Durch Finnland von Lumi (Die Geschichte von zwei Psychos) ================================================================================ Kapitel 14: Die ersten Unternehmungen in Vaasa (oder: Der Herr Valo wird unerträglich) -------------------------------------------------------------------------------------- Plötzlich kam Dennis mit ein paar Informationsmaterialsammlungen hoch und stand etwas verwirrt in der Tür, weil Inge immer noch auf dem Boden lag, der Herr Valo wütend im Türrahmen stand und Lauri ein Kissen auf dem Kopf hatte. Trotzdem fragte er nicht nach, was passiert war. Er setzte sich einfach auf irgendein Bett und begann die Informationsmaterialsammlungen durchzublättern. Ich, paukupommi, setzte mich daneben, um mitzuschauen. Wir entschieden uns für das Käsityöläiskylä Stundars. Dieses Museum hatte zwar zu, aber wir wollten trotzdem dorthin. Also verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg. Jonne und ich, pöllöpää, wollten shoppen gehen. Das gefiel dem Herrn Valo aber gar nicht! Deshalb fing eine große Diskussion an, weil der Herr Valo große Eskapaden befürchtete und uns nicht alleine gehen lassen wollte, aber auch nicht mitkommen wollte. Wir ließen aber nicht locker und schleiften ihn letztendlich einfach hinter uns her. Lauri, Inge und Pete blieben in der Jugendherberge. Wir, Paukupommi und Dennis, kamen an dem Freilichtmuseum an, was bekanntlich zu war, und beschlossen über den Zaun zu klettern. Dies gelang uns auch, aber wir waren noch nicht weit gekommen, als wir auf einmal Sirenen hörten. Dann erschienen zwei Polizisten und fragten uns, was wir da taten. Dennis sagte: „Wir schauen uns das Museum an!“ Der eine Polizist sagte dann verwundert: „Sie wissen aber doch, dass dieses Museum momentan geschlossen hat, oder?!“ Dennis antwortete ihm: „Klar, deswegen sind wir ja über den Zaun geklettert!“ Daraufhin guckten die beiden Polizisten sich an und zückten die Handschellen. Dennis und ich schauten uns an und ergriffen die Flucht. Dummerweise landeten wir dann in einer Sackgasse und die Polizisten konnten uns trotz Gegenwehr festnehmen. Damit endete unser Ausflug auf dem Polizeirevier. Als wir dort ankamen, sahen wir Pete in Handschellen auf einer Bank sitzen. Er begrüßte uns freudig mit den Worten: „Ach, ihr seid auch hier!“ Ein Polizist befahl uns, uns neben ihn zu setzen. Währenddessen liefen Jonne und ich, pöllöpää, durch die Geschäfte und der Herr Valo folgte uns mürrisch. In jedem Geschäft maulte er die Verkäufer an, beschimpfte die Kassierer, die seiner Meinung nach, viel zu langsam kassierten und regte sich über die hohen Preise der Gurken auf. Jonne und ich entschuldigten uns bei jedem für sein unerträgliches Verhalten. Nach einiger Zeit ging uns das ziemlich auf die Nerven und erlaubten ihm, sich ein Päckchen Zigaretten zu kaufen. Daraufhin wurde er wieder ruhiger und es machte ihm sogar ein bisschen Spaß. Plötzlich klingelte sein Handy. Er verschwand kurz in einer ruhigeren Ecke des Kaufhauses, während Jonne und ich Klamotten anprobierten. Der Mann am anderen Ende der Leitung meldete sich mit „Polizeistation Vaasa“ und der Herr Valo bekam große Augen. Der Polizist sagte: „Wir haben hier drei ihrer Freunde auf der Station sitzen, die gerne abgeholt werden möchten! Könnten Sie das machen?“ Der Herr Valo: „Ja, aber sagen Sie ihnen das nicht! Sagen Sie ihnen, ich komme morgen mal vorbei!“ Dann legte er auf und eilte zu uns. Wir waren aber noch in der Umkleidekabine, wo er uns aber an den Ohren herauszog, weil wir nur den Kajal nachzogen. Er erklärte uns die Situation und wir mussten sofort los. Das, was wir kaufen wollten, mussten wir Schwerenherzens zurücklassen. Wir rannten zur nächsten Straßenbahnstation und fuhren zum Polizeirevier. Als wir dort ankamen, machten Jonne und ich Anstalten, weil wir das Polizeirevier nicht betreten wollten und so blieben wir vorne stehen und der Herr Valo ging alleine rein. Dort sah er die drei Gestalten nebeneinander auf der Bank sitzen. Dennis saß total mürrisch da, er hatte als einziger noch Handschellen um, weil er Terz gemacht hatte, Pete schlief an die Wand angelehnt und ich, paukupommi, blätterte die finnische Tageszeitung durch, die der Polizist mir gegeben hatte. Als ich den Herrn Valo sah, blickte ich auf. Der Polizist befreite Dennis aus den Handschellen, ich weckte Pete auf und wortlos verließen wir das Gebäude. Auf dem Weg zur Jugendherberge redeten Jonne und ich, pöllöpää, über das, was wir noch kaufen wollten, aber nicht mehr geschafft hatten, der Rest redete gar nicht. Der Herr Valo ging innerlich grinsend voraus, ich, paukupommi, hielt den verwirrten Pete am Händchen und Dennis lief grummelnd am Ende der Gruppe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)