Gravity Of Love von Ace-san ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 2: Not Enough Time - Part 2 ---------------------------------------------- Auri: Ich war kaum hundert Meter weit gekommen, als schon wieder jemand in mich rein rannte. Langsam wurde es mir echt zu viel. Ich holte schon tief Luft, um diese Person richtig schön fertig zu machen, als ich sie erkannte. Ach nee, ließ er sich doch noch mal blicken, der Jonne oder so ähnlich? „Oh mein Gott das tut mir wirklich Leid. Ich war in Eile, aber was versuche ich mich überhaupt rauszureden. Bitte verzeihen Sie!“, sagte er, sein Blick war auf den verschneiten Boden gerichtet, er schien mich nicht erkannt zu haben. Doch dann blickte er auf und ich merkte, wie er leicht zusammenzuckte. Es war ihm sichtlich peinlich, noch mal mit mir zusammengestoßen zu sein. „Kein Problem, im Gegensatz dazu, dass Sie mich eine dreiviertel Stunde haben warten lassen“, fuhr ich ihn an. Das musste jetzt einfach sein. „Es tut mir wirklich leid. Ich weiß wirklich nicht wie ich das wieder gut machen kann, aber wenn es sein muss lade ich Sie auch noch zu drei weiteren Kaffees ein. Einen für jede Schandtat, die ich begangen habe“, entschuldigte er sich noch einmal. Süß war er ja schon irgendwie… Aber unpünktlich! „Schon gut, schon gut“, beruhigte ich ihn. Nachher bekam er noch Schuldgefühle oder so was, „Lassen Sie uns lieber endlich reingehen.“ Ein schöner heißer Kaffee war genau das, was ich jetzt brauchte. „Äh… natürlich“, sagte er schnell und ging voran. Ich folgte ihm, er steuerte auf den Tisch zu, den ich gerade verlassen hatte. Der Kellner von eben schien etwas überrascht zu sein, was ja auch kein Wunder war, denn schließlich habe ich das Café ziemlich schnell verlassen. Er kam auf uns zu und Jonne gab unsere Bestellung auf: Einen schwarzen Tee und einen Cappuccino. „Jonne ist also ihr Name sagten Sie?!“, wollte ich auf Nummer sicher gehen. „Ähm ja genau… Jonne Aaron Liimatainen und Sie waren Kukka Suvi Nevalainen richtig?”, antwortete er mir. Puh, war also doch der richtige Name. Was mich allerdings wunderte, war, dass er immer noch meinen Namen wusste. Die meisten meiner Studienkollegen hatten ihn immer noch nicht drauf. „Ja, aber Sie können mich ruhig Auri nennen, dass tun meine Freunde auch“, bot ich ihm an. Das war mir lieber, ich mochte meinen vollen Namen zwar, aber er war mir einfach zu lang. „Und Sie können mich auch ruhig duzen, wenn Sie wollen“, fügte Jonne hinzu. „Ah ja gut… und was machst… du… so... wenn du nich grad unschuldige Frauen anrempelst?“, meinte ich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Er lief knallrot an, weshalb ich noch mehr grinsen musste. Ich versuchte, es mir zu verkneifen. Es gelang mir mehr oder weniger. „Ähm ja… ich geh spazieren, treffe mich mit Freunden, sehe fern, höre Musik und mache auch selbst welche. Die Musik ist eben mein ein und alles“, erwiderte er auf meine Frage, „und Sie?“ „Äh erstmal… wenn ich dich duzen darf, darfst du mich selbstverständlich auch duzen und zweitens studiere ich Fotographie und Medienwissenschaft und was meine Freizeit anbelangt, die fülle ich mit reisen, fotografieren, kochen, lesen, shoppen, mit Freunden treffen und Sport in den unterschiedlichsten Formen“, erklärte ich. Moment mal… Kochen?? „Klingt interessant…“, war anscheinend das einzige was ihm dazu einfiel. Auf einmal wusste ich, was mich vorhin zögern ließ. Ich schrie entsetzt auf. Ich hatte den Kochkurs, den ich Arho zum Geburtstag geschenkt hatte, völlig verschwitzt. Seine „Kochkünste“ waren wirklich etwas merkwürdig und er hatte mich gezwungen, ebenfalls am Kurs teilzunehmen, weil er allein keine Lust hatte. Männer… Aber dieses Opfer nahm ich gern in Kauf solange es nie wieder Tütenfraß geben würde. „Aaah… verdammt ich muss los… tut mir leid, aber ich…“, versuchte ich mich zu erklären, aber Jonne unterbrach mich: „Schon gut, ich kann dich ja irgendwann noch mal zu einem Kaffee einladen, wenn du willst. Deine Nummer hab ich ja“ „Ähm… ok“, stimmte ich zu, „Auf wiedersehen dann… Mach’s gut…“ Ich stand von meinem Stuhl auf und rannte in Eilmärschen aus dem Café. Wie schaffte ich es, in fünf Minuten am anderen Ende der Stadt zu sein?? Arho hätte mich auch ruhig mal informieren können, dass der Kurs heute ist… Obwohl… er hatte ja keine Ahnung, um wie viel Uhr ich mich mit Jonne verabredet hatte. Mensch, dieser Kerl brachte mich total durcheinander. Also Jonne, nicht Arho. Und während ich durch Tampere rannte, ließ ich das Treffen Revue passieren. Nun, es waren nur zehn Minuten, aber in zehn Minuten kann man oft viel erfahren. Leider nicht in diesem Fall. Das merkwürdigste und gleichzeitig faszinierendste an Jonne war seine Vorliebe für Musik. Ich kannte niemanden, der sich auch nur ansatzweise dafür interessierte, geschweige denn selbst welche machte. Ich hatte es in der siebten Klasse aufgegeben, Dreiklänge, Kadenzen und Co zu verstehen… Jonne hatte auf jeden Fall meinen Respekt. Allerdings schien er nicht sonderlich sportlich zu sein, zu mindestens nicht nach dem, wie er dort in mich rein gerannt ist vor dem Café… Aber schließlich hatte jeder seine geheimen Problemzonen. Völlig außer Atem erreichte ich die Volkshochschule, in der ich gleich mit Arho kochen durfte. Natürlich waren schon alle drinnen, also ging auch ich in das Gebäude. Der Weg zur Küche war zum Glück auf einem Raumplan gekennzeichnet, sodass ich sie schnell fand. Sie lag im Keller, und war verhältnismäßig groß. Arho kam direkt auf mich zu, in der weißen, langen Schürze, die er trug, und der Kochmütze sah er ziemlich lächerlich aus. Und wütend. Ups… „Auri!“, fuhr er mich an. „Wieso kommst du erst jetzt? Die halten mich schon alle für verrückt, weil die denken, ich spinne, weil ich denen erzählt habe, dass ich nicht allein hier bin. Eine ganze halbe Stunde. Und das für dich, da du Unpünktlichkeit doch so hast.“ „Aber jetzt bin ich ja hier“ genervt hing ich meinen Mantel an die Garderobe und verdrehte die Augen. Wie hatte Arho es eigentlich geschafft, mich zu diesem Kurs zu überreden? Ich konnte kochen. Oh, hatte ich das etwa laut gesagt? „Weil ich dein Geschenk sonst nicht eingelöst hätte. Und sooo eine gute Köchin bist du auch wieder nicht. Ohne Kochbuch wärst du aufgeschmissen.“ Das saß. „Ich kann auch wieder gehen, wenn du mich jetzt die ganze Zeit anmaulst.“, sagte ich. Doch bevor wir uns weiter streiten konnten, kam die Kursleiterin, die uns bat, uns am noch laufenden Gespräch zu beteiligen. Es sollte Schweinefilet auf Rosmarinkartoffeln geben. Ich sah das Chaos schon vor mir. Jetzt sah ich zum ersten Mal, wie groß der Kurs war. Es waren so um die 15 Leute, alle irgendwo zwischen dreißig und vierzig Jahre alt. Arho und ich waren mit Abstand die Jüngsten. „So, nachdem nun auch die letzten eingetroffen sind und wir uns vorgestellt haben, können wir ja anfangen. Wer weiß nicht, wie man Kartoffeln schält?“, fragte die Leiterin, eine dicke Frau Mitte vierzig mit blonden Locken. Arho meldete sich prompt, genauso wie drei weitere. Wo war ich bloß gelandet? „Das ist ganz leicht, ich zeige es Ihnen. Das wichtigste ist, dass Sie das Messer immer vom Körper weg führen. Sonst kann es zu bösen Verletzungen kommen.“, erklärte sie und machte vor, wie es richtig war. „Nun bilden Sie aber erst einmal Zweiergruppen und holen sich dann die Zutaten bei mir ab.“ Arho ging zu ihr und holte alles was wir brauchten: Schweinefleisch, Rosmarin, Kartoffeln, Salz, Sahne, Weißwein und noch ein paar weitere Sachen. „So, Arho, da du ja Kochen lernen musst, denke ich, dass ich die einfachen Sachen übernehme, ja?“, sagte ich und nahm mir etwas Pflanzencreme um ein Backblech damit zu bestreichen. Arho guckte dumm aus der Wäsche, mit dem scharfen Messer in der einen und einer Kartoffel in der anderen Hand. Ein sehr amüsanter Anblick. „Auri Schätzchen, ich halte das für keine gute Idee.“, trotzdem versuchte er, Messer und Kartoffel näher zueinander zu bringen. Mit dem Ergebnis, dass jene fast geviertelt und er fast verblutet wäre. „Aua!!!!“, schrie er und steckte den Daumen in den Mund, wie ein Baby, das nuckelte, woraufhin die Kursleiterin sofort angelaufen kam. „Ach, was machen Sie denn? Ich hole ein Pflaster. Immer vom Körper weg, hören Sie?“ Ich schaute die massakrierte Kartoffel an, schüttelte den Kopf und sagte: „Also Arho, so schwer ist das doch nicht. Das üben wir zu Hause. Und jetzt lass mich das lieber machen.“ Ich nahm das Messer, schälte und teilte die Kartoffeln sorgfältig, bevor ich sie auf das Blech mit dem Rosmarin legte und in den Backofen steckte. Wir schienen am weitesten zu sein, trotz Unfall. Alle anderen waren noch am Schälen, das Pärchen neben uns fing sogar gerade erst an. Mein Mitbewohner war fertig verarztet und ich zeigte ihm, wie man Fleisch schneidet. Er selbst wollte lieber nicht ans Messer. Nachdem ich das Fleisch angebraten hatte, ließ ich Arho die Soße zubereiten. Er sollte schließlich auch was tun. Und so schwer war das nicht. Nun mussten wir nur noch darauf warten, dass die Kartoffeln fertig wurden und dann waren wir fertig. „Ach, wie war eigentlich dein Date mit diesem Killer-Jonne?“, fragte Arho. „Kurz, wir hatten nur zehn Minuten, weil er eine Dreiviertelstunde zu spät kam und ich vergessen hatte, dass ich ja mit dir zu diesem Kurs musste. Außerdem war es kein Date, sondern eine einfache Einladung zum Kaffee.“, klärte ich ihn auf. Er nickte. Nach einiger Zeit meinte er: „Dann ist er anscheinend nichts für dich.“ Ich schaute ihn fragend an. „Na, wenn er eine Dreiviertelstunde zu spät kam… Du bist doch so auf Pünktlichkeit fixiert.“ „Ja, schon und ich wollte ja auch gerade wieder gehen, als er angerannt kam und mich angerempelt hat.“ „Schon wieder? Dann ist er aber kein Gentleman.“ „Wir passen auch nicht wirklich zueinander. Er hat ganz andere Hobbies als ich. Er treibt kaum Sport, glaub ich.“ „Er gefällt mir.“, grinste Arho, „Vielleicht sollte ich ihn mir mal anschauen…“ „Er ist nicht schwul, da bin ich mir sicher.“ „Hmm“, war seine einzige Reaktion, dann fuhr er fort: „Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.“ „Aber nicht Jonne und ich.“ Die Eieruhr signalisierte uns in diesem Moment, dass die Kartoffeln fertig waren und brachte zum Glück einen Themenwechsel. „Das duftet! Hoffentlich schmeckt es auch!“, meinte Arho und hing mit der Nase im Backofen. „Nanana, nicht noch mehr Verletzungen, der Herr!“, rief unsere Kursleiterin ihm zu. „Nun“, sagte ich, „bei der Soße bin ich mir nicht so sicher, aber der Rest dürfte gelungen sein.“ „Sehr lustig, Auri. Ich mach den Kurs nicht freiwillig.“ „Ich auch nicht“ Er holte die Kartoffeln aus dem Ofen und gemeinsam richteten wir das Gericht an. Es roch wirklich herrlich. Auch die anderen Teilnehmer näherten sich langsam dem Ende und einige fingen an, den Tisch zu decken. Als soweit alles fertig war, saßen wir alle um einen großen runden Tisch und aßen unser Schweinefilet. Jeder hatte von jeder Gruppe etwas, sodass man sich ein Urteil zu jedem Gericht machen konnte. Alle waren sehr lecker. Während des Essens passierte nichts Spannendes und es wurde nicht viel geredet, also waren wir schnell fertig und wuschen ab. Pünktlich um sechs verließen Arho und ich die Volkshochschule. Draußen auf den schneebedeckten Straßen klingelte mein Handy. Es war Tiia. „Hiiiiiii!“, quietschte sie in den Hörer, aufgedreht wie immer. „Tach, was willst du?“, antwortete ich. „Was hältst du davon, wenn wir morgen shoppen gehen. Ich brauche noch Weihnachtsgeschenke und du sicherlich auch.“ Da hatte sie ausnahmsweise Recht. „Klar, warum nicht? Soll ich dich abholen? So gegen zehn?“, schlug ich vor. Morgens waren die Geschäfte noch nicht so voll. „Okayyyyyy. Bis morgen, Süße. Tschauiii! Ach, grüß Arholein von mir!“ Ich legte auf. „Ich soll Arholein grüßen“, gab ich Tiias Wortlaut an meinen besten Freund weiter. „Wann hört sie endlich auf so zu sein, wie sie ist?? Das macht mich irgendwann noch krank.“, erwiderte er. „Aber liebenswert ist sie.“ Ein Nicken. Wir unterhielten uns noch etwas über den Kochkurs, bis wir bei unserer Wohnung ankamen. „Ich geh schon mal in mein Zimmer“, sagte ich. Ich wollte noch ein bisschen in meine Bücher gucken, wenigstens etwas. „Gute Nacht“, antwortete Arho. Ich verschwand im Bad um mich zu waschen und mir die Zähne zu putzen, obwohl es erst sieben Uhr war. Dann ging ich in mein Zimmer und kramte meine Studiensachen hervor. Ich ließ mich auf mein breites Bett mit der Rentierbettwäsche fallen, passend zu Weihnachten. „Fotographie gestern und heute“ war der Titel eines Buches. Ich schlug es auf und las. Es war für ein Sachbuch doch relativ spannend geschrieben und es machte mir sogar etwas Spaß, es zu Lesen. War meine Phase jetzt endlich vorbei? Ich hoffte es, aber erst die nächsten Tage würden es zeigen. Um zehn legte ich es zur Seite und betrachtete die Weltkarte, die neben meinem Bett hing. Auf ihr hatte ich alle Orte markiert, an denen ich schon war und in einer anderen Farbe alle, zu denen ich noch wollte. Ich mochte diese Karte sehr, hatte ich sie doch schon ziemlich lange. Ich schaltete das Licht aus und langsam fiel ich in einen tiefen Schlaf. Ich laufe durch tiefen Schnee, in weiter Ferne sehe ich den zugefrorenen See glitzern, nichts deutet auf Unruhe. Alles ist friedlich. Arho läuft neben mir, doch er scheint abwesend zu sein. Ich spreche ihn an, doch er antwortet mir nicht. Weil er mich nicht versteht, oder weil er nicht will? Auf einmal dreht er sich zu mir um. „Lauf!“, ruft er. „Wieso?“, will ich fragen, doch die Worte kommen nicht über meine Lippen. Ich rege mich nicht. „Lauf!!“, wiederholt er, diesmal energischer. Ich schaue ihn an, seine Art macht mir Angst. Doch dann laufe ich los, immer weiter und weiter, schaue mich nicht um. Nach einiger Zeit kann ich nicht mehr, ich lasse mich in den Schnee fallen. Wo bin ich überhaupt? Tampere ist es nicht. Ich bin mitten im Nirgendwo, völlig allein. Auf einmal höre ich Schritte hinter mir, ich drehe mich erschrocken um. „Hallo, Süße“, sagt Jonne. In der Hand hält er das Messer, mit dem Arho sich beim Kochkurs verletzt hat. Wo hatte er es her? Wie hat er mich gefunden? Was wollte er? „Auri, pass auf!!“ Auf einmal erscheint Arho. Er schnappt sich Jonne, dreht ihm den Arm um, doch er kann sich befreien und sticht zu. Rotes Blut tropft auf den Schnee, Arho fällt zu Boden. „So, Süße, jetzt bist du dran“, sagt Jonne mit einem wahnsinnigen Grinsen auf dem Gesicht, „Hasta la vista!“ Sein infernalisches Lachen wird von meinem Geschrei übertönt. Ich wachte auf. Was hatte dieser Traum zu bedeuten? War Jonne doch ein Killer? Ich schaute auf meinen Wecker. 4:23 Uhr. Ich ließ mich wieder in mein Bett fallen, völlig außer Atem, als wäre ich selber gerannt, und nicht mein Traum-Ich. Ich konnte nicht lange über diesen Traum nachdenken, die Müdigkeit holte mich ein und riss mich erneut in ihr Reich, diesmal ohne Träume. Um acht Uhr klingelte mein Wecker und mehr oder weniger ausgeschlafen machte ich mich tagfertig. Arho erzählte ich nichts von meinem Traum, ich dachte, es wäre das Beste, ihn einfach zu vergessen. Jonne und ein wahnsinniger Mörder, das passte einfach nicht. Es war kurz vor zehn, als ich mich auf den Weg zu Tiia machte. Sie wohnte in einer netten Gegend ganz in der Nähe von mir. Als ich klingelte, wurde mir die Tür direkt aufgerissen. „Heyyyyyy, Schatzi! Hab schon auf dich gewartet. Lass uns losgehen, ja?“, rief meine Freundin mir entgegen. Ihre hellgrünen Haare hatte sie zu zwei Zöpfen geflochten und sie trug einen Minirock und ein Neckholdertop. Absolut typisch für sie. „Klar. Weißt du schon, wo wir zuerst hingehen?“, antwortete ich. „Ich habe noch nichts gefrühstückt, also ab zur nächsten Fressecke!“ Ich stimmte zu, auch ich hatte noch nichts gegessen und ziemlichen Hunger. Tiia hakte sich bei mir ein und wir gingen los Richtung Innenstadt. Wir kamen zu einem kleinen Bäcker, der anscheinend auch Frühstück anbot, also gingen wir hinein. Es war sehr gemütlich, es gab vier Tische und sehr bequeme Stühle. Wir setzen uns an einen Tisch im hinteren Teil und bestellten je ein französisches Frühstück. Die Ladenklingel bimmelte und ließ mich aufschauen. Eine junge Frau kam herein, gefolgt von einem Mann. Ich wollte gerade wieder wegschauen und mein Croissant mit Erdbeermarmelade bestreichen, als der Mann mich ansah. Moment, das war doch… Jonne! Was machte der denn hier? Und wieso mit einer Frau? Aber wieso fragte ich mich das überhaupt? Wahrscheinlich war die Frau seine Freundin. Wie konnte ich annehmen, dass er solo war? Wie töricht. Die Einladung zum Kaffee kam ja schließlich von mir, in gewisser Weise. Ich hielt seinem Blick nicht stand, schaute auf mein Croissant. Tiias Gelaber bekam ich gar nicht mit. Als ich das nächste Mal hochsah, war Jonne verschwunden. „Willst du gar nichts essen?“, fragte Tiia mit vollem Mund. „Hm? Achso, nein, ich habe keinen Hunger“, antwortete ich. „Dann nehm ichs.“, sagte sie und nahm mir mein Frühstück weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)