Prolog
Ein Tropfen. Zwei Tropfen. Noch einer. Es werden immer mehr. Mehrere Millionen. Es gleicht einem Tanz. Ich würde zu gerne mit tanzen. Mit dem Regen tanzen. Eine schöne Vorstellung. Ich beneide die Tropfen. Sie fallen von oben, tanzen miteinander und flüchten dann in die Erde.
Ich würde auch gerne flüchten vor dem Gespött der Leute. Flüchten, wo niemand mich findet. Wo ich alleine sein kann, über alles nachdenken kann.
Allein.
Ich bin allein. Hab keine Freunde. Wozu auch?! Sie würden mich eh nur verspotten. Wie die anderen auch. Die anderen, die mich wegen meiner seltsamen Art verstoßen.
Nur weil ich den Regen liebe, nachts durch die Straßen wandele und weil ich die Menschen meide. Wenn sie doch nur wüssten,wie ich wirklich bin. Warum ich den Regen liebe. Den Regen,der alle schlimmen Erinnerungen und Erlebnisse wegwischt. Warum ich Nachts durch die Straßen wandele. Nur um ,...nur um nicht verletzt zu werden.
Verletzt werden. Zwei große Worte, die für andere schwer zu verstehen sind. Mich wird niemand verstehen. Die einzigen die mich verstehen sind die Regentropfen. Ich will fallen,tanzen und flüchten. Dabei wäre ich dann nicht mehr allein. Ich würde all dies mit den Regentropfen teilen. Zwar nur ein paar Sekunden, aber diese paar Sekunden wäre ich glücklich.
Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.
Solange es Regen gibt,bin ich nicht allein. Solange es Regen gibt,werde ich nicht verletzt.
The girl in the rain
Es regnet in Strömen. Überall versuchen Menschen nach Hause zu kommen,
ohne nass zu werden. Und obwohl sie ich bemühen, werden sie trotzdem nass. Es werden immer weniger Menschen auf der Straße,bis sich auch die letzte Tür schließt und sich niemand mehr auf der Straße befindet.
Das einzige Geräusch,das man auf der Straße hört,ist der prasselnde Regen. Wie er auf die Straßen,die Autos und die Häuser trifft. Es scheint, als würde es nicht aufhören, als könnte er nicht aufhören. Oder will er einfach nicht aufhören?
Ein Mädchen steht inmitten des Regens,und es scheint als ob sie lächelt. Jeder, der vorher an ihr vorbei ging, wollte ihr einen Schirm anbieten .Aber sie sagte kein Wort und stand einfach nur da. Sie steht dort, im Regen, und lächelt.
Doch plötzlich dreht sie sich um, als hätte sie etwas gehört. “Du liebst den Regen? Du willst nicht verletzt werden? Hast du so sehr Angst verletzt zu werden? Dann folge mir“ ,wisperte eine Stimme. Das Mädchen stand nur da und sagte nichts. Woher kam die Stimme?Es scheint,als ob der Wind ihr zugeflüstert hätte. Ehe man es verstehen konnte, war das Mädchen verschwunden, als wäre sie vom Regen weggewischt worden.
Plötzlich wurde der Regen weniger und schließlich hörte es ganz auf zu regnen. Die Wolken wurden heller, schoben sich beiseite und der Himmel erhellte. Die Sonne kam zum Vorschein.
Nur das Mädchen war verschwunden, aber dies bemerkte niemand. Und einzig der Regen kann erzählen,was gerade passiert ist.
