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Beloved

Oder: Wenn alles Anders kommt...
von

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Kein gewöhnlicher Tag

Der 21. Juni, ein Samstag. Bei schönstem Wetter war die Strecke gesäumt von Zuschauern. Scheinbar halb Tokyo war auf den Beinen, nur um dieses Wettrennen zu sehen. Doch halt, stop! Ist Dies am Ende die Geschichte eines Rennfahrers? Nein. Der Mann, der dort hinter dem Steuer saß, war lediglich der Besitzer dieses Autos. An sich war es ein optisch sehr unauffälliger Wagen, in dem er saß, wenn man die Rückseite des Wagens außer Acht ließ. Und nebenan saß ein gestandener Rennfahrer in seinem Hot-Rod, der extra für Beschleunigungsrennen gebaut worden war. Was sollte das nur für ein Rennen werden? Viele Zuschauer wollten dem Rothaarigen jungen Mann im Auto einfach nicht zutrauen, dass er dieses Rennen gewinnen Konnte, zumal er nicht allein da saß. Doch dieser Mann hatte die Ruhe weg, zog seine Sonnenbrille aus der Hemdtasche und setzte sie sich auf. Dabei sah er selbstsicher lächelnd zu seinem Beifahrer hinüber und meinte nur: "Yun, bitte anschnallen..." Das tat der junge Mann neben ihm auch wie geheißen. Doch bei sich fragte sich Yun, warum Ryuichi ausgerechnet SOLCHE Hobbys haben musste. Konnte es nicht eines sein, was ein wenig ungefährlicher war? Und wieh atte er sich nur dazu überreden lassen? Yun wusste es selbst nicht, seufzte und krallte sich im Stoff des Sitzes fest, nachdem er angeschnallt war. Ryuichi lächelte schelmisch und zog einen weiteren Schlüssel aus der Brusttasche seines Hemdes. Moment mal... reichte nicht einer? Doch diesen brauchte er nicht zum Motor anlassen. Der Schlüssel wurde in ein weiteres Schloss gesteckt und umgedreht. Daraufhin senkte der Wagen sich ein Stückchen ab. Auf dem Display des Wagens erschien das Wort Topspeed und nun war für den jungen Mann der Moment gekommen diesen Wagen zu starten. Doch wer war so verrückt, sich mit einem Straßenwagen ein Wettrennen gegen einen Hotrod in dessen Paradedisziplin zu liefern? Der Rothaarige Mann hieß Ryuichi KURODA und war einer der reichsten Männer Japans, wobei kaum einer hier sich dessen wirklich bewusst war. Der jüngere Rotschopf an seiner Seite war Yun, sein Sohn. Der war sichtlich nervös. Das war jedoch kein wunder, denn immerhin befanden sie sich hier auf einer Rennstrecke und keiner normalen Straße. Bei dieser Gelegenheit nämlich wollte Ryuichi Yun seine neue Errungenschaft vorführen, eben diesen Wagen. Ryuichi hatte sich schon längst aus dem Geschäftsleben zurück gezogen und verbrachte seine Zeit mit schnellen Autos, außergewöhnlichen Motorrädern und Partys. Ryuichi war ein passionierter Discobesucher und war auch der einen oder anderen Bar mit guter Stimmung nicht abgeneigt, wenn es sich ergab. Zumindest nutzte er jede Minute, die ihm dafür gegeben war. Noch viel mehr Zeit jedoch verbrachte Ryuichi damit, sich um seinen Sohn zu kümmern, der sein ein und Alles war, auch wenn seit mittlerweile zwei Jahre Gefühle darunter geschlichen waren, die dort eigentlich nicht hin gehörten. Aber das gehörte nicht hier her. Zurück im Wagen konnten wir nun beobachten, wie er den Schlüssel umdrehte und in dem Moment als die gewaltige, bullige Maschine, die vom Geräusch her irgendwo zwischen Sportwagen und Traktor lag startete, verstummte das Publikum. Es war nicht zu überhören, dass dieser Wagen eine ganze Wolfsherde in einem einzigen Schafspelz war. Um den Zuschauern ordentlich etwas zu bieten ließ Ryuichi den Moter einmal kräftig losbrüllen und bekam dabei selbst eine leichte Gänsehaut. // Yeah, das ist die Hölle auf Rädern // dachte er bei sich. Yun sah das ähnlich. Ihm rollte eine heftige Gänsehaut den Rücken hinab. Doch war die nicht wohlig. Wie gut, dass beide nun angeschnallt war, denn schon wurden die beiden Wagen an die Startlinie gerufen. Als beide Wagen Korrekt standen, schob Ryuichi sich die Brille auf die Nasenwurzel zurück, grinste und sah auf die Ampel. Ein Rotes licht... Adrenalin schoss durch die Adern Ryuichis. Ein Zweites rotes Licht... Nervös ließ er den Motor ein paar mal Laut werden... Gelb... jetzt gab es kein zurück mehr... Dabei währe Yun am liebsten auf der Stelle ausgestiegen. Was war das nur für eine Höllenmaschine, in der sie hier saßen?
 

Kaum, dass die Ampel auf Grün gesprungen war trat Ryuichi das Gaspedal durch und die beiden wurden von der unfassbaren Macht mit der dieses Fahrzeug beschleunigte in die Sitze gepresst. "Whooooooooooo!!" kreischte Ryuichi, als der Wagen nach nur 2,5 Sekunden die 100km/h Grenze passiert hatte. Er wusste ja, dass sein neuestes Pferd im Stall Power hatte, aber so eine Beschleunigung hatte er noch nie erlebt! Yun bekam bei der Mörderischen Kraft, die auf sie wirkte einen wahrhaft ängstlichen Tunnelblick. Yun hörte nur noch das brüllende Geräusch des Motors und sah für einen Moment alles verschwommen, wollte nur noch eins: Raus aus dem Auto. Einfach nur raus aus diesem Ding! Das war ja gemeingefährlich!! Ryuichi unterdes konnte nicht zur Seite sehen, weil er mit jeder Millisekunde die Strecke im Auge behalten musste. Ein Blick in den Rückspiegel war nicht nötig, er hätte da eh nur noch Nebelschwaden von den halb aufgeriebenen Reifen gesehen. Ein griff zum Schaltknauf war hier nicht nötig, der Gangwechsel erfolgte über Paddels am Lenkrad und es war keine Unterbrechung der Beschleunigung zu spüren. Die beiden Wagen lagen exakt gleich auf doch als schließlich die Turbolader zum Angriff bliesen gab es kein Halten mehr, mit fast 50 Metern Vorsprung und einer Geschwindigkeit von über 200km/h erreichte Ryu das ziel und trat in die Eisen, so dass beide in die Gurte gedrückt wurden. Nach relativ kurzem Weg kam der Wagen zum stehen und es zog erst einmal eine Nebelwolke über sie weg, die durch die Reifen beim Bremsen erzeugt worden war. Ryuichi saß nun am Steuer und zitterte leicht. Nach zwei oder auch drei Momenten meinte er schließlich lautstark: "Oh Yes!" Und grinste über beide Ohren. Gegen einen echten Dragster hätte er natürlich keine Chance gehabt, aber so ein Hotrod konnte auch gewaltig beschleunigen und war ja auch extra dafür entworfen worden. So war Ryuichi stolz auf seinen neuen Wagen. Draußen jubelte und tobte es indes in einer Tour. Immer noch grinsend sah er zur Seite, zu seinem Beifahrer und meinte: "Na, was meinst du?.." Doch schon musste Ryuichi sein Adrenalin bremsen. Yun saß etwas eingesunken auf seinem Sitz und sein zittern war stärker geworden. Er war eindeutig nicht für so etwas gemacht und wünschte sich er wäre nie mit gefahren. Als die Frage Yuns Verstand erreicht hatte, drehte der sein kreidebleiches Gesicht langsam zu seinem Vater. Der Jüngere sah sein Gegenüber ängstlich und abwesend an, ehe er mit leiser und bebender Stimme wimmerte: "Mach das bitte nie wieder..." Dann schluckte er heftig und musste ein Schluchzen unterdrücken. Man merkte sofort, dass er ziemliche Angst bekommen hatte und vereinzelt liefen ihm sogar Tränen seine Wangen hinab. Yun war völlig fertig mit den Nerven. Geistesgegenwärtig stieg Ryuichi aus, das Publikum völlig außer Acht lassend, lief um das Auto herum, öffnete die Beifahrertür und zwängte sich zu dem schmächtigen Häuflein Elend.
 

// Ohjeh... // dachte Ryuichi bei sich. Dann sprach er seinen Sohn mit sanfter Stimme an: "Hey... Shhhhh..." Dabei streckte er seine Hand aus und strich dem Jungen über die Wange und damit die Tränen weg. Yun schmiegte dabei seine Wange in die Handfläche des Älteren. Die Tosende Menge hatte er indes komplett vergessen und auch wer eigentlich gewonnen hatte, interessierte ihn in diesem Moment reichlich wenig. Viel wichtiger war ihm nun, Yun wieder zu beruhigen. Er legte einen Arm um den zitternden Rotschopf neben sich und drückte ihn an seine Seite. Als er ihn halbwegs beruhigt hatte, während schon sein Technikerteam heran gelaufen war, da sie nicht wussten was passiert war, schnallte er Yun schließlich ab, wischte ihn mit einem Taschentuch die restlichen Tränen weg und zog ihn zu sich, mit den Worten: "Na komm... wir suchen uns erstmal ein ruhiges Plätzchen..." Yun bekam dabei eine gewisse Röte auf dem Gesicht und starkes Herzklopfen. Ryuichi war jedoch abgelenkt, denn er sprach soeben einen der Techniker an: "Kümmert Ihr euch bitte um das Auto, bis später!" ~ "Alles klar." Kam es noch zurück, doch Ryuichi hatte sich schon mit Yun im Arm in Bewegung gesetzt, führte ihn in einen Eingang zur Tribüne, bis er schließlich an einem der vielen Fahrstühle angekommen war. Er betrat mit Yun den Fahrstuhl und setzte ihn in Bewegung. Doch kurze zeit später betätigte er den Nothalt. "So... hier haben wir erst einmal unsere Ruhe." sprach er ruhig und drückte Yun wieder an seine Brust. Der Jüngere bekam dabei ein tieferes Rot auf den Wangen und spürte sein Herz gegen die Brust hämmern. Yun kuschelte sich an seinen Vater und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Er fühlte sich unheimlich wohl und geborgen bei Ryuichi, denn der strich dem Jungen, der ihm gerade bis zur Schulter ging über die Schultern und den gesamten Rücken. Einmal, zwei Male, drei Male... Dann drückte er ihm einen Kuss in den Haarschopf und wisperte schließlich: "Versprochen, Yu-chan... Entschuldige bitte" Erneut drückte der Ältere Yun an sich. Dann sah er zu Yun hinab und sprach leise und mit melodischer Stimme: "Ich hätte wissen müssen, dass so etwas nichts für Dich ist. Tut mir leid. Ab jetzt nehme ich viel mehr Rücksicht darauf. Schließlich möchte ich, dass es Dir gut geht..." Den letzten Satz flüsterte er in Yuns Ohr. Bei all diesen Zuwendungen von Ryuichi wurde Yun Mal um Mal heiß und kalt. Solche Dinge tat Yuns Vater seit einiger Zeit häufiger, doch nie hatte er dabei Yun so innig umarmt und ihm auf diese Weise in die Augen gesehen... Seine Augen hatten einen unbeschreiblichen, doch sehr menschlichen Blick inne. Ryuichi strich dem Jüngeren über die Wange, dann über den Rücken... Ahnte er denn nicht, was in Yun vor sich ging? der 19-jährige war schon seit einiger Zeit in seinen Vater verliebt. Situationen wie diese, wo er in den Armen seines geliebten Vaters Ruhe und Geborgenheit fand, machten es ihm nicht gerade leichter! Wie gern er es ihm endlich sagen wollte... 'Ich liebe Dich, Papa!' oder auch: 'Ich habe mich in Dich verliebt!' sind doch nun wirklich keine Schweren Wörter, eigentlich... Doch immerhin war er nun mal sein Vater... Wie würde er reagieren, wenn er wüsste, dass sein eigener Sohn auf Männer steht? Nicht nur das... Yun liebte Ryuichi und begehrte ihn... Doch übersah Yun dabei etwas wichtiges: Ryuichi nahm ihn nicht umsonst auf diese Weise in den Arm... Nicht umsonst schmuste er so gern mit Yun. Ihm selbst ging es doch nicht anders! In letzter Zeit war es für Ryuichi fast unerträglich, mit Yun eine einfache Umarmung zu teilen und doch nicht endlich die Wahrheit sagen zu können. Doch wie im Widerspruch dazu wurde er dadurch nicht schlecht gelaunt oder Depressiv... In letzter Zeit sahen ihm häufiger Frauen und sogar Männer hinterher... Das hatte seinen Grund, denn unbewusst tat Ryuichi alles dafür, um endlich von Yun bemerkt zu werden. Er kleidete sich so, wie es Yun gefiel, er achtete stark auf die Pflege seines Körpers, trieb verstärkt Sport... Das alles hatte seine Wirkung nicht verfehlt: Aus Ryuichi war ein beeindruckender, junger Mann geworden, auf dem alle Männer seines Alters neidisch waren. Und Yun? Yun liebte ihn mehr als je zuvor... Die bloße Anwesenheit Ryuichis machte Yun nervös.
 

Leider währte die Ruhe nicht allzu lange an. Bald schon fuhr der Fahrstuhl wieder hinab. Als Ryuichi dies mit den Flapsigen Worten "Oh. Tja, lang hat’s nicht geholfen... Na ja..." kommentierte, musste Yun lächeln. Eigentlich war es nicht wirklich witzig, doch liebte Yun diese beiläufigen Bemerkungen des Älteren einfach. "Es ist sowieso schon spät. Ich rede noch einmal mit den Techis und dann können wir nach Hause fahren, was meinst du?" fragte der Mann nach. Yun nickte nur und errötete einmal mehr ein wenig, als Ryuichi ihn an seine Seite drückte. Während der Weg die zwei zur eigens für diese Automobil Convention gemieteten Werkstatt zurück führte, hatte Yun leider kaum die Möglichkeit, diese Nähe zu Ryuichi zu genießen. Während des Weges wurden sie nämlich immer wieder mal aufgehalten von Leuten, die ein Autogramm oder ein Foto von Ryuichi wollten. Doch ob das nur an seinem Wettrennen lag war für Yun eine berechtigte Frage. Bishonen wie Ryuichi fielen einfach auf. Fast hätte man glauben können, Ryuichi wäre ein Star oder etwas Derartiges. Ryuichi jedoch machte geduldig die ganzen Späße mit. Endlich in der Werkstatt angekommen, konnten sie beobachten, wie die Höllenmaschine gerade wieder im Laster verschwand. Wenn es nach Yun ging, für immer. Fehlten nur noch der Lamborghini Reventon und das Merkwürdige Konzeptmotorrad, wie es sich nannte, eine Dodge Tomahawk. Yun schüttelte sich bei dem Gedanken an den Lamborghini. Das Teil sah schon fies aus! Es wirkte wie ein Tarnkappenbomber auf Rädern. Echt gruselig... Damit musste er nicht auch noch fahren! Ryuichi hatte keinerlei Fehler an der Höllenmaschine zu vermelden. Bis auf die mörderische Leistung von dem Gerät gab es keine Auffälligkeiten. Darauf hatte er achten können. Das hätte bei dem Preis, den Ryuichi für dieses Gefährt berappt hatte aber auch nicht passieren dürfen. Der Bugatti Veyron 16.4 hatte Ryuichi nämlich den mächtigen Preis von circa 190 Millionen Yen gekostet. Zudem war das ding viel zu heftig, selbst für Ryuichi, der gegen einen ordentlichen Adrenalinschub nichts einzuwenden hatte. Doch andererseits hatte er dieses Gefährt, ähnlich wie den Reventon nicht zum fahren gekauft. Diesen Luxussportwagen würde Ryuichis Fuhrparkwächter in Zukunft an Autoshows und andere Events in ganz Japan vermieten. Selbst mit dieser Luxusanschaffung konnte Ryuichi noch Geld machen. Schließlich war alles abgesprochen und Ryuichi verabschiedete sich, verneigte sich vor seinem Team kurz und nahm Yun bei der Hand. Dabei schlich sich ein leichtes Lächeln auf Yuns Gesucht, genau wie auch eine leichte Röte auf dessen Wangen. Bei Ryuichis Lächeln wurde die rosige Färbung gar noch ein wenig mehr. Wie sehr Yun es liebte, wenn Ryuichi ihm mit einem Lächeln, so wie jetzt, in die Augen sah. Starkes Herzklopfen bekam der Jüngere dabei. Und es war ja nicht nur dieses Lächeln. Es waren die Augen Ryuichis, von denen Yun sich kaum noch lösen konnte, als sie sich bereits in Bewegung setzten. Geradezu entwaffnend wirkte Ryuichis Lächeln, als er Yun schließlich die Tür zu ihrem Auto, einem SLR Cabrio, aufhielt. "Dankeschön..." fiepste Yun leise und setzte sich hinein. Ryuichi schloss hinter ihm die Tür und Yun schloss genussvoll die Augen, da eine angenehme, aber heftige Gänsehaut über seinen schlanken Körper krabbelte. In letzter Zeit reagierte Yun viel zu heftig auf Ryuichi... Dieser Zog seine Sonnenbrille wieder aus der Brusttasche seines Hemdes (er hatte sie gegen Ende des Rennens dort hin verfrachtet) und setzte sie wieder auf. Selbst diese ganz normale Bewegung machte Yun verrückt! Nun sah Ryuichi Yun mit einem verzaubernden Lächeln und nicht minder eindrucksvollen Augen in die seines Sohnes und fragte sanft: "So, ab geht’s nach Hause! Freust Du dich auch schon?" Yun hätte dabei weinen Mögen, so intensiv reagierte sein Herz darauf. "Ja. Und wie." antwortete Yun wahrheitsgemäß. Dann lehnte er sich zurück, atmete durch und schloss die Augen, um die Abendsonne zu genießen. Dabei säuselte eine leichte Brise durch die Haare Yuns und spielte mit ihnen. n der Abendsonne schimmerte die Haut des Jüngeren leicht und seine Haare bekamen einen faszinierenden Glanz. Ryuichi seufzte lautlos, seine Augen glitzerten leicht. // Ach Yun...musst Du so sexy sein?.. // dachte er leicht scherzhaft bei sich. Fast hätte Ryuichi kichern können. Doch stattdessen startete er den Motor.
 

Bald waren sie unterwegs und nicht lange dauerte es, bis die Fahrt auf der Autobahn Richtung Minato begann. Es war erstaunlich wenig auf der Autobahn los, aber vermutlich lag das daran, dass gerade Ferien waren. Viele waren im Moment wahrscheinlich im Ausland oder zumindest irgendwo anders in Japan. So war der Berufsverkehr, der um diese Zeit ohnehin abgeschwächt wäre, zu vernachlässigen. Ryuichi überkam ein leichtes lächeln. So entspannt zu cruisen machte noch viel mehr spaß als solche Bleifußfahrten, wie das vorhin. Immer wieder suchte Ryuichi Blickkontakt zu Yun. Das war auch gar nicht so schwer, denn Yun selbst sah immer wieder heimlich zu Ryuichi hinüber. Als der Blickkontakt irgendwann hergestellt war, waren sie gerade auf einer langen geraden unterwegs - und im Grunde alleine. So suchte Ryuichi den Nervenkitzel. Er zog die Sonnenbrille, die er trug ein kleines Stück nach unten und fixierte mit sanftem Blick die Augen des Jüngeren. Er flirtete ein wenig - nur durch Blicke - mit den Augen des Jüngeren. Verträumt und liebevoll waren seine Blicke. Yun verlor sich in den blauen Augen seines Vaters. Er vergaß alles um sich herum, sah fasziniert zu ihm herüber. Wie der Wind mit Ryuichis Haaren spielte und die Sonne seine Haut zum schimmern brachte... Er sah ja sonst schon verdammt gut aus aber das übertraf alles! Fast wie in Zeitlupe wirkte dieser Moment. Doch hielt er nicht allzu lange an. Immerhin waren sie auf der Straße unterwegs und Ryuichi musste sich auf den Verkehr konzentrieren. Der Größere bremste das Auto etwas ab, da vor ihm ein langsamerer Verkehrsteilnehmer aufgetaucht war. Er selbst hatte ein leichtes Herzklopfen bekommen. Das Herz des Jüngeren hingegen pochte laut in seiner Brust. Yun sah ebenfalls wieder nach vorn - im Gedanken blieb er bei Ryuichi. Doch als er das Auto vor ihnen sah erschrak er schon ein wenig. Aber es war ja zum Glück noch weit genug entfernt. Yun streckte sich ein wenig und sah zur Seite und sah sich die Gegend an wo sie gerade vorbei fuhren. Das geschah öfter, wenn sie sich so in die Augen gesehen hatten. Irgendwie verließ Yun jedes Mal der Mut... Doch selbst im Gedanken wirkte der Blick weiterhin heftig auf Yuns Gefühlswelt. Der Ältere hingegen beobachtete während der weiteren Fahrt immer wieder seinen Mitfahrer. Ryuichi war fasziniert von Yuns Ausstrahlung. Der Junge hatte Augen, in denen man sich verlieren konnte. Jedes mal, wenn Ryuichi die Haut des Jüngeren betrachtete, musste er mit sich kämpfen. Zu gern hätte er sie berührt. Doch das war nicht möglich, auch wenn er sich schon des Längeren fragte, was es wohl bedeutete, wenn Yun seine blicke so erwiderte. Er konnte einfach keinen sinnvollen Schluss daraus ziehen. Oder traute er sich nicht? Genau zu sagen vermochte Ryuichi es nicht. Etwa eine halbe Stunde später hatten die das Heimische Gelände erreicht.
 

Es war ein riesiges Waldgelände, mitten In Minato, Tokyo. Das Gelände maß circa 20 Quadratkilometer und war komplett bewaldet. Von Osten her führte eine verschlungene Straße zu einer etwa 2.000 m² großen Lichtung, auf der insgesamt 3 Gebäude errichtet worden sind. Neben dem eigentlichen Wohnhaus fanden sich eine Garage und ein Freizeitbungalow im Hintergrund des Geländes. Alle drei Gebäude besaßen ein begrüntes Flachdach und fügten sich somit hervorragend in die Natur ein. Davon ab waren sie in beiger Farbe geklinkert und mit großen Fenstern ausgestattet. Trotz der Baugröße wirke keines der Häuser Klobig, riesig oder wie man so etwas sonst beschreiben konnte. Der Gesamte Wald wurde gepflegt, was an sich ein kleines Vermögen kostete, (geschätzt 16 1/2 Millionen Yen im Monat). In den äußeren Bereichen des Waldes gab es Wanderwege, so dass der Wald auch der Öffentlichkeit zugänglich war, allerdings war der Walt so begrünt und bewaldet, dass ein Abweichen von diesen Wegen nur sehr schwerlich möglich war. auch war außerhalb der Sichtweite vom Haus oder der öffentlichen Wege ein Zaun errichtet, der das Gelände vom restlichen Wald abtrennte. So war an dieser Stelle auch die Straße durch ein Tor unterbrochen, welches man über einen elektronischen Schlüssel oder vom inneren des Hauses her öffnen konnte. Letzteres war Sinnvoll, wenn Gäste klingelten, was man dann über eine versteckt angebrachte Kamera herausfinden konnte.
 

Doch kehren wir zurück zu dem Pärchen: Ryuichi parkte das Auto elegant in der Garage ein, stieg aus und öffnete Yun die Tür. "Okaeri, mein Kleiner..." wisperte Ryuichi mit einem liebevollen Lächeln. Der kleine Rotschopf sah zu Ryuichi hinauf und schenkte ihm ein unendlich sanftes Lächeln. "Arigatou...", wisperte er schließlich und stieg aus. Es waren unscheinbares Kleinigkeiten wie diese, wegen denen Yun sich in Ryuichi verliebt hatte. Gleiches galt auch für Das, was Ryuichi als nächstes tat: Mit der Tasche über die Schulter und der freien Hand hinter dem Rücken des gut einen Kopf kleineren Rotschopfes, führte Ryuichi ihn in Richtung des Hauses. Die Sonne stand schon recht tief, es war etwa 21:00 Uhr, als Ryuichi die Tür zum Wohnhaus öffnete. Innen angekommen stellte Ryuichi die Tasche beiseite und knipste das Licht an. Yun unterdes zog sich die Schuhe aus und streckte sich genüsslich. Nach Autofahrten fühlte man sich immer so verspannt. Yun sah mit großen Augen zu Ryuichi hinauf, als dieser ihn ansprach: "Was hältst du davon, wenn ich uns eben ein paar Schnitten schmier und wir uns noch eine Runde aufs Sofa pflanzen?" Bei diesen Worten hatte Ryuichi ein liebevolles, fragendes Lächeln aufgesetzt. Yuns Wangen ereilte ein leichter rosa Ton, als er freudig zustimmte, jedoch nicht ohne zu fragen: "Uhm... soll ich Dir helfen oder auf dem Sofa warten?" Doch im Grunde war die Frage unsinnig, denn Yun wusste die Antwort meist schon vorher. So auch in diesem Fall, denn Ryuichi kratzte sich lächelnd am Kinn und meinte nur: "Ach, warte du ruhig auf dem Sofa. Wir haben ja geschnittenes Brot. Das geht schnell!" Yun schmunzelte innerlich. Wieder so etwas... "Okay..." murmelte er und ging zum Sofa.
 

Von dort aus beobachtete Yun seinen Vater, wie er mit geschickten Handgriffen die schnitten bereitete. Irgendwie hatte Ryuichi in Yuns Gegenwart immer, aber wirklich immer einen liebevollen Gesichtsausdruck! Und wie er sich bewegte... Sanft und mit geschmeidigen Bewegungen werkelte Ryuichi in der Küche. Dieses Gesicht lud zum Träumen ein... Wie oft hatte Yun sich schon in seiner Phantasie ausgemalt, wie schön es sein konnte an der Seite Ryuichis... Ryuichi nahm unendlich viel Rücksicht auf Yun, manches Mal schon mehr als nötig! Doch genau das brauchte Yuns Seele einfach. Natürlich Ryuichi war sein absoluter Bezugspunkt nach dem Tod seiner leiblichen Mutter. Seinen Vater hatte er nie kennen gelernt, jedenfalls nicht bewusst. So war es vielleicht nur natürlich, dass er Ryuichi anhimmelte! Das zumindest war es, was Yun sich einzureden versuchte, wenn seine Gefühle verrückt spielten... Das Sofa übrigens war wirklich groß! 4 1/2 Meter länge auf jeder Seite dieses Ecksofas und eine Sitztiefe von fast anderthalb Metern, so dass man es sich problemlos mit ausgestreckten Beinen gemütlich machen konnte. Außer dem großen Couchtisch gab es hier nichts weiter. Einen Fernseher suchte man vergebens. Das kam aber auch nicht von ungefähr, denn immerhin war einen Raum weiter ein großer Fernseher und die entsprechende Anlage drum herum. Wenn man einen Film oder Fernsehen schauen wollte, konnte man genauso dorthin gehen. Das Wohnzimmer war ein Ort zum Aus- und entspannen.
 

Während er mit schnellen Handgriffen die Brote belegte, sah Ryuichi immer wieder lächelnd zu Yun hinüber, der es sich im Schein der Warmen Abendsonne auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte. Das orangene Licht ließ die Haut von Yun eigenartig schimmern. Und die Augen... sie hatten einen eigenartigen Glanz inne. Wenn Ryuichi es nicht besser wusste, hätte er ihn als sehnsüchtig bezeichnet. Seltsam... Und dann diese Haare. Früher, als Yun noch ein Kind war, hatte er oft und gern durch die Haare des jüngeren gestrichen, sie verwuschelt. Sie waren so weich und doch kräftig... Eines der Dinge, für welche Ryuichi seinen Sohn nunmehr liebte. Als Yun seinen Kopf leicht schüttelte, hielt Ryuichi den Atem an und sah zu, wie die Haare des Jungen sanft sich hin und her bewegten. Dieser wunderschöne Anblick ließ Ryuichi lautlos seufzen. // Ach Yu-chan... // - im Gedanken sprach er ihn immer so an - // ...wie schön du doch bist. Äußerlich, wie innerlich. Wie gern würde ich Dich berühren. Aber das kann ich nicht tun... Doch egal wie lange es dauert... ich werde warten... // Die Augen Ryuichis schimmerten Leicht. Er bemerkte, dass ihm wenige Tränen in den Augen standen. So ging er kurz zum Kühlschrank, tat so als würde er etwas hinausnehmen. So konnte er ohne dass Yun es sah sich kurz über die Augen wischen. Gott sei Dank hatte er sich schnell wieder gefangen, aber es gab solche Momente der Schwermut, wenn Yun so nah und doch so fern war. Er liebte Yun. Von ganzem Herzen liebte er ihn! Und Ryuichi begehrte den zarten, schlanken Jungen mit dieser faszinierenden Siluette, der verträumt mit angezogenen Beinen auf dem Sofa saß und versuchte heimlich zu Ryuichi hinüber zu blicken, wobei er wohl glaubte, Ryuichi hätte das nicht gesehen. Doch natürlich... sicher hatte Ryuichi es bemerkt... Viel zu genau beobachtete er den Rotschopf mit diesen großen, faszinierend schimmernden, blauen Augen... Doch Yun war nun einmal Ryuichis Sohn, auch wenn er nur sein Ziehsohn war. (Streng genommen war Ryuichi noch immer nicht als Yuns Vormund eingetragen. Er hatte sich nur immer um Yun gekümmert. Yun vertraute ihm sicherlich als Vater, aber er würde ihn doch niemals als Geliebten wollen oder gar als Liebhaber... Erneut seufzte Ryu für Yun unhörbar und hatte schließlich die Brote geschmiert.
 

So ging er lächelnd zu Yun, gestreichelt von den rötlichen, wärmenden Strahlen der Abendsonne, die auch ihn in ein ganz besonders Lichtspiel tauchten. Dem Sommer gerecht trug Ryuichi kurze Kleidung, halblange Shorts in gelber Farbe und dazu passend ein entsprechendes Shirt. Beides war üppig geschnitten und damit sehr gemütlich zu tragen. Während Ryuichi zum Sofa hinüber ging, bewegte sich der Stoff der Kleidung dabei leicht mit, während die Sonne in seinen Augen ein faszinierendes Spiel des Schimmerns erzeugte. Dabei sprach er freudig "Jetzt gibt’s Futter~!" während er sein ansteckendes Lachen aufgesetzt hatte. Yun hob seinen Kopf ein wenig an, von den Knien und sah zu Ryuichi hinüber. Während er auf ihn zu ging, ließ Yun unvermittelt seinen Blick über die Figur des jungen Mannes schweifen. Yun sah wie in Hypnose den langsamen Gang Ryuichis, beobachtete die Kleider, die seine leicht muskulösen Arme und Beine umschmeichelten. Jedes Mal, wenn er sich dabei ertappte, errötete Yun leicht, so auch dieses mal. Dennoch konnte er den Blick nicht von Ryuichi nehmen. So sah er verträumt und errötet zu Ryuichi hinauf. // Wow... Papa... Ryu... du bist... unglaublich... // Dachte er bei sich. Da ertappte er sich dabei, das Wort 'sexy' zu denken, während er Ryuichi so beobachtete. Yun war immer wieder von seinem Vater fasziniert. Der ließ sich neben Yun auf dem Sofa nieder und rutschte nach hinten, streckte seine Beine aus und stellte den großen Teller mit den Schnitten einfach darauf ab. Dabei hatte Yun aus den Augenwinkeln die Waden des Älteren im Blick. Yun musste den Blick abwenden und die Augen schließen, atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Doch das war gar nicht so einfach... Dann rutschte er ebenfalls nach hinten und sah noch einmal aus den Augenwinkeln zu Ryuichi. Seine Wangen waren noch immer gerötet und sein Herz schlug genau so schnell und fest wie vorher. Ryuichi war so nah und doch so fern. Wie gern hätte er sich einfach an Ryuichi gelehnt, ein wenig mit ihm gekuschelt... Doch nun, da er kein Kind mehr war, ging das einfach nicht. Er seufzte lautlos und nahm sich schließlich eine Scheibe des Brotes. Während er so neben Ryuichi saß und seine Scheibe Brot aß, sprach Yun kein Wort. Doch in seinen Gedanken herrschte das reinste Chaos. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als Ryuichi nah zu kommen. Doch er durfte nicht. Schwermut bestimmte die Gedanken Yuns. Ryuichi war über Yuns Verhalten ein wenig verwirrt. So hatte Yun sich noch nie verhalten, wenn sie bei einander saßen... Irgendetwas schien den Jungen eindeutig zu beschäftigen! Nur was?.. Wenn Ryuichi jedoch so darüber nach dachte, kam er zu dem Schluss, dass es wohl einfach ein sehr langes Wochenende gewesen war und Yun sicherlich einfach nur übermüdet war. Vielleicht war es auch besser, wenn sie gar nicht allzu viel Zeit hier auf dem Sofa verbrachten, auch wenn Ryuichi das nur zu gern gehabt hätte. So hätte er Yun wenigstens nah sein können... // Nein, Ryuichi... nicht darüber nachdenken, das tut nur weh. // mahnte er sich im Gedanken zur Ordnung. // Außerdem ist es wichtiger, dass es Yun gut geht! // Irgendwie fiel kein Wort zwischen den Beiden. So versuchte Yun, ein Gespräch anzubahnen, doch das beste was ihm in den Sinn kam war: "Schmeckt gut, Papa..." Schon im nächsten Moment fand er diesen Satz unheimlich doof und wünschte sich, er hätte ihn nicht gesagt. Ryuichi jedoch schmunzelte und konnte sich ein leises kichern nicht verkneifen. Dann wuschelte er Yun durch die haare und entgegnete fröhlich: "Das freut mich. Aber es ist doch gar nichts besonderes..." Dabei hatte Ryuichi wieder einmal sein ansteckendes Lächeln aufgesetzt. Yun seufzte und dachte bei sich: // Doch, weil Du es gemacht hast... // Dabei errötete er leicht. Das Lächeln hatte ihn tatsächlich angesteckt. Er schenkte seinem Vater ein sanft lachendes Gesicht, obwohl ihm nicht danach zu Mute war.
 

Yun wog wieder einmal im Gedanken das Für und wieder ab, versuchte sich zu einer Entscheidung durchzuringen, doch wie jedes Mal, wenn sie hier auf dem Sofa saßen, konnte er sich einfach nicht den Ruck geben, mit der Sprache heraus zu rücken. So blieb es anstelle der Aussprache, die ein Teil von Yun sich schon lange wünschte, dann bei Gesprächsfetzen, die nicht wirklich mit dem Thema zu tun hatten, welches Yun wirklich beschäftigte. Als sie mit dem Essen geendet hatten und der Teller auf dem Tisch stand, saßen sie noch eine Weile einfach so da. Yun beobachtete seinen Vater, wenn der nicht darauf achtete und sah ihm in die Augen. Yun liebte dieses träumerische funkeln in Ryuichis Augen, wenn er des Abends aus dem Fenster sah. Wieder wurde der 19-Jährige von einer Woge der Gefühle erfasst. Fast schon fühlte er sich dazu bereit, Ryuichi einfach alles zu sagen, doch dann, wo er es sich schon vor genommen hatte, machte er doch wieder einen Rückzug, denn er hatte Angst. Er hatte Angst, dass sein Vater ihn abstoßend finden könnte, wenn er wüsste, dass sein eigener Sohn ihn liebte und begehrte... So kam es schließlich dass dieser Abend viel zu schnell sein Ende fand und Ryuichi Geschirr, Besteck und Lebensmittel weg räumte. Yun hatte sich auf die Seite gedreht und die Beine angezogen, beobachtete Ryuichi in dieser Haltung dabei und seufzte schwer. Bald war Ryuichi in der Küche fertig, wandte sich Yun zu und sprach ruhig: "Na komm, lass uns mal ins Bett gehen. Es ist ja schon spät..." Mit diesen Worten und einem sanften Lächeln tat er schon die ersten Schritte in Richtung des Badezimmers. und murmelte ein Leises: "Okay..." Dann stand er auf und folgte seinem Vater ins Badezimmer, wo sich die Beiden bettfertig machten. Wieder vor dem Badezimmer war es an der Zeit, sich eine gute Nacht zu wünschen, doch Yun kämpfte noch immer mit sich. Noch nie hatte er so intensiv darüber nachgedacht, seiner Liebe zu Ryuichi, seinem Vater, endlich Luft zu machen. Doch wieder einmal verließ ihn der Mut, wenn er die starken, blauen Augen seines Vaters sah. "Gute Nacht, mein Kleiner. Schlaf gut!" verabschiedete Ryuichi sich, strich Yun über den Haarschopf und ging in Richtung der Leiter, die in das einzige Zimmer im Obergeschoss führte. Yun wisperte: "Gute Nacht, Vati... Dankeschön, du auch!" Ryuichi lächelte noch einmal sanft und kletterte die Leiter hinauf. Yun sah ihm seufzend hinterher.
 

Es war schon ungewöhnlich genug, dass es in diesem Haus ein einziges Zimmer quasi als Obergeschoss gab, welches noch dazu einfach nur eine Art Glasverschlag war. Noch ungewöhnlicher war, dass man diesen Raum nur über eine Leiter erreichen konnte, aber das wirklich merkwürdige war wohl, dass Ryuichi ausgerechnet diesen Raum als Schlafzimmer ausgewählt hatte. Das hieß... wenn man von Schlafzimmer sprechen konnte. Im Prinzip bestand der ganze Boden aus einer Latexkernmatratze, wohlgemerkt einer sehr Großen. Es war eine Maßanfertigung von 3x3 Metern, die zur Hälfte im Boden eingelassen war Die Bereiche links und Rechts des Aufgangs mit der Leiter waren ebenso wie der Boden unter der Matratze gefliest und mit einer Fußbodenheizung versehen, die mit der Klimaanlage des Hauses gekoppelt war. Auch hier gab es ein Gitter, durch das die klimatisierte Luft in den Raum strömen konnte, ebenso wie ein weiteres Gitter, durch welches die Abluft abtransportiert wurde. Eine Vertiefung in der Mitte jedes dieser gefliesten Bereiche war vorhanden. Ansonsten gab es nur je zwei Steckdosen Links und Rechts, nahe des Fensters, jeweils vor dem Gitter, aber weit genug von der Matratze weg, dass man die Lichtschalter neben den Steckdosen nicht aus Versehen betätigen konnte. In jeweils einer der Doppelsteckdosen war eine Tischlampe gesteckt, die jedoch hier einfach auf dem Boden stand. Neben den Steckdosen war jeweils einer der besagten Lichtschalter, die die Halogenbeleuchtung an der Aluminiumverstrebung bediente. Doch meist benutzte Ryuichi diese gar nicht. Er zog sich - wie üblich - bis auf die Shorts aus und schmiss die Klamotten in eine der Vertiefungen. Dann krabbelte Ryuichi in das Bett. Er hatte übrigens einen Faible für blaue Seide, so war es nicht weiter verwunderlich, dass auch der Bezug der Decken und Kissen hier entsprechend in schimmerndem Blau gehalten war. Ryuichi legte sich hin und deckte sich zu, sah in den klaren Abendhimmel an dem schon die ersten Sterne standen. Leise seufzte er. // Boku no Yun.... Aishiteru... // dachte er bei sich. Vor seinem Inneren Auge sah er noch einmal die vielen Eindrücke, die Yun allein an diesem Wochenende bei Ryuichi hinterlassen hatte, sah dessen Lächeln, sah dessen Angst wenige Stunden zuvor und nicht zuletzt die Blicke, die der Kleine ihm zugeworfen hatte. Im Auto, zuhause... Und mit diesen Bildern vor dem Auge schlief Ryuichi schließlich, recht schnell - beinahe sogar glücklich - ein. Doch auf Dauer konnte das keine Lösung sein...
 

Leicht missmutig ging Yun also in sein Zimmer. Auch er trug des Nachts - üblicher Weise - nur Shorts. So zog auch er sich bis auf diese aus und krabbelte in sein Bett. Doch es kam ihm so groß und ungemütlich vor... Wieder war Yun allein, obwohl er sich nichts mehr gewünscht hätte, als die Nähe zu Ryuichi. Er wollte mit ihm kuscheln, er wollte Ihm nah sein! So wälzte Yun sich fast eine Stunde lang hin und her. Er konnte nicht einschlafen. Die Gedanken an seinen Vater hielten ihn wach. Es wurde immer schwerer für ihn, allein hier zu sein, ohne Ryuichi. Als es schließlich unerträglich für Yun wurde, fasste dieser schweren Herzens einen Entschluss. Er krabbelte aus dem Bett und schlich ins Wohnzimmer. Dort tastete er sich um die Küche herum, bis zur Leiter vor. Eine Weile stand er so da, schaute hinauf in das Halbdunkel des Nachthimmels, den man durch den Glasverschlag sehen konnte. Es war nichts zu hören. Ryuichi schlief sicherlich schon. Ein letztes Mal kämpfte Yun dagegen an, was er hier tun wollte, doch es ging einfach nicht mehr. Zu stark waren seine Gefühle für Ryuichi und seine Sehnsucht nach ihm. Zu trostlos war die Einsamkeit, wenn er eine Nacht allein verbringen musste. Zitternd legte er eine Hand an eine der Sprossen, dann die Zweite. Einen Moment später hatte der schlanke, junge Mann in den Boxershorts seine Ängste überwunden und kletterte langsam und Leise nach oben. Sprosse für Sprosse beschleunigte sein Herzschlag. Es war beinahe, als würde Yuns Herz einfach aus seinem Brustkorb heraus springen wollen. Was wenn Ryuichi noch wach war? Was wenn er ihn weckte? Was, wenn er die Nacht an Ryuichis Seite verbrachte und der am nächsten Morgen aufwachte? Was würde er sagen, was denken?.. Daran wollte Yun lieber nicht denken... Aber er brauchte Ryuichi jetzt. Die Einsamkeit fraß Yun allmählich auf. Schließlich lugte der Rotschopf des Jungen aus dem Durchstieg heraus und große Augen sondierten ängstlich das Terrain. Ryuichi schien bereits zu schlafen. So traute Yun sich weiter und krabbelte schließlich in das Bett, unter die zweite Decke und robbte vorsichtig näher an Ryuichi heran. Schließlich lagen sie nur noch etwa 30 cm von einander entfernt im Bett. Yun hatte sich die Decke bis fast an das Kinn gezogen, als wäre sie ein Schutz. So lag er neben Ryuichi und wollte dem Älteren beim schlafen zu sehen. In dem Moment spürte Yun, dass er zu laut gewesen war, dass Ryuichi dabei war, aufzuwachen. // Oh Gott! Schlaf bitte weiter! Schlaf BITTE weiter!! // flehte er im Gedanken. Doch es war zu spät...

Und plötzlich war Frühling

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich muss an dieser Stelle eine Kleine Anmerkung los werden:

Eigentlich war als zweites Kapitel ein sehr langes geplant, was diesen Teil mit beinhalten sollte. Nur da ich nicht genau weiß, wie es um die Geschehnisse am nächsten Tag bestimmt sein wird (Stichwort Adult Marker - nein, es passiert »noch« nichts! ^^°) und da diese gefühlsmäßig einen Anderen Teil der Geschichte beginnen, habe ich beschlossen ein zugegeben sehr kurzes, zweites Kapitel zwischenzuschieben. Ich hoffe, es macht trotzdem Spaß... :}
 


 

Yun hatte sich die Decke bis fast an das Kinn gezogen, als wäre sie ein Schutz. So lag er neben Ryuichi und wollte dem Älteren beim schlafen zu sehen. In dem Moment spürte Yun, dass er zu laut gewesen war, dass Ryuichi dabei war, aufzuwachen. // Oh Gott! Schlaf bitte weiter! Schlaf bitte weiter!! // flehte er im Gedanken. Doch es war zu spät. Ryuichi hatte noch nie einen sonderlich tiefen Schlaf gehabt, was auch der Grund war, warum es meist nicht lange dauerte, bis auch Ryuichi aus den Federn gekrochen kam, wenn er denn mal der letzter der Beiden war, der aufwachte. Meist war er ja der Frühaufsteher. So hatte Ryuichi natürlich längst bemerkt, dass sich da etwas im Bett tat. Das war überaus ungewöhnlich, da er ja normal allein hier nächtigte. Zunächst glaubte er an eine Einbildung, eine Art Traum im Halbschlaf, als das Bett sicht kaum merklich bewegte. Doch als er schließlich ein Rascheln neben sich hörte, öffnete der bis eben noch schlafende seine Augen, blinzelte einige Male verschlafen. Dann wurde ihm bewusst, dass da sein Sohn neben ihm im Bett lag. "Nanu..." war der leicht verwirrte Kommentar des Größeren und er setzte sich auf. Es war tatsächlich Yun! Aber was machte er hier? Er hatte sich doch seit Jahren nicht mehr zu Ryuichi ins Bett gelegt! Hatte er schlecht geträumt? // Das ist ein Albtraum! Oh Gott, das ist ein Albtraum! // kreischte Yun im Gedanken. Sein Vater hatte ihn tatsächlich dabei ertappt! Er hatte von Anfang an gewusste, dass es keine gute Idee war, zu Ryuichi ins Bett zu krabbeln. Nun war es zu spät. Wie konnte er nur aus dieser Situation wieder heraus kommen? Behaupten, er hätte schlecht geträumt? Wie albern wäre das als 19-Jähriger? Das würde Ryuichi ihm doch niemals glauben! Immerhin war Yun seid Jahren nicht mehr bei ihm gewesen! Er war ja auch viel zu alt dazu... Nach schlechtem Wetter zu lügen hätte schon gar keinen Sinn, immerhin lagen sie hier beinahe unter freiem Himmel! Außerdem hatte Yun Ryuichi noch nie belogen... Ängstlich zog Yun die Decke weiter, bis knapp über sein Kinn und lag nun, mit den Fingern über der Decke flach da und zitterte wie Espenlaub. Schließlich sprach Ryuichi, der sich von der Anfänglichen Überraschung erholt hatte, leise und mit lieber Stimme: "Hey, Yun! Was machst du denn hier?.." Dann hing er noch verwirrt hinten dran: "Warum bist du denn hier und nicht in deinem Bett?" Ryuichi konnte sich absolut nicht vorstellen, was Yun hier wollen könnte. Der war völlig verängstigt und hatte sich selbst in die Ecke gedrängt, als er zu stottern begann: "Ähm.... Ryu... Pa.... Papa... ich... i-ich... Ich..!" Sofort als er sprach - oder viel mehr stotterte - liefen Yun tränen über die Wangen, die im Schein des Mondes glitzerten. Auch als Yun versuchte zu sprechen, wurde Ryuichi daraus nicht wirklich schlau. Besorgt betrachtete er seinen Sohn. Er streckte gerade die Hand nach Yun aus, um ihn an der Wange zu streicheln, doch zuckte zurück, als er schließlich Yuns Rufe vernahm. Dem wurde nämlich das alles zu viel und so übernahm genau der Falsche Teil seines Kopfes das Handeln. "I-ich kann es Dir nicht sagen!" platzte es aus Yun heraus. Dabei kniff der 19-Jährige ängstlich die Augen zusammen. Bald spürte Yun, dass es aus dieser Situation keinen anderen Ausweg gab, als die Wahrheit. Ryuichi war vollkommen verwirrt. "W-Was? Wieso?" fragte er nach, ehe auch schon die Antwort kam. "Du würdest mich hassen!" rief Yun verängstigt. "Äh... Yun... Ich verstehe nicht... Wieso sollte ich Dich hassen? Wofür sollte ich dich hassen?" fragte der Ältere von Beiden schließlich perplex nach. Es war doch vollkommen umgekehrt. Er liebte Yun! Er liebte diesen kleinen Rotschopf! Von ganzem Herzen... wie könnte er jemanden wie Yun auch nur entfernt hassen? Das klang in Ryuichis Augen absurd... Er hob seine hand und führte sie in Richtung des Gesichtes von Yun, um ihn zu streicheln. Yun schluchzte leise. Als er nun hilflos sah, wie Ryuichi die Hand erhob und sie schließlich in Richtung von Yuns Gesicht wanderte, zuckte der Junge zusammen, weil er große Angst hatte, nun eine Ohrfeige oder ähnliches zu bekommen. Doch nichts dergleichen geschah, denn als Ryuichi das bemerkte, wisperte er: "Hey... Beruhige Dich, mein Kleiner... Was ist denn nur los mit Dir?.. Du bist schon den ganzen Tag so komisch gewesen..." Natürlich war es Ryuichi aufgefallen. So sehr, wie er sich um den Kleineren sorgte und an ihn dachte, währe es unmöglich gewesen, es zu übersehen.
 

Nun strich er über die von Tränen überlaufene Wange des jüngeren Rotschopfes. Ryuichis Worte und Streicheleinheiten ließen alle Yuns Widerstände dagegen brechen, sich ihm zu erklären, ihm alles zu beichten und so nahm er mit beiden Händen die Hand seines Vaters von seiner Wange, sah schluchzend auf diese, dann zu seinem Vater hinauf, der dort im Mondschein saß. "B-Bitte... hass mich nicht... Ich kann nichts dafür... e-es ist nun einmal passiert..." Yun schluchzte erneut, dieses Mal jedoch deutlich hörbar. Ryuichi spürte, dass Yun etwas quälte. Das war für ihn nicht zu übersehen. Besorgt sah er zu Yun hinab, der Dort mit Tränen und Worten ringen musste. Als Yun zu sprechen begann, schüttelte Ryuichi leicht den Kopf und wisperte "Das tue ich nicht... Sag schon... was ist nur mit Dir los?" Yun versuchte zu sprechen, doch bekam keinen klaren Satz heraus. "Ich... Du..." stotterte der Jüngere von Beiden. Noch einmal musste er Luft holen und versuchte sein Zittern irgendwie in den Griff zu bekommen. "Ich weiß... dass es falsch ist... Aber dieses Gefühl trage ich schon so lange bei mir... Fast ein halbes Jahr schon..." wimmerte der Junge. "Und ich kann mich einfach nicht dagegen wehren... Ich weiß, dass es falsch ist.... Was du von mir denken musst... Papa... Aber ich... Ich..." weitere Tränen lösten sich aus deinen Augen, als er tief durchatmete, angstvoll zu Ryuichi hinauf blickte und schließlich gestand: "Ich liebe Dich!" Nun war es raus. Es gab kein zurück mehr. Yun rechnete mit allem, mit Ohrfeigen, einer Schelte, Ignoranz, Ablehnung... Immer mehr Albtraumszenarien eröffneten sich Yun und er fürchtete sich so davor, doch es war zu spät... "Es tut mir so leid!.." weinte er. Er ahnte ja nicht, was in Ryuichi vor sich ging. Während der die Worte des Jüngeren hörte, begann sein Herz immer schneller zu schlagen. Ryuichi bekam eine Vorahnung, was Yun zu sagen versuchte, aber... das konnte doch nicht sein! Gebannt hörte er weiter zu, während Yun zitternd und bebend weitere Worte fand. Hoffnung machte sich in den Gedanken des Älteren breit. Er hoffte inständig, sich mit diesem Gefühl nicht zu irren, aber er glaubte nicht daran. Er wagte es einfach nicht! Sollte ihm wirklich so viel Glück beschert sein? Konnte das sein?.. Ryuichi hielt den Atem an. Als Yun das unwahrscheinlichste wirklich tat, währe Ryuichi um ein Haar in Ohnmacht gefallen. Ryuichi war unendlich glücklich, kämpfe - äußerlich unsichtbar - mit den Glückstränen. Doch ehe er darauf antworten konnte, musste erst einmal Yun beruhigt werden. Ryuichi konnte sich vorstellen, was der junge Rotschopf für Ängste durchstehen musste. So wisperte Ryuichi, während er eine der beiden Hände leicht drückte: "Shhhhh.... So beruhige dich Doch..." Doch Yun war alles andere als Ruhig. Dass Ryuichis Verhalten so ungewöhnlich war, hatte er nicht bemerkt und wurde schluchzend laut: "Aber was musst du nur von mir denken?.. Ich bin schwul, verdammt noch mal! Schwul!.. Immer wieder denke ich mir, wie wahnsinnig hübsch du bist, wie sexy... Dein eigener Sohn denkt so über Dich! W-Was musst du nur von mir denken??" Yun konnte nicht mehr. Alle Schleusen hatten sich geöffnet und die Tränen flossen beinahe in Bächen über die Wangen des Jungen. Ryuichi hatte doch ganz bestimmt noch gar nicht verstanden, was Yun da gesagt hatte! So etwas konnte ihn doch nicht so kalt lassen... Er konnte dabei doch nicht so ruhig bleiben! Yun verstand das alles nicht und ließ all seiner Sehnsucht nach Ryuichi freien Lauf. Weinte lauthals und ungehemmt, so dass Ryuichi die nächsten Minuten Probleme haben würde, ihn wieder zur Ruhe zu bringen. Irgendwann fragte er unter Tränen und mit brüchiger Stimme: "Was musst du nur von mir denken..?"
 

Ryuichi schien nur äußerlich ruhig. Innerlich war er aufgewühlt. Nie im Leben, nicht einmal im Traum hätte er gedacht, dass ausgerechnet Yun, für den er so lange ein Vater war, sich in ihn verlieben könnte, so sehr er es sich auch gewünscht hatte... Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Doch was er hier hörte ließ einen großen Teil seiner intimsten Wünsche wahr werden. Der Jüngere teilte seine Gefühle! Ryuichis Herz schlug im Dauerfeuer, als Yun ihm offenbarte, dass nicht nur Ryuichi seinen Sohn als sexy und hübsch empfand, und dass nicht nur Ryuichi seinen Sohn liebte. Er erwiderte beide Gefühle und machte Ryuichi so zum Glücklichsten Menschen der Welt. Doch nun musste er Yun erst einmal zur ruhe bringen. So strich er Yun mit der anderen Hand immer und immer wieder durch die Haare, während er ihm beruhigend zusprach: "Ganz ruhig... Shhhh... Alles wird gut..." Als Yun noch einmal fragte, was Ryuichi denken musste, musste Ryuichi einfach handeln. Er setzte alles auf eine Karte und beugte sich langsam zu Yun hinab. Seine Gesichtszüge waren sanft und weich, sein Blick liebevoll. Als Yun sah, wie Ryuichi sich zu ihm hinab beugte, schockierte es den Kleineren zutiefst. // W-Was...? Was... wird das? Was hast du vor...? // Fragte er - fast panisch - im Gedanken. Große, ängstliche blaue Augen sahen in sanfte, liebevolle, blaue Augen. Ryuichi fragte wispernd: "Du möchtest wissen, was ich von Dir denke..?" Mit diesen Worten blickte Ryuichi tief in die Augen seines Sohnes, die er so liebte. Yun vernahm die Frage von Ryuichi, doch war von dieser Situation wie gelähmt. Seine tränen waren versiegt und er konnte nur gebannt und ängstlich zu Ryuichi hinauf sehen und der Dinge harren, die da kommen mochten. Doch was dann geschah, spottete jeder nur denkbaren Beschreibung. Wie in Zeitlupe sah er, wie das Gesicht Ryuichis sich langsam dem seinen näherte. Im nächsten Moment bekam Yun Herzflattern, als er Ryuichis Lippen auf den seinen spürte. Yun bekam große Augen, als er realisierte, was da gerade geschah. Die Augen verloren von ganz allein wieder an Größe, als Yun schließlich verstanden hatte, dass Ryuichi ihn tatsächlich küsste. Yun konzentrierte sich auf die Lippen seines Vaters, denen so viele seiner sehnsüchtigen Gedanken galten. Nach einem Moment löste Ryuichi sich wieder und sah Yun erneut in die Augen. Der sah völlig verwirrt zu Ryuichi hinauf. Yun war nur in der Lage, zu fragen: "... Warum?..." Ryuichi sah Yun weiterhin in die Augen, versank beinahe darin. Als Antwort begann der Ältere zu erzählen: "Ich muss dir etwas beichten... Das heißt... eigentlich kannst Du es Dir sicher schon denken, aber... Eigentlich bin ich gar nicht dein Vater. Ich mein... ich bin es schon, aber ich habe Dich nicht gezeugt... Ich bin ein Schwager deines Vaters und der Bruder deiner Mutter... So gesehen wäre ich dein Onkel. Es wundert mich auch nicht, dass Du Dich an deinen leiblichen Vater nicht erinnerst... er war ja nie da. Ich aber... Ich war fast jeden Tag bei meiner Schwester und bei Dir, weil du so unglaublich süß warst... Ach... du bist es noch! Sogar noch mehr... Als deine Mutter starb, habe ich Dich bei mir aufgenommen. Ich wollte nicht, dass du allein aufwachsen musst... Ich war zwar noch sehr Jung, aber mit Hilfe hab ich es, so glaube ich geschafft. Entschuldige bitte, dass ich dir das nicht schon viel früher gesagt habe, aber ich war der Meinung, es wäre besser, wenn du nichts von deinem echten Vater weißt..." Yun sah zu seinem Vater hinauf. Sein Herz schlug Dauerfeuer und beruhigte sich auch kaum, als Ryuichi schließlich endlich zu sprechen begann. Doch dann hielt Yun den Atem an. Zuerst wollte er es nicht glauben, was Ryuichi da sagte. Doch wenn er so darüber nach dachte... Ryuichi konnte Yun unmöglich im Alter von nur 12 Jahren gezeugt haben. Rein theoretisch war das zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich... Außerdem... war das so schlimm? Wenn überhaupt war das doch schön! Eine Sorge weniger, die Yun haben musste...
 

Im Endeffekt aber änderte das doch nichts... Ryuichi blieb doch trotz Allem immer noch der Mann, der Yun groß gezogen hatte, der immer für ihn da war und sich um Yun gekümmert hatte! Er blieb immer noch Yuns Vater! Und das sagte er doch auch selbst.... warum erzählte er das? "Ryu.. bitte sag mir doch bitte, warum..." wisperte er schließlich mit brüchiger Stimme. Was bedeutete dieser Kuss? War das nur ein Versuch? Oder noch schlimmer... war es ein Abschiedskuss? Ryuichi seufzte schwer. Sein Blick war durch den Raum geschweift, oder er hatte in den Nächtlichen Himmel gesehen. Nun sah er wieder in die Augen seines Sohnes. Nach zwei oder auch drei Momenten, in denen er geschwiegen hatte, sprach Ryuichi wieder: "Du fragst warum?.. Ach Yun... mein kleiner, lieber, süßer Yun... Ich liebe Dich doch auch! So lange schon..." All die Zweifel in Yun und all die Unsicherheit war mit einem Schlag von einer großen, hellen, weißen Woge wie weg gefegt. Ryuichi... liebte ihn? Er liebte Yun?.. War das auch kein Witz? Träumte Yun auch nicht? //Oh mein Gott.... bitte lass das kein Traum sein!// kreischte Yun im Gedanken. Ryuichi sah kurz in den Nachthimmel, zum Mond, eher er wieder zu Yun hinab sah: "Du erinnerst dich bestimmt nicht, aber vor zwei Jahren hast du im Sommer mal auf der Terrasse ein Buch gelesen und Dich dabei gesonnt... Ich habe das erste Mal bemerkt, dass du zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen warst. Ich habe gesehen, wie sexy und hübsch du geworden warst... Verstehst du? Ich glaube, ich bin nicht weniger schwul, als Du auch..." Ryuichi strich Yun über die Wange, dann durch das Haar. Verträumt verlor er sich erneut in den Augen des Jungen der da neben ihm lag. "Wie lange habe ich schon gewartet und gehofft... Ach Yu-chan... Weißt Du eigentlich, wie glücklich Du mich gerade machst?.." Die Augen Ryuichis flackerten leicht, offenbarten Yun, dass das, was Ryuichi für ihn empfand tatsächlich mehr war, als einfach nur die Liebe vom Vater zum Sohn. Viel mehr... Während Ryuichi so erzählte, wurde der Junge einerseits rot, andererseits wurde er von einer Woge des Glücksgefühls davon getragen. Nun gab es keinen Zweifel mehr... Ryuichi erwiderte die Gefühle von Yun! Er teilte sie! Pures Glück durchströmte die Adern des Jungen, der nun langsam, ganz langsam unter der Decke hervor gekrochen kam, während Ryuichi so erzählte. Schließlich kniete der Junge ebenfalls, so dass Ryuichi und Yun vor einander knieten, bis auf die Shorts nackt. Ryuichi gab Yun ein Taschentuch und dieser nutzte es, um das Tränenmehr aus dem Gesicht zu bekommen und die Nase zu schnäuzen. Nur einen Satz hatte Ryuichi noch nicht ausgesprochen, als Yun schließlich die Frage stellte, die in seinem Kopf herumspukte: "Heißt.... heißt das...?" Mit leichter röte auf den Wangen sprach Ryuichi es aus: "Yun... Wenn du es möchtest... dann wäre ich stolz und glücklich, wenn ich dein Geliebter sein darf... und dein Liebhaber." Als Ryuichi auch die letzten Worte sprach, herrschte kurz Stille. Yun fragte sich einen kurzen Moment lang, wie das wohl sein würde, mit Ryuichi als Geliebter.... und ... als Liebhaber..? Yun bekam eine kräftige Röte um die Nase, als ihm klar wurde, was das bedeutete... Doch dann sprudelte das Glück in ihm geradezu über und Yun viel Ryuichi einfach um den Hals. "Ryu... Ryu..! Oh Ryu... Bitte... Ryu-chan.... Papa... Ja, ich möchte es!" rief er freudig quiekend So kniete der Kleinere nun über den Knien des Älteren und klammerte sich an ihn, drückte seine Wange überglücklich an dessen Brust, ungeachtet der möglichen Zweideutigkeit, dieser Aussage.
 

Doch die übersah Ryuichi gekonnt. Er wusste natürlich, was er da sagte und welche Wünsche er damit zum Ausdruck brachte. Doch das sollte ja nicht bedeuten, dass sie sofort über einander her fielen, wenn Yun zustimmte! Überhaupt hatte er zunächst gar nicht damit gerechnet, eine so positive Antwort zu erhalten und spürte einfach nur das reinste Glück, als Yun ihm zur Antwort in fast in die Arme sprang. Sofort, als Yun sich an ihn geklammert hatte, als er das Federgewicht Yuns auf seinen Beinen und die Wärme des zarten Körpers an seinem Körper spürte, hatte Ryuichi die Arme um Yun geschlungen. Ryuichi war froh, glücklich, erfüllt von Dankbarkeit, dass sein innigster Wunsch seit fast zwei Jahren sich endlich erfüllt hatte. Mit jeder Faser seines Körpers, mit jedem Millimeter Haut, der nun Die des Jüngeren berührte, prägte Ryuichi sich ein, was er nun fühlte, prägte sich die Wärme ein, die zarte Haut und das unendlich weiche Haar, durch das seine Hand endlich fahren durfte. Ryuichi konnte sein Glück kaum fassen. Nach einem Moment, den sie so verbrachten, löste Ryuichi sich sanft von Yun und drückte ihn nur eine Kleinigkeit von sich weg. Dann sah er ihm tief in die Augen, war dem Gesicht des Jüngeren sehr nah, doch überbrückte die letzte Distanz noch nicht. Er wollte Yun die Möglichkeit dazu geben. Seine Haut schimmerte kaum merklich im Mondschein, ebenso seine Lippen, die nun nur wenige Zentimeter von Yuns Lippen entfernt waren. Seine Augen hatten einen liebevollen und sehnsüchtigen Glanz inne. Von den Augen Ryuichis hypnotisiert sah Yun zu ihm hinauf, als er spürte, wie der Ältere sich das kleine Stück zu ihm hinab beugte. Diese Augen... Wie sehr hatte sich Yun diesen Blick auch nur ein einziges Mal von seinem Vater gewünscht... Zudem noch auf diese zärtliche Art und Weise von ihm im Arm gehalten zu werden war mehr - viel mehr - als Yun zu träumen gewagt hatte. Doch das alles war kein Traum sondern traumhaft echt... Ryuichi teilte wirklich diese Umarmung mit Yun! Auch Ryuichi fühlte sich wie im Traum. Yun auf seinem Schoss, in seinen Armen sah unglaublich aus. Auch auf dessen Haut hatte der Mond diese Wirkung und dann erst diese Augen... Dass dieser Blick ihm galt, brachte Ryuichi eine leichte Gänsehaut bei, aus Glück darüber. Ryuichis Gesten und dieser Blick verrieten Yun, dass er noch mehr mit Yun teilen wollte. Und Yun wollte es auch. er wollte die Lippen des Älteren, sie Küssen, sie schmecken... Er hatte trockene Lippen bekommen und feuchtete sie kurz an, ehe Yun tatsächlich selbst diese Nähe überbrückte und seine Lippen auf die seines Vaters legte und dabei die Augen schloss. // Oh Gott... wenn ich jetzt sterbe, dann wenigstens glücklich... // war Yuns vernünftig betrachtet leicht alberner Gedanke. Aber ein Scherz war das ganz und gar nicht. Yun wusste, dass es ein Tabu war, diese Dinge mit seinem Vater zu tun, doch es war ihm egal!
 

Von Glücksgefühlen und Gänsehäuten überrannt, liefen Yun zwei Tränen über die Wangen und kreuzten auf ihren Weg die Wege von Ryuichis Händen. Sein seliges Lächeln verriet jedoch, dass es Tränen des Glücks waren. Zärtlich bewegte Yun seine Lippen gegen Die des Älteren und bekam nur durch die Berührung und die Bewegung dieses Kusses doch so viel zurück, denn auch für Ryuichi war selbst der letzte leiseste Zweifel beiseite. Der schloss die Augen und steigerte sich sanft in diesen Kuss. Dabei strich er dem jungen Mann auf seinem Schoß zunächst über die Wangen, wobei er die Tränen des Jungen mit sich nahm. // Ach Yun... du bist so süß... // Dachte Ryuichi bei sich. Yun konnte weinen vor Glück. Seine Hände wanderten über Ryuichis starken Rücken, fanden so viel Halt und nicht nur Körperlichen... Yun spürte, dass Ryuichi ihm nicht nur als Vater, sondern auch als Geliebter ein Hafen war, ihm Schutz gab und Geborgenheit... Schließlich strich der Größere Yun langsam mit der Rechten über den Rücken, wobei sein Daumen sachte über die Wirbel des Jüngeren hinab wanderte. Diese Berührung, die Yuns Wirbel hinab fuhr und dabei jeden Einzelnen nachzeichnete, ließ den Kleineren in den Kuss hinein keuchen. Je tiefer die Hand gelangte, desto stärker wurde das Kribbeln im Bauch des Kleineren. So aufregend, wie Yun seinen Vater fand, war es aber auch kein Wunder, dass diese Berührung ihn mehr und mehr in einen Zustand der Erregung versetzte. Auf Höhe der Taille, genau über dem Bund der Hose kam die Hand zur Ruhe und hielt Yun einfach nur. Während Ryuichi dies tat, kraulte seine linke Hand den Nacken des Jungen. Als die Hand ihre Bewegung einstellte, schien sie nur durch das Berühren von Yuns Rücken das kribbeln im Bauch des Jungens weiter anzufachen. Oder war es doch eher die Hand, die den Nacken und Haaransatz des Jüngeren kraulte? Ryuichi genoss es sehr, Yun so berühren zu dürfen. Nur zu gern erwiderte er dabei die Bewegung von Yuns Lippen. Das alles war viel zu Real, um ein Traum sein zu können. Wäre es ein Traum gewesen, hätte Ryuichi jedoch nie wieder aufwachen wollen. Doch es war tatsächlich wahr. Als sie diesen Kuss nach langer Zeit wieder lösten, konnte man Dankbarkeit in Yuns Augen erkennen, bedingungslose Liebe und Bewunderung. Die Bewunderung galt dem unglaublichen Aussehen Ryuichis. Wie konnte ein Mann nur so hübsch sein? // Unglaublich...// Frei von all diesen grässlichen Fesseln, die ihn noch wenige Stunden zuvor plagte, wisperte Yun nach diesem Gedanken, langsam und gefühlvoll: "Aishiteru, Ryu-chan..." Dadurch, dass Ryuichi auf diese unglaubliche Weise reagierte, so mit ihm sprach, begann Yun leicht zu zittern. Eine Welle von Glücksgefühlen ließ seinen Körper erbeben.
 

Für einen kurzen Moment ließ Ryuichi seine Augen über den Körper von Yun wandern, ehe er wieder in den Augen des Kleineren versank. Dann wisperte er: "Es hat sich nichts geändert... Du bist nach wie vor wunderschön..." Leicht errötend folgte Yuns Blick den Blicken des Älteren. Yun bekam einen Schreck, denn Yuns Blick blieb an seinen Shorts kleben. Die Erregung war sichtbar! In der Shorts von Yun hatte sich nämlich etwas geregt. Es war noch nicht viel geschehen, aber es war unverkennbar sichtbar. Vor Scham bekam Yun eine leichte Röte um die Nase. In diesem Moment fügte Ryuichi noch an: "...und unglaublich sexy!" Als Ryuichi wieder zu sprechen begann, sah Yun scheu in die Augen des Älteren, der 'es' doch gesehen haben musste..! Doch Ryuichi ließ sich davon nichts anmerken. Dessen Worte stattdessen ließen Yun noch weiter erröten. Aber Ryuichi ließ Yun keine ruhige Minute. Yun spürte wie eine Hand hinter seinem Ohr hervorwanderte und über seine Wange bis zum Hals glitt. Das Herz des Jüngeren schlug im Dauerfeuer, was Ryuichi sicher spürte, denn zwei seiner Finger wanderten nun über die Haut von Brust und Bauch des Jungen. So bekam Yun eine Gänsehaut nach der anderen, während sein Atem keuchend wurde. Je tiefer die Finger wanderten, desto unruhiger wurde Yun. Er musste sich eingestehen, dass es für ihn wahnsinnig erregend war. Er schluckte und wurde nun wirklich rot, da er gegen das Ding da in seiner Hose nichts machen konnte. // Oh mein Gott... Ryuichi... was tust du?.. // dachte er bei sich. Gott sei Dank wanderten die Finger im letzten Moment zur Seite und dort über die Hüfte und schließlich das Bein des Jungen. Nun war alles zu spät. Yun kniff kurz die Augen zusammen. // Oh Gott, ist das peinlich... // dachte er bei sich. Doch er musste einfach wieder hinauf sehen! Zu wichtig war es ihm, Ryuichis Gedanken wenigstens erahnen zu könnnen. So sah Yun mit roter Gesichtsfarbe auf und in die Augen des Mannes vor ihm. Was dieser dann sagte, bestätigte, dass er natürlich gesehen hatte, was Yun für ein Problem hatte. Und als schließlich die Hand von Ryuichi über das Bein und den Po von Yun wanderte und sich zu der an Yuns Rücken gesellte, musste er übermannt von einer Gefühlswelle die Augen schließen und keuchte dabei auf. Beinahe war Yun schwindelig, als er die Augen wieder öffnete und mit stark geröteten Wangen, sowie einem verklärten und verwirrten Blick zu Ryuichi hinauf sah. Ryuichi wiederum sah ihm sanft und liebevoll in die Augen. Er selbst war nervös, doch noch zumindest hatte er seinen Körper unter Kontrolle, so dass sich bei ihm bisher nichts getan hatte. Der Blick von Ryuichi blieb liebevoll und sanft, ebenso wie sein Lächeln. Nur der etwas stärker leidenschaftliche Ansatz verriet, dass auch an Ryuichi das alles nicht gänzlich spurlos vorbei ging. Seine Stimme war ruhig und gelassen, als er sprach: "Kein Problem... Du brauchst Dich nicht zu schämen... Das ist doch normal! So etwas passiert eben..." Yun musste dabei trocken schlucken. "Ich soll mich nicht schämen? A-Aber... D-Das.... das ist mir total peinlich. Selbst wenn es normal ist.", sagte er mit leicht zitternder Stimme und sah beschämt zur Seite. Eine Hand des Älteren wanderte nach oben und strich Yun über die Wange. Wieder spürte er dabei, wie Yun sich an seine Hand schmiegte und lächelte leise. Mit einem "Shhhhh...." und der weiter empor streichenden Hand, die sich schließlich durch Yuns Haar wanderte, versuchte Ryuichi, seinen Liebling zu beruhigen. "Das braucht Dir nicht peinlich zu sein. Nicht mir gegenüber... Ich bin ja auch ein klein wenig mit daran schuld." Er kicherte leise und lieb, dann meinte Ryuichi: "Es schmeichelt mir, dass Ich so auf Dich wirke... Und wenn es mal umgekehrt passiert, dann werde ich es einfach genießen!" Schließlich wisperte Ryuichi "Du bist so süß...", näherte sich Yun und drückte ihm noch einmal sanft die Lippen auf. Yuns Wangen waren gerötet, und als der jüngere Rotschopf die Worte des anderen hörte, wurden seine Wangen noch einen Ton röter. Noch während des Kusses, bei dem Yun die Augen geschlossen hatte, spürte er, wie er in den Armen des Älteren nach hinten kippte und bekam eine heftige Gänsehaut. Ryuichi hatte Yun sanft auf der Matratze abgelegt.
 

Nun lag Yun auf dem Rücken, mit leicht gespreizten und angewinkelten Beinen, so wie es durch die über Ryuichi kniende Haltung von zuvor bedingt war, unter Ryuichi. Der kniete zwischen Yuns Beinen und küsste ihn weiterhin zärtlich und liebevoll. Verwirrt und mit stark geröteten Wangen öffnete Yun die Augen und sah fragend zu Ryuichi hinauf. // Was hast du vor..? // lag ihm die Frage auf er Zunge. Doch auszusprechen wagte Yun sie nicht. Alle Nervosität war jedoch unnötig. Ryuichi hatte nichts weiter vor, außer das Folgende: Nun nahm Ryuichi die Beine des Jungen und legte sie gerade hin. Nach dem linken Bein kraxelte er darüber und legte auch das andere ab. Irgendwie war es Yun peinlich, noch immer so komisch breitbeinig dazuliegen, so dass er sie vorsichtig zusammen führte. Nun nahm Ryuichi die Decke des Jungen zur Hand und deckte ihn zu. Er holte zwei Kopfkissen heran und legte eines unter Yuns Kopf, als er ihn kurz sanft anhob. Das Andere legte er daneben ab. Schließlich zog Ryuichi auch noch die eigene decke heran, kuschelte sich dicht an Yun und stützte seinen Kopf auf dem Ellenbogen ab, sah verträumt zu Yun hinab und meinte: "Ich glaube, wir legen uns schlafen, was meinst du?" Ein lächeln huschte über Ryuichis Gesicht, dann hing er noch daran: "Ich fände es jedenfalls schön, wenn du ab heute bei mir schläfst..." Er nahm den Kopf von der Stütze und sah Yun tief in die Augen, als er mit tiefer, erotischer Stimme sprach: "Wärst Du damit einverstanden?" sah Yun zu seinem Vater hinauf, sah ihm tief in die Augen und seufzte glücklich. //Du bist so lieb zu mir...// dachte er bei sich. "Ja, D-Das denke ich auch...", antwortete er auf Ryuichis Frage hin. Doch mit den nächsten Worten hätte Yun nie im leben gerechnet und starrte ihn perplex an. "W-Was?... Bei...", fing er an zu stottern. Er glaubte sich verhört zu haben und schluckte trocken, ehe er weiter sprach. "...d-dir? Ab heute?" brachte er schließlich seine Frage stotternd heraus und er lief rot an. Meinte Ryuichi das wirklich ernst? Sicher tat er das... Und er erfüllte damit Yuns sehnlichsten Wunsch. Nie wieder allein! Der Jüngere von Beiden sah dem älteren leicht schüchtern entgegen. Auch Ryuichi lächelte weiterhin sanft. Yun war so unglaublich süß... Und endlich konnte Ryuichi dies an sich heran lassen. Wenn Yun so süß war, spürte Ryuichi, wie seine Liebe zu diesem süßen und zarten Geschöpf an seiner Seite weiter stieg. Schließlich schloss Yun glücklich die Augen und kuschelte sich an Ryuichis Seite. //Hoffentlich verstehst Du das...// war sein Gedanke dabei. Ryuichi sah Yun tief in die Augen, bis dieser sich an ihn kuschelte. Ryuichi seufzte genüsslich, als Yun sich wie zur Antwort an seine Seite schmiegte. Auch Ryuichi rückte näher, so dass sie dicht bei einander lagen. Dabei spürte Ryuichi natürlich das mittlerweile abklingende Problem in der Mitte Yuns an seinem Bauch. Schließlich nickte Ryuichi verstehend, gab Yun einen kurzen Kuss, nahe der Lippen auf die Wange. Dann legte er seinen Kopf ins Kissen und einen Arm unterhalb der Decken um Yun. "Danke, Yu-chan...Gute Nacht!" wisperte er glücklich. Schließlich begann Ryuichi, Yun sacht über den Rücken zu streicheln, bis er eingeschlafen sein würde. Yun bekam einmal mehr eine kleine Gänsehaut, doch genoss Ryuichis tun. Tatsächlich dauerte es auch nicht lang, bis Yun mit ruhiger und gleichmäßiger Atmung reglos neben Ryuichi lag. Noch lange lag Ryuichi wach und sah dem Jüngeren zu, wie er schlief. Er war fasziniert von der unschuldigen Ausstrahlung, die das Gesicht des kleineren Rotschopfes, wenn er eingeschlummert war. Dem Mond sei Dank konnte er das alles genau erkennen. //Unglaublich... so wunderschön...// dachte Ryuichi bei sich und errötete leicht dabei. Dabei sahen sie sich eigentlich recht ähnlich! Beide hatten vieles von Keiko, Ryuichis Mutter und Yuns Großmutter, genau wie Noriko, die verstorbene Mutter Yuns. An sich selbst war Ryuichi das aber auch nie so sehr aufgefallen. Doch Yun war einfach wunderschön und - wie Ryuichi wenige Momente feststellen durfte, wahnsinnig sexy. Fast war Ryuichi geneigt, Yuns Ausstrahlung als erotisch zu bezeichnen. Das war ihm auch bewusst geworden, als Yun zuvor über seinem Schoß kniete. Irgendwann schloss auch Ryuichi seine Augen und schlief friedlich ein.

Zwischen Liebe und Lust

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Brennendes Verlangen

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Das Beben

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Epizentrum

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Gefühle ausser Kontrolle

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Ein Tag auf Odaiba

Zwischen diesem und dem letzten Kapitel ist etwas Zeit vergangen. Wie viel später dieses Kapitel spielt, verrate ich nicht! Es könnte Stunden später sein, vielleicht auch nur Minuten oder aber auch Tage oder gar Wochen! Ich gebe euch einen Tipp: Es ist nicht später im Jahr als Spätsommer! Den Rest lasse ich euch daraus ableiten, wie sie sich in diesem und im nächsten Kapitel verhalten.... *grinsel* Eigentlich sollte dieses Kapitel ursprünglich in etwa doppelt so lang werden. Allerdings fand ich es zu schade, diesen vergleichsweise harmlosen Part in einem Adult Kapitel verschwinden zu lassen. Es war inhaltlich zu wichtig, also gibt es jetzt ein harmloses (Dieses) und ein unanständiges Kapitel! ;) Viel Spaß!

 

"Urlaub?" fiepste Yun zunächst verwirrt, wie er war. Doch dann kehrte in seinen Augen schiere Freude über diesen Vorschlag ein. Ryuichi nahm ihn zwar ständig irgendwo mit hin, aber eigentlich tat er das ja nur, um Yun nicht von seinem Leben auszuschließen. Richtig mit Ryuichi gemeinsam Urlaub machen, das war eher selten, auch wenn sie immer wieder Tagesausflüge an Wochenenden unternommen hatten. Dementsprechend begeistert war er im nächsten Moment schon, als sie auf der Bank saßen um sich richtig abzutrocknen und anzuziehen. "Au jaaaa! Das ist eine tolle Idee!" freute der Kleinere sich und strahlte bis über beide Ohren. Auf dem Weg zum Haupthaus tänzelte Yun freudig vordem Älteren her und konnte es kaum mehr erwarten, dass es endlich los ging. Doch schließlich mussten sie ja etwas an Kleidung mitnehmen, wenn sie über Tage weg fahren wollten...
 

Ryuichi konnte mit leicht rosigen Wangen seinen Blick nicht von Yun nehmen, als sie hinüber zum Haus gingen, um dort die Taschen für den kleinen Spontanurlaub zu packen. Dieses unbeschwerte Lachen des Kleineren ließ für Ryuichi immer wieder die Sonne aufgehen. Und Yun war unglaublich süß! Gleichzeitig allerdings war der Jüngere auch überaus sexy. Und die Paarung dieser Eigenschaften machte Yun in Ryuichis Augen zu einem Traumjungen, dem Mann seiner Träume. Im Haus angekommen machten sie sich auch gleich daran zwei Koffer zu beladen. Es waren Dünne und relativ kleine Koffer, die man dennoch mit etwas Geschick üppig bestücken konnte. Allerdings wurde nur ein Koffer mit weniger Kleidung Bestückt. Der Andere würde leer mit genommen werden. Ryuichi begründete dies: "Ich denke, wir nehmen nur ganz wenig mit. Den Rest shoppen wir!" In Odaiba gab es nämlich eine sehr gut bestückte Shoppingmeile, in der Man sich gleich vor Ort die Kleidung kaufen konnte, die am besten zum Urlaub passt. Auch wenn die Entscheidung auf dem ersten Blick etwas seltsam anmuten mochte, so wurde sie natürlich von Yun nicht in Frage gestellt. Solch eigenartige Entscheidungen traf sein Vater oft und meist zeigte sich auch, dass er einfach nur einen etwas anderen Weg zum Ziel ging. So würde das sicherlich seinen Zweck haben. Das bedeutete natürlich, wenn das Portemonnaie stimmte. Aber das war nun eine Sache, über die Ryuichi sich wirklich KEINE Gedanken machen musste und immerhin konnte man so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Yun brauchte nämlich unbedingt neue Kleidung. Ryuichi traute sich gar nicht, sich vorzustellen, wie gut Yun wohl einige Outfits stehen mochten... Ryuichis Sohnemann war zwar ein Junge, der auf viele Menschen keinen wirklich spektakulären Eindruck machte, aber wenn das Outfit stimmte, wurde er zu mehr als nur einem Hingucker! Wenn Ryuichi sich an Yuns Anzug für Opa Keisukes 75. Geburtstag erinnerte, wurde ihm heiß und kalt. An jenem Tag waren alle Blicke auf Yun gerichtet, und Ryuichi wusste warum, denn so gut hatte Yun selten ausgesehen. Er musste sich damals sogar eingestehen, dass er ein wenig neidisch war, dass er für sich keinen so gutaussehenden Anzug hatte finden können... Es war zu schade, dass Yun diesem Anzug mittlerweile entwachsen war. Allerdings war es auch kein Wunder, ging Keisuke-San doch dieses Jahr auf die 80 zu...
 

Der Kleinere von beiden trug ein komplett weißes Outfit, bestehende aus einer langen, aber weiten und recht dünnen Hose mit Tiefschwarzen Streifen an den Seiten. Ein weites, kurzärmliges Shirt rundete das Outfit ab. Dieses wurde über der Hose getragen und wirkte etwas schlabberig, fast als wäre es zu groß. Dies ließ Yun auf den Betrachter sehr süß wirken. Es war ein fast sportlich betontes Outfit welches zwar gemütlich, aber dennoch gewählt wirkte. Im Auto sah Yun weiterhin mit den rosigen Wangen zu, wie auch Ryuichi einstieg. Das Outfit des Größeren war wie immer einfach toll! Ryuichi war in blau gekleidet. Es war eine raffiniert geschnittene, blaue Hose, welche seine Beine noch einmal länger wirken ließ, als sie es ohnehin schon waren. Dass auch der Hintern des Älteren dadurch hervorgehoben wurde, war nur ein schöner Nebeneffekt. Als kleiner Hingucker diente der Knopf der Hose, der vergoldet war. Ryuichi trug ein Shirt mit großem Ausschnitt in ebenfalls blauer Farbe, passend zur Hose und schließlich ein schwarzes Hemd ohne Knöpfe darüber. Weiter trug er eine dezente Halskette ohne Schnörkel. Ein Accessoire, welches den Größeren sehr lässig wirken ließ. Wie immer bei diesem Wetter trug der Mann eine Sonnenbrille, welche seine Augen noch erahnen ließ. Allerdings saß diese im Moment nicht auf seiner Nase, sondern in seinen Haaren. Damit sah Ryuichi irgendwie jugendlich aus. Doch musste man ohnehin sagen, dass er für sein Alter immer sehr Jung ausgesehen hatte. Yun konnte sich schmunzelnd daran erinnern, wie Ryuichi vor nicht allzu vielen Jahren noch das Eine oder Andere mal einen Altersnachweis vorzeigen musste, weil man ihn einfach nicht für Erwachsen gehalten hatte. Auch heute sah Ryuichi allenfalls aus wie knapp 20. Auf der anderen Seite jedoch konnte Ryuichi sich gewaltig erwachsen verhalten. Yun kannte wenige so vernunftbegabte Menschen, wie seinen Vater. Doch vielleicht schwärmte er hierbei auch nur...
 

Alsbald alles eingepackt war, verließen sie das Haus und gingen zum Carport. Dort wurden die Koffer im Kofferraum liegend verstaut und eine Art Rollo darüber gezogen. Schließlich schloss man den Kofferraum und es war daran, einzusteigen. Hier hielt Ryuichi seinem Sohn die Tür auf und stieg schließlich selbst ein. Yun bedankte sich mit einem lieben Lächeln und einem ihm typisch betonten "Dankeschön!", sowie rosigen Wangen. Schließlich legte Ryuichi einen Hebel um und ließ das Dach einklappen. Leicht fasziniert verfolgte der Ältere den Vorgang. Er kannte es zwar schon lange, aber dennoch war es schon faszinierend, wie mit einer raffinierten Mechanik, aus einem normalen Auto ein Cabrio wurde. Da hierbei der Kofferraum aufklappte um das Dach aufzunehmen, wurde dem Betrachter auch bewusst, warum man dieses Dach nur dann einklappen konnte, wenn der Kofferraum nur bis zu diesem Rollo befüllt war und nicht weiter. Nun rückte Ryuichi auch endlich mit der Sprache raus: "Ich hab mir überlegt, dass wir uns hier in Minato ein schönes Hotel suchen und einige Tage Minato und Odaiba unsicher machen, was hältst Du davon?" Yun bekam große Augen. Begeistert quiekte er los: "Au jaaaaaaa! Da waren wir schon lange nicht mehr!" Vor Jahren waren sie einst auf Odaiba gewesen und hatten den Tokyo Tower und die Spielhalle im Palette Town Park besucht. Das war jedoch mindestens 7 Jahre her. Seither hatten sie an vielen Orten Urlaub gemacht, aber Yun wollte gern wieder zurück nach Odaiba. Dementsprechend groß war seine Begeisterung über diesen Vorschlag und natürlich konnte man sie ihm diese auch ansehen. Ryuichi lächelte freudig und entgegnete: "Dann ist es beschlossene Sache!" So startete er den Motor, flötete noch ein liebes "Bitte anschnallen!" und fuhr, alsbald Yun sich angeschnallt hatte, vom Hof. Es war auch für den Älteren mal wieder etwas Anderes, mit Yun in unmittelbarer Umgebung Urlaub zu machen. Man musste gar nicht so weit weg fahren! Und vielleicht würde Yun ja so etwas mehr Gefallen daran finden, die Umgebung zu erkunden. Yun lebte nämlich bisher recht zurück gezogen. Die meiste Zeit verbrachte er daheim, da er sich nicht zu trauen schien, allein etwas zu unternehmen.
 

Der Ältere wusste auch schon, wo sie ein schönes Hotel finden würden. Es war gar nicht so weit entfernt und recht nah an der Rainbow Bridge. Der warme Sommerfahrtwind umschmeichelte Haare und Kleidung des Älteren, während dieser lässig, aber konzentriert den Verkehr im Auge hatte. Er genoss die morgendlichen Sonnenstrahlen und fühlte sich einfach nur wohl. Yun genoss das herrliche Wetter mindestens ebenso sehr wie Ryuichi, doch noch mehr genoss er, seinen Vater zu beobachten, während dieser fuhr. Und was er sah, ließ Yun leicht rosige Wangen bekommen. Auf dem Weg zum Hotel seiner Wahl kamen Ryuichi und sein Sohn an einer Mädchenschule vorbei. Es schien gerade Pause zu sein, denn auf dem Fußweg und dem Schulhof war eine menge Betrieb. Sowohl das Auto, als auch die Insassen waren Hingucker, so war es auch kein Wunder, dass einige Mädchen tuschelnd und kichernd zu ihnen hinüber sahen. Wenn der Verkehrslärm es nicht verhindert hätte, hätte Ryuichi Mäuschen spielen können und vermutlich so etwas gehört, wie: "Wow, schau Dir die Bishis da drüben an! - Was für ein Wagen... - Der kleine ist süß... - Habt Ihr gesehen, wie der immer zu dem großen hinüber linst? - Ob die Wohl zusammen sind? - Der große mit der Sonnenbrille sieht wahnsinnig sexy aus! - Glaubt Ihr, die sind ein Paar?" Und so weiter... Die tuschelnde Mädchengruppe hatte Yun ebenso bemerkt und einige Male scheu zu den Mädchen hinüber geschaut. Die Reaktion: "Der schaut ja zu uns rüber! - Meint er mich? Meint er mich? - Das hättest du wohl gern!" Da sie die ganze Zeit zu ihm oder Ryuichi schauten, war unverkennbar, dass Yun und Ryuichi auch weiterhin das Thema waren. So bekam Yun rote Wangen und sah leicht beschämt auf seine Knie. Doch Ryuichi wollte den Mädchen etwas bieten. So sprach er Yun an: "Hey Yun..." Yun sah zu Ryuichi auf, noch immer mit geröteten Wangen und großen, schüchternen Augen. Ryuichi wisperte: "Weißt du, dass Du wahnsinnig süß aus siehst? Das sagen die Mädels da drüben bestimmt auch..." Ein überraschtes fiepsen von Yun war die Folge.
 

Ryuichi beugte sich zu Yun hinüber und deutete einen Kuss auf die Wange des Kleineren an, während er sein Gesicht am Kinn sanft etwas zur Seite drehte. Dann wisperte er: "Zum Anbeißen..." Wie zur Antwort lief Yun rot an. Er war überrumpelt von Ryuichis Aktion, da er nicht vermutet hätte, dass sein Vater so mutig wäre, gegenüber wildfremden zu seinen Gefühlen für ihn zu stehen. "Da-danke!.." quiekte er leise und sah nun puterrot auf die Motorhaube. Er war von Ryuichis Erscheinung zutiefst fasziniert und musste sich eingestehen, dass er es irgendwie auf seltsame Weise auch genossen hatte, dass Ryuichi selbst unter den Augen wildfremder Leute zu ihrer Liebe stand. Ryuichi bemerkte wohlwollend die Vermutete Reaktion des Jüngeren und wuschelte ihm lächelnd durch die Haare. Die Mädchen, die dies beobachteten machten Yuns Gesichtsfarbe Problemlos Konkurrenz. Der vermutliche Wortwechsel "Whoa, der küsst ihn! - Und das auf offener Straße! - Wow, könnt ihr euch vorstellen.... uiiiiii...." durfte ebenso wenig als Reaktion fehlen wie Fangequietsche der Mädchen. Und davon durfte man wirklich sprechen, denn auch wenn es überaus unwahrscheinlich war, dass sie die beiden Bishis noch einmal zu Gesicht bekommen würden, waren sie so eben zu Fans dieses Pärchens geworden. Auch das besah Ryuichi sich lächelnd und zog seine Sonnenbrille ein wenig herunter, ehe er den Mädchen zuzwinkerte. Dann sah er nach vorn, wo gerade das Vorderauto zur Abfahrt ansetzte. Einen Moment später passierten sie die Mädchen, wobei Ryuichi aus den Augenwinkeln bemerkte, wie diese leise quietschend Yuns noch hochrotes Gesicht und seinen Blick - irgendwo zwischen Faszination und Scham - begutachteten.
 

Schon dann waren sie auf dem Weg in Richtung des Hotels und bald auch angekommen. Yun machte große Augen, als er das Hotel sah. Bei diesem Eindrucksvollen Hochhaus vielen ihm in der Tat fast die Augen aus dem Kopf. "Oh mein Gott..." wisperte er leise. Sie hatten zwar ein großes Haus auf einem sehr großen Grundstück, aber das hier war umwerfend! Dieses Mal war jedoch nicht Ryuichi derjenige, der Yun die Tür öffnete, sondern ein Mensch vom Empfang, der Ryuichi währenddessen freundlich grüßte, ebenso wie Yun freundlich gegrüßt wurde. "Arigatou gozaimas..." fiepte Yun kleinlaut. Er war ein wenig verkrampft, da er nicht wusste, wie man sich in einem so piekfein wirkenden Hotel überhaupt zu verhalten hatte. So blieb er dicht bei Ryuichi, der jedoch dem Respekt keinen so großen Respekt zollte, wie Yun selbst. Der blieb ganz entspannt und das imponierte Yun. Ryuichi führte Yun mit sich, als er dem Pagen in die Empfangshalle des Hotels folgte. An der Rezeption angekommen grüßte er freundlich und begann sogleich: "Ohayo gozaimas! Ich möchte gerne ein Zimmer für vier Nächte erfragen. Möglichst ruhig gelegen, inklusive Frühstück, für zwei Personen!" Die Dame an der Rezeption sah kurz mit einem "Hai! Einen Moment bitte..." in ihrem Computer nach. Dann entgegnete sie: "Für den Zeitraum haben wir wegen einer Messe im Big Sight nur noch eine Nichtraucher Suite. Die hat allerdings ein Doppelbett..." Mit der letzten Bemerkung sah sie zu Yun, dann wieder zu Ryuichi. Yun bewunderte, wie selbstverständlich Ryuichi sich als unangekündigter Gast anmeldete. Als die Frau bei der Anmeldung bemerkte, dass das einzige freie Zimmer eine Suite mit Doppelbett war, konnte Yun unter ihren so seltsamen Blicken nicht verhindern, leicht zu erröten. Gott sei Dank lenkte Ryuichi jedoch sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Der nämlich grinste nur und meinte: "Die ist super, wir rauchen ohnehin nicht! Und was das Doppelbett betrifft, kriegen wir uns schon arrangiert. Wir nehmen es!" Die junge Frau an der Rezeption lächelte fast ein wenig schüchtern und entgegnete: "Sehr gern! Wie war gleich Ihr Name?" - "Kuroda Ryuichi." war die schnelle Antwort.
 

Die Rezeptionsdame machte große Augen. Sie fiepte "Entschuldigen sie mich einen Moment bitte!" und lief in einen Seitenraum. Yun sah ihr ziemlich verwirrt, Ryuichi mit einem Schweißtropfen an der Schläfe hinterher. "Auch das noch..." meinte der Ältere leidig und grinste. Nur einen kurzen Moment später kam sie zurück mit einem Mann der Sorte Hotelmanager. Der Auftritt des Hotelmanagers brachte Yun wieder eine leichte Röte ins Gesicht. Auch nach Jahren war Ryuichi immer noch bekannt, wie ein bunter Hund. Man sah dem Man seine Position an und so stellte er sich auch vor: "Kuroda-San! Shigeru Obata mein Name, ich bin der Hotelmanager. Wenn ich geahnt hätte, dass sie kommen, hätte ich ein besseres Zimmer freigehalten! Wenn ich irgendetwas für sie tun kann..." - "Ach du kriegst die Tür nicht zu!" funkte Ryuichi belustigt dazwischen. "Entschuldigen Sie bitte, hihi, aber eine bevorzugte Behandlung wünsche ich eigentlich nicht. Ich bin nur ein Tourist. Wichtig ist für mich nur Privatsphäre. Und bitte machen sie keinen so großen Auftakt meinetwegen. Ich möchte gerne unauffällig bleiben." erklärte der größere Rotschopf. Yun hätte all den Aufstand um sich wohl über sich ergehen lassen, weil er einfach nicht den Mut gehabt hätte, dies abzulehnen, aus Angst, es könnte unhöflich sein. Doch Ryuichi tat es dennoch und bat um Privatsphäre... Yun sah zu Ryuichi hinauf, während der sprach. Dann schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Ob der Ältere das wohl für ihn tat?.. Bei dem Gedanken daran, dass es so sein könnte, bekam Yun ein weiteres Mal rote Wangen.
 

Der Hotelmanager nickte und entgegnete: "Natürlich, ihrem Wunsch entsprechen wir natürlich gern. Sollten sie dennoch Wünsche haben, können sie sich jederzeit an die Rezeption wenden. Ist das Zimmer für Sie denn in Ordnung? Ich meine, öh..." Nun sah auch er auf den Jungen neben Ryuichi. Doch dieser lächelte ungerührt und schüttelte den Kopf. "Da machen sie sich mal keine Gedanken! Das Zimmer ist absolut in Ordnung!" Mit diesen Worten zog Ryuichi seine Kreditkarte und den Personalausweis, gab beides an die Rezeptionsdame, die damit die nötigen Daten ins System eintragen konnte. Dies wurde auch getan, und schließlich übergab sie die beiden Karten an Ryuichi, ebenso wie den Schlüssel, oder viel mehr die Schlüsselkarte für das Zimmer. "Gut, ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt!" kam es noch vom Manager, ehe dieser sich zurück zog. "Einen Angenehmen Aufenthalt auch von mir!" kam es von der jungen Frau hinter dem Tresen. Ryuichi bedankte sich freundlich und ging mit Yun in Richtung des Fahrstuhls. Dem Pagen nahm er die Gepäckstücke ab und dankte ihm freundlich, mit den Worten: "Vielen Dank, ab hier übernehme ich das Gepäck wieder." Der Page war schon leicht verwirrt, da so etwas in diesem Hotel nicht häufig vorkam. Aber da der Gast natürlich König war, beließ er es bei einem freundlichen Nicken und ging seines Weges. Yun hatte fasziniert das wenige Restgespräch verfolgt und sich schließlich - einmal mehr erstaunt über Ryuichis Selbstbewusstsein - von diesem zum Fahrstuhl führen lassen. Auch dort bewies er einmal mehr, dass er einen eigenen Kopf hatte, als er den Pagen freundlich aber bestimmt abwies. So schwärmte der Jüngere von beiden einmal mehr für seinen Vater: // Ryuichi ist so toll... // Er war begeistert vom Selbstbewusstsein und der Willensstärke, welche sein Vater besaß. Dementsprechend konnte er nicht vermeiden, wieder leichte Farbe auf den Wangen zu bilden, während er so über seinen Vater nachdachte.
 

Im Fahrstuhl selbst drückte Ryuichi den Knopf für das 22. Stockwerk. Es handelte sich um Zimmer 8 in eben besagtem Stockwerk, was man an der Zimmernummer 2208 erkennen konnte. Sobald die Tür geschlossen war , drückte Ryuichi Yun an die Wand, wobei Yun leicht überrascht zu Ryuichi hinauf und in dessen Augen sah. Nun fuhr Ryuichi ihm durch das Haar, wobei Yun noch ein wenig mehr errötete und drückte ihm schließlich die Lippen auf. Einen Hauch von Leidenschaft ließ dieser Kuss erahnen, doch mehr tat er nicht. Yun seufzte wohlig. Ryuichi war so kraftvoll und dennoch zart, in der Art, wie er mit Yun umging..! Es war einfach traumhaft für den Kleineren und er gab sich nur zu gerne dem hin, was von Ryuichi kam. Auch für Yun war es unwahrscheinlich aufregend, mit Ryuichi an diesem fremden Ort in einen Kuss vertieft zu sein. //Hoffentlich erwischt man uns nicht...// dachte er bei sich. Als Ryuichis sich wieder löste, wisperte er: "Ich liebe Dich!.." und schenkte Yun ein unendlich sanftes Lächeln. Dann strich er Yun eine Weile über die Wangen und sah ihm tief in die Augen, bis sie schließlich das besagte Stockwerk erreicht hatten. Einmal mehr seufzte Yun verliebt. ihm wurde mal um mal heiß und kalt, so lieb wie Ryuichi zu ihm war. Dass niemand den Fahrstuhl bestieg, wunderte schon, doch freute Ryuichi sich natürlich darüber, da er so einen Moment mit Yun alleine hatte.
 

Noch einmal versank Yun in den Augen Ryuichis, bis er ihm auf ihr Zimmer folgte. Hier sah eine Tür aus, wie die nächste. In sofern war auch diese Hotel nicht anders, als Andere. Allerdings wirkte alles hier sehr Edel, egal ob es die Glaskästen waren, in denen Werbung für Attraktionen in der Nähe aushing, oder die sonstige Gestaltung dieses Ganges. (Lampen, Teppich, Türen...) Bis auf einen Putzwagen ohne dazugehörige Reinigungsfachkraft und einem Bediensteten aus dem Restaurant weiter oben im Gebäude etwas den Gang hinunter, welche gerade aus einem der Zimmer heraus trat, war niemand auf diesem Gang. So suchte Ryuichi die Tür mit der Zimmernummer 8. Es war die Tür genau gegenüber des Zimmers, aus welchem der Angestellte herausgetreten war. Vor ihnen eröffnete sich ein großes, luxuriös eingerichtetes Zimmer mit großem Bett auf der linken Seite, ebenso wie einem kleinen Kleiderschrank, einem großen Spiegel, ebenso wie einem Board mit einem großzügig bemessenen Flachbildfernseher auf der Rechten Seite. Eine kleine Sitzecke hinten im Raum rundete das ganze ab und zur Seite konnte man das Geräumige Badezimmer erreichen. Auch dieser Raum strahlte großzügigen Luxus aus, war gleichermaßen bequem. Besonders das Bett lud zum verweilen ein. Yun vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. "Oh mein Gott..." entwich es ihm beim Anblick des Raumes, der für die nächsten Tage ihre Übernachtungsmöglichkeit darstellen würde. Yun wollte sich gar nicht vorstellen, was Ryuichi wohl für die Übernachtungen bezahlen musste. Ja! Natürlich machte Yun sich Gedanken darüber! Denn unabhängig davon, dass Yun der Sohn eines Multimillardärs war, hatte er von Ryuichi den verantwortungsvollen und sparsamen Umgang mit Geld beigebracht bekommen. Aber Ryuichi konnte sich so etwas auch problemlos leisten. Yun wusste, dass es mehr als unwahrscheinlich war, dass er selbst so viel Geld verdienen würde.... Ryuichi war einfach ein Genie! Und er musste damals wohl ein unwahrscheinliches Verständnis für die Finanzmärkte besessen haben... Doch zurück zum Hotelzimmer. Dieses war einfach unglaublich. Auch Yun war von dem Bett fasziniert. Zwar war Ryuichis Spielwiese daheim deutlich größer, aber ein richtiges Doppelbett war auch für Yun kein alltäglicher Anblick.
 

So erwachsen Ryuichi auch wirken konnte, hier wurde er dennoch zum Spielkind und quiekte: "Yaaaay! Erster!" Und mit diesen Worten ließ er sich lang auf das Bett fallen oder viel mehr: Er sprang darauf, so dass er mit einem Dumpfen 'Flap' auf der Schlafstätte landete. Yun musste zunächst einmal lachen. Das war einfach zu süß! Erst lächelte Ryuichi zufrieden wie ein kleines Kind, doch dann sah er Yun mit einem Mal sehr erwachsen entgegen, als er mit seiner tiefen erotischen Stimme sprach: "Na komm, Yu-chan! Lass uns ein bisschen Kuscheln!" Als der Ausdruck des Älteren vom kindliche ins Erwachsene wechselte und Yuns Ohren von Ryuichis erotischer, tiefer Stimme gestreichelt wurden, schlich dem Kleineren eine Gänsehaut über den Rücken. //Was hat er vor?// fragte Yun sich im Gedanken. Doch als ihm die Ausstrahlung Ryuichis ein weiteres Mal bewusst wurde, fiepte er los: "Hier? Jetzt? Aber, Papa! W-wir sind doch..! Ähm... Ich meine... D-das hier... ano..." Dann war er sprachlos, wusste einfach nicht wie er sich verhalten sollte. Als Ryuichi dies sah, musste er lachen. "Ach Yun, du bist so furchtbar süß!" Mit diesen gefeixten Worten setzte Ryuichi sich auf und zog Yun an dessen Hüfte zu sich, so dass er zu Fall und mit einem überraschten "Hue?!" auf Ryuichi zu liegen kam.
 

Dann drückte Ryuichi den Kleineren an sich und wisperte schließlich, während eine Hand zu seinem Po wanderte und ihn dort streichelte, in das Ohr Yuns: "Wer sagt denn, dass ich DAS vor habe?..." Mit diesen Worten drückte Ryuichi Yun einen Kuss in die Halsbeuge. Dann sprach er: "Ich wollte dich nur mal wieder im Arm halten. Du bist so schön weich!" Ein weiteres Mal drückte er Yun an sich, strich ihm dabei über Arme, Rücken und Po. Dabei wurde Yun puterrot. Ryuichi bedeutete es sehr viel, Yun durch diese Zärtlichkeiten zeigen zu können, wie wichtig es ihm war, für Yun sorgen und ihn lieben zu dürfen. Alsbald er Yun eine weile so gehalten, gestreichelt und ihm immer wieder hauchzarte Küsse aufgedrückt hatte, setzte Ryuichi sich - mit Yun in seinen Armen - wieder auf. "Ich liebe Dich..." wisperte er. Yun entgegnete: "Danke, dass ich Dein Freund sein darf... Ich liebe Dich auch, Ryu-chan!" Dann stand der Ältere auf, setzte Yun dabei auf dem Bett ab, schnappte sich die Koffer und räumte den Inhalt in den Schrank. Dabei begann er zu erzählen: "Ich dachte mir, wir gucken uns mal ein bisschen Auf Odaiba um! Wir waren schon lange nicht mehr im JOYPOLIS, da können wir mal ein bisschen zocken gehen, hihi! Die haben da einen neuen Rennspielautomaten aufgestellt, mein ich irgendwo gelesen zu haben... Nanu... wo ist denn meine schwarze Satinhose.... ach da!.." So schlug Ryuichi noch die eine oder Andere Sache vor, die Yun und er zusammen unternehmen könnten. Während Ryuichi zu erzählte, räumte er den Schrank voll und verstaute schließlich die Koffer ebenso darin, da man diese zusammen falten konnte und noch Platz in dem Möbel war.
 

Yun saß weiterhin auf dem Bett, als Ryuichi sich erhob und sich nun daran machte, die Kleidung ordnungsgemäß zu verstauen. Er saß - gestreichelt von der in den Raum fallenden Sonne da und beobachtete den Älteren bei dessen Tätigkeit. Dabei lächelte Yun leicht verträumt vor sich hin. Dennoch versuchte er Ryuichis Worten möglichst viel Aufmerksamkeit zu schenken. Ryuichi hatte wirklich tolle Vorschläge auf Lager und Yun stimmte einige Male nur zu gern begeistert zu, willigte ein. Yun freute sich wahnsinnig auf die folgenden Tage und das konnte man ihm auch ansehen. Ungeduldig war er, konnte kaum mehr erwarten, dass sie endlich losfahren würden. Als Ryuichi schließlich den Schrank voll geräumt hatte, war Yun bereits aufgestanden und kuschelte sich an die Brust des Älteren, schloss dabei genüsslich die Augen. Lächelnd erwiderte der Ältere diese Umarmung, ging auf Yun ein und streichelte dem Kleineren über den Rücken. Er freute sich, dass er mit seinen Vorschlägen sofort Yuns Geschmack getroffen hatte. Ein weiteres Mal drückte Ryuichi Yun. Dann schlug er vor: "Lass uns aufbrechen!" Nach diesen Worten und einem weiteren Kuss zog Ryuichi seinen Sohn schon mit sich in Richtung der Zimmertür. Was sollte man auch großartig auf dem Hotelzimmer machen? Die Orte, die sie besuchen wollten - den 'SEGA JOYPOLIS' und den 'Palette Town' Entertainment Park nämlich - waren einfach viel spannender.
 

Die beiden hatten schon einige Zeit nichts mehr gemeinsam unternommen. Die Wochen zuvor war Yun fast ausschließlich mit lernen beschäftigt. Da das Ergebnis so überaus gut ausgefallen (und Yun damit seinem Stoff einmal mehr voraus geeilt) war, hatte er diesen Urlaub überhaupt erst bekommen. Eigentlich hätte er mehr Urlaub bekommen, als er ihn nun nahm, doch wollte Yun einfach so schnell wie möglich weiter lernen. Um so wichtiger war es, dass der Urlaub, den Yun angenommen hatte, für Yun so erholsam wie möglich werden zu lassen und ihm viele, schöne Erinnerungen zu bescheren. Mit diesem Ziel machte er sich - Yun im Schlepptau - auf den Weg, fuhr den Fahrstuhl wieder hinab (dieses mal ohne Yun in einen Kuss zu ziehen), bis sie schließlich mit dem Auto unterwegs in Richtung des SEGA JOYPOLIS waren. Dort - oder genauer gesagt am Parkplatz gegenüber der Straßenseite des Gebäudes - angekommen, ließ er Yun aussteigen und schloss das Verdeck des Cabrios wieder, nachdem er es vor dem Ortswechsel natürlich geöffnet hatte. Dann sprach er mit einem Lächeln: "Tadaaaa! Da sind wir wieder! Na komm, auf geht’s!" Mit diesen Worten ging es hinüber zum Eingang des JOYPOLIS, wo Ryuichi zwei Tagestickets kaufte, mit denen Man überall umsonst mitfahren durfte. Diese Tickets hatten in etwa Scheckkartengröße und wurden auch als solche benutzt um die Attraktionen, wo man sie anwenden konnte, (etwa Spielautomaten) zu befahren. Und schon konnte es losgehen. Die beiden standen vor einem spektakulären Lichtermeer, welches sich SEGA JOYPOLIS nannte.
 

Am SEGA JOYPOLIS Indoor Vergnügungspark angekommen, nickte Yun freudig und eifrig auf Ryuichis Worte hin und klammerte sich an den Älteren. Nachdem nun Yun dran gewesen war, Ryuichi eine Runde zu herzen, ließ er sich von seinem Vater bereitwillig führen, als sie besagten Park betraten. Es war schon so lange her, dass Yun das letzte Mal hier gewesen war... Er konnte sich kaum mehr an alles erinnern, zumal sich hier einiges getan hatte, seit ihrem letzten Besuch. Zum Beispiel war die Fassade renoviert und der Eingangsbereich komplett neu gestaltet. Yun, das kleine Naivchen achtete in der Kasse gar nicht weiter darauf, was für Karten Ryuichi eigentlich kaufte. Er war von dem, was sich hinter den Kassen auftat viel zu fasziniert. Dann ging es auch schon los; Vor ihnen tat sich der größte Erlebnispark in einem Gebäude in ganz Japan, wenn nicht vermutlich der Einzige vergleichbare Park Japans auf. Begeistert herum quiekend wusste Yun gar nicht, wohin er zuerst schauen sollte. "Das ist so toll, das ist so toll, das ist so Toll!" fiepte er los. "Papa, lass uns gleich mit der Achterbahn fahren!" schlug er freudestrahlend vor und zog ihn gleich in die Richtung dieses Fahrtgeschäftes. Es war warten angesagt, doch da sie zu einer recht ungewöhnlichen Tageszeit an einem ebenso ungewöhnlichen Wochentag hierher gekommen waren, war es auch nicht eine allzu lange Schlange, bis zu besagter Attraktion. Doch selbst wenn: Yun war so begeistert davon, mit Ryuichi, SEINEM Ryuichi in einen Vergnügungspark zu gehen, dass ihm das völlig egal gewesen wäre. Immerhin war dies hier ja so etwas, wie ein Rendevouz, ein Date! //Yun ist ja so süß!// - Dieser Gedanke ging Ryuichi durch den Kopf, als er sah, wie Yun sich wie ein kleines Kind freute, begeistert umher sprang und alles beäugte. Ryuichi wurde ganz warm ums Herz. Es war so lang her, dass er Yun wirklich fröhlich und unbeschwert erlebt hatte. Diese Tatsache machte ihm bewusst, wie lange sie an einander vorbei geliebt haben mussten. Yun SO gut zu tun, erfüllte ihn mit großem Stolz und Glück. Und endlich war Yun wieder der Sohn, den Ryuichi am meisten liebte. Intelligent, lieb, folgsam und pflichtbewusst. war er ja schon immer gewesen! Doch die Lebensfreude, die Ryuichis Sohn versprühte, machte Yun erst zu dem, was Ryuichi schon von Klein auf kannte. Auch der Ältere sah sich neugierig um, denn auch er war lange nicht hier. Was sollte er auch allein in einem Vergnügungspark? Mit Yun gemeinsam machte es viel mehr Spaß! So ließ er sich auch mit einem: "Gerne!" und einem leisen Lachen von dem kleinen Energiebündel in Richtung der einzigen Achterbahn hier drin führen.
 

Yun kreischte in der Achterbahn einige Male vergnügt und kam leicht aufgekratzt mit Ryuichi aus dem Farhtgeschäft hinaus. "Waiiiiii - das war so toll!" quiekte der kleinere Rotschopf und tänzelte beinahe neben Ryuichi her, als sie sich schon das nächste Fahrtgeschäft heraus suchten. Bald hatten sie es auch gefunden. Es war ein neuer Autorenn-Automat, genauer gesagt waren es vier. Drei waren gerade belegt und so schlug Yun schließlich fröhlich vor "Du fährst!" und stieg auch schon auf der Beifahrerseite dieser Kabine ein... Ryuichi ließ schaute einen Moment lang verdattert drein, als Yun IHN zum Fahrer erklärte. Doch machte er den Spaß schließlich mit und hatte auch selbst Spaß daran! Den Vormittag turnten die Beiden so zwischen den stärkeren Automaten hin und her und Yuns Energie schien keine Grenze gesetzt zu sein! Er konnte einfach nicht genug davon bekommen, mit Ryuichi gemeinsam Spaß zu haben und zu lachen. Snowboard, Drachenfliegen, Bob Fahren, Wettlauf... Yun gab so richtig Vollgas und verausgabte sich dabei. Erst Stunden später schaffte Ryuichi es, Yun zu einer Pause zu überreden, so dass sie sich auf der Wiese gegenüber des SEGA JOYPOLIS sitzend wieder fanden. So kam es, dass es etwa 14:00 Uhr war, als die Beiden ziemlich geschafft gegenüber des Gebäudes auf einer Wiese sich einen gemütlichen Platz zum ausruhen suchten und schließlich auch fanden. Sie mochten dort etwa eine Halbe stunde gelegen und gedöst hatten, Hörte Yun ihm seltsamer Weise bekannte Stimmen und sah sich um. "Schau doch, das sind sie wirklich..!" quiekte eine der Stimmen. Das waren sie tatsächlich! Die Schülerinnen, vor denen Ryuichi noch diese Show abgezogen hatte, hatten sie beiden soeben bemerkt. "Ryuuuuu..." quiekte der Jüngere leise los und zupfte dabei an Ryuichis Ärmel. "S-schau mal, d-da!.." fiepste er. Ryuichi war natürlich etwas verwirrt, weil Yun eigentlich keinen Sprachfehler hatte und dennoch wie verrückt stotterte. So setzte Ryuichi sich auf und sah in die Richtung in die Yun zeigte, als sein Gesicht sich aufhellte. "Oh..." meinte er nur und grinste. Die Mädels kannte er doch noch..!
 

Schon kamen Die quietschend zu ihnen herüber gelaufen. "Ich glaub es ja nicht... sind sie das wirklich?" tuschelte eine Leise und die andere fragte einfach: "Seid ihr nicht die zwei mit dem Mercedes vor der Schule vorhin?" Ryuichi lehnte auf den Armen, mit denen er sich hinter sich auf dem Boden abstützte und lächelte den beiden überaus charmant entgegen. Ihrer Frage begegnete er mit der Antwort "Richtig, die sind wir. Ich hab euch auch gleich wieder erkannt!" und einem liebenswürdigen Lächeln. Nun hing er noch daran: "Und was kann ich für euch drei Hübschen tun?" Die Mädchen begannen der reihe nach rot aufzuleuchten. Das kam einerseits durch den von Ryuichi versprühten, unwiderstehlichen Charme und zum Anderen durch sein ungeheures Sexappeal, welches auch Andere Menschen - wie in diesem Moment die Mädchen - nicht ignorieren konnten. "Wi... wi-wi... wiwiwi.... wir finden, ihr seid ein s... so tolles Paar und ... äh..." Das Mädchen wurde knallrot. "...wollten euch fra~gen..." Ryuichi lächelte leicht amüsiert, aber immer noch sehr charmant und antwortete: "Hat euch meine kleine Vorstellung an der Ampel gefallen, hm?" Die Mädchen wurden tiefrot. Einerseits, weil Ryuichis Charme ihnen die Köpfe verdrehte, andererseits, weil er sie damit erstens ertappt und zweitens mit ihnen gespielt hatte. "Mehr..?" fragte er leise und geheimnisvoll, wobei er ein eigenartiges Glitzern in seinen Augen hatte. Auch Yun war gefangen vom Charme seines Geliebten. So konnte er nur sprachlos das Gespräch zwischen den Mädchen und Ryuichi verfolgen. Dabei wurde er ein wenig rot. Er hatte zwar eine Reaktion auf den Wangenkuss an der Ampel erwartet, doch mit SO einer rechnete er nicht. Er fühlte sich auf eigenartige Weise geschmeichelt, wo die leichte Röte auch her rührte. Allerdings fragte er sich, was für eine Frage dieses Mädchen da stellen wollte. Doch scheinbar wusste es Ryuichi und fragte frech, ob sie 'mehr' wollten. Im ersten Moment fragte Yun sich, was Ryuichi meinte. Doch dann schoss es ihm durch den Kopf: //Mehr von dem, was an der Ampel er an der Ampel tat??// Bei diesem Gedanken begann Yun, mit den beiden Mädchen um die Wette zu leuchten. Schon wandte Ryuichi sich ihm zu. //Will er wirklich? Würde er wirklich?// fragte Yun sich im Gedanken.
 

Ryuichi legte ihm eine Hand auf die Wange und drückte ihn schließlich mit dem Unterarm sanft zu Boden. So versanken große blaue Augen im aufregendem Blau des anderen Augenpaars, als Ryuichi ihn langsam und sanft gen Boden drückte. Das Fragende Mädchen, welches übrigens eine kleine Fotokamera dabei hatte, traute seinen Augen nicht. Ryuichi blendete die Zuschauerinnen einfach aus und konzentrierte sich nur noch auf Yun. Als der sich am Boden wiederfand, sah er aufgeregt und nervös in den Augen seines Vaters umher. Es blieb ein Rest der Röte auf seinen Wangen und seine Augen zitterten leicht, als er den Atem Ryuichis auf seinen Lippen spürte. Der näherte sich ganz langsam dem Gesicht des Jüngeren, ließ dabei seinen Atem über die kirschroten Lippen Yuns streifen und wanderte mit seinen Blicken in denen des Jüngeren umher. Er sagte kein Wort, doch seine Augen verrieten, dass es ihm völlig egal war, ob nun 'ein paar blöde gackernde Weiber' das dumm kommentieren könnten. Die Hände des Jüngeren lagen nun neben seinem Kopf und Yun wagte es nicht, sich auch nur das kleinste bisschen zu bewegen. Die Mädchen bekamen gerade eine Vorahnung auf Küsse zwischen den Beiden geboten, die sich gewaschen hatte und quiekten leise und vergnügt herum, was Yun schon etwas eigenartig fand. Im Gegensatz zu Ryuichi konnte er einfach nicht so ignorant sein, was andere Menschen betraf. So hauchte Yun leise: "Ryu..." Dann belegte Ryuichi tatsächlich die Lippen des Jüngeren mit einigen sanften, doch aufregenden Küssen. Augenblicklich verstummte das Gequietsche, als Ryuichi ihn im nächsten Moment tatsächlich küsste! Und wie er es tat... War Yun für einen winzigen Moment erschrocken über so viel Übermut Ryuichis, gab er sich im nächsten Moment schon völlig dem Älteren hin, wobei seine Augen sich etwas schlossen, jedoch nicht ganz. Vorsichtig, längst nicht so mutig wie Ryuichi erwiderte Yun die Küsse leicht. Dabei hörte er von einem der Mädchen, die natürlich gafften was das zeug hielt, so etwas wie: "Unglaublich..." eine zweite fiepte gerade noch hörbar: "Wow..." Und aus dem Augenwinkel nahm er war, wie das dritte Mädchen mit der Kamera verblüfft auf die Knie gesackt war, nachdem sie vor dem Kuss noch ein oder zwei Fotos geschossen hatte. DAS hatte sie nicht erwartet. Sie dachte, die beiden würden sich einen Spaß mit den Mädels erlauben, aber SO weit würde doch niemand für einen Scherz gehen! Als Ryuichi schließlich mit seinen Lippen zu Yuns rechtem Ohr wanderte, zitterte Yuns rechte Hand leicht, während er bereitwillig und mit geröteten Wangen den Kopf ein wenig zur linken neigte und dabei die Augen schloss. Als Ryuichi schließlich das den Mädels zugewandte Ohr Yuns erreicht hatte, wisperte er in Dieses hinein: "Ich liebe Dich..." Leise fiepste der Jüngere auf. Von den Mädchen kam indes kein Laut mehr. Sie saßen mit offenen Mündern da. Als Ryuichi seinen Kopf etwas anhob, Sah Yun wieder in dessen Augen. Seine Lippen bebten leicht, seine Augen waren feucht. "I-ich...." wisperte er leise, bekam wieder etwas stärkere röte um die Nase, da er sich mehr als bewusst war, dass er es hier vor Fremden zugab: "Ich liebe dich auch..."
 

Die Gesichter der Mädchen glühten tiefrot. Sie hatten damit gerechnet, dass die Beiden sich einen Spaß erlaubt hatten und jetzt vielleicht den Mut hatten, den Spaß der Mädchen mit zu machen, doch es gab keinen Zweifel. Was sie hier vor sich hatten, war ein echtes, schwules Pärchen! Ryuichi setzte sich wieder auf strich sich durch die Haare und zwinkerte den Mädchen zu. Die fingen dabei ein leise aufzuquieken. Ryuichi kicherte fast lautlos. "Oh mein Gott..." begann Hikari die Erste der Gruppe. "I-ich dachte, das wäre ein Scherz gewesen.... d-da an der Ampel!.. Seid ihr wirklich... ein Paar?" Ryuichi lächelte charmant und entgegnete schlicht und ergreifend: "Ja!.. Ist das ein Problem für euch?" Das Mädchen schüttelte heftig den Kopf. "Nein, Nein! Das bestimmt nicht! Ich... Ui... Ich habe schon so viele Shonen-Ai und Yaoi Mangas Gelesen, aber ich dachte nie, mal einem echten Paar zu begegnen..." Ryuichi schmunzelte und fragte mit melodischer Stimme nach: "Shonen-Ai und Yaoi, hm? Was gefällt Dir denn besser?" Einen Moment lang ließ er bewusst die Frage missverständlich im Raum stehen, wodurch Konoka schon leicht rosige Wangen bekam. Erst dann komplettierte Ryuichi die Frage: "Die Bücher oder das echte Paar?" Das Mädchen leuchtete erneut auf und sah zu Boden.
 

Mädchen Nummer drei, Konoka, fragte direkt: "Wie heißt ihr zwei eigentlich?" Ryuichi lächelte und antwortete direkt: "Ich heiße Ryuichi und mein Koibito hier hört auf den Namen Yun. Verratet Ihr uns denn auch Eure Namen?" Konoka lächelte scheu und begann stotternd: "Oh... n-na... natürlich! Ich heiße Konoka, die kleine brünette ist Yukiko und die Blonde heißt Hikari." Dann verneigten die drei sich höflich. "Ich find' das toll," kam es von Yukiko, dem Mädchen Nummer zwei "dass ein schwules Paar so offen dazu steht!" - "Stimmt, wo die Gesellschaft das ja nicht so gerne sieht..." bemerkte die Konoka, die Letzte im Bunde. Dann musste Yukiko einfach eine Frage stellen die ihr auf den Nägeln brannte, seid sie die Beiden genauer betrachtet hatte: "Wie kommt das eigentlich, dass Ihr Euch so... na ja... ähnlich seht?.. I-ch mein... Partnerlook ist ja eine Sache... aber ihr seht aus, als wärt ihr verwandt..." Ryuichi lächelte amüsiert und meinte daraufhin: "Tjaha~... DAS überlassen Wir dann Doch eurer Phantasie... hehe..." Und wieder glühten die Gesichter von allen Dreien auf. Nun folgte eine kleine Tuschelorgie. "Geschwister? Nee, dafür sind die doch viel zu weit aus einander, vom Alter.... Was schätzt ihr, wie alt ist Yun? ... Hmm... 17? ... Und Ryuichi? ... muss doch mindestens 24 sein, eher 25..." Ryuichi schmunzelte sich einen zurecht. Wieder einmal wurden sie auf viel jünger geschätzt. Das konnte Segen und Fluch zugleich sein. Noch vor wenigen Jahren musste er sich bei einer Führerscheinkontrolle als volljährig ausweisen. So ging die Unterhaltung einige Zeit weiter. Dann fragten alle drei die Beiden: "Dürfen wir ein bisschen bei euch bleiben?" Ryuichi fand das einfach zu süß und entgegnete nur: "Aber klar, wenn Yun nichts dagegen hat..."
 

Als Yun das Gespräch zwischen Ryuichi und den Mädchen verfolgte wurde er eingangs rot. Er selbst hatte sich schon gefragt, wie man sich nur aus dieser Situation herausreden konnte, obwohl ihm eigentlich klar war, dass es keinen Sinn machte, zu leugnen. Erst zu spät war ihm aufgefallen, was Ryuichi und er da gerade gemacht hatten. Sich vor den Augen und unter den Ohren der Mädchen gegenseitig die Liebe zu gestehen ließ wirklich keine Frage offen. So sah das wohl auch Ryuichi, denn der ging sehr selbstverständlich damit um. Scheinbar wusste Yuns Vater ganz genau, was für Menschen er da vor sich hatte und dass man es den Mädchen ruhig offenbaren konnte. Und so war es scheinbar auch. So, wie Ryuichi mit den drei Mädchen sprach, blieb jedoch auch Yun nicht davon ungerührt. Er tat es den Mädchen gleich und leuchtete an einigen Stellen in schillernden Rottönen. Einen Moment lang fragte Yun sich tatsächlich, wie weit Ryuichi wohl gehen würde, als der Hikaris Kommentar über Shonen-Ai und... Yaoi nachging. Als die Mädchen sich nach der Frage nach den Namen der beiden Jungs selbst vorstellten und sich anschließend allesamt verneigten, tat Yun es den Mädchen reflexartig und errötend gleich. Als Yukiko den beiden bescheinigte, zu ihrer Beziehung zu stehen, wusste Yun nicht, was er dazu sagen sollte. Er selbst hätte wohl nicht den Mut dazu gehabt. Doch nun, da es sowieso schon kein Geheimnis mehr war, fühlte es sich eigentlich sehr gut an... Immerhin konnten diese Drei wohl gut damit umgehen... Doch dann stellte ein Mädchen eine Frage, bei der Yun sich doch am Schlafittchen gepackt fühlte. Was sollte man darauf jetzt antworten? DAS war eine Tatsache, die besser nicht bekannt sein sollte. Das dachte wohl auch Ryuichi, denn er beließ die Frage offen, was Yun wieder beruhigte. Die Tuschelorgie brachte auch Yun zum Kichern. Es war auf eigenartige Weise schon lustig anzuhören, wie ein paar Mädchen fleißig in der Gerüchteküche werkelten. Am Ende des Getuschels stand eine Frage, die Ryuichi von Yun beantworten ließ. Nun ruhten alle Augen auf ihm, so dass Yun errötete und stotterte: "Ähm... Nein... Natürlich habe ich nichts d-dagegen! Ich, äh..." Dann sah er zu Boden.
 

Die Mädchen sahen das mit an und wurden ihrerseits rot. Yun war so unerhört süß und in seiner unschuldigen, lieben Art auch eigenartig sexy, dass nun er den Mädchen den Kopf verdrehte, nachdem Ryuichi vorher durch seinen Charme damit begonnen hatte. Ryuichi hingegen blieb ganz entspannt und wuschelte Yun durch die Haare, ehe er den Mädchen gegenüber meinte: "Willkommen an Bord, hihi!" So nahmen Ryuichi und Yun die Mädchen mit sich, als es in Runde zwei wieder in den JOYPOLIS Park ging. Die Mädchen besorgten sich die kleineren Tickets, ohne im Preis inbegriffene Mitfahrgelegenheiten und nutzten die Chance, dieses ungleiche Paar, das Ryuichi und Yun wahrlich waren, zu beobachten. Immer wieder schnappte das Mädchen mit der Kamera Blicke zwischen den Beiden auf, die für den Moment nicht so gemeint waren, aber dennoch viel Spielraum für Interpretationen ließen. An anderen Stellen waren es scheinbar ganz nebenbei geschehene Berührungen, Streicheleinheiten und dergleichen, die den dreien immer wieder Röte auf die Wangen oder um die Nase spülten. Beispielsweise am Stand mit den Crepes, der aussah, wie ein VW-Bullie mit dem gerade eine Süßwarenfabrik überfallen worden war, konnte man beobachten, wie Ryuichi auf versteckte Weise und doch irgendwie... feurig... mit Yun flirtete. Es lag - für die Mädchen eindeutig und unverkennbar - etwas zwischen diesen beiden Jungs in der Luft. Oder war es doch zufällig und die Mädchen bildeten sich das nur ein? Nein, da WAR etwas... Und besonders Konoka machte Das mehr als neugierig. Der jüngere der beiden Männer fand die Atmosphäre die der Tag in Begleitung dieser Mädchen hatte, irgendwie eigenartig. Yun ertappte sich selbst immer wieder dabei, wie er sehr offen mit Ryuichi umging. Teilweise hatten Ryuichi und er sogar für Konoka posiert, wenn sie mal wieder am Fotos schießen war. Konoka war ebenso erstaunt, wie sehr Yun dabei aus sich heraus gehen konnte, wenn er sich sicher fühlte. In solchen Momenten konnte er richtig charmant wirken, sehr süß und liebenswert! Yun selbst war einfach nur gut gelaunt, denn irgendwie hatte das schon fast etwas von Cosplay, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie hier kein schwules Pärchen spielten, sondern tatsächlich eines waren. Yun empfand die Art, wie Ryuichi mit ihm (zum Beispiel am Stand mit den Crepes) umging mehr als lieb und überaus aufmerksam.
 

Ihm wurde gar nicht bewusst, wie viel da hinter stecken konnte. Yun wirkte ungewollter Weise naiv und das erzeugte einen oder zwei Momente lang einen Eindruck, als wäre er... Jetzt dämmerte es Konoka und die Mädels fingen wieder an zu tuscheln: "Wisst Ihr was? Ich glaub, Ryuichi ist sein Vater! ... Waaas?? Glaubst du wirklich? ... Na sicher! Oder zumindest sein Onkel. Ich glaub die beiden sind viel weiter aus einander als wir das geschätzt haben! ... Hmm... Kann sein... Aber merkt Ihr das nicht auch die ganze Zeit? Da ist so eine komische Spannung zwischen den beiden? ... Stimmt auffallend. Boah guckt euch an, wie Ryuichi Yun anschaut!.. ... Meinst du da läuft was? ... Wer weiß, vielleicht..?" Die Drei waren bei ihrer Tuschelorgie jedoch zu weit von Yun entfernt, so dass dieser nichts davon verstehen konnte. Trotzdem flüsterte er seinerseits seinem Vater zu: "Papa, die tuscheln schon wieder..." Und wurde leicht rot dabei. Doch beim tuscheln sollte es nicht bleiben. Konoka war wahnsinnig neugierig auf Ryuichi und Yun. Zwar hatte sie schlussendlich nach nur zwei Stunden dermaßen viele Fotos geschossen, dass sie sich damit problemlos 'über den Winter retten' konnte, doch nutzte sie nach diesen zwei Stunden dennoch jede Gelegenheit, um mehr über die zwei Heraus zu finden, was Ryuichi bemerkte, sich aber nichts weiter dabei dachte. So fragte sie etwa ganz beiläufig, was Ryuichi und Yun denn noch vorhatten, mit dem restlichen Abend. Ryuichi dachte sich nichts dabei und antwortete: "Wir? Och, ich dachte mir, wir schauen noch bei Palette Town im Venus Fort vorbei, da gibt’s 'ne Prima Eisdiele!" Dabei strahlte der Jüngere über beide Ohren und fiepste fröhlich dazwischen: "Au ja! Das ist eine tolle Idee!" Auch Konokas Gesicht erhellte sich und entgegnete: "Hey toll, da wollten wir auch hin! Treffen wir uns da?" Ryuichi lächelte und meinte nur: "Klar, direkt am Eingang zur Palette Town!" Hikari und Yukiko waren schon etwas vorgelaufen und Hikari rief zu Konoka zurück: "Konoka, unser Bus!" Konoka winkte noch zurück und rief: "Bis gleich!" als sie ebenso in Richtung der Bushalte stelle davon lief. Yun winkte ihnen so stürmisch hinterher, dass er ungewollt boyish wirkte. In allerletzter Sekunde stiegen die drei ein und der Bus rauschte an den beiden vorbei. Ryuichi lächelte ungetrübt und meinte: "Also irgendwie sind sie ja nett, nicht?" Yun sah mit seinen großen Augen zu Ryuichi hinauf, lächelte und nickte schließlich.
 

So machten die Beiden sich auf den Weg zum Auto und fuhren den Mädchen hinterher, hin zum Palette Town Parkplatz. Der platzte aus allen Nähten. Ryuichi machte sich schon Sorgen, wo er mit dem Auto bleiben musste, als ganz hinten auf dem Parkplatz jemand aus seiner Parklücke heraus fuhr. Ein freundliches Winken später war das Auto eingeparkt und Ryuichi machte sich mit Yun im Arm auf den Weg zum Vereinbarten Treffpunkt. Dort warteten die Mädchen bereits und winkten ihnen strahlend entgegen. Die hatten nämlich einen Moment lang überlegt, ob die beiden die Chance nutzen würden, um sich unkompliziert von der Mädchentruppe abzusetzen. Für die Drei hatte das, was die beiden jungen Männer hier taten eindeutig etwas von einem Date und sie wollten ja nicht stören. So meinte Hikari: "Wir haben entschieden, dass wir dann in die Karaoke Bar gehen, damit ihr Beide euer Date allein verbringen könnt! Wir haben uns euch lang genug aufgedrängt." Ryuichi grinste und entgegnete: "Das ist aber lieb von euch! Na kommt, gehen wir das Stück zur Karaoke Bar zusammen!" Fröhlich tratschend gingen die Mädels mit den Jungs einher. Konoka war sogar so frech und fragte Ryuichi nach seiner Handynummer, welche er ihr zu ihrem erstaunen auch direkt gab. Dann waren sie bei der Karaoke Bar angekommen und verabschiedeten sich von einander. Zurückwinkend ging Ryuichi schließlich mit Yun gemeinsam weiter in Richtung des Venus Fort Einkaufszentrums, worin sich die Eisdiele seiner Wahl befand. Der Kleinere der beiden Jungs war froh, dass sie allein im Eiscafe sitzen würde. So etwas gehörte immerhin zu einem richtigen Date dazu! Auch er winkte den Mädchen fröhlich zurück, als sie weiter gingen. Doch als er sich schließlich umdrehte stand ihm ein //Endlich...// in den Gedanken. Endlich war er mit Ryuichi allein. So lieb die Mädchen auch waren, für Yun war es ein Date und das wollte er natürlich am liebsten mit Ryuichi allein verbringen. Und endlich war es soweit! Im Cafe angekommen suchten die beiden sich ein lauschiges Plätzchen in einer Ecke aus.
 

Mit einem liebevollen "Hier, die Karte..." und einem ebensolchen Lächeln übergab Ryuichi die Karte mit der Eisauswahl an Yun. Der nahm sie mit einem zarten Lächeln entgegen und wisperte dabei: "Vielen Dank..." Yun bekam ein leichtes Herzklopfen, als er dabei in die Augen seines Geliebten sah. Als Yun spürte, wie er dabei leicht errötete, sah er schnell auf die Karte und versuchte so seine Röte zu verstecken. Doch gleich darauf hellte sich das Gesicht des Jüngeren auf und er quiekte fröhlich: "Bananeneis! Das möcht ich haben!" Es handelte sich um einen recht großen Eisbecher Mit Vanille- und Bananen-Eis, Karamellsoße, viel Sahne und Krokantstreusel Das war wohlgemerkt eine sehr große Portion, so dass man sich schon fragen durfte, ob er es wirklich schaffen konnte. Diese Frage stellte sich auch Ryuichi, als er in der seinen Karte nach schaute, was Yun wohl meinen konnte. Zunächst hätte er am liebsten Yun in den Arm genommen und durch geknuddelt. Es war herzerwärmen süß, wie der Kleine Rotschopf sich gab. Noch süßer fand Ryuichi jedoch die Reaktion des Jüngeren auf diese Monster-Eisportion. Und er konnte ihm ohnehin nichts ausschlagen. Schon gar nicht solche Kleinigkeiten, wie diese. "Alles was du willst..." wisperte Ryuichi verträumt und schenkte Yun ein ebensolches Lächeln. Er selbst entschied sich für einen Fruchteisteller mit diversen teils exotischen Sorten, sowie Ananas- und Erdbeerstückchen Auch hier gab’s natürlich eine menge Sahne dazu. Als der Kellner schließlich kam bestellte Ryuichi für beide. Für Yun kam die obligatorische heiße Schokolade dazu und Ryuichi selbst entschied sich für einen Cappuccino. Schnell war die junge Kellnerin wieder vom Tisch verschwunden, so dass sie für sich allein waren. Diesen Moment der Zweisamkeit nutzte Ryuichi, um seinem Geliebten tief in die Augen zu sehen und darin zu versinken und nur durch Blicke lieb mit ihm zu flirten. Irgendwann kam auch die Hand dazu, mit welcher Ryuichi den Rücken der Hand des Jüngeren streichelte, während sie sich so in die Augen sahen. So sehr Yun sich auch auf das leckere Eis und eine Heiße Schokolade freute: Noch mehr bedeutete es ihn, wieder mit diesem aufregenden Mann allein zu sein, welcher Yun immer wieder glücklich machte, nur deshalb, weil Yun ihn seinen Geliebten nennen durfte. Yun versank in den verträumten und lieben Augen des Größeren und seufzte glücklich. Während Ryuichi bewusst flirtete, kam es von Yun in der Art in Retour, dass der Kleine den Größeren mit sehr lieben und dankbaren Blicken bedachte. Yun genoss es einfach sehr, mit Ryuichi so zusammen sein zu dürfen.
 

Dem Kleineren kam der Albtraum der unerwiderten Liebe, der bis vor zwei Tagen angedauert hatte vor, als wäre das alles nie wirklich passiert. Diese Realität war einfach viel, viel schöner für Yun. Wieder einen Moment wisperte Ryuichi: "Ich liebe Dich! Du bist unheimlich süß... Ich möchte schon den ganzen Tag lang mit dir Kuscheln und dich knuddeln!" Ryuichis Augen hatten ein geheimnisvolles Glitzern inne, als er nach einem Moment anfügte: "Und ich verspreche Dir: Wenn wir einen Moment lang unter uns sind, werde ich das auch tun, mein kleiner Koibito..." Yun genoss diese Blicke des Älteren sehr und erwiderte so liebevoll, dass auch die Gäste an den Tischen drum herum allmählich darauf aufmerksam wurden, es aber verkrampft ignorierten. (Nach dem Motto: Ich sehe das nicht, also gibt’s das nicht!) Yun bekam davon jedoch nichts mit. Er hatte nur Augen für den Größeren. Doch als Ryuichi dann sprach, wurde Yun rot. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ryuichi nicht unbedingt nur vom Kuscheln redete. Allerdings... wenn es so war, tat er das auf eine Weise, in der das überaus charmant wirkte. Dennoch fragte er nach: "Was wirst du tun..?" Ryuichi schmunzelte, als Yun nachfragte. Also hatte der kleine ihn also doch ertappt. Es stimmte - schon den ganzen Tag lang wirkte Yuns jugendlicher Sexappeal intensiv auf Ryuichi, so dass er sich nicht dagegen erwehren konnte, dass er an diversen Stellen und Situationen im Laufe des Tages schon die eine oder andere nicht jugendfreie Phantasie hatte. Immer wieder hatte er bei sich gedacht: //Wenn wir hier alleine wären...// Natürlich ließ er sich nicht anmerken dass Yun ihn ertappt hatte und lächelte nur, ehe er mit einem Zwinkern entgegnete: "Wer weiß..." Nach dem Zwinkern fügte er noch an: "...lass Dich überraschen!" Dann wuschelte er dem errötenden Rotschopf durch die Haare. Wieder wurde Yun rot. Hieß das, Ryuichi dachte wirklich über so etwas nach? Nein... dafür war diese Reaktion irgendwie zu charmant... Allerdings kannte Yun seinen Vater auch nicht anders. Er war schon immer ein sehr charmanter Mensch, dem man so einige flotte Sprüche nachgesehen hatte, einfach weil er zu freundlich war, als dass man ihm wirklich böse werden konnte. Yun wusste einfach nicht so recht, woran er hier war. Doch auch Yun besaß in Ryuichis Augen in dieser Situation einen ungeheuren Sexappeal, der Ryuichi ins Straucheln zu bringen drohte.
 

Ryuichi nämlich legte eine Hand an Yuns rechte Wange und sah ihm einen Moment lang sehnsüchtig entgegen. Ein lächeln später löste er diese Berührung jedoch auch schon. So war diese Frage nach Ryuichis Gedanken einfach aus Yuns Kopf gefegt und so, wie Ryuichi für ihn da war, schmolz Yun dahin, wie ein Stück Butter in der Hochsommersonne. Yun fühlte sich glücklich. In Momenten wie diesem wusste Yun, welches Glück er doch hatte, von einem Menschen wie Ryuichi geliebt zu werden und ihn lieben zu dürfen. Weiter mit Blicken, Gestik und Mimik flirtend wartete Ryuichi schon auf das Eis, um sich wenigstens ein bisschen von Yun ablenken zu können. Als dies schließlich kam, war Ryuichi erleichtert, denn er rang gerade mit sich, Yun nicht einfach einen Kuss zu geben. Das Eis von Yun war wie erwartet eine sehr große Portion. Ryuichi betrachtete den Becher des Jüngeren einen Moment lang schmunzelnd. Bildete er sich das ein oder war es noch größer als es auf der Karte ausgesehen hatte? Yun strahlte bis über beide Ohren. Er bedankte sich fröhlich beim Kellner, dann besah er sich das Eis. Yun hatte sich allerdings das Eis - So wie es auf der Karte ausgesehen hatte - etwas größer vorgestellt. Aber man soll ja kein Nimmersatt sein! Nun meinte Ryuichi: "Lass es Dir schmecken!" Dann tat er zumindest eines: Yun sah strahlend zu Ryuichi auf und wollte gerade mit einem "Danke, du aber au~..." entgegnen, als Ryuichi ihm schon ein Löffel seines Eises hinhielt. Dabei hatte der Ältere ein liebes, allerdings irgendwie auch freches Lächeln aufgesetzt. Yun bekam leicht rote Wangen, lächelte verlegen und nahm den Löffel in den Mund, wobei er Ryuichi weiterhin tief in die Augen sah. Ryuichi kam sich ein fast wenig vor wie ein unanständiger, alter Mann als er Yun beobachtete, wie der Jüngere den Löffel Eis annahm und Ryuichi selbst dabei durch Yuns Blick eine völlig andere Sache assoziierte. Doch im nächsten Moment wurde dieses Gefühl durch Yuns Reaktion weg gewischt. Der strahlte nämlich wieder und fiepte ein fröhliches "Lecker!" Dann machte der Jüngere sich über sein Eis her. Wenn Yun so einfache Freude zeigte, war das einfach herzerwärmend und das bedeutete Ryuichi sehr viel. Ja... Wenn es Yun gut ging, fühlte auch Ryuichi sich wohl. Auch wenn sie nun ein Liebespaar waren; Ryuichi war das Vater sein so vertraut, dass es ihm auch jetzt noch vie bedeutete. Allerdings wollte er unbedingt eine gleichberechtigte Beziehung. Viel zu erziehen gab es in dem Alter ohnehin nicht mehr. Yun war drauf und dran den Abschluss zu machen! Und das mit 19 Jahren mehr als ein halbes Jahr vor Ende seiner Ausbildungszeit. Er war pflichtbewusst und ehrlich und vor allem war er unheimlich lieb und höflich. Nur etwas ängstlich war er. Aber die würde Ryuichi ihm noch nehmen...
 

Während sie so da saßen und ihr Eis genossen beobachtete Ryuichi immer wieder Yun und geriet ins träumen. Yun genoss sein Eis. Wenn man ihm etwas süßes vorsetzte, gab es für Yun kein halten mehr. Yun war die Naschkatze vor dem Herrn und vergas in solchen Momenten alles andere um sich herum. Dann gab es nur noch ihn und sein lecker-Eis! Doch irgendwann begann auch Yun wieder in die Richtung Ryuichis zu blicken. Ryuichi schien ganz im Gedanken versunken zu sein. Tatsächlich war er so im Gedanken, dass ihm irgendwann kleiner Streifen der Schlagsahne aus dem Mundwinkel lief. Yun kicherte leise als er das sah doch als Ryuichi sich den streifen mit einem Finger weg wischte und ihn dann ableckte, kam Yun eine ungewollte Assoziation. Dadurch beschämt sah Yun wieder auf seinen Eisbecher und löffelte weiter. Als Ryuichi das sah schmunzelte er leicht. Woran Yun gerade gedacht hatte, konnte auch er sich denken und wuschelte dem kleineren schmunzelnd durch die Haare, doch kommentierte es nicht. Yun war so süß... Er wirkte so unschuldig und doch dachte auch der Kleine über solche Dinge nach. Manchmal versuchte Yun dann so abgebrüht zu sein und dennoch wurde er bis zu beiden Ohren rot. Das liebte Ryuichi an ihm. So genossen sie weiter ihr Eis, es folgten weitere Flirteinlagen und Blickwechsel die Liebevoller nicht sein konnten. Als sie gegessen hatten saßen sie noch eine ganze Weile da und unterhielten sich über belanglose Dinge. Es gab Wortwechsel über die vielen Attraktionen die sie befahren hatten, sie unterhielten sich über schöne Orte, die sie hier gesehen hatten, fachsimpelten über Tricks und Kniffe am Spielautomaten (obwohl sie beide nicht wirklich viel Ahnung davon hatten) und so weiter. So wurde es langsam Dunkel. Als es schließlich schon halbdunkel war, hatten sie das Venus Fort wieder verlassen und spazierten noch ein wenig herum. Yun hatte einen wirklich schönen Tag mit Ryuichi verlebt und war glücklich, als sie aus dem Venus Fort ins freie Traten. Es mochte zwar nicht unbedingt das gewesen sein, was man sich üblicher Weise unter einem Date vorstellte, doch für Yun war es einfach wunderschön. Er hatte sich bei seinem Vater eingehakt und schlenderte verträumt mit ihm über das Gelände. So kamen sie wieder am Riesenrad vorbei. Ryuichi kam eine Idee. Er sah auf die Uhr und meinte zu Yun: "Hey, was hältst Du davon, wenn wir noch eine Runde mit dem Riesenrad fahren? Wenn wir Glück haben lassen sie uns noch rein!" Mit diesem Vorschlag schenkte Ryuichi Yun ein liebevolles Lächeln.

Ein Abend auf Odaiba

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Erwischt!

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Das Sexperiment (Teil I)

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Das Sexperiment (Teil II)

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Der Straßenjunge

Takuya schwitzte. Unerträgliche Hitze lag über Tokyo-Minato. In Kürze würde er seinen 18. Geburtstag feiern, doch vom Vorfreude war bei dem Blondschopf keine Spur zu erkennen. Takuya war zuhause ausgerissen. Schon seid zwei Wochen stromerte Takuya allein durch die Stadt. Einmal mehr war er daheim misshandelt worden. Das war eigentlich alles, was Takuya von seinem Zuhause bekam. Eine Beziehung zu seinen Eltern hatte er im Grunde nicht und das Jugendamt hatte ohnehin schon mehrmals gedroht, Takuya abzuholen und in ein Heim zu stecken. Nachdem Takuyas Vater ihn einmal mehr übel verprügelt hatte, war ihm klar, dass er damit todsicher im nächstbesten Kinderheim landen würde. Doch so schlimm sein Zuhause auch war, dem Kinderheim wollte Takuya unter allen Umständen entkommen. Doch was war eigentlich der Grund für die viele Prügel, die er schon hatte ertragen müssen? Ganz einfach: Takuya war schwul. Das wusste er einfach. Es war ihm jedoch spätestens klar, seid er sich in einen Klassenkameraden verliebt hatte und von ihm nach seinem Geständnis gehänselt worden war. Doch was sollte Takuya machen? Er war nun einmal schwul und wo die liebe hinfiel, konnte er sich einfach nicht aussuchen. Tja... und nun war er hier. Er hatte in einem der nördlich gelegenen Randdistrikte von Tokyo gelebt und sich in den letzten zwei Wochen bis hier her durchgekämpft. Nach Hause konnte er nun ohnehin nicht mehr - sein Vater würde Mus aus ihm machen! Seufzen ließ Takuya sich auf einer Bank nieder und holte eine Flasche Wasser heraus. Zumindest verdurstet war er noch nicht... Doch nach zwei Wochen absoluter Mangelernährung sah der ohnehin immer recht dünne Takuya aus wie ein Strich in der Landschaft. Er hatte vier Kilo abgenommen, seit er von Zuhause ausgerissen war! Damit wog er ohne Frage zuwenig und das spürte er auch selbst. //Wo bin ich hier überhaupt..?// fragte Takuya sich im Gedanken. Das hier war schon ein seltsamer Ort.
 

All die Zeit, die er unterwegs war, hatte Takuya nur Haus an Haus und bestenfalls Zierbegrünung gesehen. Und jetzt das: Er lief durch eine art Park, obwohl... eigentlich war das mehr ein Rundweg. Doch egal was es war: Hier fand sich plötzlich Baum an Baum und wollte seinerseits scheinbar kein Ende nehmen! Takuya sah sich um und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Natürlich wusste er, dass er zu wenig wog. Seit Tagen hatte er nichts mehr gegessen und er wog mittlerweile so wenig, dass schon sein Kreislauf zu streiken begann. Doch es half nichts. Er musste weiter, irgendetwas zu essen auftreiben... In dieser sengenden Hitze trottete Takuya weiterhin den Weg entlang. Erst 20 Minuten später hatte er eine Stelle erreicht, wo diesen Weg eine Ausfahrt kreuzte. Ohne darüber nachzudenken, warum eigentlich (denn zum Denken war Takuya kaum noch imstande) bog Takuya ab und lief die verschlungene Straße entlang bis er zu einem Gatter kam. Er staunte nicht schlecht, denn dieser Park entpuppte sich als Umrahmung für ein Privatgrundstück. Vielleicht konnte er hier eine Kleinigkeit bekommen... Betteln war eigentlich überhaupt nicht Takuyas Ding, doch er musste einfach irgendetwas zu essen finden, sonst würde er sehr bald zusammen brechen! Das wusste Takuya. Doch daraus sollte wohl einmal mehr nichts werden, denn gerade als er klingeln wollte, hörte Takuya hinter sich eine strenge Männerstimme: "Hey Du!" Im Gedanken fiepte Takuya ein gequältes //Oh neiii~n...// Oh Doch, die Stimme wetterte weiter: "Bettler und Hausierer haben hier nichts verloren!" Es war ein Mann der wohl für irgend einen Wachtrupp arbeitete. Davon hatte er hier schon drei herumlaufen sehen, während er durch den Park gewandert war. Zunächst hatte er sich nichts dabei gedacht, hielt es für eine Privatfirma die eben hier Aufgaben der Polizei übernimmt. Doch nun war ihm klar, dass sie dieses Grundstück bewachten. Nervös drehte Takuya sich um und war direkt eingeschüchtert. Nicht ein Mann stand vor ihm, sondern zwei. Und diese Zwei waren richtige Kraftpakete. Er hingegen war im wahrsten Sinne des Wortes ein Hungerhaken und musste schwer schlucken. Doch genau in dem Moment wirkte noch eine viel beeindruckendere Sache auf den Blondschopf, denn hinter den zwei Muskeltypen tauchte mit einem tiefen, kraftvollen Motorengeräusch eine große Luxuslimousine auf. In dieser Limousine saßen zwei uns wohlbekannte Rotschöpfe.
 

Der Jüngere von beiden hatte kurz zuvor fröhlich gefiept, "Das Eis war lecker, Papa! Die Eisdiele müssen wir bald wieder besuchen," als der Sportwagen der Beiden die Auffahrt hinauf fuhr. Die Beiden hatten mit Ryuichis nagelneuem Mercedes S65L AMG eine Runde gedreht und dabei eine Eisdiele entdeckt, in die Ryuichi seinen Geliebten prompt eingeladen hatte. Yun hatte sich einen Karamell-Walnuss Eisteller bestellt und mit großem Genuss verputzt. Ryuichi nickte auf Yuns Meinung hin und antwortete: "Gerne, mein Süßer..." Einen Moment später musste er halten als vor dem Gatter zwei Männer des Wachschutzes standen, die einen jungen Mann angesprochen hatten. Neugierig warfen die beiden einen Blick auf den Fremden Jungen. Takuyas Herz machte einen Aussetzer. //Oh mein Gott... was für Bishis...// fiepste der Blondschopf im Gedanken, als er die Insassen erspähte. Und die Insassen dachten wohl ähnlich. "Der sieht ja süß aus..." kommentierte nämlich Ryuichi. Yun lächelte und murmelte: "Ja... wer das wohl ist?" //Das lässt sich heraus finden// dachte Ryuichi bei sich, hob sich durch das offene Panorama Schiebedach und rief den Wachmännern zu: "Hallo Hiroshi, hallo Takeshi! Alles in Ordnung?" Seine Stimme war derweil warm und neugierig. Auch Yun sah interessiert zu dem jungen Mann hinüber und fragte sich, was der wohl vor ihrem Tor machte. Der Ältere der beiden Wachmänner drehte sich um: "Oh, Guten Tag, KURODA-San! Kein Problem - ich vermute mal ein Straßenjunge, der bei Ihnen klingeln wollte..." Takuya ärgerte sich innerlich schwarz, dass der Mann ihn als Straßenjunge bezeichnete. Doch wenn er so darüber nachdachte, hatte der Mann damit ja auch Recht! Er lebte auf der Straße. Schon fast zwei Wochen lang tat er das... trotzdem traf es Takuya an dem bisschen Stolz, welchen er noch hatte. Das mit dem Straßenjungen hatte Ryuichi allerdings ohnehin gekonnt überhört, schenkte Takuya stattdessen ein freundliches Lächeln und sprach ihn an: "Hallo, mein Kleiner! Wer bist denn du? Und was möchtest Du denn bei uns?" Takuya hätte nie damit gerechnet, dass der charismatische Herr des Hauses ihn ansprach! Seiner guten Selbsterziehung wegen sah Takuya dem Mann in die Augen. Takuya hatte wirklich noch nie einen so schönen Menschen gesehen. Doch es wurde noch verrückter - neben dem Älteren saß ein junger Mann, vermutlich in ungefähr in seinem Alter, der ebenso schön war. Es wirkte fast, wie ein und dieselbe Person, nur einmal in groß und charismatisch, einmal in klein und ungeheuer süß.
 

Takuya konnte nicht verhindern, dass er errötete, begann zu stammeln und blamierte sich vollständig, als er versuchte, sich zu erklären: "Äh, ich bin... ich wollte... ich habe... ich wollte nur, ähm..." In dem Moment wurde dieser Versuch durch ein kräftiges und deutlich hörbares Grummeln seines Magens unterbrochen. Takuya wurde auf der Stelle rot wie eine Tomate. Das Gestammel und spätestens das Magenknurren des Jüngeren zwang Ryuichi und Yun synchron ein Grinsen auf das Gesicht. Dann begann Ryuichi lauthals zu lachen, während Yun sich zwar auch amüsiert zeigte, jedoch mehr in derart, dass er leise kicherte. Takuyas Gesicht leuchtete tiefrot. Das war ja so peinlich! //Warum musste ich mich ausgerechnet vor DEN Beiden blamieren??// kreischte er im Gedanken. Takuya war zum Heulen zumute, zumal er sprichwörtlich am Verhungern war. Als sie sich wieder beruhigten stellte Ryuichi fest: "Wir nehmen ihn mit rein! Was meinst du?" Dabei sah er interessiert zu Yun. Der erwiderte den Blick lächelnd und entgegnete: "Ja...." Ryuichi ahnte nicht, wie sehr Yun dafür war. Yun fand den Jungen auf Anhieb toll. Auch, wenn er im Moment etwas verwahrlost wirkte, so hatte der Blondschopf dennoch in Yuns Augen etwas anziehendes. Auch Ryuichi reagierte auf ihn, fand ihn sehr süß. Einem solchen, jungen Mann musste man einfach helfen! Die Worte der Wageninsassen hinterließen Takuya schwer verblüfft. //Wollen die mich jetzt veräppeln? Dann sollen sie mich lieber gleich wegschicken!// fragte er sich im Gedanken. Die beiden Sicherheitsmenschen waren von der Idee weniger begeistert, als die zwei Rotschöpfe: "KURODA-San, ich muss entschieden widersprechen!" kam es von Hiroshi. Doch Ryuichi sah ihn beinahe kalt entgegen und sprach: "Du musst nichts machen!" Das Saß.... für einen Moment sah er ihm erschrocken in die Augen. Dann lächelte Ryuichi und argumentierte: "Mal ernsthaft, Hiro-kun, sieht der Junge gefährlich aus? Außerdem ist er komplett ausgehungert, wenn ich mir ihn so anschaue. Wenn du unbedingt willst, durchsuch ihn nach Waffen, aber du wirst wohl kaum irgendwas bei ihm finden..." Hiroshi stemmte sich pflichtbewusst dagegen und sprach mit resoluter Stimme: "Genau das werde ich auch tun!" Durch diesen Machtkampf zwischen Sicherheitsmann und Sportwagenfahrer, realisierte Takuya, dass die beiden Rotschopfe es sehr wohl ernst meinten!
 

Jetzt fühlte Takuya sich sehr klein, hatte wieder großen Respekt vor den Fremden und versuchte sich irgendwie unterwürfig zu geben. Die Sicherheitsmänner tasteten ihn von oben bis unten ab und durchsuchten die Tasche Takuyas. Der bemühte sich keinen Widerstand zu leisten und kam den Männern entgegen, wenn es sich empfahl. Auch die Tasche die er trug übergab er, auch wenn es schon seltsam war, einen fremden in seinen Sachen rumwühlen zu lassen. Natürlich wurde nichts gefunden. Natürlich hatte Takuya keine Waffe bei sich. Er hatte nichts, was man entfernt als Waffe verwenden konnte. Das war auch Ryuichis Vermutung gewesen, so dass er amüsiert kommentierte: "Na also, hab ich doch gesagt!" Takuya empfand es irgendwie als Kompliment, dass Ryuichi ihn auch so einschätzte. Dann winkte er den jungen Mann zu sich und sprach: "Na komm, Kleiner, steig ein!" Ein freundliches, fast liebevolles Lächeln rundete seine tiefe, ruhige Stimme ab. höflich verneigte Takuya sich mit einem gestotterten "H-hai!" und stieg ein, wobei er dies überaus vorsichtig tat, um ja nichts zu beschädigen! Ryuichi, der das wohlwollend beobachtete, schmunzelte, als er Takuyas Vorsicht bemerkte. Auch Yuns Blick sollte den Jungen ermutigen. Schließlich neigte keiner von beiden zum Beißen! Er lächelte lieb, wobei in seinen Augen eine gewisse Faszination zu erkennen war, wenn man ihn kannte. Der Blondschopf war Yun überaus sympathisch. Gleiches galt auch für Ryuichi. Durch die Blicke der beiden errötete Takuya erneut ein wenig und sah schließlich schüchtern auf seine Knie. Er hatte noch nie in einem entfernt so luxuriösem Auto gesessen. Zudem fragte er sich, warum die Beiden ihn gar mit zu sich nach Hause nehmen wollten. Takuya wusste nur eins: In seiner jetzigen Situation konnte es nur noch besser werden. Dennoch war Takuya unsicher und so sah er auch zum jungen Mann auf dem Beifahrersitz. Er selbst hatte auf dem Sitz hinter dem Fahrersitz platz genommen und saß mit leicht gesenktem Haupt da, brachte keinen Ton heraus.
 

Ryuichi wandte sich dem Sicherheitspersonal zu und sprach: "Macht euch mal keine Sorgen. Wir haben ja auch so Besucher und der kleine ist garantiert kein Problem." Hiroshi seufzte und entgegnete: "Du musst es ja wissen. Passt auf euch auf, okay?" Mit diesen Worten traten Hiroshi und Takeschi zur Seite. Ryuichi lächelte, zwinkerte den beiden Männern zu, und fuhr los. Das Tor hatte er zuvor bereits geöffnet. Als er auf das Gelände fuhr und die beiden Wachposten hinter sich gelassen hatte, war auch schon das eigentliche Grundstück erreicht. Takuya machte große Augen und die nahmen weiter an Größe zu, während er nun den Ausblick auf das Gelände bekam, welches die beiden Rotschopfe vorn im Auto ihr Zuhause nannten. Es war riesig... Die SLR Limousine hatte Ryuichi einem Freund vermacht. So war der linke Slot im Carport frei. "Da sind wir schon." bemerkte Ryuichi, während er auf den Carport zufuhr. Takuya musste heftig schlucken, als er sah, in was für eine Welt es ihn hier verschlagen hatte. //Oh Gott... Wer bin ich, dass ich hier willkommen sein soll?// fragte Takuya sich schüchtern, Ryuichi einparkte. Total verschüchtert zog Takuya den Kopf ein wenig nach unten. Der Wagen hielt auf der freien, linken Seite. Dann stiegen Ryuichi und Yun auch schon aus. Yun ging um das Auto herum und wartete hinter der Klappe zum Kofferraum. Der Blondschopf traute sich kaum, die Tür des Autos anzufassen. Doch das war auch nicht nötig. Schon im nächsten Moment nämlich öffnete Ryuichi ihm die Tür und meinte lächelnd und mit melodischer Stimme: "Bitte aussteigen!" Nach einer Schrecksekunde setzte Takuya vorsichtig die Füße hinaus und stieg aus. Jetzt erst realisierte der Blonde, dass der Ältere der Beiden offensichtlich ein gutes Stück größer war, als er selbst. Gut Zwanzig Zentimeter überragte der Mann ihn, wenn nicht mehr! Unsicher sah Takuya zunächst zu Ryuichi hinauf, der ihm ein charismatisches Lächeln schenkte, dann sah der Blondschopf zu Yun und schließlich lag sein Blick auf seinen Füßen, wobei die Augen noch einmal flink zu den beiden Gastgebern wanderten.
 

Yun lächelte fröhlich. Irgendwie fand er den jungen Mann von Minute zu Minute süßer. Ryuichi ging es im Grunde nicht viel anders. Als der Blondschopf nicht vom Fleck kam, deutete Ryuichi ihm mit einer zeigenden Geste, einem Lächeln und dem Wort "Bitte..." an, ruhig etwas von dem Auto weg zu treten. Takuyas Augen weiteten sich. Dann sauste er in Windeseile gut ein Meter hinter das Auto und fiepte schließlich beinahe ängstlich: "Tut mir leid!" Ryuichi hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet und sah dem jungen Mann erst einmal verwirrt nach, als dieser gut zwei bis drei Meter fast wie in einem riesigen Satz zurück legte. Auch Yun war für einen Moment ziemlich perplex. Doch als Takuya sich im nächsten Moment dafür entschuldigte, dass er Ryuichi im Weg gestanden hatte, sahen die beiden zunächst einander leicht verwirrt an. Dann mussten sie jedoch schon wieder lachen, doch diesmal versuchte Ryuichi sich schnell zu beruhigen, was ihm auch gelang. Wieder einmal hatte Takuya völlig ungewollt den Lacher auf seiner Seite. Dabei hatte er eigentlich höflich sein wollen! Errötet sah ein schüchtern dreinblickendes Gesicht zu den lachenden hinauf, dann wieder auf seine Schuhe. In dem Moment entgegnete Ryuichi auf diese putzige Reaktion: "Nein-Nein! Bitte... du brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen! Und keine Angst, wir beißen nicht!" Normalerweise war Takuya auch bestimmt nicht SO schüchtern! Doch war das hier schließlich eine absolute Ausnahmesituation. Zu Gast bei derart reichen, zudem freundlichen und eben hübschen Männern zu sein verunsicherte Takuya einfach sehr. Doch wirklich peinlich war es ihm erst, was als nächstes geschah: Ryuichi räusperte sich noch einmal um das drucksen endgültig einzustellen.
 

Dann versuchte er es anders: "Ich bin der Ryuichi und das hier ist mein Sohn, Yun. Verrätst Du uns deinen Namen?" Ryuichis Augen funkelten freundlich. Als Yun vorgestellt wurde, verneigte dieser sich und lächelte daraufhin herzerwärmend, wie man es von ihm kannte. Irgendwie warfen die beiden die ganzen Geflogenheiten - wie Takuya sie kannte - vollkommen über den Haufen! Doch irgendwie war das auch wieder sehr angenehm. Als Takuya Yuns lächeln sah, konnte er irgendwie nicht anders, als es schüchtern zu erwidern. Dann antwortete der Gast der Beiden noch immer schüchtern aber schon spürbar offener: "T-Takuya... Takuya ist mein Name!" Wollte er zunächst ein offenherziges Lächeln an seine Vorstellung knüpfen, wurde sein Blick doch gleich wieder schüchtern, als er aufsah. Dann wiederholte er leise: "Takuya Kabashima..." //Ein süßer Name... passt zu ihm!// dachten Beide im Gleichklang, als der junge Mann sich vorstellte. Dann war es nicht Ryuichi sondern Yun, der Takuya ansprach und ihm anbot: "Willkommen, Takuya! Sei unser Gast!" Diese Worte folgten dem Procedere, dass Vater und Sohn sich in Bewegung gesetzt hatte und nun mit Takuya an ihrer Seite ihr trautes Heim ansteuerten. "Fie..." beinahe hätte er ein 'Fieps' ausgesprochen doch korrigierte das ganze in letzter Sekunde: "...vielen Dank!" Dabei verneigte der junge Blondschopf, der seinen Rucksack etwas verkrampft vor sich hielt, sich ebenso vor den Anderen. Dann folgte er ihnen sofort. Yun erwies sich als relativ neugierig während sie nun das kurze Stück zum Haus hinüber liefen. Neugierig fragte er nach: "Erzähl doch Mal! Woher kommst Du eigentlich? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Du ein Straßenjunge bist... Wie kommt’s, dass Du so fertig aus siehst?" Takuya fühlte sich plötzlich beim Schopfe gepackt und erwischt. "Äh... Ich..." versuchte er irgendwie zu beginnen und sich Worte zurecht zu legen, doch Ryuichi kam ihm zuvor. Ihn nämlich interessierte all Das zwar nicht weniger, aber er brach das ganze zumindest vorerst ab: "Na-na! Erst einmal soll Takuya hier ankommen. Zuerst stellst Du Dich mal schön unter die Dusche. Mal gucken, etwas in deiner Größe sollten wir auch noch finden! Zumindest bis Deine Kleidung aus der Wäsche wieder da ist. Und dann kannst du uns ja beim Essen von Dir erzählen!" Mit diesen Worten öffnete Ryuichi die Tür zum Wohnhaus. Dieses Angebot, ließ Takuya stark erröten. "E...eh..?" fiepste Takuya schockiert über das Angebot Ryuichis.
 

Als dieser Schock gesackt war, hing er daran: "A-Aber... ich kann doch nicht einfach..." Ryuichi jedoch ließ keine Widerrede zu, hatte eine Hand an Takuyas Schulter, als er ihm Sanft den Weg ins Haus wies. Dabei sprach er sanft und freundlich, doch bestimmt: "Na-Na-Na... Keine Widerrede! Du hast doch bestimmte schon seit einigen Tagen nicht mehr richtig geduscht oder? Wenn ich Dich in unsere Wohnung lasse, dann sollst du auch halbwegs ordentlich aus sehen, hm?" Ryuichis Resoluter Art konnte der Blondschopf nichts entgegen setzen. Takuya stand etwas verlassen an der Haustür, als Ryuichi ihn hinter sich ließ, um etwas zu besorgen. Der Älteste der Drei begab sich in Richtung des Kleiderschrankes um etwas heraus zu suchen, was auch Takuya passen konnte. Da Takuya und Yun in etwa dieselbe Statur hatten, abgesehen davon, dass Takuya ein Stück größer war, brauchte es eigentlich nur etwas zu große Kleidung von Yun oder vielleicht etwas uraltes von sich selbst... So etwas musste sich ja finden lassen! Nach Shorts und Socken musste er nicht lange suchen. Zusätzlich fand sich eine selten getragene, kurze Hose von Yun und ein längeres T-Shirt. Es mochte nicht die tollste Farbkombination sein (blaue Hose und gelbes Shirt) aber immerhin konnte er sich so etwas ordentliches anziehen. Yun kümmerte sich derweil um den Gast und sprach: "Hier kannst du deine Schuhe lassen!" - "I-Ist gut!" stotterte der Gast noch leicht, doch die Nervosität schwand ein Stück, obwohl er nicht wusste, warum. Schon murmelte Yun: Jah... Ich mach uns mal etwas zu essen! Magst du Frühlingsrollen? Bratnudeln?" Mit diesen Worten wuselte Yun in Richtung der offenen Küche und begann darin zu werkeln. Auf diese Nachfrage hin hätte Takuya beinahe schmunzeln müssen. Sie luden ihn quasi zum Abendessen ein und dann fragte Yun ihn noch, ob er auch mochte, was es zu essen geben würde! Für Takuya war das fast etwas absurd, denn immerhin konnte er froh sein, überhaupt etwas zu essen zu bekommen! Takuyas Wangen färbten sich ein Stückchen rot. Das war schon ein wenig seltsam... Sie kannten ihn doch gar nicht! Warum waren sie so freundlich mit ihm? Noch seltsamer war, dass sein Herz sich nicht der Versuchung erwehren konnte, dies dankbar anzunehmen. Er beobachtete den jüngeren Rotschopf in der Küche. Irgendwas an Yun faszinierte ihn ein wenig. So war sein Blick für einen Moment in der Küche gefangen.
 

Takuya selbst hatte vorsichtig einige Schritte in diese Wohnung getan und stand nun in etwa auf der Höhe der Badezimmertür. Er nahm alles nötige heraus, hatte die Frühlingsrollen in gefrorener Form und brauchte sich so vor allem um die Nudelpfanne zu kümmern. Kurz musterte Yun den Gast. Er vermutete, dass Takuya wohl 'ein wenig' mehr essen würde und machte am besten gleich genug für vier Personen. Als Ryuichi aus dem Kleiderschrank kam, erkannte Yun sofort die Klamotten und lächelte verschmitzt in sich hinein. Ryuichi ahnte irgendwie, dass Takuya ein Ausreißer war. So kam er mit den genannten Sachen und einem blauen Badetuch zurück und verkündete stolz: "Na also, ich wusste doch, dass ich etwas finde!" Daran hing er ein lachen und drückte Takuya die Sachen in die Hand, mit dem Kommentar "Hinter dieser Tür ist das Bad. Man kann es von innen abschließen. Bis gleich!" sowie einer deutenden Geste in Richtung der Badezimmertür. //Ich dachte, er scherzt nur!// quiekte Takuya im Gedanken. Nervös und ein wenig zitternd nahm Takuya den Stapel entgegen. Dann gab Ryuichi ihm einen kleinen, lieb gemeinten Schubser in Richtung der Tür. Yun viel dabei auf: //Meine Güte, ist der aber dünn...// Überrascht stolperte Takuya zwei Schritte in Richtung der Tür und blieb neben ihr stehen. Unsicher drehte er sich noch einmal um und sah nervös jedem der beiden Rotschopfe in die Augen. Fast automatisch errötete er einmal mehr ein Stück. Keiner von beiden hatte irgendwelche bösen Hintergedanken. Irgendwie spürte Takuya das einfach. Für jemanden wie ihn, der immer versuchte irgendwelchen Unmut in den Augen seiner Eltern zu erkennen, um wenigstens dem Gröbsten zu entgehen, war es einfach eigenartig, obgleich es an seinem Herz rührte. Einmal mehr verneigte Takuya sich und vierte leise ein ehrliches: "Dankeschön!" Dann öffnete er flink die Tür und schlüpfte ins Badezimmer.
 

Einen Moment zögerte er. Dann drehte er auch das Schloss zu und sah sich um. Der Junge hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als Yun und Ryuichi beinahe gleichzeitig - allerdings so leise, dass Takuya es (hoffentlich) nicht mitbekommen würde - zu quieken begonnen. "Oh mein Gott, ist der süß!" quiekte Yun beinahe begeistert. "Aber wirklich! Da steht man hilflos davor und sagt sich: Oh mein Gott! Können wir den adoptieren??" So und so ähnlich fiepten die beiden noch eine Weile weiter herum. Während Yun dabei das Kunststück fertig brachte, etwas zu essen zu zaubern (in einer für ihn ungewohnten Menge) deckte Ryuichi den Tisch. Sie mochten ihn wirklich. Sehr sogar. Dabei war es allerdings nicht so, dass sie in ihn verliebt waren, nein... Takuya war einfach eine sehr angenehme Erscheinung für die Beiden. Sei es seine Schüchternheit und als Fremder noch vorhandene, jedoch spürbar aufgesetzte Verschlossenheit (wobei sich Yun und Ryuichi gleichermaßen sicher waren, dass es nicht so wäre, wenn er nicht als Straßenjunge hier zu Besuch wäre) oder eben die Tatsache, dass der Junge einfach nicht damit hinter dem Berg halten konnte, dass er schwul war und sich bewundernder Weise fasziniert von den Beiden zeigte. Kein Mensch würde so verschüchternd und dazu noch errötend reagieren! Das musste einfach der Grund sein! Doch natürlich würde niemand von beiden ihn jemals von sich aus darauf ansprechen! Das wäre einfach zu unhöflich und taktlos... Außerdem war es nun nicht so, dass sie nur weil sie ihn nett fanden, irgend etwas von ihm wollten. Gut, sie wollten tatsächlich etwas von ihm, nämlich, dass er von sich erzählt. Yun war er einfach sympathisch und Ryuichi vermutete ja bereits, dass Takuya ein Ausreißer war. Warum konnte Ryu dabei nicht sagen. Es war einfach so ein unbestimmtes Gefühl und meist konnte Ryuichi sich auf seine Intuition verlassen.
 

Takuya staunte nicht schlecht. Das Badezimmer war riesig. Er hatte noch nie derart große Waschbecken gesehen und schon gar nicht zwei an der Zahl! Zudem fand sich hier natürlich eine Toilette und eben besagte Dusche. Dennoch hatte man hier unwahrscheinlich viel Platz. Auch die Dusche war sehr geräumig. Da konnte man beinahe zu zweit drin stehen! Mit Röte auf den Wangen und nach einem trockenen Schlucken trat Takuya in den Raum, klappte den Deckel der Toilette hinunter und legte die Wäsche darauf ab. Dann sah er in den Spiegel. Ein wenig erschrak Takuya bei seinem eigenen Anblick. Er hatte sich seit er von zuhause ausgerissen war, nicht mehr in einem Spiegel betrachtet und realisierte, wie viel Gewicht er verloren haben musste. Er war richtiggehend dürr, zumindest empfand Takuya es so. Doch das war wahrscheinlich auch kein Wunder. Er wusste ja nicht genau, wie viel Gewicht er losgeworden war. Takuya begann noch leicht zittrig, sich auszuziehen. Alls alle Kleider abgelegt waren betrachtete er sich erneut. Eindeutig... es war keine gute Idee, von zuhause zu fliehen. Lieber hätte er gleich ins Heim gehen sollen. Dort hätte er zumindest zu Essen bekommen! Wie zerzaust seine Frisur und wie schmutzig er am ganzen Leibe war... Takuya fühlte sich nun, da er es mit eigenen Augen sah, ziemlich unwohl und war froh, hier duschen zu dürfen. Der 17-Jährige trat unter die Dusche, schloss die Kabine, die - was er schon seltsam fand - einfach nur aus klarem Glas bestand. Dann stellte er sich das Wasser ein und war fasziniert, wie schnell und einfach doch die richtige Temperatur gefunden war. Dann ließ er sich das Wasser um die Ohren Rauschen und schloss die Augen.
 

Wie wundervoll doch das Gefühl von warmen Wasser auf der Haut war..! Zufrieden, beinah glücklich seufzte Takuya und sah sich nach Shampoo um. Er fand welches, eine offenkundig angefangene Flasche. Einen Moment zögerte der Blondschopf. Es war schon komisch, das Privateigentum dieser eigentlich wildfremden Menschen mitzubenutzen, aber genau das wollte sein Gastgeber ja... So überwand Takuya das anfängliche Zögern und griff zu. Ganze zwei Male musste Takuya sich komplett einseifen, bis endlich all der Schmutz wieder abgewaschen war und Takuya war sehr gründlich. Eigentlich war er nämlich ein sehr reinlicher Mensch. Schließlich war Takuya endlich wieder sauber, wischte sich das Gröbste des Wassers vom Körper, tapste aus der Dusche heraus und griff nach dem Badetuch. Nachdem er sich Gesicht und Haare trocken gerubbelt hatte, wanderte Takuyas Blick einmal mehr, jedoch zufällig in den Spiegel. Er erschrak ein wenig, so groß war der Unterschied. Jetzt sah der Blondschopf wieder aus, wie ein Mensch! Er ging zu den Klamotten, die Ryuichi ihm gegeben hatte. Einen Moment sah er sie an, sah auf seine schmutzige Kleidung am Boden. //Nein, die kann ich wirklich nicht wieder anziehen...// dachte er bei sich und griff mit rosigen Wangen zu der frischen Kleidung. Es war schon ein wenig komisch, als er sich angezogen hatte. Immerhin trug er hier Kleidung, die wohl vollständig dem Jüngeren der beiden Rothaarigen gehörte. Takuya zupfte sich seinen Wuselkopf halbwegs ordentlich. Dann seufzte er, hing das Badetuch feinsäuberlich über eine Halterung, nahm seine alte Kleidung und ging zur Tür. Er bekam starkes Herzklopfen. Takuya wusste selbst nicht warum, aber er war schrecklich aufgeregt, bei dem Gedanken daran, so vor die Anderen beiden zu treten. Doch er konnte ja nicht ewig hier drin bleiben... So öffnete Takuya das Schloss und trat mit schüchternem Blick aus dem Bad, mit den Worten: "Uhm... Ich bin soweit..." - //Wie doof klingt das denn???// schimpfte er fast sofort nach dieser Aussage sich selbst im Gedanken aus.
 

Ryuichi war gerade im Garten, um die Möbel in den Geräteschuppen zu räumen, als Takuya wieder aus dem Badezimmer trat. Yun hörte das Geräusch der sich öffnenden Badezimmertür und sah dort hin. Unwillkürlich bekam Yun einen zarten Rosaschimmer auf den Wangen, als er den jungen erblickte. Das war ja fast, wie das Märchen vom hässlichen Entlein, wobei Takuya ohnehin ein eher hübsches 'Entlein' gab. Doch war Yun schon ein wenig überrascht, wie groß die Verwandlung - nur durch eine gute, ausgiebige Dusche - doch war. Im nächsten Moment hatte Yun sich ob dieses Anblicks wieder gefangen und lächelte Takuya entgegen und 'begrüßte' ihn mit den Worten: "Ah, gut dass du fertig bist. Gleich gibt es essen! Deine Wäsche leg mal da vorn einfach auf den Boden. Ryuichi kümmert sich gleich darum!" Als Yun ihn so selbstverständlich ansprach, schlich sich auch Takuya für einen kurzen Moment eine leichte Röte um die Nase. Gerade wollte Takuya tun, wie geheißen, als Ryuichi den Raum betrat. Nun war Takuya etwas unsicher, ob er seinen Klamottenstapel jetzt noch auf den Boden packen oder Ryuichi in die Hand drücken sollte. Was war höflicher? Besagter Mann lächelte in sich hinein. Auch er hatte ein gewisses Märchen im Kopf, als er Takuya erspähte. //Der Kleine sieht ja richtig hübsch aus!// dachte er grinsend bei sich. //Dachte ich es mir doch! So jemand kann einfach nicht lange Zeit auf der Straße gelebt haben! Dafür war er dann doch zu gepflegt...// Er nahm Takuya die Wäsche ab, ging damit in ihren Kleiderschrank und packte sie dort kurzerhand in den Wäschekorb. Der würde zwar erst in zwei Tagen abgeholt und damit in frühestens 3 bis 4 Tagen wieder da sein aber da er ohne Zweifel ein Ausreißer war, konnte Ryuichi ihn ohnehin nicht einfach so wieder gehen lassen.
 

Takuya war ziemlich abgemagert und da es eine SO lange Zeit nicht gewesen sein konnte - die er auf der Straße verbracht hatte - sah er nicht so aus, als ob er sich da draußen allein versorgen konnte. Takuya sah zunächst unsicher hinterher, als der den Stapel mit in den Raum nahm, der wohl als begehbarer Kleiderschrank diente. //Echt cool, so ein Teil...// dachte er bei sich. Er selbst hatte so etwas noch nie gesehen. Er kannte Wandschränke, aber Das war schon etwas neues für ihn. Dann beobachtete Takuya jedoch, wie Ryuichi seine Kleidung kurzerhand in einer Kiste - offensichtlich für getragene Wäsche verschwinden ließ. Etwas verunsichert war er darüber dann doch und fragte sich, bis wann die Kleidung denn gewaschen sein sollte. Immerhin ging er bisher noch davon aus, dass er nach dieser Einladung zum Essen das Haus verlassen würde. Nun war er ein wenig unschlüssig, doch entschied sich, Yuns Aufforderung nachzugehen und sich an den Tisch zu setzen. Ryuichi kam zurück in den Raum und holte den jungen Mann auf dem Weg zum Esstisch ein, wobei er Yun fragte: "Kann ich Dir bei etwas helfen?" Doch Yun winkte ab und meinte: "Nein-Nein! Das ist nicht nötig." Einen Moment später stand auch das Nudelgericht auf dem Tisch. Der Tisch war so gedeckt, dass Yun wie immer vor dem Fenster saß, Ryuichi an der gegenüberliegenden Seite. Für Takuya blieb also der Platz genau dazwischen, am Ende des Tisches. Yun tat sich, Ryuichi und Takuya etwas auf. Takuya konnte sich nicht helfen, aber er fühlte sich irgendwie deplaziert zwischen diesen beiden (offensichtlich recht wohlhabenden) Bishis. Zumindest versuchte er sich das einzureden. Doch die beiden hielten wunderbar dagegen. Schon hatte Yun ihm den Teller vollgepackt, ebenso sich und seinem.. Vater..?
 

Was auch immer es war - irgendwas störte Takuya an diesem Bild. Sie wirkten irgendwie nicht so, wie Vater und Sohn. Dafür wäre Yun einfach zu forsch, ihm gegenüber und dafür ist Ryuichi Yun gegenüber auch ungewöhnlich hilfsbereit. Oder war Takuyas eigener Vater so ein Negativbeispiel..? Doch darüber konnte er sich keine Gedanken machen. "Dankeschön..." fiepte er kleinlaut, als Yun ihm seinen vollgepackten Teller gab. Aufmerksam, wie Yun war, entging ihm nicht, wie unsicher Takuya noch immer war. Woran das wohl lag? Es schien beinahe, als würde es an Ryuichi und ihm selbst liegen! Eigenartig... Warum wohl? Es schien nicht so, dass sie ihrem Gast unsympathisch waren, viel mehr so, als wäre er... irgendwie gehemmt wegen irgendetwas. Doch was sollte es. Man war sich sympathisch und Das war für den Moment das Wichtigste! Ryuichi ließ Takuya platz nehmen und beobachtete ihn dabei. Er war so süß... Er hatte offensichtlich furchtbare Angst, als Schmarotzer zu gelten. Ein Beweis mehr, wie viel Überwindung es ihn gekostet haben musste, bei jemandem zu klingeln. Und dann ausgerechnet bei ihnen... Dass Ryuichi Geld hatten, war allein durch das Grundstück kaum zu übersehen! Doch so sehr er sich auch bemühte bloß nicht negativ aufzufallen, so ehrlich konnte man ihm ansehen, wie sehr er sich darüber freute, dass es etwas zu essen gab. Das rührte an Ryuichis Herz. Takuya war wirklich lieb und man konnte ihm so leicht seine Gefühlsregungen ansehen, dass man ihn stets gut verstehen konnte. Ebenso konnte man sehen: Takuya suchte jemanden, der ihn als Mensch annahm. Ryuichi verstand einfach nicht, wieso sich nicht schon längst jemand gefunden hatte, so unheimlich süß, wie der Blondschopf sich gab... Man musste ihn doch einfach gern haben!
 

Ryuichi fragte sich, aus was für einem Hause er wohl stammte, denn Takuyas Verhalten war sehr Höflichkeit betont, wenn auch etwas unsicher. Wenn der erste Eindruck nicht täuschte, musste er eigentlich aus der oberen Schicht stammen. Also warum lief so jemand von Zuhause weg? //Eigenartig...// Mehr automatisch stimmte Takuya mit ein, als die Anderen beiden sich einen guten Appetit wünschten, doch wurde einen Moment später für eine Sekunde rot um die Nase. Er griff zu seiner Gabel und machte sich daran, zu essen. Immerhin wäre es unhöflich, sie abzulehnen! So nahm Takuya seine Gabel und schob sich einen kleinen, verschämten Bissen in den Mund. Doch der löste alle Scheu und Unsicherheit einfach auf. Takuya wurde nämlich vom unheimlichen Wohlgeschmack dieser - an sich recht einfachen - Speise überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, aber Yun konnte hervorragend kochen. Zwar hätte Takuya bei seinem Hunger ohnehin eine Menge widerliches Zeug gegessen, doch jetzt schossen ihm beinahe spontan die Tränen in die Augen, nur ob des Geschmackserlebnisses, welches sich ihm bot. Sofort, da er den bissen hinunter geschluckt hatte, fiepte er ein noch immer erstauntes: "Lecker!" und fing an wie ein Scheunendrescher zu futtern. Yun hatte heimlich beobachtet, wie Takuya den ersten Bissen probierte und tat sein Sonnenscheinchenlächeln, als er dessen Reaktion daraufhin hörte. Er kicherte lieb und entgegnete: "Hihi, freut mich!" Yun freute sich, dass es Takuya schmeckte und das sah man auch, so genüsslich, wie der junge Mann jetzt das essen schaufelte.
 

Überhaupt konnte man Takuya alles ansehen. Selbst Yun konnte das, obwohl er sonst immer sehr aufmerksam sein musste. Das machte ihm Takuya umso sympathischer. Ryuichi konnte richtig erkennen, wie überrascht und begeistert Takuya sofort im ersten Moment von dem Essen war, was Yun gezaubert hatte. Als er es dann auch ausrief, kicherte Ryuichi nach Yuns Antwort und sprach: "Greif nur tüchtig zu! Ist genug für vier, eigentlich..." Es machte spaß, Takuya beim Essen zuzusehen, selbst wenn seine Manieren vielleicht ein wenig nachgelassen hatten. Doch - hey: Er musste ja auch wahnsinnigen Hunger haben! Auch darüber hinaus war es schön, denn Takuya war ein sehr dankbarer Esser. Es machte Ryuichi einfach großen Spaß, genau sehen zu können, wie Takuya empfand, fast schon, was er dachte! Seine anfängliche Angst war vollkommen verschwunden. Wenn Liebe durch den Magen ging, dann Zuneigung und Vertrauen auch. Als Takuya schon nach kurzer Zeit den Teller geleert hatte, fiepte er mit ehrlich freudigem Blick: "Kriege ich noch etwas?" Lachend gab Yun ihm noch eine Portion. Wohlwollend beobachtete Ryuichi den Gast, wie er Teller um Teller verputzte. Ganze drei Male nahm Takuya sich etwas nach. Es war zwar zu vermuten gewesen, so ausgehungert, wie Takuya aussah, aber dennoch ein angenehmer, bestätigender und beruhigender Anblick. Angenehm war es, weil es auch Ryuichi schmeichelte, wenn Takuya Yuns Kost nicht verschmähte. Es war bestätigend, weil Ryuichi sich nun ziemlich sicher war, dass er mit seiner Vermutung Recht behalten konnte. Es war beruhigend, weil er wirklich sehr dünn wirkte. Auch Ryuichi war nämlich ein großer Fan von Yuns Kochkünsten. Das war wohlgemerkt aber der einzige Grund, weshalb dieser Teil der Hausarbeit meist auf Yun entfiel.
 

Der übrigens war nicht minder erfreut über Takuyas großen Appetit. Wenn jemand so viel Appetit an den Tag legte, wie beider Rotschöpfe Gast, dann machte es Yun um so mehr Spaß zu kochen, als es ohnehin schon der Fall war. Yun konnte gar nicht genug davon kriegen, Takuya dabei zuzusehen, wie dieser sich durch mehrere Teller aß. Irgendwann tauschte er ein Lächeln mit Ryuichi, als er dabei zu ihm sah. Dieses freudige Lächeln und dazu das leuchten in seinen Augen, wenn er nach noch einem Teller fragte... Beim letzten Teller lächelte Yun verschmitzt, als er Takuya diesen auffüllte. Es war schon faszinierend. Obwohl er so klein war konnte er diese große Menge verdrücken! Doch vielleicht war es nicht ungewöhnlich, denn scheinbar hatte er wohl einige Zeit nichts mehr gegessen. Yun konnte sich so etwas gar nicht vorstellen. Ihm war das Glück beschert, niemals Hunger leiden zu müssen und selbst sein größtes Glück wurde ihm beschert, als Ryuichi sein Geliebter und Liebhaber wurde. Takuya genoss das essen sehr. Es tat so gut, wie der Magen sich füllte! Er bemerkte zwar, wie beide ihn beobachteten, doch durch das Wohlwollen in den Blicken der Beiden und befangen von dem Essen, verunsicherte es ihn nicht mehr zu sehr. Viel mehr reagierte er mit einem dankbaren Lächeln, vielleicht auch leicht rosigen Wangen der Verlegenheit. Bestimmt zwei mal nahm er sich etwas nach, während die anderen Beiden wohl nicht so viel Hunger hatten. Das kam Takuya ganz recht, denn so konnte er sich so richtig den Magen vollschlagen. Es tat so gut, das endlich wieder tun zu können. Als er schließlich geendet hatte, war auch beinahe alles verdrückt.
 

Takuya lehnte sich zurück und pustete fast ein kleines weißes Wölkchen aus, als er sich das (beinahe nicht vorhandene) Bäuchlein klopfte (wobei Ryuichi kichern musste) und genüsslich fiepte: "Uah, bin ich Satt..." Dabei bewies Takuya, dass auch der das Sonnenscheinchenlächeln wunderbar beherrschte. Schließlich kam trotz seiner überwundenen Unsicherheit auch seine gute Erziehung durch und er legte die Handflächen flach zusammen. Dann fiepte er beinahe schelmisch klingend: "Vielen lieben Dank für das gute Essen! Oh je, ich hab' ja das Meiste allein gegessen!" Dann rieb er sich verlegen die Schläfe. Yun kicherte und entgegnete: "Hihi, macht doch nichts! Ich habe extra mehr gemacht und wir hätten sowieso nicht viel gegessen. Wir kamen gerade aus einer Eisdiele... Kannst du immer so viel essen?" Yuns Augen funkelten neugierig, während er fragte. Takuya kratzte sich verlegen an der Schläfe und murmelte etwas verhaltenes, wie: "Na ja, öhm..." Sein verlegenes Grinsen verriet ihn. Takuya war tatsächlich ein recht guter Esser, auch wen er normal so viel dann auch nicht vertilgen konnte. Ryuichi streckte sich und schlug vor: "Was meint ihr, wollen wir uns in das Wohnzimmer setzen?" Dem entgegnete Yun: "Geht ihr Beiden nur! Ich räum schnell das Zeug hier weg!" Takuya blinzelte verwirrt. Er hätte es jetzt für selbstverständlich gehalten, Yun irgendwie hilfreich zur Hand zu gehen. Doch der bestand darauf, den Tisch allein wieder abzuräumen.
 

Ryuichi dagegen entsprach problemfrei Yuns Wunsch mit den Worten: "Na gut, wie du meinst! Wenn Ich dir doch noch helfen kann oder soll, sag mir einfach bescheid!" So stand Ryuichi auf und sprach mit der ihm eigenen, ruhigen Stimme den Gast freundlich an: "Na komm, Takuya! Lass uns zur Couch hinübergehen." Etwas flau im Magen war dem Blondschopf schon, als er Ryuichi zum Wohnzimmer folgte. Dabei viel ihm einmal mehr die Leiter an der Außenseite der Küchenzeile auf. Er sah Neugierig hinauf, sah jedoch nur eine art von Glasverschlag und eine Stoffkante. Was das wohl für ein Raum war?.. Doch darum konnte er sich nicht lange kümmern, denn er musste ja seinem Gastgeber folgen. Dieser steuerte ein sehr großes Sofa an. Ryuichi setzte sich an das der Küche zugewandte Couch Ende und wies Takuya mit einem Lächeln den Platz neben sich. Staunend trat Takuya an das riesige Möbelstück heran. Riesig war nicht einmal übertrieben, denn als er sich neben Takuya setzte, hatten beide ihre Beine lang ausgesteckt. "Das ist ja ein tolles Sofa..." fiepte er leise. Doch trotz aller Begeisterung für das Sofa fühlte es sich schon eigenartig an, so mit ausgestreckten Beinen auf dem Sofa zu sitzen. Ganz zufällig lag Takuyas Blick dabei für einen Moment auf den Beinen Ryuichis. Doch als er sich dabei ertappte, wandte der Blondschopf erschrocken den Blick ab und sah auf seine Eigenen. Ryuichi erklärte sich und Yun mit den Worten: "Du wirst Dich sicher fragen, warum wir dich einfach so mit zu uns nehmen und Dir helfen..." Bei dieser Vermutung schenkte Ryuichi dem Jüngeren ein lächeln. //Allerdings...// dachte Takuya bei sich und nickte.
 

Dann führte Ryuichi seine Erklärung fort: "... Dafür sollte ich dir vielleicht etwas erklären... Also das wichtigste ist: Wir sind nicht nur Vater und Sohn, sondern beide schwul. Eigentlich ist Yun auch nicht mein Sohn, sondern mein Neffe. Und wir sind zusammen, hihi..." Die Augen des Blondschopfes wurden größer und größer. "Schwul..? Z-usammen?" wollte fiepste Takuya am Ende von Ryuichis Erklärung überrascht. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet! Ein schwules Pärchen und die waren auch noch verwandt! Von so etwas konnte man sonst nur in bestimmten Mangas lesen. Dann jedoch versuchte Ryuichi, Takuyas etwaige Unsicherheit zu lindern, mit den Worten: "Aber BITTE Mach' Dir keine Sorgen: Wir haben bestimmt nicht irgend etwas mit Dir vor!" Ryuichi zwinkerte lieb. Takuya hingegen fiepste: "N-Nein, ich denke nichts schlimmes! Wirklich nicht! Ich bin ja au..." In diesem Moment wurde Takuya erschrocken bewusst, was er da sagte. Er schlug sich die Hand vor den Mund und wurde rot. Ryuichi machte große Augen. Dann sprach er mit freundlicher Stimme: "Du bist auch schwul..?" Ein lächeln zierte sein Gesicht. Takuya war schon süß. Und Ryuichi konnte ja verstehen, warum er das geheim halten wollte. Schließlich waren die Meisten schwulen gegenüber nicht gerade freundlich. Das hatten Yun und er auch schon erleben müssen. So sprach er ruhig: "...das ist doch schön, wenn du das schon weißt! Ich hab viel länger gebraucht, bis ich mir das eingestanden habe..." Der Älteste im Raum führte nach einer Gedankenpause fort: "Im Grunde haben wir dich einfach nur dort am Tor spontan sympathisch gefunden. Du hast einfach ein gutes Wesen. Wir neigen einfach zu spontanen Entscheidungen. Da haben wir uns gedacht: Hey, lass uns ihm helfen!" Ryuichi schmunzelte, nachdem er die letzte Aussage beinahe lachend gemacht hatte. Dann sprach er: "Wir fanden Dich einfach interessant und sind neugierig. Was bist Du für ein Mensch? Was machst Du so? Wie kommst Du hier her? Irgendwie machst Du auf mich nicht den Eindruck, als wärst Du schon lange auf der Straße... Du bist irgendwie... zu reinlich! Und dein Betragen ist toll! Kommst Du vielleicht aus gutem Hause?" So hatte Ryuichi ziemlich direkt einen Frageteppich über Takuya ausgebreitet und war gespannt auf dessen Antwort.
 

Bei Ryuichis Frageteppich dann bekam Takuya eine gewisse Röte um die Nase. Wie hatte Ryuichi das alles nur erkannt? Das war für Takuya erstaunlich und faszinierend zugleich. Zudem war Ryuichi sehr charmant, machte Takuya liebe Komplimente und darüber freute der Junge sich. "Danke, das ist lieb..." sprach er in leichter Scham. "A-aber eigentlich komme ich überhaupt nicht aus einem guten Haus... Mein.... Meine Mutter arbeitet als Prostituierte und mein Vater..." Takuya seufzte leise. "...Er ist ein und ein Dieb... Beide trinken und außerdem schlägt er... mich... weil ich ... na ja.... d-du weißt schon!" beschämt kniff Takuya die Augen zusammen und sah hinab. Betroffen hörte Ryuichi zu, während sein Gast ihm das Herz ausschüttete. Er hatte zwar geahnt, dass Takuya ein Ausreißer war, aber dieser Grund schlug auch Ryuichi aufs Gemüt. Bei Takuyas 'du weißt schon' nickte Ryuichi und wisperte: "Weil du schwul bist... Oh je..." Ryuichi bekam ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, weil Takuya seinetwegen spürbar traurig wurde. Der jedoch sprach weiter: "Deshalb bin ich auch abgehauen. N-nicht, weil er mich schlägt, sondern weil die Frau vom Jugendamt gesagt hat, dass sie mich abholt, wenn noch einmal etwas passiert..." Einen Moment schwieg Takuya. Dann hob er den Ärmel seines Shirts auf der linken Seite hoch und den Arm etwas an. "D-Da hatte ich einen blauen Fleck und meine Sportlehrerin hat das Jugendamt eingeschaltet. Die hätten mich abgeholt. Das weiß ich. Aber das will ich nicht! Ich will frei sein!" Takuya hatte längst begonnen zu zittern.
 

Der Jüngere der beiden Gastgeber hatte in Windeseile den Tisch abgedeckt, den gröbsten Abwasch gemacht. Auch Yun empfand Mitleid für den Blondschopf. Wieso mussten die süßesten und liebsten Menschen immer unter so unwürdigen Bedingungen leben? Warum mussten sie so viel Leid ertragen? Yun seufzte traurig. Er wollte Takuya helfen, doch wusste einfach nicht wie. Ryuichi legte ihm seufzend einen Arm um die Schultern und wisperte: "Tut mir leid... ich wollte dir nicht weh tun! Ich dachte mir zwar schon, dass Du irgendwo ausgerissen sein musstest, aber wenn ich Das geahnt hätte..." Ryuichi meinte es gut, doch Takuya wuchs ein heftiger Kloß im Hals, als er die lieben Worte Ryuichis vernahm. Er wollte unbedingt an sich halten, doch vor ihm türmte sich ein Berg aus Emotionen auf, den er nicht würde bezwingen können. Mit dem Mut der Verzweiflung versuchte Takuya es dennoch und sprach, während ihm schon Tränen in die Augen stiegen: "Ach nein, mach Dir keine Sorgen, Du kannst ja nicht wiss..." Als Takuya bemerkte, wie ihm beim letzten Wort die Stimme bröckelte, stoppte er kurz, schluckte einen Schluchzer hinunter. Dann versuchte er es erneut: "w-w-wi..." doch er scheiterte kläglich und begann leise zu schluchzen." Takuya mochte aus zerrütteten Verhältnissen kommen, doch er hatte immerhin eine Art geregeltes Leben und war das erste Mal seid zwei Wochen wieder in einem Haus, trug saubere Kleidung und hatte gegessen. Und dann war da noch dieser Mann, bei dem der junge sich verstanden fühlte, wirklich verstanden... Das alles war einfach zu viel für den Jüngsten im Raum. Yun, welcher gerade über die Arbeitsplatte wischte, rutschte das Herz in die Hose, dann drehte Yun sich um. Als Ryuichi sah, wie Takuya trotz aller Anstrengung die Fassung verlor und zu schluchzen begann, bekam er starkes Herzklopfen. Takuya war ein so sanfter, lieber und ehrlicher Mensch... Es tat Ryuichi in der Seele weh, dass der Junge so leiden musste und immer noch alles in sich hinein zu fressen versuchte.
 

Ryuichi wusste nicht genau was Yun an seiner stelle getan hätte, doch empfand es als das einzig Richtige, das Folgende zu tun: Ryuichi rückte ein wenig näher an den Blondschopf heran, drückte Takuya sanft an seine Brust und legte die freie Hand über seinen Kopf, strich ihm sanft darüber. Dabei sprach er Takuya gut zu: "Ist schon okay... Weine nur... Das tut manchmal gut, einfach loszulassen..." //Gute Idee, Papa...// dachte er bei sich und ließ diese im Grunde unnütze Arbeit (immerhin war die Küche doch sauber) einfach liegen um zu Ryuichi und Takuya zu gehen. Als Takuya spürte, wie Ryuichi an ihn heran rückte und ihn schließlich einfach so in den Arm nahm, war es für ihn einfach zu viel. Nur zu gern nahm die verletzte Seele des jungen Mannes das Angebot des Älteren an. So begann Takuya, sein Gesicht in Ryuichis Brust zu vergraben und weinte ungehemmt. Ryuichi ahnte ja nicht, wie gut es Takuya tat, sich einfach mal ausweinen zu dürfen. Es war Takuya für den Moment auch vollkommen egal, wie er dadurch wirkte! Yun trat um den Tisch herum, schenkte Ryuichi, der ihm besorgt entgegen sah, dabei ein sanftes Lächeln und setzte sich auf die andere Seite, neben Takuya. Der zuckte zunächst zusammen, doch Yun beruhigte ihn, indem er sich ein wenig an Takuya anlehnte und ihm über den Rücken strich. Ryuichis Worte passten besser als die vielzitierte Faust aufs Auge. Takuya fühlte sich unglaublich geborgen und schaffte es einige Momente später tatsächlich, sich zu beruhigen. So hielt Ryuichi ihm ein Taschentuch hin. Der Jüngste nahm es an und sah beschämt zwischen Ryuichi und Yun hin und her. Dann schnaubte er in das Papiertuch und wurde darüber rot. Schließlich wisperte er: "Und das so kurz vor meinem Geburtstag..." Ryuichi fragte interessiert nach: "Dein Geburtstag? Wann ist denn der? Und darf ich fragen wie alt Du wirst?" Takuya musste trocken schlucken. Er hatte nicht so recht realisiert, aber scheinbar hatte er gerade offenbart, dass sein Geburtstag kurz bevorstand. Schüchtern sah er zu Ryuichi auf, dann zu Yun. Beide musterten ihn neugierig.
 

So wisperte er leise: "M-Mein Geburtstag..? D-Der ist... m... morgen... Ich werde 18..." Yun fiepste erfreut: "Echt? Morgen? Das ist ja toll, ich hab auch morgen Geburtstag, meinen 20.! Dann feiern wir zusammen!" Im Gedanken fiepte er noch: //Oooch... Süße 18 wird er!// Yun fand: //So sieht er auch aus!// Am liebsten wollte Yun den süßen Blondschopf hier behalten! Er mochte ihn wirklich sehr! Takuya war mit so viel Zuwendung durch die zwei Gastgeber überfordert und fragte schüchtern: "Ihr seid so lieb... so wahnsinnig lieb... Warum nur..?" Ryuichi lächelte sanft, ehe er wispernd meinte: "Nun mach Dir keine Gedanken... Ich habe es Dir doch gesagt: Wir haben dich beide lieb gewonnen, schon als wir dich dort vor dem Tor sahen!" In seinen Augen funkelte es ehrlich, dann sprach er: "Du bist so süß und lieb... ich finde, Dich muss man einfach gern haben! Man möchte Dir einfach helfen!" Nun wandte er sich Yun zu: "Ich hätte auch schon eine Idee wie... Yun, kommst du mal mit vor die Tür? Ich möchte dich etwas fragen!" Wieder mit Blick auf Takuya sprach er: "Du wartest bitte hier - es dauert auch nur einen Moment!" Gemeinsam mit seinem Geliebten trat Ryuichi vor die Tür auf die Terrasse. Als Ryuichi weiter sprach, war der Blondschopf zutiefst gerührt darüber, dass Ryuichi ihm so lieb schmeichelte. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte und konnte darüber nur erröten. Doch als Ryuichi andeutete, dass er Takuya tatsächlich helfen wollte, sah er leicht verdattert zu dem Größeren hinauf. Als beide vor die Tür traten und über irgendetwas sprachen, sah er nur nervös und unsicher in die Richtung der Beiden, konnte aber nicht verstehen, worüber sie sprachen. Unruhig saß Takuya da und sah, wie die beiden draußen ein ernsthaftes Gespräch zu führen schienen. Hatte das mit Ryuichis Idee, die er nicht ausgesprochen hatte, zu tun..? Doch wie wollten sie ihm helfen? Geld von ihnen annehmen wollte Takuya nicht. //...auf keinen Fall!// bestimmte er für sich im Gedanken. Aber wenn es so wäre, dann hätten sie ihn doch von Vornherein einfach nur mit Geld abspeisen und loswerden können. Doch andererseits sagten sie, dass sie ihn mochten... Was war es also, was Ryuichi im Kopf hatte..? Doch all diese Nachdenklichkeit wich von dem Blondschopf, als er beobachtete, wie sich dieses in seinen Augen wunderschöne Paar da draußen umarmte. Doch noch mehr zog ihn diese kurze Berührung der Lippen dieses Paares in ihren Bann. Was er niemanden verriet: Takuya sehnte sich danach, seine Gefühle für einen Mann, den er lieb hat, ausleben zu können. Er sehnte sich nach Freiheit, wie diese Beiden sie genossen. Doch er hatte viel zu viel Angst, sich dazu zu bekennen... Wie Takuya sie doch beneidete... Sie hatten den Mut und sie standen dazu. Und das, obwohl sie doch Vater und Sohn waren! Nervös und ängstlich beobachtete Takuya die beiden, wie sie wieder durch die Tür in die Wohnung traten und sich vor dem Couchtisch aufbauten.

Ein Leben zu Dritt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Liebe lernen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vertrauen lernen

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Faszination

Eines Nachmittags, als Takuya und Yun mal wieder im Whirlpool saßen - Ryuichi war gerade wieder in Richtung Haupthaus verschwunden - nutzte Takuya die Chance, um mit Yun über seinen Wunsch zu reden, denn der war nicht ohne. "Du... Yun?" begann er. "Hm?" murmelte Yun die Bestätigung, dass er Takuya zuhörte. Dabei hatte er die Augen weiter geschlossen. "Ich glaube, ich habe meinen Wunsch, aber... ich hab Angst davor, ihn mir zu wünschen..." Jetzt war Yun doch neugierig. Er öffnete die Augen und sah zu Takuya hinüber. Dann fragte er nach: "Warum denn? Was wünscht Du Dir denn?" Yun konnte sich nicht vorstellen, was für einen Wunsch Takuya haben konnte, dass es ihn ängstigte, ihn zu äußern. Takuya sah bedrückt auf das sprudelnde Wasser, ehe er ängstlich begann: "Yun, b-bitte glaub mir, dass ich Dich nicht ausschließen will! Ich..." Er seufzte so schwer, dass schon fast ein schluchzer daraus wurde. "...ich denke schon lang darüber nach..." - "Worüber denn..?" fragte Yun nach. Takuya sah mit flackernden Augen in die Lieben großen Augen Yuns. Dann gestand er: "Ich habe lang mit dem Gedanken gespielt, wie Ryuichi sich wohl verhalten würde, wenn wir mal gänzlich allein währen... Worüber würde er reden... wie würde er sich mir gegenüber verhalten? Und... Wie würde er mit mir umgehen, wenn... naja du weißt schon..." Yun schmunzelte. Takuya war es noch immer unangenehm den Sex in Worten in den Mund zu nehmen. Dann fragte er einfach nach: "Warum bittest du ihn nicht einfach mal darum?" Takuya sah Yun verständnislos entgegen und fragte: "Und was ist mit Dir? Dich lassen wir dann ja völlig aussen vor! Es währe so, als ob ich mich zwischen Dich und Ryuichi drängen würde!" //Jetzt verstehe ich!// schoss es Yun durch den Kopf. Er hatte sich gefragt, wo das Problem war, aber nun begriff er: Takuya hatte noch immer das Gefühl, sich den zweien aufzudrängen. Er schien sich noch immer nur als Gast zu fühlen... Für Yun war das völlig unverständlich, denn sowohl Ryuichi als auch er könnten sich ein Leben ohne Takuya nicht mehr vorstellen! Er gehörte zu ihnen, gehörte zur Familie! Er legte eine Hand auf die Schulter Takuyas und sah ihm in die Augen, als der erschrocken aufsah. "So ein Blödsinn!" sprach Yun fest. Doch sofort wurde er wieder sanft und lieb wie immer: "Ryuichi und ich lieben Dich! Siehst du Das denn nicht? Du gehörst zu uns und wenn wir mal mit jemandem allein reden wollen war es doch noch nie ein Problem!" Takuya sah betroffen nach unten. "Ja aber...." wollte er beginnen, doch Yun unterbrach ihn mit den Worten: "Was, 'aber'?" Einen Moment herrschte Stille. Da Takuya nicht wagte zu reden, sprach Yun: "Ehrlich, Taku-chan... frag ihn... Wenn du mit ihm allein sein willst, dann wird er mit Dir in einem Hotel übernachten und ihr könnt die Nacht so richtig für euch sein! Ich habe nichts dagegen! Wirklich nicht! Mir müsstest Du nur eines versprechen..." Wortlos und mit traurigen Augen sah Takuya auf. Dann sprach Yun es aus: "Du musst mir alles davon erzählen! Ich währe wahnsinnig neugierig, wie er sich wohl verhällt..." Diese Worte schloss er mit einem Zwinkern. Takuya wischte sich die Tränen aus dem puterrot gewordenen Gesicht. Dann sah er scheu in die Augen Yuns und fragte schüchtern nach: "Ist... Das denn wirklich okay für Dich?" Yun lächelte sanft, strich Takuya über das erhitzte Gesicht. Dann wisperte er: "Aber ja... keine Sorge, den einen Abend kann ich auch allein verbringen! Es ist ja nicht so, als könnte ich mich nicht allein beschäftigen!" Dabei zwinkerte er spitzbübisch. "Ach, eins fällt mir noch ein..." merkte er mit einem Mal auf. "W-was denn?" fragte Takyua ein wenig erschrocken. "Ich hab eine Vermutung, was passieren könnte, wen ihr allein seid..." Takuya musste schlucken, weil das so viel- und nichtssagend zugleich war. "Und was?" fragte er vorsichtig nach. Yun kratzte sich and er Wange und sah kurz nachdenklich an die Decke. Dann begann er: "Naja... weißt du... es gibt da etwas, was er Dir noch nie gesagt hat... Damals, bevor Ryuichi und ich das erste Mal Sex hatten, da haben wir uns schon einmal gesagt was wir uns wünschen würden. Weißt du das..?" Taku schüttelte den Kopf. Yun lächelte verschmitzt und sprach es aus: "Er hat sich auch schon vorgestellt, wie es währe, passiv zu sein. Ich trau mich aber nicht, aktiv zu sein... verstehst du was ich meine?" Auf der Stelle wurde Takuya tief rot. Nach einem Moment fiepste er schließlich sehr hoch: "Du meinst, er könnte mich fragen mit ihm zu..!!?" Yun jedoch zuckte die Schultern und meinte daraufhin: "Wer weiß... ich könnte es mir zumindest vorstellen... Ehrlich gesagt frage ich mich, warum er Dich bis jetzt noch nie gefragt hat, hihi..." Takuya war platt. Er wusste einfach nicht, was er darauf sagen sollte. Im Grunde wusste er, dass er konnte. Doch war sein Respekt und seine Bewunderung für Ryuichi so groß, dass er von sich aus nie auch nur auf die Idee gekommen währe! Von sich aus würde er einen solchen Wunsch nie hegen. Nicht, dass Ryuichi nicht sexy währe, aber... "Der Gedanke ist igendwie absurd..." sprach Takuya aus. Nachdem er ungläubig den Kopf geschüttelt hatte, erklärte er sich: "Ich meine... Ryuichi ist ein so toller Seme... Also ich weiß nicht... Er... Er müsste mich schon... danach fragen... also darum bitten... uhm... aber..." Nachdem er sich am schluss in Stammelleien verirrt hatte, platzte es schließlich aus ihn heraus: "Ich kann mir das nicht vorstellen!" Yun kicherte darauf hin und antwortete lieb: "Hihi, ich auch nicht! Papa ist irgendwie nicht der Typ für sowas, denk ich mir immer. Und trotzdem tut er immer wieder Sachen, mit denen ich nie gerechnet hätte! Wusstest Du, dass er mal ein begeisterter Partygänger war?" Takuya machte große Augen. "Ehrlich?" fragte er erstaunt nach. "Ja!" antwortete Yun. "Der hat damit erst aufgehört, nachdem er und ich eine weile zusammen waren... Eigentlich genau nach dem Abend mit den beiden Mädels..." Taku nickte verstehend "Hikari und... äh... Konoka, richtig?" fragte er nach. "Ja, genau die!" bestätigte Yun. "Ich glaube, er wollte, dass so etwas wie mit den beiden nie wieder passiert..." mutmaßte der Rotschopf schließlich. "Ich kann mir das immer noch nicht so richtig vorstellen... ihr beide und Frauen..." murmelte Takuya. "Mir selber kommt das mitlerweile wie ein komischer Traum vor..." antwortete Yun. "Meinst du es denn wirklich ernst... Ich meine, dass ich Ryuichi... d-darum bitte..?" wollte Takuya noch immer verunsichert schließlich wissen. Doch Yun ließ keinen Zweifel daran, als er direkt antwortete: "Klar meine ich Das ernst! Ich meine, hihi.. du sollst ja auch mal erleben dürfen, wie Papa so ist, bei einem Date..." Da die zwei keine Geheimnisse vor einander hatten, wusste Takuya auch von den Dates, die Ryuichi und Yun hin und wieder gehabt hatten. So kommentierte er schüchtern: "Hoffentlich tut er nicht so etwas, wie mit Dir..." Yun lachte leise und meinte: "Du meinst das mit dem Riesenrad? Ich glaube nicht... Papa weiß so gut wie ich, dass Du so etwas nicht mögen würdest. Er würde Dich nie so in Verlegneheit bringen, da bin ich mir sicher!" Schließlich knuddelte Yun seinen Freund lieb durch. Der fiepte leise: "Dein Wort in Gottes Ohr..." Doch der meinte energisch: "Und selbst wenn, dann würde er nie etwas tun, was du nicht willst! Dann sagst du ihm Das und das Thema ist erledigt, ganz sicher! Außerdem ist es Herbst... da kann man sowas nicht mehr machen!" So schenkte Yun Takuya ein aufmunterndes Lächeln und fragte schließlich: "Na, komm, gehen wir rüber?" Takuya wusste natürlich dass Yun ihn zu Ryuichi bringen wollte, um ihn zu fragen. Er seufzte leise und sagte schließlich nervös... "Ist Gut... Aber ehrlich, Yun, Dich lie..." Der Rotschopf hielt ihm zwei Finger vor den Mund und wisperte leise: "Ich weiß..." Lang sahen sie sich in die Augen, ehe Yun schließlich den ersten Schritt machte, aufstand und Handtücher für sich und Takuya organisierte. Beide trockneten sich (mehr oder weniger selbst) ab und zogen sich schließlich wieder an. Zwar war es dank Frühherbst nicht wirklich kalt draussen, aber es war nun auch nicht mehr das Wetter, bei dem man nackt draussen herum turnte. So ging es hinüber zu Ryuichi, ins Haupthaus.
 

Ryuichi hatte gerade ein kleines Nickerchen auf der Couch gemacht und war aufgestanden, um sich etwas zu trinken zu besorgen, als die Beiden durch die Gartentür traten. "Hey, ihr Zwei - wollt ihr auch etwas zu trinken?" fragte er mit dem ihm eigenen, charmanten Lächeln. Takuya war schüchtern und nickte mit einigem Zögern, wohingegen Yun sofort freudig einwilligte: "Ja gerne, Papa!" Auf Takuyas Reaktion hatte Ryuichi nicht sofort reargiert, sie aber sehr wohl bemerkt. //Was wohl mit Taku los ist...// Ryuichi ging zum Kühlschrank und machte sich und den zwei Jüngeren je einen Kiba. Ryuichi stellte sich dabei sehr geschickt an, so dass ein hübscher Stufeneffekt entstand. Die zwei Jüngeren unterdess nahmen am Wohnzimmertisch platz. Ryuichi hatte dabei beobachten können, dass Takuya ziemlich unsicher und unruhig wirkte, während Yun ihn offensichtlich zu beruhigen suchte. //Irgend etwas liegt hier doch in der Luft...// dachte Ryuichi bei sich. Nun hatte er den Braten eindeutig gerochen, doch Ryuichi wusste, dass er in diesem Fall nicht mit der Tür ins Haus Fallen sollte. Was bei Yun funktionierte, führte bei Takuya eher zum Gegenteiligen Ergebnis. So unterschiedlich waren die Menschen eben... Ryuichi nahm zwei der Gläser zur Hand und ging langsamen Schrittes zu den zweien und stellte ihnen das ihre Glas hin. "Bittesehr..." wisperte er mit ruhiger, liebevoller Stimme. "Dankeschön..." miepte Yun lieb und zuckersüß zurück. Takuya brachte nur ein leises, unterdrücktes Quieken zustande. Ryuichi wuschelte dem Blondschopf durch die Haare und ging zurück zum Küchenschrank, wo er sich das seine Glas nahm. Dann drehte er sich um und kehrte zu den zweien zurück. Wieder einmal saß Takuya zwischen Yun und Ryuichi - ein eigentümliches Dejavous, wenn man bedachte, worum es bei dem, was dem Blondschopf auf dem Herzen lag, gehen sollte. "Na, habt ihr zwei genug geplanscht?" fragte Ryuichi mit sanftem Tonfall nach. Diesmal war es Yun, der den kleinen Schubs - dieses Mal für Takuya - in die richtige Richtung gab, als er antwortete: "Ja, aber wir hätten auch noch länger gekonnt, hihi. Deshalb sind wir also nicht hier..." Ryuichi hatte sich zurück gelehnt und dabei einen Arm auf der Rückenlehne platziert. und seinen Kopf auf an die Faust gelehnt. Er lächelte, nachdem er gerade an seinem Glas genippt hatte und fragte ruhig nach: "Ach so? Worum geht es denn dann?" Dabei beäugte er die zwei kleineren mit einem fragenden, behutsam wirkenden Blick. Als in der ersten Sekunde keine Antwort kam, stubste Yun Takuya von der seite an. Der saß da, mit dem Glas verkrampft in beiden Händen und starrem Blick darauf. Als er angerempelt wurde, miepte er leise und erschrocken. Dann sah er zuerst ängstlich zu Yun, dann scheu zu Ryuichi. Der bemerkte sofort, wie wichtig diese Frage (worum es ihm auch gehen mochte) dem Blondschopf sein musste. So löste er die Faust von seinem Kopf, breitete sie zu einer Flachen Hand aus und ließ sie hinter Takuyas Rücken Wandern. Sanft ergriff Ryuichi Takuyas Schulter und drückte ihn ein wenig an seine Seite. Dabei wisperte er mit einem einerseits beruhigenden, andererseits scherzenden Tohnfall: "Hey... Taku-chan... Ich bins doch nur, der Ryu-chan, hier..." Takuya musste leise lachten, dann wurde er rot. Ryuichi wurde das Gefühl nicht los, dass es hier um ihn selbst ging. "Hab ich irgend etwas falsch gemacht?" fragte er Yun. Der gab lachend zur Antwort: "Nein, ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil!" Nun sah auch Takuya zu Ryuichi auf. "D-Du, Ryu-chan... ich... uhm... habe da eine... Bitte..." wisperte er schließlich leise. "Eine Bitte also... frag ruhig!" kam lächelnd die Antwort des Ältesten des Trios.
 

Takyua sah mit großen, nervösen Augen zu Ryuichi hinauf. Sie begannen zu zittern, dann sah er zu Yun und fiepste: "Yun, ehrlich, ich... Uah?" Yun hatte ihn in den Schwitzkasten genommen und über den Kopf gerubbelt. Dabei fiepte er fröhlich: "Hey, nu komm, mach!" Takuya fiepste leise, dann sah er zu Ryuichi. Der Lächelte weiterhin lieb, ließ sich von seiner Verwirrung über das Hin und Her nichts anmerken. Takuya atmete tief durch. Dann schüttete er Ryuichi sein Herz aus: "Ryu-chan, ich... uhm... Ich habe meinen Wunsch... Und... also... uh... seit wir.. also... zusammen sind... wir drei... d-da hab ich... dich immer ganz doll bewundert..." //Mann, was rede ich hier für eine Scheisse??// schimpfte Takuya sich im Gedanken aus. Ryuichi fühlte sich geschmeichelt, was man ihm hinterschwellig ansehen konnte, doch er sagte nichts und hörte weiterhin zu. Takuya sprach: "Und irgendwie... ist es sehr... aufregend, wenn Du lieb zu mir bist und ich mag es sehr, wie du zu mir bist... aber mir ist da etwas aufgefallen... Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber... irgendwie glaube ich... dass Du mit mir anders umgehen würdest, w-wenn wir alleine wären..." - "Aha?" kam es von Ryuichi. Takuya jedoch sprach weiter, denn er wusste, dass er beider ersten Unterbrechung kein Wort mehr heraus bekommen würde: "...und ich frage mich die ganze Zeit, wie das wohl währe... wenn... wir... also... Ich... Würdest..." schon wieder drohte Takuya in Stottereien zu versinken. Doch er nahm allen Mut zusammen und fragte jetzt einfach: "Würdest Du mit mir ausgehen?" Auf der Stelle wurde Takuya tiefrot und sah auf seine Knie. Ryuichi hate bei den Worten Takuyas heftiges Hertklopfen bekommen. "Mit Dir..?" wollte er nachfragen. Doch dann kam noch eine zweite Frage: "Nur wir zwei?" Dann sah er verwundert zu Yun. "Hast du es gewusst?" fragte Ryuichi den Rotschopf Der Nickte fröhlich. Takuya traute sich keine Regung mehr. Ryuichi sah Yun fragend in die Augen. Doch der wisperte sogleich: "Also ich habe nichts dagegen...." Doch davon war Ryuichi schon ausgegangen. So sah er liebevoll zu Takuya, löste seine Hand von dessen Schulter und führte die Andere zum Kinn des Blondschopfes. Sanft hob er es an und sah ihm in die Augen. Takuya war kurz davor, vor Angst zu weinen. Doch soweit ließ Ryuichi es nicht kommen. "Hey... Shhhhh... Süßer... Du hast doch Yun gehört... Also soll es an mir doch nicht scheitern, mein Kleiner..." Takuya schluckte schwer und ihm rollte eine Träne der Erleichterung über die Wange. Erleichterung darüber, dass Yun recht behalten hatte. Ryuichi küsste sie ihm weg und fragte: "Und darum hast Du dir so viel Stress gemacht?" Nun wimmerte Takuya: "Jaaa.... Weil ich Yun doch nicht ausschließen will..." Ryuichi jedoch entgegnete daraufhin: "Wie heißt es doch so schön: Was du liebst, das lasse gehen. Kommt es zu Dir zurück, hast Du es nicht verloren, kommt es nicht zurück, hast Du es nie besessen!" Dann zwinkerte er lieb. Yun mischte mit: "Genau das hab ich Dir auch sagen wollen. Ich liebe euch alle Beide und weiß, dass ihr mich liebt. Also warum sollte ich mich ausgeschlossen fühlen? Den einen Abend kann ich mich auch allein beschäftigen..." Ryuichi lächelte: "Und wir zwei beide gehen dann eben irgendwohin aus und kommen dann am nächsten Morgen wieder. Ich wüsste sogar schon etwas... hihi" Nun knuddelten beide Rotschöpfe Takuya erst einmal lieb und herzhaft durch. Sie fanden es alle Beide wahnsinnig süß, wie viel wert Takuya auf Gerechtigkeit legte. Doch immerhin bestand so eine Beziehung zu Dritt doch immer aus Kompromissen! Der Blondschopf fiepste leise, nachdem er dass mit Glück im Herzen verinnnerlicht hatte: "Ich liebe Dich, Yun... u-und ich liebe Dich, Ryu..."
 

Es war ein Freitagabend - der nächste Tag - als Ryuichi sein Versprechen erfüllen wollte. Den ganzen Tag hatte Takuya mit Yun geschmust. Sie waren quasi unzertrennlich, ganz einfach, weil er noch immer ein schlechtes Gewissen hatte, weil Yun zuhause bleiben würde. Für Takuya gehörte Yun einfach dazu und auch wenn Ryuichi ihn garantiert problemlos ganz einnehmen würde, so fand er seinen Wunsch sehr egoistisch. Yun unterdess hatte sich mitlerweile auf 'sturmfreie Bude' eingestellt und dachte garnicht so ernste Gedanken wie der Blondschopf. Er war eigentlich nur neugierig, was Takuya wohl zu erzählen haben würde, wenn sie am nächsten Morgen wieder da sein würden. Für den Abend hatte Yun sich schon den einen oder anderen, tollen Film ausgesucht, von dem der 18-Jährige wusste, dass Ryuichi ihn eigentlich nicht so mochte. Er hätte ihn auch mit Takuya gucken können, doch tagsüber hatten sie sich stets anders beschäftigt, so dass für Filme garkeine Zeit blieb und sie meist auch nicht daran dachten, einen zu schauen. Der Abend hingegen war einfach die Zeit, die sie immer mit Ryuichiverbrachten, um mit ihm zu schmusen und ihn von Kopf bis Fuß zu verwöhnen. Da einen Film zu gucken der für Ryuichi nichts war währe natürlich Blödsinn gewesen! Ryuichi übrigens hatte den ganzen Tag nach einem passenden Restaurant gesucht. Er fand einen Italiener mit Blick auf die Tokyoter Bucht, bei dem er früher bereits mit Yun essen gewesen war. Ganz in der Nähe dieses Restaurants fand sich eines seiner Lieblingshotels mit großen Suiten, wo jeder Raum - auch das Schlafzimmer - einen tollen Blick über die Bucht, auf die im Grunde überall beeindruckende Skyline der Metropole bot. Das Beeindruckenste war aber wohl der Whirlpool, denn der stand in dem Bad ebenfallls vor einem Panorama Blick. Es gab in einem Schrank Teelichte und Ryuichi hatte bereits feststellen können, dass man mit ihnen eine tolle Atmosphäre schaffen konnte. Ryuichi war schon wahnsinnig aufgeregt. Bisher war es ja nur Yun vergönnt, mit Takuya allein zu sein und wo er nun die Möglichkeit hate, wollte Ryuichi es auch auskosten! Er wusste, dass er sich um Yun keine Sorgen zu machen brauchte. Er kannte seinen Sohn und hatte ihn schon oft allein lassen können. Außerdem schätzte er Yun nicht so ein, dass er eifersüchtig werden oder sich ausgegrenzt fühlen könnte. Dafür war Yun zu selbstbewusst. Viel mehr konnte Ryuichi sich vorstellen, dass die zwei Jungs irgendwann noch einmal zusammen ausgehen würden. Und wer weiß... bestimmt würde Yun sich auch über ein Date mit ihm freuen! Doch first things first: Nun standen Ryuichi und Takuya bei Yun und knuddelten ihn noch einmal ganz lieb durch, ehe sie winkend zum Auto gingen. Yun winkte fröhlich zurück und miepte: "Viel Spaß, Ihr Zwei! Bis morgen!" Takuya war ein wenig mulmig, nun da er mit Ryuichi in einem der Sportwagen saß und dieser den Motor anließ. Er sah zu Yun der immer noch fröhlich an der Haustür stand. Als Ryuichi los fuhr winkte Takuya Yun heftig zu, bis sie schon um das Grünzeug, welches die Einfahrt verdeckte, herum gefahren waren. Dort jedoch hielt Ryuichi jedoch plötzlich an und zog Takuya zu sich. Der quiekte überrascht und ehe er es sich versah, küsste Ryuichi ihn intensiv und langanhaltend. Dabei wurde Ryuichi immer sanfter und behutsamer, bis er sich wieder von Takuya löste. Takuya war hin und weg bei diesem Kuss und konnte nicht anders, als ihn zu erwiedern. Beinahe vergessen waren seine Sorgen um Yun. Wenn Ryuichi so liebevoll mit ihm umging, konnte Takuya alles um sich herum vergessen. Ryuichi lächelte behutsam und wisperte ruhig: "Du sahst so bedrückt aus. Ich möchte aber, dass Du dich freust... Immerhin gehen wir das erste Mal mit einander aus!" Ein neckisches Zwinkern wurde an diesen Satz gehangen. Takuya sah in Ryuichis Augen und konnte nicht verhindern rot anzulaufen. Der Lächelte sanft, wuselte ihm durch die Haare, öffnete per Knopfdruck das Gatter und fuhr mit Takuya los.

Neugierde

Takuya bekam im Auto an Ryuichis Seite zunächst kein weiteres Wort heraus und leuchtete nur 'fröhlich' vor sich hin. Das blieb Ryuichi natürlich nicht verborgen. Der Ältere schmunzelte ab und an kaum merklich. Nach etwa drei Minuten Fahrt versuchte Takuya irgendwie ein Gespräch aufzubauen. "Uhm... w-wo möchtest Du eigentlich mit mir hin?" wollte der Blondschopf wissen und sah schüchtern zu Ryuichi hinauf. Der schenkte Takuya ein lächeln, welches das Herz des Blondschopfes erwärmte. Dann sprach er: "Ganz in der Nähe hab ich ein Tolles Hotel entdeckt. Da gibts Suiten mit einem Tollen Panoramablick auf die Tokyoter Bucht! Ich hab heute Morgen schon angerufen und eine für uns zwei reserviert!" Takuya bekam große Augen. Den Begriff 'Suiten' assoziierte er mit James Bond Filmen. So wusste er auch: "Die sind doch wahnsinnig teuer!" Ein wenig schockiert sah Takuya den Älteren an. "Das währ doch nicht nötig gewesen!" fiepste er doch Ryuichi nickte energisch aber freundlich lächelnd und entgegnete: "Oh Doch! Hör mal, wenn es um Dich geht, schau ich doch nicht aufs Geld..." Takuya errötete einmal mehr. "Du bist so lieb..." fiepselte er gerührt. Ryuichi entgegnete mit sanfter Stimme: "Und Du bist wahnsinnig süß..." Gerade hier hielten sie an einer Ampel. Ryuichi beugte sich kurz zu Takuya hinüber und gab ihm einen sanften Kuss. Takuya bekam eine heftige Gänsehaut und versank ohne dass er es bewusst gesteuert hätte in diesem Kuss, den er und Ryuichi einander gaben. "Ich liebe Dich..." wisperte der Ältere schließlich, wobei er in den Augen des Blondschopfes versank. Takuya erschauerte. Erstaunlicher Weise löste Ryuichi genau im Richtigen Moment den Blick, als die Ampel nämlich im Begriff war, auf Grün zu schalten. Genau in dem Moment wisperte Takuya gerade: "Und ich liebe Dich..." Der Mann da am steuer war ungeheuer charismatisch. Takuya konnte sich Ryuichis Charme einfach nicht entziehen. Überhaupt wurde der Blondschopf im Moment von den vielen Eindrücken komplett überrumpelt. Denn schon kurze zeit später hatten sie das Hotel erreicht. Nie zuvor hatte Takuya eine derart überwältigende Fassade erblickt. Es war ein Hochhaus in sehr modernem und überaus elegantem Stil, welches unweit der tokyoter Bucht stand. "Oh mein Gott..." fiepte Takuya, als er ausstieg. Ryuichi grinste, stiefelte um das Auto herum und legte einen Arm um Takuyas Schulter. "Na komm, schauen wir uns unser Zimmer an, hm?" Die Tasche hatte Ryuichi aus dem Kofferraum genommen und um die Takuya abgewandte Schulter gehängt. Ryuichis Hand wanderte hinter Takuyas Rücken und in der Art schob er den Blondschopf ein bisschen in die richtige Richtung, ehe sie die Empfangshalle betraten. Selbstsicher (um nicht zu sagen selbstverständlich) trat Ryuichi an den Schalter, grüßte Freundlich und ließ sich den Schlüssel geben, mit der Bitte "Kein Page, bitte... Die eine Tasche trage ich selbst." als Ryuichi nämlich bemerkte, dass der Manager einen heran winkte. Damit machte er der Dame an der Rezeption auch klar, dass er für die Dauer seines Aufenthalts kein Personal in und um das Zimmer herum wünschte. "Ich verstehe..." kam es von ihr. "Wennn sie etwas wünschen..." wollte sie beginnen, doch Ryuichi beendete den satz mit charmantem, freundlichen Tonfall: "...Werde ich mich selbstverständlich vertrauensvoll an Sie wenden. Vielen Dank! Einen guten Abend, wünsche ich ihnen noch!" Takuya unterdess hatte von dieser Absprache nichts mit bekommen. Er war noch immer zu sehr beeindruckt vom Ambiente dieses Empfangssaales. So fiepste er kaum hörbar, als Ryuichi ihn schließlich mit sich in richtung Fahrstuhl zog. Im Fahrstuhl angekommen quiekte er - gott sei Dank nich im Beisein Anderer: "Oh mein Gott! Das ist ja ein Palast! U-Und Das nur für eine Nacht?!" Ryuichi lachte hell und klar, dann wuschelte er Takuya wieder einmal durch die Haare. "Freu Dich doch einfach darüber!" Sanft und ruhig wurde Ryuichis Stimme, als er noch anfügte: "Ich würde alles dafür tun, dass diese Nacht unvergesslich für Dich wird..." Takuya wurde tiefrot und sah zu Boden. Doch eins hatte Ryuichi noch auf der Zunge: "Ich hoffe, Du magst italienisch. Das Restaurant hat einen tollen Blick auf die Bucht!" Die rote Ampel sah auf und miepte schließlich: "Oh ja! Ich LIEBE italienisches Essen!" Ryuichis Gesicht hellte sich ein wenig mehr auf. Dann sprach er: "Dann haben wir ja das Ziel für unser Date, hm?" Takuya nickte, obgleich er noch immer ein gutes Stück errötet war. Doch er war nun einmal wahnsinnig verliebt in den Größeren. Und auch wenn er im Moment daran nicht dachte, so galt gleiches natürlich auch für Yun. In Ryuichis Fall jedoch, war es etwas Besonderes, weil es das erste Mal war, dass er sich gestattete, so für Ryuichi zu fühlen. Schließlich waren sie oben angekommen. Die Suite, die Ryuichi ihnen gebucht hatte, lag im obersten Stockwerk, also auf Etage 21. In so luftiger Höhe gab es kaum noch andere Gebäude im Sichtfeld und in der Nähe gar kein Einziges, so dass man eine wunderbare, weit schweifende Aussicht hatte. Das durfte auch Takuya erleben, als Ryuichi die Tür zu ihrer Suite öffnete.
 

Doch zunächst fühlte Takuya sich einfach nur von ihrer Übernachtungsmöglichkeit überfordert. Es gab nicht nur einen Raum und ein Bad, nein! Hinter einem Flur sah man eine Art von Wohnzimmer mit zwei Liegesesseln vor einem grandiosen Panoramafenster. Der Flur entstand durch ein Arbeitszimmer, welches hinter einem Durchgang verborgen war. Durch einen weiteren Durchgang erreichte man schließlich das Schlafzimmer. Hier stand ein riesiges quadratisches Bett von 2 1/2 Metern Durchmesser, welches im Grunde nur eine riesige Matratze besaß. Auch hier hatte man einen wunderbaren Panorama Ausblick. Hinter einem kleinen Durchgang erreichte man ein Badezimmer, mit großer Dusche und sogar zwei Waschbecken!. Takuya gerieht bei all dem Luxus beinahe ins Taumeln und lief nur mit offenem Mund durch die Wohnung, die das hier darstellte. Natürlich hatte es ihm das Bett angetahn, denn durch Die Fensterwände an zwei Seiten hatte man das Gefühl, hier in luftiger Höhe zu schhlafen. Als Ryuichi jedoch sich auf das Bett sinken ließ und ihm mit liebem Blick die Frage stellte "Na, wie gefällt es Dir?" überkam Takuya der Gedanke, was hier am Abemd alles geschehen konnte. Mit Röte um der Nase gestand Takuya. "Irgendwie ist das ziemlich... uhm... erotisch." Ryuichi zog die Augenbrauen hoch und echote: "Erotisch?" Taku nickte schüchtern. "Weil... hier alles offen ist..." murmelte er schließlich. In Ryuichis Augen konnte man ein forsches Funkeln ausmachen, als er direkt nach fragte: "Du kannst Dir vorstellen, es hier zu tun?" Ryuichis erotische Stimme und der tiefe, sanfte Tonfall jagten Takuya eine Gänsehaut über den Rücken. Er wurde tiefrot und nickte schließlich stumm. Ryuichi schmunzelte schelmisch. Natürlich hatte er Takuya nur ein wenig aus der Reserve locken wollen, nachdem er schon ohne so recht darüber nachzudenken, so deutlich hatte durchscheinen lassen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Doch weiter ging Ryuichi nunmehr nicht. Stattdessen stand er auf, wuschelte Takuya durch die Haare und meinte schließlich: "Na komm, lass uns mal losgehen, ich hab uns beim Italiener einen tollen tisch reserviert!"Takuya nickte nur weiterhin leuchtend und tapste Ryuichi hinterher, als dieser in Richtung Flur entschwand. Bevor der Ältere jedoch die Wohnungstür öffnete, musste Takuya noch etwas loswerden: "R-Ryu-chan, ich... uhm..." Der angesprochene hielt inne und sah zu Takuya. Der fiepste: "E-Es tut mir leid..." Ryuichi zog eine Augenbraue hoch und fragte: "Was sollte Dir denn leid tun?" - "Na was ich gerade...." begann Takuya etwas deutlicher, doch murmelte schließlich wieder beschämt mit dem Blick gen Boden gerichtet: "...für Gedanken hatte..." Ryuichi grinste frech und meinte darauf hin trocken: "Ich wusste schon vorher, was für ein Zimmer das hier ist..." Er zwinkerte Takuya verschwöererisch zu und öffnete die Wohnungstür. Takuya wurde in dem Moment klar, dass Ryuichi genau das gehofft hatte. Er war sich zwar sicher gewesen, dass es auf jeden Fall zu etwas zwischen ihnen gekommen währe, doch nun wurde Takuya gewahr, dass Ryuichi scheinbar Wünsche und hoffnungen in diese Richtung hatte. Das war ein Wissen, welches für Takuya nicht hätte erotischer sein können! Und nachdem Ryuichi ihn nun so aus der Reserve gelockt hatte, war Takuya sich sicher, dass es dazu einfach kommen musste! Es war eine sehr erotische Vorstellung für den Blondschopf. Doch Ryuichi ließ sich nichts weiter anmerken, so dass eine gewisse Unsicherheit entstand, die aber die Erotik in dieser Situation nur zusätzlich entfachte. Es war zum verrückt werden! Ryuichi tat mit Takuya, was er wollte! Der Blondschopf konnte sich Ryuichis Charisma absolut nicht entziehen oder zur Wehr setzen... Andererseits... wollte er es denn? Nein... Auf eigentümliche Weise liebte Takuya es einfach, wie Ryuichi mit ihm spielte und er war neugierig, wie der Abend weitergehen würde.
 

"Wow..." kam es leise und langgezogen von Takuya, als er die grandiose Panoramasicht von ihrem Tisch im Restaurant erspähte. Ryuichi lächelte verschmitzt und freute sich über diese Reaktion des Blondschopfes. Sie hatten soeben Platz genommen und schon im nächsten Moment kam eine sehr junge, leicht nervöse Bedienung, die den beiden die Karte brachte. Ryuichi bedankte sich freundlich, worauf hin die junge Frau leicht errötete und schnell wieder verschwand. Takuya lächelte leise, als er das beobachtete. Ryuichi war einfach toll! Selbst, wenn er einfach nur freundlich war, fuhren Takuyas Gefühle mit ihm Achterbahn und so ging es scheinbar nicht nur ihm. So war er froh, dass er nicht der Einzige war, dem Ryuichi mit seiner Art den Kopf verdrehte. Einen Moment lang sah Takuya Ryuichi schwärmerisch entgegen, bis dieser aufsah und mit liebem Tonfall fragte: "Was ist los, Taku-chan?" Der angesprochene wurde puterrot und fiepste: "N-Nichts!" ehe er sich schon hinter seiner Karte zu verstecken schien. Ryuichi schmunzelte und sah weiter in seine Karte. Takuya war völlig verwirrt. Einerseits durch Ryuichi, andererseits durch dieses eindrucksvolle Restaurant, in dem sie hier saßen. Es war stilecht urgemütlich und doch elegant eingerichtet und es gab hier schon ein gewisses Niveau, was die Gäste betraf. Allein die Tatsache, dass es hier keine Preise auf der Speisekarte gab, ließ vermuten, dass das hier schon eines der besseren Restaurants war. Doch immerhin übertrieb man es hier nicht derart mit Benimmregeln und co. Es gab etwa nur ein Besteck und nicht fünf. Genauso fand man hier keine Unmengen an Gläsern und die Weingläser, die auf dem Tisch standen, an dem Ryuichi und Takuya platz genommen hatten. Die währen auch weg genommen worden, da beide keinen Tropfen anrühren würden. Das ließ schon einmal hoffen. Takuya hatte zwar recht gute Manieren bei Tisch, aber in einem gehobenen Restaurant hätte er sich dann doch deplatziert gefühlt. Leider war er mit der Auswahl dessen, was er essen wollte viel zu schnell fertig. So musste Takuya sich irgendwie ablenken. Doch egal, wo er auch hin sah: Immer wieder wanderte der Blick des Blondschopfes zurück zu Ryuichi, der schließlich auch seine Wahl getroffen hatte und Takuya mit seinem Lächeln einmal mehr verzauberte. Ryuichi war schon länger davon fasziniert, wie heftig Takuya in seiner Nähe reargierte. Nach dem, was Yun ihm erzählte, war Takuya in dessen Nähe viel gelöster. Bei Ryuichi selbst verhielt er sich hingegen wie ein verliebter Schuljunge! Doch das sollte nicht negativ sein, im Gegenteil! Ryuichi mochte diese Art, wie Takuya sich in seiner Nähe verhielt. Vor allem mochte er sie, weil es auch nach Monaten, die sie nun zusammen waren, immer noch so war! Mit viel Charme schaffte er es schließlich sogar, mit dem verschämten jungen Mann vor sich ein recht gelöstes Gespräch zu beginnen.
 

Noch immer gab es viel über Takuya zu erfahren und Ryuichi hörte aufmerksam zu, wenn Takuya von sich erzählte. Takuya war dabei sogar sehr frei. Er fühlte einfach, dass er Ryuichi alles über sich anvertrauen konnte. Irgendwie tat es sogar sehr gut, einem Menschen alles zu erzählen, was einem so auf dem Herzen lag oder gerade in den Sinn kam. Ganz am Rande sei erwähnt, dass mitlerweile die Bestellung aufgenommen worden war. Die Bedienung wollte die Karten mitnehmen, aber Ryuichi bat darum, sie hier behalten zu dürfen, um noch ein bisschen darin zu stöbern. Das Kam nicht von ungefär, denn dieses Restaurant hatte ein riesiges Angebot! Takuya unterdess war mit der Hälfte seiner schwärmerischen Gedanken bei Ryuichi, während er seine Karte studierte.Irgendwie wusste Ryuichi, wann er antworten sollte und wann er sich auf das Zuhören beschränken sollte. Irgendwie machte alles an dem Älteren es Takuya leicht, sich ihm zu öffnen. Das ging so weit, dass Takuya sogar seit Tagen eine Bitte mit sich trug. Egal, wie man es beschreiben mochte, was Takuyas Liebe zu Ryuichi ausmachte; Am aussagekräftigsten war wohl das, was Takuya nun zu sagen versuchte: "Du, Ryuichi..." Ryuichi hakte nach: "Hai, Taku-chan?" Takuya druckste weiter: "uhm.. ich wollte..." Doch Ryuichi kam ihm mit etwas Anderem zuvor: "Ah, da kommt unser Essen!" //ARGH!// quiekte Takuya im Gedanken. Natürlich freute er sich über das essen, denn italienisch konnten sie daheim nur am Rande kochen. Aber einen unglücklicheren Zeitpunkt hätte es kaum geben können... Immerhin wollte er Ryuichi gerade etwas sehr wichtiges fragen. Doch nun hatte das Essen erst einmal Vorrang. Dabei vielen Ryuichi jedoch immer wieder die verträumten Blicke Takuyas auf, die so wirkten, als würde er bewundernd zu ihm aufschauen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, was Ryuichi dadurch bekam, aber auch angenehm! Ryuichi genoss sein essen und ließ sich viel zeit dabei. Obwohl Takuya es am liebsten sofort loswerden würde, was er Ryuichi bitten wollte, ließ er sich von Ryuichis Gelassenheit dann doch anstecken und konzentrierte sich auf sein Essen, so gut wie es eben ging. Dabei fiel ihm auf, dass hier zwar Käse verwendet wurde, ihm das eigenartige Zeug allerdings schmeckte, was sonst nie der Fall gewesen war. Normaler weise nämlich ließ er den Käse dabei ganze einfach aus, denn eigentlich hatte Takuya nämlich nie verstanden, wie man auf die Idee kommen konnte, Milch gerinnen zu lassen, um daraus etwas zu essen zu machen! Doch wie gestagt schmeckte es ihm, so dass ihm irgendwann auffiel, dass er diesmal nichts beiseite getan hatte. So ließ Takuya beim Essen die Gedanken schweifen, genau wie seinen Blick, der immer wieder auf Ryuichi landete, den er so bewunderte. Warum wusste Takuya selbst nicht so genau. Vielleicht war es ja, weil der Andere erwachsen und vernünftig sein konnte, was ihm manches Mal noch schwer fiel. Doch im Grunde war es ihm auch egal. Er liebte Ryuichi und das war es, was wirklich zählte. Doch merkte Takuya, dass er Ryuichi auf eine andere Weise liebte, als Yun. Und auch das war etwas, worüber er mit Ryuichi sprechen musste. Unbedingt! Takuya brannte es unter den Zehennägeln, sich endlich mit Ryuichi über all das was ihm so auf der Seele lag auszusprechen. Endlich waren beide mit ihrem Essen fertig, als auch schon eine Bedienung kam, zwei kurz zuvor bestellte Getränke brachte und das Geschirr abräumte.
 

Takuya seufzte, als sie allein waren und begann, nachdem Ryuichi kommentiert hatte: "Wir waren vorhin unterbrochen worden..." direkt, damit ihn der Mut nicht verließ: "Ja.. Ryu-chan, es gibt da etwas, worüber ich mit Dir reden möchte..." Aufmerksam musterte Ryuichi seinen Begleiter und meinte schließlich: "Na dann erzähl!" Ein sanftmütiges Lächeln wurde an diese Aufforderung gehangen. Takuya seufzte tief und fragte geradeheraus: "Darf ich Dich Onii-chan nennen?" Ryuichi machte große Augen. "Eh?.. Öhm... K-klar darfst Du. Ich habe nichts dagegen... Aber darf ich fragen, woher das kommt?" Takua nickte schüchtern und sah auf den Tisch. "Naja... Mit... Mit dir kann man so toll über Probleme reden.... Du bist so vernünftig und erwachsen... Irgendwie bist Du schon die ganze Zeit für mich so etwas wie ein großer Bruder... Manchmal sogar.... " Nun wurde Takuya rot, ehe er einen Moment später das Geständnis komplettierte: "...wie ein Vater." Jetzt war Ryuichi verblüfft. "Ich hatte ja keine Ahnung..." wisperte er. Ryuichi hatte keine Ahnung, wie tief Takuyas Gefühle für ihn waren. Bisher hatte er immer geglaubt, dass die Beziehung zwischen Takuya und Yun viel enger war! Takuya - im Mut der Verzweiflung - sprach direkt weiter: "Das macht mir irgendwie auch Angst... ich meine... Meine Liebe zu Dir ist so anders als die zu Yun... Ich mein... mit ihm ist das so... Freundschaftlich und erotisch zugleich..." Takuya sah auf und Ryuichi in die Augen: "...aber bei Dir kommt ein so tiefes Vertrauen dazu, dass ich Angst habe, ich könnte Dich in Wahrheit mehr lieben als ihn..." Jetzt kamen Takuya die Tränen, doch er blieb stumm, verkniff sich Schluchzer und dergleichen. Ryuichi seufzte leise und dachte einen Moment nach. Jetzt verstand er auch, warum Takuya so verklemmt war, als er ihn um dieses Date bat. Dann fragte er: "Aber machst Du Dir nicht sorgen um ihn? Vermisst du ihn denn nicht, wenn du einen Moment der Ruhe hast?" Ryuichi strich Takuya über die Wange. Dann wisperte er sanft: "Hör mal, Du machst Dir so viele Gedanken um ihn, du gibst ihm das Gefühl begehrt und gebraucht zu werden und das ist es doch, was sich jeder wünscht!" Takuya versuchte halbherzig zu widersprechen: "Aber... wenn ich doch das Gefühl habe, Dir viel tiefer zu vertrauen als ihm..." Ryuichi jedoch legte nach: "Ich glaube nicht, dass Das so ernst ist... Klar... ich weiß schon was du meinst... Yun ist noch sehr jung, genau wie Du auch. Du weißt einfach, dass er sich nicht so um deine Probleme kümmern kann, wie ich, weil er noch zu sehr damit beschäftigt ist, sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Aber, Takuya: Ich bin ja auch immerhin 14 Jahre älter als Du! Vergiss das nicht. Es fehlt nicht mehr viel und ich könnte tatsächlich dein Vater sein! Hihi... Das wird sich mit der Zeit von selbst legen und dann merkst du, dass Du ihm genauso sehr von deinen Nöten und sorgen erzählen kannst, wie mir. Und immerhin hast du bis jetzt jedes Mal zuerst mit ihm über etwas gesprochen, was dich bewegt. Er war jedes Mal da und hat Dich unterstützt! Ist das nichts..?" Takuya seufzte leise. Als Ryuichi ihm über die wange strich, lehnte Takuya sein Gesicht leicht gegen die Hand des Älteren. Ryuichi schloss seine Ansprache mit den Worten: "Und vergiss nicht, mein Süßer... Du kannst einfach nicht zwei verschiedene Menschen auf genau dieselbe Art und Weise lieben! Und: Nur, weil Du uns auf unterschiedliche Art und Weise liebst, muss Das doch nicht bedeuten, dass Du einen von uns mehr liebst, oder?" Takuya zuckte mit den Schultern. Darauf wusste er keine Antwort. Ryuichi sah dem Blondschopf liebevoll in die Augen und wisperte: "Keiner von uns Beiden hat das Gefühl, von Dir nicht genug geliebt zu werden. Das ist alles, woran du glauben musst!" Zunächst errötete Takuya leicht. Dann sah er schüchtern lächelnd zu dem Älteren hinauf. Ryuichi hatte ja recht! Das musste auch Takuya sich wieder einmal eingestehen.
 

Da Takuya so viel von sich preis gab, beschloss auch Ryuichi ihm etwas zu offenbaren. "Allerdings kenne ich deine Angst, nicht 'richtig' zu lieben..." Takuya machte einen Fragezeichenblick. "Was meinst Du?" fragte er nach. Ryuichi kratzte sich an der Wange. "Einerseits..." begann Ryuichi und seufzte. Dann sah er Takuya aufrichtig in die Augen: "...liebe ich Dich dafür, dass du so hilfebedürftig bist. So war Yun früher auch, als er in deinem Alter war. Andererseits..." Erneut seufzte der Ältere und nahm einen Schluck seines Getränks. Dann sah er Takuya ernsthaft in die Augen und sagte: "Weißt Du... ich habe mir eingestanden, dass Das, was ich an Dir am erotischsten finde... deine Jugend ist." Takuyas Wangen glühten auf, als er das hörte. Doch er verstand, worauf Ryuichi hinaus wollte. Der erzählte weiter: "Ich habe Angst, irgendwie abartig veranlagt zu sein... Eigentlich ist das Blödsinn, denn was könnt ihr schon dafür so zierlich gebaut zu sein und ich war schon immer recht kräftig. Aber... bei Yun war es damals genauso. Wenige Wochen nachdem er 16 wurde, habe ich angefangen, für ihn mehr als nur die Liebe vom Vater zu seinem Sohn zu empfinden. Plötzlich fand ich ihn sexy! Und jetzt bist Du da... Und mit Dir hab ich auch noch die Möglichkeit, das auszuleben! Da frag ich mich doch, ob ich so einer von diesen komischen Typen bin, die es vor allem jung mögen... Außerdem frage ich mich, wenn ich Dich vor mir hab, ob ich Dich mehr lieben könnte, als ihn. Aber wenn ich Yun wieder ansehe, dann weiß ich, dass ich ihn für dieselben Dinge liebe, wie Dich. Nur... Ihm gegenüber sind die Gefühle über so lange zeit hin gewachsen und mit Dir... mit Dir ist das wie ein Sturm. Heftig und ungestühm..." Ryuichi beugte sich zu Takuya hinüber und flüsterte: "...wie unser Sex..." Dann sprach er wieder normal, jedoch mit gedämpfter Stimme: "Ich habe Angst, dich auszunutzen. Ich habe Angst, dass Du nicht willst, was ich tue. Und was mir auch sorgen macht... Bei Yun war es mal so. Ich hab Angst, das ich meine Pflicht gegenüber eurer Jugend vernachlässige und euch ausnutze." Takuya blinzelte. Jetzt verstand er Ryuichi! "Du hast Angst, mich zu misbrauchen?" fragte der Blondschopf nach. Ryuichi nickte stumm. "Das brauchst Du nicht!" versicherte der 18-Jährige dem Älteren. "Ehrlich nicht! Ich mein..." Nun wisperte Takuya leise, flüsterte fast und sah sich um ob auch niemand zuhörte: "Ich war es doch, der den Sex wollte. Ich fand Dich doch auch wahnsinnig sexy... Das ist ja dann genauso seltsam.... Und daran..." Nun wurde Takuya puterrot. "Daran hat sich auch nichts geändert..." Ryuichi selbst bekam leicht rosige Wangen. Dann jedoch wuschelte er Takuya durch die Haare. "Du bist so süß... Ich liebe Dich, Taku-chan!" Takuya lächelte lieb und wisperte: "Ich liebe Dich auch, Nii-chan..." Bei dieser Anrede musste Ryuichi zunächst schmunzeln, doch immerhin hatte Takuya seine Erlaubnis dazu. Auch weiterhin sprachen Ryuichi und Takuya sich ausgiebig über das Thema aus. Dabei spürten beide, wie viel gelöster die Stimmung nun war. Ryuichi spürte, dass Takuya viel ungezwungener war und Takuya spürte neben Ryuichis uwiderstehlichen Charme auch eine gewisse Offenheit, die es vorher nicht gab. Takuya konnte es nicht in Worte fassen, aber da war etwas anders, als zuvor. Doch noch etwas anderes war spürbar...
 

Völlig unabhängig davon, worüber sie im weiteren Verlauf des Abends sprachen, baute sich bei Beiden, Ryuichi und Takuya eine starke erotische Spannung auf. Wer aufmerksam genug war, konnte kaum übersehen, wie die Luft zwischen den Beiden vibrierte. So mochte es kein Wunder sein, dass der eine oder andere Gast und auch die nervöse Bedienung von zu Beginn ihnen hinterher sah, als sie das Restaurant schließlich verließen und sich dabei vom Besitzer des Restaurants verabschiedeten. Während der Fahrt zurück ins Hotel sprach keiner von beiden ein Worte. Niemand wusste mehr etwas zu sagen, denn im Grunde war alles gesagt. Im Grunde dachten beide das Gleiche. Ryuichi hatte sich von Takuyas starker Zuneigung und seinem Vertrauen anstacheln lassen und eine Starke Lust entwickelt, mit Takuya auszuleben, wonach er sich so sehr sehnte. Dabei war es im Grunde nichts Anderes, als Das, was sie ohnehin schon taten... Doch Takuya war so offen für Ryuichis intimste Gedanken, dass er gewillt war, Takuya all seine Leidenschaft zu offenbaren. Nicht einmal Yun gegenüber war er so fordernd geworden, weil er ihm keine Angst machen wollte bis zu diesen Gesprächen im Restaurant galt es eigentlich auch für Takuya, doch nun hatte Takuya das Feuer in Ryuichi heißer entfacht, als es jemals zuvor gebrannt hatte. Der 30-Jährige stand regelrecht unter Strom! Immer wieder sah er heimlich während der Fahrt zu seinem Beifahrer hinüber, musterte Takuya genau von oben bis unten und musste sich eingestehen, dass alles in ihm nach den vielen, teils versteckten Signalen, die Takuya ihm während des Tages zugesandt hatte, beinahe danach schrieh, Takuya zu zeigen, dass er auch nur ein Mann war, mit ganz normalen Wünschen und Begierden... Irgendwann trafen sich dabei die Blicke der beiden. Leicht erschrocken wandte Ryuichi seinen Blick (sie standen gerade an einer der vielen Ampeln) wieder auf die straße und wurde leicht rot. Als er aus den Augenwinkeln zur Seite sah jedoch, bemerkte er, dass es auch Takuya im Grunde genauso reargiert hatte. In Ryuichi regte sich die heimliche Hoffnung, dass Takuya sich wünschte, was in seinen Gedanken tobte. Gerade jetzt hatte er Takuya zum fressen gern. Doch er wagte nicht zu hoffen, dass Takuya so erregt war, wie er selbst... Doch er glaubte es immer wieder zu erkennen, wenn er heimlich zu ihm hinüber sah. Doch was fühlte Takuya wirklich?..
 

Takuya spürte nur allzu deutlich die starke Erotik der Situation, als sie nach hause fuhren. Schon im Restaurant hatte sie sich ohne dass man dagegen ankämpfen konnte (oder wollte) nach und nach immer weiter aufgebaut. Als sie schließlich das Lokal verließen und in das Auto stiegen, kribbelte es Takuya am ganzen Körper. Die Nähe zu Ryuichi und die starke Vermutung, was er für unvermeidlich hielt, dass es im Hotel geschehen würde, machte ihn nervös und - wie er zugeben musste - wahnsinnig erregt. Aber das war es ja auch, was er sich erhofft hatte. Takuya wollte erleben, wie Ryuichi sich verhalten, was er tun und wie er es tun würde, wenn sie gänzlich allein waren. Takuyas insgeheime Vorstellungen darüber waren von prickelnder Erotik erfüllt, die zu einem guten Teil auch darauf beruhte, dass Ryuichi das Tempo vorgibt. Takuya wollte sich Ryuichi hingeben... voll und ganz, denn so oft und gern er auch Yuns Seme gewesen war, so sehr wünschte er sich, einmal vollkommen Uke sein zu können. Mit so einem Mann.... - Takuya linste immer wieder heimlich zu Ryuichi hinüber - konnte es nur eines werden: Erotik Pur! Ryuichi war wahnsinnig sexy. Alles an ihm stimmte! Er hatte den perfekten Körper eines Semes. Groß, Stark, aber nicht direkt muskulös. Muskelprotze fand Takuya vollkommen unerotisch. Ryuichi war anders... Er strahlte die Stärke auf eine Weise aus, die Takuyas Herz schneller schlagen ließ. Es war eine zum verrückt werden schöne Komposition aus Vertrauen und Begierde. Ryuichi hatte dieses funkeln in den Augen und er ließ schon immer durchscheinen, dass er sich bremste. Wie heftig konnte die Begierde von Ryuichi sein? Was wünschte er sich insgeheim? Was lauerte da in Ryuichis Gedankenwelt? Takuya zitterte leicht vor Erregung und hatte in Ansätzen glasig wirkende Augen. Alles an ihm zeigte deutlich die Unruhe in seinem zarten Körper. Auch Takuya sah immer wieder heimlich zu Ryuichi, musterte ihn und wurde dabei immer wieder rot. Was war hier nur los? Wie konnte es soweit kommen? Die Luft brannte förmlich. Takuya hatte nie erlebt, dass er selbst sich so sehr in den Tiefen der Begierde verlor, wie jetzt. Besonders heftig wurde es ihm bewusst, als sich bei einem Blick zufällig die Augen der beiden trafen. Es durchzuckte Takuya - fast wie ein Blitz - aber einen winzigen Augenblick sahen sie sich tief in die Augen, bis beide zeitgleich den Blick abwanden. Takuya hatte deutlich erkannt, was mit Ryuichi los war. Und er hatte nie so deutlich erkannt, was in Ryuichis Gedanken wütete. Er wusste: Im Hotelzimmer würde der kleinste Funke zu eriner heftigen Explosion der Gefühle genügen! Takuya wollte am liebsten schreien um der Spannung luft zu machen, die zwischen ihnen herrschte...
 

Am Hotel angekommen sah man Takuya deutlich an, wie nervös, aufgeregt und erregt er war. Seine Bewegungen wirkten etwas fahrig und ungelenk. Er wusste nicht so recht, wo hin mit seinen Händen und verfrachtete sie (was für ihn eigentlich untypisch war) in seinen Hosentaschen. Ryuichi schien nach aussen hin weitgehend ruhig. Nur in seinen Augen sah man, was für ein Chaos in seinen Gedanken herschen musste. Tatsächlich konnte man aber erkennen, dass Ryuichi zumindest verändert war, als er die Frau an der Rezeption 'schnell begrüßte' um in den Fahrstuhl zu kommen. Selbst die gut zweiminütige Fahrt nach oben sprachen Takuya und Ryuichi jedoch kein Wort mit einander. Takuya zitterte und Ryuichis hände zuckten leicht, als würde er mit einer Entscheidung kämpfen. Er war total fertig mit den Nerven, hatte nur noch Takuya im Kopf. Doch ging es dem Blondschopf nicht viel besser. Je näher sie oben angekommen ihrer Zimmertür kamen, desto mehr kehrte in Takuya die Gewissheit zurück, dass es einfach kommen würde, wie es kommen musste! Ryuichi kramte den Schlüssel heraus, ließ ihn jedoch fallen. Generft seufzend hob er ihn wieder auf, schloss auf, ließ Takuya hinein und hing das 'Bitte nicht stören!' Schild hinaus. Die Tür war geschlossen, die beiden standen neben einander noch in dem kleinen Flur hin ins Wohnzimmer. Totenstille. Nicht einmal atmen hörte man sie, was daran lag, dass er bei Beiden für einen Moment aussetzte. Ryuichi sah zu Takuya hinab, hatte jedoch keinen klaren Gedanken, warum er das tat. Takuya spürte den Blick und wandte in einer ungelenken und fahrigen Bewegung den Kopf dem Älteren zu und sah hinauf in Ryuichis Gesicht.

Hitze

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Fantasien und seelische Wunden

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Onlyknow3
2010-10-10T20:50:03+00:00 10.10.2010 22:50
Wieder mal ein sehr belehrendes Kapitel für Yun,so viel neugier hätte ich ihm nicht zugetraut.Bin echt überrascht was alles zum vorschein kommt.Mach weiter so ich freu mich aufs nächste.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2010-08-28T18:10:19+00:00 28.08.2010 20:10
Also ich lese viel Geschichten auf meiner Liste,es gibt gute und es gibt sehr gute,deine tendiert zu letzterem.Sie wird mit jedem Kapitel besser
weiter so,ich setze dich zu meinen Favoritten.
LG
Onlyknow3
Von:  MichaelW1980
2009-11-08T19:37:17+00:00 08.11.2009 20:37
Vater und Sohn gibts eigentlich gar nicht. Das ist am ehesten vergleichbar mit 'Papa to Kiss in the Dark'. Ich danke Dir für den ausfürlichen Kommentar, muss aber eine Kleinigkeit zu meiner Verteidigung anfügen: Tatsächlich muss ich dir wiedersprechen - man braucht keine sexuellen Erfahrungen mit einer Frau, sondern viel mehr hauptsächlich die richtigen Quellen für die Information. DAS jedenfalls war mir vorher auch schon bekannt, hehe ^^° Du sprichst von der Realität. Als realistisch kann man beileibe die Gesamtsituation in dieser Geschichte nicht wirklich bezeichnen. Es bleibt nach allem eine Hauptsächliche Lemon FF. Und darin wird die Realität schon einmal gut gestrickt. Und nein, satoshi urushihara sagt mir nichts. ^^ Natürlich hast du aber Recht. Von einer intensität wie in diesem von Dir genannten Machwerk kann hier gar keine Rede sein. Die zwei Mädels übrigens werden aus gutem Grund intensiver Rot, was mit der gesamtsituation zusammen häng und weil sie ein gewisser Typ Frau sind. Wer das Kapitel 10 gelesen hat, weiß das natürlich noch eher, hehe. ^^°
Von:  MichaelW1980
2009-03-29T08:09:45+00:00 29.03.2009 10:09
Stimmt. In gewissen Posen ist es zumindest indirekt möglich, aber grundsätzlich hast Du recht. Auch, was den G-Punkt betrifft, selbstredent. Allerdings ist diese Fanfic ohnehin in vielerlei belangen ziemlich 'problemfrei', auch was das erotische Miteinander zwischen den Jungs betrifft, wie man an anderer Stelle nachlesen kann. Auf bedingungslosen Realismus ist diese FF ohnehin nicht ausgelegt. ^^° Dann wäre das hier vermutlich nie passiert. Wieder wären Vorkenntnisse nötig, daher kann ich den Kommentar verstehen und finde ihn auch wichtig. vielen Dank jedenfalls~
Von:  Armaterasu
2009-03-27T22:00:42+00:00 27.03.2009 23:00
so, ich find das kapi auch toll ^^ gut beschrieben ^^ aber ... es erfordert schon eine kunst bei frauen, wenn sie nur durch sex kommen... weil dabei wird die klitoris nicht wirklich stimuliert... meistens macht der mann das mit der hand... wie bei ukes quasi ^^ und noch etwas... der g-punkt... das ist ja auch so eine sache... wer weiß, ob es ihn wirklich gibt *lach* aber trotzdem toll geschrieben ^^

LG
amy
Von:  Armaterasu
2009-03-27T20:55:02+00:00 27.03.2009 21:55
nun ja, ich habe mir die story nicht von anfang an durchgelesen, dass muss ich dir zuerst beichten und das zweite ist dann logischerweise, dass ich nicht weiß wie die charas zueinander stehen... aber das ist uninteressant... doch, eine frage: yun und ryuchi... wer ist da wessen vater? o.O das geht doch nicht, dass die beiden dann sex haben, oder? und sich lieben... da müsste ich vorher doch die kapis lesen, oder?

so, nun aber zu der sache zwischen den pärchen ^^
ich finde es etwas ungewohnt, dass die mädels sooft rot werden... das erinnert mich immer an mangas... ich sag es jetzt mal so... es gibt da auch verschiedene frauentypen und manche werden halt öfters udn intensiver rot, andere weniger xD und noch etwas... du kennst doch bestimmt satoshi urushihara, den herren der brüste... in seinen mangas sind die frauen immer extrem feucht... das ist in der realität etwas anders, sagen wir nicht ganz sooo intensiv ^^ das beste ist eigentlich, dass du es selbst mit einer frau ausprobierst und dann weißt du es auch ^^
Von:  Yuugi-Mutou
2009-01-26T15:25:42+00:00 26.01.2009 16:25
*cry* ;O;
Das Pitel ist so niedlich! >////<
Du konntest ja live beobachten, wie ich es gelesen und andauernd gequiekt hab x///3"""
Armes Yun ;_;
So viel Angst das kleine Uke >.<
Aber... Ryu wieder... >XD
Dieser verdammte Süßholzraspler~ >D

Naja, wie Mami(Ahiku xD) schon sagte, der inhalt war vorhersehbar, aber schön umgesetzt :3
Es war niedlich und sehr angenehm zu lesen~ x3
Fehler hielten sich wieder in Grenzen und das ist gut XD

Nja... mir fällt gerade ncihts weiteres ein... xD"

LG und weiter so~ x3
YuuYuu
Von:  Yuugi-Mutou
2009-01-26T15:21:04+00:00 26.01.2009 16:21
Also: x3
Hab die die Kommis ja versprochen ^^v

Zum Schreibstil:
Gefällt mir wie immer sehr~ X3
So niedlich an den meisten Stelle und auch emotional nachvollziehbar. ^-^
Ich maaaag Yun *-*
Aber Ryu... *Q* *anschmacht*
Der's Killer °-°~

Fehlerquote gering, weiterer pluspunkt ^.^
Vielleicht solltest du manchmal nicht so viele Wortwiederholungen einbauen, aber das hab ich dir ja auch schon mal geschrieben, mein ich? ^^
Ist ja auch nur lieb gemeint xD

Über den Inhalt ist zu sagen, das ich das einfach nur süß finde, das Pitel :3~
Wie die Beiden so umeinander rumschwänzeln Q.Q~
*mutleidet*

Da ich das nächste Pitel ja schon kenne, aber noch keinen Kommi hinterlassen hab, gehts da direkt mal weiter mit den Kommis ;D *hinwusch*

LG
YuuYuu~ ♥
Von:  Yuugi-Mutou
2009-01-18T15:52:31+00:00 18.01.2009 16:52
Ja... also... xD
*dampf*
Das ist... blush! xD~~~

Weißu eigentlich, das es mir Ryu jetzt noch mehr angetan hat? *-----*
*angrapsch*
Mah... tolles Kerlchen~ *-*

Wieder zu Text und Inhalt:
Wie gesagt, Fehler könnten sich eingeschlichen haben oder Wiederholungen halt, aber das fällt diesmal kaum auf, finde ich~ ^-^

Vom Inhalt her nicht jugendfrei, ganz und gar nicht >XD
Boah ist Hikari ne Wucht~ XD
*anders eingeschätzt*
Aber auch so:
Anatomisch und so finde ich alles doch echt gelungen beschrieben und auch detailliert genug.
Die Charas überraschen allerdings sehr mit ihren Verhaltensweisen manchmal... xD
Wöhöhöhö~ XD

Auch vom Kopfdenken der Charakter finde ich es gut nachzuempfinden. x3
Auch dieses klärende kurzes Gespräch zwischen Ryu und Hika fand ich wichtig für den Verlauf des kapitels. ^^
Schön gemacht :D

Naja, was soll ich sagen... xD
Ich mag das Pitelchen~ *_*
Und alle die es lesen sollten dabei Michihiro Kuroda hören... >D
Macht "Spaß~" ♥

Habsch lieb~ x3
YuuYuu~
Von:  Yuugi-Mutou
2009-01-18T15:46:34+00:00 18.01.2009 16:46
Ach ja...
Blümerant und entblättern sind tolle Worte >///D


Sorry, für die ganzen Rechtschreibfehler, ich mag Papas tasta nich x.x


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