsgebiet angekommen bekam Spectres Optimismus erst einmal einen ziemlichen Hieb. Erst versagte einer seiner mittleren Laser den Dienst als er die Waffen aktivierte, dann misslang auch noch der Anschleichversuch. Offensichtlich hatten die Milizionäre bessere Sensoren als gedacht. Oder einfach Glück. Auf jeden Fall wurden die Blutwölfe bereits erwartet als sie den ersten Kontrollpunkt erreichten. Ein 35 Tonnen leichter Owens und einige Panzer versuchten, sie aufzuhalten, waren ihnen aber nicht gewachsen. Die vier Mechs kamen mit nur leichten Schäden davon, während der Owens schon beim zweiten Feuerwechsel einen Volltreffer abbekam und zusammenbrach. In dem kleinen Lager stand noch ein Hellspawn, ein klotziger mittlerer Mech mit einer seltsamen Waffenkonfiguration. Nichts brauchbares, aber zumindest konnte man das Ding ausschlachten oder verkaufen. Kurz nachdem die Lanze den verwüsteten Checkpoint passiert hatten meldete COMCON einige Sensorkontakte auf der anderen Seite des Berges zu ihrer Linken. Anstatt die Straße zu benutzen und frontal anzugreifen beschloss Spectre, die Mobilität der Mechs auszunutzen und über den Berg zu klettern. Der Plan ging voll auf, sie fielen einem völlig überrumpelten Owens und einigen Panzerfahrzeugen in den Rücken. Die erste Salve konzentrierte sich auf das Heck des Owens und riss ihm den Reaktor auf. Ein gleißend blaues Licht stach aus der klaffenden Wunde, dann riss ein Plasmaball den Mech in Stücke. Glühendheiße Trümmerteile setzten einige nahe Bäume in Brand. Im Nachhall der Explosion ging die Warnung von COMCON beinahe unter. In dem Moment in dem Castle zu sprechen begann kamen die anfliegenden Helikopter aber auch schon über die gegenüberliegende Bergkuppe. Spectre teilte die Lanze auf, Hannibal und er würden sich um die Helikopter kümmern, Rufus und Shredder um die Panzerfahrzeuge sowie die Geschütztürme die den Checkpoint bewachten. Der Kampf war schnell entschieden. Solange die Mechs auf dem Berggipfel standen, waren die Helikopter auf gleicher Höhe wie sie und so zählte die Beweglichkeit, die sie sonst zu schwierigen Zielen gemacht hatte, kaum etwas. Jetzt zählte einfach, dass die Mechs zehn Mal so viel Panzerung und dreißig Mal so viel Feuerkraft hatten wie die Helikopter. Binnen Sekunden fielen sechs brennende Wracks vom Himmel. Nachdem nun auch dieser Checkpoint in Trümmern lag formierten sich die Blutwölfe neu und folgten dem Straßenverlauf. Sie hatten einige Probleme in Formation zu bleiben aber Spectre war zuversichtlich, dass das nur an der mangelnden Erfahrung im Feld lag. Noch während er versuchte die Formation wenigstens etwas zu ordnen, kreischte seine Ortung schrill auf. Kaltstart. Ein weiterer Owens hatte sich auf Minimalleistung in einem kleinen See versteckt gehalten und brach nun aus dem frostigen Wasser. Wasser lief in Sturzbächen an seinen Flanken herunter, dann spieen seine LSR-Lafetten Feuer und plötzlich wurde der Straßenbelag um den Wolfhound herum von Explosionen zerrissen. Einige Raketen schlugen in seine Beinpanzerung und hinterließen rauchige Krater. Die Antwort der Söldner bestand aus einer gleißenden Lasersalve. Die Hälfte verfehlte zwar ihr Ziel, aber was einschlug reichte um den Owens um eine Tonne Panzerung zu erleichtern. Die vogelbeinige Maschine wirbelte herum und flüchtete. Eine Wegbiegung weiter lag der dritte Checkpoint, auch diese war bewacht von einigen eingegrabenen Panzern und leichten Autokanonen auf Selbstfahrlafetten. Spectre erwartete beinahe den nächsten Owens. Er wurde enttäuscht. Dafür bekam er einen Puma. Spectres Kinnlade fiel fast auf die Unterseite seines Helmes. Was zur Hölle? Woher haben die Milizionäre dieses kleine Monster herbekommen? Sehr gefährlich sah die Maschine mit ihrem gedrungenen Körper und den kurzen Beinen wirklich nicht aus, aber ihre Panzerung war erstklassig und die Bewaffnung aus zwei Clan-PPKs brandgefährlich. Alle Blutwölfe wussten das, folglich konzentrierte sich die ganze Lanze auf den Puma. Panzerung zerbarst, aber der Clanmech überlebte die erste Breitseite und schoss zurück. Shredders Silberlöwe bekam einen hammerharten Treffer am Torso ab, der andere PPK-Blitz ging fehl. Dann traf die zweite Salve der Söldner. Shredders Zielsysteme waren durch die Überladung der PPKs gestört, daher gingen seine Laser weit daneben. Spectre richtete sein Fadenkreuz auf die Flanke des Pumas und drückte ab als die Ladeanzeige der Laser grün wurde. Der schwere Laser schlitzte dem Puma die Flanke auf, die mittleren stachen in das Bein. Dann schlug eine Reihe LSR in die Bresche und zerstörte die Abschirmung des Reaktors. Der darauf folgende Plasmaball schmolz den wertvollen Mech zu einem unkenntlichen Klumpen aus verbogenem Metall. Der Rest der Milizkämpfer wirkte unentschlossen. Der Puma hatte anscheinend ihrem Anführer gehört und jetzt wussten sie nicht, was zu tun war. Spectre nahm ihnen die Entscheidung gerne ab: Er hob den Fuß seines Wolfhounds drohend über den Turm eines Manticore. Einen Augenblick später flog die Turmluke auf und der Schütze erschien wild gestikulierend. Für einen kurzen Moment wurde es Spectre eiskalt und ein Schauer lief seinen Rücken herab obwohl es im Cockpit dank des Lasergebrauchs mollig warm war. Er hatte beinahe vergessen, dass in all den „Maschinen“ auf die er geschossen hatte, Menschen saßen. Und Rettungskapseln hatte er heute noch keine einzige gesehen... sein Blick schweifte über die geschundenen Überreste des Pumas. Das Metall glühte noch und das Gras um den verzogenen Rumpf färbte sich braun von der abgestrahlten Hitze. Nichts und niemand konnte dort drin überlebt haben. Spectre schüttelte seinen behelmten Kopf. Nein, darüber dachte man lieber nicht nach. Wichtig war nur, dass sie den Kampf überlebt und gewonnen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)