Vergessene Reiche von Teak-Wan-Dodo (Faerûns Helden) ================================================================================ Kapitel 1: Tharand Al´Rhun -------------------------- <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Die Pranken sich auf die Brustwunde drückend ging der Gnoll in die Knie. Das Monster verdrehte die Augen und kippte tot zu Seite. Er bekam nicht mehr mit, wie der gepanzerte Söldner an ihm vorbei in die Höhle seines Rudels schritt. Tharand Al´Rhun schob Drachenklinge zurück in die Scheide, während er in die Höhle schritt, in der sich ein Rudel blutrünstiger Gnoll niedergelassen hatte. Seit einigen Monaten überfielen die wolfähnlichen Humanoiden nahegelegene Siedlungen und Höfe und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Bürgermeister der verschiedenen Siedlungen hatten ein großes Kopfgeld auf die Vertreibung des Rudels ausgesetzt. Al´Rhun hatte davon erfahren und war sofort in die Silbermarken aufgebrochen. Die Leute hatten schon von seinem Ruf, der Beste der Besten zu sein, gehört und ihn sofort mit der Aufgabe betraut. Wie hatte man auch nicht von Tharand Al´Rhun den Söldner hören können: Ein Mann, der in einer roten Drachenrüstung gewandet und schwer bewaffnet war, der in zahlreichen Schlachten gekämpft, böse Magier und Drachen erschlagen und dessen Gesicht kaum einer zu sehen bekommen hatte. Der Söldner war schon so etwas wie eine Legende. Die Leute erzählten sich die unmöglichsten Geschichten über den gepanzerten Söldner: Das er schon auf anderen Ebenen als Söldner gekämpft hatte, war wahr. Das er im Alleingang ganze Horden Ungeheuer und Dämonen niederstreckte, war nicht wahr. Nun, vielleicht nicht ganz. Doch er interessierte sich nicht für das Geschwätz der Leute. Er ging seinen Weg und das reichte ihm. Vorsichtig bewegte er sich vom Eingang einen langen Tunnel entlang, bevor er an einer Kreuzung angelangte. Er spähte durch das Visier seines Helms zu beiden Seiten und erspähte den Schein eines Feuers. Er schlich darauf zu, erzeugte trotz seiner Rüstung kein Geräusch dabei, das einen Feind alarmieren konnte. Um ein kleines Lagerfeuer herum saßen vier Gnolle, die einen Schlauch herumreichten. Sie waren in eine Unterhaltung vertieft, die aus Knurr- und Jaullauten bestand. Wahrscheinlich beglückwünschten sie sich für den erfolgreichen Überfall auf einen kleinen Hof, den Al´Rhun niedergebrannt vorgefunden hatte. Schnell warf der Söldner einen Blick in den Tunnel zurück, um sicher zu gehen, dass niemand in der Nähe war. Er musste die Gnolle ausschalten, bevor sie den Gong schlugen, der an der gegenüberliegenden Wand stand. Er war gründlich, sonst wäre er nicht so erfolgreich gewesen. Al´Rhun langte unter seinen Umhang und legte die Finger um die Griffe von Drachenklinge, seinem Langschwert, und des Kurzschwerts. Er richtete sich langsam auf und begann sich auf die Gnolle zu zugbewegen. Als die Gnolle ihn bemerkten, hatte er beide Klingen schon gezogen und dem ersten Gnoll, der gerade aus dem Schlauch getrunken hatte, das Kurzschwert ins Kreuz gestoßen. Der zweite Gnoll folgte sofort darauf. Die Kreatur sprang gerade auf, hatte ein Beil schon in der Hand, als Drachenklinge ihm die Kehle aufriss und sie ins Feuer fiel. Die zwei anderen Gnolle hatten sich bereits kampffertig gemacht und stürzten sich mit Säbel und Schild auf den Eindringling. Al´Rhun wehrte die erste Klinge mit dem Kurzschwert ab. Der zweiten wich er mit einem Schritt zur Seite aus und hieb mit Drachenklinge nach dem Träger der Waffe. Der Gnoll sprang hastig zurück und entkam dem Langschwert um Haaresbreite. Der andere Gnoll hatte weniger Glück. Als dieser wieder einen Schlag gegen den Söldner führen wollte, ließ er seine geschützte Stirn gegen die des Monsters krachen. Er hörte das Knacken des Schädels, hörte das schmerzhafte Jaulen des Gnolls, spürte den schwindenden Widerstand des Säbels an seinem Schwert. Er drückte den Gnoll von sich weg und spaltete ihm mit Drachenklinge den Schädel, bevor sie überhaupt reagieren konnte. In derselben Bewegung riss er die Klinge frei und wirbelte zu dem anderen Gnoll herum, der zum Gong hechtete, um Alarm zu schlagen. Schnell holte der Söldner mit dem Kurzschwert aus und schleuderte es auf das Monster. Noch bevor der Gnoll am Gong war, bohrte sich die rasiermesserscharfe Klinge in sein Kreuz, durch das Rückgrat. Als er auf dem Boden aufschlug, war er schon tot. Einen stillen Moment hielt Tharand inne und lauschte. Ein ereignisloser Augenblick verstrich, als er sich entspannte und hinüber zu seinem Kurzschwert ging, um es aus dem Leib des Gnolls zu ziehen. An der spärlichen Kleidung des Humanoiden strich er die Klinge grob sauber, bevor er sie wieder in die Scheide schob. Drachenklinges Klinge war dank eines dem Schwert selbst innehabenden Zaubers unbefleckt geblieben und er konnte es ebenfalls weg stecken. Bevor er nach dem Häuptling des Rudels suchte, untersuchte der Söldner die Kleidung der Gnolle. Ein jeder von ihnen besaß einige wenige Kostbarkeiten – goldenen oder silbernen Schmuck und einige Münzen. Eine magere Beute, doch jede Münze würde Al´Rhun später zugute kommen. Der Söldner setzte seinen Weg fort, auf jeden Schritt und jedes Geräusch achtend. Er musste auf der Hut sein, wenn er den Auftrag erfolgreich zu ende bringen wollte. Gnolle waren gefährliche Kreaturen, wurden von vielen für dumm gehalten, doch waren die Humanoiden sehr gerissen. Es gab schon viele Abenteurer, die unwissend in eine Falle oder Hinterhalt der bissigen Kreaturen gelaufen waren. Al´Rhun hielt mitten in der Bewegung inne. Er hatte ein Geräusch gehört, konnte es aber nicht einordnen. Vorsichtig schlich er weiter, bis er es zu ordnen konnte. Gedämpftes Weinen. Da weinte jemand. Der Söldner fluchte leise. Die Gnolle hatten Gefangene. Nun war der Auftrag eindeutig schwieriger geworden. Jetzt musste er nicht nur die Gnolle vertreiben, nein, jetzt musste er noch ihre Gefangenen befreien. Jetzt fehlte nur noch ein blutrünstiger Drache und alles wäre perfekt. Er musste nun entscheiden, was er unternahm. Zuerst die Gefangenen befreien und sich dann um den Häuptling der Gnolle kümmern oder anders herum? Beide Optionen gefielen dem Söldner nicht. Würde er die Gefangenen befreien, musste er sie zuvor in Sicherheit bringen und das sorgte schon für Aufmerksamkeit. Würde er aber mit ihrer Rettung warten, lief er Gefahr, dass sie als Geiseln genommen werden würden. Ein Schnauben entglitt ihm, als er sich aufmachte, erst einmal den genauen Standort des Gnoll-Kerkers aus zu machen. Dann konnte er sich für eine von beiden Optionen entscheiden, bevor er voreilig handelte. Der Gnoll-Kerker war schnell gefunden. Vor dessen Eingang, ein langer dunkler Tunnel, standen zwei bis an die Zähne bewaffnete Gnolle. Einer von beiden döste im Stehen, während er sich an die Wand lehnte. Der andere behielt aufmerksam die Gegend im Auge. Tharand dachte kurz nach und wusste schon, wie er die beiden Wächter erledigen konnte. Er warf sich seinen Umhang über die Schulter und zog sich den Beutel zurecht, denn er bei sich trug. Er öffnete ihn und griff hinein. Aus den unergründlichen Tiefen des Beutels zog er einen Kurzbogen und einen Köcher mit Pfeilen zu Tage. Ein nimmervoller Beutel war wirklich eine praktische Sache. Leise zog der Söldner einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne des Bogens. Gemächlich hob er den Bogen und zielte auf den wachsamen Gnoll. Er ließ die Sehne vorschnellen und schickte den Pfeil auf den Weg. Der Pfeil bohrte sich in die Kehle des Humanoiden. Seine Spitze trat im Nacken wieder heraus und nagelte ihn an die Höhlenwand, ohne, dass der andere Wächter geweckt wurde. Der Gnoll starb ohne einen Ton von sich zu geben. Schnell verstaute der Söldner Bogen und Köcher und schlich auf den letzten Wächter zu. Als er ihn erreicht hatte, packte der Söldner den Gnoll am Kragen seiner Lederrüstung und ließ die Springklingen seiner beiden Panzerhandschuhe aus den Gelenkscheiden hervorschießen. Die Klingen bohrten sich in die Kehle der Kreatur, und bevor sie überhaupt ganz bei Sinnen war, war sie auch schon tot. Al´Rhun sorgte dafür, das beide Leichen aufrecht an der Wand lehnten, bevor sich in den Tunnel stahl, der ihn zum Kerker der Gnolle führte. Ein Mädchen kauerte an der Wand und hielt die Arme schützend vors Gesicht, während ein Gnoll, ein Exemplar mit pechschwarzen Pelz, einen dünnen Stab auf sie niederfahren ließ. Das Kind weinte panisch und unter Schmerzen, während der Gnoll knurrend lachte und einem außerhalb des Söldners Sichtbereichs sitzenden Kameraden warf er gelegentlich einige Rufe zu. Der Söldner schätzte die Lage ein. Zwei Feinde, vielleicht ein dritter. Sie befanden sich in einem kleinen Raum, der für Langschwerter nicht genug Platz bot. Also wieder die Sprungklingen. Er musste schnell handeln, wollte er das Mädchen nicht in Gefahr bringen. Überrascht heulte der schwarze Gnoll auf, als er von Al´Rhun mit einem harten Hieb gegen die Schultern gegen die Höhlenwand befördert wurde. Er schlug mit der Schnauze auf und verlor zwei Zähne. Der andere Gnoll wich ängstlich zurück, während er einen verrosteten Säbel in den Pranken hielt. Noch bevor der Gnoll Mutig werden konnte und ohne auf das Geschrei des Mädchens zuachten, stach der Söldner viermal hintereinander mit der rechten Sprungklinge zu und tötete den Gnoll schnell. Der schwarze Gnoll wand sich benommen Tharand zu und knurrte gefährlich, bevor er sich auf den Eindringling stürzte. Dieser erwartete ihn bereits. Mit schnellen und geübten Bewegungen seiner Klingen und Arme wehrte Al´Rhun das Kurzschwert des Gnolls ab. Er verpasste dem Humanoiden einen schmerzhaften Tritt gegen das Schienenbein. Der Gnoll knickte ein und spürte nur einen Augenblick darauf die blanke Klinge Al´Rhuns in seinen Schädel fahren. Er kippte vornüber, als der Söldner seine Klinge befreite. Der Söldner sah hinüber zu dem Mädchen, das sich noch kleiner gemacht hatte, als es überhaupt möglich gewesen wäre. Sie zitterte am ganzen Leib und ein leises, panisches Schluchzen kam ihr über die Lippen. Sie war noch jung, vielleicht fünf Jahre alt. Ihr dunkles Haar war verfilzt und verdreckt, genau wie die Lumpen, die sie trug. Ihr kleiner Körper bestand praktisch nur aus Haut und Knochen und ihre bleiche Haut war übersät mit eitrigen und blutigen Narben. Wie lang sie schon unter den Gnollen zu leiden gehabt hatte, konnte sich der Söldner nicht ausmahlen. Dass sie überhaupt noch lebte, überraschte ihn dafür umso mehr. Gnolle fraßen Menschen. Sie versklavten sie nicht. Als er sich dem Kind nährte, stieß es einen unverständlichen Laut der Furcht aus. Tharand hielt einen Moment inne und schnaubte leise. Wunderbar, dachte er. Das würde nicht einfach werden. Der Söldner kniete sich neben das Mädchen und berührte es leicht an der Schulter. Als hätte man sie geschlagen, zuckte sie zusammen und stieß mühselig hervor: „Nein, nicht weh tun. Bitte.“ Tharand schnaubte erneut. „Ich werde dir nichts tun“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Bist du die einzige Gefangene der Gnolle?“ Sie schluchzte und nickte. „Wie lange bist du schon hier?“ „Weis nicht“, wimmerte das Mädchen, ohne es zu wagen, ihn anzusehen. „Steh auf“, befahl Tharand. Er erhob sich und schritt hinüber zum Tunnel, um sich zu vergewissern, dass kein Gnoll nahte. Das Mädchen blieb wo es war. Al´Rhun warf ihr einen kurzen Blick zu. Sie hatte zu große Angst, als des sie gehorchen konnte. Er ging zu ihr hinüber, und bevor sie sich versah, hatte der Söldner sie auf den Arm genommen. Panisch schrie sie auf und versuchte sich von ihm los zu reißen, doch Tharand war unbarmherzig und ließ sie nicht los. Schnell verlor es an Kraft und sank mit dem Kopf gegen Tharands Halsbeuge. Sie schluchzte leise, während sie sich in seinen Armen wieder klein machte. „Ganz ruhig“, sagte er, um sie etwas zu beruhigen. „Ich sagte schon, ich tu dir nichts. Ich bring dich hier raus, sobald ich mit den Gnollen fertig bin.“ Das Mädchen wagte aufzusehen. Der Söldner sah ihre großen blauen Augen, die einen hoffnungsvollen Glanz angenommen hatten. „W-wirklich?“, fragte sie stockend und bekam von Tharand ein Nicken zur Antwort. Ihre dürren Ärmchen legten sich um seinen Hals und sie drückte sich an ihn, um Schutz zu suchen. Kinder vertrauten schnell, wenn sie angst hatten, dachte Al´Rhun. Schnell sah er zu, dass er und sein kleines Anhängsel aus dem Kerker der Gnolle kamen. Der Weg war frei, als er tiefer in die Höhle vor drang, dabei darauf achtete, weiteren Gnollen aus dem Weg zu gehen. Mit dem Kind konnte er keinen Kampf wagen. Al´Rhun fand auf seinem Weg eine kleine Höhle, die vollgestopft mit Kisten und Fässern war. Es musste sich um ein Lager der hyänenähnlichen Kreaturen handeln, überlegte der Söldner. Er öffnete eine Kiste und spähte hinein. Darin lagen alte Stofffetzen, die wohl zum Flicken der Kleider der Monster gedacht waren. Tharand überprüfte die anderen Kisten, bis er eine gefunden hatte, die in einer schattigen Ecke stand und die zudem leer war. Er setzte das Mädchen vor sich ab und sah ihr unter dem Visier hindurch in die Augen. „Hör mir gut zu, Kind“, wies er sie an. „Du wirst dich in der Kiste verstecken, bis ich zurückkomme.“ Sie war wieder den Tränen nah und klammerte sich an seinen Umhang. „Nicht gehen!“, flehte sie ihn an. „Die Monster werden mich wieder hauen!“ Tharand legte ihr zwei Finger auf den Mund und unterbrach sie somit. „Nein, werden sie nicht“, antwortete Tharand sachlich. „Ich werde dafür sorgen. Also nehm jetzt deinen Mut zusammen und blieb hier.“ Der Söldner hob das Mädchen in die Kiste und wollte den Deckel schließen, als das Kind sich an einen seiner Arme klammerte. „Verspreche mir, dass du wiederkommst“, forderte sie in einem Anflug von Mut. Unter seinem Helm setzte der Söldner ein Grinsen auf. Also hatten die Gnolle sie noch nicht vollkommen gebrochen. Ein gutes Zeichen. „Gut, ich verspreche es.“ Um seine Worte zu unterstreichen, streifte er seinen Umhang ab und gab ihn dem Mädchen, das den Söldner mit großen Augen anstarrte. „Pass gut darauf auf.“ Das Kind nickte ernst und drückte den Umhang fester an ihren dünnen Körper. Tharand wies sie an, sich zu setzten, bevor er den Deckel der Kiste schloss und das Lager verließ. Nun konnte er sich ungehindert um die Gnolle kümmern, während das Kind in Sicherheit war. Tharand Al´Rhun folgte dem nächstbesten Tunnel tiefer in das Höhlenreich der Gnolle. Er musste nun leise vorgehen, damit ihn niemand bemerkte. Wie er feststellen musste, hielten sich hier mehr der haarigen Monster auf. Diese waren aber deutlich unachtsamer, als die Wachen am Eingang der Höhle. Ein Gnoll lief fast in Al´Rhun hinein, als er aus einer Seitenhöhle kam, die als Schlafstätte diente. Bevor er Alarm schlagen konnte, trieb Al´Rhun ihm die Faust in den Magen und zerrte ihn anschließend in den Tunnel. Dort beendete er das Leben der Kreatur und versteckte sie bestmöglich. Leider war er nicht unbeobachtet geblieben, wie er feststellen musste, als er sich entfernende Schritte hörte. Verdammt! Schnell rannte er in den Tunnel und erspähte einen Gnoll, der mit weiten Schritten tiefer in die Höhle vordrang und dabei laut bellte. Bald waren aus allen Tunneln das Knurren und Heulen von Gnollen zu hören. Tharand Al´Rhun schloss in leiser Verzweiflung die Augen und verwünschte sein Pech. Nun musste er sich den Weg zum Häuptling durchkämpfen. Unnötig viel Aufwand. Er würde einen Bonus für das Kopfgeld verlangen, wenn er in die Siedlung zurückkehren würde. Kurzschwert und Drachenklinge glitten aus ihren Scheiden und Tharand machte sich auf den Weg, um sich den Gnollen im offenen Kampf zu stellen. Eine Welle jaulender Gnoll-Krieger strömte aus einen der unzähligen Tunnel. Tharand wirbelte zu ihnen herum und erschlug gleich zu Anfang zwei Gnolle, die ihm mehr oder weniger schon in die Schwerter liefen. Die folgenden Gnolle erledigte er mit schnellen Kombinationen seiner Schwerter. Er hatte keine Zeit zum Verschnaufen, als er den letzten Gegner niederstreckte. Er hörte bereits die nächsten Ungeheuer sich nähern und rannte in den nächsten Tunnel. Tharand kam in eine große Höhle, in der unzählige Kissen, Teppiche und Felle den Boden bedeckten. Drei weitere Tunnel führten aus der Höhle hinaus. In der Mitte stand ein großer Thron aus bearbeitetem Stein, der an beiden Seiten von Feuerbecken flankiert wurde. Das musste der Thronsaal des Häuptlings sein, da war sich Tharand sicher. Doch wo war der Häuptling? Das Heulen seiner Verfolger drang an die Ohren des Söldners. Er rannte zum Thron und wand sich dem Tunnel zu, aus dem er selber gerade gekommen war. Er machte sich kampfbereit und wartete. Aus jeden Tunnel drangen die Gnolle, bis an die Zähne bewaffnet, in den Thronsaal ein. Sie heulten und knurrten, fletschten die Zähne und bellten angriffslustig, als sie den in der Drachenrüstung gewandeten Söldner sahen, der sich erdreistet hatte in ihr Lager einzudringen. Schnell war er umzingelt. Die Gnolle drohten ihm mit ihren Waffen, griffen aber nicht direkt an. Tharand sah ihnen an, das sie es gerne würden, doch scheinbar hatten sie den Befehl, ihn nicht anzurühren. Vor Al´Rhun teilte sich die knurrende Menge und ein großer - ein sehr großer – Gnoll betrat den Ring. Er war geschmückt mit Schmuck und farbigen Stofffetzen. Als Waffe trug er eine große Axt und ein Langschwert guter Machart. Der Häuptling, erkannte der Söldner. „Widerlicher Mensch“, knurrte der Gnoll in schlechter Handelssprache. „Du sterben werden.“ Tharand blieb ungerührt. Wie oft hatte er schon diesen Spruch gehört. „Du wirst mich töten, oder?“, fragte er monoton den Häuptling. „Ich dein Blut werde trinken und mich an deinem Fleisch satt essen“, heulte der Gnoll-Häuptling und erhielt zustimmende Rufe seines Rudels. „Du nicht erster sein wirst. Ich viele schon gefressen! Viele waren wie du, Mensch.“ Das glaub ich kaum, dachte Tharand, behielt seine Worte aber für sich. „Dann komm her“, meinte Tharand und winkte dem Gnoll zu. Der Häuptling ließ es sich nicht zweimal sagen und stürzte sich heulend auf den Söldner. Drachenklinge parierte das Schwert des Gnolls, während die Streitaxt von dem Kurzschwert geblockt wurde. Al´Rhun spürte die Kraft hinter den Schlägen des Gnolls. Es wunderte den Söldner nicht, wieso gerade er das Rudel anführte. Er ermahnte sich zur Vorsicht, als er vor dem Gnoll zurück wich, hinüber zum Thron, um seinen Rücken frei zu halten. Der Häuptling ließ seine Waffen in unkontrollierter Abfolge auf den Söldner nieder gehen, der sie mit seinen Klingen abwehrte. Der Gnoll besiegte seine Gegner mit purer Kraft und Wildheit. Tharand legte sich bereits eine Taktik zurecht, die ihm den Sieg über den Gnoll sichern würde. Die flache Seite der Streitaxt krachte gegen Tharands linke Schulter und ließ ihn straucheln. Bevor der Gnoll diesen Vorteil ausnutzen konnte, wich der Söldner aus. Er ließ seine Klingen kreisen, um den Gnoll abzulenken, während er leise fluchte. Er hatte kaum noch Gefühl in Arm und Schulter. Schnell ließ er Drachenklinge vorschnellen und jagte den Häuptling zurück. Der machte einen weiten Sprung zurück zum Ring seines Rudels und bellte mürrisch. Zwei seiner Krieger lösten sich aus der Menge und warfen sich Tharand entgegen. Feige Bestie, knurrte Tharand und wehrte die beiden Krieger mit einer Abfolge von Schlägen und Stichen ab. Der Häuptling umrundete die Kämpfenden, um dem Söldner in den Rücken zu fallen. Doch Tharand war darauf gefasst. Als der Gnoll-Häuptling sich auf ihn stürzte, seine Streitaxt dem ins Kreuz schlagen wollte, sprang Tharand eine Schritt zur Seite. Statt den Söldner oder die leere Luft zu treffen, versenkte sich die Axt in einem der verblüfften Gnolle. Der andere Krieger starrte verdattert auf seinen Häuptling und seinen toten Kameraden, bevor er sich daran erinnerte, das er gerade noch mit Al´Rhun die Klingen gekreuzt hatte. Er war eine Nummer zu langsam. Tharand nutzte die Unachtsamkeit des Gnolls schnell aus und stach den Gnoll mit dem Kurzschwert nieder. Tharand stellte sich dem Häuptling wieder zum Kampf. Dieser hatte seine Axt bereits befreit und griff seinen Gegner wütend an. Beide wechselten schnelle Hiebe und Streiche, bevor es zu einer Wende im Kampf kam. Als der Häuptling erneut nach Verbündeten rufen wollte, stach Tharand ihm mit Drachenklinge in die Seite. Überrascht und schmerzerfüllt heulte der Gnoll auf. Der Söldner riss die Klinge zurück und hinterließ eine blutige Wunde. Nun war es Al´Rhun, der überrascht drein sah, als der Gnoll sich auf ihn warf, voller blinder Wut. Das Maul der Kreatur klappte weit auf und der Häuptling schnappte zu. Die Zähne verfingen sich am Visier des Söldners. Tharand starrte dem Gnoll direkt in den Rachen, konnte seinen widerlichen Atem riechen, während er darum kämpfe, nicht von dem Humanoiden nieder geworfen zu werden. Würde er einmal am Boden liegen, so wäre er des Todes, wusste er, und so weit wollte er es nicht kommen lassen. Er versuchte Drachenklinge dem Gnoll in den Leib zu rammen, doch die kräftigen Pranken des Gnolls hinderten ihn daran. Selbst das Kurzschwert war in diesem Moment nutzlos, da sich die andere Pranke um seine Hand legte. So rangen beide miteinander. Gnoll gegen Mensch. Al´Rhun verlor allmählich den Halt, da sich der Häuptling mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn presste. Es sah nicht gut für ihn aus, erkannte er. Schnellstens musste er etwas unternehmen, wollte er noch als Sieger hervor gehen. Die rettende Idee kam ihm, als der Gnoll versuchte ihm die Hand zu zerquetschen. Der Panzerhandschuh verhinderte dies, dennoch musste er ihn frei kriegen und Tharand wusste schon, wie. Die Sprungklinge schoss heraus und bohrte sich in das Handgelenk des Gnolls. Dieser jaulte gepeinigt auf, versuchte zurück zu weichen, doch er hatte sich in Tharands Helm verbissen und würde nicht los kommen, ohne einige Zähne dabei einzubüssen. Tharand riss seine Klinge aus der Hand des Gnolls, der sehr erpicht darauf war, sie selber zu befreien. Der Söldner ballte die Hand zur Faust und schlug zu. Die Klinge bohrte sich in den Hals des Gnolls, der nun lauter aufheulte. Der Häuptling riss mit aller Gewalt und riss sein Maul frei, büßte dabei aber einige seiner Zähne besonders schmerzhaft ein. Tharand setzte der Kreatur nach, packte Drachenklinge und Kurzschwert fester. Er trat dem Gnoll in die Weichteile und sah dabei zu, wie dieser vor ihm in die Knie ging. Tharand kannte keine Gnade. Er legte die blanken Klingen seiner Schwerter wie eine Schere an den Hals des Häuptlings und sah ihm dabei direkt in die blutunterlaufenen Augen. Ein Ausdruck von Panik huschte über das Gesicht des Gnolls, als Tharand die Klingen zuschnappen ließ. Der Kopf fiel von den Schultern des Häuptlings: Der Körper zuckte einmal kurz, bevor er zur Seite kippte und sich eine Lache Blut ausbreitete. Die anderen Gnolle starrten entsetzt auf ihren toten Anführer. Tharand atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er sich den Humanoiden stellte. Diese sahen zu ihm und fingen aufgeregt an untereinander zu reden. Al´Rhun war klar, das sie sich absprachen, was nun geschah. Schließlich hatte er gerade ihren Anführer getötet, der sie lange Zeit befehligt hatte. Ähnliche Situationen hatte er schon erlebt. Etwa würden sie angreifen oder flüchten. Die Gnolle schienen sich für die Flucht entscheiden zu haben. Entmutigt durch den Tot ihres Anführers zogen sie sich in die Tunnel zurück, tiefer in die Höhle, um dem Söldner aus den Weg gehen zu können. Tharand entspannte sich. Er sammelte den Kopf des Gnoll-Häuptlings ein und verstaute ihn gut in seinem nimmervollen Beutel, bevor er den Rückweg einschlug. *** Tharand öffnete den Deckel der Kiste, in der er das Mädchen versteckt hatte. Er fand sie schlafend in seinen Umhang gekuschelt vor. Das Mädchen sah zufrieden aus. Ob das an ihrer Rettung lag? Vorsichtig berührte er sie an der Schulter. Sie erwachte augenblicklich und sah zu ihm hinauf. Sie schien ihn erst nicht zu erkennen, lächelte aber dann. Sie erhob sich und raffte den Umhang zusammen. „Du hast nicht gelogen“, sagte sie zu ihm und Tharand nickte leicht. Er hob sie aus der Kiste. Statt sich den Umhang selber anzulegen, legte der Söldner ihn dem Mädchen um die Schultern. Die Lumpen, die sie trug, würden sie nicht wärmen. Zusammen verließen sie die Höhle. Der Eile wegen hatte Tharand das Mädchen wieder auf den Arm genommen und es war friedlich eingeschlafen, fühlte es sich doch sicher bei ihm. Der Söldner störte sich nicht daran, obwohl er solche Situationen wahrlich nicht gewohnt war. Das Kind hatte keine Heimat und keine Familie mehr. Er musste sie gut unterbringen, bevor er zu der Gnoll-Höhle zurückkehrte, um die restlichen Gnolle zu töten. Aber wer würde sich ihrer annehmen? Tharand dachte nach, als er am Abend ein kleines Lager aufschlug. Die Kleine hatte viel Mut bewiesen, als sie sich in der Kiste versteckt hatte, obwohl sie davon hätte ausgehen müssen, von den Gnollen entdeckt zu werden. Es war ein Zeichen, das die Gnolle sie nicht hatten brechen können. Egal, was sie mit ihr angestellt hatten. Ein Stück Hoffnung war ihr geblieben. Erinnerungen an ein anderes Kind kamen in dem Söldner auf, das in den Straßen von Luskan aufgewachsen war, ohne Familie, ohne Gewissheit, ob es den nächsten Tag überleben würde, bevor es etwas gefunden hatte, das seine ganze Zukunft verändert hatte. Beim Essen sah das Mädchen den Söldner die ganze Zeit über an. Kein Wunder, denn das Gesicht Al´Rhuns war mit Narben übersäht. Am Beeindrucksteen war eine die linke Hälfte seines Gesichts bedeckende Brandwunde, die sich der Söldner als Kind zugezogen hatte. „Haben dir Monster weh getan?“, fragte sie in kindlicher Unschuld. „Einige“, war seine monotone Antwort, während er sich ein Stück Brot in den Mund schob. „Aber sie leben nicht mehr. Ich hab sie getötet.“ „Ich will die Monster auch töten, die mir weh getan haben“, meinte das Mädchen. „Das hab ich schon getan“, sagte er und erhielt einen erstaunten Blick Seitens des Kindes. „Wie heißt du?“ „Warum?“ „Weil ich das wissen will“, sagte sie. Er seufzte. „Tharand Al´Rhun.“ Der Söldner wusste, dass sich das Kind den Namen nicht merken können würde. Er war kompliziert, selbst für einige Erwachsene. „Klingt komisch“, brummte es. „Tharand Al´Rhun.“ Das überraschte den Söldner nun. Das Mädchen konnte den Namen aussprechen? „Ich heiße Kitty.“ „Komischer Name“, war Tharands trockene Antwort. „Haben deine Eltern dich so genannt?“ Kitty nickte bedrückt und faltete die Hände im Schoss. „Ja. Mama hat mich so immer genannt. Papa nannte mich immer Sturkopf.“ Tharand konnte sich lebhaft vorstellen, wieso ihr Vater dies getan hatte. „Wie ist dein richtiger Name?“ „Weis nicht.“ Sie zuckte unschlüssig mit den Schultern. „Alle haben mich nur Kitty genannt.“ „Du bist mutig, Kitty“, sagte Tharand zu seiner eigenen Überraschung und der des Kindes. „Hast du hier in der Gegend gelebt?“ Sie nickte nur. „Hast du noch Familie?“ „Weis nicht.“ „Kennst du sonst jemanden in der Gegend.“ Sie schüttelte den Kopf. Nicht gut, dachte Al´Rhun. Er konnte sie nicht mit sich nehmen, das war ihm klar. Sie wäre mehr eine Last, als eine Hilfe für ihn. Aber irgendwas in ihm sagte ihm, er sollte sie unter seine Fittiche nehmen. Der Söldner ging hinüber zu dem Kind und hob es in seine Arme. „Schlafenszeit.“ Statt zu Wiedersprechen, gähnte das Kind ausgiebig und rieb sich übermüdet die Augen. Tharand bettete sie in seinen Schlafsack und blieb bei ihr sitzen, bis sie eingeschlafen war. *** „Das klingt ja wunderbar“, sagte der Bürgermeister von Douvon und sah auf den Kopf des Gnoll-Häuptlings. „Ich danke euch, Al´Rhun. In Namen aller Siedlungen natürlich.“ Tharand nickte knapp. „Meine Bezahlung.“ „Oh, gewiss doch“, sagte der Bürgermeister und zog aus einem Tisch einen großen Beutel. Diesen reichte er dem Söldner, der den Inhalt eines kurzen Blickes würdigte, bevor er ihn sich an den Gürtel heftete. „Noch einmal Danke, Tharand Al´Rhun. Wir werden die restlichen Gnolle sicher schnell vertreiben können. Was werdet ihr nun tun?“ „Weiter ziehen“, war Tharands Antwort. Er ging zur Tür, um zu gehen, wurde aber vom Bürgermeister gestoppt. „Wo bringt ihr das Kind hin?“, wollte er wissen. „Sie kommt mit mir.“ „Was? Aber das geht doch nicht!“, keuchte der alte Mann. „Lasst sie bei uns. Ich und meine Frau werden sie wie unser eigenes Kind aufziehen.“ Tharand wand sich dem Bürgermeister zu. Allein diese Geste des gepanzerten Mannes ließ den Bürgermeister den Kopf einziehen. „Wollt ihr mir vorschrieben, was ich zutun habe, Bürgermeister?“ „N-nein, mein Herr“, stotterte dieser. „Aber sie ist noch ein Kind. Sie braucht einen Ort, wo sie aufwachsen kann. Ihr seit immer auf...“ „Schweigt. Ich weis, was ihr sagen wollt. Aber ich habe mich entscheiden. Sie kommt mit mir. Wollt ihr mich daran hindern, warne ich euch jetzt schon. Es wäre keine gute Idee, mich zu reizen. Ich kann sehr nachtragend sein.“ Kitty kam zu Al´Rhun gerannt, als er aus dem Arbeitszimmer des Bürgermeisters kam. Die Dienerin, die sich um das Kind gekümmert hatte, verschwand schnell, war ihr in Al´Rhuns Gegenwart nicht wohl zu mute. Bevor sie zum Bürgermeister gegangen waren, hatte Al´Rhun Kitty einige neune Sachen gekauft, damit sie nicht verwahrlost durch die Gegend lief. Zudem hatte er sie gründlich gewaschen, bis sie porentief sauber war. „Gehen wir jetzt?“, fragte das Mädchen neugierig, während es nach der Hand des Söldners griff. Ihr Mut war erstaunlich. „Ja“, sagte der Söldner. Zusammen verließen sie Douvon auf direkten Weg, ohne einen Blick zurück zu werfen. Tharand und seine Tochter folgten dem Ruf der Straße. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> ENDE Kapitel 2: Gebrüder Streithammer -------------------------------- <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Johlend stürzte sich die blondbärtigen Zwerge in den Kampf. Die Orks wichen überrascht zurück und gaben sich eine Blöße, die die beiden Zwerge gnadenlos ausnutzten und jeden Ork nieder mährten, der so tollkühn war und sich ihnen in den Weg stellte. Die beiden Zwerge sahen einander unglaublich ähnlich, als würde einer von beiden in den Spiegel sehen, waren dennoch komplett verschieden. Der erste war gerüstet wie ein gewöhnlicher Zwerg: eine robuste Plattenrüstung, schwere Lederstiefel und –Handschuhe, einen breiten Gürtel, in den er seinen wirren blonden Bart gestopft hatte, einen robuster Stahlhelm, dessen Nasenschutz bedenklich verbogen war und grimmigen Blick, wie ihn wahrlich nur ein Zwerg haben konnte. Der andere war ebenfalls blond, hatte die selbe Knollennase und blau-graue Augen, doch da hörte die Ähnlichkeit schon auf. Er war gewandet in die Robe eines Priesters Moradins, des göttlichen Schmiedes der Zwerge. Geschützt wurde er von einem eisernen Harnisch, sowie einem Satz Armschienen, in die das Symbol seines Gottes eingraviert war. Seine Füße steckten in schweren Stiefeln und ein breiter Gürtel aus schwarzem Leder spannte sich um seinen breiten Bauch. Sein Blick war gütig und das Gesicht freundlich – zumindest dann, wenn er nicht gerade Orks oder andere Ungeheuer nieder machte. Die schwere Streitaxt des Kriegers fraß sich gnadenlos in die Brust eines Orks, der einen Augenblick später unterwegs zu seinen Ahnen war. Nicht gerade sanft befreite der Zwerg seine Waffe und stürzte sich bereits auf seinen nächsten Gegner. Der Kleriker sang ein Loblied an seinen Gott und schlug gezielt um sich, um den Schädel eines Orks da einzuschlagen oder das Schienenbein eines anderen zu zerschmettern. Beide waren geübte Kämpfer, und wie für Zwerge üblich, steckten sie jeden Treffer ohne ein Murren ein, teilten ihn aber mit doppelter Härte wieder aus. „Schön hier geblieben, mein Süßer!“, knurrte der gepanzerte der beiden und setzte einem Ork nach, der es vorgezogen hatte, seine Waffe fallen zu lassen und sein Heil in der Flucht zu suchen. Die armselige Kreatur warf einen Blick über die Schulter und erblickte den Zwerg. Voller Entsetzen kreischte der Ork und erhöhte seine Geschwindigkeit um ein Vielfaches. „Pah! Versuch es nicht erst!“, rief der Zwerg dem Ork zu, als dieser versuchte sich auf einen Baum zu flüchten. „Das dürre Ästlein ist schnell gefällt! Ho, ho!“ Der Ork schien kein Wort verstanden zu haben, oder er war einfach zu verängstigt, um auf den Zwerg zu hören. Der Unhold rettete sich auf den Baum, noch bevor der Zwerg ihn erreichte. Der Zwerg erreichte diesen und sprang wie ein wütender Hund um die Zufluchtsstätte seines Ziels herum. „Komm runter, Schweinefratze! Ich mach´s schnell und schmerzlos. Zumindest etwas.“ Der Zwerg sah hinauf zu dem Ork, der panisch um Hilfe rief. Er dachte darüber nach, auf den Baum zu klettern und sich den Kerl zu holen, entschied sich aber eines besseren, da er sich bewusst war, das er es in voller Rüstung nicht einmal auf den ersten Ast schaffen würde. Außerdem waren Zwerge keine sonderlich guten Kletterer, mal ausgenommen in den Bergen. Stattdessen fing er an ein improvisiertes Liedchen zu trällern und weiter um den Baum herum zu hüpfen. Orklein, Orklein, sei doch so fein Und komm von deinem Astlein schnell runter, Das wär fein! Orklein, Orklein, komm schon runter, Denn da oben bist du eh nicht sicher! Drum erspar mir meine Müh Und opfre dich mir! „Wenn du so weiter reimst, wird der Wald schon bald Ungeheuerfrei sein“, erklang die Stimme des Zwergenpriesters. Der gepanzerte Zwerg warf diesem einen mürrischen Blick zu, als er sich ihm zuwand. „Halt du dich geschlossen, Chorknabe, sonst bring ich dir ganz andere Töne bei, als die du bei deinem Geträller anstimmst.“ Der Kleriker hob eine der buschigen Augenbrauen und trat neben den Krieger. Er sah hoch in die Bäume und erspähte auch gleich den Ork, der die beiden Zwerge aufmerksam beobachte. Er schätzte selber seine Kletterkünste ab, wie der andere vorher, und kam zu dem gleichen Entschluss. Zwerge waren miese Baumkletterer. „Der kommt da nicht so schnell runter“, sagte er und brummte unwillig. „Den kriegen wir nicht.“ „Pah!“ Der Krieger klemmte sich seine schwere Streitaxt zwischen die Beine und spuckte in die Hände. „Den ollen Baum hack ich einfach um. Dann haben wir unsere Schweinenase, bevor Sharwyn mit ihrem lästigen Bogen hier aufkreuzt.“ Der Zwergenpriester strich sich nachdenklich durch seinen gepflegten Bart und nickte anschließend. „Da hast du recht, Bruderherz“, sagte er und grinste. „Lass mich vorher Moradins Segen auf deine Axt sprechen. Ein Schlag und Zack! Der Baum ist nicht mehr.“ Carl Streithammer grunzte begeistert und hielt seinem Bruder Dorgo seine geliebte Streitaxt hin, damit dieser einen seiner Zauber sang. Zwerge waren Magie gegenüber gewöhnlich sehr abgeneigt. Göttliche Magie oder Zauber, die Waffen und Rüstungen einen besonderen Effekt verliehen, wurden dagegen hoch geschätzt. Der Ork schien die Absicht der beiden Zwerge richtig gedeutet zu haben, denn der Unhold wurde unruhig und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Orks waren wilde und grausame Krieger, doch wenn sie es mit Zwergen zutun bekamen und erkennen mussten, das diese ihnen überlegen waren, suchten sie lieber das Weite. Carl sah hinauf in den Baum, während sein Bruder einen heiligen Singsang intonierte und sich vollkommen auf die Waffe konzentrierte. „Gedulde dich nen Augenblick, mein Süßer!“, rief er. „Sind gleich so weit.“ Schon bald leuchtet der Waffenkopf Carls treuer Waffe in einem matten blauen Licht. Dorgo lächelte zufrieden und stolz, während sein Bruder gehässig hoch zu dem bemitleidenswerten Ork sah, dessen letztes Stündchen geschlagen hatte. Wer sich einmal mit den Brüdern Streithammer anlegte, kam nur selten mit dem Leben davon. „Jetzt wird Kleinholz gemacht“, verkündete Carl gut gelaunt und setzte die Streitaxt an den Stamm des Baumes an. Dorgo suchte rasch Abstand zwischen sich und dem Baum. Er kannte seinen Bruder in- und auswendig und wusste, das man nicht in seiner nähe stehen sollte, holte er mit seiner Waffe aus. Jetzt fällt der Baum, Der Ork mit drauf. Welch großer Spaß, Den nutz ich aus! Mit diesem schlechten Reim auf den Lippen holte Carl zu einem gewaltigen Schwinger aus und ließ seine Axt auf den Stamm nieder sausen. Wie ein Messer durch Butter, schnitt die Zwergenaxt durch das Holz des Baumes. Tief hatte der Zwerg sie in den Stamm getrieben, doch der Baum leistete stur Widerstand. Und das merkte Carl all zu deutlich, als er versuchte seine Waffe aus dem Stamm zu befreien. „Da soll mich ein Elf übers Knie legen!“, stieß der Zwerg ungläubig hervor, als er mit aller Kraft versuchte den Kopf seiner Axt aus dem Stamm zu befreien. Dorgo kam heran geeilt und besah sich das ganze. „Hast wohl nicht stark genug zugeschlagen, Bruderherz“, spöttelte er und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während er seinem Bruder dabei zusah, wie er an seiner Waffe zog und zerrte. „Quatsch nicht so viel, sondern sieh zu, dass du mir hilfst!“, fuhr Carl seinen Bruder an. Dorgo kichert und stellte sich neben seinem Bruder. Zusammen ergriffen sie den Schaft der Streitaxt und zogen mit aller Kraft an ihr. Die beiden Zwerge waren zusammen sehr kräftig, doch es gelang ihnen nur schwerlich die eingeklemmte Waffe aus dem Stamm zu ziehen. Laut ätzend befreiten die Gebrüder Streithammer die Waffe aus dem Stamm und kullerten in verschiedene Richtungen davon. Dorgo wurde von einem umgestürzten Baum gestoppt, während Carl von alleine zum halten kam. „Bei Moradin, saß die fest“, lachte Dorgo, der von den beiden Brüdern gern und am meisten lachte. Carl fand das nicht so witzig, sondern überaus erniedrigend. Schnaubend packte er seine Waffe und trottete wieder hinüber zu dem Baum, stellte sich aber auf die andere Seite, um seine Arbeit fort zu setzen. Dafür würde der Ork ordentlich zu leiden haben, sobald er wieder auf der festen Erde war, beschloss der Zwerg grimmig. „Baum fällt!“, brüllte der Zwerg, als seine Axt, noch immer mit dem Segen Moradins belegt, dem Baum den Rest gab. Laut ätzend fiel der Baum zur Seite weg, der Ork in den Ästen laut heulend gleich mit. Rums! Der Baum schlug auf der Erde auf. Der unglückselige Ork wurde aus den Ästen geschleudert und rollte quer über den Boden. Johlend umrundete Carl den gefällten Baum und hielt auf den Ork zu. Dieser sprang auf und hastete davon. Nur weg von diesem wilden Gesellen. „Läuft der schon wieder weg“, schnaubte Carl und schüttelte den Kopf. Orks verstanden es wohl nie. Schnell folgte er dem schweinsgesichtigen Unhold und schwang dabei seine Streitaxt über dem Kopf. Erniedrigende und spöttische Kommentare blieben nicht aus. Stolpernd bahnte sich der Ork seinen Weg durch das Dickicht des Waldes, der Zwerg dagegen nutzte dafür seine Axt, die er in weiten Bögen schwang. Der Unhold jammerte und flehte seine grausamen Götter an, ihm beizustehen, ihn von diesem Zwerg zu erlösen. Carl folgte dem Ork auf eine Lichtung, auf die das Ungeheuer stolperte. „Hab ich dich!“, grinste der Zwerg und packte seine Streitaxt fester. Er dachte bereits an den nächsten reim, den er hinaus posaunen könnte, als der Ork aufschrie und aus dem Blickfeld des Zwergs verschwand. „Was zum-.“ Als Carl an die Stelle kam, wo der Ork verschwunden war, klaffte vor ihm ein weiter Abgrund. „Glaubst du so was“, staunte der Zwerg, kratzte sich unterm Helm, während er in die Tiefe spähte. Er fand den zerschmetterten Leib der armseligen Kreatur am Grund liegen und schüttelte den Kopf. „Dumm gelaufen, würde ich mal sagen.“ Dorgo kam heran geeilt. Als er neben seinen Bruder trat und ebenfalls in die Tiefe spähte, meinte er: „Ich glaube, seine Götter waren ihm gnädig.“ „Pah!“, schnaubte Carl und wuchtete seine Axt auf seine breite Schulter. „Der Kerl war einfach grottendämlich, Bruderherz. Mehr nicht.“ Der Kleriker konnte dem nicht wiedersprechen. „Und nun?“, fragte er, da er wusste, das alle Orks in der Nähe etwa tot oder geflohen waren. „Nach den anderen suchen“, brummte Carl mürrisch. „Die müssen noch irgendwo stecken. Wahrscheinlich haben sie den meisten Spaß von uns.“ <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Tarksol-Anfang Dicke Regenwolken hingen am abendlichen Himmel über Crimmor und ergossen sich über der Karawanenhauptstadt Amns. Die Bewohner eilten durch die Straßen, auf dem Weg zu ihren Häusern oder nahen Tavernen, wo sie für diesen Abend den Tag beenden wollten. Allein Vertreter der Stadtwache patrouillierten durch die Straßen, hielten sich bei den Stadttoren oder auf der Mauer auf. Doch ein jeder von ihnen hoffte, das der Regen bald ein Ende haben würde. Vielleicht ein oder zwei Mitglieder der Schattendiebe trieben sich noch draußen herum, doch ansonsten hatten sich die Menschen in ihre trockenen Häuser zurück gezogen. Die Fenster der zwei bis dreistöckigen Häuser waren hell erleuchtet und vereinzelt, besonders bei den Tavernen, Freuden- und Gasthäusern, drangen angeregte Unterhaltungen und heiteres Gelächter nach draußen. Im Nordteil Crimmors, nah des Nordtors, stand der Durstige Ritter, ein beliebter Treffpunkt für Söldner und Abenteurer, die ihr Glück in Amn suchten. Wie von Außen, so machte die Taverne auch von innen einen guten Eindruck. Der Schankraum war sauber und das Mobiliar war von bester Qualität. An den Wänden hingen unzählige Rüstungen, Waffen und Trophäen von Abenteurern, die dem Wirt diese zum Geschenk gemacht hatten. Eie große Treppe führte in den ersten Stock des zweistöckigen Gebäudes, wo sich die Zimmer für die Gäste befanden. Hübsche Schankmaiden, beladen mit vollen Tabletten, suchten sich ihren Weg durch die Gäste des Durstigen Ritter, während an der Theke der Wirt, ein drahtiger, großer Mann, in gute Kleider gehüllt und mit einem leicht ergrauten Spitzbart ausgestattet, seine Getränke ausschenkte und ein Auge und Ohr auf die verschiedenen Männer und Frauen hielt, die bei ihm abgestiegen waren. In den letzten Tagen waren viele Karawanen aus dem Norden nach Crimmor gekommen und hatten reichlich Abenteurer und Söldner mit sich gebracht, die sich bei ihnen als Wachen verdingt hatten. Viele der Männer und Frauen waren mehr als glücklich wieder ein Dach über den Kopf zu haben und die Nacht über in einem weichen Bett zu verbringen. Sie waren alle überaus gesprächig und erzählten den Bewohnern Crimmors, von denen sich ebenfalls einige im Durstigen Ritter aufhielten, nur zu gerne ihre Abenteuer und Heldengeschichten. An einem der an den großen Fenster stehenden runden Tische saßen ein Mann, Kapitel 3: Nyalee Mae´zynge --------------------------- <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Leise bewegte sich die kleine Gruppe durch den dichten Wald. Der Mond war bereits aufgegangen, würde aber erst in einigen Stunden in seiner vollen Pracht erstrahlen. Um sie herum erklangen die Rufe der Nacht – Tiere und Waldgeister, die sich im Dunkeln der Nacht erhoben hatten. Die Gruppe erreichte eine große Lichtung, die in das sanfte Licht des Mondes gehüllt war. Sie betraten diese und richteten ihre Blicke zum Mond hinauf, mit einem freudigen Lächeln. Nyalee war nervös, schon als sie unter Kalannars Führung das Lager verlassen hatten, um in die Tiefen des Hochwaldes vorzudringen. Es war ihre erste Hohe Jagd und für sie und die anderen jungen Drow etwas ganz besonderes. Sie würden zum ersten Mal im Namen der Dunklen Maid, der Eilistraee, gemeinsam mit den erfahrenen ihrer Gruppe zusammen jagen und tanzen. Sie sah empor zum Nachthimmel. Der Mond stand fast über der Lichtung. Es würde nicht mehr lange dauern. Sollte es so weit sein, würden die Anhänger Eilistraees die Hohe Jagd beginnen und eine der wilden Bestien des Hochwaldes jagen. Dann erst würde Kalannar verkünden, was für ein Wesen es sein würde, das ihre Beute sein sollte. Der Anführer der Drow sammelte seine Mitbrüder und –schwestern um sich im Kreis. Nyalee und die anderen nahmen ihre Plätze ein und ließen sich auf dem weichen Gras der Lichtung nieder. Eher unbewusst legte die Dunkelelfe eine Hand um den Griff ihres Schwertes. Sie musste lächeln und sah auf den Knauf, der die Dunkle Maid darstellte: eine wunderschöne, nackte Drow, die vor einem vollem Mond mit dem Bastardschwert tanzte. Es beruhigte Nyalee ihre Waffe zu spüren. Es erinnerte sie an Kalannar, der ihr das Schwert zum Geschenk gemacht hatte, nachdem er sie und dutzende weitere in der kleinen Schmiede ihres Lagers geschaffen hatte. Trotzdem glich sie nicht den anderen Klingen der anderen Eilistraee-Gläubigen. Jede Waffe war ein Einzelstück und für jeden seiner Besitzer von sentimentalen und spirituellen Wert. Kalannar, der in der Mitte des Kreises stand, sah empor zum Mond und schloss die Augen. Der alte Elf begann ein leises Gebet an die Dunkle Maid zu sprechen, um ihren Beistand für die bevorstehende Hohe Jagd zu erbitten. Alle lauschten gespannt seinen Worten, die der Anführer in einem angenehmen Gesang allmählich intonierte, bis daraus ein bezauberndes Lied wurde. Nyalee merkte, wie sie leise mitsang, genau wie andere, darunter auch Talice, ihre Freundin. Andere Drow summten melodisch dazu, und jeder schloss die Augen, um das Gebet ihres Anführers auf sich wirken zu lassen. Nyalee spürte, wie ihre Nervosität schwand, platz machte für Entschlossenheit und Mut. Sie war bereit, sie spürte es in jeder Faser ihres Körpers, ihres Seins. Es würde eine gute Jagd werden, wusste sie sofort und ihre Vorfreude wuchs. Der Gesang verklang leise und als alle die Augen öffneten, stand der Mond über der Lichtung in seiner vollen Pracht und schenkte ihnen sein strahlendes Licht. „Legt eure Kleider ab“, sagte Kalannar mit seiner väterlichen Stimme, die ein jeden sofort für sich gewinnen konnte. Der alte Drow – erzählte zu den wenigen Männern, die stolze vierhundert Jahre alt geworden waren – schlüpfte aus seinen Kleidern. Nackt und stolz stand er vor den Anhängern der Dunklen Maid, das Licht des Mondes ließ seine ebenholzfarbene Haut glänzen. Um Nyalee herum entkleideten sich die anderen. Sie fing Talices Blick auf. Die junge Frau war sehr schüchtern und es fiel ihr schwer sich vor so vielen Leuten zu entkleiden, selbst, wenn es ihre Freunde und Glaubensgenossen war. Nyalee erging es nicht anders, dennoch nickte sie ihrer Freundin ermutigend zu und schälte sich aus ihren Ledersachen. Zögernd hielt sie bei ihren Unterkleidern inne. Sie sah sich um und merkte, dass die meisten der jungen Drow sich nicht wagten, mehr von ihren Kleidern zu entledigen. Kalannar oder einer der anderen sagte nichts dazu, sondern belächelte bloß ihre jugendliche Scheu. Leise einatmend erinnerte sich die junge Frau daran, dass es keine Schmach wäre, sich nicht weiter von ihrer Kleidung zu trennen. Sie hatte Zeit sich daran zu gewöhnen, auch unter anderen nackt zu sein. Bisher hatte sie sich das nur alleine oder in Gegenwart von Talice getraut. „Legt eure Schwerter um, meine Freunde“, hörte sie Kalannars Stimme. Sie erschrak. Hatte sie wirklich so lange gezögert? Sie schämte sich dafür und schwor sich, bei der nächsten Hohen Jagd der Eilistraee ihre volle Aufwartung zu machen. Schnell hatten alle Drow ihre Schwerter angelegt. Einige von ihnen hatten Bogen und Köcher mit Pfeilen für die Jagd mitgebracht. So würde ihre Jagd gewiss erfolgreicher enden. Kalannar sah einen jeden an und verkündete: „Wir jagen in dieser Nacht des Sommers einem Ettin.“ Die erfahrenen Jäger nickten, während die jungen Mitglieder Kalannar oder sich gegenseitig anstarrten. Die zweiköpfigen Riesen waren gefährliche Gesellen, besonders für die jungen Mitglieder der Jagd. Kalannar war nicht um sonst der Anführer ihrer Gruppe, würde er nicht die Sorge der Jungen mitbekommen. Der ältere Dunkelelf wand sich ihnen zu und lächelte väterlich. „Eilistraee ist mit uns, meine Freunde. Macht euch keine Sorgen, denn ihr seit nicht alleine: Gemeinsam sind wir stark.“ Er gab das Zeichen zum Aufbruch. Die Drow legten Hand an ihre Waffen und folgten mit lautlosen Schritten ihrem mutigen Anführer in den Wald. Prompt verschmolzen die Jäger mit den Schatten des Walds und suchten sich ihren Weg durch dessen Tiefen. Nyalee hatte sich unwohl gefühlt, als Kalannar ihr Ziel verkündet hatte. Doch seine ruhigen Worte danach hatten ihr neuen Mut gegeben. Zusammen waren sie stark, egal was da kommen mochte. Da war sich jeder sicher. Außerdem sind die anderen immer vollzählig zurück gekehrt, machte sie sich selber Mut und musste lächeln. In dieser Nacht würde nur der Ettin sterben, denn Eilistraee war mit ihnen und sie waren eine starke Gruppe. Sie liefen eine volle Stunde, als sie die Spuren des Ettins fanden. Die Kreatur war auf der Flucht, erkannten die Jäger. Und sie wussten auch, vor wem. Vor ihnen. Nyalee strafe sich und lächelte Talice an, die es sofort erwiderte. Der Ettin war so gut wie erledigt. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)