家 Kazoku 族 von Mephysto (The Next Generation) ================================================================================ Kapitel 22 ---------- Ich muss mich zuerst einmal bei allen entschuldigen, die die Story lesen, aber mir ist in der letzten Woche so viel dazwischen gekommen, dass es nicht wie gewohnt am Donnerstag ging. Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! Drei Tage später hatten sich alle Prüflinge, die bestanden hatten, in der großen Halle des Turmes versammelt. Zu Chiakis Verwunderung standen achtzehn Ge-nin vor ihm und sahen ihn erwartungsvoll an. Eigentlich hatte der Rothaarige mit maximal fünf Teams gerechnet. Aber eigentlich war es egal, denn die Hälfte musste sowieso aussortiert werden. Hinter Chiaki standen die Meister der Teams, sofern sie die Teams einen hatten, und einige Jo-nin aus Konohagakure. Neben ihm stand die Hokage und wirkte ein wenig gelangweilt. Unsichtbar für fremde Blicke hatten sich drei Anbu in diesem Raum versteckt. Das Gerücht um den Eindringling bei der Prüfung war sehr ernst genommen worden, doch keiner hatte mehr als die Haarfarbe erfahren. Chiaki vermutete sowieso, dass Madara sich schon längst nicht mehr im Übungsareal befand. Er seufzte innerlich. Bisher hatte er immer noch keine Gelegenheit gefunden mit Itachi-san oder seinem Vater zu sprechen und die Zweifel hatten intensiv an ihm genagt. Manira hatte gesagt, dass Madara nicht unbedingt der vertrauenwürdigste Mann war, aber weshalb sollte der alte Uchiha ihn anlügen? Doch was Chiaki am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass Madaras Aussagen durchaus zutrafen. Er glich Sakura in keiner Weise, aber war ihre nicht vorhandene Verwandtschaft wirklich der Grund? In den letzten Tagen hatte er so viel darüber nach nachgedacht und war zu keinem richtigen Ergebnis gekommen. Die Versuchung, Madaras Angebot anzunehmen und mit ihm zu gehen, war groß. Aber er hatte Konohas Regeln schon einmal übertreten und im Nachhinein viel Glück gehabt. Er war um eine Strafe herumgekommen, weil es im Endeffekt dem Dorf geholfen hatte. Aber das hier würde er aus Eigennutz tun. Chiaki seufzte innerlich leise, dann verdrängte er seine Gedanken. Er musste sich jetzt auf die Prüflinge konzentrieren. Danach konnte er vielleicht endlich mit seinem Vater sprechen. Chiaki ließ seinen Blick über die Anwesenden vor ihm schweifen und unterdrückte ein Augenrollen, als Kojiro mohn frech angrinste. Hatte es dieser Trottel also geschafft! „Nun", begann Chiaki und sofort legte sich die gesamte Aufmerksamkeit auf ihn, „da die zweite Prüfung offiziell beendet ist, werde ich die Dritte erklären. Die dritte Prüfung besteht in einem Kampf Mann gegen Mann und wird in einem Monat beginnen. Ob ihr diesen Monat über trainiert oder nicht, bleibt euch überlassen. Aber ihr solltet wissen, dass die Endkämpfe vor den Augen der Fürsten sämtlicher teilnehmender Länder stattfinden. Ihr werdet also in aller Öffentlichkeit für die Ehre eurer Dörfer kämpfen. Ihr-" „Die Leier schon wieder!", stöhnte ein Mann und Chiaki bemerkte mit hochgezogener Augenbraue, dass das der Störenfried aus der ersten Prüfung war. Hatte der im Wald betrogen, um zu bestehen? „Da unerwartet viele von euch bestanden haben", Chiaki zu dem Mann, dessen Hände sich zu Fäusten ballten. Die anderen Prüflinge grinsten und auch Tsunade konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Die Vorkämfe", fuhr Chiaki mit ausdruckslosem Gesicht fort, „sind Kämpfe auf Leben und Tod. Natürlich werden wir dazwischengehen, sollte sich ein Sieger klar abzeichnen. Trotz allem ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben gegeben. Aus diesem Grund sollte jeder jetzt selbst überlegen, ob er sich in der Lage sieht, diesen Kampf zu überstehen. Diese Entscheidung ist unabhängig von euren Teams." Schweigen breitete sich aus und einige Ge-nin sahen sich unsicher an. Ihnen schien der Gedanke, jetzt und hier um ihr Leben zu kämpfen nicht zu behagen. Auch Aiko wirkte ziemlich unsicher. Beruhigend legte Kojiro ihr die Hand auf die Schulter und lächelte sie er aufmunternd an: „Du schaffst das schon! Du musst nur mehr vertrauen in dich haben." Doch Aiko senkte den Kopf: „Ich bin nicht so gut, wie du", murmelte sie, „du und Chiyo, ihr seid so mutig." „Ach was, das ist halb so wild", meinte der Schwarzhaarige, „wenn ich kämpfe, denke ich selten über die Gefahr nach. Dann kriegt man keine Angst." Aiko sah ihn fragend an: „Wirklich?" Kojiro nickte und sie lächelte leicht. Der Junge war immer so nett zu ihr und wenn sie seinem Ratschlag befolgte, dann konnte sie diese Prüfung schaffen und Tajima Nara vielleicht beeindrucken. „Gut, ich mache es!" Zufrieden sah sich Kojiro um. Er freute sich auf die bevorstehenden Kämpfe und dann wüde er auch Chiaki zeigen, was er drauf hatte! Dieser arrogante Bastard würde schon sehen, dass er stärker war. Tsunade sah auf, als es an der Tür klopfte. Sie bat ihren Gast herein und als sie Itachi in der Tür stehen sah, fiel ihr wieder ein, dass sie den Uchiha ja selbst hergebeten hatte. Erfreut über die Zerstreuung legte sie die eigentlich zu bearbeitenden Papiere bei Seite. „Setz dich, Itachi", sie wies auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und beobachtete den Mann. Seit er wieder in Konoha lebte, hatte sie ihn nicht oft gesehen. Doch wenn sie ihn mit dem Tag verglich, an dem er an ihrer Seite gekämpft hatte, sah er ausgeglichener und friedlicher aus. Das war eigentlich klar, schließlich war er nicht mehr auf der Flucht oder wurde gesucht. Er konnte wieder ein normales, geregeltes Leben führen. In dem Sinne normal und geregelt wie es einem Ninja gerecht wurde. „Du hattest um einen Termin gebeten?", fragte sie und ihr Kinn auf die verschränkten Hände. Sie musste zugeben, sie war ein wenig neugierig. „Es gibt ein Problem, von dem Ihr wissen solltet." Tsunade hob eine Augenbraue und wies ihn an fortzufahren. „Ich denke nicht, dass Ihr es wisst, aber die Akatsuki wurde ursprünglich von Madara Uchiha gegründet und-" „Moment!", unterbrach ihn die Blonde, „Ich dachte, Pain war der Leader. Und außerdem, Madara Uchiha müsste doch schon längst gestorben sein." Itachi schüttelte den Kopf: „Pain war unser Anführer, das stimmt. Aber Madara hat die Organisation gegründet, um an alle Jinchuuriki ranzukommen. Er hat sich praktisch Pains Bestrebungen zu Nutze gemacht. Sein Ziel ist war es und ist es wahrscheinlich immer noch Konohagakure zu zerstören." „Nun, die Akatsuki gibt es nicht mehr. Also dürfte das Problem wohl erledigt sein. Allein kann Madara nicht kämpfen." „Er ist nicht allein", meinte Itachi, „Madara hat ein Reich gegründet und jetzt der erste Mizukage. Außerdem stehen Amegakure und Otogakure hinter ihm. Ame möchte sich für Pains Tod rächen und Kabuto will Revanche für seinen Meister." Tsunade war verblüfft. Damit hatte sie nicht gerechnet. Also lauerte dort draußen eine Gefahr, die sie vielleciht gar nciht bemerkt hätten, wenn Itachi und Kojiro nicht aufgetaucht wären. Sie sollte auf jeden Fall sobald wie möglich einen Boten zu Gaara schicken, um diesen auch vorzuwarnen. „Also will schon wieder jemand das Dorf angreifen", seufzte die Hokage, „warum muss das alles während meiner Amtszeit passieren?" Sie legte ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme. 'Ich brauche Sake!', dachte sie im Stillen. „Es gibt da noch etwas", der Schwarzhaarige traute sich schon fast gar nciht, auch noch dieses Thema anzusprechen. Tsunade hob ihren Kopf und sah ihn fragend an: „Was ist denn nun noch?" „Madara ist eines plötzlich aufgetaucht. Er wollte Kojiro davon überzeugen, mit ihm zu kämpfen. Kojiro hat sich nicht beirren lassen, aber Madara ist trotzdem noch auf der Suche nach starken Uchihas." „Nun, es gibt nicht mehr sehr viele Uchiha", meinte Tsunade nachdenklich, „glaubst du, er könnte Sasuke auf seine Seite ziehen?" Entschieden schüttelte Itachi den Kopf: „Ich denke nciht, denn Sasuke ist durch seine Familie gefestigt und wird das nicht auf's Spiel setzen. Ich habe eher die Befürchtung, dass Chiaki leicht zu überzeugen sein könnte." „Was soll das heißen? Warum sollte ausgerechnet Chiaki Konohagakure verraten?" „Ich denke nciht, dass er Konoha verraten will... Ich glaube, Madara kennt Chiakis Wurzeln." Nun war Tsunade vollends verwirrt: „Was soll das denn heißen?" „Ich kenne die Hintergründe nciht genau, aber Sakura ist nciht Chiakis Mutter, nicht wahr?" Tsunade schwieg kurz, dann sprach sie: „Woher weißt du das?" „Eigentlich ist es sehr offensichtlich. Sie haben keinerlei Ähnlichkeit. Weder äußerlich noch charakterlich." „Das stimmt", sagte Tsunade nach einer Weile des Schweigens, „du hast in beidem Recht. Aber inwiefern soll das Madara helfen?" „Nun, sollten Sasuke und Sakura ihren Sohn darüber nciht aufgeklärt haben, was ich vermute, dann könnte Madara diese Fakten dazu nutzen, Chiaki auf seine Seite zu ziehen. Er könnte Zweifel in ihm sähen und ein kleiner Zweifel könnte bei Chiaki mehr als ausreichend sein. Der Junge hat einen sehr unausgeglichenen Charakter." Tsunade seufzte: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Sache von damals noch heute solche Konsequenzen haben würde." Itachi schwieg. Was sollte er auch dazu sagen? Er hatte nur seine Vermutungen geäußert. Er wusste nciht, was damals geschehen war. Der Schwarzhaarige hoffte nur, dass Chiaki Madara nciht in die Falle ging. Denn sollte es dem alten Uchiha gelingen diesen jungen Nachfahren von sich zu überzeugen, dann hatte Konohagakure einen äußerst gefährlichen Feind. „Nun", sagte Tsunade, „ich danke dir, dass du zu mir gekommen bist. Ich werde auf jeden Fall die Posten an den Mauern verstärken. Das müsste es Madara erschweren hier einzudringen." Itachi nickte. Selbst wenn die Wachen keinerlei Gegner für seinen Ahnen war, würde ein solcher Gast auf jeden Fall Aufmerksamkeit erregen. Zutiefst gelangweilt beugte sich Kojiro über das Geländer. Sein Kampf war schon längst vorbei. Er hatte den Idioten, der Chiakis Autorität ständig in Frage gestellt hatte, besiegt. Und dazu war nich nicht einmal ein großer Kraftaufwand nötig gewesen. Eigentlich hatte er seinem Gegner nur die Haare angesengt und ihn böse angeguckt. Er seufzte. Gerade kämpfte Chiyo gegen einen Ge-nin aus Kusagakure. Sie machte ihre Sache sehr gut, aber das Duell interessierte ihn nciht wirklich. Neben ihm stand Aiko und feuerte ihre blonde Teamkameradin stumm an. Sie hatte ihren Kampf auch schon hinter sich und gewonnen. Genau wie Kojiro es ihr vorhergesagt hatte. Gerade schleuderte Chiyo ihren Gegner gegen die Wand. Kojiro hob den Kopf ein wenig und warf einen Blick auf Chiaki, der ein paar Meter von ihm entfernt am Geländer stand, aber dem Kampf nciht wirklich zusah. Er schien vielmehr in Gedanken versunken. Nachdenklich betrachtete Kojiro seinen Cousin. Ein paar rote Strähnen fielen ihm ins Gesicht, schienen aber nicht zu stören. Wenn er so ruhig dastand, war Chiaki eigentlich gar nciht so schlecht. Und er sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. Das konnte Kojiro zugeben, schließlich hatte er auf den Reisen mit seinem Vater schon einige Männer kennengelernt. Aber keiner von ihnen war so zickig gewesen. Kojiro fragte sich, was Madara im Todeswald gesucht hatte. Der war dort sicher nciht zufällig aufgetaucht. Den Anbu hatte er Madaras Identität nicht preisgegeben. Diese hätten damit sowieso nciht viel anfangen können und er wollte zuerst einmal mit seinem Vater sprechen. Nach einer Weile hatte Chiaki mitbekommen, dass er angestarrt wurde und funkelte Kojiro genervt an. Der grinste nur breit und wandte seinen Blick wieder nach vorn. Mittlerweile wurde das letzte Duell ausetragen. Chiyo hatte ihres natürlich gewonnen. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Wenn Madara damals hinter ihm hergewesen war, hatte er dann im Todeswald Chiaki gesucht? War seine Anwesenheit darin begründet, dass er wieder versuchen wollte, einen jungen Uchiha auf seine Seite zu ziehen? Und wenn ja, hatte er Erfolg gehabt? Hatte er mit Chiaki reden und diesen überzeugen können? Kojiro hoffte nicht, denn sonst hatten sie große Probleme. Tsunade saß hinter dem großen Tisch im Erdegeschoss des Hokageturms und bearbeitete mit einigen Chuunin die eingehenden Aufträge. Die meisten gingen über den B-Rang nicht hinaus und die gefährlichen und geheimen Missionen wurden sowieso nicht in aller Öffentlichkeit vergeben. Seit den Vorrundenkämpfen war ein Tag vergangen und alles ging wieder seinen gewohnten Gang. Sie blickte auf die große Uhr an der Wand über der Eingangstür und beschloss, nach dem nächsten Auftrag eine kleine Pause einzulegen. Also wandte sie sich dem nächsten Gast zu. Er war ein edler Mann. Ziemlich groß und in reiche Gewänder gehüllt. An seiner linken Seite hing ein prachtvolles Schmuckschwert und die schwarzen Haare waren unter einer dunklen, mit Goldfäden verzierten Kappe verborgen. „Sie wünschen?", fragte sie und holte ein Formular hervor, um die fehlenden Angaben einzutragen. „Ich brauche einen Begleitschutz nach Kirigakure", sagte der Mann mit dunkler, warmer Stimme. Seine Augen blickten sie freundlich an. Tsunade runzelte die Stirn: „Sie wissen, dass Kirigakure nicht zu unseren Verbündeten gehört. Es könnte also durchaus zu ein paar Komplikationen führen. Aus diesem Grund wird der Auftrag in der Stufe steigen." Der Mann nickte verständnisvoll: „Natürlich." „Mit welchen Gegnern haben unsere Shinobi zu rechnen?", fragte Tsunade, während sie einige Notizen auf das Formularblatt schrieb. „Diebe, denke ich. Ich bin Händler, aus diesem Grund fühlen sich meist dunkle Gestalten davon angezogen." „Keine Ninja?" Der Mann schüttelte den Kopf: „Nein, ich bin ein unabhängiger Händler." Er holte seine Lizenz hervor, die ihm erlaubte in allen Dörfern Geschäfte zu führen. Tsunade sah sie sich kurz an und gab sie ihm dann mit einem Nicken zurück. „Dann werde ich Ihren Auftrag der Stufe C zuordnen", sie schrieb etwas, setzte dann ihren Stempel darunter und sah den Kunden an: „Ich brauche dann noch Ihren Namen." „Yukihiro Tanako." Tsunade füllte das letzte Kästchen aus und nahm dann die Geldscheine entgegen. Sie dachte kurz darüber nach, welchem Team sie diesen Auftrag geben sollte. „Ich hoffe, es werden mich nicht allzuviele Ninja begleiten. Das könnte unter Umständen unnötige Aufmerksamkeit erregen", meinte der Mann plötzlich und Tsunade sah ihn nachdenklich. Das stimmte. Je größer die Reisegruppe, desto auffälliger. Aber wen könnte sie dann für diese Aufgabe abbestellen? Dann durchfuhr es sie wie ein Blitz. Chiaki! Wenn der sich nciht im Dorf befand, dann konnte Madara ihn auch nicht aufsuchen. Vielleicht wäre er über die niedrige Stufe ein wenig erbost, aber es geschah ja nur zu seiner Sicherheit und der des Dorfes. „Iruka-san, geben sie die Mission Chiaki. Er müsste sich zu Hause aufhalten." Der Braunhaarige runzelte zwar kurz die Stirn, nickte aber und verließ dann das Gebäude. Yukihiro Tanaka lächelte zufrieden. Genau so hatte er sich das vorgestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)