Blutdurst von Silverdarshan (Kaname/Zero) ================================================================================ Kapitel 1: Haus 'Mond' ---------------------- Hallo Leute! Tja, wer hätte gedacht, dass ich mal eine Fic zu "Vampire Knight" schreibe?! Hetero... bäh... wer liest denn sowas? Tja, ich ab und an eben auch. Aber wo bliebe ich denn, wenn ich mir nicht schon Zero und Kaname geschnappt hätte, um die beiden ein bisschen leiden zu lassen?! ;) Das Ergebnis könnt ihr hier lesen! Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe es gefällt! Kommentare sind natürlich gern gesehen ^^ LG _BleedForFuckinLovE_ ---------------------------------------------------------------------------- Kapitel 1: Haus ‚Mond’ „Was willst du hier, Kiryu-kun?!“, fauchte Ruka sichtlich wütend und versperrte Zero den Weg, kaum dass dieser die Tür zum Haus Mond geöffnet hatte. Aido und Kain standen an ihrer Seite, erwiderten den kalten und hasserfüllten Blick Zeros ebenso voller Abscheu. Kaname hatte ihnen vor wenigen Stunden mitgeteilt, dass Direktor Kurosu den ehemaligen Vertrauensschüler nun endgültig in die Night Class verbannt hatte. Kiryu schien langsam aber sicher eine Gefahr für die Day Class zu werden. Das Risiko eines unkontrollierten Übergriffes war nun zu hoch. Das Yuki-chan nicht einmal annähernd in Kiryus Nähe kommen würde, um das Siegel im Falle eines Anfalls an seinem Hals zu öffnen, war Aido und Kain mehr als bewusst. Dafür war die Kleine einfach zu schwach. Dennoch behagte es keinem der Anwesenden einen langsam aber sicher wahnsinnig werdenden Halbvampir in ihrer kleinen ‚Idylle’ zu beherbergen. Zumal es sich in diesem Falle auch noch um Zero Kiryu handelte. Jener, der mit seiner Bloody Rose ohne mit der Wimper zu zucken auf sie schoss und alle am liebsten gepfählt oder brennend sehen würde! „Glaub mir, ich bin sicher nicht freiwillig hier“, gab Zero schließlich kühl zurück und warf einen hasserfüllten Blick durch die dunkle Eingangshalle. Ausnahmslos alle Schüler der Night Class waren anwesend, lehnten neugierig aber mindestens ebenso zornig über dem reich verzierten Treppengeländer. Ihre weißen Uniformen glänzten hell, straften der Unschuld ihrer Besitzer mehr als Lügen. Und mit diesen widerwärtigen Monstern sollte er tagtäglich zusammenleben? Bestien, die das Blut Unschuldiger tranken und sie eiskalt ermordeten, um ihr eigenes, erbärmliches Leben zu retten… „Dennoch sehen Direktor Kurosu und ich die Notwendigkeit dazu… nicht, dass du Schüler unnötig gefährdest, nicht wahr?“ „Kuran-senpai!“, entfuhr es Ruka schockiert. Rasch wirbelte sie herum und verneigte sich ehrfürchtig vor dem Reinblüter, der ihr mehr bedeutete, als ihre eigene Existenz. Zero wandte trotzig den Blick ab und überging die Worte mit schlichter Nichtachtung. Die Sporttasche die er über seiner Schulter trug und in welcher all seine Habseligkeiten versammelt waren, wog plötzlich schwer wie Blei... Zero hasste den durchdringenden Blick dieses elenden Vampirs ebenso wie er ihn hasste! Kaname Kuran war die Personifizierung der schieren Gleichgültigkeit. Und dennoch war sein Blick stets so intensiv, dass Zero innerlich eine rege Unruhe verspürte. So auch jetzt. Die wissenden Augen des Reinblüters ruhten auf seinem Körper, als wollten sie ihn durchleuchten. Krampfhaft hielt Zero die Lasche seiner Tasche umklammert. Seine freie Hand jedoch lag sicher an seinem Gürtel. Über der Halterung, an der die Bloody Rose befestigt war… Ein falscher Schritt und er würde nicht zögern seine Waffe einzusetzen. Egal wie groß die Übermacht war. Kein Vampir sollte es wagen, ihm zu nahe zu kommen! Kanames Gefolgschaft schien diese Bereitschaft Zeros zu spüren. Wachsam flankierten sie zu seinen Seiten, als dieser die Treppe des Hauses hinunter stieg und schließlich vor dem jungen Hunter zum stehen kam. Ein langer und zugleich nichtssagender Blick streifte Zero. „Ich hoffe du lebst dich bei uns schnell ein. Ich dulde keine Streitereien in diesem Haus, Kiryu-kun.“ „Dann solltest du deine Wachhunde besser unter Kontrolle halten“, erwiderte Zero leise, beinahe tonlos. Noch immer betrachtete er sich die Wand zu seiner Rechten, hob nicht für den Bruchteil einer Sekunde seinen Blick. Er wollte sich nicht mit der Night Class anlegen. Nein, dazu hatte er derzeit genug andere Sorgen, die ihn nicht mehr zur Ruhe kommen ließen. Aber diese Ruka und ihr Gespann, trieben ihn jetzt schon in den Wahnsinn. „Wie kannst du es wagen?!“, entfuhr es ihr sogleich empört und nur widerwillig hielt sie sich zurück, als Kain ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. Ihre Augen glühten nun in einem dämonischen Rot. Dem Rot, das Zero vor Selbsthass fast ersticken ließ, wenn er sich von Krämpfen geschüttelt im Spiegel betrachtete… „Warum so aggressiv, Kiryu-kun? Niemand von uns hat dir etwas getan und dasselbe erwarte ich nun von dir. Du wirst dich damit abfinden müssen, ein Mitglied der Night Class zu sein. Folge mir, ich bringe dich jetzt auf dein Zimmer.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, durchquerte Kaname erneut die Eingangshalle und nickte innerlich zufrieden, als nach kurzem zögern die leisen Schritte des Hunters hinter sich hörte. Kaname war sich bewusst, dass Zero Kiryu ein Gefahrenpotenzial mit sich brachte. Denn auch im Haus Mond würde sein Blutdurst nicht gestillt werden, wenn dieser sich weigerte die alternativen Bluttabletten anzunehmen. “Er weigert sich, Kaname-kun. Erst gestern hat er das mir das Glas aus der Hand geschlagen. Ich kann nicht mehr viel für ihn tun. Zero rennt in sein Verderben und lässt sich nicht aufhalten. Er kann und will nicht akzeptieren, dass er zu jener Bestie wird, die seine Familie getötet hat.“ Nur allzu deutlich waren ihm die Worte des Direktors im Gedächtnis geblieben. Kaname warf lieber selbst ein Auge auf den Jungen, ehe die Gefahr bestand, dass er seiner geliebten kleinen Yuki ein Leid zufügen konnte. Er würde Zero noch zeigen, dass es keine andere Möglichkeit gab seinem Schicksal und dem damit verbundenem Tod zu entkommen. Auch wenn es ihm egal war, ob Zero starb oder nicht, er wollte Yuki kein Leid zufügen. Und Kaname wusste, dass Zeros Leben unbestreitbar mit Yukis verknüpft war. Wenn auch ebenso mit seinem… Dumpf hallten die Schritte der beiden in den Gängen wider, als sie die zahlreichen und düster wirkenden Flure durchquerten. Kaname hatte sich der Aufgabe verpflichtet, einen nicht kontrollierbaren Level-D Vampir zu zähmen. „Als erstes wirst du dich an die Bluttabletten gewöhnen müssen. Es ist nicht gestattet, sich von Lebenden zu ernähren. Aber ich denke, das weißt du bereits…“, sprach er leise, als sie um eine Ecke bogen, konnte dabei deutlich das heftige zusammenzucken Kiryus hinter seinem Rücken spüren. Ein wenig erstaunt hob Kaname eine Augenbraue. Seit wann reagierte der kleine Guardian der Cross Academy so schreckhaft? Ganz so geheuer schien ihm der Umzug dann wohl doch nicht zu sein. Kaname lächelte unsichtbar. Zero Kiryu schien doch nicht so unerschrocken, wie er sich stets gab. „Wir sind da“, sprach er, als sie eine große, reich verzierte Tür erreicht hatten und öffnete diese geräuschvoll. Zero erschauderte ungewollt, als er Kuran-senpai die Treppen hinauf folgte. Ehrfürchtig teilte sich die Menge, als der Reinblüter an seinen Mitschülern vorbeischritt, doch auch ebenso Mordlustig sahen sie Zero hinterher. Aber gut, was hatte er schon erwartet? Dass sie ihn mit Kusshand empfingen, obwohl er sie fast jede Nacht mit seiner Bloody Rose bedrohte? Nein, sicher nicht. Zero wusste, was ihn hier erwartete und umso weniger verstand er Rektor Kurosu. „Nein! Vergessen Sie es! Niemals!!“ „Ich habe lange darüber nachgedacht. Es ist das beste für dich… und für deine Mitschüler.“ „Ich werde nicht zu diesen Bastarden gehen! Sie sind alle nur Bestien, die dazu geschaffen wurden Menschen zu töten! Ich werde in kein Haus ziehen, das aus Mördern besteht!“ „Zero… Du kannst nicht leugnen, dass seine Anfälle immer häufiger auftreten und du dich kaum noch beherrschen kannst!“ „Aber… Sie haben mir doch selbst das Siegel gegeben, mit dem Yuki mich-“ „Yuki selbst hat mich darum gebeten!“ „Was…?“ Zero wurde blass. Verständnislos starrte er seinen ‚Ziehvater’ an. Was hatte er da gerade gesagt? Ein warmes und dennoch unendlich trauriges Lächeln schlich sich auf die Züge Kurosus. Väterlich sah er über den Rand seiner Brille hinweg. „Zero… bitte glaube mir, wir wollen alle nur das Beste für dich. Auch Yuki spürt wie schlecht es dir geht. Sie macht sich große Sorgen. Sie hat Angst dass…“, er zögerte. „Sie hat Angst, dass du dir etwas antust.“ Stille. „Was hat sie ihnen gesagt?“, brachte Zero mit zittriger Stimme hervor. Hatte Yuki ihn wirklich verraten? Hatte sie ihm wirklich erzählt, dass er bereits kurz davor war aufzugeben? Dass der Lauf seiner Waffe plötzlich so freundlich und erlösend ausgesehen hat? „Genug um eine Entscheidung zu fällen. Kaname-kun hat sich bereit erklärt, dich in die Night Class aufzunehmen. Du wirst das Amt des Vertrauensschülers abgeben, bis es dir wieder besser geht. Die Bloody Rose-“ „Behalte ich!“, zischte Zero wütend dazwischen und legte schützend seine Hände auf das kalte Metall an seiner Hüfte. Wieso wusste plötzlich jeder, wie es ihm ging? Hatte man in dieser verdammten Schule keine Privatsphäre mehr? Und nun wurden entscheidende Dinge auch noch über seinem Kopf entschieden! Der Direktor seufzte tief. „Deinen neuen Mitschülern wird es nicht gefallen, wenn du mit ihr dort aufkreuzt. Es ist wichtig, keinen unnötigen Tumult zu verursachen.“ „Die Waffe bleibt bei mir! Ich lasse mir nicht freiwillig das Blut von diesen Monstern aus den Adern saugen!“ „Nun, ich denke deine Befürchtungen sind umsonst, Kiryu-kun. Wir sind zivilisiert genug, um uns an gewisse Regeln zu halten. Und das solltest du auch…“ „Ah! Kaname-kun!“, entfuhr es Kurosu erleichtert, als der anmutige Vampir in das Zimmer des Rektors trat. „Zero-kun möchte die Bloody Rose behalten. Sie vermittelt ihm ein gewisses Gefühl an Sicherheit denke ich. Vielleicht sollten wir ihm diese Kleinigkeit gestatten ehe du ihn unter deine Fittiche nimmst, was meinst du?“ Zero empfand, dass es weitaus mehr als eine ‚Kleinigkeit’ war, ihm die gefürchtete Vampire-Gun zu überlassen… doch je weniger er zu diesem Thema beitrug umso besser mahnte er sich selbst in Gedanken. Kaname musterte ihn langen Blickes und löste einen unangenehmen Schauer in ihm aus. Zero war, als bohrten sich die dunkel wirkenden Augen bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele. Als versuchten sie die geheimsten Türen seines Gedächtnisses zu öffnen. Er wusste es. Zero wurde schlecht. Kuran-senpai wusste es. Er wusste, dass er bereits versucht hatte, sich mit der Bloody Rose das Leben zu nehmen, welches für ihn bald keines mehr sein würde. „Solange er keinen meiner Mitschüler gefährdet, gestatte ich es.“ Diese Entscheidung verstand Zero bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Kaname musste doch wissen, dass er nicht lange fackeln würde die Waffe nicht nur erneut gegen sich selbst, sondern vor allem gegen die anderen zu richten! Was bezweckte er damit?! Zugleich flammte der Zorn in Zero auf. Yuki hatte ihn verraten und das Rektorchen schob ihn eiskalt in die Höhle des Löwen ab! Sie wollten das Beste für ihn? Dann hätte Yuki ihn nicht daran hindern dürfen abzudrücken… „Als erstes wirst du dich an die Bluttabletten gewöhnen müssen. Es ist nicht gestattet, sich von Lebenden zu ernähren. Aber ich denke, das weißt du bereits…“, riss ihn die kühle Stimme des Reinblüters aus den Gedanken und ließ ihn heftig zusammenzucken. Allein bei dem Gedanken an diese Tabletten wurde Zero schon schlecht. Wie oft hatte er sie schon zu nehmen versucht, nur um dann wenige Minuten später kotzend im Bad zu liegen?! Und dennoch schluckte er sie immer wieder… um Yuki und die anderen zu schützen. Nur selten schaffte er es die Bluttabletten in sich zu behalten, doch wenn sie erst einmal widerwillig von seinem Körper akzeptiert wurden, bescherten sie ihm endlos lange Stunden der Höllenqualen. Krämpfe, die ihn wimmernd und erstickt schreiend auf dem Boden zusammenbrechen ließen. Die letzten Wochen waren die reinste Qual gewesen. Noch jetzt zierten sein Gesicht leichte Augenringe. Beängstigend für Zero allerdings war lediglich die Tatsache, dass er seit zwei Tagen wirklich keine Tablette mehr in sich behalten konnte. Und die Abstände zwischen dem unerträglichen Durstgefühl immer kürzer wurden. Daher gab er keine Antwort, nickte lediglich auf diesen Befehl hin, wohl wissend, dass er ihn niemals würde befolgen können. Zero staunte nicht schlecht, als er eine pompös anmutende Tür durchquerte und plötzlich in seinem neuen Heim stand. Ein großes Bett stand in der Mitte des Raumes, links und rechts wurde es von Fenstern flankiert, die bis an die Decke reichten und mit dunklen Vorhängen bedeckt waren. Ein wuchtiger Schrank aus dunklem Holz stand an der Wand, ebenso ein kleiner Schreibtisch und ein Regal, welches mit alten Büchern gefüllt war. Sogar einen Kamin gab es hier. Obwohl dieser eher Materialverschwendung darstellte, da Zero sich sicherlich nicht die Mühe machen würde, diesen anzufachen. Um das Bild perfekt zu machen, stand direkt vor dem Kamin eine kleine Couchgarnitur, welche mit weißen Leinen bedeckt war, um den Staub abzuhalten, solange dieses Zimmer keinen Besitzer hatte, der sie beanspruchte. Die kleine Tür rechts davon führte sicherlich in das angrenzende Bad. „Ziemlicher… Luxus, den ihr hier habt“, gab Zero scheinbar unbeeindruckt von sich und warf seine Sporttasche lieblos auf die verdeckte Couch. Er würde sie ohnehin nicht abdecken. Wozu auch? Was Zero brauchte war ein Bett zum schlafen und sonst nichts. Gut, das Bad war noch ziemlich praktisch, da es sicherlich nicht ganz unblutig ablaufen würde, wenn er sich die Dusche mit seinen neuen Mitschülern teilen müsste. „Der Hohe Rat hat eine Schwäche für Vergangenes. Er bestand auf diese Rustikale Einrichtung. Du kannst das Zimmer ganz nach deinem belieben formen.“ „Tse…“ Missmutig blieb Zero im Raum stehen, starrte düsteren Blickes auf die dunklen Vorhänge. Sie würden von nun an sein Leben bestimmen… denn hinter ihnen müsste er sich alsbald verstecken, um seine empfindlichen Augen vor der Sonne zu schützen. „Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen Kiryu-kun. Akzeptiere was du bist und was du bald sein wirst“ „Was ich bald sein werde…“, murmelte Zero wiederholend und schloss schmerzerfüllt die Augen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, ehe er wutentbrannt schrie: „ICH KANN DIR SAGEN WAS ICH BALD SEIN WERDE! EIN WIEDERWÄRTIGES MONSTER, DASS ES NICHT VERDIENT ÜBERHAUPT ZU EXISTIEREN! EINE BESTIE, DIE UNSCHULDIGE MENSCHEN TÖTEN MUSS UM ÜBERLEBEN ZU KÖNNEN! EINE MISSGEBURT, DIE MAN ABSCHLACHTEN MUSS!... Nein… das kann ich nicht akzeptieren… niemals…“, keuchte er zum Ende hin leise, ehe seine zittrigen Finger die feingliedrige Ketten entlang glitten und schließlich den Schaft seiner Bloody Rose berührten. Diesen fest umklammert zog er sie aus der Halterung und richtete sie mit bebender Hand auf Kaname. Schweiß rann seine Stirn hinab und seine Kehle wurde trocken. In ihm brodelte es, Zero glaubte für einen Augenblick in Flammen zu stehen. Sein Blutdurst war geweckt… Schon zu lange hatte er sich verwehrt… der nächste Anfall kündigte sich an. „Geh!“, zischte er kraftlos und hatte Mühe den Lauf der Waffe gerade zu halten. Er würde abdrücken. Keine Sekunde länger würde er zögern, wenn Kaname den Kopf schüttelte. Niemand durfte ihn so sehen. Niemand! Ein heftiges Beben, welches plötzlich Besitz von ihm ergriffen hatte, riss ihn zu Boden. Hart schlugen seine Knie auf dem Parkett auf, doch sein Arm blieb ausgerichtet. „GEH!“, schrie er wütend vor Zorn und Verzweiflung, als die kühlen Augen ihn stumm und schier gleichgültig betrachteten. Kaname musste sich uneingeschränkt vor der Willenskraft des Jungen verneigen. Immer wieder flackerten die Augen Kriyus rot auf, immer wieder wurden sie von den silbrigen Seen für kurze Zeit wieder verdrängt. Zero kämpfte. Mit sich und gegen den Fluch. Kaname sah ein, dass es ein harter Weg werden würde, Zero an die Tabletten heranzuführen. Er ahnte nichts von der Unverträglichkeit, die kaum einen Vampir betraf. Dass er jetzt nichts mehr bezwecken konnte, war ihm bewusst, als Kiryu die Bloody Rose hervorholte und diese abwehrend auf ihn richtete. Zero brachte sämtliche Beherrschung auf, seine Hand möglichst ruhig zu halten, um ihn damit unweigerlich treffen zu können. Mit bedachten Bewegungen fischte Kaname ein kleines Döschen hervor und warf es Zero vor die Füße. „Nimm sie, dann wird es dir besser gehen. Der Unterricht beginnt um Acht.“ Einen letzten Blick auf den jungen Hunter werfend, verließ Kaname den Raum und schloss die Tür. Nur im letzten kleinen Spalt konnte er erkennen, wie die Bloody Rose krachend auf den Boden fiel und Zero sich vor Schmerzen krümmend auf den Boden warf. Ersticktes Keuchen und Stöhnen erfüllte den Raum. „Akzeptiere was du bist, Zero… es gibt etwas, dass du nicht weißt… einen Weg dich zu retten… doch für diesen bist du noch nicht bereit.“ Worte Kanames, die untergingen. Worte, die verstummten, in den qualvollen Lauten eines Menschen, dessen Verwandlung in einen Vampir unentwegt fortschritt. Fortsetzung folgt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)