Here we Go von beanies_flauschi (7. Kapitel ist on <3) ================================================================================ Kapitel 3: Gedanken ------------------- Kapitel 3: Gedanken ~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_~~~~~_**_ Ich wusste nicht, wie lange ich so da gestanden war und ihm nachsah, doch es musste ein ganzes Weilchen gewesen sein. Nayuta. Der Name hallte in meinem Kopf wieder, wie ein Echo. Hoffentlich würde ich den jungen Mann wieder treffen. Ich musste zugeben, auch wenn ich ihn noch nicht lange - um genau zu sein eigentlich noch gar nicht - kannte, ich mochte ihn. Er war nett, freundlich und hilfsbereit. Sicher war er auch treu und zuverlässig, sowie vertrauenswürdig. Das Lächeln lag noch immer auf meinen Lippen und irgendwie erinnerte mich der Tee, der süßliche einladende Kuchenduft und die Wärme des Cafés plötzlich an meine Oma. Die wohl netteste, alte Dame, die ich je in meinem Leben gekannt hatte. Damals hatte ich so gut wie jeden Nachmittag mit meiner Oma eine Tasse guten Tee getrunken. Ich war immer direkt nach der Schule - auf dem schnellsten Weg - nach Hause gegangen, hatte etwas gegessen und dann leise an Omas Tür geklopft. Ich war jedes Mal mit einem freudigen Lächeln hinein gegangen und hatte sie mit einem kurzen Küsschen auf die Wange begrüßt. Ich hatte meine Oma wirklich geliebt. Sie war eine Person gewesen, mit der ich über alles sprechen konnte. Egal ob es um die Schule, meine Freunde oder etwas anderes ging. Sie hatte mir immer Gehör geschenkt. Oftmals dauerten unsere Gespräche länger als eine Stunde, doch es machte mir Spaß. Ich liebte es einfach, ihre Geschichten zu hören. Am liebsten hatte ich diejenigen gehört, in denen sie mir von ihren Erlebnissen berichtete, von ihrem Leben als Mädchen, in meinem Alter. Ich hatte mich immer gewundert, in was für Verhältnissen sie gelebt hatte. Anschließend spielten wir eigentlich noch eine Partie Rummycup, das war aber jedoch davon abhängig, wann Mutter heimkam. Das ruhige, hohe Klingeln des kleinen Glöckchens über der Tür ertönte wieder und ich schreckte aus meinen Gedanken auf, blinzelte verwirrt. Jetzt war es mir doch schon wieder passiert! Ich war erneut in den Erinnerungen meines früheren Lebens versunken. Aber komisch war es schon gewesen, schließlich war dies nun einer der unpassensten Momente, an meine Oma zu denken. Ich seufzte leise, ließ den Fünfer in meiner Hosentasche verschwinden und trat dann zur Tür. "Auf Wiedersehen.", meinte ich noch zur Bedienung und trat dann auch schon hinaus. Nach wie vor, war es heute doch ein relativ gutes Wetter. Ich warf beim Gehen einen kurzen Blick in die Schaufenster der Geschäfte und überlegte mir dabei, was ich nun mit dem Geld machen sollte. Ein Fünfer. Für mich war das ein ganzes Vermögen. Die anderen Leute hätten mich bestimmt ausgelacht, hätte ich ihnen das gesagt. Doch sie verstanden das nicht. Sie konnten nicht nachvollziehen, wie es war, kein Geld zu haben. Wie es war, wenn man auf der Straße lebte. Immerzu musste man sich Gedanken machen, wo man einen Platz zum Schlafen fand, wo man sein Essen und Trinken herbekam. Und nicht nur das, man musste auch gut auf sich aufpassen. Es gab genug Straßengangs, die einen überfielen und ausraubten oder einen zum Spaß einfach mal einen Satz heiße Ohren verpassten. Ziellos bog ich schließlich an einem kleinen Kiosk - der so gut wie alles verkaufte - ab und überquerte eine kleine Wiese. Hier war ich schon oft gewesen. Es war eine Art Zufluchtsort und auch mein Lieblingsplatz. Ich ging noch ein Stückchen weiter und blieb dann stehen. Das Gras würde wohl zu nass zum sitzen sein. Prüfend bückte ich mich und strich mit der Hand über die einzelnen Halme. Schade, es war wirklich zu nass. Ich seufzte leise und ging nun doch weiter. Hier einfach herum zu stehen, war schließlich auch blöd. Ein paar Minuten später hatte ich dann auch schon den Park erreicht. Ich sah mich interessiert um, sogar jetzt waren schon einige Leute unterwegs. Das meiste waren ältere Frauen und Herren oder auch Schüler die früher Schluss hatten - ob sie schwänzten? - manchmal sah man auch jemanden, der mit seinem Vierbeiner Gassi ging. Ich beobachtete die Menschen in meiner Nähe und ließ mich dann auf einer alten Bank nieder - vorher wischte ich sie so gut wie möglich trocken. Ich stützte die Arme auf die Knie, legte den Kopf darauf und dachte ein wenig nach. Heute würde es wieder total langweilig werden. Und schon wieder dachte ich an Nayuta. Um genauer zu sein, an seine warmen Worte und das wunderbare Lächeln auf seinen Lippen. Anfangs - als ich das erste mal an dem Café vorbei gegangen war, war mir gar nicht aufgefallen, wie gut er aussah. Ich musste schmunzeln. So viel hatte ich wirklich schon seit längerem nicht mehr mit jemanden gesprochen und schon gar nicht, mit so jemand Nettem. Langsam strich ich über das Pflaster an meine Wange. Nayuta hatte mich wirklich gut verarztet - auch wenn das Desinfektionsmittel wie Feuer gebrannt hatte. Irgendwie war er ganz anders, als die anderen. Ich wusste auch nicht genau, wie man es definieren konnte. Er war es eben einfach. Er war etwas besonderes. Ich schluckte. Wieso dachte ich eigentlich soviel über diesen Mann nach? Er hatte mich gerettet, mich verarztet und mir sogar einen Tee spendiert, nicht zu vergessen: er gab mir auch den Fünfer. Aber trotzdem, wieso wollte er mir nicht aus dem Kopf gehen? Es war, als würde sich in meinem Kopf, das Geschehene immer wieder und wieder wiederholen. Ein leiser Seufzer drang aus meiner Kehle und ich lehnte mich entspannt zurück. "Nayuta..", sprach ich flüsternd seinen Namen aus. Sein Name hatte einen schönen Klang oder? "Entschuldigung, haben Sie etwas gesagt?", ich zuckte etwas erschrocken zusammen und starrte die alte Frau neben mir an. Ihr weißes Haar war zu einem ordentlichen Dutt zusammengebunden und sie trug eines der üblichen alten Kleider, mit einem selbst gestrickten - zumindest nahm ich das an - Jäckchen darüber. Außerdem hatte sie einen alten Stock bei sich. "N-nein.", erwiderte ich errötend. Ich hatte gar nicht gemerkt, das sie neben mir Platz genommen hatte. Schnell setzte ich mich wieder ordentlich hin und musterte mein Umfeld. Gut, ansonsten schien sich nichts sonderlich verändert zu haben. Meine Wangen glühten noch immer etwas. Wie peinlich! Zum Glück hatte sie nicht auch noch verstanden, was ich gesagt hatte. Die alte Frau schwieg wieder und fing dann an, in ihrer Tasche zu kramen. Sie nahm zwei Bonbons heraus - aus einer neu gekauften Verpackung - und reichte mir einen. "Hier, nehmen Sie. Die sind wirklich gut." Ich griff nach dem Bonbon und nickte. "Danke." Langsam löste ich das Papier und schob mir die Süßigkeit in den Mund. Mhh. Das Bonbon war wirklich lecker. Soweit ich es beurteilen konnte, war es ein Kirsch-Bonbon. Ruhig stopfte ich das Papierchen in meine Hosentasche - zu den paar Knöpfen und Cents - und blieb sitzen. Ein Lächeln spielte auf meinen Lippen, heute hatte ich wohl wirklich eine Art 'Glückstag' gehabt. Es war selten, das ich so etwas wie einen Bonbon zwischen die Zähne bekam. Genüsslich lutschte ich es zu Ende und stand dann auf. "Ich werde dann mal weitergehen. Dankeschön für das Bonbon, es schmeckt wirklich lecker.", die Frau winkte kurz ab und lächelte. "Das hab ich gerne getan. Tschüss und passen Sie auf sich auf." "Keine Sorge, das werde ich.", ich winkte ihr noch kurz zu und ging meinen Weg dann weiter. Tja, da es langsam dunkel wurde, konnte ich mir jetzt wieder einen Schlafplatz suchen. Vielleicht konnte ich ja sogar noch einmal da übernachten, wo ich die Nacht zuvor verbracht hatte? Mal sehen... ^^~~~~~~*******~~~~~~~~^^~~~~~~*******~~~~~~~~^^~~~~~~*******~~~~~~~~^^~~~~~~**** Soo hiermit ist auch das 3te Kapitel abgeschlossen x3 *smile* Ich hoffe mal die Story gefällt euch noch immer =D und ihr habt viiiiiel Spaß beim lesen *g* Gomen, das es etwas gedauert hat, aber jetz is es ja da und ich werde mir weiterhin mit dem Schreiben viel Mühe geben. Würde mich über Kommis freuen LG Eure Darki~ *alle knuddl* *kekse verteil* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)