Ein letzter Kuss von Mona-Kaiba (Es gibt noch so viel zu sagen (Shuuka)) ================================================================================ Kapitel 2: Tag 2 vom Rest meines Lebens --------------------------------------- So viele Fragen, so wenig Zeit sie zu stellen Es war der nächste Morgen. Die Sonne ging gerade erst auf und doch warf sie bereits erste Strahlen durch die Vorhänge hinein in das Zimmer von Maike und Drew, welche eng aneinander gekuschelt in einem recht kleinen Bett lagen. Maike schlief noch ganz ruhig und friedlich. Auf ihrem Gesicht lag ein glückliches und unbeschwertes Lächeln. Sie hatte nicht mitbekommen, wie schlecht es Drew in der Nacht gegangen war, nachdem er bewusst eine der Regeln gebrochen hatte, die nötig waren um sein Leben wenigstens noch die letzten 5 oder 6 Tage zu erhalten. Er und Maike hatten sich geliebt. Für einen gesunden Menschen wäre das nicht weiter schlimm gewesen, aber er war nicht gesund. Er war schwer krank und sein Körper hatte sich von dieser Anstrengung einfach nicht erholen wollen. Die halbe Nacht hatte seine Brust geschmerzt, während sein Herz mit einem unregelmäßigen Stolpern immer wieder fest dagegen geschlagen hatte. Stundenlang hatte er nach Atem gerungen, weil er das Gefühl hatte, dass kaum etwas von dem, was er eingeatmet hatte, wirklich in seiner Lunge angekommen war. Er konnte von Glück reden, dass Maike so schnell und vor allem fest eingeschlafen war. Sie hatte ihn zwar im Halbschlaf noch gefragt, ob alles okay war, weil er so verkrampft war und so schwer Luft holte, aber nachdem er ihr versichert hatte, dass alles in Ordnung wäre, war sie ruhig eingeschlafen und hatte sich auch nicht von seinem leisen und schmerzerfüllten Stöhnen wecken lassen. Drew hatte gewusst, dass er das nicht hätte tun dürfen, er hatte gewusst, dass es ihn hätte umbringen können, aber er wollte Maike noch ein letztes Mal spüren, er wollte ihr eine Nacht schenken, die sie hoffentlich den Rest ihres Lebens in guter Erinnerung behielt und er glaubte, dass auch erreicht zu haben und wenn dem so war, dann war es das Risiko und die Schmerzen in der schlaflosen Nacht mehr als nur wert gewesen. Mittlerweile ging es dem grünäugigen Koordinator wieder besser. Sein Atem war wieder ruhig und regelmäßig und selbst sein Krankes Herz hatte sich so weit wieder beruhigt, dass Drew sagen konnte, dass es wieder halbwegs normal schlug. So hatte er also Maike in den Arm nehmen und an sich drücken können ohne die Sorge, dass sie etwas von seiner Krankheit bemerkt. Innerlich seufzte er auf. Ihnen beiden würde nur noch so wenig Zeit bleiben und er hatte ihr im Grunde doch noch so viel zu sagen. Er hatte noch so viel mit ihr tun wollen. Vor zwei Monaten noch, zum Beispiel, hatte er sich wahnsinnig darauf gefreut, ihr bei dem großen Festival wieder gegenüber stehen zu können und nun würde es dieses Festival für ihn nicht mehr geben. Es würde keine Zukunft mit Maike für ihn geben. So viel zwischen ihnen würde unausgesprochen bleiben... Drew lehnte seine Stirn gegen ihre und schloss die Augen um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. „Ich liebe dich, Maike“, hauchte er in seinem Kummer und drückte sie unbewusst noch etwas fester an sich. „Wirklich?“ Maike öffnete die Augen und sah Drew halb überrascht, halb fragend an. Sie war schon eine Weile wach, aber es hatte ihr zu sehr gefallen in Drews Armen zu liegen, als dass sie es gewagt hätte die Augen zu öffnen und den neuen Tag zu beginnen. Nun aber, nachdem Drew das gesagt hatte, konnte sie nicht anders als die Augen zu öffnen und ihn anzusehen. Drew kam nicht umhin sie etwas geschockt anzusehen. Er hatte erwartet, dass sie noch schlafen und seine Worte höchstens im Traum wahrnehmen würde, doch nun sah sie ihn an und ihr Gesichtsausdruck strahlte nur so vor Glück über sein unerwartetes Liebesgeständnis. Selbst wenn Drew seine Worte hätte zurück nehmen wollen, hätte er das nicht tun können. Nicht so lange sie ihn so ansah. „Natürlich“, nickte er daher und lächelte so unbeschwert wie möglich, bevor er Maike einen sanften Kuss gab. „Guten Morgen.“ Sie erwiderte den Kuss „Es ist ein guter Morgen“, meinte sie dann zufrieden und gähnte erst einmal herzhaft. Drew sagte nichts dazu, sondern setzte sich nur auf um sich etwas zu strecken. „Was steht denn heute auf dem Tagesplan?“, fragte er schließlich in der Hoffnung, dass er nicht weiter auf sein Liebesgeständnis eingehen musste. Maike überlegte eine Weile und sagte dann: „Ich denke wir gehen es ruhig an und machen heute erst einmal nur einen langen Spaziergang mit Schneemann bauen und Schneeballschlacht. Wir haben immerhin noch genug Zeit um zu kämpfen und Ski zu fahren, nicht?“ Drew nickte nur schwach, obwohl er wusste, dass es nicht so war. Sie hatte noch niemals so wenig Zeit gehabt wie jetzt, aber das konnte und wollte er ihr nicht sagen; zumindest noch nicht jetzt. „Also gut, dann sollten wir uns langsam anziehen und frühstücken gehen“, schlug er schließlich vor und stieg aus dem Bett um seine Sachen zusammen zu suchen. Maike musterte ihren Freund einen Moment und fragte dann etwas besorgt: „Drew, ist alles in Ordnung?“ Es war ihr nicht entgangen, wie erschöpft und krank er aussah. Heute noch mehr als gestern. Drew drehte ihr den Rücken zu, bevor er antwortete. „Sicher, wieso denn nicht?“, fragte er und versuchte verwundert zu klingen, während er in seine Hose schlüpfte. „Du siehst gar nicht gut aus“, erklärte Maike und setzte sich auf um sich ebenfalls ausgiebig zu strecken. Ihr besorgter Blick blieb allerdings weiterhin an Drew haften. Dem grünhaarigen Koordinator entrann ein Seufzen. „Es ist nichts. Ich hab nur nicht so gut geschlafen“, versicherte er dann und war froh darüber, dass das nicht einmal so wirklich gelogen war, denn trotz allem wollte er sie so wenig wie möglich belügen. „Na gut“, nickte Maike mit einem letzten skeptischen Blick auf Drew und sprang aus dem Bett um sich auch ihre Sachen zusammen zu suchen und diese anzuziehen. „Was hältst du davon, wenn wir unsere Pokémon zum Spaziergang aus dem Pokébällen lassen?“, fragte Drew plötzlich, nachdem eine Weile eine unangenehme Stille geherrscht hatte. „Oh ja, dass wäre toll“, nickte Maike begeistert und prompt war ihrer Skepsis verflogen und hatte dem angenehmen Gefühl der Freude platz gemacht. ~*~ Viele Stunden später, es war schon fast wieder Nacht, waren die Beiden im Badezimmer. Um sich wieder aufzuwärmen, war Maike unter die Dusche und Drew in die Badewanne gestiegen. Sie beiden hatten einen schönen, aber auch anstrengenden Tag hinter sich. Sie waren zusammen mit ihren Pokémon durch den dichten Wald von Letizia spaziert, hatten hier und da eine Schneeballschlacht veranstaltet und zum Schluss mit der Hilfe ihrer Pokémon einen beachtlichen Schneemann gebaut. Als sie wieder hier im Pokémoncenter angekommen waren, waren sie beide allerdings klitsch nass und total unterkühlt gewesen und so hatten sie sich dann eben ins Badezimmer zurück gezogen. Die Dusche und die Badewanne waren nicht weit voneinander entfernt und so war es Drew und Maike möglich, trotz des rauschenden Wassers der Dusche, miteinander zu reden. „Sag mal Maike...“, begann Drew, während er sich etwas tiefer in das angenehm warme Wasser der Wanne sinken lies. „Du magst doch meine Pokemon, oder?“ „Natürlich“, hörte er Maike sagen, die er durch den dunklen Duschvorhang nicht sehen konnte. Drew schwieg einen Moment und schien zu überlegen, wie er das, worauf er hinaus wollte, am Besten anfangen sollte. „Nehmen wir an, ich würde aus irgendeinem Grund kein Koordinator mehr sein können und meine Pokémon weggeben müssen. Würdest du dann meine Pokemon nehmen?“, fragte er schließlich. Maike schob den Duschvorhang etwas zur Seite und steckte ihren Kopf raus um Drew anzusehen. „Was sollte denn sein, dass so schlimm ist, dass du deine Pokémon weggeben müsstest?“, fragte sie ihn verwundert. „Naja...“ Drew hob etwas unbeholfen die Schultern. „Alles Mögliche. Vielleicht... ein Unfall oder... ein Trauma... irgendetwas halt“, entgegnete er ihr schließlich und fing sich einen Blick von Maike ein, der ihm sagen sollte, wie lächerlich seine Theorien waren. „So etwas wird niemals passieren“, sagte sie schließlich auch und verschwand wieder ganz unter der Dusche mit dem angenehm prickelnden warmen Wasser. „Es war ja auch nur theoretisch gemeint“, seufzet Drew leicht genervt. „Also, was ist nun? Würdest du sie nehmen oder nicht?“ „Keine Ahnung... vielleicht“, entgegnete ihm Maike gleichgültig, die wenig Sinn darin sah, sich ernsthaft darüber den Kopf zu zerbrechen. „’Vielleicht’, ist keine Antwort. Ja oder nein?“, wollte der grünhaarige Koordinator von seiner Freundin wissen. „Wieso ist das so wichtig?“, fragte diese, die nicht verstand, wieso Drew das so ernst nahm. Immerhin war es doch nur eine rein hypothetische Frage gewesen, oder? „Weil ich finde, dass wir wissen sollten, was mit unseren Pokémon passiert, wenn uns mal etwas zustößt“, entgegnete Drew ihr, während er aus der Wanne stieg, sich hastig abtrocknete und dann einen Bademantel überzog. Maike verleierte hinter dem Duschvorhang die Augen. „Wieso sollte uns denn etwas zustoßen?“, wollte sie wissen, während nun auch sie das Wasser ausstelle, sich ein Handtuch um den Körper wickelte und aus der Dusche stieg. „Weil so etwas nun einmal sein kann“, seufzte Drew und fragte sich, wieso sie es ihm nur so schwer machen musste. „Also, was ist nun? Würdest du sie nehmen oder nicht?“ Maike zuckte mit den Achseln. „Wenn du das wollen würdest vermutlich schon“, sagte sie nur, wickelte ihre Haare in ein Handtuch ein und schnappte sich ein weitere Handtuch um sich abzutrocknen. „Aber ich denke doch, du würdest ihnen eher die Freiheit schenken, oder?“ Drew überlegte einen Moment und nickte dann kaum merklich. „Ja, vermutlich.“ Er drehte ihr den Rücken zu und ging dann schon einmal rüber in ihr Zimmer. Er konnte nicht behaupten, dass er mit Maikes Antwort zufrieden war, aber das lag wohl vor allem daran, dass er selbst noch nicht wusste, was er für seine Pokémon wollte, die heute noch so ausgelassen gespielt hatten. Maike blieb alleine im Bad zurück. Sie sah Drew etwas verwundert nach. Wieso bekam sie nur mehr und mehr das Gefühl, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte? Doch vermutlich machte sie sich zu viele Gedanken und es war alles okay. Seufzend trocknete Maike sich fertig ab und zog sich dann ebenfalls einen Bademantel über, bevor sie Drew ins Zimmer folgte, wo er den Rest des Abends wieder genau so war, wie sonst auch. ~~~ An dieser Stelle einen lieben Dank an alle die mir ein Kommi gegeben haben. Ich weis, ihr wollt wissen, was genau Drew nun eigentlich hat, vielleicht wisst ihr es jetzt schon, wenn nicht, müsst ihr euch noch etwas gedulden! ^_~ Also, bis zum dritten Tag, vom Rest, von Drews Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)