Forever mine von BigLeoSis ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Caspian POV Als ich nur das tiefe Seufzen von Peter vernahm, zog ich meine Hand wieder zurück. Schließlich wollte ich ihn nicht belästigen, ihm gar auf die Nerven zu gehen. Leise teilte ich ihm das auch mit, wobei Peter mich unterbrach. Als er sich zu mir umdrehte, sah er mich ziemlich komisch an, was wohl sehr stark an meiner Position lag. Jedoch war es äußerst bequem so auf dem Bauch zu liegen. Ich schlief immer so. Noch lange unterhielt ich mich mit Peter, ehe Edmund uns erneut unterbrach und wir uns endgültig schlafen legten. Wenn ich doch nur hätte schlafen können. Noch immer war mein Körper mit einer Gänsehaut überzogen, die von Peters Berührung herrührte. Allein schon seine Gegenwart machte mich wahnsinnig. Zu wissen, ich bräuchte nur die Hand auszustrecken und schon konnte ich ihn berühren, die sanfte Wärme seiner Haut spüren. Je länger ich wach lag, dabei seinem ruhigen Atem lauschte, deste mehr wurde mir selbst klar, wie sehr ich ihn doch liebte, wie sehr ich mich nach Peter verzehrte. Endlich wurde mir klar und bewusst, warum ich meine geliebte Heimat verlassen hatte. Dieser blonde junge Mann war der Grund. Die Liebe zu ihm hatte mich förmlich überrannt und ich hatte mich nie wirklich dagegen wehren können. Doch selbst wenn ich mir dessen Bewusst gewesen wäre, hätte ich mich wehren wollen? Das alles waren jetzt Fragen, die sich in meinem Kopf aneinander reihten. War es denn normal, dass ich einen Mann liebte? Ich hatte noch nie von soetwas gehört, einer Liebe zwischen Männern und so wusste ich auch nicht, ob das normal war. Ob ich nicht doch einfach nur abartig war, mich in ein Wesen des gleichen Geschlechts zu verlieben. Doch hingegen aller Selbstzweifel fühlte es sich so richtig an. Es war mit Sicherheit nichts verkehrtes daran, Peter zu lieben. Er musste es ja nicht wissen, was ich für ihn empfand, solange ich trotz allem in seiner Nähe sein konnte. Das war mir sehr wichtig. Die Nacht war äußerst kurz gewesen, so war der nächste Morgen früher da, als von mir erwartet. Ich wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, denn irgendwann hatte mich vermutlich doch der Schlaf übermannt. Ich streckte mich gemütlich und musste feststellen, dass Edmund bereits das Zimmer verlassen hatte. Wie spät es wohl sein mochte? Ich drehte mich zu Seite und betrachtete den Blonden, der noch immer schlafend an meiner Seite ruhte. Ich konnte ihn einfach nicht wecken. Er glich in diesem Moment so sehr den Wesen, die wir alle als Engel kannten. Das entspannte Gesicht, die verwuschelten Haare. Die Perfektion von Unschuld und Liebe, hier mit mir in einem Bett. Außerdem war er am gestrigen Tag so erschöpft gewesen, dass ich ihn am Besten noch etwas schlafen ließ. Wenn jemand es verdient hatte, dann war es Peter. So stand ich nun vorsichtig auf, suchte die Kleider zusammen, die William mir am Tag vorher gegeben hatte und schlich aus dem Schlafzimmer, in den Raum, indem wir uns am gestrigen Abend unterhalten hatten. Es schien, als ob niemand zu Hause war und so zog ich mich ersteinmal an. Noch nicht ganz wach wuschelte ich mir durch die Haare, als ich ein leises Räuspern hinter mir vernahm. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht von Edmund. „Na? Augeschlafen?“ fragte ich der Brünette. Ich nickte. Wobei ich als ausgeschlafen etwas anderes bezeichnen würde. „Ich hab ziemlich gut geschlafen. Danke der Nachfrage. Und selbst?“ Ich lächelte verlegen. „Es tut mir Leid, dass Peter und ich dich gestern Abend so lange wachgehalten haben.“ Der jüngere der Pevensie-Brüder winkte ab. „Schon gut. Es freut mich ja auch für Peter und dich, dass ihr euch nicht mehr ständig streitet. Aber ich brauch auch meinen Schlaf und den wenn ich nicht kriege, kann ich wirklich sehr ungemütlich werden.“ „Es soll nicht mehr vorkommen, darüber sei versichert.“ Plötzlich gesellten sich auch die beiden Schwestern und William zu uns, welcher ein zauberhaftes Frühstück für uns organisiert hatte. Darüber war ich ihm mehr als dankbar, da ich seit meiner Abreise aus Narnia nichts mehr gegessen hatte. Somit war mein Apetitt auch dementsprechend groß und auch den Geschwistern schien es ähnlich zu gehen. Gestern waren wir einfach zu überwältigt und erledigt gewesen, um uns große Gedanken darüber zu machen. Während wir aßen fragte uns William über Narina aus und wie es dort so gewesen war. Auch ich hörte die ersten Erlebnisse der vier zum ersten Mal aus deren Mund und als sie bei meiner Zeit ankamen, fing ich an zu erzählen. Wie alles für mich begonnen hatte, wer meine Familie gewesen war und schließlich von dem Abenteuer das, wie es schien erst ein paar Tage zurücklag. Doch mir kam es vor, als sei es erst vor ein paar Stunden gewesen, als wir uns alle der Armee meines Onkel Miraz´ gestellt hatten. Seite an Seite für die Unabhängigkeit Narnias gekämpft hatten und zum ersten Mal seit diesem Moment fragte ich mich wirklich, was aus diesem Land werden würde. Ohne Könige und Königinnen. Ich selbst war schließlich nur ein kleiner Bauer in einem großen Schachspiel der Mächte. Eine weitere Figur, die ihr Schicksal zu erfüllen hatte. Doch auch William hatten uns einiges zu berichten. Vom plötzlichen Verschwinden der Vier. Nie war es aufgeklärt worden, was damals vor rund 60 Jahren geschehen war. Ihre Mutter schien vor Kummer und Gram gestorben zu sein, 10 Jahre nach ihrem Verschwinden. Diese Nachricht traf die drei ziemlich hart. Sie hatten sich nie von ihrer Mutter verabschieden können. Vor allem Lucy schien das ganz ziemlich mitzunehmen. Auch erzählte William, dass ihr Onkel Richard nie die Suche aufgegeben hatte, was sie vier anging und diese Aufgabe vor seinem Tod ihm übertragen zu haben. Und er hatte sich dieser mit Hingabe gewidmet und dann war er uns gestern plötzlich auf der Tower Bridge über den Weg gelaufen. Das alles erklärte den Geschwistern natürlich auch, warum London sich so verändert hatte, seitdem sie es das letzte Mal gesehen hatten. „Können wir Mutters Grab besuchen?“ fragte Susan. William nickte. „Ich werde euch später dort hinbringen. Sie wird sich mit Sicherheit sehr über euren Besuch freuen.“ Die Zeit verging wie im Flug und es wurde bald Mittag, wo uns William etwas gewöhnungsbedüftiges Essen auf den Tisch stellte. Etwas, dass sich Burger nannte und komische Stäbchen namens Pommes. Es sah ziemlich wüst aus, doch allen Zweifeln zum Trozt schmeckte es hervorragend. Etwas seltsam, aber dennoch hervorragend. Mit einem Mal betrat Peter nun das Esszimmer. Er sah zum anbeißen aus. Die Haare vom Schlafen noch ziemlich verwuschelt und etwas zerknautscht stand er nun vor uns. Susan und Lucy begrüßten ihn sofort und ich erklärte ihm, was wir den ganzen Vormittag über getan hatten. Den Tod seiner Mutter verschwiegen wir ihm für den Moment wohl besser. William konnte es ihm mit Sicherheit in einer ruhigen Minute besser erklären, als jemand anders von uns. Der Blonde setzte sich zu uns an den Tisch und begutachtete ebenso misstrauisch wie auch wir am Anfang seinen Burger mit Pommes. Doch es schien ihm wirklich gut zu schmecken und er genoss sein Mahl in vollen Zügen. Als Peter fertig war, erkundigte er sich bei William nach dem Badezimmer. Während dieser ihn dorthin brachte, half ich Susan dabei den Tisch abzuräumen. „Er wird dich brauchen Caspian“ meinte sie schließlich zu mir. Fragend wandte ich meinen Blick zu ihr. „Wir werden ihm über kurz oder lang von Mutters Tod erzählen müssen und er hat sie geliebt, abgöttisch und er wird in ein tiefes Loch fallen. Ich weiß, dass es eigentlich die Aufgabe von uns wäre, ihm dabei zu helfen. Doch ich glaube, dass weder ich, noch Lucy oder Edmund dazu in der Lage sind.“ Sie seufzte leise. „Ich möchte dich nur darum bitten, für ihn da zu sein.“ Ich nickte. Es war doch nur selbstverständlich, dass ich für meinen Freund da war, wenn dieser Hilfe brauchte. William kehrte zurück, nachdem er für Peter noch ein paar frische Sachen bereit gelegt hatte und verließ anschließend mit Susan, Edmund und Lucy das Haus, um zum Friedhof zu fahren. Ich erklärte mich bereit, derweilen auf Peter zu warten. Ich wollte die Wohnung nicht unbedingt verlassen, denn diese fremde Stadt ängstigte mich doch ein wenig. Ich sah mich ein wenig um und fand schließlich in einem Bücherregal einige Alben, in denen Fotos waren. Ich nahm eines davon heraus und ging in unser Zimmer zurück. Ich ließ mich in den Sessel sinken und begann zu blättern. Es war gefüllt mit Aufnahmen von den vier Geschwistern, als sie noch jünger gewesen waren. Ich war so vertieft in das Buch, dass ich nichtmal Peters Ankunft bemerkte, erst als er mich ansprach. Jedoch blickte ich immer noch nicht auf und antwortete auf die Frage, wo denn alle seien „Sie sind zusammen mit William irgendwo hingegangen. Ich weiß nicht genau, was sie zu tun beabsichtigen, doch ich entschied mich hierzubleiben und auf dich zu warten.“ Als ich gesprochen hatte, blickte ich zu Peter auf. Ich hatte es nicht fertig gebracht ihm bei dieser infernalen Lüge in die Augen zu sehen. „Ich denke wir werden uns jetzt wohl ... allein beschäftigen müssen“ setzte ich noch hinzu. Mein Blick schien auf Peters Brust festgeklebt zu sein, denn ich schaffte es nicht, ihn zu lösen. Er sprach mich auf die komische Unterwäsche an und ich erklärte ihm, dass sich diese „Boxershorts“ nannte und anscheinend ziemlich modern war. Er erhob mich, legte das Album bei Seite und trat auf Peter zu. Ich hatte mich auch dazu entschieden, mich umzuziehen und trug eine schwarze Stoffhose und ein weißes Oberteil. „Peter ich befürchte, ich muss dir etwas sagen!“ Mein Blick wanderte automatisch zu den blauen Augen des Anderen und suchten irgendwelche Regungen darin. Ich hätte mich ewig darin verlieren können in diesen klaren blauen Seen. „Ich glaube, es ist etwas geschehen, was vermutlich nicht geschehen dürfte. Es ist nicht so gedacht, aber ... aber...“ Die plötzliche Freude in seinen Augen und seinem Gesicht ließ mich abbrechen und ich wurde etwas rot. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und noch viel weniger mit der nächsten Reaktion von Peter. Er überwand mit einem Schritt den Abstand zwischen uns und küsste mich. Für einen kleinen Moment war ich mir nicht sicher, was ich tun sollte, doch schlussendlich warf ich all meine Zweifel über Bord und erwiederte diesen. Ein wahres Gefühl von Zufriedenheit und Glück durchströmte meinen Körper. Jedoch wurde es jäh unterbrochen, als Peter den Kuss wieder löste. Sofort wich ich einige Schritte zurück. Ich wusste nicht, ob ich mich weiterhin beherrschen konnte. Doch seine nächsten Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube für mich „Es ... es tut mir so Leid eure Hoheit! Das ... das hätte nicht passieren dürfen!“ Peter schwieg für einen kleinen Moment, ehe er erneut zum sprechen ansetzte. Doch das hörte ich nicht mehr, denn verließ das Zimmer und anschließend die Wohnung. Warum hatte er es dann getan, wenn es nie hätte passieren dürfen? Warum machte er es, wenn es ihm doch nichts bedeutete? Aus Mitleid? Weil ich mich in ihn verliebt hatte und er meine Gefühle nie erwiedern würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)