One Love von Yumi-san_89 (Es gibt immer ein Wiedersehen - AaML) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Eine sanfte Brise, das leise Rauschen des Meeres, ein Pool gefüllt mit klarem, kühlen Wasser. Misty streckte sich ausgiebig auf ihrem Liegestuhl. Woanders konnte man sich so prächtig entspannen als hier auf einer kleinen Insel in der Orange-Region? Die Sonne strahlte nur so vom Himmel und die subtropische Landschaft war in ein stahlblaues Gewand eingehüllt. Kurz gesagt: Es war einfach Wunderbar! Himmlisch! Um nicht zu sagen schon beinahe unbeschreiblich. Sie schloss gerade die Augen, wollte sich den Geräuschen und Klängen der Natur hingeben, alles um sich herum vergessen. Gerade als sie dies tun wollte, hatte sie einen Schatten über sich, der ihr das Sonnenlicht stahl. „Wow. Du bist schon wieder eingepennt. Wieso kann ich das nicht? Einfach in aller Ruhe hier Rumliegen, den Geräuschen des Meeres zuhören und einschlafen?“ Misty öffnete ihre Augen. Eine Jugendliche in einem Schwarzen Bikini, dessen Oberteil anstatt Bändern zum zusammenbinden zwei weisse Träger hatte. Ihre braunen Augen musterten die Frau kritisch. Ihre sonst so rotbraunen Haare, welche sie immer zusammengebunden trug, wie auch jetzt, waren aufgrund der Nässe pechschwarz. Und auch die Jugendliche selbst war Klatschnass. Sie war soeben noch im Pool eine Runde Schwimmen gewesen und hatte sich nun, Frechheitshalber, vor Misty direkt in die Sonne gestellt. Jene wiederum erwiderte nichts. Die Frau wusste, dass es das beste Mittel war um die 16-jährige ruhig zu stellen. Als Misty nichts erwähnte legte sie sich auf den Liegestuhl direkt neben ihr, wo auch bereits ihr blaues Badetuch lag. Kurz öffnete sie ihre Schwarze Umhängetasche, die sie überall hin begleitete, nahm eine schwarze Schirmmütze in modernem Stil hervor. Auf der Mütze waren, in weisser Schrift, einige Sprüche abgedruckt. Manche waren besser zu lesen, andere wieder weniger. Kein wunder, die Mütze war bereits einige Jahre alt und sie wunderte sich, dass sie noch in so einem guten Zustand war. So viel wie Emily das „alte Teil“, wie Misty es desöfteren nannte, trug. „Es gibt halt Leute die es können und andere die es nicht können. Und jeder Mensch hat andere Talente, das solltest du am besten wissen, Emily.“ „Stimmt Mum. Das beste Beispiel sind ja du und das Kochen. Da gibt’s so gut wie jedes Mal irgendwie ne Katastrophe.“, meinte Emily frech grinsend. Mum? Ach ja, Misty war Mutter geworden und inzwischen 36 Jahre alt. Ihre Tochter, Emily Waterflower, stolze 16 Jahre alt, war die grösste Nervensäge die sie je kennengelernt hatte. Neben jemand anderem, wie sich versteht. „Danke. Musstest du mich gerade daran erinnern?“ „Ich weis dass du im Kochen nicht gut bist und ich nehm’ es dir auch nicht übel. Aber es wäre schon schön wenn du mal für uns Kochen würdest. Wenn ich mir von anderen Pokémontrainern anhören muss, wie gut ihre Mütter doch kochen können und all den Kram.“ Sie schnitt eine Grimasse und setzte sich ihre Mütze auf. Misty konnte nur lächeln. Sie hatte die Jahre über nie wirklich kochen gelernt und selbst ihre eigene Tochter war darin besser als sie. Das war schon beinahe erniedrigend. Sie hatte da wohl das Talent ihrer Grossmuter vererbt bekommen. Als Misty nach einer Weile des Schlafens im Liegestuhl ihre Augen öffnete musste sie zufrieden feststellen, dass es ihre Tochter nun wohl doch eingedöst war. Sie wollte gerade aufstehen um noch eine Weile spazieren zu gehen. „Wo willst du hin?“ Die Jugendliche hatte ihre Augen blitzschnell geöffnet und blickte ihre Mutter erstaunt an. Sie hatte gedacht, dass sie heute einfach mal einen Tag am Pool rumsitzen und faulenzen würden. „Ich wollte eine Weile Spazieren gehen und mir über etwas klar werden.“ Nun wurde Emilys Blick nur noch erstaunter. Meinte sie damit etwa…? „Nein. Das ist nicht dein ernst, oder?“ „Ich weis es nicht. Aber vielleicht solltest du dich an den Gedanken gewöhnen und Rudi als deinen Ersatzvater akzeptieren.“ Damit verschwand Misty in Richtung Strand und Emely verdrehte ihre Augen. Diesen aalglatten Typen sollte sie als ihren Ersatzvater ansehen? Das konnte ihre Mutter sich streichen. Nicht solange ihr leiblicher Vater mit Sicherheit noch lebte, selbst wenn sie ihn nicht kannte oder auch noch nie gesehen hatte. So wie ihre Mutter immer über ihn redete musste er noch am leben sein. Aber so einen Typen wie Rudi würde sie niemals als irgendeine Art Vater akzeptieren. Und als Verlobter ihrer Mutter schon gar nicht. Das kam nicht in die Tüte! - Viele Kilometer von den Orange-Inseln entfernt in Vertania City, Kanto, wenige Stunden später: Eine Jugendliche mit kurzen, rot-braunen Haaren und braunen Augen trainierte mit ihren Pokémon. „Ja, genau, weiter so!“, trieb sie ihr Machollo immer wieder dazu an auf sie einzuschlagen. Seine starken Schläge blockte sie immer wieder ab und ab und zu schlug sie auch zurück. Machollo war jedem ihrer Schläge geschickt ausgewichen. Und sie einigen gefährlichen Kinnhaken. Die paar Schläge die sie einstecken musste machten ihr nichts aus. Sie hatte Freude an dem Training mit ihren Pokémon. Besonders wenn sie mit ihrem Machollo Kampfkunst Trainierte dann blühte sie förmlich auf. Kurz wanderten ihre Gedanken ab, in andere Gefilde, zurück an jenen Tag, wo sie Machollo gefangen hatte. Doch im nächsten Augenblick wurde sie aus ihrem halben Tagtraum herausgeholt, denn die Attacke Machollos hatte sie getroffen und sie landete unsanft mit ihrem Hintern auf dem Holzboden des Dojos, indem sie mit Machollo trainierte. „Das war gute Arbeit, Machollo.“, lobte sie das Pokémon mit einem Lächeln. „Du wirst immer Stärker. Wenn wir so weitermachen werden wir die nächste Liga sicherlich gewinnen, darauf kannst du gift nehmen! Dann werden uns diese Looser-Trainer nicht mehr das Wasser reichen können.“ Sie grinste zuversichtlich und träumte schon davon wie sie mit einem Pokal in der Hand von der nächsten Liga nach Hause marschieren würde. Doch erneut wurde sie aus ihren Tagträumen gerissen. Diesmal von ihrem Pichu, das frech auf ihren Kopf hüpfte. „Pichu! Lass das! Ja, ich weis, es ist noch zu früh um daran zu denken. Denn das was als nächstes ansteht ist das Trainer-Lager. Ich weis, ich weis.“ Sie streichelte ihrem Pichu über den Kopf, wanderte erneut in ihre Gedankenwelt ab. Sie fragte sich wie es in diesem Trainer-Lager wohl sein würde und ob sie dort viele neue Leute kennen lernen würde. Auf einmal wies Pichu auf die Armbanduhr hin, die auf dem Fussboden des Dojos lag. Die Jugendliche hob sie auf und war nicht besonders darüber erfreut feststellen zu müssen, dass ihr Bus in 20 Minuten fahren würde. Und dass es der letzte sein würde, der in ihr Heimatdorf verkehrte. „Verdammt! Nicht schon wieder!!“ - Es kam wie es kommen musste: Sie hatte den Bus verpasst. Er war ihr wortwörtlich vor der Nase weggefahren. Die Trainerin gab ein Seufzen von sich. „Vielleicht hätte ich das Duschen lieber lassen sollen. Dann wäre mir der Bus nicht vor der Nase abgefahren.“ Diese Feststellung kam nicht gerade freudig über ihre Lippen. Sie war gerne Trainerin und sie liebte es mit ihren Pokémon zu Trainieren. Besonders mit Machollo. Aber sie hasste es nach jedem Training so extrem verschwitzt zu sein dass sie schon beinahe Duschen musste. Die Jugendliche in dem Schwarzen Trägershirt, dem grünen Mini, den Leggins darunter und der schwarzen Schirmmütze auf dem Kopf blickte genervt durch die Gegend. Auf Laufen hatte sie definitiv keine Lust. Denn es Dämmerte bereits und in weniger als einer Stunde würde es dunkel sein. Und im Dunkeln durch den Wald reisen war etwas, dass sie nie wieder tun würde. Sie hatte es einmal getan. Seither hatte sie es dem Zusammentreffen mit ein paar Insekten zu verdanken dass sie sich im Dunkeln in Wald fürchtete. Auch sonst waren ihr Wälder nicht wirklich geheuer, sie hasste Insekten. Ganz besonders Raupen und Spinnen, denn jene hatten auf ihrer Hassliste der Insekten den 1. Platz erhalten. „Na toll, was mache ich jetzt?“ Sie kramte in ihrem Rucksack herum wo sie schliesslich auch fand, wonach sie suchte: ihren Pokécom! „Ich weis das wird Ärger geben, aber was soll’s.“ Kurzerhand wählte sie eine Nummer und wartete darauf, dass der Anrufer abnahm. Und er tat es auch, so wie sie es erwartet hatte. „Ja?“ „Hallo Dad. Ich bin’s. Kannst du mich abholen kommen? Ich habe...“, weiter kam sie nicht, denn sie wurde abrupt von ihrem Vater aufgehalten ihre Erklärung zu ende zu führen. „Wieder meinen Bus verpasst. Amy, kannst du denn nicht ein einziges Mal zur rechten Zeit kommen? Oder deinen Bus nicht verpassen?“ „Tut mir Leid. Aber ich habe beim Training die Zeit vergessen.“ „Du hast Glück dass ich auf dem Weg nach Vertania City bin. Deine Grossmutter hat gemeint dass du den Bus sicherlich wieder verpassen würdest. Und sie hatte Recht.“ Ein schiefes Grinsen erschien auf seinen Lippen, was seine Tochter natürlich nicht sehen konnte. Sie war ihm in dem Punkt einfach zu ähnlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)