Gravity Of Love von Ace-san ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 5: Hard Words And Feelings - Part 1 ------------------------------------------------------ Jonne: Es war noch dunkel als mich irgendetwas aus dem Schlaf riss. Langsam versuchte ich auszumachen, was es sein könnte. Als ich es dann endlich als das Klingeln meines Handys identifiziert hatte, beschloss ich mich einfach noch mal umzudrehen und zu warten bis der Anrufer endlich aufgegeben hatte. Jeder der mich kannte, wusste, dass ich zu dieser Zeit noch schlief, also konnte es niemand wichtiges sein, so dachte ich. Immer wieder lief der Klingelton durch und ich begann mich zu fragen, wer denn da bitte so hartnäckig war. Völlig verschlafen öffnete ich die Augen und blickte zu erst auf meinen Wecker, welcher mir signalisierte, dass es gerade mal kurz vor acht war und danach stieg ich genervt aus meinem Bett und kämpfte mich immer noch völlig übermüdet zu meinem Handy vor, welches ich am Abend zu vor noch ans Ladegerät angeschlossen hatte und bevor ich schlafen gegangen war auch noch angeschaltet hatte. Hätte ja sein können, es ruft jemand wichtiges an, wenn ich noch penne, aber doch verdammt noch mal nich schon um acht. Total genervt ging ich also ans Telefon und meldete mich mit einem „Ja?“, welches wirklich äußerst verschlafen klang, dass fiel sogar mir selbst auf. „Ja, hallo ich bin’s. Auri“, meldete sich die Stimme am anderen Ende, bei der ich schon längst nicht mehr damit gerechnet hatte, sie jemals wieder zu hören. „Ach, Madame lässt auch mal wieder von sich hören. Wie nett. Vielen Dank noch mal, dass du mich gestern so nett hast sitzen lassen“, schmetterte ich ihr meine Meinung entgegen. Erst lässt sie mich sitzen, dann macht sie mich verrückt und lässt mich nicht zur Ruhe kommen und dann weckt sie mich auch noch mitten in der Nacht. Das war nun endgültig zu viel des Guten. „Du Jonne, das tut mir Leid. Ich… ich wollte mich mit dir treffen, aber…“, begann sie mit ihrer Rechtfertigung, doch so richtig schien ihr kein Ende dafür einzufallen. „Aber was? War das Shoppen mit deiner komischen Freundin wohl doch besser und du hast mich vergessen, was? Und wieso rufst du mich überhaupt um diese gottverdammte Uhrzeit an?!?“, fuhr ich also immer noch stinksauer fort. Eigentlich wollte ich sie ja nicht anschreien, wollte mich nicht aufregen, doch ich konnte einfach nicht anders. Es musste einfach raus. All der Ärger, der sich angesammelt hatte. „Können wir uns vielleicht treffen? Dann kann ich es dir erklären“, fragte sich mich daraufhin. Ich dachte ernsthaft ich hätte mich verhört. Sie hatte mich doch jetzt nicht tatsächlich gefragt, ob wir uns noch einmal treffen könnten? Ich zwang mich zur Beherrschung und beschloss ihr noch eine Chance zu geben. Immerhin war das ja auch in meinem Interesse, nur dummer Weise war ich um solch eine Uhrzeit noch nie dazu in der Lage gewesen, so etwas zu realisieren. „Okay, aber nur, wenn du wirklich kommst!“, gab ich dann letztendlich zur Antwort und ich hoffte wirklich, dass das nicht umsonst war. „Ja, das verspreche ich!“, antwortete sie auch sogleich und das wohl sehr glücklich, wie es den Anschein hatte. „Wo denn? Wieder an der Bibliothek? Um zehn Uhr?“, schlug sie vor und ich gab mich widerstandslos geschlagen, nur um direkt danach sofort aufzulegen. „Zehn Uhr!“, dachte ich. „Diese Frau hat doch echt nich mehr alle Tassen im Schrank!“ Nun gut, nicht das mir dieser Gedanke etwas genützt hätte. Im Prinzip hätte ich ja einfach nicht hingehen müssen, doch das wollte ich ihr nun auch wieder nicht antun. Immerhin war ich doch ein anständiger Mensch und legte es nicht darauf an, dass sie mich für das Gegenteil hielt und außerdem liebte ich sie doch. Das konnte ich nicht leugnen. Ich legte mich noch einmal kurz auf mein Bett und dachte über das Telefonat nach. Je mehr sich meine Müdigkeit verzog, desto mehr wurde ich mir dessen bewusst, dass ich ganz schön hart zu ihr gewesen war. Nein, „ganz schön“ ist wohl noch untertrieben. Viel zu hart war ich zu ihr. Ich hatte schlichtweg überreagiert und so etwas passierte mir nun wirklich nicht oft. Das war eigentlich absolut nicht meine Art und ich das ja auch nicht umsonst, denn ich hasste es wenn andere überreagierten und ebenso wenn ich es selber tat. Eine halbe Stunde später beschloss ich dann jedoch endlich aufzustehen und mich fertig zu machen. Immerhin hatte ich nicht mehr allzu viel Zeit und ich wollte ja auch nicht schon wieder zu spät kommen. Sie noch mal enttäuschen kam nicht in Frage. Langsam schleppte ich mich ins Bad. Ich war zwar mittlerweile wach, aber mein Körper war da anderer Meinung und versuchte strickt sich gegen all das zu wehren. Im Bad angekommen duschte ich erst einmal für eine Viertelstunde um all das an diesem Tag bisher geschehene von mir zu waschen. Mit Erfolg. Denn zu mindest konnte ich mein innerliches Brodeln, was ich anfangs nicht unterdrücken konnte, endlich zur Ruhe bringen. Danach ging ich in die Küche um noch etwas zu essen, bevor ich dann zurück in mein Schlafzimmer ging um mir etwas anzuziehen und meinem Aussehen danach im Bad noch den letzten Schliff zu verleihen. Eine Dreiviertelstunde nach Aufstehen machte ich mich nun endlich auf den Weg zur Bibliothek. Weder war ich völlig in Eile noch trödelte ich zu sehr rum. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, genug, um nicht rennen oder mich übermäßig beeilen zu müssen, doch zu wenig, um vollends rumzutrödeln und trotzdem nicht zu spät zu kommen. Auf dem Weg ließ ich mir noch mal alles durch den Kopf gehen. Ich liebte Auri soviel war klar, doch deshalb hatte ich keine Lust wieder versetzt zu werden und deshalb sagte ich mir auch, dass das die letzte Chance sei, die ich ihr geben würde. Wenn sie dann noch einmal angerannt käme, wäre es zu spät und ich würde nicht mehr nachgeben. Ich konnte es mir nun einmal nicht leisten allzu sehr über diese Frau nachzudenken, mir so den Kopf über sie zu zerbrechen und wegen ihr noch völlig den Verstand zu verlieren. Ich hatte Freunde, Verwandte, Bekannte und vor allem Fans, denen ich es nun einmal nicht antun konnte mich wegen so etwas fertig zu machen. Die Leute, denen ich wirklich etwas bedeutete und die es mir auch zeigten, hatten nun einmal Vorrang. Sie hatten das Recht nicht von mir enttäuscht zu werden, nur weil ich mit meinem Leben nicht mehr klar kam, weil ich nicht mehr klar denken konnte. Mein Entschluss stand fest. Das war die letzte Chance die diese Auri bekam und wenn sie sie nicht wahrnehmen sollte, so musste ich sie vergessen. Da gab es kein „aber“. Bereits ein paar Minuten später erblickte ich endlich die Bibliothek, ebenso wie Auri. Ich musste zugeben, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass sie wirklich kommt, doch ich war gerne bereit ihr diese Chance zu geben, die sie ja, wie es aussah, nutzen wollte. Langsam ging ich auf sie zu und begann auch sogleich unser Gespräch. „So, dann erzähl mal!“ „Jonne, es tut mir Leid. Ich weiß echt nicht, was da gestern in mich gefahren ist. Ich war hier, wirklich!“, versuchte sie nun erneut sich zu rechtfertigen, doch diesmal mit ein bisschen mehr Inhalt. Ein Argument hatte sie zwar nicht vorzuweisen, doch ich wollte dennoch probieren, sie nicht gleich zu verschrecken. „Dann scheinen dir unsere ‚Treffen’ ja nicht sonderlich wichtig zu sein, wenn du noch nicht mal eine Viertelstunde wartest“, stellte ich dennoch fest und war auch ehrlich gesagt nicht sehr glücklich darüber, es schon wieder so hart formuliert zu haben. „Ich… ich war irgendwie durcheinander. Und wieso bist du gestern nicht an dein Handy gegangen?“ Ein völlig normale verständliche Frage ihrerseits, dennoch begann es in mir zu kochen und ich konnte es einfach nicht verhindern, dass mein innerer Vulkan auch ausbrach. Es musste wohl einfach raus, so leid es mir auch für sie tat und deshalb redete ich einfach ohne zu denken ohne wirklich zu realisieren, was ich da sagte, wie ich es sagte und… warum ich es sagte. „Vielleicht weil mein Akku leer war und ich das erst nachts um zwölf bemerkt habe?? Und wieso schiebst du jetzt mir die Schuld in die Schuhe? Was soll ich jetzt eigentlich von dir denken?? Sag es mir!! Erst drückst du mir deine Nummer in die Hand, dann rennst du bei unserem Treffen ohne eine wirkliche Erklärung weg, dann rufst du mich an, um mit mir shoppen zu gehen, bist aber nicht am Treffpunkt. Dann rufst du mich morgens um acht, um ACHT Uhr an um dich zu entschuldigen. Und dann machst du MIR auch noch Vorwürfe, weil ich nicht ans Handy gehe, weil mein verdammter Akku leer ist!! Sag es mir, was soll ich von dir halten??“ Ich hielt kurz inne um Luft zu holen, nur um dann ebenso laut fortzufahren. „Seitdem wir uns kennen, bringst du mich regelmäßig beinahe zum Nervenzusammenbruch, seitdem ich dich kenne, habe ich schon ein Dutzend Mal den Glauben an dich verloren. Mensch Auri, macht es dir Spaß, mit mir zu spielen? Hör endlich auf damit!! Ich kann das echt nicht mehr länger ertragen. Und weißt du warum? Weil ich mich in dich verliebt habe, verdammt noch mal!!“ Wartend sah ich Auri an. Ich wusste, dass sie wohl nicht wirklich in der Lage war darauf noch etwas zu erwidern, doch irgendetwas sorgte dafür, dass sie völlig perplex vor mir stand. Als könne sie nicht glauben, was ich eben gesagt hatte, doch… was hatte ich eigentlich gesagt? Kurz dachte ich nach, ehe mir klar wurde, was es sein musste. VERDAMMT… ich hatte ihr einfach so meine Liebe gestanden und das auch noch in solch einer Situation, in solch einem Tonfall, in solch harten Worten. Ich verfluchte mich selbst und meinen Wutausbruch. Selbst wenn sie jetzt wieder davonrennen würde, wenn sie jetzt die Chance einfach aufgeben würde, könnte ich sie nicht mehr vergessen, könnte ich das nicht einfach für erledigt erklären und einfach abhaken, denn ich hatte ihr jetzt meine Liebe gestanden und damit, hatte ich nicht das Recht dazu, dass einfach vergessen. Jetzt musste ich ihr auch beweisen, dass ich sie wirklich liebte und das bedeutete, dass ich ihr jede Chance der Welt geben müsste, nun ja, zu mindest musst ich es ein ganzes weiteres Jahr wenn nicht mehr versuchen, ehe ich es mir selbst erlauben konnte endlich aufzugeben. Doch noch ehe ich genauer darüber nachdenken konnte, geschah das, was ich bereits befürchtet hatte, sie rannte an mir vorbei geradewegs davon. Wohin auch immer. Ich stand noch eine ganze Weile wie angewurzelt einfach nur da, ehe ich mir selbst eingestand, dass es einfach keinen Sinn hatte. Da sie A so schnell eh nicht umdrehen würde und B es sowieso viel zu kalt war. Völlig betrübt machte ich mich also auf den Weg nach Hause. Ich hatte ihr doch nur eine Chance geben wollen. Es sollte wohl einfach nicht sein. Weder standen meine Chancen bei ihr sonderlich gut, wie sie mir ja nun endgültig eindrucksvoll bewiesen hatte, noch ihre Chancen bei mir. Denn die hatte sie sich endgültig zu Nichte gemacht. Dennoch betrachtete ich es als meine Pflicht nicht aufzugeben und es weiter zu versuchen, in der Hoffnung zu leben, dass ich doch eine Chance bei ihr hätte und sie mich doch lieben würde. Auch wenn das alles völlig aussichtslos war. In Gedanken versunken, lief ich durch die Straßen. Immer wieder durchdachte ich alles. Mal war da etwas für sie und dann wieder etwas gegen sie. So recht konnte ich mich nicht entscheiden, was ich nun tun sollte. Aber ich war mir sicher, dass es jetzt erst einmal das Beste war, nach Hause zu gehen. Schritt für Schritt kam ich dem Ort näher den mein Herz nun am meisten begehrt, dass wusste ich, doch als ich direkt davor stand, musste ich feststellen, dass es dennoch nicht der Ort war, an den ich dabei gedacht hatte. Allerdings war dieser Ort vielleicht auch der bessere, jetzt wo ich ihn vielleicht einmal mehr mehr brauchte als alles andere. Hastig durchsuchte ich meine Tasche nach dem Schlüssel, in der Hoffnung, dass ich ihn überhaupt dabei hatte und ich hatte Glück, denn nach wenigen Minuten fand ich ihn. Langsam schritt ich zur Tür und schloss sie auf. Ich betrat das Haus und ging den Flur entlang bis ich endlich angekommen war und vor dem Raum stand, zu dem es mich in solchen Moment immer gezogen hatte. Doch eigentlich war es weniger der Ort, sondern viel mehr, dass was darin stand und die Tatsache, dass die Atmosphäre des Raumes einfach viel besser zu alledem passten. Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat ein. Schnurstracks ging ich auf die gegenüberliegende Seite des Raumes zu und ergriff eine Freundin, ohne die ich schon das ein oder andere Mal an der Stärke meiner Gefühle gestorben wäre, zu mindestens glaubte ich das, meiner Gitarre. Sie war es, die mir immer geholfen hatte jedes Gefühl zu verarbeiten und aus etwas Negativem etwas Positives zu machen. Ich ging rüber zu der Couch die auf der linken Seite des Raumes stand und setzte mich mit meiner Gitarre hin. Nachdem ich sie kurz etwas gestimmt hatte, begann ich nun einfach ein paar unserer Songs zu spielen. Solche, die zu der Situation oder meinem jetzigen Gefühl passend erschienen. Meine Finger glitten über die Saiten und meine Stimme gab den Text zu kraftvoll wieder, wie es ihr möglich war und das war nicht besonders kraftvoll, denn ständig wurde der Gesang durch ein Schluchzen gestört. Ich konnte nicht einmal verhindern, dass mir einige Tränen die Wangen hinab rannen und schließlich auf meiner Gitarre landeten, so wie schon so viele vor ihnen. Selbst wenn ich es versucht hätte, wäre es mir wohl unmöglich gewesen, meine Gefühle noch zurückzuhalten. Doch in diesem Moment wollte ich es auch nicht. Ich nutzte die Gelegenheit und ließ alles raus. Nach dem ich mich etwas eingespielt und abgeregt hatte, konnte ich mich nun der endgültigen Verarbeitung meiner Gefühle widmen und ging zu einem kleinen Schrank der ebenfalls in dem Raum stand. In ihm kramte ich nach einem Blatt Papier und einem Stift und ging dann wieder zurück zu der Couch und griff nach meiner Gitarre. Ich fing an irgendetwas zu spielen, was mir gerade in den Sinn kam und meine momentanen Gefühle widerspiegelte und als ich endlich eine geeignete Melodie gefunden hatte begann ich damit nach den passenden Worten zu suchen und sie nach und nach auf das Blatt zu schreiben. Mehr und mehr nahm der Song Gestallt an und mehr und mehr schaffte ich es meine Gefühle zu verarbeiten und aus ihnen statt negativer nun positive Energie zu schöpfen. Der Song schaffte es nun mehr und mehr mir Kraft zu schenken. Er gab mir so viel Kraft und positive Energie, dass ich mit seiner Hilfe endlich den letzten Rest meiner negativen Gefühle und Gedanken besiegen konnte. Erneut ein Kampf gegen meine Gefühle, den ich mit meiner Gitarre bewaffnet austrug und schlussendlich gewann. Wieder und wieder spielte ich mein neues Werk und verlor mich schließlich völlig in ihm, so dass ich gar nicht bemerkte, wie sich hinter mir die Tür öffnete und jemand eintrat. Erst als die Person direkt vor mir stand, registrierte ich ihre Anwesenheit und sah auf. „Hei“, begrüßte mich mein rothaariger Freund. „Hei Antti“, gab ich zurück und hoffte, das man mir nicht ansah, dass ich noch vor weniger Minuten geweint hatte. „Wie immer pünktlich was? Sieht dir ja eigentlich gar nicht ähnlich. Na gut, obwohl, bei den Proben schaffst du es ja doch meist pünktlich zu sein und manchmal auch etwas früher zu kommen“, begann unser Bassist mich zuzuquatschen. „Wie Proben?“, fragte ich ihn dann. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass wir heute proben wollten. „Ja doch Proben, das hatten wir doch ausgemacht oder?“, kam nun seine Frage zurück. „Ich…“, begann ich völlig verwirrt und versuchte meine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, ob wir heute wirklich proben wollten, doch dann kam mir der morgige Tag, als verabredeter Tag für die nächste Probe in den Sinn. „Wollten wir nicht morgen proben?“, erkundigte ich mich nun danach, was richtig sei. „Nun ja… ja… das hatten wir erst ausgemacht, aber Larry meinte heute Morgen als ich mit ihm zusammen nach Hause ging, dass wir heute proben wollten und auch auf mein mehrmaliges Nachfragen, beharrte er darauf, dass heute die nächste Probe anstünde. Aber da hat unser Larry wohl im Vollrausch mal wieder ein paar Daten durcheinander gebracht, was?!“, erklärte mein Gegenüber lachend. Ja das war Larry, verdammt verpeilt manchmal, besonders, wenn er betrunken war. „Tja, kommt Larry denn dann heute?“, wollte ich von Antti wissen, doch eigentlich konnte der das wohl genauso wenig genau wissen wie ich. „Hm… ich denke nicht. Der wird sich ins Bett gelegt haben und bis morgen durchpennen, wie ich ihn kenne und dann morgen aufwachen und denken es sei heute, wie verabredet zur Probe erscheinen und denken er hätte Recht gehabt, dass die Probe HEUTE sei“, erläuterte Antti seine wirre, aber dennoch logische Ausführung. Doch wie wirr es auch sein mochte, zweifeln, tat ich daran nicht, denn ich kannte Larry nur zu gut und wusste genau, dass er so etwas durchaus drauf hatte. „Und wie geht es dir so?“, stellte Antti nun die Frage, die ich eigentlich am wenigsten hören wollte und die ich schon gänzlich verdrängt hatte. „Naja… ganz gut soweit“, antwortete ich knapp. Doch Antti sah mich nur wissend an. „Es ist wegen dieser Frau nicht wahr? Hat sie dir wehgetan?“, vergewisserte er sich, dass er Recht hatte. „Ja, ich… ich weiß nicht, wahrscheinlich soll es einfach nicht sein. Ich weiß nicht was in ihr vorgeht und warum sie das alles tut. Sie bringt mich völlig um den Verstand und dann konnte ich nicht mehr und bin ausgerastet und habe ihr dabei meine Liebe gestanden und daraufhin lief sie einfach weg und wieder einmal weiß ich nicht wieso. Antti, ich verstehe Auri einfach nicht. Aber das ist jetzt auch egal. Ich habe meinen Kampf bereits ausgetragen und ein neues Werk ist bereit gleich bei der nächsten Probe bearbeitet zu werden und damit hat sich das Thema erledigt!“, erklärte ich mehr mir selbst als Antti. „Nein, es ist nicht erledigt. Jonne ich kenne dich nur zu gut und ich weiß genau, dass sich so ein Thema für dich nicht so einfach erledigt, das tut es für die wenigsten Menschen und du bist nun mal ein besonders emotionaler Mensch und deshalb braucht es bei dir noch länger als bei anderen“, versuchte Antti mich von meinem falschen Pfad wieder runter zukriegen. „Aber es dauerte doch schon viel zu lang“, begann ich meinen Entschluss zu rechtfertigen. Auch wenn ich es mir ja eigentlich nur einredete. Denn eigentlich wusste ich, dass Antti mehr als nur Recht hatte. „Das mag sein, aber alles braucht seine Zeit und ich denke, ein weiterer Versuch könnte endlich das gewünschte Ergebnis bringen“ redete Antti nun schon fast wie Liebeshoroskop auf mich ein. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht leugnen, dass Antti Recht hatte und musste es mir wohl oder übel auch eingestehen. Traurig über diese Tatsache, dass das doch noch nicht das Ende war, rann mir erneut eine Träne übers Gesicht. „Ja Antti es stimmt… das Thema ist noch nicht vorbei und wahrscheinlich wäre es angebracht noch nicht aufzugeben…“ „Nicht nur wahrscheinlich“, unterbracht mich mein Freund, „Ganz sicher sogar und ich weiß, dass du stark genug bist, es noch einmal zu versuchen und auch wenn es schief gehen sollte, das ganze durchzustehen.“ Darauf konnte nun selbst ich nichts mehr erwidern. Ich nickte nur stumm und gab ihm Recht. Erneut würde ich es versuchen und deshalb hoffte ich, dass dies auch nicht vergebens sein würde. Doch wollte ich auch nichts dem Zufall überlassen und überlegte deshalb, wie ich sie nun endgültig für mich gewinnen konnte und auch in diesem Fall war mein guter Freund Antti mehr als nur eine Hilfe und ich war froh, dass er da war. 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