Die Freundschaft und die Liebe sind zwei Pflanzen an einer Wurzel... von Yatimu (...die letztere hat nur einige Blumen mehr.(Friedrich Gottlieb Klopstock)) ================================================================================ Kapitel 3: Aufbruch ------------------- Ohne viele Worte verlieren zu wollen: Hier kommt das nächste Kapi^^ 3 Dort tauchte sie erst einmal unter und versuchte das Blut wegzubekommen. Aber es ging schwieriger ab als sie dachte. Atemu kam auf sie zu, wollte ihr helfen. „Lass das!“, fauchte Cleo ihn plötzlich in gefährlichem Ton an. „Ich will dir doch bloß helfen. Ich…“ „Fass mich nicht an!“, schrie sie ihn an. Er wich zurück. Seine Augen geweitet vor Schreck. Ihre sonst hellgrünen Augen waren eben Pechschwarz geworden. Jetzt hatten sie wieder ihre alte Farbe und der Prinz fragte sich, ob er sich das gerade vielleicht nicht nur eingebildet hatte. Als Cleo sein Gesicht sah drehte sie ihm den Rücken zu. „Tut-Tut mir Leid!“, flüsterte sie. Auch, wenn sie sich alle Mühe gab, Atemu hörte aus ihren Worten, dass sie weinte. „Es tut mir Leid!“, wiederholte Cleo. Tränen rannen ihr über das Gesicht. Sie wusste was jetzt kam. Es war immer so! Er würde sie jetzt hassen wie all die anderen! Doch Atemu reagierte ganz anders als erwartet: „Ist alles in Ordnung?“ Er wusste aus irgendwelchen Gründen ganz genau was passiert war: Cleo hatte die Männer getötet! Sie hatte sie alle getötet! Langsam wagte es Atemu ihr wieder näher zu kommen. Jetzt stand er hinter ihr. Doch er wagte es nicht sie zu berühren. „Cleo? Ist alles okay?“ Perplex drehte sie sich um. Erst jetzt bemerkte sie, dass er direkt hinter ihr stand. Ihre Blicke trafen sich. Lange sahen sie sich an und Cleo versank wieder im Glanz der magentafarbenen Augen. „Du solltest Feuer machen“, sagte sie schließlich. „Gib mir deine Kleidung. Ich wasche sie“ „Danke“, war alles was Atemu noch sagte. Den Abend sprachen sie kein Wort mehr bis sie wieder angezogen vor dem Feuer saßen. Cleo zitterte. Trotz der wärmenden Flamme war ihr bitterkalt. „Frierst du?“, fragte Atemu. Cleo nickte. Atemu, der auf der anderen Seite des Feuers gesessen hatte, stand auf, lief zu ihr und setzte sich direkt hinter sie. Seine Beine platzierte er neben den ihren, seine Arme schlangen sich um ihren Oberkörper und drückten sie an sich. Ein wohliges Gefühl breitete sich in Cleo aus. Bald fror sie nicht mehr. Sie war zu müde um sich aus Atemu Armen zu lösen, aber das wollte sie auch gar nicht. Immer wieder fielen ihr die Augen zu bis sie letztendlich in einen tiefen Schlaf fiel. Am nächsten Morgen war Cleo weg. Als Atemu erwachte war sie spurlos verschwunden. Auch das Pferd fehlte. Es dauerte eine Weile, bis der Kronprinz den letzten Tag in seinem Gedächtnis rekonstruiert hatte. Dann stand er auf und rief ein paar Mal Cleos Namen. Schließlich gab er es auf und ließ sich an den Rand des Sees fallen. Wieso war sie einfach gegangen? Atemu fand keine Antwort darauf. Er seufzte. „Guten Morgen! Oder sollte ich eher sagen: Guten Mittag?“ Als Atemu sich umdrehte blickte er in Cleos grinsendes Gesicht. Sie sah süß aus, wenn sie lächelte. Cleo schwang sich von ihrem Pferd. „Wo warst du?“, fragte Atemu härter nach, als er es beabsichtigt hatte. „Ich hab uns Frühstück geholt“ „Aha“, machte Atemu nur als er auf die Mitbringsel sah. „Warum hast du mich nicht geweckt, als du weg bist?“ „Du sahst einfach zu süß aus, als du geschlafen hast! Ich wollte dich nicht wecken“, informierte sie ihn und augenblicklich färben sich seine Wangen rot. „Ach ja und …“ Cleo kramte einen Moment in einer Satteltasche. „Hier!“ Sie warf ihm Tinte, Feder und ein Stück Papyrus zu. „Du solltest schnell deinem Vater schreiben, dass du entkommen bist. Er macht sich sicher schon Sorgen um dich“ „Danke“, erwiderte Atemu verwirrt. „Das hat aber Zeit. Erst essen wir etwas. Ich bin am verhungern“ Als Cleo sich umdrehte beobachtete der Prinz unbewusst jede ihrer Bewegungen. Wie hatte er nur denken können, dass Cleo ihn hier alleine ließ. Sie aßen zusammen und anschließend schrieb Atemu seinen Brief. Cleo hatte nichts vergessen und eine Brieftaube mit gebracht. Atemu fragte sich wo sie die ganzen Dinge wohl her hatte, aber er fragte lieber nicht danach, beschloss dass es klüger war, es nicht wissen zu wollen. Als alles getan war fragte Atemu: „Wie geht es jetzt weiter?“ „Wie meinst du das?“; stellte Cleo die Gegenfrage. „Naja, was machen wir jetzt? Wir können ja nicht für immer hier bleiben“ „Ach so. Also zuerst müssen wir sehen wo wir Proviant her bekommen. Dann bring ich dich nach hause“ „Du bringst mich nach hause?“ „Ja, oder willst du mir ernsthaft weißmachen, dass du weißt wo Theben von hier aus liegt?“ „Natürlich weiß ich das!“, Entrüstet sah er sie an. Cleo zog die Augenbraun in die Höhe und lächelte ihn süffisant an. „Na dann. In welche Richtung müssen wir denn?“ Sie wusste genau, dass er auf ihre Frage keine Antwort hatte, doch es machte ihr Spaß ihn zu necken. „Da lang!“, meinte Atemu ohne zu zögern, da er sich nichts anmerken lassen wollte. „Falsch geraten! Nach Theben geht es in die Entgegen gesetzte Richtung“ „Meinte ich ja!“, brummte Atemu. Cleo lachte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Komm schon! Wir haben heute viel vor!“ In der nahe gelegenen Stadt herrschte buntes treiben. Von überall her waren Händler gekommen, um ihre Waren auf dem Markt zu verkaufen. Der Kronprinz war ganz hin und weg. Er war noch nie auf einem Markt gewesen, jedenfalls nicht ohne seine Leibwache. Cleo musste ihn ständig weiter ziehen, sonst wäre er wohl an jedem Stand einmal stehen geblieben. „(^*>{|) (=*#°%) (µ:|) (.°[+[) (;°:%°) (+°:[)!“ „(§-=) (&°%%§)!“ Nach einer ganzen Weile des Laufens kamen sie vor einem kleinen Haus an. Cleo gebot Atemu auf sie zu warten und als sie wieder kam hatte sie alles um weiter zu reisen. Dann meinte sie, dass es am sichersten wäre ein großes Stück mit einer Karawane zu reisen. Also machten sie sich auf die Suche nach einer, die in ihre Richtung ging. Eine Karawane die bis nach Theben ging fanden sie nicht. Nur eine, mit der sie etwa zwei Wochen reisen konnten. Aber das war schließlich besser als nichts. „Mein Pharao! Seht doch, seht doch!“ Shimon kam lachend in den Thronsaal gestürmt, eine Taube auf dem Arm. „Was ist das?“ „Eine Nachricht! Von Eurem Sohn, Majestät!“ „Zeig her!“ Der Pharao konnte es nicht glauben. Mehrere Male las er den Papyrus durch. Es war eindeutig der Kronprinz, der diese Nachricht geschrieben hatte. Nur er verwendete diese besonderen Schriftzeichen, die nur im Königshaus verwendet wurde. Auch kannte der Pharao die Schrift seines Sohnes. Es war eindeutig. Freudig sprang er von seinem Thron! „Wundervoll, wundervoll! Er ist entkommen. Bald wird er wieder hier sein!“, freute sich der König, der seit geraumer Zeit, wegen der Sorgen, die er sich um seinen Sohn machte, tiefe Falten auf der Stirn hatte. „Mein Pharao, nun können wir die Herstellung des Duplikats des Juwels der Königin auch einstellen“ „Nein!“ Der Pharao hob die Hand. Dann lächelte er. „Man weiß niemals, ob man es nicht doch noch gebrauchen kann, Shimon“, zwinkerte er. „ Also gut. Sollen wir eurem Sohn Truppen entgegen schicken?“ „Das wird nicht nötig sein. Er wird schon auf sich aufpassen. Außerdem wissen wir nicht wo er sich zurzeit befindet. Ich glaube, dass er das wohl selbst nicht weiß, sonst stünde etwas in der Nachricht“ „Aber, wenn er nicht weiß wo er ist, kann er doch auch nicht wissen wie er nach Theben kommt“, gab Shimon zu bedenken. „Er schreibt, dass er jemanden gefunden hat, der ihm hilft. Ich bin sicher er findet den Weg nach hause“ „Hast du das gehört, Mahado? Der Kronprinz kommt wieder zurück!“ Mahado hielt Mana den Mund zu und schleifte sie von der Palasttür weg. „Sei still, sonst hören sie uns! Bei Ra, wie konnte ich mich nur von die überreden lassen, der Audienz zu lauschen?“, fragte Mahado, mehr sich selbst als Mana. „Tja, jeder ist ein kleiner Gesetzesbrecher. Auch du Mahado, damit solltest du dich abfinden“, grinste Mana. „Ich bin kein…“ „Hast du vergessen, dass du gerade den Pharao belauscht hast, Mr. Perfekt?“ „Mana, du tätest gut daran, dich mehr an die Regeln zu halten“ „Und du tätest gut daran, dich mal nicht immer an deine Vorschriften zu halten“ Mana streckte ihm die Zunge raus und lief davon. „Du kleine….“ Der Rest ging in Mahados Seufzer unter. Mana war wirklich liebenswert. Alle mochten sie und auch für ihn war Manas fröhliche und unbeholfene Art etwas Schönes. Doch manchmal wünschte er sich, Mana wäre etwas ernsthafter. Schließlich bestand das Leben ja nicht nur aus Spaß, sondern auch aus viel harter Arbeit. Es war ein langer Weg bis nach Theben. Nach zwei Wochen waren Cleo und Atemu wieder auf sich gestellt. Atemu wunderte es ein wenig, dass Cleo immer Geld hatte, obwohl sie seit ihrer Flucht nichts verdient hatte. Es war nicht viel, aber es reichte um zu überleben. Auch verschwand sie immer Mal wieder und tauchte schließlich später so schnell wieder auf, wie sie gegangen war. Atemu beschloss, sie von nun an im Auge zu behalten. Er mochte Cleo. Doch sie war ein vollkommenes Geheimnis für ihn, das wie ein Baby gehütet und beschüzt wurde. Der Prinz wollte mehr über sie erfahren. Und das tat er auch. Im Nachhinein hätte er es lieber nicht gewünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)