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Anders als man denkt

Sasuke + Sakura
von

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Erwachen der Gefühle

Hallo zusammen,
 

ich hab mich seit langem mal wieder an einer FF versucht und hoffe euch gefällt der erste Teil.
 

Über Komis der konstruktiven Art würde ich mich sehr freuen, aber Hauptsache es gefällt euch.
 

vG

Yukari21
 

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Anders als man denkt
 

Tzz, da sass er mal wieder einen Tag vor Weihnachten und hoffte nur, dass dieses Fest schnell vorüber gehen würde. Naruto, Shikamaru und die Neue hatten ihre WG inzwischen weihnachtlich geschmückt und waren gerade dabei die letzten Kugeln an den mehr oder minder gerade stehenden Baum zu hängen und dass, obwohl keiner von ihnen über die Feiertage da sein würde.
 

Naruto würde diese zusammen mit Hinata und deren Familie verbringen. Shikamaru würde sicherlich mit Ino irgendwo hin fahren und danach sowohl seiner als auch ihrer Familie einen Besuch abstatten und die Neue, Sakura, wenn er es sich richtig gemerkt hatte, ist bestimmt auch unterwegs. Letztlich wäre er mal wieder ganz alleine mit den bunten Lichtern und den Duftkerzen, die von einer heilen Welt zeugten, die er schon seit Jahren nicht mehr kannte.
 

Egal, sollten sie doch alle ihren Spaß haben, er würde sich ordentlich die Kanne geben und dann die zwei verbleibenden Weihnachtsfeiertage damit verbringen, seinen Kater auszukurieren. Eigentlich so, wie die letzten Jahre…..
 

Mit diesen Gedanken machte sich Sasuke auch schon fertig für seinen Abendlichen Alkoholgenuss. So bekam er am Rande mit, wie sich Naruto und Shikamaru von ihm verabschiedeten, wobei erster ihn etwas traurig ansah.
 

Ja er hatte ihm angeboten mitzufahren, aber was sollte er denn da. Schließlich war Hinata nicht seine Freundin und auch Neji, der sicherlich auch auf der Familienfeier sein würde, war ein guter Freund, aber sonst nichts… also was sollte das ganze. Er würde die ganze Zeit über nur an etwas erinnert werden, was er selbst von Jahren verloren hatte und irgendwann würde seine Maske aus Gleichgültigkeit und Kälte mit Sicherheit zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Darauf hatte er sicherlich keine Lust und noch weniger auf die mitleidigen Blicke, die man ihm dann zuwerfen würde, nein danke.
 

So hob er zum Abschied nur kurz seine Hand und machte sich dann auch daran, sein Outfit für den Abend zu vervollständigen. Sakura würde sicherlich auch nicht mehr da sein, wenn er in den frühen Morgenstunden zurückkäme.
 

Zur Sicherheit, und vielleicht auch, weil er sich einfach zu gut kannte, legte er sowohl eine Aspirin als auch einen Eimer schon mal in seinem Zimmer bereit. Immerhin war er dadurch auf alle Eventualitäten vorbereitet.
 

Abschließend verabschiedete er sich noch von Sakura und verlies die WG mit dem festen Vorsatz sie schwankend und mit leerem Geldbeutel erst wieder zu betreten.
 

Stunden später befand er sich genau in dem Zustand, den er vorausgesehen hatte. Leicht schwankend und vollkommen zugekifft stand Sasuke vor der Abschlusstür der WG und schaffte es auch nach unzähligen Versuchen den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür aufzusperren.
 

Kaum das diese hinter ihm wieder zugeflogen war glitt er an der Innenseite der Tür hinab und lies seinen Kopf auf die Knie sinken. Die erhoffte Betäubung seiner Gefühle durch den Alkohol und das Gras war jedoch ausgeblieben. Zwar war der Geldbeutel leer, wie er es sich vorgenommen hatte, aber der fade Beigeschmack des Weihnachtsfestes war geblieben.
 

Jedes Jahr das Selbe. Jedes Jahr seit nunmehr vier Jahren fand er sich am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages alleine betrunken und mit diversen Drogen voll gestopft an der Innenseite der WG Tür wieder. Und wie immer liefen ihm auch nun schon die ersten Tränen die Wangen hinunter, die er mit einer zweifelhaften Handbewegung wegwischte, da sowieso sofort neue folgen würden.
 

Er fühlte sich mies, verkatert und zu allem Überfluss einsam und verlassen. Da war er wieder, der Moment, in dem seine Maske brach, der Grund warum er nicht mit Naruto und den anderen Weihnachten feiern wollte. Er hätte es nirgends geschafft, sein Image aufrecht zu erhalten. Es tat einfach alles nur so verdammt weh und der Schmerz lies sich leider nicht im Alkohol ertrinken, wie er zum wiederholten Male feststellen musste.
 

Vollkommen fertig mit der Welt und sich selbst bemerkte er die andere Person auch erst, als sich zwei Arme schützend um ihn legten. Überrascht und peinlich berührt zugleich hob er seinen Kopf leicht an und blickte in strahlend grüne Seen.
 

Als sein Hirn realisierte, dass ihn jemand in seinem schwächsten Moment gesehen hatte, wollte er abrupt aufstehen und sich nicht weiter die Blöße geben, derart schwach und hilflos zu wirken, aber nun schien der Alkohol doch seine Wirkung zu tun, denn seine Beine versagten und so kippte sein Oberkörper haltlos auf die Person vor ihm. Sein Kopf kam auf der Schulter von ihr zu ruhen und die beiden Arme umschlossen ihn nur noch fester.
 

Vorsichtig, fast so, als hätte sie Angst ihm weh zu tun fuhr Sakura seinen Rücken rauf und runter. Verdammt, sie sollte aufhören damit und ihn in Ruhe lassen, schlimm genug, dass sie seine schwache Seite und damit sein wahres Ich gesehen hatte. Wenn sie so weiter machen würde, dann wäre es sicherlich gleich ganz um ihn geschehen. Er war so lange alleine mit seinem Kummer, dass er sich regelrecht nach einer Person sehnte, die sah, wie es wirklich um ihn stand.
 

So schloss er die Augen und gab nach. Einmal wollte er sich diese Schwäche in Gegenwart eines anderen erlauben. Nach so langer Zeit endlich wieder die Wärme und Geborgenheit fühlen und alles andere vergessen. Es tat so unendlich gut, ihre Hände auf seinem Rücken zu spüren, ohne Zwang, ohne dass sie etwas von ihm forderte, einfach nur, weil er es brauchte.
 

Ein kaum hörbares Seufzen entwich seinem Mund und Sakura hielt in ihrer Bewegung inne. Nein bitte nicht, lass sie jetzt nicht aufhören, nicht jetzt in diesem Moment. Egal was sie nun von ihm hielt und egal wie jämmerlich er auf sie wirkte, Hauptsache sie nahm ihre Hände jetzt nicht fort. So banal das auch klingen mochte, aber im Moment wollte er nicht in die Realität zurück. In eine Welt in der er einsam und verbittert war. Lieber wollte er noch einige Minuten in dieser Position verweilen und sich einbilden, dass alles in Ordnung war und er gemocht und geliebt wurde, so wie andere auch.
 

Sein Wunsch wurde nicht erhört. Nach kurzem Zögern spürte er auch schon, wie Sakura etwas Abstand zwischen sie beide brachte und ihn nun auf etwa eine Armlänge entfernt an den Schultern festhielt. Er sah nicht auf, sondern verbarg den Blick in seine Augen durch die langen schwarzen Ponyfransen, die ihm strähnig ins Gesicht gefallen waren. Es war vorbei, der Moment der Geborgenheit war wieder der grausamen Realität gewichen. Mit großer Willensanstrengung erhob sich Sasuke vollständig und schwankte langsam in Richtung seines Zimmers, worin er letztlich verschwand und die Tür unmissverständlich hinter sich ins Schloss fallen lies.
 

Von drinnen konnte er noch hören, wie sich auch Sakura mit einem ergebenen Seufzen erhob und in ihrem Zimmer verschwand. Sie hatte keine Fragen gestellt, anscheinend wusste sie, dass er keine Antworten geben würde und sie hatte ihn auch nicht verzweifelt versucht an sich zu drücken, kein Fangirl, kein hirnloses Weib, dass es nur auf sein Äußeres abgesehen hatte. Im Stillen dankte Sasuke ihr dafür. Aber den Grund, warum er so gehandelt hatte, konnte er ihr nicht nennen, noch nicht.
 

Stattdessen lag er nun bäuchlings auf seinem Bett und vergrub den Kopf in seinem Kissen. Stille Tränen rannen immer noch seine Wangen hinab, aber das beachtete er nicht. Zu sehr war er in seinem Käfig, den er um seine empfindsame Seele errichtet hatte, gefangen.
 

Stunden später schlief er dann erschöpft und psychisch am Ende ein. Doch die Vergangenheit verfolgte ihn auch in seinen Träumen, so dass er sich unruhig hin und her wälzte.
 

Der Morgen danach war wie erwartet schrecklich. Das Kopfweh hatte nun die Überhand gewonnen und auch der Eimer, den er sich zu Sicherheit hingestellt hatte war nicht ohne Aufgabe geblieben. Der Schwache Lichtschein, der durch einen kleinen Schlitz im Rollladen hereinfiel schmerzte ihn in den Augen und so schloss er diese wieder.
 

Minuten vergingen in denen Sasuke einfach regungslos in seinem Bett liegen blieb und der Umgebung lauschte. Irgendwann erhob er sich dann, um sich mühevoll ins Bad zu schleppen. Sein Spiegelbild erschreckte selbst ihn. Die dunklen Ringe unter den geröteten Augen und die schwarzen Haare, die ihm wild ins Gesicht hingen wurden nur von der unnatürlichen Blässe noch übertroffen. Er sah mehr tot als lebendig aus, aber genauso fühlte er sich immer an Weihnachten.
 

Mechanisch begann er seine Zähne zu putzen und den Schlaf aus den Augen zu waschen, die Haare wurden notdürftig gekämmt. Für den Ort, zu dem er nun gehen würde brauchte er nicht gut auszusehen, es interessierte dort eh niemanden.
 

In Gedanken versunken zog er sich an und schnappte sich an der Gardarobe noch seinen Schal und seinen Wintermantel und verschwand in der verschneiten Stadt. Um diese Uhrzeit war fast noch kein Mensch unterwegs und die wenigen, die ihm begegneten beachteten ihn kaum. Die kalte Winterluft tat ihm gut und sein Kopfweh wurde langsam zu einem leichten Pochen, was er gekonnt ignorierte.
 

An seinem Ziel angekommen musste er zunächst schwer schlucken, bevor er die eisenbeschlagene Tür aufschob und sich langsam seinen Weg durch den Schnee bahnte. Seine Füße wussten genau, wo er hin wollte, die zweite Reihe auf der rechten Seite und dann die zehnte Steintafel.
 

Nun blieb er ruhig stehen und sah zunächst teilnahmslos auf die in Stein gemeißelten Namen.
 

Fuukato Uchiha * 15.10.1948 – 25.12.2000

Mikoto Uchiha * 20.08.1953 – 25.12.2000

Itachi Uchiha * 05.02.1975 – 25.12.2000
 

Erst nachdem er den Namen seines Bruders gelesen und fast zaghaft mit den Händen nachgefahren hatte kamen sie und liefen unaufhaltsam seine Wangen hinunter. Lautlos und doch schien es den jungen Mann innerlich zu zerreißen. Jedes Jahr seit nunmehr vier Jahren kam er am Todestag seiner Familie hierher und jedes Mal verlor er erneut die Beherrschung. Es tat weh, der Schmerz diese Namen auf der Tafel zu lesen und das Gefühl zu haben, dass einem glühendes Eisen ins Herz gerammt wurde war unerträglich. Bevor die ersten Schluchzer seine Kehle verlassen konnten verbarg er sein Gesicht in seinen Händen.
 

„Vater… Mutter… Bruder… warum?“
 

Die Worte kamen nur geflüstert über seine Lippen, aber sein Herz, dass er den Rest des Jahres immer hinter seiner Mauer gefangen hielt zerbrach in diesem Moment aufs Neue. Er hatte alles verloren und so sehr sich seine Freunde auch bemühten, keiner konnte ihm wirklich helfen. Sie verstanden es einfach nicht.
 

Sie konnten nicht nachvollziehen, wie weh jeder Anruf ihrer Eltern ihm tat, oder wie hart ihn die Tatsache traf, dass mal wieder ein Geburtstag anstand, ein Familienfest auf das man gehen musste.
 

Er hatte einmal zu Naruto gesagt, dass er gerne mit ihm tauschen würde und auf jedes Familienfest gehen würde, wenn er dazu noch einmal eine Chance erhalten würde, doch dies würde ein Traum bleiben.
 

Seine Schultern bebten inzwischen vor Kummer und seine Gedanken drehten sich um diesen gottverdammten Tag vor vier Jahren. Er sah alles noch einmal vor sich, so als ob es gestern gewesen wäre
 

--- Rückblick ----
 

„Deck schon mal den Tisch fertig, Sasuke. Deine Mutter und ich werden deinen Bruder noch schnell vom Flughafen abholen und dann werden wir gemütlich Weihnachten feiern.“
 

Das Schmunzeln um die Mundwinkel seines Vaters und auch die leuchtenden Augen seiner Mutter, als sie ihm noch schnell einen Abschiedskuss auf die Wange drückte waren nicht zu übersehen. Endlich würde die ganze Familie Weihnachten zusammen feiern.
 

Sasuke freute sich riesig. Als seine Eltern weg waren deckte er den Tisch fertig und legte dann auch seine Geschenke unter den Baum. Er hoffte wirklich, dass sie allen gefallen würden, aber in etwas mehr als einer Stunde würde er es genau wissen.
 

Aufgeregt und gespannt zugleich sass er auf der Couch und wartetet auf seine Eltern. Es verging eine Stunde, dann zwei und so langsam machte er sich Sorgen. Nach einer weiteren Stunde wurde er von dem Klingen der Tür aus seinen Gedanken geholt. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch öffnete er diese und blickte in das ausdruckslose Gesicht eines Polizeibeamten, der ihn aufforderte zwecks Identifizierung dreier Zivilisten mitzukommen.
 

Er nickte nur kurz und hinterließ seinen Eltern eine Nachricht, bevor er sich mit dem Beamten auf den Weg machte. In der Leichenhalle des Polizeipräsidiums schlug ihm schon der Geruch von verbranntem Fleisch entgegen und er musste kurz würgen.
 

Ein weiterer Beamter führte ihn dann auf drei Bahren zu, die mit Tüchern den Blick auf die darunterliegenden Personen versperrten.
 

„Bitte sagen sie uns, ob sie diese drei Personen kennen.“

Sasuke nickte erneut und als das erste Tuch angehoben wurde zerbrach seine Welt. Dort lag seine Mutter, die Haare verbrannt und das Gesicht vom Feuer gezeichnet, aber eindeutig seine Mutter… der nächste war sein Vater und auch er war kaum noch zu erkennen, aber die schwarzen Haare und den markanten Zug um die Mundwinkel hätte Sasuke unter Tausenden wieder erkannt… letztlich blieb noch Itachi, seinen Bruder hatte er ein halbes Jahr nicht gesehen aber die langen schwarzen Haare und das Piercing in der linken Augenbraue waren für Sasuke genug Indiz um zu wissen, dass hier seine gesamte Familie tot vor ihm lag.
 

Das war zuviel, er brach in den Armen des Polizisten zusammen.
 

--- Rückblick Ende ---
 

Es war ein Autounfall gewesen, der ihm alles nahm. Noch heute verfolgten ihn jede Nacht die entstellten Gesichter seiner Familie und lassen ihn lange keinen Schlaf finden. Der Schmerz war über die Jahre nicht weniger geworden, er schien mit jedem Jahr schlimmer zu werden.
 

So vollkommen in seiner Trauer gefangen fühlte er auf einmal, wie bereits am Vorabend, zwar sanfte Arme, die sich um seinen zitternden Körper legten. Der Duft, der ihm in die Nase stieg war unverwechselbar. Bereits gestern hatte er ihm die Sinne vernebelt und das Gefühl gegeben, dass er nicht so einsam war, wie er sich derzeit fühlte.
 

Mit einem Ruck drehte er sich zu der Person um, die ihn gerade umarmt hatte. Er war nicht überrascht in die grünen Opale von Sakura zu blicken, auch wenn sein Bild durch den Tränenschleier vor seinen Augen getrübt wurde. Jetzt sah sie ihn zum zweiten Mal schwach und verletzlich. Aber an diesem Ort war es ihm auch nicht möglich seine Fassade aufrecht zu erhalten. Hier saß der Schmerz tief.
 

Sie sagte wieder kein Wort, doch diesmal war er es, der nicht anders konnte. Er zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie erwiderte die Umarmung und begann, ihm sanft durch die Haare zu fahren und seinen Nacken zu graulen.
 

Sasuke schloss die Augen und weinte zum ersten Mal seit vier Jahren hemmungslos in Gegenwart eines anderen Menschen. Er zitterte am ganzen Körper und zog Sakura nur noch enger an sich. Er brauchte die Geborgenheit, die von ihr ausging und er brauchte die Wärme, die sie ausstrahlte. Er fühlte sich sonst einsam. Nur in den wenigen Momenten, die sie ihm bisher ihrer Wärme geschenkt hatte konnte er sich fallen lassen. So wie jetzt gerade.
 

Nach einer Weile lockerte sie ihre Umarmung, aber er war noch nicht bereit sie gehen zu lassen. Fest hielt er sie an sich gedrückt.
 

„Sasuke…?“
 

Ihre Stimme war leise. Es war mehr ein hauchzartes Flüstern an seinem Ohr, doch er kniff die Augen nur fester zusammen. Nein, bitte noch nicht, bitte lass mich noch nicht los. Er wollte seinen Griff noch nicht lösen.
 

„Sakura… bitte… ich kann nicht…“
 

Auch er war nicht Imstande mehr als ein Flüstern hervorzubringen. Doch sie verstand ihn. So schloss sie ihre Arme erneut um ihn lies ihn gewähren. Sasuke entspannte sich wieder.
 

Nach einer Weile lockerte er nun seinerseits die Umarmung und schaffte ein wenig Abstand zwischen sie beide. Sakura sah ihn an, sah seine feuchten Wangen und strich ganz sanft mit einer Hand über diese, um ihm die Tränen wegzuwischen.
 

„Komm…“
 

War alles, was sie zu ihm sagte, danach faste sie ihn fest an der Hand und zog ihn mit sich. Vor einer anderen Steintafel blieb sie allerdings noch einmal stehen und senkte kurz den Kopf.
 

Tomoki Haruno * 12.04.1950 – 25.12.2000

Hitomi Haruno * 01.09.1951 – 25.12.2000

Seji Haruno * 07.11.1978 – 25.12.2000
 

Sasuke erstarrte, als er die Namen auf der Tafel las. War das Sakuras Familie und warum war diese am selben Tag gestorben, wie seine.
 

„Sie waren auf der Gegenfahrbahn, als ein Geisterfahrer das Fahrzeug deiner Eltern gerammt hat und somit wurden sie durch den Aufprall ebenfalls von der Fahrbahn geschleudert. Meine Eltern starben noch am Unfallort, mein Bruder erlag seinen Verletzungen zwei Stunden später im Krankenhaus. Seine letzten Worte waren .. ‚lebe Sakura… lebe für uns alle und werde glücklich’“
 

Sasuke wurde bleich. Er heulte ihr hier die Ohren voll, und dabei hatte sie dasselbe durchgemacht. Nun fühlte er sich mies.
 

„Es tut mir Leid.. ich…“
 

Doch sie winkte ab.
 

„Ist schon ok Sasuke. Ich habe es überwunden. Zuerst habe ich nur geheult, doch dank meiner Freunde und deren offener Ohren wurde es mit der Zeit besser, der Schmerz vergeht nie ganz, aber hör auf dir die Schuld zu geben. Du zerbrichst sonst daran. Friss es nicht in dich hinein, lass es raus und wenn dir jedes Jahr an diesem Tag zum heulen ist, dann tu das einfach…“
 

Sie lächelte ihn an und Sasuke konnte nur da stehen und ihre Hand fest drücken. Er hatte einfach keine Worte mehr. Sie verstand ihn so wie er war. Sie wusste um seinen Schmerz und konnte ihn nachempfinden.
 

„Danke“
 

War alles, was er zustande brachte, bevor sie sich auf den Heimweg machten, doch diesmal fühlte Sasuke keine Leere in sich, als er den Friedhof verlies, sondern Wärme.
 

Zu Hause angekommen verzogen sich beide erst mal in ihre Zimmer um sich umzuziehen. Sasuke stand immer noch fassungslos vor seinem Schrank. Sie war ihm so ähnlich und doch wieder nicht. Sie hatte das gleiche erlebt, nein sie hatten ihren Bruder sogar sterben sehen und doch strahlte sie diese Wärme aus. Er hingegen hatte sich in seinem Schneckenhaus verkrochen und alles und jeden vergrault, der ihm auch nur zu nahe kommen wollte. Ob sie es schaffen würde ihn daraus wieder hervorzulocken?
 

In Gedanken versunken machte sich Sasuke auf den Weg ins Wohnzimmer, abgespannt lies er sich auf dem Sofa nieder und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Momente später konnte er auch schon Sakura aus der kleinen Küche kommen hören, sie trug zwei Tassen Kakao und zwei Croissants auf einem Tablett und setzte sich neben ihn.
 

„Hunger?“
 

Er nickte nur und nahm dankbar das Croissant und den Kakao entgegen. Nachdem beide schweigend zu Ende gegessen hatten machte es sich Sakura auf der Couch gemütlich und steckte ihre Nase in ein Buch. Sasuke seinerseits zeppte durch die Fernsehkanäle, doch langsam wurde er müde und schloss die Augen für einen Moment.
 

Der Heulkrampf und die fast schlaflose Nacht hatten an ihm gezehrt. Er fühlte sich ausgepowert.
 

„Du solltest dich vielleicht noch mal hinlegen, so wie du da hängst.“
 

Langsam öffnete er seine Augen und sah den Schalk in den grünen von Sakura aufblitzen. Bei genauerem hinsehen konnte er auch ein Kissen erkennen, welches sie auf dem Schoss liegen hatte. Ebenfalls schelmisch grinsend machte er den Fernseher aus und drehte sich ihr zu.
 

„Da hast du vollkommen Recht.“
 

Sagte er noch, bevor er seinen Kopf auf dem Kissen bettete. Sakura sah ihn zunächst verblüfft an, musste jedoch leicht lachen, ehe sie die Fleecedecke über ihn legte und ihn gewähren lies.
 

Sasuke war von sich selbst überrascht. Im Normalfall mied er den körperlichen Kontakt zu anderen, aber hier war es ihm angenehm. Nach kurzer Zeit fühlte er auch noch Sakuras Finger, die vorsichtig über seinen Kopf strichen und ihm die Haare durchwühlen. Es war angenehm und beruhigt ihn, so dass er in einen Dämmerzustand verfiel und bald darauf umfingen ihn auch schon Morpheus Arme.
 

Sakura stellte zufrieden fest, dass sich Sasukes Atmung beruhigt hatte und nun gleichmäßig und tief war. Es schlief. Sie nahm sich wieder ihr Buch und begann weiter zu lesen, in der Hoffnung, dass er nun in einen erholsamen Schlaf geglitten war, denn das er die letzte Nacht nicht viel davon erhalten hatte, hatte sie mitbekommen, als sie nach seinem Zusammenbruch an der Tür nochmals auf der Toilette gewesen war und das angsterfüllte Stöhnen aus seinem Zimmer gehört hatte.
 

Stunden später öffnete Sasuke wieder seine Augen und musste feststellen, dass er alleine auf dem Sofa lag. Innerlich seufzte er auf. Die Wärme und Freundlichkeit von Sakura hatte ihm gut getan und auch die sanften Berührungen waren Balsam für seine Seele. Warum konnte er sich in ihrer Gegenwart nur so anders verhalten? Lag es nur daran, dass sie ein ähnliches Schicksal ertrug, oder war da mehr?
 

Er hatte keine Antwort auf diese Frage, nur soviel wusste er, dass dieses Weihnachtsfest anders war und vielleicht konnte er mit ihr endlich die Gespräche führen, die schon seit Jahren fällig waren, vielleicht konnte er sich ihr gegenüber so öffnen, das der Schmerz erträglicher werden würde.
 

Allerdings musste er vorher noch etwas erledigen, vor dem er sich seit dem Todestag seiner Familie drückte und wenn er es heute nicht machen würde, dann nie. So erhob er sich schwerfällig von der Couch und schlurfte durch die WG, um Sakura bescheid zu geben, auf dem Sideboard fand er eine Nachricht von ihr.
 

‚Hallo Sasuke,
 

bin schnell noch ein paar Einkäufe machen, denn der Kühlschrank weißt gähnende Leere auf.

Bis später
 

Sakura’
 

Nicht ohne ein Schmunzeln lass er diese Zeilen, ja der Kühlschrank war wirklich nicht gut befüllt. Er hatte sich die letzten Jahre immer mittels Lieferservice über Wasser gehalten und war dann kurz vor knapp einkaufen gegangen. Aber sie sah das wohl anders. So ergriff er den dabei liegenden Kugelschreiber und schrieb ihr ebenfalls eine kurze Mitteilung auf die Rückseite des Zettels.
 

‚Hallo Sakura,
 

bin noch etwas erledigen.
 

Warte nicht auf mich.
 

Sasuke’
 

Es tat ihm leid, falls sie für beide kochen wollte, aber wenn er es jetzt nicht hinter sich brachte, dann würde ihn wieder der Mut verlassen. So schnappte er sich zum zweiten Mal an diesem Tag seinen Schal, Mantel und Schlüssel und verlies erneut die WG.
 

Nach einer Fahrt mit dem Taxi stand er nun vor dem Hoftor, dass er vor vier Jahren jeden Tag mit den unterschiedlichsten Gefühlen durchschritten hatte. Das Unkraut im Vorgarten reichte ihm fast bist zum Knie und wie es im Garten aussah, wollte sich Sasuke lieber nicht vorstellen. Mit einer Mischung aus Angst, Trauer und Verbitterung öffnete er das kleine Türchen und schritt auf die Haustür zu.
 

Bevor er auch diese aufschloss holte er noch einmal tief Luft. Der modrige Geruch, der ihm entgegenkam ließ Sasuke zunächst inne halten. Nach einigen Minuten hatte er sich daran gewöhnt und legte den Lichtschalter um. Verwundert darüber, dass die Elektrik noch einwandfrei zu funktionieren schien, machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Hier stand noch immer der alte Tannebaum bzw. das, was davon übrig war. Auch die Geschenke lagen noch darunter.
 

Sasuke zog noch einmal scharf die Luft ein und ging auf den Baum zu und ließ sich vor diesem auf die Knie sinken. Er schloss einen Moment die Augen und rief sich die letzten schönen Erinnerungen noch einmal ins Gedächtnis. Dann senkte er erneut seinen Blick. Dieser fiel genau auf ein Päckchen mit seinem Namen darauf. Mit zitternden Händen nahm er es in die Hand und blies den Staub herunter.
 

Es handelte sich um eine kleine Schatulle. Als er diese öffnete kam ein Medaillon in Form eines Ahornblattes zum Vorschein. Er öffnete es mit angehaltenem Atem. Darin waren zwei Bilder. Auf der einen Seite seine Eltern, auf der anderen Seite Itachi und er, als er etwa 16 Jahre alt war. Erneut schloss er die Augen und presste den kleinen Anhänger mit samt Kette an sein Herz. Er konnte spüren, dass es raste, aber es war anders als sonst. Normalerweise wäre er nun vor Schmerz in Tränen ausgebrochen, nun aber fühlte er nur Trauer und auch ein wenig Einsamkeit. Eine einzelne Träne glitt über seine linke Wange, aber es folgten keine weiteren mehr.
 

Nach wenigen Sekunden öffnete er seine Augen wieder und betrachtete das Medaillon genauer. Auf der Rückseite war eine Gravur zu sehen.
 

„Für unseren geliebten Sohn, Sasuke“
 

Er musste hart schlucken und legte sich das Medaillon um. Es tat so gut, endlich ein Erbstück bei sich zu haben, das ihn an die schönen Zeiten mit seiner Familie erinnerte. Daneben fand er noch so ein kleines Kästchen mit Itachis Namen. Er öffnete auch dieses und war nicht überrascht, das gleiche Medaillon zu finden, nur mit der Aufschrift:
 

„Für unseren geliebten Sohn, Itachi“
 

Die Bilder waren gleich. Das Medaillon von Itachi legte er in die Schatulle zurück und schloss diese. Er würde es zu dessen Urne in der Steintafel auf den Friedhof bringen. Die restlichen Geschenke packte er in einen Korb. Er würde wohl demnächst einmal richtig hier vorbei schauen müssen, um ordentlich aufzuräumen und möglicherweise würde er hier auch wieder einziehen. Es war sein Elternhaus, er wollte es nicht noch länger verkommen lassen.
 

Danach ging er noch hinauf in den ersten Stock, in sein ehemaliges Zimmer. Die Tür knarrte immer noch und auch darin hatte sich nichts verändert, außer, dass eine dicke Staubschicht auf allem lag. Gezielt ging er auf sein Bücherregal zu und zog ein dickes Fotoalbum heraus. Dieses wischte er kurz mit dem Ärmel ab und nahm es mit bevor er den Weg nach draußen wieder antrat und die Haustür hinter sich verschloss. Er würde den Nachhauseweg zu Fuß gehen, dafür bräuchte er dann wahrscheinlich eine Stunde, aber das war Sasuke egal. Er hatte es geschafft und war wieder hierher zurückgekehrt und nun brauchte er etwas frische Luft, damit er seine Gedanken und die vorhandenen Gefühle ordnen konnte.
 

Wie erwartet hatte er für den Heimweg etwas mehr als 60 Minuten benötigt. Durchgefroren und mit roten Wangen betrat er die WG. Als er die Tür hinter sich ins Schloss fallen lies, stieg ihm der Geruch von Zimt und Weihnachtsgebäck in die Nase. Es roch wunderbar. Mit schnellen Bewegungen pellte er sich aus seiner Jacke und stieg in warme Hausschuhe.
 

Im Wohnzimmer angekommen konnte er auf dem Esstisch auch schon die vielen Leckereien entdecken in Mitten von zwei Tellern und zwei mit Wein gefüllten Gläsern. Sakura hatte wohl wirklich gekocht. Doch wo war sie. Suchend sah er sich im Raum um und lauscht auch, ob er wohl noch Geräusche aus der Küche wahrnehmen konnte, aber da war nichts. Etwas irritiert ging er durch die gesamte WG. Vor ihrem Zimmer blieb er stehen und klopfte an.
 

„Sakura?“
 

Die Tür wurde geöffnet und vor ihm stand sie, in einem schlichten Nickikleid. Die Fragezeichen über seinem Kopf mussten wohl sehr groß sein, denn sie begann augenblicklich herzhaft zu lachen.
 

„Na komm schon, für Weihnachten können wir uns wenigstens ein wenig hübsch machen. Also hopp hopp, auf in ein schickes Hemd.“
 

Sie lachte immer noch, als sie an ihm vorbeiwuselte und im Wohnzimmer verschwand. Perplex blieb er noch einen Moment stehen, machte sich dann aber wirklich auf in sein Zimmer um ein entsprechendes Hemd anzuziehen. Als er zurück ins Wohnzimmer kam, saß Sakura bereits am Tisch und wartete auf ihn.
 

„Ich hoffe du magst traditionelles Essen, aber ich hatte unheimliche Lust dazu. So etwas gab es bei meiner Familie immer an Weihnachten.“
 

Sasuke nahm ihr gegenüber platz und betrachtete sich den gedeckten Tisch zum ersten Mal genauer. Es waren viele leckere Sachen dabei und ob er solches Essen mochte. Auch seine Mutter hatte immer viel Wert auf ein leckeres Essen an Weihnachten gelegt. Er nickte nur geistesabwesend, besann sich dann aber eines Besseren und widmete seine volle Aufmerksamkeit Sakura, die geduldig auf seine Reaktion gewartet hatte.
 

Das Essen war, was Sasuke ihr nicht zugetraut hätte, erstklassig. Auch der Wein war perfekt abgestimmt und dadurch die erste Flasche auch ziemlich schnell leer. Etwas angetrunken wurde die Stimmung dann auch entsprechend lockerer. Nach dem Essen hatte Sakura noch eine kleine Zugabe auf Lager. Sie verschwand kurz in der Küche und räumte dabei auch gleich das dreckige Geschirr in die Spülmaschine, um kurz darauf mit zwei riesen Kaffeetassen zurückzukehren, aus denen eine heiße Flüssigkeit dampfte.
 

„Das hier ist unser Hausrezept. Eine eigene Mischung von Tee mit einem halben Teelöffel Zimt und einem Schnapsglas Rum. Ich hoffe, er ist dir nicht zu stark.“
 

Schelmisch grinsend sah sie ihn an. Der Alkohol war schon deutlich auf ihren roten Wangen zu sehen und auch Sasuke merkte, dass es besser war, auf der Couch zu sitzen, als im Raum zustehen. Er grinste sie etwas schief an und meinte letztendlich.
 

„Ich denke um mich brauchst du dir keine Sorgen machen, ich halt schon was aus.“
 

Wieder dieses unverhohlene Grinsen. Er bekam es einfach nicht mehr aus seinem Gesicht, doch was soll’s. So nahm er seine Tasse dankend im Empfang und trank vorsichtig kleine Schlucke daraus, da es wirklich noch heiss war. Die Wirkung spürte er fast augenblicklich. Warmer Alkohol war nicht zu unterschätzen, aber es war köstlich. Über eines war sich Sasuke jedoch im Klaren. Sollte er diesen ganzen Pott austrinken, dann wäre es um ihn geschehen und er würde alle Hemmungen über Bord werfen und sich vollständig fallen lassen.
 

Sakura hatte sich inzwischen mit der zweiten Tasse direkt neben in gesetzt. Er sah ihr tief in die Augen und dachte über die letzten 24 Stunden nach. Sie hatte ihn zweimal schutzlos gesehen, ihm gekocht und war einfach da gewesen. Gut. Er würde den ganzen Pott trinken, sollte sie ruhig sehen, wie er war, ohne seine Maske, ohne seinen Stolz und ohne Angst, sich zum Affen zu machen. Wenn, dann sie.
 

So trank er im Anschluss an diese Erkenntnis zwei ordentliche Züge aus seinem Heißgetränk und spürte sogleich, dass ihm die Sinne schwanden und die ersten Hemmungen bereits im Alkohol ertränkt waren.
 

„Willst du mich betrunken machen, denn nach dem Pott bin ich das. Du hast noch die Chance.“
 

Sakura sah ihn wieder an und lachte. Für Sasuke war es bereits Musik in seinen Ohren. Er fand diese grünen Seen faszinierend und den Klang ihrer Stimme wundervoll. Ja, er war bereits gut angetrunken, denn in einem normalen Zustand würde er sich solche Gedanken nicht gestatten.
 

„Du bist doch alt genug um zu entscheiden, ob du alles trinken willst und dann besoffen bist, oder ob es reicht. Und nein, ich wollte dich nicht betrunken machen. Ich wollte mit dir ein nettes Weihnachtsfest feiern, da wir davon anscheinend beide die letzten Jahre etwas zu wenig hatten.“
 

Er sah sie mit großen Augen an. Ihre Worte rührten ihn, obwohl sie doch eigentlich nichts Großartiges gesagt hatte. Aber vielleicht war es genau das. Es waren die Kleinigkeiten. Er nahm nochmals einen Schluck aus der Tasse und stellte überrascht fest, dass sie so gut wie leer war, ok er war demnach definitiv blau. Gut, denn sonst würde er das folgende nicht tun.
 

Er schnappte sich ein Kissen und legte es auf Sakuras Schoss. Danach lies er sich darauf gleiten und schloss seine Augen. Er hoffte inständig, dass sie ihn nicht gleich runterschupsen oder loslachen würde, aber diese kleine Geste kostet ihn unter normalen Umständen eine dermaßen große Überwindung, dass er es nicht fertig brachte.
 

Doch auch hier schätzte sie ihn richtig ein. Vorsichtig stellte auch sie ihre Tasse zur Seite, vergrub eine Hand in seinen schwarzen Haaren, während die andere auf seinem Bauch zu ruhen kam. Es entspannte ihn und gleichzeitig raste sein Puls. Jetzt oder nie. Und so begann er ihr endlich all das zu erzählen, was seit Jahren raus wollte.
 

Er erzählte ihr von dem Schicksalshaften Tag, von der Identifizierung, von der Beerdigung und von den Alpträumen, die ihn seit dem verfolgten. Er erzählte von seiner Einsamkeit, von seiner Verbitterung und von allem, was ihm seit dem das Leben zur Hölle werden lies.
 

Sie unterbrach ihn nicht einmal und als er geendet hatte sah er mit seinen schwarzen Augen direkt in die grünen von Sakura. Der Tee war inzwischen kalt und die Duftkerzen heruntergebrannt. Nur der Schein der Lichterkette des Christbaums spendete dem Zimmer noch spärlich Licht, aber das, was er sehen wollte, sah er. Sie verstand.
 

„Ich danke dir für dein Vertrauen, Sasuke.“
 

Doch er schüttelte nur leicht den Kopf. Nein, sie braucht ihm wahrlich nicht zu danken, wenn dann war er es, der in ihrer Schuld stand.
 

„Nein Sakura, ich bin froh es endlich einmal ausgesprochen zu haben, endlich all das gesagt zu haben, was mich seit vier Jahren Nacht für Nacht quält. Danke, fürs zuhören, für das wundervolle Abendessen, für den Tee, ohne den ich nichts gesagt hätte und dafür, dass ich im Moment einfach so sein darf, ohne Hemmungen, ohne Stolz und ohne das Gefühl morgen dafür büßen zu müssen, es jemandem gesagt zu haben.“
 

Sie lächelte ihn wieder nur an, während sie sich langsam erhob und somit auch ihn zum aufsetzen zwang.
 

„So, nun ist es aber spät und wir sollten doch mal ins Bett.“
 

Er nickte flüchtig. Und stand ebenfalls auf. Etwas wackelig auf den Beinen verabschiedeten sie sich voneinander und verschwanden ihn ihren Zimmern.
 

Sasuke lag noch eine ganz Weile wach in seinem Bett und dachte über die letzten Stunden nach. Das berauschende Gefühl des Alkohols war längst verschwunden und hatte der Realität wieder Platz gemacht. Doch das stört ihn nicht. Er fühlte sich erleichtert. Wahrscheinlich würden ihn die Alpträume auch weiterhin verfolgen und der Schmerz würde nicht wie weggeblasen sein, aber er hatte es endlich einmal gesagt.
 

Irgendwann musste er dann doch noch eingeschlafen sein. Allerdings blieb sein Schlaf, wie erwartet, nicht traumlos. Er fand sich wieder in der Leichenhalle des Polizeiquartiers und wieder wurde das erste Tuch hochgehoben und er blickte in das entstellte Gesicht seiner Mutter. Er keuchte im Schlaf auf und wälzte sich unruhig hin und her.
 

Plötzlich schreckte er aus seinem Alptraum auf. Schweißgebadet saß er senkrecht in seinem Bett. Sein Puls raste, seine Atmung ging stoßweise und vor seinen Augen flogen die letzten Fetzen seines Traumes vorüber. Es dauerte eine Weile, bis er sich soweit beruhigt hatte, um aufstehen zu können. Die Ziffern seines Weckers zeigten ihm, dass es gerade mal halb fünf war.
 

Er schwang sich aus dem Bett und ging in Richtung Küche. Seine Kehle war trocken und er brauchte was zu trinken, außerdem war an Schlaf im Moment nicht zu denken. Dort angekommen sah er eine kleine Warmhaltekanne und eine Tasse stehen. Direkt davor lag ein weißer Zettel.
 

Hallo Sasuke,
 

trink das, es beruhigt.
 

Sakura
 

Woher zum Geier wusste sie das? Er musste schmunzeln. Wann hatte sie das eigentlich hin gestellt? Langsam ließ er die warme Flüssigkeit in die Tasse fließen und nahm letztlich die Tasse mit ins Wohnzimmer und blickte auf das verschlafene Tokio hinaus. Das Licht hatte er ausgelassen. Schlückchenweise nahm er das Getränk, welches sich als Kräutertee entpuppte zu sich. Die wohltuende Wärme führte auch dazu, dass sich sein Puls und seine Atmung wieder normalisierten. Irgendwann brachte er die Tasse zurück in die Küche und stellte sie neben die Spüle. Danach ging er zurück in sein Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf.
 

Die nächsten Tage vergingen ohne größere Zwischenfälle. Sasuke verstand sich mit Sakura von Tag zu Tag besser und so genossen sie die traute Zweisamkeit abends auf der Couch. Einen Tag vor Silvester kamen dann auch die anderen zurück, wobei Shikamaru Ino mitgebracht hatte und auch Naruto nicht nur mit Hinata, sondern auch mit Neji und Tenten in die WG Einzug hielt. Klar war, dass sie alle gemeinsam ins neue Jahr feiern wollten. Allerdings stellte sich durch die Ankunft von Neji und Tenten nun die Frage, wo die beiden übernachten sollten.
 

Sakura bot an, dass sie ihr Zimmer haben konnten und sie es sich dann auf dem Sofa bequem machen würde. Ihr war klar, das Sasuke nicht unbedingt wollte, das Neji bei ihm im Zimmer schlief. Nicht, das er mit Neji ein Problem hatte, aber er war wohl nicht erpicht darauf, dass dieser seine Alpträume mitbekam.
 

Sasuke seinerseits war über das Angebot, dass Sakura den beiden machte zwar sehr dankbar. Andererseits störte es ihn ungemein, dass sie deshalb auf der Couch nächtigen sollte, so bot er ihr in einem stillen Moment an, dass sie auch gerne bei ihm schlafen könne. Sie nahm das Angebot dankend an und Silvester konnte kommen.
 

Der Abend verlief sehr schön. Zunächst wurde gemeinsam Fondue gegessen, danach einige lustige Gesellschaftsspiele veranstaltet, wobei sich auch Sasuke zur Überraschung aller rege beteiligte, und selbst Neji machte nicht auf Spielverderber. Um Nulluhr gab es dann ein großes Feuerwerk und man beglückwünschte sich gegenseitig auf ein gutes neues Jahr.
 

Danach wurde noch eine ganze Weile weitergefeiert, bis Hinata letztlich der Kopf auf Narutos Schulter kippte. Es war Zeit um ins Bett zu gehen. Sakura war bei den ersten, die sich fertig machten, da sie ihr Zimmer danach ja räumen würde.
 

So sass sie bereits in einem süßen Betty Boo Schlafanzug in schwarz rot auf Sasukes Bett, als dieser aus dem Bad kam. Er sah sie an und musste schlucken. Es sah einfach zu niedlich aus, wie sie da auf seinem Bett saß. Die Haare hatte sie zu einem leichten geflochtenen Zopf zusammen gebunden und drehte ihm im Moment noch den Rücken zu. Der Schlafanzug selbst lies nicht viel Platz für Phantasien und enthüllte Sasuke somit mehr oder minder alles.
 

Ihm wurde heiss. Zwar gab er sich äußerlich gelassen, aber er konnte deutlich fühlen, dass sich sein Herzschlag verdoppelte und sein Puls anfing zu rasen. Verdammt, wie sollte er denn so neben ihr schlafen können.
 

Er hatte die ganze letzte Woche schon bemerkt, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Zuerst schob er es auf die Dankbarkeit, endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben, aber nachdem sein Herz jedes Mal zu neuen Höhenflügen ansetzte, sobald sie ihn auch nur flüchtig anlächelte, von Berührungen gar nicht zu reden, konnte er sich hinter dieser Aussage nicht mehr verstecken.
 

Was ihn geritten hatte, als er ihr in der Küche angeboten hatte, in seinem Bett zu schlafen, wusste er nicht, aber nun war es zu spät für einen Rückzieher. Mental gab er sich einen Tritt und ging auf sein Bett zu. Als sie ihn wahrnahm schenkte sie ihm wieder eines dieser Lächeln, die ihn aus der Fassung brachten. Es wirkte zwar müde, bezauberte ihn jedoch nicht minder.
 

„Wo möchtest du liegen, vorne oder hinten?“
 

Zunächst verstand er nicht, worauf sie hinaus wollte, aber da sein Bett direkt an der Wand stand, klärte sich ihre Frage schnell auf. Er überlegte kurz.
 

„Vorne, wer weiss, ob ich heute Nacht noch mal raus muss, da will ich dich nicht noch wecken.“
 

Sie nickte kurz und kletterte dann nach hinten. Da erkannte Sasuke das nächste Problem. Er hatte zwar einen Hang zu Kissen, so dass sich mindestens acht in seinem Bett befanden, allerdings gab es nur eine zwei auf zwei Meter Decke. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er würde sie sich mit Sakura teilen müssen. Diese Feststellung trug nicht gerade zu einer Reduzierung seines Herzschlages bei, aber auch hier hieß es nun, Zähne zusammen beißen und durch, hoffentlich bemerkte sie nichts von seinem inneren Zustand.
 

Er schlenderte ebenfalls zum Bett, zog die Decke über beide und löschte das Nachtlicht. Neben sich konnte er eine kurze Bewegung wahrnehmen, danach spürte er Sakuras Hand, die seine suchte und kurz drückte.
 

„Ich wünsche dir eine gute Nacht und träum schon.“
 

Er schluckte seinen Klos kurz hinunter.
 

„Das wünsche ich dir auch.“
 

Danach löste sie ihre Hand von seiner und drehte ihm den Rücken zu. Sasuke tat es ihr gleich, aber an Schlaf war vorerst nicht zu denken. Sein Gesicht musste glühen, zum Glück sah sie es nicht. Warum verdammt noch mal brachten ihn solche Kleinigkeiten schon so aus dem Gleichgewicht. Er war doch sonst eher ein Eisblock, der niemandem Gefühle offenbarte und hier?! Wenn das so weiter ging hätte sie ruck zuck spitz, was los war und dann? Könnte er dann noch so offen mit ihr reden? Würde sie sich von ihm distanzieren? Das wäre unerträglich, dessen war er sich bewusst. Auf der anderen Seite war diese Nähe auch Qual für ihn.
 

Seit die anderen zurück waren hatte er sich wieder etwas von ihr distanziert, zumindest in Gegenwart seiner restlichen Freunde. Es fehlten ihm die Sofaabende, an denen er das Fernsehprogramm von ihrem Schoss aus genießen konnte. Die sanften Berührungen ihrer Hände, wenn sie ihm durch die Haare fuhr. Es war so schön gewesen und nun? Er konnte in Gegenwart von Naruto und den anderen einfach nicht so hemmungslos sein, wie bei ihr. So hatte er einfach nur auf der Couch gesessen und sich mit allen einen Film angesehen.
 

Nach langem Grübeln, wobei er immer noch keine Lösung fand, schlief er ein und wie erwartet kam der Traum wieder, den er Nacht für Nacht träumte. Wieder erlebte er den Tag, der ihm alles nahm und wieder war er nicht im Stande, sich vor dem Ende zu bewahren.
 

Einmal mehr wachte er keuchend und schweißgebadet auf. Sein Körper zitterte und vereinzelte Tränen benetzten noch immer seine Wangen. Er schlug die Hände vors Gesicht, würde dieser Alptraum den nie verschwinden? Wie in Trance spürte er zwei Hände auf seinem Bauch, die in langsam an einen warmen Körper hinter sich zogen. Er lies es geschehen. Fühlte die Wärme die von Sakura ausging und wie ruhig und gleichmäßig ihr Atem ging.
 

„Warum?“
 

Er brachte dieses Wort nur geflüstert heraus. Genau deshalb wollte er nicht, dass jemand in seinem Zimmer schlief. Dieser Alptraum und vor allem seine Verfassung danach waren ihm mehr als unangenehm. Er zitterte immer noch und wusste, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sich sein Puls und seine Atmung normalisieren würden.
 

„Warum hört das nicht auf?“
 

Er spürte, wie sich der Druck ihrer Hände, die noch immer auf seinem Bauch ruhten, verstärkte und er noch enger an sie gedrückt wurde. Gleichzeitig kam ihr Kopf auf seiner Schulter zum ruhen und sie flüsterte leise.
 

„Es wird aufhören, ganz bestimmt. Gib nicht auf.“
 

Er lachte zunächst leise und freudlos auf, eher er sich in ihrer Umarmung umdrehte, so dass er nun mit seinem Kopf auf ihrer Schulter lag und ihrer Hände seinen Rücken fest umschlossen.
 

„Nein es hört nie auf, jede Nacht derselbe Alptraum, ich halt das bald nicht mehr aus.“
 

Wieder nur ein Flüstern. Seine Arme umschlossen Sakura fest. Dann gab es urplötzlich eine Gewichtsverlagerung ihrerseits, so dass sie Sasuke mit sich zog und nun beide nebeneinander lagen. Immer noch den anderen fest umarmend. Sein Kopf lag nun auf ihrem Arm und er konnte den warmen Atem spüren. Ebenso die sanften Streicheleinheiten, die sie über seinen Rücken verteilte.
 

Er schloss die Augen. Fühlte, wie nah sie sich waren, und dass sein Körper dicht gedrängt an dem von Sakura lag. Spürte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Dieses regelmäßig Auf und Ab lies ihn wieder schläfrig werden. Die Wärme lullte ihn ein. Er zog sie noch näher an sich und versank fast zeitgleich in einem traumlosen Schlaf.
 

Sakura ihrerseits legte sich nun auch etwas bequemer hin, wobei sie darauf achtete, dass sie sich nicht aus seinen Armen wand. Sie strich ihm noch eine ganze Weile über den Rücken und fuhr ihm durch seine schwarzen Haare. Sie wollte ihm so gerne helfen und ihm all die Liebe geben, die er vermisste.
 

Sie selbst hatte sich damals bei ihrer Cousine Temari und ihren beiden Cousins Gaara und Kankuro ausgeheult. Nächtelang langen die drei abwechselnd bei ihr im Bett, hörten ihr zu oder waren einfach nur da. Es tat unendlich gut, nicht alleine mit seinem Kummer zu sein.
 

Als sie dann hier in die WG gekommen war und von Naruto die Geschichte von Sasuke gehört hatte, welche ihr Gaara bestätigte, wollte sie für ihn das sein, was die drei für sie waren. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen konnte sich die Traurigkeit in seinen Augen sehen. Auch die nächtlichen Albträume und den danach folgenden Gang in die Küche hatte sie mitbekommen. Oh wie sie das doch alles kannte. An Weihnachten sah sie dann ihre Chance gekommen und nun?!
 

Nun lag er hier in ihren Armen und aus dem Vorsatz im helfen zu wollen, war viel viel mehr geworden. Doch das sollte sie für sich behalten. Sonst würde sich möglicherweise eine Kluft zwischen ihnen auftun und dass konnte er nicht gebrauchen, und sie würde es nicht verkraften.
 

So sah sie ihn nochmals im Mondschein an und küsste ihn kurz auf den schwarzen Schopf, bevor sie ebenfalls die Augen schloss und ins Land der Träume abdriftete.
 

Verschlafen öffnete Sasuke seine Augen, er war noch immer hundemüde, aber irgendetwas hatte ihn geweckt. Etwas orientierungslos sah er sich um und blickte dann direkt in das schlafende Gesicht von Sakura. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er fühlte, wie nah sein Körper immer noch an ihrem lag. Bei dieser Gelegenheit machte er auch den Störenfried aus, der ihm seines Schlafes beraubte. Eine einzelne Haarsträhne hatte sich aus Sakuras Zopf gelöst und kitzelte ihn nun im Gesicht. Zaghaft hob er eine Hand und strich ihr den Übeltäter wieder hinter das Ohr. Dabei blieb seine Hand kurz auf ihrer Wange liegen.
 

Sie war so zart und warm. Herrgott gib mir Beherrschung, flehte er innerlich, während sein Blick über das restliche Gesicht wanderte und letztlich an den blassrosa Lippen hängen blieb. Ob diese wohl auch so weich sind?
 

Geistesabwesend schüttelte Sasuke den Kopf, nein, das konnte er wirklich nicht tun. Erstens schlief sie tief und fest und zweitens wusste er nicht wie sie darauf reagieren könnte, sollte sie aufwachen. Er würde wahrscheinlich ihr Vertrauen verlieren, aber was noch schlimmer wäre, sollte sie es nicht mitbekommen, wäre zukünftig das Verlangen sie berühren zu wollen grenzenlos.
 

So ließ er seinen Kopf nach vorne sinken und berührte dabei vorsichtig ihre Stirn mit der seinen.
 

Verdammt, was machst du nur mit mir? Wie soll das denn weitergehen. Ich kann schließlich nicht ewig so tun, als würde ich dich nicht lieben. Ja verdammt, ich liebe dich, ob ich es nun wahrhaben will oder nicht. Ich muss nur in deine strahlend grünen Augen sehen und schon ist es um mich geschehen. Ich frage mich wirklich, wie lange ich es noch vor dir verstecken kann. Immerhin wohnen wir zusammen und du wirst auch noch die nächsten zwei Tage in diesem Bett schlafen, bevor Neji und Tenten wieder abreisen.
 

In seinem Kopf drehte sich alles, wenn er daran dachte und auch sein Herz raste erneut. Er fühlte, wie ihr gleichmäßiger Atem sein Gesicht streifte und ihm eine Gänsehaut bescherte. Er schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen, in diesem Moment rührte sich Sakura in seinen Armen und zwang ihn dazu seine Augen erneut zu öffnen. Das erste was er sah waren die Grünen von Sakura, die ihn noch etwas verschlafen anblickten.
 

„Guten Morgen Sasuke, hab ich dich geweckt, entschuldige.“
 

Ihre Stimme klang noch so verschlafen, wie ihre Augen in den Tag blickten, aber das störte ihn nicht. Im Gegenteil, er fand diesen verträumten Blick einfach nur wundervoll. Innerlich seufzte er auf.
 

„Guten Morgen, nein du hast mich nicht geweckt. Aber es ist erst kurz vor fünf, wir sollten noch etwas weiter schlafen.“
 

Sie nickte dankbar, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und drehte sich dann in seinen Armen um. Sasuke selbst erstarrte bei ihrem Kuss. Ihre Lippen waren wirklich so weich, wie er es erwartet hatte. Es fühlte sich so gut und richtig an und gleichzeitig würde ihn diese Erinnerung in Zukunft quälen, sobald er sie ansah. Die Realität war einfach zu grausam.
 

So zog er sie noch näher an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Seine Gefühle waren eh schon zu stark und auch sein Herz schrie dermaßen laut nach ihr, dass er es einfach nicht überhören konnte. Auch wenn er es beim nächsten Augenaufschlag bereuen würde und auch, wenn er sie nicht mehr ansehen konnte, ohne daran zu denken und sich nach mehr zu sehnen, im Moment wollte er die Nähe einfach nur genießen. Mit diesen Gedanken und Sakuras Geruch in seiner Nase schlief er letztendlich ein.
 

Stunden später erwachte Sasuke wieder. Sakura hatte sich eng an ihn gekuschelt und schlief noch selig in seinen Armen. Warum konnte es eigentlich nicht immer so sein. Leise und darauf bedacht sie nicht zu wecken erhob sich Sasuke aus seinem Bett und schlurfte ins Bad.
 

Kaum, dass er darin angekommen war, öffnete Neji ebenfalls die Tür.
 

„Guten Morgen Sasuke, stör ich dich?“
 

„Nein, komm ruhig rein, wenn es dir nichts ausmacht, dass ich noch unter die Dusche will?“
 

Neji schüttelte den Kopf und fing nun seinerseits an, sich die Zähne zu putzen, während Sasuke unter die Dusche stieg, er drehte das Wasser auf kalt um einen klaren Kopf zu bekommen. Zu sehr schwirrten seine Gedanken noch um Sakura.
 

Neji störte ihn jedoch nicht. Der Braunschopf war von der ruhigen Sorte und bombardierte ihn nicht schon am Morgen mit unnötigen Fragen.
 

„Schläft der Rest noch?“
 

„Ich denke schon, Tenten liegt noch in ihren süßesten Träumen und wie ich Naruto und Shikamaru kenne, wird das wohl auch noch dauern. Willst du einen Kaffee?“
 

„Gern, wir sehen uns dann in der Küche.“
 

Ein Nicken von Neji und schon war dieser aus dem Bad verschwunden. Sasuke stellte das Wasser ab und trocknete sich ab. Jetzt brauchte er nur noch frische Sachen und dann konnte er sich seinen Kaffee abholen.
 

Leise schlich er in sein Zimmer zurück und suchte sich schnell den Jogginganzug und frische Unterwäsche, bevor er sich schnell im Bad umzog und in die Küche schlenderte. Dort stand Neji bereits, ebenfalls frisch angezogen und hielt eine Kaffeetasse in der Hand, an der er vorsichtig nippte.
 

Sasuke holte sich ebenfalls eine aus dem Küchenschrank und goss sich den Kaffee ein. Danach ging er schweigend zurück zum Wohnzimmerfenster und beobachtet, wie so oft, Tokio. Neji gesellte sich zu ihm. Nach einer Weile des Schweigens fing er dann doch an zu reden.
 

„Was läuft da eigentlich, zwischen dir und Sakura?“
 

Sasuke sah von seinem Kaffee auf, widmete dann jedoch wieder seine Aufmerksamkeit dem Fenster.
 

„Nichts.“
 

„Aha!“
 

Er konnte in der Glasscheibe das Spiegelbild von Neji sehen und erkannte, dass dieser ihm kein Wort abnahm. Aber es stimmte. Es lief nichts zwischen ihnen, leider.
 

„Wie kommst du darauf?“

„Naja, du lässt nicht jeden in deinem Bett schlafen und du bist auch sonst nicht so umgänglich mit Frauen, wie mit Sakura. Versteh mich nicht falsch, ich kenne das. Tenten ist auch die einzige, die meine schwache Seite sehen darf.“
 

Wieder Schweigen. Was sollte er ihm auch sagen. Es lief nichts zwischen ihm und Sakura. Außer einer guten Freundschaft war da nichts.
 

„Wir sind gute Freunde, mehr nicht.“
 

„Bist du dir da sicher. Ich habe deine Blicke gesehen, Sasuke und ich weiss, dass ich nur Tenten so ansehe, also erzähl mir nichts.“
 

Wütend wand sich Sasuke nun Neji ganz zu, die Kaffeetasse noch immer in der einen Hand ballte er die andere zu einer Faust.
 

„Ich wüsste nicht, dass ich dir für meine Blicke Rechenschaft schuldig bin und ob du es nun glaubst oder nicht, zwischen uns beiden läuft wirklich nichts.“
 

Leise und doch zischend hatte er ihm diesen Satz an den Kopf geworfen, doch Neji hob nur abwehrend seine Hände, bevor er die eine dann auf Sasukes Schulter zum ruhen brachte. Er war sich sicher, dass der Schwarzhaarige viel mehr für Sakura übrig hatte, als er im Moment zugeben wollte, doch drängen wollte er ihn nicht.
 

„Ist gut Sasuke, ich wollte dir nichts unterstellen, entschuldige.“
 

„Kein Thema, ich habe mich wohl auch im Ton vergriffen, sorry.“
 

Wieder schweigen. Sasuke wand seinen Blick erneut aus dem Fenster, doch diesmal sah er nicht Tokio, sondern grüne Augen, blassrosa Lippen und rosa Haare. Sakura.
 

„Du liebst sie, nicht war?“
 

Ertappt drehte er sein Gesicht erneut seinem Gegenüber zu, doch Neji blickte ebenfalls aus dem Fenster. Was sollte er denn jetzt sagen, war es so offensichtlich? Nachdenklich nippte er an seinem inzwischen lauwarmen Kaffee.
 

„Ja.“
 

Seine Augen weiteten sich ein Stück. Hatte das eben laut gesagt. Er schielte zu Neji herüber, dessen Lippen ein leichtes Lächeln umspielte. Wohl schon. Mist und nun.
 

„Sag’s ihr.“
 

War er verrückt. Wie denn? Er war nicht der Typ für Gefühle, eher die klassische Form von Eisklotz und nun sollte er das zu einem Mädchen, nein zu Sakura sagen? Wie stellte sich Neji das denn vor.
 

„Niemals.“
 

„Ach nein und wie willst du in Zukunft weiter machen? Willst du sie immer aus der Ferne anschmachten, dich nach ihrer Aufmerksamkeit sehnen? Glaub mir, ich habe lange gebraucht, bis ich es Tenten auf die Nase gebunden habe, dass sie weit mehr als eine gute Freundin für mich ist. Bis dahin habe ich mich allerdings nach jedem Lächeln, jeder wenn auch noch so zufälligen Berührung von ihr gesehnt. Es ist erbärmlich nachts in seinem Bett zu liegen und jedes Mal ihr Gesicht zu sehen, was einem das Herz schwer macht. Die Ungewissheit frisst einen von innen auf.“
 

Er hatte Recht und das wusste Sasuke, er ertrug ja jetzt den Gedanken schon nicht, dass sie ihm heute Nacht wieder so nah und doch so fern sein würde. Aber nach einer Woche, nein, es ging einfach nicht.
 

Neji lies seine Hand von Sasukes Schulter sinken, ehe er sich umdrehte und in Richtung Küche verschwand.
 

„So, ich werde dann mal so langsam meine schlafende Prinzessin wecken. Wir sehen uns nachher, Sasuke.“
 

In Gedanken versunken nickte dieser Neji zu. Dann war er wieder alleine. Und nun? Wie sollte es jetzt weitergehen. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis auch der Rest bemerken würde, dass seine Gefühle für Sakura weit über Freundschaft hinausgingen. Wie sollte er sich denn verhalten, wenn sie ihn irgendwann mit dieser Theorie konfrontieren würde. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung.
 

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so, das war der erste Streich, ich will mich bemühen, dass ihr auf den zweiten nicht zu lange warten müsst, aber seit nachsichtig, als Mutter eines 10 Monate alten Babys ist die Freizeit begrenzter ;o)
 

lg

Yukari21

Mehr als Freundschaft

So,
 

hier kommt das nächste Kapitel und ich bin mal gespannt, wie es euch gefällt.
 

Über konstruktive Kritik / Lob würde ich mich sehr freuen, an sonsten wünsch ich euch einfach viel Spaß beim Lesen.
 

Yukari21
 

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So machte er sich auf in sein Zimmer. Dort lag Sakura immer noch in seinem Bett und schlief. Sein Engel. Leicht musste er lächeln, das Bild das sich ihm bot war aber einfach traumhaft. Sakura lag über sein gesamtes Bett verteilt. Teilweise hatten sich bereits einzelne Strähnen aus ihrem Zopf gelöst und umspielten sanft ihr Gesicht.
 

Möglichst leise, um sie nicht zu wecken ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl nieder und schnappte sich eines seiner Bücher. Es war ein kläglicher Versuch, sie abzulenken, aber was sollte er tun. Wieder schwirrten ihm Nejis Worte im Gedächtnis umher.
 

Sein Blick fiel auf das Buch in seinen Händen. Er hatte keine Ahnung, um was es ging und er versuchte bestimmt schon zum zehnten Mal die gleiche Seite zu lesen und zu verstehen, aber er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken drifteten jedes Mal zu der Person zu seiner Rechten ab und seine Augen schienen diesen zu folgen.
 

Leise seufzte er auf und widmete sich wieder den weißen Blättern. Er war erbärmlich, aber er konnte auch nichts daran ändern.
 

Im Hintergrund nahm er plötzlich ein leises Rascheln war und als er aufblickte sah er direkt in die strahlenden Augen von Sakura, sie war wach.
 

„Guten Morgen, die zweite, so wie du aussiehst, bist du schon länger auf den Beinen, ich hoffe ich blockiere dein Zimmer nicht allzu lange?“
 

Wieder dieses Lachen und wieder konnte er spüren, dass sein Herzschlag einen Zahn zulegte. Äußerlich versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen, aber innerlich fraß ihn diese falsche Nähe auf. Wenn er ehrlich zu sich war, dann wollte er sich jetzt neben sie legen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Aber soweit würde er es nicht kommen lassen.

‚Sags ihr’ Neji hatte doch keine Ahnung. Wenn sie seine Gefühle nicht erwidern würde, dann wäre auch die gerade wachsende innige Freundschaft hin. Er würde den wichtigsten Menschen verlieren. Die Person, die seine Situation nachempfinden konnte, das würde er nicht aushalten, und das wusste er auch.
 

Die ganze Welt kannte ihn als Eisklotz, als Mister Gefühllos, doch Sakura kannte den wahren Sasuke. Sie hatte die verletzliche Seele gesehen und ihn aus seinem Schneckenhaus hervorgeholt. Wenn sie ging, dann… darüber wollte er lieber nicht nachdenken.
 

„Hey Sasuke, alles ok?“
 

Irritiert blickte er auf.
 

„Du bist ja ganz in Gedanken versunken.“
 

„Äh… ja… tschuldige, alles klar und nein, du blockierst mein Zimmer noch nicht zu lange, der Rest schläft eh noch, Neji wollte Tenten gerade wecken, also keine Eile, aber ich kann ja mal nachschauen, ob dein Zimmer schon wieder betreten werden kann.“
 

„Danke, aber ich werde das selbst machen, so kann ich auch gleich einen Abstecher ins Bad unternehmen, bevor dort die Hölle ausbricht, weil Naruto, Shikamaru und Co. wach werden.“
 

Sie grinste verschmitzt und auch er konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen. Danach begann er den Rollo hoch zu ziehen und das Fenster zu öffnen, während Sakura aus dem Zimmer verschwand. Es würde die Hölle werden. Zwei Nächte sollte er noch neben ihr verbringen. Er hätte sich beinahe bis auf die Knochen blamiert, wo war seine Selbstbeherrschung hin? Matt lies er sich zurück auf seinen Schreibtischstuhl gleiten und schloss die Augen. Doch alles was er sah war Sakuras Gesicht mit diesem unbeschreiblichen Lächeln.
 

Nach weiteren Minuten des Selbstmitleids entschloss sich Sasuke seinem Kopf eine Pause zu gönnen. Entsprechend motiviert schlüpfte er in seine Sportsachen und nahm sich an der Gardarobe noch seine Mütze, Handschuhe und einen I-Pod mit. Er gab Neji noch schnell bescheid, dass er joggen wäre und verlies die WG.
 

Geschlagene zwei Stunden rannte er sich die Seele aus dem Leib. Sein Körper war angenehm erschöpft und sein Geist leer. Verschwitzt und noch etwas außer Atem kam er zurück und war von der seltsamen Stille überrascht. Normalerweise müssten doch schon alle wach sein, warum war es dann so ruhig? Er wollte gerade in seinem Zimmer verschwinden um sich frische Sache mitzunehmen und ins Bad zu verschwinden, die Dusche heute Morgen hätte er sich echt sparen können, aber egal, als ihm ein wohlbekannter rosafarbener Haarschopf über den Weg lief.
 

„Hey Sasuke, wieder da?“
 

„Jepp, aber sag mal, wo ist der Rest?“
 

„Ach, Ino ist mit Hinata und Tenten in die Stadt shoppen gegangen, sie war der Auffassung, dass ihr Kleiderschrank noch nicht voll genug ist. Shikamaru hat sich in Richtung Bibliothek verzogen, er sagte irgendwas von Hausarbeit und noch nicht fertig. Naja und Neji ist zusammen mit Naruto in die Fitnessinsel, was wohl dauern kann.“

„Und du wolltest nicht mit Ino und Hinata shoppen??“
 

Sakura blickte etwas beschämt zu Boden, kratzte sich dann verlegen am Kopf, bevor sie ihn schief lächelnd ansah.
 

„Naja, sagen wir es mal so, als Shikamaru etwas von Hausarbeit und noch nicht fertig erwähnte, wurde mir heiss und nun werde ich mich wohl oder übel in meinem Zimmer einschließen, denn ich muss meine auch noch fertig bekommen und wenn Tenten und Neji wieder da sind und mein Zimmer belagern, komm ich ja nicht vorwärts, schließlich brauch ich ja meinen Rechner.“
 

Sasuke nickt verstehend und wollte ihr gerade freundschaftlich auf die Schulter schlagen, als ihm etwas einfiel.
 

„Wenn du willst kannst du deine Arbeit auf meinen Laptop laden, dann kannst du heute Abend in meinem Zimmer weiterarbeiten, wenn die beiden wieder da sind.“
 

„Das wäre klasse, aber stört es dich nicht, wenn ich dann bei dir im Zimmer hocke und deinen Schreibtisch usw. blockiere?“
 

„Kein Thema, der Vorteil, wenn man sich wie ich immer vor allem abgeschottet hat ist, dass ich meine Hausarbeit schon fertig habe.“
 

Diesmal war er es, der schief grinste bevor er schnell in seinem Zimmer verschwand und Sakura seinen Laptop in die Hand drückte. Diese nahm ihn dankend an und war schon in ihrem Zimmer verschwunden, doch dann kam sie nochmals herausgestürmt, umarmte Sasuke heftig, der reflexartig ebenfalls seine Arme um sie legte. Plötzlich drückte sich Sakura von ihm ab und verzog ihr Gesicht.
 

„Du klebst und wenn ich mir das Urteil erlauben darf, heute Morgen war dein Deo besser.“
 

Sie grinste ihn herausfordernd an, während Sasuke nur lauthals loslachen musste.
 

„Entschuldigung die Dame, aber ich schwitze leider kein Parfüm, so dass auch mein Deo nach zwei Stunden joggen nicht mehr ganz so arbeitsfreudig ist.“
 

Sie lies nun gänzlich von ihm ab und wollte schon in ihrem Zimmer verschwinden, als sie sich ihm nochmals zuwandt.
 

„Du solltest duschen gehen, der Geruch ist ja nicht zum aushalten, nicht dass ich heute Nacht neben dir an Atemnot leiden muss.“
 

„Nur keine Angst, ich war gerade auf dem Weg in die Dusche, aber irgendjemand wollte vorher noch meinen Laptop, weil besagte Person ihre Hausarbeit sonst nicht fertig bekommt.“
 

Sie streckte ihm nochmals die Zunge raus, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand. Sasuke seinerseits stellte sich unter die Dusche und lies das Wasser seinen Körper hinunterlaufen. War er eben noch so cool gewesen und hatte sich nichts anmerken lassen, so hatte ihm die stürmische Umarmung ganz schön zugesetzt. Er war jetzt noch der Auffassung, ihre Nähe spüren zu können. Seufzend stellte er fest, dass es so nur eine Zeitfrage war, bis sie wusste, was mit ihm los war. Außerdem war es schön gewesen, sich wieder so ungezwungen mit ihr zu kabbeln. Er verhielt sich nun mal anders, wenn seine restlichen Freunde nicht da waren.
 

Fertig geduscht und frisch angezogen warf er sich zusammen mit einem Buch auf sein Bett. Sakura würde noch eine ganze Weile an ihrer Hausarbeit feilen und der Rest, so wie er die Meute kannte, würde auch nicht vor Einbruch der Dämmerung zurück sein. Wenn er alleine an Ino und ihren Kaufrausch dachte, so würden die Mädels wahrscheinlich erst zurückkommen, wenn die Läden schließen und Naruto würde sich mit Neji im Fitnesscenter messen, bis er einsehen musste, dass der Braunhaarige einfach besser war. Blieb noch Shikamaru. Bei diesem war es wahrscheinlich, dass er in der Bibliothek einschlafen würde, doch heute konnte ihn Ino da abholen, er war die letzten zweimal gefahren. So ließ er sich entspannt in eines seiner Kopfkissen sinken und schmökerte in seinem Buch.
 

Nach einer Weile wurde es ihm dann doch zu langweilig und er schlenderte ins Wohnzimmer zurück und schwang sich vor die Playstation. Diese hatte sich die WG letztes Jahr zu Weihnachten gegönnt und er musste sagen, dass er froh darüber war. Bis vor kurzem waren es ja nur Jungs gewesen, die hier zusammen gewohnt hatten und da Naruto und Shikamaru öfters etwas zusammen mit ihren Freundinnen unternommen hatten und er nicht jedes Mal stören wollte, hatte er sich des Öfteren mit diversen Actionspielen befasst.
 

Um Sakura nicht vollständig in den Wahnsinn zu treiben setzte er sich einen Kopfhörer auf und verfiel dem Spiel. Einen Vorteil hatte die Sache, sie lenkte ihn ein wenig von besagter Schönheit mit rosa Haaren ab, wenigstens für eine Weile.
 

Er verbrachte den halben Nachmittag damit, sich in seinem Spiel zu vergraben, bis er den blonden Haarschopf von Naruto an der Wohnzimmertür ausmachen konnte. Er stellte das Spiel auf Pause und sah ihn erwartungsvoll an, nachdem er sich den Kopfhörer ins Genick gelegt hatte.
 

Naruto kam gemeinsam mit Neji ins Wohnzimmer und nach einer kurzen Diskussion hatte man sich auch recht schnell auf ein Fussballspiel geeinigt. So spielten sie nun zu dritt abwechselnd gegeneinander, bis das Telefon klingelte.
 

Naruto ging ran und anhand seines genervten Gesichtsausdruckes konnte Sasuke schon erkennen, was passiert war. Wie erwartet war Shikamaru über seiner Hausarbeit eingeschlafen und musste abgeholt werden. Naruto wollte ihn zwar anbetteln, dass er in die Bibliothek fahren würde, aber diesmal blieb er hart. So machte sich Naruto stampfend auf den Weg und ließ einen verwirrten Neji und einen grinsenden Sasuke zurück.
 

„Kommt das öfter vor?“
 

„Nur bei jeder größeren Hausarbeit. Inzwischen knobeln wir eigentlich, wer ihn abholt, aber die letzten zweimal war keiner der beiden anderen Herrschaften da, so dass ich das Vergnügen hatte.“
 

Neji sah ihn immer noch skeptisch an, aber als ihm Sasuke seinen Controller wieder in die Hand drückte, wand er sich ab.
 

„Komm, lass uns weiterspielen. Sakura sitzt ebenfalls an ihrer Hausarbeit und ist sicherlich froh, wenn sie an dieser noch eine Weile arbeiten kann. Naruto braucht mindestens eine halbe Stunde, bis er mit Shikamaru wieder da ist und die Mädels kommen bestimmt nicht vor Ladenschluss heim.“
 

„Bist du dir sicher, dass du dich mit dem Meister der Spiele anlegen willst?“
 

Neji sah ihn herausfordernd an und Sasuke erwiderte sein neckisches Grinsen. Er würde ja noch sehen, was er davon hatte, immerhin war er nicht Naruto.
 

„Ich denke, ich lass es auf einen Versuch ankommen.“
 

So spielten die beiden nun gegeneinander, wobei sie sich nichts schenkten. Schlussendlich ging das Spiel unentschieden aus. Zufrieden legten sie die Controller beiseite und Sasuke verschwand kurz in der Küche um mit zwei geöffneten Bierflaschen wieder zu kommen. Neji nahm ihm die kühle Erfrischung dankend ab.
 

Nachdem etwa die Hälfte geleert war betrat Sakura das Wohnzimmer.
 

„Hi Neji, Sasuuuukkee…“
 

Sie sah ihn flehend an und er verstand nur Bahnhof, wand ihr nun jedoch seine volle Aufmerksamkeit zu, da er sich bis eben noch angeregt mit Neji über Narutos Versuche, ihn beim Training zu übertreffen, unterhalten hatte.
 

„Könntest du kurz mal mitkommen, irgendwie will dein Laptop eine Datei nicht anerkennen, das Format scheint er nicht zu kennen und die bräuchte ich später bestimmt noch ein paar Mal.“
 

Wieder dieser bittende Gesichtsausdruck. So erhob sich Sasuke schwerfällig und folgte Sakura ins Zimmer, an Neji gewand ließ er noch ein kurzes ‚Frauen’ auf seinem Gesicht erscheinen, bevor er endgültig aus dessen Blickfeld verschwunden war.
 

In Sakuras Zimmer erwartet ihn erst mal ein Kissen mitten im Gesicht. Etwas irritiert schob er dieses zur Seite, nur um in das schmollende Anglitz von Sakura zu blicken. Süß, war alles, was ihm dazu einfiel, doch er verkniff sie jeglichen Kommentar.
 

„Das hab ich gesehen, Sasuke. Von wegen Frauen, was kann ich denn dafür, dass dein Laptop für meine Dateien ungenügend ausgerüstet ist.“
 

„Ungenügend ausgerüstet?! Ich geb dir gleich.“
 

Und schon hatte er sich auf sie gestürzt und war gerade im Begriff, sie von oben bis unten durchzukitzeln, als Neji das Zimmer betrat.
 

„Das ist ja wohl nicht euer Ernst und ich soll zusammen mit Tenten heute Nacht in diesem Bett schlafen. Könnt ihr eure Spielchen nicht auf nachher verlagern, wenn ihr alleine seit?“
 

Er sah beide strengt an, aber Sasuke kannte ihn bereits zu gut und wusste, dass er es nicht so meinte. Doch bei genauerem Hinsehen kam er nicht umhin festzustellen, dass ihre Lage wirklich etwas komisch war. Er lag halb auf Sakura und hielt mit einer Hand ihre beiden Handgelenke über ihren Kopf. Die andere hatte er gerade auf ihrer Seite liegen und wollte sie kitzeln. Sie wiederum hatte die Beine angezogen und rechts und links neben seiner Hüfte platziert, um ihn mit den Füßen wegzudrücken. Ihre Gesichter waren durch die Anstrengung leicht gerötet und auch der Atem ging stockend. Sie waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
 

Als sein Hirn dies realisiert trieb es Sasuke die Scharmesröte ins Gesicht. Er dankte seinem Schöpfer, dass man diese aufgrund der Anstrengung nicht sah und ging möglichst schnell von Sakura runter. Diese erholte sich gerade noch von ihren Lacheskapaden, bevor sie Neji gespielt wütend ansah.
 

„Musst du immer dann stören, wenn’s lustig wird? Jetzt muss ich wieder bis heute Abend warten, bis ich Sasuke entkleiden und über ihn herfallen kann.“
 

Sasuke war in diesem Moment heilfroh, dass er sein Gesicht bereits dem Laptop zugewandt hatte, um sich dem Dateiproblem zu widmen und so den beiden den Rücken kehrte. Anderenfalls hätte sie seine kurzfristige Tomatenröte gesehen und auch den Klos in seinem Hals bemerkt. Allein die Vorstellung, dass sie ihm die Kleider vom Leib reißen könnte würde ihn heute Abend sicherlich verfolgen. Er schluckte hart, während die beiden andern kicherten und löste schnell das ursprüngliche Problem. Danach sog er noch einmal die Luft ein und drehte sich um.
 

„So, das Problem wäre behoben, letztendlich musste ich die Datei nur umformatieren, aber jetzt kannst du sie einwandfrei benutzen.“
 

Sakura sah auf den Laptop und blickte danach dankbar zu Sasuke.
 

„Danke Sasu-chan, was würde ich nur ohne dich machen. Dafür hast du dir heute etwas ganz besonderes verdient.“
 

Er sah sie perplex an. ‚Sasu-chan’, seit wann war er denn Sasu-chan und seit wann sah sie ihn so verführerisch an. Bildete er sich das jetzt schon ein. Kaum merklich schüttelte er den Kopf und verlies ohne ein weiteres Wort ihr Zimmer. Er konnte noch hören, wie Neji meinte, sie hätte ihn verschreckt und sie wohl etwas zerknirscht antwortete, dass sie nur einen Spaß machen wollte, unter guten Freunden eben.
 

Tz, unter guten Freunden, genau das sah er eben nicht in ihr. Wenn sie wüsste, wie gerne er es hätte, wenn sie heute Abend ihre Worte wahr machen würde, dann hätte sie diese sicherlich nicht gesagt.
 

Verstimmt und mit den Gedanken wieder da, wo er eigentlich erst heute Abend hin wollte, fand er sich in seinem Bett wieder. Die Augen geschlossen hörte er, wie plötzlich die Klinke sanft heruntergedrückt wurde, und jemand sein Zimmer betrat. Er musste nicht lange warten, bis er Sakuras Stimme hörte.
 

„Sasuke, bist du wach?“
 

Er öffnete seine Augen um sie ansehen zu können. Der erste Fehler. Das Grün darin hatte einen entschuldigenden Glanz und auch, dass sie ihre Hände knetet zeigte ihm deutlich, wie unangenehm ihr die Situation war. Das wollte er nicht. So erhob er sich ganz und machte ihr somit deutlich, dass sie sich zu ihm aufs Bett setzen sollte. Sie folgte seiner stillen Aufforderung, senkte jedoch ihren Blick
 

„Es tut mir Leid, wenn ich dich gekränkt habe, ich wollte mir wirklich nur einen Spaß erlauben, weil Neji so eine blöde Andeutung gemacht hat, mehr nicht.“
 

„Ist schon ok Sakura, ich hab einfach überreagiert. Vergessen wir’s.“
 

Sie sah ihm erleichtert in die Augen und nahm ihn danach fest in den Arm. Er erwiderte die Umarmung. Wieder hallten Nejis Worte in seinem Ohr. Ja, er sehnte sich nach jeder noch so winzigen Berührung und er genoss die kurzen Augenblicke, in denen ihm Sakura so nahe war. Später würde er sich damit wieder quälen, aber das war derzeit egal.
 

„Danke Sasuke, vielen Dank, du bist doch der beste Freund, den ich habe, ich möchte mich mit dir nicht streiten.“
 

Sie schaffte eine Armeslänge abstand zwischen beide und sah in freudig an. Danach beugte sie sich vor, und gab ihm wieder einen kleines Küsschen auf die Wange bevor sie mit einem ‚bis später’ aus seinem Zimmer verschwunden war.
 

Er hätte heulen können. ‚Bester Freund’, pah, davon konnte er sich nichts kaufen. Für ihn war sie nicht seine beste Freundin, für ihn war sie das Mädchen, das sein Herz gestohlen hatte und es auch nicht mehr zurückgeben würde. Der Kuss eben hatte ihm mehr bedeutet, als sie sich vorstellen konnte. Bereits heute Morgen hatte es ihn die Fassung fast verlieren lassen und nun? Er fühlte die zarte Berührung noch immer auf seiner Wange und das Kribbeln im Bauch war auch noch lange nicht verschwunden. Er konnte jetzt schon fühlen, dass er diese Berührungen brauchte, dass er mehr wollte und nicht bekommen würde. Wütend auf sich selbst vergrub er eine Hand tief in seinem Kissen. Wie sollte er so nur die nächsten beiden Nächte schaffen und auch die Wochen danach? Wie sollte er weiterhin ungezwungen mit ihr umgehen, wenn er sie nur ansehen musste, um in ihren Armen liegen zu wollen.
 

Er wollte sich lieber nicht ausmalen, wie er reagieren würde, sollte ein anderer Mann Sakura auch nur zu nahe kommen. Er war zwar schon einmal verliebt gewesen, aber das war eher eine jugendliche Schwärmerei. Hierbei handelte es sich um weitaus mehr und den Herzschmerz konnte er nur allzu deutlich fühlen. Wie sehr wünschte er sich nun seinen Bruder zurück. Mit ihm hatte er auch über so Sachen sprechen können. Doch es half nichts. Itachi war tot und er würde mit der Situation klar kommen müssen, die Frage war nur, wie lange er ihr etwas vormachen konnte.
 

Frustriert und zugleich auch ratlos begab er sich zurück ins Wohnzimmer. Würde er weiterhin in seinem Zimmer bleiben, würde er sich nur weiter Fragen stellen, auf die er keine Antworten finden würde. Neji saß abwartend auf der Couch und blickte im skeptisch entgegen, verlor jedoch kein weiteres Wort über seine Reaktion in Sakuras Zimmer. Es war ihm nur Recht.
 

Nach einer Weile des Schweigens konnte man Naruto hören, wie er schimpfend mit Shikamaru im Schlepptau das Wohnzimmer betrat. Das Bild war einfach urkomisch. Narutos wütender Gesichtsausdruck und Shikamarus gleichgültige Haltung brachten selbst Neji zum schmunzeln.
 

„Na komm schon Naruto, hör auf zu schmollen, hol dir ein Bier und setzt dich zu uns auf die Couch.“
 

Neji hatte versucht die Spannung aus der Szene zu nehmen und das schien ihm auch zu gelingen, Shikamaru verschwand kurz in der Küche und kam mit einem Bier für sich und Naruto zurück. Nun saßen die vier Männer auf dem Sofa und tranken jeder ihr Bier. Nach einer Weile bemerkte Naruto, dass die Playstation noch lief und entschied kurzer Hand für alle, nun doch eher ein Kampfspiel einzulegen. Er brauchte wohl etwas zum abreagieren, Sasuke für seinen Teil war das nur Recht. Er sah darin ebenfalls eine Möglichkeit Dampf abzulassen.
 

So prügelten sie sich immer abwechselnd an der Spielkonsole, bis die WG-Tür erneut geöffnet wurde und man die Stimmen der restlichen Mädels verstehen konnte. Diese traten kurz darauf auch ins Wohnzimmer, voll bepackt mit diversen Tüten, wobei der Berg von Ino eindeutig am größten war.
 

Sasuke konnte nur ein leises ‚Medokuse’ von Shikamaru verstehen, ehe Ino ausführlich von dem Einkaufstrip zu berichten begann. Tenten sah Neji nur an und verschwand kurz darauf im Bad. Einige Zeit später sah Sasuke Sakura in seinem Zimmer verschwinden, anscheinend war Tenten wirklich platt und wollte nur noch ins Bett.
 

Hinata schien es nicht viel besser zu gehen, denn sie drückte Naruto noch einen Kuss auf, und verschwand dann ebenfalls in dessen Zimmer. Nun hatte Sasuke die Wahl, entweder er ertrug noch eine Weile das Gelaber von Ino, oder er ging in sein Zimmer und musste sich wohl oder übel mit seinen Gefühlen für Sakura auseinander setzen.
 

Neji nahm ihm die Entscheidung ab, als er die Playstation ausschaltete und sich mit einem ‚gute Nacht’ verabschiedete. Alleine würde er sicherlich nicht bei Ino und Shikamaru bleiben. So wünschte er den beiden ebenfalls eine gute Nacht und ging in sein Zimmer.
 

Dort saß, wie nicht anders zu erwarten, Sakura an seinem Schreibtisch. Sie hatte sich die Haare notdürftig hochgebunden und war bereits im Schlafanzug. Als sie Sasuke bemerkte schenkte sie ihm ein müdes Lächeln.
 

„Ist es für dich ok, wenn ich noch etwas weiter mache?“
 

„Klar, ich bin nur vor Ino geflüchtet, da ich nicht scharf darauf bin, über die Unverschämtheiten sämtlicher Verkäufer und die tollen Preisnachlässe im Winterschlussverkauf informiert zu werden.“
 

Ein wissendes Lächeln trat auf ihre Lippen und sie nickte nur kurz bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwand. Er selbst ließ sich auf sein Bett sinken und begann, wie schon am Nachmittag, in seinem Buch zu schmökern. Es war ein kläglicher Versuch, seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken, aber immerhin starrte er sie so nicht die ganze Zeit an, das wäre noch auffälliger gewesen.
 

Die Zeit verging und er konnte Sakura immer noch werkeln hören. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es bereits kurz vor Mitternacht war und so langsam setzte sich auch die Kälte in seinen Gliedern fest. Er sah von seinem Buch auf und beobachtete Sakura. War ihr inzwischen nicht kalt? Sie saß immerhin nur mit ihrem Schlafanzug bekleidet auf seinem Schreibtischstuhl, während er bereits in seinem Jogginganzug zu frösteln begann.
 

Lautlos erhob er sich und schnappte sich seine Fleeceweste. Gerade als Sakura sie ein weiteres Mal erhob um eines der Bücher vom Boden zu heben, legte er ihr die Weste um die Schultern und umarmte sie von hinten.
 

„Du bist ja eiskalt. Zieh dir wenigstens die Weste über, bevor du dir eine Erkältung holst.“
 

Er spürte, wie sie zunächst zusammenzuckte, sie hatte ihn wohl wirklich nicht gehört. Danach entspannte sie sich und schien sich in seine Arme zu kuscheln und die Wärme zu genießen. Sasuke schloss die Augen. Es hörte sein Herz rasen. Es war wunderschön sie so in den Armen zu halten. Auch wenn ihr Körper schon leicht kalt war konnte er doch ihre Wärme fühlen. Er hätte ewig so stehen können, mit ihr in seinen Armen, dicht an ihn gedrängt, aber das wäre wohl zu auffällig gewesen. So löste er sich widerwillig von ihr.
 

„Ich mach uns einen Tee, der wärmt dich dann von innen.“
 

Und schon war er aus seinem Zimmer verschwunden, nein eher geflohen. So konnte er auch nicht sehen, dass Sakura die Umarmung ebenso genossen hatte wie er.
 

In der Küche stellte er den Wasserkocher an und holte schon mal zwei Tassen heraus, in die er den Tee gießen wollte. Gedankenverloren betrachtete er das Wasser beim heiss werden. Scheiße was war denn das eben. Wenn er so weiter machen würde, dann könnte er sich auch gleich ein Schild umhängen, auf dem stand, was er für sie empfand. Auffälliger ging es wohl kaum noch.
 

Aber er hatte es nicht verhindern können. Als er die Weste aufgehoben hatte wollte er sie ihr eigentlich nur in die Hand drücken, aber als sie so vor ihm stand, da konnte er einfach nicht anders. Sein Wille schien in diesem Moment wie gebrochen zu sein, er fühlte sich, wie ein Zombie und alles was er wollte war sie. Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?
 

Das Piepen des fertigen Wassers holte ihn in die Realität zurück. Mechanisch ließ er das heiße Wasser in die beiden Tassen fließen. Dann noch zwei Beutel mit Kräutertee hinein und fertig. Nach weiteren fünf Minuten war der Tee durchgezogen und die Beutel entfernt. Langsam schlurfte er zurück in sein Zimmer.
 

Sakura hatte sich bereits in seine Weste gekuschelt und nahm das heiße Getränk dankend an. Sasuke stellte sich hinter sie und las sich, in einer Hand die Teetasse, die aktuelle Seite auf dem Laptop durch. Die medizinischen Fachbegriffe sagten ihm nicht unbedingt etwas, aber es klang unheimlich kompliziert.
 

„Ich bin gleich fertig für heute, es kommt eh nichts Gescheites mehr raus.“
 

Er nickte nur abwesend und lies sich dann auf sein Bett sinken. Immer noch vorsichtig an seinem Tee nippend sah er, wie sie abspeicherte und den Laptop herunterfuhr. Danach wurden die Bücher noch zusammen geklappt und sie gesellte sich zum ihm.
 

Er wollte gerade weiter nach links rücken, um ihr Platz zu machen, als sie sich einfach zwischen seinen angewinkelten Beinen niederließ und sich vorsichtig an ihn lehnte, so dass ihr Kopf auf seiner Brust zu ruhen kam. Er sagte nichts, sondern ließ sie einfach gewähren. Sein Blick ging jedoch an die gegenüberliegende Wand.
 

„Mir ist noch kalt und du warst eben schon so schön warm, also wenn es dich nicht stört…“
 

Er schüttelte nur den Kopf. Innerlich zerriss es ihn. Wollte sie ihn leiden lassen oder warum quälte sie ihn so? Fühlte sie nicht, das sein Herzschlag unregelmäßig wurde. Konnte sie nicht sehen, was sie ihm damit antat, wie viel Selbstbeherrschung es ihm abverlangte sie jetzt nicht dicht an sich zu ziehen und sein Gesicht in ihren Haaren verschwinden zu lassen. Er konnte fast fühlen, wie es ihm körperliche Schmerzen bereitete, seinem Drang nicht nachgeben zu können. Wieder einmal blieb ihm nichts anderes übrig, als die Augen zu schließen und zu hoffen, dass er das durchstehen würde.
 

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Schluss für heute... das nächste Kapitel ist in Arbeit, aber wie bereits erwäht ist die Freizeit etwas kurz.

Wenn die Sehnsucht gewinnt

Hallo zusammen,
 

es hat zwar etwas gedauert, aber hier kommt das neue Kapitel.
 

Viel Spaß beim lesen und wenn es euch nichts ausmacht, so lasst mir doch eine Kommi da, ich freu mich auch immer über sinnvolle Kritik.
 


 

--- Wenn die Sehnsucht gewinnt ----
 


 

Nach einer Weile des Schweigens machte sich sein Rücken bemerkbar. Die Position, in der er verweilte war seinem Kreuz alles andere als angenehm. So drückte er Sakura vorsichtig nach vorne, die ihn zunächst etwas verwirrt ansah. Sie war wohl ebenfalls in ihren Gedanken versunken gewesen, rückte jetzt jedoch bereitwillig zur Seite.
 

Er nahm ihr die leere Tasse ab und schnappte sich seinen Schlafanzug. Zuerst ging er in die Küche und stellte die Tassen in die Spüle, danach verschwand er im Bad und zog sich um. Seine Gedanken fuhren noch immer Achterbahn. Es war zum verrückt werden.
 

Einige tiefe Atemzüge später begab er sich umgezogen in sein Zimmer zurück. Sakura hatte indessen die Nachttischlampe angeknipst und seine Weste ordentlich über den Stuhl gehängt. Aktuell saß sie in seinem Bett und sah ihn erwartungsvoll an. Er stutzte nur und ging auf sein Bett zu. Auf diesen Blick konnte er sich keinen Reim machen, hatte er etwas verpasst.
 

„Los, runter mit dem Oberteil und hinlegen.“
 

Jetzt entglitten ihm alle Gesichtszüge. Was sollte denn das bitteschön werden? Wollte sie ihre Worte von heute Mittag etwa in die Tat umsetzen?
 

„Äh.. Sakura hab ich was verpasst?“
 

Sie sah ihn zunächst verständnislos an, schien dann aber seinen Gedanken folgen zu können und musste leise Lachen, was ihn noch mehr verwirrte.
 

„Nein, nicht so, wie du jetzt wieder denkst. Meinst du ich hätte nicht gehört, wie dein Kreuz gekracht hat, als du aufgestanden bist. Die Position muss mega unbequem gewesen sein, ich wollte mich eigentlich nur mit einer kleinen Massage revanchieren, dafür, dass ich dein Zimmer besetzen durfte und für’s Warmhalten.“
 

Jetzt ging ihm zwar ein Licht auf, aber ob das eine gute Idee war? Seinem Kreuz würde die Behandlung sicherlich gut tun, aber seiner Gefühlswelt? Egal, wenn er morgen nicht den ganzen Tag mit Kreuzschmerzen durch die Landschaft gehen wollte, dann würde er das wohl aushalten müssen. So ergab er sich und schlüpfte aus seinem Oberteil, legte sich bäuchlings auf sein Bett und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
 

Kurz nachdem er es sich bequem gemacht hatte, spürte er auch schon ein leichtes Gewicht auf seinem Hintern. Sakura hatte sich auf diesen gesetzt, wobei ihr Hauptgewicht auf ihren Beinen ruhte, die sie rechts und links von ihm abgestützt hatte. Einen Augenblickt danach konnte er auch schon ihre zarten Finger spüren, die langsam anfingen sein Genickt und seine Schulterpartie zu massieren.
 

Die kreisenden Bewegungen ließen einen Schauer nach dem anderen durch seinen Körper jagen, so dass sich eine Gänsehaut bildete. Es war entspannend und wohltuend zugleich. Der Druck war gut dosiert, so dass er schon nach kurzer Zeit fühlte, wie sich seine Muskeln entspannten. Er konnte sich gerade noch ein leises Aufseufzen verkneifen. Warum konnte es nicht immer so sein. Warum war sie ihm nicht immer so nahe und warum durfte er sich jetzt nicht einfach umdrehen und sie an sich ziehen um sie leidenschaftlich zu küssen.
 

Gott es war schlimmer als jede Droge, die er bisher probiert hatte und das waren weiß Gott einige. Ihre Hände glitten nun über seinen kompletten Rücken. Von den Schultern bis hinunter zu den Lendenwirbeln und wieder hinauf bis zu seinem Haaransatz. Sie machte ihn wahnsinnig damit und wusste es noch nicht einmal.
 

Er hörte sein Herz hämmern, so laut, dass sie es eigentlich auch hören musste. Sein Blut rauschte durch seinen Körper und nur mit größter Willensanstrengung konnte er verhindern, dass es sich in tiefer sitzenden Regionen sammelte. Er war auch nur ein Mann und dieser Frau gehörte alles an ihm, ohne dass sie eine Ahnung davon hatte.
 

Sicherlich hätte er sich einfach aufrichten können und Sakura damit gezwungen aufzuhören. Das wäre wahrscheinlich auch das Vernünftigste gewesen, aber noch nicht einmal der Geist war in diesem Falle willig. Sein Verstand befand sich im Standby Modus und sein Körper war dieser Liebkosung schon nach den ersten Sekunden verfallen. Er konnte lediglich hoffen und beten, dass er sich bis zum Schluss im Griff hatte und dass es nicht mehr allzu lange dauern würde. Körperlich war es eine Wohltat, seelisch eine Folter.
 

Nach einiger Zeit spürte er einen warmen Atem in seinem Genick. Sakura hatte sich zu ihm runter gebeugt.
 

„Und, ist es ok so, oder fester?“
 

„Nein, es ist prima.“
 

Er hatte diesen Satz nur ganz leise und genuschelt heraus gebracht, so dermaßen tief steckte er in seiner Trance. Ein Teil von ihm wollte, dass sie aufhörte, aber der größere Teil wollte, dass sie einfach ewig so weitermachen würde.
 

Irgendwann war es dann zu Ende. Das Gewicht von Sakura verschwand und die Matratze neben ihm senkte sich leicht. Er selbst blieb noch einen Augenblick so liegen. Er war herrlich entspannt und seine Kreuzschmerzen verschwunden. Schwerfällig erhob er sich und zog sich sein Schlafanzugoberteil wieder an bevor er sich zu Sakura unter die Decke gesellte und das Licht ausknipste.
 

„Ich danke dir, so hab ich morgen bestimmt keine Kreuzschmerzen.“
 

„Das freut mich, hab ich gern gemacht und nun schlaf gut, Sasuke.“
 

„Du auch.“
 

Damit drehte sie sich in seine Richtung und er konnte nach einigen Minuten ihren gleichmäßigen Atem hören. Durch den Mondschein konnte er Sakuras friedliches Gesicht genau erkennen. Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Haare hatten sich wieder teilweise aus dem Zopf gelöst und ihr Mund stand leicht offen. Sie lag nicht einmal zwanzig Zenitmeter von seinem Gesicht entfernt.
 

Wie ferngesteuert rückte er noch ein Stück näher an Sakura. Inzwischen steifte ihr gleichmäßiger Atem sein Gesicht. Ihm war heiss und das lag bestimmt nicht an der Außentemperatur. Zögerlich strich er mit seiner linken Hand eine ihrer Strähne aus ihrem Gesicht.
 

Ihre Haut war wie immer zart und warm. Seine Fingerspitzen prickelten an der Stelle, an der sie Sakura berührten. Es war falsch, Himmel es war so falsch, sie schlief und er war doch ihr Freund, aber sein Herz wollte mehr, viel mehr. So verlor sein Verstand den Kampf und Sasuke neigte den Kopf das letzte Stück zur Seite und gab ihr den lang ersehnten Kuss.
 

Ihre Lippen waren weich und schmeckten noch etwas nach Zahnpasta und Kräutertee. Ein Seufzen durchzog seinen Körper, als hätte er schon ewig auf diese Erlösung gewartet. Nur kurz war der Moment, doch Sasuke stand in Flammen. Er löste sich schnell wieder von Sakuras Lippen. Diese schlief immer noch fest, doch in Sasuke brannte alles. Sein Herzschlag war mehr als beschleunigt, sein Atem ging rasselnd und sein Körper fühlte sich an, als wäre er in der Sauna.
 

Langsam, um sie nicht zu wecken, drehte er sich auf den Rücken und legte einen Arm über seine Augen. Er war schwach geworden. Die Versuchung war zu groß gewesen und er hatte sich, wie Adam, verführen lassen und die verbotene Frucht gekostet. Wie erwartet war der Geschmack einmalig. Und wie bei einer Droge wollte man nun mehr. Würde er mehr bekommen? Sicherlich nicht und er würde morgen eher auf der Couch schlafen, als das er Sakura noch einmal im Schlaf küssen würde.
 

Er hatte keine Ahnung, wie lange er noch in dieser Position in seinem Bett lag, bis sich sein Herzschlag verlangsamt und seine Atmung normalisiert hatte. Irgendwann hatte er Sakura dann den Rücken zugewandt und war eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen wachte Sasuke zunächst etwas orientierungslos auf, bis ihm die Ereignisse der vergangenen Nacht wieder in den Sinn kamen. Beschämt blickte er zur Seite und musste feststellen, dass er alleine war. Ein Blick auf seinen Wecker ließ ihn dann doch verwundert aufstehen. Er hatte bis fast halb elf geschlafen und vor allem, er hatte traumlos geschlafen. So fühlte er sich entsprechend fit.
 

Auf dem Weg ins Bad begegnete er Naruto.
 

„Na Teme, heute schon was vor?“
 

„Im Moment wollte ich einfach nur ins Badezimmer und nun erklär’ mir mal, Dope, warum du mich nervst, anstatt Hinata mit deiner Anwesenheit zu beglücken.“
 

Den forschen Unterton in seiner Stimme schien Naruto einfach zu ignorieren, er kannte ihn schließlich schon seit dem Kindergarten und war mit seinen Launen bestens vertraut. So grinste er ihn nur an und meinte.
 

„Hey, wenn du bei Saku nicht landen kannst, dann lass deine Laune nicht an mir aus und zu deiner Info, wenn der Herr heute Morgen aus den Federn gekommen wäre, dann hätte er mitbekommen, dass Neji, Hinata und Tenten abgereist sind, da es wohl einen familiären Zwischenfall bei den Hyugas gab.“
 

Das hieße dann wohl auch, dass er sein Zimmer ab heute Abend wieder für sich hatte. Eigentlich schade, aber vielleicht besser für sein Seelenheil, so hatte er wenigstens etwas Abstand zu Sakura und lief nicht gleich wieder Gefahr, ihr einen Kuss verpassen zu wollen. Außerdem konnte ihm Naruto bei seinem neuen Plan helfen, wenn er eh nichts Besseres zu tun hatte.
 

Schelmisch grinsend sah er nun seinerseits zu Naruto und meinte dann nur.
 

„Da du ja nichts vor hast, kannst du mir etwas zur Hand gehen. Ich treff dich dann in 15 Minuten vor der WG und Naruto, zieh dir alte Sachen an, die schmutzig werden dürfen.“
 

Vollkommene Irritation zeigte sich in Narutos Gesicht, aber er nickte und verschwand in seinem Zimmer, um sich umzuziehen. Sasuke tat es ihm gleich und nach einer Viertelstunde standen beide gewaschen und in alten Sachen vor der WG Tür.
 

„Sagst du mir jetzt auch, was du vorhast, oder muss ich raten?“
 

„Ich will zurück zu meinem Elternhaus und dort ordentlich klar Schiff machen. Dabei könnte ich Hilfe gebrauchen, also wenn du Zeit hast…“
 

Wieder nur ein Nicken von Naruto und gemeinsam fuhren sie mit der U-Bahn in das entsprechende Viertel. Als sie vor dem Gartentor standen, überfiel beide eine unangenehme Stille. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
 

„Ist schon eine Weile her, als wir beide das letzte Mal hier gemeinsam standen.“
 

Sasuke nickte nur. Er konnte sich genau daran erinnern, als er hier das letzte Mal mit Naruto war. Es war ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Familie gewesen…
 

- Rückblick –
 

Er stand mit einem gepackten Koffer vor der Tür seines eigenen Hauses. Naruto wartete geduldig am Hoftor auf ihn. Ja er würde hier vorerst ausziehen und bei Naruto wohnen, bis sie beide ihr Studium beginnen würden und in eine WG in der Innenstadt ziehen konnten. Hier hingen zu viele schlechte Erinnerungen.
 

Zu oft hatte ihn Naruto im letzten halben Jahr hier her geschleppt, weil er sich auf einer Party oder in der Disco wieder vollkommen zugedröhnt hatte, sei es mit Alkohol oder mit weitaus härteren Drogen gewesen. Sein Freund hatte ihn letztlich vor die Wahl gestellt, dass er entweder bei ihm zu Hause einziehen würde, seine Eltern waren damit einverstanden, oder er ihm nicht mehr aus der Patsche helfen würde.
 

Zuerst war er der Versuchung erlegen, Naruto einfach vor die Tür zu setzen, doch nach einem handfesten Wortgefecht, einem blauen Auge seinerseits und gehörigen Karzern in Narutos Gesicht, sowie einer aufgeplatzten Augenbraue war er dann doch in seinem Zimmer verschwunden und hatte seine sieben Sachen gepackt, während sich Naruto notdürftig im Bad verarztet hatte.
 

So schloss er die Tür hinter sich, um sie eine lange Zeit nicht wieder zu öffnen, Naruto gab er dann den Schlüssel, damit dieser ihn außerhalb seiner Reichweite aufbewahren würde.
 

- Rückblick Ende -
 

Er fühlte plötzlich Narutos Hand auf seiner Schulter und blickte in warme blaue Augen, die Narbe, die er damals davon getragen hatte, konnte man heute noch sehen, wenn man genau hinsah. Es tat ihm leid, dass er damals so ausgerastet war, immerhin wollte Naruto ihm nur helfen und er war einfach zu blind gewesen, um das zu sehen.
 

„Es tut mir leid, Naruto.“
 

Dieser blickte ihn verwirrt an, bis er seinem Blick folgte und dann nur abwinkend die Hand hob.
 

„Komm vergiss es, das ist schon lange Schnee von gestern. Sind wir nicht eher hier, um der alten Hütte mal einen neuen Glanz zu verpassen, also mach schon auf, bevor ich mir hier noch meinen Modellhintern abfriere.“
 

Er sah ihn nur skeptisch an, von wegen Modellhintern. Aber gut, er sollte sich wirklich wieder in die Gegenwart begeben und endlich die Tür aufsperren. Gesagt getan und schon standen beide im Flur des Hauses.
 

Fortsetzung folgt....

Ein Ende mit Schrecken..

So Leute,
 

hier kommt nun das letzte Kapitel zur Fanfic.
 

Sorry das es so lange gedauert hat, aber ich hoffe dafür gefällt es euch umso besser.
 

Wäre lieb, wenn ihr mir abschließend einen kurzen Kommi hinterlassen könntet, wie ihr die FF ingesamt fandet.
 

Ansonsten viel Spaß beim Lesen
 

Grüße

eure Yukari21
 


 

Die verbrauchte Luft schlug ihnen entgegen. Und auch das dämmrige Licht, welche durch die immer schwächer werdende Glühbirne den Raum erhellte trug nicht gerade zu einer gemütlichen Atmosphäre bei. Sasuke schauderte. Es fühlte sich immer noch nicht wohl hier. Es war wirklich Zeit für eine Veränderung.
 

Naruto hingegen war zielstrebig die Treppen hinauf gestiegen und wartete geduldig auf Sasuke. Dieser schlurfte ihm hinterher und verschwand, wie zuvor Naruto, in seinem alten Zimmer.
 

Darin angekommen fand er ein ihm nur allzu bekanntes Bild vor. Naruto saß im Schneidersitz auf seinem total eingestaubten Bett. Er selbst lies sich verkehrt herum auf seinem Schreibtischstuhl nieder. Eine Weile blieb es still. Doch dann begann er zu erzählen und es entstand eine, teilweise hitzige, Diskussion über diverse Umbaumaßnahmen.
 

Es dauerte lange, aber letztlich wurden sie sich einig. Es hatte schon was für sich, wenn man selbst Architektur studierte und der beste Freund ein angehender Statiker war. So war gleich klar, was ging und was nicht.
 

Er war froh Naruto mit hierher genommen zu haben und da die Aufgabenverteilung nun klar war konnte der Umbau beginnen. Auf dem Nachhause Weg sprachen die beiden über weitaus lustigere Themen und auch darüber, wer welches Zimmer in Sasukes altem zu Hause bekommen sollte, immerhin könnten die beiden anderen mit umziehen und so gehörig Geld für die Miete sparen.
 

Sasuke war klar, dass er sein altes Zimmer beziehen würde, während Naruto das von Itachi bekam. Shikamaru könnte das Gästezimmer haben, welches ebenfalls im oberen Stock lag und dem von Itachi in Größe und Anordnung glich.
 

Sakura hingegen sollte das ehemalige Elternschlafzimmer beziehen, welches ein eigenes Bad besaß, so müsste sich die einzige Frau in dem Quartet nicht das Bad mit der Herrenwelt teilen. Naruto hatte bei diesem Vorschlag nur wissend gegrinst, was Sasuke einen leichten Roseton verlieh. Wahrscheinlich hatte ihn sein bester Freund schon lange durchschaut. Naruto stellte ihn zwar nicht zur Rede, wie es Neji getan hatte, aber er kannte ihn einfach zu gut und zu lange, als ob ihm so etwas nicht auffallen würde.
 

Wahrscheinlich war es eine Zeitfrage, bis auch Sakura sah, was wirklich los war. Wie er ihr gegenüber reagieren sollte, wusste er jedoch immer noch nicht. Auf den letzten Stufen zur WG hinauf fühlte er auch wieder dieses Kribbeln im Bauch. Er konnte ihre Lippen förmlich auf seinen spüren.
 

Verdammt, er hatte doch gewusst, dass es ein riesen Fehler gewesen war sie zu küssen. Jetzt hatte er den Salat. Wie sollte er ihr denn noch ins Gesicht sehen können, ohne wie gebannt an ihren Lippen hängen zu bleiben? Er hatte ja jetzt schon das Gefühl einen Marathon zu laufen und dabei stand sie ihm noch nicht mal gegenüber. Sasuke war klar, die nächsten Wochen würden die Hölle werden, bis er sich wieder im Griff hätte, sofern das in ihrer Gegenwart überhaupt möglich war.
 

In der WG angekommen bot sich ihm ein Bild, das seinen Magen schmerzhaft zusammensacken lies. Sakura lag schlafend auf dem Sofa. Ihren Kopf hatte sie auf dem Schoß eines jungen Mannes in seinem Alter mit roten Haaren gebettet. Sasuke hatte das Gefühl, als würde ihm jemand kaltes Wasser in den Magen kippen und verschwand umgehend in seinem Zimmer.
 

Sakura hatte einen Freund. Wie konnte er nur so naiv sein und annehmen, dass sie ihn vielleicht auch mögen oder gar lieben könnte. Stumm lies er sich in seinem Zimmer gegen die Schranktür sinken. Mit angezogenen Beinen saß er im Dunkeln. Seine Gedanken fuhren Achterbahn und sein Herz brannte vor Eifersucht.
 

Die Hände zu Fäusten geballt saß er da und fühlte, wie ihm heiße Tränen die Wangen hinunter liefen. Es war alles vorbei. Wieder einmal war er mit seinem Schmerz und seiner Wut alleine. Doch wie sollte es jetzt weitergehen. Am liebsten hätte er laut geschrieen. Doch hier, wo es alle mitbekommen würden? Nein, soviel Selbstachtung hatte er noch. Entschieden wischte er sich die Tränen aus den Augen, und verschwand aus der WG.
 

Er lief den ganzen Weg zu seinem Elternhaus. Am liebsten wäre er gerannt. Sasuke wollte nur noch weg. Einfach weg von dem Bild das alles in seinem Inneren zum Einsturz gebracht hatte.
 

Nachdem er die Tür seines Elternhauses heute zum zweiten Mal hinter sich geschlossen hatte, schmiss er sich auf das Sofa und weinte hemmungslos. Es tat weh, so verdammt weh sie so zu sehen. Wieso bekam der Typ das, was er wollte, wieso?
 

Wütend auf die Welt schlug er immer wieder mit seiner Faust auf das Sofa ein. Er war außer sich vor Wut und Enttäuschung und rasend vor Eifersucht. Sie fraß ihn von innen auf. Nach einer Weile hörte er ein Räuspern hinter sich.
 

Erschrocken und zugleich peinlich berührt fuhr er hoch um in das wohlbekannte Gesicht von Naruto zu blicken.
 

„Also doch!“
 

Mehr sagte er nicht, doch Sasuke war klar, dass er ihn endgültig durchschaut hatte. Sollte er seinen kleinen Wutausbruch auch schon länger verfolgen, so brauchte er sich keine Mühe geben und seine Gefühle vor Naruto verstecken zu wollen. So nickte er ihm nur zu und Naruto nahm neben ihm auf dem Sofa platz.
 

Sasuke hätte vor Scharm im Boden versinken können. Er senkte seinen Kopf, so dass seinem Freund der Blick in seine geröteten Augen verborgen blieb. Er war im Moment nicht in der Lage seine Gefühle zu verstecken. Zu aufgewühlt war alles. Außerdem wollte dieses Bild von Sakura und dem Typen einfach nicht verschwinden.
 

„Ich hatte die ganze Zeit diese Vermutung, aber jetzt, nach deiner Reaktion auf Gaara bin ich mir sicher. Sei froh, dass Saku wirklich geschlafen hat, sonst wüsste sie jetzt bescheid.“
 

Wieder nickte er nur. Was sollte er denn auch sagen, Naruto hatte ja Recht, aber was brachte das jetzt noch. Sie hatte einen anderen und sein Herz lang wieder in Trümmern. Wer würde es diesmal flicken? Ging das überhaupt? Er hatte sich nach über vier Jahren wieder jemandem geöffnet und dieser Jemand hatte sein Herz gleich einkassiert und nun, nun wollte er es nicht mehr? Der Gedanke alleine schnürte ihm die Luft ab.
 

„So mal zur Info für dich, Gaara ist Sakuras Cousin. Er war für sie wohl eine große Stütze nach dem Tod ihrer Eltern und ist inzwischen verheiratet.“
 

Sasukes Kopf ruckte augenblicklich zu seinem Freund. Er sah ihn mit großen Augen an. Wollte er ihn verarschen oder was war hier los? Hatte er sich gerade umsonst zum Deppen gemacht. Der Anflug von Hoffnung in seinen Augen blieb auch Naruto nicht verborgen.
 

„Ja, du hast mich schon richtig verstanden. Sakura ist immer noch Solo und der Typ, der deine rasende Eifersucht heraufbeschworen hat ist ihr Cousin und wenn du mich jetzt fragst, woher ich das weiss… nun ich habe ihn einfach gefragt.“
 

Das war jetzt ein Witz. Oh man, jetzt benahm er sich schon wie ein pubertierender Teenager und das alles nur wegen ihr.
 

„Leugnen hätte wohl keinen Zweck mehr. Also wer hat meinen bühnenreifen Auftritt noch mitbekommen?“
 

„Niemand. Ich hätte es auch fast nicht bemerkt, aber da Shikamaru unterwegs ist und Sakura auf der Couch schläft konntest nur du die Tür hier dir zugeworfen haben und da hab ich einfach mal kombiniert und gehofft, dass du hierher kommst.“
 

„Du warst vor mir hier?“
 

„Jepp, ich kenn schließlich das Geheimversteck für den Ersatzschlüssel und da ich nicht gelaufen bin, sondern die U-Bahn genommen habe war ich etwas schneller.“
 

Beschämt senke Sasuke den Kopf. Naruto hatte alles mitbekommen. Gott war er tief gesunken. Doch eines war immer noch nicht geklärt. Wie sollte er nun mit Sakura umgehen. Wann würde er das nächste Mal die Kontrolle verlieren und wie würde es dann enden? Ein hilfloses Seufzen entwich seinem Mund.
 

„Also ich werde Saku nichts sagen, dass ist deine Sache, aber findest du nicht, dass du es endlich loswerden solltest?“
 

Wieder ein Nicken, aber gleichzeitig wusste er auch, dass er es nicht über die Lippen bringen würde, sobald er in den strahlend grünen Augen versinken würde. Mit einem Ruck erhob sich Naruto und reichte ihm die Hand.
 

„Komm, oder willst du hier schlafen?“
 

Den Kopf schüttelnd lies er sich von seinem Freund in die Höhe ziehen. Es würde wirklich hart werden, die kommend Wochen über.
 

Lange Zeit hatte er sich von Sakura fern gehalten. Er hielt es in ihrer Nähe einfach nicht lange aus. Immer wieder schwirrten ihm die wildesten Bilder im Kopf umher. So hatte er sich in Arbeit vergraben. Der Umbau war noch lange nicht vollzogen und auch die Zimmer die nicht räumlich umgestaltet werden sollten brauchten einen neuen Anstrich, weshalb die alte Tapete runter musste. Die Möbel hatte er ja schon zusammen mit den Jungs vor die Tür gestellt und der Sperrmüll hatte den Rest erledigt.
 

Doch inzwischen streikte sein Körper. Die Uni, der Umbau und seine feste Position in der Handballmannschaft der Uni forderten langsam aber sicher ihren Tribut. Richtig lange geschlafen hatte er seit Wochen nicht. Und nach dem Training gestern war er nassgeschwitzt nach Hause gekommen. Die Quittung hatte er nun.
 

Er fühlte sich entsetzlich. Jeder Knochen in seinem Körper tat ihm weh. Hinzu kam, dass er von Hitzewellen und dann wieder von Kälte geschüttelt wurde. Selbst ohne Fieber zu messen konnte er sich ausmalen, dass er welches hatte. Toll, der Tag war jetzt schon gelaufen und zu allem Überfluss war Naruto dieses Wochenende mit Hinata unterwegs, während Shikamaru die ganze Woche über mit seinen Kommilitonen in Nagasaki verweilte. Blieb nur noch Sakura.
 

Schwerfällig und unter Schmerzen richtete er sich auf und schleppte sich in Richtung Bad. Ihm war schwindelig und im Bad selbst übergab er sich erst einmal ordnungsgemäß. Kraftlos stützte er sich auf der Toilette ab. Was nun?
 

Fast augenblicklich ging die Tür zum Bad auf. Das es Sakura war stand außer Frage, nur wie würde sie reagieren? Die Lieder noch halb geschlossen spürte er einen Arm um seine Schultern, der ihm beim Aufstehen half. Danach legte sich eine zarte Hand auf seine Stirn.
 

„Junge du glühst ja!“
 

In Zeitlupe hob er den Kopf um ihr dann aus fiebrigen Augen entgegen zu blicken. Ein angedeutetes Nicken war alles was er zu Stande brachte, bevor er seinen Kopf wieder sinken lies.
 

„Ich fühl mich beschissen, wenn du’s genau wissen willst.“
 

Sie packte ihn bei den Händen und zog ihn in die Höhe. Er stöhnte gequält auf. Klasse, jetzt bekam er auch noch Kopfschmerzen. Auf Sakura gestützt wankte er in sein Zimmer zurück und fiel erledigt in sein Bett. Sie deckte ihn noch zu und war dann schnell aus seinem Zimmer verschwunden. Er drehte sich mühsam auf den Bauch. Um ihn herum drehte sich alles. Gott was war nur los. So schlimm hatte es ihn ja schon lange nicht mehr erwischt.
 

Kurze Zeit später wurde seine Zimmertür wieder geöffnet und Sakura stellte eine Schüssel mit kaltem Wasser neben sein Bett. Er selbst hatte sich in die Decke gekuschelt und fror erbärmlich. Sie lies sich auf der Bettkante nieder und strich ihm sanft durch seine Haare. Es tat so gut und trotzdem bekam er das Zittern nicht unter Kontrolle.
 

„Na da hast du dir eine ordentliche Grippe mit allem was dazu gehört gefangen. Ob du Schmerzen hast, brauch ich dich wohl nicht fragen, oder.“
 

Sasuke schüttelte den Kopf, bevor er heißer antwortete.
 

„Frag mich lieber, was mir nicht weh tut, ich glaube das wird einfacher.“
 

„Dumme Sprüche reißen kannst du aber noch.“
 

Sie grinste ihn verschmitzt an, er verzog sein Gesicht ebenfalls zu einem misslungenen Lächeln.
 

„Ok, ich werde dir jetzt erst einmal ein paar Wadenwickel verpassen und dann müssen wir Fieber messen.“
 

Wieder nur ein Nicken. Im nächsten Moment wurde dann auch schon die Decke am Fußende angehoben und Sasuke fühlte die zarten Hände von Sakura, die vorsichtig die Schlafanzughose nach oben schoben. Trotz seines mehr als schlechten Zustandes machte sich das alt bekannte Kribbeln in seinem Bauch bemerkbar. Er konnte sich wohl noch so sehr von ihr fern halten, sobald sie ihn anfasste verfiel er ihr aufs Neue.
 

Behutsam legte sie ihm die Wadenwickel an und deckte ihn wieder zu, danach packte sie das Fieberthermometer aus und steckte es in seinem Mund. Nach dreißig Sekunden konnte er dann ganz deutlich 39,6 lesen. Jepp, er hatte eindeutig Fieber.
 

Sakura legte ihm einen kühlen Lappen auf die Stirn. Ihre Hand fuhr danach sanft über seinen Hinterkopf und begann damit, ihn im Nacken zu kraulen. Wohlig seufzend ergab er sich dieser Behandlung. Sie lenkte ihn von seinen Kopf- und Gliederschmerzen ab. Er schloss die Augen und genoss es einfach.
 

Ihre Berührungen waren federleicht. Mit seiner linken Hand bekam er ihre freie Hand zu fassen und drückte sie sanft. Es war ihm im Moment egal, was sie dachte. Er war viel zu krank um sich über sein Verhalten Gedanken zu machen. Sie erwiderte den Druck und nun fühlte er, wie ihre andere Hand wieder durch seine Haare glitt und seine Kopfhaut sanft massierte.
 

Hin und wieder entwich ihm ein Seufzen. Es tat so gut, so zärtlich berührt zu werden. Auch wenn er durch das Fieber geschwächt war, so reagierte sein Körper mit der gewohnten Intensität auf Sakura. Sasukes Nackenhaare stellten sich auf und auch sein Herzschlag beschleunigte sich. Er hörte sein Blut in seinen Ohren bereits leise rauschen. Doch heute schaffte er es nicht die Kontrolle zu behalten.
 

Langsam öffnete er seine Lieder und sah Sakura aus glasigen Augen an. Sie lächelte als sie das bemerkte. Die Hand die bisher in seinen Haaren geruht hatte fuhr nun quälend langsam über seine Wange und blieb letztlich auf dieser liegen.
 

Sasuke rollte sich nun auf die Seite, damit er Sakura besser sehen konnte. Sein Atem ging bereits unregelmäßig, was eindeutig nicht am Fieber lag. Ihre Hand rutschte dadurch in seine Halsbeuge. Sie musste einfach seinen beschleunigten Puls fühlen. Er sah sie weiterhin an, konnte nicht anders. Vergessen war alles um ihn herum, auch, dass er gerade mit einer dicken Grippen ans Bett gefesselt dalag.
 

Sakura schwang nun ihrerseits ihre Beine ins Bett und deutete ihm an, sie wieder richtig hinzulegen. Er tat, wie ihm geheißen. Danach beugte sie sich vor, so dass ihr warmer Atem sein Genick kitzelte. Ein Schauer überlief ihn. Was hatte sie denn jetzt wieder vor?
 

Keinen Augenblick später fühlte er ihre warmen Hände direkt auf seinem Rücken. Sie war unter sein Shirt geschlüpft und begann nun diesen genauso zu kraulen, wie sie es zuvor mit seinem Nacken gemacht hatte. Im Vergleich zu seiner letzten Massage waren die Berührungen viel sanfter und zärtlicher, was es ihm jedoch nicht leichter machte. Im Gegenteil. Seine Selbstkontrolle war heute sowieso auf dem Tiefpunkt und diese Behandlung führte nicht gerade zu ihrer Steigerung bei.
 

Er spürte die Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper auszubreiten schien. Sie schien es auch zu bemerken, denn kurz darauf konnte er ihre Stimme an seinem Ohr hören.
 

„Wenn es dir unangenehm ist, dann sag es ruhig.“
 

Unangenehm?! Von wegen. Wenn sie weiterhin so mit ihm umging, dann konnte sie sich das Resultat bald eine Etage tiefer ansehen. Er fühlte bereits die Enge an der Stelle und auch, wie sein gesamter Körper anfing, trotz Grippe, ein erhebliches Maß an Pheromon zu produzieren. Er öffnete seinen Augen einen Spalt breit, damit sie sein Verlangen nicht gleich zu deutlich erkennen konnte, bevor er sich ihr zu wand.
 

„Es ist mir nicht unangenehm, im Gegenteil… aber wenn du so weiter machst, dann kann ich für nichts mehr garantieren.“
 

Oh verdammt, hatte er das wirklich gerade gesagt? Seine Stimme klang auch schon dunkel und von Lust getränkt. Es hatte sich bereits verraten. Aber was sollte er tun, er war auch nur ein Mann. Er wurde hier von der Frau, die er mehr als alles andere auf der Welt begehrte auf eine Art und Weise liebkost, Himmel wie sollte er da standhaft bleiben.
 

So in Gedanken vertieft bemerkte er die Veränderung erst, als sich Sakuras Hände seine Seiten hinauf und hinab bewegten. Es war ein sehr schmaler Grad zwischen gut tun und kitzeln, aber das schlimme war, dass sie ihr Handwerk beherrschte. Er drückte seinen Kopf in sein Kissen um die wohligen Seufzer zu dämpfen, die nun aus seinem Mund kamen. Wollte sie ihn aus der Reserve locken? Lange könnte er nicht mehr so still daliegen. Sein Verlangen begann bereits seinen Verstand in den Urlaub zu schicken.
 

Er hatte sie erst einmal geküsst und davon wusste sie noch nicht einmal etwas. Wenn er jetzt weiter ging, dann könnte er im entscheidenden Moment nicht mehr zurück. Er würde es nicht bei einem Kuss belassen. Das Biest in ihm schrie bereits nach mehr. Sein gesamter Körper wurde bereits mit Hormonen vollgepumpt. Inzwischen kam das Zittern auch nicht mehr von seinem Schüttelfrost sondern von unterdrücktem Verlangen. Wollte sie das überhaupt? War sie sich klar darüber, was geschehen würde, wenn sie so weiter machte? Er wollte sie ein letztes Mal warnen. Noch könnte er sich im Zweifel zügeln. So drehte er sich wieder auf die Seite, damit er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte.
 

„Sakura…. bitte… ich weiss nicht, ob…“
 

Doch weiter kam er nicht. Sie hatte einen Finger auf seine Lippen gelegt und lächelte ihn verführerisch an. Zeitgleich hatte sich ihre andere Hand einen Weg nach vorne gebahnt und streichelte zärtlich seine linke Brustwarze. Er konnte nicht mehr und keuchte auf. Im selben Moment fühlte er ihre Lippen, die ihm nur einen Satz ins Ohr flüsterten.
 

„Genieß es Sasuke, ich werde es auch tun.“
 

Damit war es vorbei mit seiner Kontrolle. Der Damm war gebrochen. Von Wollust getrieben zog er sie an sich. Sakura legte ihre Lippen auf seine, während sie mit ihrer Hand von seiner Brustwarze abwärts zu seinem Hintern wanderte. Er brannte. Hitze, Feuer, Lust, Verlangen. All das schoss durch seinen Körper und ließ ihn heißer aufstöhnen. Das Fieber war vergessen.
 

Zu lange hatte er diese Frau heimlich begehrt. Sich nachts nach ihrem Körper verzehrt und nun verführte sie ihn. Er küsste sie leidenschaftlich uns begann nun seinerseits ihren Körper zu erkunden, indem er seine Hände unter ihren Pulli schob und sanft ihren Rücken hinauf und hinab glitt. Sakura küsste ihn darauf hin hungrig und schob langsam ihre Hand von seinem Hintern nach vorne.
 

Bei seiner Erregung angekommen strich sie sanft darüber. Er schloss die Augen vollends und stöhnte laut auf. Sein Puls raste und statt Blut schien flüssige Lava durch seine Adern zu fließen. Sanft wurde sein Pyjamaoberteil aufgeknöpft. Zunächst fühlte er ihre Hände zärtlich über seine Brust streicheln, kurz danach wurde sowohl die linke als auch die rechte Brustwarze einer erotischen Zungenmassage unterzogen.
 

Sasuke keuchte auf. Er hatte noch keine Frau gehabt, die ihn von Beginn an so aus der Fassung brachte. Er zitterte jetzt schon von Erregung, dass es ihm nur mit größter Willensanstrengung gelang nicht schon verfrüht zum Ende zu kommen. Durch die Hand, die sich inzwischen ihren Weg wieder unterhalb seiner Hose befand wurde diese unterfangen nicht leichter. Verdammt war er heiss, geil, wie auch immer. Konnte sie ihn noch mehr erregen?
 

Oh ja, sie konnte. Quälend langsam glitten ihre Lippen seinen Oberkörper hinab bis zum Bund seiner Hose. Dort verweilten sie einen Moment, bevor auch dieses Kleidungsstück entfernt wurde. Nun konnte sie klar und deutlich sehen, wie schlecht es bereits um seine Beherrschung stand.
 

Den Kopf hatte Sasuke tief in die Kissen gedrückt. Schweiß rann ihm den Nacken hinab und seine Hände hatte er rechts und links in der Matratze vergraben. Er bebte. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Würde sie ihn auf diese Art erlösen? Sanfte Lippen liebkosten den empfindlichen Bereich zwischen seinem Oberschenkel und seiner Erregung. Bescherten ihm somit einen Stromstoss nach dem anderen. Es brachte ihn erneut dazu laut und lustvoll aufzustöhnen.
 

Dann konnte er die Zunge fühlen, die sich langsam auf sein inzwischen mehr als gespanntes Glied zu bewegte. Die ersten Sterne explodierten bereits vor seinem inneren Auge, als die Zunge die Spitze erreichte. Er konnte Sakuras heißen Atem an seiner empfindlichsten Stelle spüren, bevor sie ihre Lippen komplett um seine Erregung schloss und zunächst langsam, dann immer schneller werdend hinauf und hinab glitt.
 

Seinen eigenen Atem nahm er ab da nur noch in weiter Ferne wahr. Er explodierte innerlich mit jedem Mal ein wenig mehr, das Sakura nach oben glitt. Noch zwei oder drei weitere Liebkosungen und es wäre vorbei.
 

„Vorsicht…. Sakuraaa… bitte… oh… verdammt… ich“
 

Doch weiter kam er nicht. Sakura hatte das Tempo nochmals erhöht und setzte nun auch ihre Zunge auf eine Art und Weise ein, die es ihm unmöglich machte, die Beherrschung noch länger aufrecht zu halten. Immer mehr Blitze zuckten vor seinen geschlossenen Augen und immer schneller rauschte das Blut durch seine Ohren. Sein gesamter Körper war angespannt und mit einem lauten Aufschrei und zitternd vor Erregung ergoss er sich.
 

Schweissgebadet schreckte Sasuke aus seinem Schlaf auf. Sie zunächst etwas orientierungslos umblickend stellte er dann erleichtert fest, dass er in seinem Zimmer lag und zwar alleine. Keine Schüssel neben seinem Bett, keine Wadenwickel und vor allem keine Sakura. Er hatte nur geträumt. Sein schlechter Allgemeinzustand hatte ihm da wohl einen Streich gespielt und ihm, mal wieder, das vorgegaukelt, was er sich schon seit Wochen wünschte. Sein Herz raste immer noch und auch seine Atmung ging stoßweise, doch er hatte definitiv nicht mir Sakura geschlafen.
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es halb neun war. In diesem Moment wurde auch schon an der Tür geklopft. Nach einem kurzen Herein, kam ein rosa Haarschopf zum Vorschein. Super, genau das konnte er jetzt brauchen, war doch sein Traum noch immer zu intensiv, als dass er sie nicht SO vor sich sehen würde. Zum Glück war es noch etwas dunkel in seinem Zimmer, der Rotton wäre ihr sonst sicher nicht entgangen.
 

„Stör ich dich?“
 

„Nein, komm rein, ich war vorher schon wach.“
 

Sie kam auf ihn zu und setzte sich auf seine Bettkante. Sasuke schluckte seinen Klos schnell hinunter. Was wollte sie denn.
 

„Ich wollte nur bescheid geben, dass ich das Auto nehme und in die Bibliothek fahre, ich brauche noch ein paar Informationen für meine Hausarbeit.“
 

Er nickte und sah wieder auf seine Decke. Plötzlich wurde er umarmt. Sakuras Körper schmiegte sich regelrecht an seinen. Es war Wochen her, seit sie so innig miteinander umgegangen waren. Er hatte aus gutem Grund ihre Nähe gemieden, denn sie brach ihm inzwischen das Herz. Die Sache mit Gaara hatte ihm mehr als eindeutig bewiesen, wie wenig er mit der Situation klar kam. Jedoch hatte er ihr bisher auch nicht die Wahrheit gesagt aus Angst, solche Momente dann nicht mehr erleben zu können.
 

Sehnsuchtsvoll umschloss er nun seinerseits Sakura. Er hatte diese Nähe schmerzlich vermisst und auch wenn ihn sein Verstand warnte, sein Herz schrie laut auf.
 

„Du hast in letzter Zeit so viel um die Ohren, dass ich dich kaum noch zu Gesicht bekomme. So wollte ich den Moment mal auskosten.“
 

Er hörte ihr Lächeln heraus und das sie es ehrlich meinte.
 

„Du weißt doch, wir wollen mit dem Umbau fertig werden, nur meine Profs interessiert das leider genauso wenig, wie meine Handballkollegen.“
 

Lüge. Wenn er gewollt hätte, dann wäre es auch anders gegangen, aber er hatte sie aus gutem Grund gemieden. Denn genau in so Momente, in denen er ihr so nahe war und seinen Kopf auf ihre Schulter betten konnte, genau dann flimmerten die Bilder von dem Kuss, den zarten Händen und dem bezaubernden Lächeln wieder vor seinen Augen vorbei.
 

Die Ringe unter seinen Augen kamen nicht ausschließlich von der vielen Arbeit und dem Stress, sondern auch von den schlaflosen Nächten. Inzwischen träumte er fast jede Nacht von ihr. Mal waren es erotische Träume, wie der letzte, mal ganz belanglose, in denen er ihr einfach so nahe sein konnte, wie es ihm in der Realität verwehrt blieb. Er stand sich einfach selbst im Weg.
 

Sakura schien die Umarmung ebenso zu genießen, wie er, denn auch sie legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab und machte zunächst einmal keine Anstalten ihn da so schnell wieder weg zu nehmen.
 

Nach einiger Zeit, in der beide ihren Gedanken nachhingen löste sich Sakura von ihm und ging, nach einem kurzen Abschiedsgruß aus seinem Zimmer. Sasuke ließ sich noch einmal tiefer sinken.
 

Er konnte es drehen und wenden wie er wollte. Naruto hatte Recht. Er musste mit ihr darüber reden, sonst würde er bald zusammen brechen. Einerseits mied er ihre Nähe, andererseits suchte er genau diese. In Situationen, wie gerade eben hämmerte sein Herz und sein Körper wollte Sakura nicht mehr hergeben.
 

So würde er heute Abend, wenn sie mal wieder alleine waren, da Shikamaru bei Ino übernachten wollte und Naruto mit Hinata im Kino war, reinen Tisch machen. Bei dem Gedanken daran verkrampfte sich zwar sein Magen, aber dann würde er endlich wissen woran er war und das ewige Versteckspiel hätte ein Ende. Mit diesem Vorsatz und einem missbilligenden Blick auf seine Hausarbeiten stand er auf, wohl wissend, dass es ein langer Tag werden würde.
 

Er lag gerade in seinem Bett und war in eine seiner Aufgabenstellungen vertieft, dass Profs einem aber auch immer so viel auf die Nase drücken mussten, als es an der Haustür klingelte. Aus dem Bad konnte er Naruto schreien hören, ob jemand mal gehen könnte. Genervt erhob er sich. Sakura war mit dem Auto unterwegs und Shikamaru war wohl wieder in seine Hausarbeit vertieft, so dass es wohl oder übel an ihm hängen blieb.
 

Mürrisch und mit einem Gesichtsausdruck der besagte, dass die Person, die ihn nun von seiner Arbeit abhielt hoffentlich einen guten Grund hatte, warum sie störte schlurfte er zur Tür. Diese wurde aufgerissen und die Person davor entsprechend giftig fixiert. Doch in dem Moment, in dem er die Polizeiuniform realisierte gefroren Sasukes Gesichtszüge und sein Magen verkrampfte sich schmerzhaft.
 

Er fühlte sich wie in einem schlechten Film. So eine Situation kannte er schon. Zwei Beamte standen vor ihm und hielten ihm den Ausweis von Sakura vor die Nase. Er starrte diesen nur an.
 

„Kennen sie diese Peron? Laut den Ausweisdaten wohnt sie hier.“
 

Sasuke blickte die Beamten nur geistesabwesend an. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein das durfte einfach nicht wahr sein. Würde er jetzt auch noch Sakura verlieren. Er fühlte sein Herz in seiner Brust hämmern. Sein Puls musste jenseits von Gut und Böse sein und das Blut rauschte in seinen Ohren.
 

Er sah, dass die Beamten ihm weitere Fragen stellen, aber alles, was er verstand war ‚Autounfall’ und ‚Identifizierung auf dem Revier’. Er fühlte, dass seine Beine ihm gleich den Dienst versagen würden. Wollte Gott ihn umbringen. Erst nahm er ihm seine Familie und nun sollte er den Menschen verlieren, den er mehr als alles auf der Welt liebte, konnte er so grausam sein. Er zitterte, konnte nichts dagegen tun. Er war auch nicht in der Lage die Fragen zu beantworten, die ihm gestellt wurden. Seine Kehle war trocken und seine Stimme verschwunden.
 

Dann spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter und blickte sogleich in Narutos schreckgeweitete blaue Augen. Er fühlte den sanften Druck, mit dem er ins Wohnzimmer dirigiert wurde. Kraftlos lies er sich auf die Couch fallen, sein Freund nahm ihm gegenüber im Sessel platz und blickte ihm ernst in die Augen. Die beiden Beamten vor der Tür waren für den Moment vergessen.
 

„Willst du wirklich mit aufs Revier? Ich meine, willst du Sakura so sehen?“
 

Wollte er das? Würde ihn dieses Bild genauso verfolgen, wie die Gesichter seiner Familie? Aber er musste sicher gehen, dass es Sakura war, sein Herz war so oder so zerbrochen. So nickte er seinem Freund nur zu und verschwand dann in seinem Zimmer, um sich umzuziehen. Genau wie damals griff er nach einer schwarzen Hose und einem schwarzen Rollkragenpullover. Als er wieder an der Haustür ankam, stand dort bereits Naruto. Dieser hatte sich ebenfalls dunkle Sachen angezogen und war auch blass im Gesicht.
 

Er jedoch fühlte sich leer. Sein Gehirn war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Die Angst, Sakura wohlmöglich für immer verloren zu haben schnürte ihm die Kehle zu. Er spürte Narutos Arm, welcher sich um seine Schultern gelegt hatte und lies sich von ihm führen. Am Rande hatte er Shikamaru gesehen und wie ihn Naruto informiert hatte.
 

Wie in Trance stieg er in das Polizeiauto ein. Ballte seine Hände zu Fäusten, damit ihn die schiere Panik nicht überwältigte. Naruto legte seine Hand auf eine dieser Fäuste. Er blickte seinem Freund in die matten blauen Augen. Krampfhaft umschloss er die dargebotene Hand. Er brauchte jetzt eine Stütze.
 

Naruto sah wieder nach vorne, während er selbst die Augen schloss, die Hand seines Freundes immer noch fest umklammert. Alles was er sah war Sakura, wie sie bei diesem Autounfall ihr Leben verlor. Es machte ihn fertig.
 

Auf dem Revier angekommen schlich er hinter Naruto und den beiden Beamten her. Sein Kopf war gesenkt, seine Gedanken fuhren Achterbahn und ihm war schlecht. Er kannte diesen Weg und der beißende Geruch rief alle Erinnerungen wieder wach. Würde hier erneut alles enden? Würde er wieder vor dem großen Nichts stehen und in einen Abgrund fallen, aus dem er diesmal mit Sicherheit nicht mehr heraus käme?
 

Die nackte Panik stieg in ihm auf. Vor der entscheidenden Tür wurde Naruto als erster gebeten mitzugehen, er hingegen sollte sich auf einen der Stühle setzen und gedulden. Es war eine Qual, nein, es war die Hölle.
 

Er lehnte sich zurück und schloss erneut die Augen. Versuchte seine Tränen niederzukämpfen, doch es gelang ihm nicht. Lautlos liefen sie über seine Wangen. Er wollte schreien. Schreien über diese Ungerechtigkeit. Schreien, weil er ihr nie gesagt hatte, was sie ihm bedeutete.
 

Gedankenversunken zog er seine Beine an und bettete seinen Kopf auf seinen Knien. Umklammerte diese in der Hoffnung, sie würden ihm Trost spenden und er würde aus diesem Alptraum erwachen. Doch sein Flehen wurde nicht erhört. Stattdessen wurde er grob an der Schulter geschüttelt und so in die bittere Realität zurückgeholt. In eine Wirklichkeit, in der man ihm Sakura genommen hatte.
 

Schwach stand er auf und wollte dem Beamten gerade in die Halle folgen, als er hinter sich schnelle Schritte vernahm.
 

„SASUKE!“
 

Er erstarrte. Hielt mitten in der Bewegung inne, so dass der Beamte noch in ihn hineinlaufen musste, doch das war egal. Kopfschüttelnd und mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich wie in Zeitlupe um. Nur noch wenige Meter vor ihm war sie zum stehen gekommen und stützte sich keuchend auf den Knien ab. Ihre Wangen waren noch erhitzt, doch sie war es.
 

Mit einem Ruck riss er sich von dem Beamten los und stürmte auf sie zu. Es war ihm egal, was dieser dachte und dass er ihm in bester Manier sämtliche Schimpfwörter hinterher rief. Alles war egal.
 

Nach zwei weiteren schnellen Schritten war er bei ihr angekommen und drückte sie an sich. Sein Gesicht vergrub er in ihrem Nacken. Er weinte, zitterte und hielt sie gleichzeitig so fest wie möglich an sich gedrückt. Seine Beine versagten ihm nun endgültig den Dienst und er sank, mit Sakura im Arm, auf den Boden.
 

Beschützend legte sie nun auch ihre Arme um ihn. Strich ihm sanft über den Rücken und redete leise auf ihn ein, doch er hörte sie nicht. Fühlte nur den Körper an seinem und weinte sich die Angst von der Seele.
 

Nach einiger Zeit hatte er sich wieder im Griff. Beschämt wich er ein Stück zurück und blickte ihr dann mit einer Mischung aus Scharm, Erleichterung und gleichzeitiger Verwirrung in die Augen.
 

„Du lebst, aber wie…“
 

Flüsternd und mit leicht gebrochener Stimme brachte er diese Worte heraus. Sie jedoch schüttelte nur den Kopf.
 

„Man hat mir meine Handtasche geklaut und diese Person muss es dann bei einem Autounfall erwischt haben, mehr weiss ich auch noch nicht. Ich habe gerade in der WG angerufen, als mir Shikamaru erzählt hat, was los war. Da ich eh hier auf der Polizeistation war, um Anzeige zu erstatten, bin ich schnell die Gänge runtergeflitzt, in der Hoffnung euch noch anzutreffen.“
 

Er sagte nichts, sondern seufzte ein letztes Mal auf, es war alles ein großes Missverständnis. Er konnte seine Erleichterung nicht in Worte fassen. Allein der Gedanke, dass es Sakura hätte sein können, die hinter dieser Tür auf ihn gewartet hätte, ließ ihm erneut einen Schauer über den Rücken laufen. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, als er diese wieder öffnete, war Sakura bereits aufgestanden und streckte ihm die Hand hin. Dankend nahm er diese an und lies sich auf die Beine ziehen.
 

Ihre Hand lies er jedoch nicht los. Sie sah ihn abwartend an, dann drückte sie sich an seine Brust. Beschützend legte diesmal er seine Arme um sie.
 

„Es tut mir Leid, Sasuke, dass du dir solche Sorgen gemacht hast.“
 

Er schüttelte zunächst nur den Kopf, bevor er ihr ins Ohr flüsterte.
 

„Mach das nie wieder, ich dachte ich hätte dich für immer verloren, keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn es die Wahrheit gewesen wäre.“
 

Sie brachte ein wenig Abstand zwischen sie beide und sah ihn fragend an. Er jedoch blickte ihr unverwandt in die Augen. Sie zeigten ihm, wie verwirrt sie war. Doch er selbst war sich noch nie so sicher gewesen.
 

„Sasuke, wie ..“
 

Doch weiter wollte er sie nicht kommen lassen. Von sich selbst überrascht legte er ihr einen Finger auf den Mund. Diesmal wollte er sie wirklich küssen. Sie sollte es mitbekommen. Er hielt diese falsche Nähe eh nicht mehr aus. Wenn sie seine Gefühle nicht erwidern würde, dann könnte er so oder so nicht weiter, doch immer einen auf besten Kumpel machen, während sein Herz jeden Tag lauter nach ihr schrie würde er auch nicht mehr lange durchhalten.
 

Kurz atmete er nochmals durch, bevor er seine Augen schloss und seine Lippen auf ihre senkte. Innerlich hielt er den Atem an. Wie würde sie reagieren. Immer darauf gefasst, auf Abweisung zu stoßen, war er umso überraschter, als sie plötzlich ihre Hände in seinen Nacken legte und ihn so näher an sich zog.
 

Sie erwiderte seinen Kuss, er konnte es nicht fassen. Eine Welle von Glücksgefühlen überschwemmte ihn. Aus dem anfangs scheuen Kuss war inzwischen ein vor Leidenschaft nur so strotzender geworden. War das nun das Ende seiner Einsamkeit? Würde er endlich wieder glücklich werden?
 

Als wolle sie ihm seine unausgesprochene Frage mit einem Ja beantworten, schmiegte sich Sakura noch enger an ihn und lies ihre Zunge genießerisch über seine Lippen wandern. Er selbst hatte das Gefühl zu explodieren. Gierig umfing seine Zunge die ihre und es entbrannte ein feuriges Spiel. Sterne explodierten vor seinem inneren Auge, es war der helle Wahnsinn.
 

Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder voneinander. Ihm war klar, dass er ihr immer noch eine Antwort schuldig war.
 

„Ich liebe dich, Sakura. Ich liebe dich von ganzem Herzen.“
 

Oh Gott war das schnulzig, aber es entsprach der Wahrheit. Was hätte er denn sonst sagen sollen. Die letzten Wochen waren eine Qual gewesen. Er war ihr nah und doch nicht. Jetzt fühlte er sich befreit, es war raus und nun lag sein Herz in ihren Händen.
 

Sie jedoch lächelte ihn nur an, bevor sie seine Hände ergriff und kurz drückte.
 

„Ich liebe dich auch, Sasuke.“
 

Sein Herz machte einen kurzen Aussetzer und seine Atmung stand still. In seinem Inneren startete ein Freudenfeuerwerk und auf seine Lippen stahl sich ein verliebtes Lächeln. Mit einem Ruck hatte er Sakura wieder in seine Arme gezogen und dort wollte er sie noch eine ganze Weile lassen.
 

„Nachdem das zwischen euch beiden geklärt wäre, könnten wir nun den Heimweg antreten, denn, wie du dir sicherlich gedacht hast, handelt es sich bei der Toten nicht um Sakura.“
 

Naruto stand lässig an der Wand gelehnt da und konnte sich das schmunzeln nicht verkneifen. Doch auch in seinen blauen Augen stand die Erleichterung groß geschrieben, dass es nicht Sakura war, die er identifizieren musste.
 

So machten sich die drei Freunde auf den Nachhause Weg, wobei es sich Naruto nicht nehmen lies, dass frisch verliebte Pärchen, insbesondere Sasuke, aufzuziehen.
 

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Das Ganze ist nun schon über fünfzehn Jahre her. Inzwischen sind Sakura und ich glücklich verheiratet und in den nächsten Wochen erwarten wir unser sechstes Kind. Es ist schon erstaunlich, wie sich das Leben verändern kann, wenn man nur die richtige Person findet.
 

Gerade stehe ich hier und schaue in den Garten des Hauses. Ich habe mein Elternhaus ausgebaut, immerhin sind wir bald eine achtköpfige Familie und bei der Menge an Freunden, die uns ständig besuchen, brauchten wir Platz. Zuerst haben uns viele schief angesehen, als wir beide verkündet haben, dass wir eine wirklich große Familie wollen, aber unsere wahren Freunde haben nur verstehend gegrinst. Im Garten selbst kann ich Itachi und Seji erkennen, unsere Größten. Wir haben die Zwillinge nach unseren großen Brüdern benannt und ich muss sagen es ist schön, Itachi auch mal rumkommandieren zu können. Hina und Naomi werden wohl gerade ihrer Mutter helfen, die Vorbereitungen für die Grillparty heute Abend zu treffen und wenn mich nicht alles täuscht, dann höre ich Kamui gerade die Tür öffnen.
 

Ich hebe meinen Zweijährigen auf die Schultern und schleiche mit ihm in die Küche. Dort steht meine hochschwangere Frau, die ich immer noch so schön finde, wie vor 15 Jahren und dirigiert gerade in einer Engelsgeduld die beiden Mädchen. Ich gehe lächelnd auf sie zu und umarme sie kurz, nachdem ich Kamui abgesetzt habe.
 

„Ich liebe dich.“
 

Sie strahlt mich an und gibt mir einen zärtlichen Kuss.
 

„Ich dich auch.“
 

Danach drückt sie mir ebenfalls eine Schüssel in die Hand, bevor es bereits an der Tür läutet. Wie erwartet sind die Hyugas die ersten. Neji mit Tenten und ihren drei Kindern, sowie Naruto und Hinata, wobei dieser mich nur angrinst, als ich auf den doch recht prallen Bauch seiner Frau schaue, die scheinen uns doch glatt noch abzuhängen. Naja abwarten, immerhin ist es ihr drittes Kind, scheint bis auf uns wohl die Standardzahl zu sein, denn kaum habe ich die neun rein gelassen, sehe ich auch schon Ino mit Shikamaru und seinen drei Töchtern. Zunächst hatte ich Mitleid mit ihm, falls alle nach der Mutter kommen würden, aber der Herr war gnädig mit ihm und zwei seiner drei Töchter sind ganz der Vater.
 

Lächelnd geselle ich mich nun auch in den Garten und nehme Sakura unseren Jüngsten ab. Ich glaube ich habe noch nie so viel gelächelt, wie in den letzten 15 Jahren. Es ist ein tolles Gefühl mit dieser Frau verheiratet zu sein und eine Schar von wundervollen Kindern zu haben. Trotz der Schicksalsschläge in meiner Vergangenheit wollte ich mit niemandem mehr tauschen, denn diese haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin und ohne diese hätte ich Sakura nie kennen und lieben gelernt.
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  endoftherainbow
2011-10-20T13:58:28+00:00 20.10.2011 15:58
Einfach eine wunderbare Geschichte!

Liebe Grüße
Von:  Annie
2009-11-02T22:28:18+00:00 02.11.2009 23:28
ohhhhhh vooll schöööön...
naja was heißt schön... aber schlimme was den beiden passiert ist, =(
hat sie aber auch i-wie zusammen gebracht =D
ich find die ff unnormal toll...
aber 6 kinder... egal
einfach spitzeeeeeeeeeeee

Lg tonia
Von:  CoffeeAddiccted
2009-06-23T14:17:06+00:00 23.06.2009 16:17
Das Ende ist genauso gut gelungen wie der Rest der Geschichte. Es zeigt am Anfang das Sasuke sich öffnet und für Veränderungen bereit ist (Umbau des Elternhauses muss eine ziemliche Überwindung gekostet haben). Nur das er sich dann gleich wieder mit anderen (hormonellen) Problemen rumschlagen muss, hat für mich sogar einen kleinen Witz.

Die kleine (oder eher riesige) Prise Dramatik mit dem Unfall hat noch mal einen schönen Spannungsanstieg gegeben. Aber ich denke ein solcher Schock war für Sasuke der nötige Anstoß um es entlich über die Lippen zu bringen.

Der Epilog ist auch sehr gut eingepasst und genau die Sorte Happy End die man gerne liest, gerade weil man sehr gut nachempfinden kann, dass eine Person die ihre Familie verloren hat und lange Zeit einsam war, eine große Gemeinschaft um sich haben will. Auch hier ist der einfühlsame Schreibstil der Autorin goldrichtig.

Alles in allem fand ich die gesamte Fanfic in sich Schlüssig und einfach nur zum schwärmen schön geschrieben.
Desweiteren hoffe ich, trotz des Babystreß, auf evtuell neue Projekt der Autorin.

VLG
Von:  CoffeeAddiccted
2009-06-23T12:34:57+00:00 23.06.2009 14:34
Wieder sehr angenehm geschrieben.

Das Kapitel zeigt herrlich den Alltag, der ja nicht nur aus 2 Personen besteht. Den inneren "Kampf" find ich sehr treffend beschrieben, da man trotz einer bestehenden Verbundenheit immernoch nicht zu 100% weiß wie der andere auf ein "Geständnis" reagieren würde und Sasuke schweigt um nicht etwas zu verlieren auf das er 4 Jahre warten musste/wollte.
Das er sich trotzdem "selber quält" indem er weiterhin die Nähe zulässt ist nur menschlich und wieder sehr "eingefühlt" beschrieben.
Von:  CoffeeAddiccted
2009-06-23T10:41:44+00:00 23.06.2009 12:41
Dieses erste Kapitel ist wirklich überaus gelungen.
Es beschreibt sehr gut die gesamte Ausgangssituation, sowie das Innenleben eines Menschen in dieser emotionalen Ausnahmesituation. Wie du Sasukes Gedanken, Verhalten und seine Zerissenheit beschreibst geht einem wirklich nah. Es zeigt ein großes Einfühlungsvermögen Seitens des Autors (hier Autorin) diese Situation so greif- und fühlbar zu machen.

Auch die Entwicklung die Sasuke in diesem Kapitel macht und das er sich "erst" nach 4 Jahren langsam anfängt zu öffnen und erst da beginnt zu versuchen das Geschehen zu verarbeiten und Hilfe zuzulassen zeigt sehr gut das jeder Mensch mit Schicksalsschlägen individuell umgeht und man seine eigene "innere Uhr" hat wenn es um Trauerverarbeitung geht.
Dies wird noch sehr schön durch die Gegensätzlichkeit zu Sakura betont, welche sich eher geöffnet hat und dementsprechend das ganze schon so weit verarbeitet hat (man gewöhnt sich meiner meinung nach nur daran, innerlich schmerzen tut es aber trotzdem weiterhin) um sogar schon jemand anderen stützen zu können.

Die aufkeimenden Gefühle der beiden fand ich im ersten Moment zu früh, aber im nachhinein und nachdem sich alles etwas "gesetzt" hat passt es schon und ist auch nachvollziehbar, den die Person deren Hilfe man zulässt wird ganz sicher niemand sein zu dem man nicht auch im Geiste eine Verbindung fühlt.
Das Eingeständnis gegenüber Neji (und damit auch noch mal sehr deutlich sich selbst gegenüber) war nötig, denn die Worte von jenem sind ein schöner Schups in die richtige Richtung, den man manchmal braucht.

Wie gesagt: sehr gelungen.
Von: abgemeldet
2009-05-24T17:55:39+00:00 24.05.2009 19:55
hey du :-)
ich wollte dir zu einem wunderbaren happy end gratulieren, genau so etwas braucht die welt ^.^
vor allem war sasuke nicht zu ooc (meiner meinung nach xD) und du hast es auch nicht in 20 kapiteln gezogen, wann sie sich kriegen....dass fand ich auch sehr schön...und kleine epilog war auch perfekt, mich intressiert immer was die protagonisten nach dem happy end so treiben :-)
lg Buecherwurm.
Von:  MissSmeralda
2009-04-15T15:10:06+00:00 15.04.2009 17:10
also hammer geile ff.
ich dachte schon, dass es kein happy-end geben würde,
weil der kapitelname sagt ja nichts gutes aus :(
und dann der unfall.. ohjeee...
aber ich muss manchmal echt heulen, fand das du es voll gut geschrieben
hast und ich fand es mal spannend, aus der sicht von sasuke zu lesen
jedenfalls 10.0000000000000 Sterne wenn man sie geben könnte =)
lg -BlackCherry-
Von:  ChilliSchote
2009-03-20T15:59:00+00:00 20.03.2009 16:59
ohhh Gott das war ja sooo süß
einfach...
*huch*
*seuftz*
jaa süß...
kann ich nich anders beschreiben
mein Herz machte zwischendruch immer wieder kleine und große Hüpfer...
Gott, das habe ich jetzt echt gebraucht, arigato!!!

deine Sami^^
Von:  -Koichi-
2009-03-09T22:22:04+00:00 09.03.2009 23:22
*schnief*
ein schönes ende ^~^
aber erst dachte ich wirklich,. dass sasuke nochmal das gleiche durchmacht o.O da überkam mich schon panik und ich musste leicht weinen T-T

dein schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, mach weiter so *chaka*

glg lily
Von: abgemeldet
2009-01-15T07:10:08+00:00 15.01.2009 08:10
*Taschentücher such*
Man hast du mir einnen Schrecken eingejagt.
Der Titel des Kapi´s und dann auch noch der Unfall.
Ich hab gedacht "Das macht die doch jetzt nicht wirklich?"
Aber du hast es Gott sei Dank nicht getan.
Vielen Dank
Und ich wollte dir noch sagen, die Story ist einfach Klasse
geworden, genauso wie dein Schreibstil und deine Art
etwas zu erzählen, man kann es sich ganz deutlich vorstellen.
Und das ist echt Super.
Ich hoffe du schreibst noch ganz ganz viel solcher oder ähnlicher
FF´s. Ich würde mich freuen mehr von Dir zu lesen.

glg von mir


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