Distance von Myobie (Tränen der Vernunft ItaxSaku) ================================================================================ Berührung [zensiert] -------------------- Ohne Bewegung saß er auf dem Sofa und schien zu warten. Auf was, das wusste er selber nicht ganz so genau. Stille umgab seine Gestalt, die ganze Wohnzimmereinrichtung ahnte, dass seine Stimmung an diesem Tag nicht gerade die Beste war. Ein gelegentliches Schaben und leise fluchende Worte waren die einzigen Geräusche, die aus dem Nebenraum hin und wieder an seine Ohren drangen. Nervend, doch erträglich, nicht abstellbar. Sakura stand mit schlechter Laune, die in großen geschwungenen Lettern auf ihre Stirn tätowiert zu sein schien, in der Küche und versuchte, die klein geschnittenen Stücke des gefangenen und bereits zerlegten Hasen zu braten, was allerdings nur sehr wiederwillig gelang. Das Fleisch brannte immer wieder in der Pfanne an, sodass sie mit einem Wender versuchen musste, es vom Boden abzukratzen. Während dieser Arbeit stieß sie Flüche aus, die der Uchiha wohl im Wohnzimmer noch hören konnte. Multitasking war wohl eine ihrer Stärken, doch wenn eine der gleichzeitig stattfindenden Beschäftigungen Kochen hieß, begann sie zu verzweifeln. Nicht einmal, wenn sie sich voll auf dieses Vorhaben konzentrierte, wollte ihr auch nur irgendetwas gelingen. Früchte bekam sie zubereitet, einfach in eine Schüssel würfeln und servieren, fertig. Doch momentan wandelten ihre Gedanken nicht um das Essen. Seit des letzten Tages ging er auf Abstand, dauernd fragte er sich selbst, was ihn zu dieser Aktion geritten hatte. Er wollte sie von sich fern halten, nicht das Gegenteil davon erzielen! Oder etwa nicht? Als er seine Gedanken wieder zu dem Anblick, den Berührungen und den laut geschrienen Worten abschweifen ließ, spürte er eine Regung zwischen den Beinen. Schlecht war es auf keinen Fall gewesen. Das konnte doch nicht wahr sein. Seit wann ließ er sich von einfachem Sex so aus der Bahn werfen? Sie konnte nicht kochen, das war Itachi sehr wohl bewusst. Normalerweise gesellte er sich zu ihr in die Küche, gab ihr einsilbige Anweisungen, wenn er einmal mehr die leisen Flüche hörte, die während der Zubereitung ihren Mund verließen. Wo er gelernt hatte, mit Kochlöffel und Fett umzugehen, wusste sie nicht, hatte nie gefragt, doch im Moment würde sie ihm diese Frage ganz sicher nicht stellen. Er ging auf Abstand, das wusste sie. Seit dem gestrigen Tag sprach er nicht ein Wort mehr mit ihr. Er hatte ihr den Hasen, blutüberströmt, mit tot blickenden Augen, auf den Tressen gepfeffert und war dann ins Wohnzimmer verschwunden, wo er anfing, die Wand mit tödlichen Blicken zu bedenken. Zwar war sie seitdem nicht nach ihm schauen gegangen, doch glaubte sie, die Wand noch immer vor Angst ächzen und knacken zu hören. Das ging nun schon seit ganzen drei Stunden so. Was er hatte, war ihr schleierhaft. Hätte sie sich doch bloß nicht darauf eingelassen. Seufzend setzte sie wieder den Pfannenwender neben das Fleisch und schabte es vom heißen Stahl, als ihr plötzlich einfiel, dass sie gar kein Fett benutzt hatte. ** Sasuke stolperte mehr über die niedergefallenen Bäume, die ausgewachsenen Wurzeln, das hohe Gras, als das er über sie hinwegsprang. Seine sonst so grazile Art ließ nun zu wünschen übrig. Eiskalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, den er sich von Minute zu Minute wegwischte, aber nicht weniger zu werden schien. Keuchend blickte er auf und erkannte in weiter Ferne die Felsen, die weit über seinem Ziel prangten. Die steinernen Abbilder der Hokage, die mit viel Arbeit aus den Steinen geschlagen worden waren, schienen ihm direkt ins Gesicht zu blicken, ihn davon abhalten zu wollen, sein Ziel zu erreichen. Tsunades Kopf war der letzte, der in die Steinwand gemeißelt wurde, unterschied sich kaum von den vier vorangegangenen, doch er hatte ihn bisher nicht gesehen, beobachtete ihn genau. Es brachte ihn um, fraß sich immer weiter in sein Fleisch, bis es die lebenswichtigen Organe gefunden und ausgelöscht hatte. Die Wunde brannte, die Orochimaru ihm kurz vor seinem Tod zugefügt hatte. Er hatte gelacht, sich heiser gelacht, abstrakt, nicht wie ein Mensch und erst jetzt verstand er die Bedeutung dieser Fratze. Die Schlange hatte damit gerechnet, dass Sasuke sich irgendwann gegen ihn wenden würde, wie es schon so viele vor ihm getan hatten, hatte sein eigenes Schutzschild erfunden. Diese eine Berührung von dem aschfahlen, häutigen Wesen hatte gereicht, ihm diesen langwierigen, schmerzerfüllten und bedrohlichen Tod aufzudrängen. Wie in Zeitlupe spielte sich diese Szene vor seinem geistigen Auge immer und immer wieder ab, wie er sich auf einem Knie abstützend, in einer Hand das blitzartige Chidori, zum letzten Schlag bereit machte und einen Augenblick nicht aufpasste. Die sprichwörtliche Schlange hatte schon lange die grüne Farbe und die Form eines der gefährlichen Häuter angenommen, kam blitzschnell auf ihn zugeschlängelt und biss ihn in die offen dargebotene Seite. Im nächsten Moment die Blitze in seinem langgezogenen Körper vergrabend, tat er sich schon siegessicher, doch jetzt merkte er, dass ein gewonnener Kampf ganz anders aussah. Vor allem lebendiger. Die Hitze in seinem Körper wurde immer schlimmer, vergleichbar mit heißer Asche, die sich durch die Haut fraß, nur um ein vielfaches schlimmer. Trotzdem zitterte er vor Kälte. Tsunade war die einzige, die ihm helfen konnte, zumindest die einzige Person, von der er wusste, dass sie sich auf das Heilen verstand. Wenn selbst Orochimaru die Hilfe seiner ehemaligen Teamkameradin brauchte, konnte sie nicht schlecht sein. Nur wie er an den Anbu vorbei kommen sollte, die das Tor Konohas bewachten, wusste er noch nicht. In normaler Verfassung hätte er sich einfach vorbeigeschlichen oder ein kleines Blutbad angerichtet, je nachdem, welche Laune er gerade besaß, doch so geschwächt wie jetzt, war das fast unmöglich. Doch er wäre kein Uchiha, wenn nicht selbst tausendfach unmöglich möglich gemacht werden könnte. Er verzog sein Gesicht zu einem krampfhaften Lächeln und legte die übrig gebliebene, ihm wie hundert Kilometer vorkommende Strecke zurück und staunte nicht schlecht, als er plötzlich vor einem schlecht gelaunten Kakashi, der beide Arme vor der Brust verschränkt hatte, und einer anderen, müde aussehenden Gestalt stand, die ihm mehr als bekannt war. Sein altes Team schien gerade eine neue Mission zugeteilt bekommen zu haben. „Sasuke.“ Nur aus weiter Ferne hörte er, wie jemand seinen Namen rief, der viel zu fröhlichen Stimmlage nach, schloss er auf Naruto, der sich blitzartig auf ihn zubewegte. Mit schnellen Bewegungen hatte er ihn an seine Seite gezogen, stützte ihn mit beiden Armen. „Gefunden.“, schrie der Blonde und eilte mit aufbrausender Geschwindigkeit in Richtung Dorf zurück, das keine hundertfünfzig Meter entfernt lag. Dass der Uchiha ihm nicht nachkam, bemerkte er nicht einmal. Erst, als ein lautes Husten ertönte und Sasukes, auf seiner Schulter platzierter Arm, herab rutschte, bemerkte er, das etwas nicht stimmte. Als er sich auch noch auf den Boden setzte und das Husten immer kratziger wurde, blieb Naruto endlich stehen und sah auf das schwarze Knäul, das sich zitternd auf der harten Erde krümmte. „Dem geht’s nich gut.“, stellte er dann trocken fest, während Kakashi ihn für dieses dumme Kommentar am liebsten geköpft hätte. „Es war also keine einfache Verletzung, die er mit sich rumgetragen hat.“, dachte er und kniete sich neben den Schwarzhaarigen, der sich langsam zu beruhigen schien. Mit einem Ruck hob er ihn auf beide Arme und machte sich schnellstmöglich auf den Weg ins Krankenhaus. Sie wollten ihre Mission doch nicht versauen. ** Man hörte nur das Wasser gegen die Ränder der weißen Wanne klatschen, die kleinen Wellen schwabten teilweise über und benetzten den Boden, doch sie blieb still, starrte einfach nur in seine nachtschwarzen Augen. Ihre Arme waren blitzschnell vor ihre nackten Brüste gewandert, die Beine so weit wie möglich angezogen, sodass er ihre Scham nicht sehen konnte, nur war es dafür bereits zu spät. Es schienen Stunden zu vergehen, in denen sich keiner von beiden rührte, doch in Wirklichkeit saß sie nur ein paar Sekunden so zusammengekrümmt da und blickte in seine viel zu tief reichenden Augen. Als könnte sie plötzlich verstehen. Er hatte sich über den Badewannenrand gebeugt und blickte in die funkelnden Augen, die ihm nicht verrieten, was sie über sein unerwartetes auftauchen dachte. Auch ihm schien die Zeit viel zu langsam zu vergehen, bevor sie ihre zarte Stimme erhob. „Was machst du hier? Ich bade gerade.“ Ein Wispern nur erfüllte den Raum, doch klang ihre Stimme so fest, wie er es bei ihr zuvor noch nicht häufig gehört hatte. Ihre Augen verfolgten seine nächsten Schritte, wie er sich sachte nach vorne neigte, der schwarze Pferdeschwanz über seine Schulter fiel und er seine muskulösen Arme um ihren zarten Körper schlang. Mit einem Ruck zog er sie zu sich nach oben, drückte ihren dampfenden Körper an den seinen und machte ihr mit einer gezielt gesetzten Handbewegung klar, dass sie ihre Beine um sein Becken schlingen sollte. Ihr Gesicht war rot vor Hitze, das Wasser, in dem sie bis eben gelegen hatte, viel zu heiß. Ohne Wiederworte schlang sie ihre nackten, nassen Oberschenkel um seine Hüfte und vergrub ihre Finger in seinem Nacken. Auch wenn sie nicht den Verdacht hegte, dass er sie hinab fallen lassen könnte, so verzehrte es sie nach seiner Nähe. Jede Sekunde in seinem Beisein wollte sie genutzt haben. Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie bemerkte, dass sein Oberkörper frei war und er sie gerade an sich drückte. Deutlich spürte sie die auf und ab Bewegung seines Brustkorbs, der ihre Brüste leicht mitschwingen ließ. Die Nässe an ihren Gliedern tropfte unaufhörlich nach unten, schlug in kleinen Tropfen auf dem Boden auf, als er sich ohne Warnung in Bewegung setzte und sie aus dem Badezimmer brachte. Ihre innere Stimme schrie nur noch, dass sie sich wehren sollte, sich aus seinen starken Armen losreißen und verschwinden solle, doch verscheuchte sie diesen Gedanken schnell wieder. Itachi musste mitbekommen, wie ihr Herz zu rasen begonnen hatte, als er sie einfach so aus der bequemen Badewanne gezogen hatte. Schämen tat sie sich schon fast für das schnelle Pochen, hörte sie doch seines in normalem Takt wippen. Als sie ihre Gedanken das nächste Mal zusammenraffen konnte, bemerkte sie, dass er anscheinend an seinem Ziel angekommen war. Er bewegte sich nicht mehr. Sakuras Gesicht war an seine Schulter gelehnt, die langen, vor Nässe schweren Haare hingen ihren Rücken hinab. Langsam öffnete sie die grünen Seelenspiegel und bemerkte, dass er mit ihr auf dem Schoss auf einer unbekannten Decke saß, anscheinend waren sie in seinem Zimmer. Noch nie hatte sie es zuvor betreten. Seine Hände übten Druck auf ihren Rücken aus und sie rutschte automatisch ein kleines Stück näher an seine muskulöse Brust heran. Noch etwas tiefer und er würde ihren Arsch befummeln, doch irgendwie schien ihr das im Moment nichts auszumachen. Eine Weile saßen sie so da, ohne Regung, ohne Bewegung. Sie nackt, so nah an ihn gepresst, das er auf keinen Fall etwas sehen konnte. Obwohl sie sich schon öfter einem Mann unbekleidet gezeigt hatte, war es bei Itachi etwas anderes, sie hegte Gefühle für ihn, vertraute ihm nicht nur. Ein sachtes Ziehen an ihrem Hinterkopf machte ihr deutlich, dass er eine ihrer blassrosa Haarsträhnen in die Hand genommen hatte und daran ziehen musste, widerwillig löste sie sich von seiner Schulter und blickte in seine immer noch schwarzen Augen. Etwas Hartes drückte an ihren Oberschenkel, als er sich ein kleines Stück auf sie zubewegte und sachte seine Lippen auf die ihren legte. Sofort schaltete Sakuras Gehirn und sie begann, ihren Mund etwas zu öffnen und drückte sich noch fester gegen ihn. Sie wollte sich nicht noch einmal Vorwürfe machen müssen, weil sie seine zärtlichen Berührungen, die viel zu selten geschahen, nicht erwidert hatte. Mit einem Finger wanderte er langsam ihre Wirbelsäule hinauf und vergrub die Hand in ihrem nassen Haar, machte die sanfte Berührung zu einer verlangenden, drückte ihre Lippen noch fester gegen die seinen. Dass sie nackt war, war plötzlich wie aus ihren Gedanken geblasen, dass sie auf seinem Schoss saß und sich langsam mit seinen Hüften mit bewegte, störte sie nicht. Ein Verlangen war plötzlich in ihrer Brust gewachsen, das noch nicht oft gestillt wurde, erst wenige Male hervorgekommen war. Ihre Hand wanderte von seinem Genick über sein Schulterblatt, weiter über seine wohlgeformten Bauchmuskeln, die sie zwar nicht sehen, doch dafür umso deutlicher spüren konnte, hinab über seinen Bauchnabel bis zu seiner Hose. Mit ungeübten Fingern öffnete sie einen Knopf nach dem anderen, zählte unbewusst mit, wollte sich ablenken, ablenken von ihm. Sobald sie sich mit ihrer Hand versichert hatte, dass alle Knöpfe offen waren, fuhr sie mit sachtem Druck über die Mitte seiner Oberschenkel, bemerkte kaum die sich für eine Sekunde in ihr Fleisch krallenden Finger. Er zog sie mit sich nach hinten auf das weiche Bett, ließ sich langsam nach hinten fallen, den Kuss nicht unterbrechend. Als sie auf seiner Brust lag, erhob sie sich etwas, um ihm die Luft nicht zu nehmen und strich langsam, etwas zögernd über seine Unterlippe. Als er den Mund öffnete, wollte ihre Zunge gerade das unbekannte Gebiet erforschen, als er ihr zuvorkam und sie sachte zu einem Zungenspiel herausforderte. Wenige Augenblicke später landete seine Hose auf dem Boden, achtlos aus dem Bett geworfen. Ihre mittlerweile trockenen Hände strichen sanft über die Innenseite seiner Oberschenkel, während sie seinen Bauch mit Küssen übersäte. Ihre Bewegungen kamen ihm etwas unbeholfen vor, denn er bemerkte das leichte Zittern, das ihre Berührungen mit sich brachten. Sie schien nicht richtig zu wissen, was sie tun sollte oder hatte Angst vor ihm. Doch als sie den Kopf etwas anhob und in seinen Augen eine stumme Frage erkannte, schloss sie für einen Moment die funkelnden grünen Augen, strich mit der Hand über sein steifes Glied, das immer noch von dem Stoff seiner mittlerweile viel zu engen Boxershorts verhüllt wurde und zog langsam an dem schwarzen Material. Er erhob sich etwas, während sie ihm auch das letzte Stück Stoff vom Körper zerrte. Sie konnte doch schlecht nein zu einem Massenmörder sagen, der sie gerade dazu aufforderte, ein kleines Schäferstündchen mit ihm zu halten. Als sie sich plötzlich auf dem Rücken liegend und beide Arme über dem Kopf gefesselt wiederfand, drückte sie die Knöchel fest aneinander, da die Fessel etwas fest saß. „Das tut weh.“, sprach sie, doch die Worte schien er nicht zu hören, wollte sie nicht beachten. Ein langes, von ihr durch lautes Seufzen und Stöhnen umhülltes Liebesspiel begann, als er sich zwischen ihre Beine setzte und sich über ihr abstützte. Seine Stimme war leiser, kaum hörbar, doch auch ihm gefiel dieses Spiel. Dass sie ihre Handgelenke mehrfach aus den Stricken winden wollte, brachte ihr nur Schmerzen ein, doch die schien sie nicht einmal zu bemerken. Als ein letztes Stöhnen durch seinen Körper ging, zog er sich schnell aus ihr zurück und ergoss die Samen über ihren nackten Bauch, ein Kind brauchte er nun wirklich nicht. Mit einem weichen Tuch wischte er seine Spermien von ihrer Haut und seinem sich erschlaffenden Glied und zog sich die achtlos beiseite geschmissenen Klamotten wieder an. Er setzte sich kurz neben sie, als er bemerkte, dass sie wirklich sehr erschöpft war und ihr Atem so schnell ging, als hätte sie einen Marathon hinter sich gebracht. Kurz legte er seine Hand auf ihren Oberkörper, neigte sich zu ihr herab, gab ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und band die Fesseln los. An den Seilen klebte frisches Blut, als er den Knoten löste und er stellte sich die aufgescheuerten Handgelenke vor, die seinen Gedanken in etwa entsprachen. Er befreite die Decke unter ihrem Leib und legte sie sanft auf ihre Gestalt, bevor er ohne ein Wort aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich zuzog. ** Nachdem sie das Fett aus dem Hängeschrank genommen und ein kleines Stück davon zu den Hasenstücken in die Pfanne gegeben hatte, brannten sie nicht mehr am Boden an, doch die schwarzen Stellen konnte sie nicht wegzaubern. Als sie sich dann schon freute, dass das dieses Mal ihr einziger Fehler gewesen war, wurde sie vom Reis enttäuscht, den sie gerade abschütten wollte. Ihr Mund zuckte an einer Seite verdächtig nach oben, bevor sie ein lautes „Scheiße.“ von sich gab und mit dem Schaber die schwarzen Reiskörner vom Boden des eigentlich viel zu kleinen Topfes befreite. „Zu wenig Wasser.“ Schmollend schloss sie den Mülleimer und verteilte die nicht angebrannten Körner auf zwei Tellern, bevor sie die Hasenstücke dazulegte. Natürlich achtete sie darauf, die am meisten verbrannten Stücke auf ihren Teller zu legen und die schönere Seite nach oben zu drehen. Kurz kochte sie den Bratensaft mit etwas Wasser auf, warf einige Kräuter dazu und verteilte auch die flüssige Soße auf dem Reis, bevor sie sich die Gabel und Messer nahm, die Teller auflas und mit allem ins nebenanliegende Wohnzimmer balancierte. Sakura wusste nicht, was sie sagen sollte, als sie seinen Rücken sah und stellte einfach alles auf dem Tisch ab, bevor sie wieder in der Küche verschwand und mit zwei Gläsern zurückkam. Etwas lauter als nötig stellte sie auch diese auf dem braunen Möbelstück ab, setzte sich mit einem Ruck auf ihren Stuhl und fing an, lautstark zu essen. Das war ihre stille Aufforderung, dass das Essen fertig war und er bewegte sich tatsächlich. Kurz verzog sie das Gesicht, als sie den Hasen kostete und schluckte das Stück fast ungekaut hinunter. Itachi konnte einfach um Welten besser kochen. Als er ihre lautstarken Versuche, ihn auf das fertige Essen aufmerksam zu machen, hörte, stand er auf und ging auf den acht Personen Tisch zu. Er setzte sich ihr gegenüber und musste wieder an den gestrigen Tag denken. Nachdem sie in seinem Bett vor Erschöpfung eingeschlafen war, hörte er die nächsten zwei Stunden nichts mehr von ihr. Er hatte das Badewasser aus der Wanne gelassen und sie schließlich in ihr eigenes Bett getragen, als er sich schlafen legen wollte. Dabei war sie nur kurz aufgewacht und ihr Gesichtsausdruck hatte ihm verraten, dass sie wusste, dass sich nun nichts zwischen ihnen ändern würde. Das war schon einmal positiv, denn als es ihn gestern nach einem weiblichen Körper verlangt hatte, hatte er dieses kleine Detail nicht bedacht. Nein, es hatte ihn nicht nach einem weiblichen Körper gelüstet, es war der ihre, den er gewollt und bekommen hatte. Und obwohl seine Lust gestillt war, würde er es wieder tun, mit ihr, dabei hatte er sich bisher dazu entschlossen, nicht zweimal die gleiche Frau in sein Bett zu lassen. „Der Hase schmeckt verbrannt.“, versuchte er doch ein Gespräch zu beginnen, obwohl er das zu vermeiden suchte. Ihre Körperhaltung zeigte ihm, dass der Sex doch nicht so einfach an ihr abgeprallt war, wie sie es gestern zu scheinen ließ. Der Schwarzhaarige hätte als Reaktion fast alles von ihr erwartet, nur das sie die Hände zu Fäusten ballte, in der einen Hand das Messer, in der anderen die Gabel haltend und sie mit voller Gewalt auf den Tisch schlug, ihn mit einem bösen Blick bedachte und ihm entgegen schleuderte, das er es nächstes Mal gefälligst selbst kochen sollte, wenn ihm ihr Essen nicht schmeckte, das nicht, doch genau das tat sie. Ihre Augen funkelten vor Zorn, ihre Stimme war sehr beleidigt, doch dann löste sie die Fäuste und aß weiter, ohne sich ihre eben ausgeführte Reaktion anmerken zu lassen. Während er den Hasen verschmähte, aß sie jedes Stück, das auf ihrem Teller lag, demonstrativ auf. Es schmeckte nicht, es war ekelhaft, doch diesen Sieg wollte sie ihm nicht gönnen. „An wen hast du deine Jungfräulichkeit verloren?“, fragte er sie nach weiteren Minuten des Schweigens, irgendwie wollte er keinen Streit zwischen sich stehen lassen, warum, das wusste er selbst nicht so genau. Als er sie gestern kurz vor seinem Eindringen gefragt hatte, hatte sie nur ein leises Kopfschütteln als Antwort bekommen, so erschöpft war sie gewesen. Sie schwieg. Er löste ein Bein und stupste ihres leicht an. Sakura war sauer, das wusste er, doch diese Frage beschäftigte ihn bereits seit gestern Abend. Er hatte es sich nicht vorstellen können, dass sie bereits ihr erstes Mal hinter sich hatte, so schwach, wie sie ihm manchmal erschien. Ihre Handgelenke hatte sie geheilt. Sie hob ihren Kopf etwas an, blickte in schwarze, nichtssagende Augen und legte langsam das Besteck beiseite. „An Kakashi.“ Mehr sagte sie nicht, vier Silben, nicht mehr. „Kakashi?“ Er klang erstaunt, etwas, das sie noch nie in seiner Stimmlage gehört hatte, etwas, das sie niemals geglaubt hatte, jemals aus seinen Worten herauslesen zu können. Dass er es überhaupt schaffte, Emotionen in seine Stimme zu legen, hatte sie bisher ebenso wenig gewusst, geschweige denn geahnt. „Wir haben uns gegenseitig getröstet, mehrfach.“ Das letzte Wort sprach sie mit solcher Intensität aus, das für sie diese Unterhaltung abgeschlossen war, doch er sah das keines Falls so. Er konnte es nicht verstehen, dachte sofort an den Altersunterschied zwischen dem Kopierninja und dem kleinen rosahaarigen Mädchen, das ihm gegenüber saß. „Wie alt ist er?“ „Das kann dir egal sein. Wenigstens habe ich es erst mit einem Mann getrieben, du hast bestimmt schon dutzende Frauen neben dir liegen gehabt.“ Sie klang wütend, wie immer, wenn ihr irgendjemand sagte, dass ihr Tun keine gute Idee war. Bisher hatte sie es nur Ino erzählt, die kleine, heimliche Affäre mit ihrem Sensei, doch diese hatte nur geschockt dreingeblickt und den Schluck Sekt wieder ausgespuckt, den sie kurz vorher genommen hatte. Es war einfach nicht gut, betrunken zu sein. „Zwei.“ „Was?“ Verdutzt blickte sie auf. „Du hast mit zwei Männern geschlafen.“ Es war nur ein unbedeutendes Detail, doch er legte Wert darauf. Die Gedanken gingen wieder auf Wanderschaft, bis sie beim gestrigen Tag eine Pause einlegten. Warum hatte sie sich nochmal darauf eingelassen? Irgendwie konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wie sie von der Badewanne in sein Bett gekommen war, doch es musste passiert sein. „Ist mir doch egal.“ Mit diesen Worten stand sie auf, nahm ihren Teller, ebenso den des Uchihas und spazierte mit übertriebenem Hüftschwung auf die Tür zu, gegen dessen Holz sie knallte und mit Kopfschmerzen zu Boden ging. Die Teller schepperten laut, als sie in viele Stücke zerbrachen und die Essensreste sich auf den Fließen verteilten. „Aua.“, murmelte sie vor sich hin und rieb sich mit der Hand über die Stirn. Ihre Augen waren geschlossen, erst als sie lautes Gelächter hinter sich vernahm, kamen ihre grünen Seelenspiegel zum Vorschein und blickten sich um. Itachi konnte sich kaum mehr halten vor Lachen, während sie sich fragte, welcher Idiot die Tür geschlossen hatte, bis ihr Gedächtnis ihr mitteilte, das sie es selbst gewesen war. Erst dann bemerkte sie, dass sie sein Lachen noch niemals zuvor vernommen hatte, bisher war er immer nur ernst gewesen und in ihrem Herzen breitete sich eine angenehme Wärme aus. Er lachte, er lachte vor ihr, vergas sein eigenes Wesen einmal und das brachte sie ebenso zum lächeln. Das er über ihre Tollpatschigkeit lachte, war ihr dabei im Moment egal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)