Herzen aus Glas von Yurii-chan ================================================================================ Kapitel 1: Nur eine Klassenfahrt? --------------------------------- ++++Kapitel 1++++ Nur eine Klassenfahrt? „Wo bleibst du denn, Ranma?!“ ungeduldig lief Akane im Flur hin und her. ,Wenn der nicht bald mal kommt, fahren sie noch ohne uns los… Immer wieder das Selbe mit ihm!! Wegen ihm komme ich wieder zu spät!´ Akane wurde nun auch noch wütend, sie ballte ihre rechte Hand zur Faust und schlug in die Luft, ihre kurzen dunklen Haare wehten dabei nur kurz im Wind. „Beeil dich!!“ rief sie erneut „Sonst gehe ich ohne dich los!“. Ranma war währenddessen noch total damit überfordert seine Reisetasche alleine zu packen, was ihm echt früh einfiel, da er und Akane heute auf Klassenfahrt gehen wollten. Die Fahrt sollte an einen See in den Bergen gehen, da es aber die erste Fahrt für Ranma war, wusste er nicht so recht, was er einpacken sollte. Sicher, er war schon auf unzähligen Trainingsreisen gewesen, doch hatte bisher immer sein Vater ihm gesagt, was er brauchen würde. „Ok, Klamotten, Badesachen … Zahnbürste, Haarbürste, Wechselschuhe… Ich müsste alles haben. Und wenn nicht, leih ich mir halt was oder kauf es nach…“ Ranma stand auf, endlich schien er fertig gepackt zu haben. „RANMA!!!“ erneut rief Akane nach ihm, inzwischen klang es aber eher nach einem wütenden Schreien. 'Wie kann die am frühen Morgen denn schon so wütend sein?' Ranma rollte mit den Augen. „Ich komme schon…!“ rief der schwarzhaarige knapp zurück und eilte zu seiner Verlobten. 'Und so was soll ich heiraten…' „Na endlich! Komm, wir haben keine Zeit mehr!!“ und beide rannten schnell zum Abfahrtsort. Sie waren wirklich die letzten. Die anderen wollten schon vor langem los gefahren sein, doch Ukyo hatte ihren Lehrer angebettelt gehabt noch zu warten, da Ranma noch nicht da war. Für diese Fahrt hatte sie extra die Mädchenschuluniform angezogen und trug ihr langes, braunes Haar offen. Im Wind wehte ihr Haar und glänzte regelrecht im Sonnenlicht. Sie schaute sich erneut nach Ranma um. „Da ist er ja!!“ Rief sie vor Freude beinahe platzend. Sie rannte freudestrahlend auf Ranma zu und umarmte ihn fest, was Akane allerdings rasend machte. „Macht schon!“ sagte sie im scharfen Ton. Daraufhin stieg Akane trotzig in den Bus ein und setzte sich zu ihren Freundinnen, ignorierte die beiden von da an einfach. Ukyo zog Ranma mit sich und so musste er sich wohl oder übel zu ihr setzen. 'So muss ich wenigstens Akanes schlechte Laune nicht die ganze Fahrt über ertragen…' , das war wohl der einzige Lichtblick für ihn in dieser Situation. Er seufzte. 'Weswegen ist sie eigentlich jetzt schon wieder sauer? Ich versteh sie einfach nicht!' Genervt setzte er sich auf den Fensterplatz und verschränkte sogleich seine Arme. Die ganze Fahrt über hat Ukyo ihn von der Seite zugequatscht, sie erzählte über dies und jenes, hauptsächlich über Dinge, die ihn nicht interessierten, also entschloss er sich aus den Fenster zugucken und die Landschaft zu genießen. Seine Gedanken schweiften ab, schon lange nahm er die ganzen Geräusche und Stimmen um ihn herum nicht mehr wahr. 'Hach, warum streite ich mich mit ihr eigentlich dauernd? Sie rastet jedes Mal total aus, wenn ihr irgendetwas nicht passt und lässt ihre Wut an mir aus! Tritt mich, wirft mit Stühlen, Tischen, Felsen und andere Sachen nach mir… Dabei bin ich meistens unschuldig! Was kann ich denn dafür, wenn Ukyo, Shampoo, Kodachi und die anderen Mädchen sich so an mich ranmachen?! Soll sie die doch vermöbeln!!' Akanes Verhalten machte Ranma so langsam richtig sauer. Er verzog sein Gesicht und schaute seiner Laune entsprechend aus dem Fenster. „… freust du dich auch so sehr? Der See soll bei Vollmond richtig schön glitzern! Und man soll sein zukünftiges Ich in seinem Spiegelbild erkennen können…“ „Hm? Was hast du gerade gesagt?“ Im nu war seine schlechte Laune verflogen und er versuchte Ukyo wieder zu zuhören. „Och Ranma! Hast du mir denn überhaupt zu gehört?“ „Sorry.“ er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte ein wenig. Ukyo hingegen gefiel es gar nicht, dass ihr Liebster ihr nicht zu hörte, aber sie konnte ihm nicht wirklich böse sein. „Ich sagte, dass der See bei Vollmond glitzern soll.“ „Das ist schön…!“ und erneut begann Ukyo Geschichten zu erzählen 'Was soll denn daran so schön sein…? Mädchen – versteh die, wer will…' In der gleichen Zeit ärgerte sich Akane über Ranma und auch etwas über sich selbst. 'Warum braucht er immer so lang?? Wegen ihm wären sie noch ohne uns abgefahren! Und warum lässt er Ukyo so nah an sich ran?! Diese -' sie seufzte. 'Ach was denke ich denn da? Er kann für Ukyos Verhalten ja nichts… Wie kann sie ihre Gefühle nur so offen zeigen? Wenn ich etwas mehr offener wär…' dank diesem Gedankengang bildete sich eine leichte Röte auf ihren Wangen. „… Wir wären glatt ohne euch abgefahren! Warum seid ihr erst so spät gekommen?“ Akane sah leicht erschrocken auf. „Äh, Ranma hatte noch nicht fertig gepackt… Und da musste ich noch auf ihn warten…“ Ihre Freundin sah ihr ins Gesicht. „Ach so…“ Die restliche Fahrt über spielten sie Karten und tratschten über die neusten Ereignisse an der Schule. Als sie am See angekommen waren, wurden die Schüler zuerst auf die Zimmer und Bungalows aufgeteilt. Sie mussten in kleine Holzhüttchen für die nächste Woche wohnen. Akane hatte das Vergnügen sich ein Zimmer mit Ukyo zu teilen, was beiden Parteien nicht besonders freute. Sie hatten zwar eines der beiden Doppelzimmer erwischt, doch wär Akane ihrer seits viel lieber mit ihren Freundinnen in einem Zimmer gemeinsam untergekommen. 'Was soll’s! Ich muss ja nur die Nacht hier mit ihr verbringen…' somit sprach sie sich selbst wieder Mut zu und lächelte, packte schnell ihre Sachen aus und bezog ihr Bett. Ukyo tat dies zwar auch, war allerdings um einiges schneller fertig geworden und wartete ungeduldig darauf, dass ihre Zimmergenossin auch fertig werden würde. „Soll ich dir vielleicht helfen? Das Abendessen ist doch gleich…!“ Ukyo beobachtete Akanes kläglichen Versuche, heraus zu finden, wie herum man die Bettwäsche machen muss, um die Decke hinein zu bekommen, schnell ließ Akane es bleiben und nahm sich das Laken und schüttelte dieses kräftig durch. Sie begann es auf ihr Bett auszubreiten, zog es wieder runter, da ihr anscheinen zu viele Falten drauf waren. Erneut schüttelte sie es in der Luft. „Dann geh doch ruhig voraus! Ich komm auch alleine klar!“ Sie würdigte Ukyo keines Blickes und ging verärgert ihrem tun nach. „Wenn du meinst…“ mit diesen Worten gab Ukyo es auf und ging schon mal voraus. Als Ukyo den Raum verließ, atmete Akane erleichtert auf. 'Zum Glück ist sie jetzt weg…' Akane ließ das Laken fallen, setzte sich auf ihr Bett und schaute betrübt zu Boden. Sie betrachtete nachdenklich den weißen Stoff zu ihren Füßen. 'Vielleicht wäre sie Ranma eine bessere Frau.' Akane hob das Laken wieder auf, befühlte den weichen Stoff in ihren Händen. 'Sie ist immer so ruhig, verliert selten die Nerven und ist immer richtig nett zu ihm…' Langsam bildeten sich immer mehr Tränen in ihren Augen. 'Warum kann ich nicht ehrlich zu ihm sein? …nicht ein Mal zu mir bin ich es…' Sie drückte das Laken an sich und ließ sich rücklings aufs Bett fallen. Zur der gleichen Zeit… Ranma war noch dabei seine Reisetasche aus den Bus zuholen, er war nur mit ein paar seiner Klassenkameraden noch da, da der Rest sich bereits verzogen hatte. Als die letzten drei Mädchen ihre Taschen nehmen wollten, bemerkten sie etwas doch sehr Ungewöhnliches bei ihren Taschen. „Was ist denn das?“ fragte die Erste. „Ich glaub ein kleines Schwein…“ antwortete ihr die Zweite. „Ist das nicht Akanes Schwein?“ Darauf wurde Ranma aufmerksam 'Was hat denn der hier zu suchen??' Ohne zu zögern ging er zu den Mädchen und nahm ihnen das Schwein ab „Ich bringe ihn gleich mal zu Akane, hehe…“ Er griff es, nahm schnell seine Reisetasche und verschwand. „Was suchst du denn hier?! Haste dich etwa in Akanes Sachen versteckt?“ Ranma hielt das Schweichnchen jediglich an dessen gelb-schwarzen Halstuch in die Luft, was diesem allerdings gar nicht gefiel. Böse sah es den jungen Mann an und versuchte ihn zu kratzen. „Na na na! Wer wird denn…?“ Ranma ging in den Waschraum der Jungen, hing das kleine schwarze Schwein an seinem Halstuch an einem der Kleiderhaken an die Wand. Anschließend ging er zur Dusche und stellte heißes Wasser an. „Gleich wird`s heiß P-chan!“ sagte Ranma noch belustigt ehe er das Schwein unter die Dusche warf. „RANMA!!“ ein nackter Mann stand nun vor ihm und sah ihn wutentbrannt an. „Och Ryoga…! Hab dich nicht so!“ meinte dieser nur amüsiert, lehnte sich an die Fliesenwand und verschränkte sein Arme vor sich. Ryoga hätte ihn für sein Verhalten am liebsten erwürgt. „Warum bist du denn eigentlich hier?“ wollte Ranma dann doch wissen. Ryoga stellte die Dusche ab und begann zu erklären „Ich habe mich wieder Verlaufen und bin dann über eine Straße gelaufen… da war plötzlich dieser Bus…“ „…Und der hat dich einfach mal so mitgenommen?!“ beendete Ranma seine Erläuterung. Das war nichts Neues für Ranma, er kannte Ryoga nun schon seit Ewigkeiten. Dieser hatte schon immer Null Orientierungssinn… Ranma griff in seine Reisetasche und gab Ryoga was zum anziehen „Du kannst ja schlecht nackig rumlaufen!“ Dafür war Ryoga zwar schon Dankbar, wollte es seinem Rivalen jedoch nicht zeigen und riss sich die ihm gereichten Sachen, ohne dessen Besitzer anzusehen, aus seinen Händen. So trug er nun eine dunkelgrüne Hose und ein weißes T-Shirt von Ranma. 'Hm, diese Klamotten riechen ja nach ihm…' dachte sich Ryoga leicht irritiert und wurde etwas rot im Gesicht. „Komm, bevor dich hier jemand sieht.“ Kaum waren sie draußen, kam Ranmas Lehrer ihnen entgegen. „Saotome! Es gibt eine Änderung in der Zimmeraufteilung. Du bist jetzt im Doppelzimmer… Wer bist du denn? In welchen Zimmer bist du?“ wollte der Lehrer wissen. „Ich? – Äh… in keinem…“ dabei deutete Ryoga mit seinem Zeigefinger nervös auf sich selbst. Der Lehrer begutachtete ihn und trat so nahe an ihn heran, das Ryoga leicht zurückweichen musste. „Ach, jetzt weiß ich´s wieder!! Du bist der neue, Yasu Ito, oder?“ Ryoga konnte darauf gar nicht antworten, denn der Lehrer erzählte prompt weiter. „Ich dachte, dass du nicht mitkommen würdest… - Du bist doch mit deiner Familie aus Kioto hergezogen?! Und dein Vater ist auch noch Arzt und deine Mutter eine berühmte Anwältin!! Dann musst du ja ein richtiges Genie sein! Eine richtige Intelligenzbestie! …“ er freute sich riesig und ergriff Ryogas Hände. 'Ryoga ist sogar eine gigantische Intelligenzbestie!!!' dachte sich Ranma sarkastisch bei dem Gerede seines Lehrers. Doch den Rest dessen was dieser von sich gab konnte man zunehmend schwerer verstehen, denn der ältere Mann begann wie ein Wasserfall los zu reden. Er wurde sogar so schnell, dass weder Ryoga noch Ranma auch nur ansatzweise etwas davon verstanden haben, was der ältere Mann ihnen da gerade versuchte zu erzählen. Doch plötzlich stoppte er sein Geschwafel. „Was ist?“ fragte Ranma, als der Mann vor ihm so plötzlich nicht mehr weiter sprach. „Mir ist nur eben eingefallen, dass ich dem Neuen kein Zimmer zugeteilt hatte…“ er nahm sein Notizbuch zur Hand und blätterte darin. „Hmm… dann –“ Er schien zu überlegen und legte seinen Kopf schief. „Dann bist du bei Saotome im Doppelzimmer! Das macht dir doch sicher nichts aus, oder Saotome??“ „WAAAAAS?“ Ranma riss seine Augen weit auf. „M-Mit d-d-dem? Eine ganze Woche lang …“ er sank zu Boden und nuschelte unverständliches Zeug vor sich hin, malte Kreise mit dem Finger in den Sand. Ryoga hingegen wusste gar nicht, wie er darauf reagieren sollte. 'Sollte ich dem Herrn nicht sagen, dass ich keiner seiner Schüler bin?' Der Lehrer schaute kurz auf Ranma und wandte seinen Blick schnell zu Ryoga „Mach dir nichts draus! Saotome ist eigentlich ganz nett! Ich bin mir sicher, ihr werdet euch prima verstehen!“ mit diesen Worten griff er sich die beiden Jungen und zog sie zu ihrem Zimmer. „Hier ist es.“ er öffnete die Tür und schob die beiden Schüler hinein. Ranma sah sich um. „Was´n das für ´ne Absteige?“ Das Zimmer sah schon ganz schön moderig aus und ein paar Löcher in den Wänden waren notdürftig mit Holzbrettern zugenagelt worden. „Hier werdet ihr beide für diese Woche zusammen wohnen… Ich geh dann mal…“ und schwups, schon war er weg und die beiden Kampfsportler allein. Ryoga sah dem Lehrer noch kurz nach ehe er sich an Ranma wand. „Äh, Ranma …?“ Der angesprochene war gerade dabei sich eines der Betten genauer anzusehen und hockte sich daneben. Er tippte kurz an die Seite des Bettes und dieses brach in seine Einzelteile zusammen. „War klar…“ „WAR KLAR?!?!?! SPINNST DU?? DANK DIR IST JETZT NUR NOCH EIN EINZIGES BETT DA!!!“ schrie ihn sein Zimmergenosse auf diese Aktion hin an. Ranma sah verdutzt zu Ryoga und musste sich stark zusammen reißen um nicht lauthals los zu lachen. Ryoga raufte sich seine Haare und war nahe dran los zuheulen. 'Wegen so was heult er?? Er ist wie ein kleines Kind!!' Innerlich musste er schmunzeln. Nun stand er stand wieder auf und ging hinüber zum anderen Bett. „Dann schläfst du eben auf dem Boden… Ist doch nicht schlimm!“ Schlagartig war Ryoga still und sah zu Ranma der sich gerade aufs Bett legen wollte. „Ich soll auf dem Boden schlafen, weil du das zweite Bett kaputt gemacht hast?????“ Er stürmte auf Ranma und riss ihn vom Bett. Eine riesen Rauferei entstand. Ukyo hatte sich bereits auf den Weg zur Mensa gemacht und musste zwangsläufig an das Nachtlager von Ranma und Ryoga vorbei, jedoch wusste sie von deren Glück noch nichts. Ganz in Gedanken versunken schlenderte sie den kleinen gepflasterten Weg entlang. 'Was hat Akane denn jetzt schon wieder für´n Problem? Wenn es wegen Ranma ist, hätte sie ihn vorhin nicht so abweisend behandeln sollen! Und was habe ich denn da auch wieder mit zu tun?? Ich hab mir Ranma nur geschnappt, weil sie sich ja eh zu ihren ach so tollen Freundinnen gesetzt hätte und er dann allein gesessen hätte!!!' Innerlich wurde Ukyo jetzt sauer, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schnaubte. 'Ich habe ihr doch nur meine Hilfe angeboten… arrogant wie eh und je! Diese -' Sie erblickte einen Stein zu ihren Füßen und trat mit aller Kraft gegen diesen, woraufhin der Stein mit rasender Geschwindigkeit durch das Fenster eines der Bungalows schoss. „AHHHHH!!!“ Ukyo hatte offensichtlich jemanden getroffen. „Ups…“ sie kratzte sich kurz verlegen am Hinterkopf und lief schnell zu ihrem Opfer. Kaum angekommen, musste sie feststellen, dass ihr vermeintliches Opfer kein geringerer war, als ihr geliebter Ranma. Dieser hockte am Boden, hielt sich vor Schmerzen den Kopf und hatte noch ein paar Tränen in den Augenwinkeln. Sein Zimmergefährte stand heroisch neben ihm und freute sich über diese Wendung. „HA HA HA! DAS GESCHIEHT DIR RECHT RANMA!!“ Ryogas hämisches Lachen hielt noch eine Weile an, er dachte, dass Ranma für sein gemeines Verhalten ihm gegenüber vom Himmel bestraft wurde und sah es somit als Zeichen dafür, dass das Bett jetzt sein eigenes war. Ukyo eilte zu Ranma und begann sich tausendfach zu endschuldigen, Ryoga ignorierte sie dabei ganz. „Geht´s dir gut?? Soll ich dich zur Krankenstation bringen??“ „Nein… autsch… geht schon wieder…“ Ranma stand nun leicht schwankend wieder auf und sah seinen Zimmergenossen böse an. „Bild dir bloß nix drauf ein! Das Bett gehört trotzdem mir!!“ er rieb sich den Hinterkopf, während Ukyo nichts verstehend zwischen den beiden hin und her schaute. „Wie dein Bett? Warum ist der denn überhaupt hier??“ sie schaute Ranma fragend an. „Ach, der Trottel hat sich vom Bus hierher schleifen lassen… Und unser Lehrer hält ihn für den Neuen…“ Ranma kratzte sich dabei an der Schläfe. „Ach so… und warum ist er mit dir in einem Zimmer? Und warum habt ihr nur ein Bett?“ „Na ja… Die Zimmeraufteilung wurde geändert… und das mit dem Bett, also…“ Nun meldete sich Ryoga zu Wort. „Weil Ranma es kaputt gemacht hat!!“ Wütend stampfte er mit dem Fuß auf den Boden, woraufhin der Dreck von der Decke fiel und sich eine dicke Staubwolke im Zimmer ausbreitete. „Und wenn du so weiter machst, stürzt diese Bude hier gleich ein!!“ gaben die beiden ihm synchron als Reaktion zurück. Nach längerer Diskussion machten sie sich endlich auf den Weg zur Mensa, was wohl hauptsächlich daran lag, dass Ryoga schon seit tagen nichts mehr gegessen hatte und somit es aufgegeben hatte, sich weiter zu streiten und sich seinem knurrenden Magen geschlagen gab. In der Mensa angekommen, mussten sie feststellen, dass vom Abendessen nicht mehr viel übrig war und sich bereits viele ihrer Klassenkameraden um den Rest prügelten. „Das sieht schlecht aus… Wir hätten früher herkommen sollen!“ gab Ukyo genervt von sich. Ihre männlichen Begleiter sahen sich kurz herausfordernd an und rannten urplötzlich wie Irre auf die Reste zu. Zurück blieb eine verdatterte Ukyo, die den beiden nach sah. „Man, sind die aber ausgehungert…“ hörte sie jemanden neben sich sagen. Leicht erschrocken fuhr sie um sich und erblickte Akane. „Schön dass du jetzt auch da bist! Lass uns doch auch zu den anderen gehen!“ Ukyo versuchte so freundlich wie möglich zu wirken, das letzte, was sie jetzt wollte, war sich mit Akane zu streiten. Akane ging dieser Aufforderung ohne jeglichen Protest nach und ging zusammen mit der Brünetten zu Ranma und Ryoga. „Hallo Ryoga! Was machst du denn hier?“ Akane begrüßte ihn und beachtete Ranma dabei nicht im Geringsten. Sie war immer noch sauer auf ihn. „Oh, Akane… Ich, ähm,… hehehe…“ Ryoga wurde knallrot im Gesicht und schwafelte sinnloses Zeug vor sich hin. Ranma jedoch gefiel dieses Verhalten Akanes absolut nicht und so mischte er sich ins Gespräch der beiden ein. „Er ist nur zufällig hier. Und jetzt glaubt unser Lehrer auch noch, er sei der Neue!“ „Ach so? Dann bleibst du also die nächste Woche über hier bei uns?“ wollte sie nun wieder von Ryoga wissen, dieser brachte nur ein nicken zustande, so nervös war er gerade. 'Was ist denn mit ihr los?? Sie dreht doch sonst immer frei bei so was… ganz besonders bei mir…!' dachte Ranma bockig. Ukyo hörte die ganze Zeit über zu und hielt sich bewusst aus dem Gespräch raus. 'Wenn ich jetzt auch noch was dazu sage, ist Akane sicherlich wieder so zickig wie vorhin…' Während sich die anderen weiter unterhielten, nahm Ukyo sich was von dem verbliebenen Essen und ging zu einem der freien Tische an den Fenstern. Als sie saß musste sie seufzen. 'Die haben nicht einmal gemerkt, dass ich weggegangen bin… nicht einmal Ranma…' traurig schaute sie aus dem Fenster. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Horizont und die Dunkelheit der Nacht begann sich aus zu breiten. Nach einer endlos erscheinenden Zeit gesellten sich auch Ranma, Akane und Ryoga zu ihr. Ranma setzte sich neben sie und Ryoga und Akane sich gegenüber. „Man, wir hätten doch glatt vergessen, dass wir noch essen wollten!“ scherzte Ranma und begann zu essen. Ukyo beobachtete ihn aus ihren Blickwinkel und lächelte leicht als sie ihn wieder glücklich sah. Das Abendessen verlief ruhig weiter, ohne jegliche Streitereien und Prügeleien. Müde verabschiedeten sie sich von einander und gingen in ihre Schlafquartiere. Ranma hatte es tatsächlich mit einem hinterhältigen Trick geschafft, Ryoga auf dem Boden schlafen zulassen damit er das Bett für sich allein beanspruchen konnte. Während er es in dem Bett ganz warm hatte, musste sein Zimmergenosse auf dem Boden erbärmlich frieren. Ryoga zitterte wie Espenlaub und schlang seine dünne Decke noch enger um sich. 'Dieser Ranma!! Der hat doch beschissen!!!!!! Die Münze war sicherlich gefälscht! Wie sollte er sonst 37 Mal Kopf hintereinander haben???? Morgen gehört das Bett MIR!!!!!' Während er sich noch weiter aufregte, schlummerte sein Rivale friedlich im kuschelwarmen Bett und ließ sich dabei von dem hämischen Lachen Ryogas nicht stören. Draußen begann es mittlerweile zu regnen, was jedoch zu folge hatte, dass das Wasser durch das Dach in das Zimmer der beiden durch zutropfen begann. Ryoga ist dann doch beim schmieden neuer Rachepläne eingeschlafen und träumte von Eisbären, die ihn versuchten zu fressen. In seinem Traum lief er vor ihnen weg und stieß in der Realität einen der vollgelaufenen Wassereimer um und wurde klatsch nass. Dies hatte zufolge, dass er sich in seine Schweinchengestalt verwandelte. Allerdings schlief er trotzdem weiter und träumte nun von einem kalten Bad. Ranma tropfte mit der Zeit Regenwasser ins Gesicht, welches immer stärker von der Decke herunter zu tropfen begann. Dabei runzelte er nur mit seiner Stirn und drehte sich ohne dabei aufzuwachen zur Seite. Mit dem Gesicht zur Wand verwandelte er sich in ein rothaariges Mädchen. Leise seufzte Ranma. Ryoga hörte dies und wurde davon wach. Im Halbschlaf sprang er aufs Bett im Glauben, dass er sich in Akanes Zimmer befinden würde und legte sich neben seinen Rivalen, kurze Zeit später schlief er wieder tief und fest… Im Laufe der nächsten Minuten drehte sich das rothaarige Mädchen erneut auf die andere Seite, nahm sich das kleine Schweinchen und drückte es ganz fest an ihren Busen. Bei P-chan bildete sich eine starke Röte im Gesicht und er rieb es auch gleich an dem Busen hin und her. Akane und Ukyo hingegen hatten vorm schlafen gehen kein einziges Wort miteinander gewechselt… und somit gingen sie beide in ihren eigenen Betten schlafen, ohne die jeweils andere weiter zu beachten. Akane starrte einfach nur die Wand an, sie konnte einfach nicht einschlafen. Ihre Gedanken kreisten nur um eines, genauer gesagt um einen einzigen Menschen - um Ranma. 'Wieso? Warum tut er so was immer wieder? Er ist immer so vertraut mit den anderen Mädchen und auch so nett zu ihnen! Nur zu mir… zu mir ist er immer so gemein! Dabei gebe ich doch mein Bestes!! Was soll ich denn noch machen, damit er mich respektiert und … Und was?' Akane drehte sich auf den Rücken und starrte auf die Decke über ihr. 'Was möchte ich eigentlich? Was erwarte ich denn von ihm? Sicher, ich hätte es gerne, wenn er immer nett zu mir wäre… Aber, ist das alles, was ich mir von ihm wünsche?' sie schloss ihre Augen. 'Ich hab ihn schon gern… ich muss andauernd an ihn denken, aber irgendwie ist da mehr. Besonders in letzter Zeit regt es mich noch mehr auf, wenn er von anderen Mädchen angemacht wird… Bin ich etwa eifersüchtig???' Mit einem Mal riss sie ihre Augen wieder auf. 'Aber, wenn ich eifersüchtig bin, bin ich doch in ihn verliebt! Bin ich das? Liebe ich Ranma?' Akane setzte sich auf und hielt sich mit ihrer rechten Hand die Stirn. 'Möchte ich etwa, dass er mich liebt? – so richtig liebt? Ich habe noch nie für jemanden so starke Gefühle gehabt! Ich muss ihn lieben! Aber ich kann es ihm nicht sagen…' Jetzt sah Akane zu Ukyo, die seelenruhig schlief. 'Nein. Ihr kann ich es erst recht nicht sagen, sie ist doch selber in ihn verliebt! Und meine Freundinnen würden sich sicherlich darüber lustig machen…! Mir fällt das auch wirklich früh auf!' Leicht wütend auf sich selbst stand sie auf und entschloss sich die Beine zu vertreten. Als sie draußen war, bemerkte sie die dicken dunklen Wolken am Himmel und hoffte, dass es nicht auch noch anfangen würde zu regnen. Allein ging sie den kleinen Trampelpfad entlang und ging, ohne es zu merken, auf Ranmas und Ryogas Bungalow zu. Es begannen einzelne Regentropfen vom Himmel zu fallen, die sich schnell vermehrten. Hastig suchte Akane Unterschlupf, sie konnte ja schlecht den ganzen Weg zurück rennen, da sie so noch nasser werden würde. Ohne groß darüber nach zudenken, stellte sie sich ausgerechnet unter das hervorragende Dach des schäbigsten Bungalows unter, dass es weit und breit gab. Einige Minuten lang stand sie da, ehe sie bemerkte, dass es die Hütte von Ranma war. Kurz überlegte sie, ob sie reingehen sollte, oder nicht. Diese Entscheidung wurde ihr schnell abgenommen, da es plötzlich noch stärker regnete als zuvor und der Wind ihr den Regen ins Gesicht wehte. Eilig riss sie die Tür auf in rannte schnell hinein. 'Bäh, jetzt bin ich komplett durchgeweicht! War ja ´ne tolle Idee gewesen…' Akane wringte ihre Kleidung aus und schüttelte ihren Kopf um von ihren Haare zumindest etwas Wasser loszuwerden. Ihr Blick fiel anschließend auf das Bett, in dem Ranma zu schlafen schien. Eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen und nach kurzen Zögern näherte sie sich dem Bett. Doch das, was sie da sah, verwirrte sie gänzlich. Ranma, in seiner weiblichen Gestalt, drückte P-chan an seinen Busen! „Wo – woher kommt denn P-chan so plötzlich?? Und wo ist Ryoga??“ Akane sah sich im ganzen Zimmer um, fand aber Ryoga nirgends. „Komisch.“ Sie hockte sich neben das Bett und beobachtete Ranma beim schlafen. Dieser brabbelte etwas unverständliches vor sich hin und seufzte nach kurzer Zeit Akanes Namen, woraufhin sie knallrot wurde. Im nächsten Moment sagte Ranma etwas wirklich dummes, was Akane zur Weißglut brachte… „…du hast breite Hüften…“ Voller Wut ballte sie ihre Faust und schlug ihm direkt ins Gesicht. Noch ehe Ranma überhaupt wusste wie ihm geschah, lief Akane mit Tränen in den Augen fort. „Was war das denn schon wieder…?“ Ranma richtete sich auf und rieb sich das Gesicht, dabei fiel sein Blick auf P-chan, der ihm auf den Schoß gefallen war. „Was machst du denn da?? Willst du nicht endlich wieder zurück in dein Bett?“ Mit diesen Worten griff sich Ranma das Schweinchen und wollte es gegen die nächst beste Wand werfen, doch Ryoga biss ihm vorher in die Hand und ergriff die Flucht. „AHHH!!! Du verdammter –“ Ryoga lief Akane nach. Er folgte ihr, was ihm schwer fiel, da er als Schwein nicht so schnell rennen konnte. Zu allem Überfluss regnete es in Strömen und er konnte kaum noch etwas erkennen, der Matsch spritzte und der Regen wurde immer dichter. 'Mist, wenn ich sie nicht bald einhole… Dieser Idiot Ranma! Was hat er ihr denn diesmal wieder angetan??? Dafür sollst du büßen!!!' Mit wilden Blick rannte P-chan noch schneller, seine Wut auf seinen Rivalen hat ihm neue Kräfte verliehen. Sie blieb stehen. Völlig außer Atem stützte sie sich an einem der Bäume am Wegrand ab. Vom Regen durchnässt, sackte sie schließlich zu Boden, ohne zu bemerken, dass es schon längst nicht mehr regnete. P-chan erreichte sie kurze Zeit später und setzte sich besorgt neben sie. Sein Blick wanderte zu ihrem Gesicht, wo er nichts mehr erkennen konnte – keine Tränen, er sah nur, dass sie total erschöpft war. Ohne es zu wollen quiekte P-chan leise und weckte so Akanes Aufmerksamkeit. Diese sah ihn leicht verwundert an. „P-chan! Was machst du denn hier?“ Sie nahm ihn auf den Arm und knuddelte ihn. Erst jetzt sah sie sich genauer um. Und das, was sie da sah, war wohl das schönste, was sie jemals gesehen hatte. So... das war´s für´s erste!^^ Na, was meint ihr, was die liebe Akane da sieht?? Etwa einen riesigen Kuchen? - Ein rosa-rotes Hochzeitskleid? Oder ein neues paar Schuhe in ihrer Größe? -Wer weiß? Weiter geht´s im nächsten Kappi =^o^= (Das hier is die überarbeitete Version (Rechtschreibfehler so weit eliminiert, zumindest is mir nix weiter aufgefallen)... ich hab se n bissel ausgebaut, ich weiß, es könnte noch genauer werden, hab aber keine Lust/Insperiation das zu tun... Und übrigens: Es stand schon in der 1. Version, dass es nicht mehr am Ende dieses Kapitels regnet... -.-´ bitte genauer lesen, bevor man mir noch irgendwelche Vorwürfe dieser Art macht...) Bleibt mir bitte treu! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)