Herbstgefühle von yuyakinna (ShikaTema) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es heißt die meisten Beziehungen beginnen im Frühjahr, aber wer will schon so sein wie der Durchschnitt? Herbst; kalt, regnerisch und ungemütlich. Ein Vorgeschmack auf den Winter. Viele bleiben lieber zu Hause. Eine denkbar schlechte Zeit um sich zu verlieben. In Suna merkte man noch nichts vom nahenden Herbst. Die Luft über der Stadt in der Wüste flimmerte hitzegeladen, als ich Kankuro aus dem angenehm kühlem Haus nach draußen folgte. Sorgfältig verschloss ich die Tür und trat aus dem Schatten des Vordachs hervor. Die Hitze traf mich wie ein Faustschlag. Geblendet kniff ich die Augen zusammen. „Temari! He, jetzt komm schon. Wir sind spät dran“, drängelte Kankuro. Seine Silhouette hob sich schwarz von den sandfarbenen Wänden der Häuser ab. Obwohl auch ihm die stechende Hitze, welche schon seit sieben Tagen ununterbrochen in Suna-gakure herrschte, zu schaffen machte, trug er seine schwarze Kleidung, die seinen ganzen Körper bedeckte; selbst die Schminke hatte er aufgetragen. Ich selbst trug nur einen kurzen Rock und ein luftiges Shirt, in dem ich trotzdem schwitzte. Natürlich wusste ich, dass wir spät dran waren und dass es höchste Zeit war, wenn wir uns nicht den Zorn des Kaze-kages einhandeln wollten. Gaara hatte sich schnell in sein Amt eingelebt. Im Ratssaal wirbelte ein großer Ventilator unter der Decke. Sein elektrisches Surren wurde von Stimmengemurmel überdeckt. Der Raum war voller Menschen. Der gesamte Rat hatte sich versammelt, wie ich mit einem Blick in die Runde feststellte. Die steinernen Gesichter der Kaze-kages blickten auf die Menschenmenge hinab. Irgendwo dort, bei den Steinbildnissen vermutete ich Gaara. Ich schob mich zwischen den Menschen hindurch bis ich an der rückwärtigen Wand angelangt war und meinen jüngeren Bruder auf dem Stuhl des Kaze-kages entdeckte. Wie immer verzichtete er auf die traditionelle Kleidung der Ninja-Oberhäupter. Seine roten Haare standen wild von seinem Kopf ab. Sein Gesicht war missmutig. Er verabscheute die Ratsversammlungen, weil einige der älteren ihn wegen seines jugendlichen Alters nicht als entscheidungsfähig ansahen. Kankuro tauchte neben mir auf und begrüßte Gaara. Die beiden wechselten einige leise Worte und Gaara warf mir einen kurzen Blick zu. Ich hätte sofort misstrauisch werden sollen. „Wieso muss ausgerechnet ich ihn begleiten und an dem beknackten Treffen teilnehmen?“ Ich hatte mich mit verschränkten Armen vor Gaara und Kankuro aufgebaut. Die Ratsversammlung war so eben beendet worden und vor wenigen Augenblicken erst hatten die letzten den Saal verlassen. Nur wir waren zurückgeblieben und die beiden waren mir eine Antwort schuldig! Gaara kniff die Augen zusammen und wandte den Blick zur Decke. „Du kennst ihn. Er ist einer meiner größten Gegner im gesamten Rat“, begann er. „Und dummerweise ist er auch für die außenpolitischen Sachen zuständig und geht deshalb zur Tagung der Ninjadörfer. Du begleitest ihn, um ihn davon abzuhalten gegen den Willen des Kaze-kages zu handeln“, fuhr Kankuro fort und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er mein unwilliges Gesicht sah. Na toll! „Und warum gehst du nicht Kankuro?“, entgegnete ich ungehalten. „Ich brauche ihn hier in Suna“, Gaara hatte sich erhoben und wandte sich zum Gehen. Kankuro streckte mir die Zunge heraus. Es reichte! Ich drehte mich herum und stapfte an Gaara vorbei auf die Tür zu. „Temari! Es ist doch nur für zwei Wochen und die meiste Zeit sind keine Sitzungen, bitte!“ Die Hand schon am Türgriff hielt ich inne. Wenn Gaara so mit mir sprach konnte ich nicht anders. Dann war er für mich nur mein kleiner Bruder, der Hilfe brauchte. Ach, verdammt! Ich war so leicht weich zu bekommen. „Zwei Wochen? Na wenigstens ist es nicht in Iwa, oder?“ Ich spürte wie Gaara und Kankuro erleichterte Blicke tauschten. „Nein, nicht in Iwa. Der Kongress findet in Konoha statt.“ Aha. Konoha also. Da wusste ich ja wenigstens was mich erwartete. Einen leiser Seufzer konnte ich nicht unterdrücken als ich die Tür öffnete und den Ratssaal verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)