Liebe ist...? von abgemeldet (Wie es weitergehen könnte...) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 4: Rauchen ist schlecht für die Gesundheit ------------------------------------------------------------- Es hat lange gedauert, aber nun hab ichs endlich geschafft... Mir ist andauernd etwas eingefallen für die zukünftigen chaps und da dieses Kapitel eine Art "Schlüsselkapitel" ist oder zumindest etwas ist von dem die zukünftigen stark abhängen, musste ich es häufig überarbeiten bzw. hab lange überlegt, ob ich nun alles bedacht hab... u.u Anmerkung: Wie die Überschrift des chaps schon sagt, ist Rauchen nicht unbedingt gesundheitsfördernd! Also: Bitte nicht ALLES nachmachen, was Soichi so anstellt, okay? Aber ich denke, dass ihr alle vernünftig seid und ich nicht darauf hinweisen muss bzw. wenn ihr raucht: ihr seid alt genug um so etwas zu entscheiden!! ^^ -> Ich musste das jetzt mal erwähnen, auch wenn dieses Thema nur einen kleinen Part im Kapitel einnimmt. Sorry!! ^^ Ich bin jedenfalls dabei Soichi das Qualmen abzugewöhnen... ^.- Und wo ich schon beim Warnen bin: Auch Alkohol ist sollte man lieber in Maßen als in Massen genießen. So genug gepredigt!!! Viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe, es kommt gut an...? ^^ ________________________________________________________________________________ Kapitel 4: “WIE JETZT... FAST HIER?” Soichis Gesichtsausdruck zeigte, wie geschockt er war. Morinaga holte ihre Sachen aus dem Safe, während sein Senpai noch schnell das Telefongespräch beendete. Still schweigend zogen sie sich ihre Sachen über und Morinaga startete die Maschine. Der leere Blick seines Senpais beunruhigte ihn. Morinaga entschied, ihn erst zu Hause zu fragen. “Fahr bitte schnell”, sagte Soichi nur und dann raste Morinaga auch schon die Straßen, ohne nach dem Grund zu fragen, lang. Als sie zu Hause ankamen, beeilte sich Soichi in die Wohnung zu kommen und Morinaga hetzte ihm, nachdem er seine Maschine weggebracht hatte, hinterher. Im Flur stellte er ihn zur Rede: “Senpai! Jetzt sag mir erst mal, was hier los ist!” Soichi sah ihn mit blassem Gesicht an. “Wir müssen uns was einfallen lassen!” “Hä? Senpai, du musst schon deutlicher werden. Noch kann ich keine Gedanken lesen.” Soichi seufzte. “Tomoe und Kurokawa kommen her!” “Aha, okay... und wann?” Morinaga fragte sich, wo das Problem lag. “Morgen früh...” “WIE? Wir sind ja gar nicht vorbereitet...” “Ich hab es ja auch eben erst am Telefon erfahren und Tomoe meinte, dass sie gerade ihr Gepäck eingecheckt haben und über Nacht fliegen wollten. Der Flug soll in anderthalb Stunden gehen. Er wollte mir alles erklären, wenn sie hier sind, weil sein Handyakku es wohl nicht mehr lange machen würde!” “Dann gehen wir heute eben noch mal einkaufen und dann ist gut...” “Sie wollen ein paar Tage bleiben. Wo sollen sie denn schlafen?” “Das können wir ja dann spontan entscheiden” Morinaga sah das Ganze gelassen, aber Soichi schien noch ein Gedanke zu quälen. “Was ist, Senpai?” “AAAAARGH!” Morinaga wich vor Schreck zurück. Was war nun los? “Tomoe und Kurokawa kommen her! In DIESE Wohnung! Ist dir bewusst, dass wir hier zusammen leben? Was hinterlässt das für einen Eindruck! Ich bin schließlich nicht SCHWUL!” “Sen.. Senpai” Morinaga versuchte seinen Senpai mit einer beschwichtigenden Handbewegung zu beruhigen. Soichi kochte wirklich und würde seinen Kohai wohl am liebsten sofort rauswerfen. “Sen...pai?” Er versuchte sich vorsichtig dem wilden Tier zu nähern, “DU sagst doch immer, dass wir nur in einer WG wohnen, also kannst du ihnen das doch genau so erzählen?” Soichi sah ihn ausdruckslos an. Er hatte ja Recht. Sie lebten nur in einer WG und er brauchte sich keine Sorgen machen! Warum auch? Da war ja nichts!!! “Ich muss erst mal eine rauchen”, sagte er kurz angebunden und verließ die Wohnung. Er versuchte sich selbst zu überzeugen, was ihm letztendlich auch gelang. Optimistisch richtete er seinen Blick auf Morgen. *** Morinaga gähnte und sah sich verschlafen im Zimmer um. Er saß allein in seinem Bett. Er hätte gern seinen Senpai neben sich gehabt, aber der war ja gestern Abend nach dem Essen sofort mit den Worten “Wir müssen morgen früh hoch!” ins Bad gerauscht und dann hatte Morinaga ihn auch nicht mehr zu Gesicht bekommen, außer als dieser aus dem Bad sofort in sein Zimmer verschwunden war. Morinaga seufzte leise und öffnete das Fenster. Er stand davor, gähnte und streckte sich. “Du siehst aus, wie eine Katze!” Morinaga fuhr herum und sah seinen Senpai in der Tür stehen. Soichi war schon komplett angezogen, während er selbst noch ihn Boxershorts und oben ohne dastand. “Katze?” “Na ja, die sehen auch so niedlich aus, wenn sie sich strecken...” “Niedlich?” Soichi wurde rot, als er bemerkte, was er gerade gesagt hatte. “Ach, egal! Beeil dich! Das Flugzeug landet bald”, sagte er forsch und wandte sich schnell um. Dann verließ er den Raum und ging in die Küche. Morinaga eilte ins Bad und kam wenig später frisch und munter wieder raus. “Senpai, hast du schon ein Taxi bestellt?”, rief er durch den Flur. “Hm? Nee, mach mal. Ich mach grad Frühstück!” “Oh?” Morinaga war überrascht, dass Soichi Essen machte und ging kurz in die Küche um ihn zu beobachten. Er war gerade dabei für jeden zwei Brote zu schmieren, die sie mitnehmen konnten. Morinaga wandte sich um und griff zum Telefon, dass im Flur seine Ladestation hatte, und rief ein Taxiunternehmen an. *** “Ihr wohnt zusammen?”, Tomoe konnte es gar nicht fassen, als er mitbekam, dass sich sein Bruder mit dessen Studienfreund eine Wohnung teilte. Sein Bruder, der Schwule über alles hasste, sie verabscheute, am liebsten alle von dieser Sorte ausrotten wollte...? Selbst um Kurokawa, seinen Freund, hatte Tomoe Angst gehabt, dass dessen letztes Stündchen in Gegenwart von Soichi geschlagen hätte. Was war nun auf einmal los? Soichi hatte ihn nur mit einem mörderischen Blick gestraft und war dann fertig mit ihm? UND er lebte mit Morinaga zusammen... der Morinaga, der ihm seine Liebe gestanden hatte.... ‘Verdrehte Welt!’ , dachte Tomoe staunend. Tomoe war froh seinen Bruder wieder zu sehen. Er war ihm am Flughafen sofort um den Hals gefallen. Dass Morinaga auch dabei war, wunderte ihn zunächst, aber nun, da er wusste, dass beide zusammen wohnten, kam ihm alles ein wenig einleuchtender vor. “Wir wohnen NICHT zusammen, wir bilden nur eine WG!”, riss Soichi seinen Bruder barsch aus dessen Gedanken. Kurokawa sah Morinaga fragend an und dieser lächelte schwach zurück. Kurokawa schenkte ihm einen mitleidigen Blick. Sie verstanden sich gut, auch wenn sie sich nicht so gut kannten. Aber sie mussten schließlich zusammen halten, da sie beide schon den Zorn des Zeus... äh.... Soichi zu spüren bekommen hatten. “Kommt rein!”, Morinaga schloss die Tür auf und bat die anderen reinzugehen. “Gepäck am besten erst mal in den Flur stellen. Ich mach uns schnell was zu trinken.” Er hängte seinen Mantel an den Haken und verschwand in die Küche. Soichi lotste die Gäste inzwischen in das relativ geräumige Wohnzimmer und sie nahmen auf der Couch Platz während sich Soichi ihnen gegenüber in den Sessel fallen ließ. Wie gut, dass sie gestern noch aufgeräumt hatten... “Wie seid ihr denn auf die Idee mit der... WG gekommen?”, fragte Tomoe neugierig und es schien, dass nicht nur Morinaga das Wort “WG” merkwürdig und unpassend fand. “Na ja”, Soichi druckste herum, “man spart so halt ’ne Menge Geld und es dicht bei der Uni...” “Aaah ja...”, sein kleiner Bruder sah ihn an und grinste. Dass in diesem Lächeln ein wenig Skepsis und “Ja, ja, red man!“ mitschwang, bemerkte Soichi nicht. “Wieso bist du eigentlich nicht geschockt, dass wir nicht in unser Haus zurückgekehrt sind?” “Oh, das...” Tomoe kratzte sich verlegen am Hinterkopf und Kurokawa sah betreten zu Boden um sein Beileid auszusprechen, “Kanako hatte mich darüber informiert... über alles... außer, dass du jetzt einen Mitbewohner hast... na ja, ich dachte du wüsstest das?!” Morinaga betrat gerade den Raum und stellte jedem eine Tasse Tee auf den Tisch. “Nein, ich wusste das nicht!”, gab Soichi patzig zur Antwort. “Oh, dann hat sie euch also auch nicht gesagt, dass wir heute zu Besuch kommen?” “Nein”, Morinaga meldete sich gelassen zu Wort, bevor sein Senpai sich aufregen konnte. “Also war gar nichts schlimmes passiert, dass ihr so plötzlich herkommt?” “Hä? Nee, wieso?!” Tomoe war davon ausgegangen, dass Soichi wusste, dass sie kommen würden, aber anscheinend war das nicht der Fall. “ABER”, Morinaga erhob seine Stimme um den Schimpftiraden seines Senpais gar nicht erst die Gelegenheit zu bieten, laut heraus zu platzen, “das ist gar kein Problem für uns! Ihr seid herzlich willkommen!” “Danke”, er wurde dankbar von dem kleinen Bruder angelächelt. “Allerdings gibt es nur ein Problem! Wir wissen noch nicht, wie wir das am besten mir dem Schlafen machen... In diesem Haus gibt es nur zwei Betten und eine steinharte Couch und wir sind 4 Männer, die so ihren Platz brauchen...” “Und wenn sich zwei Mann ein Bett teilen?”, schlug Kurokawa leise vor. “Das hättest du wohl gern...!”, knurrte Soichi seinen Schwager an. “Senpai, komm schon! Die beiden sind verheiratet! Und mein Bett ist groß genug, da könnten sogar drei Leute drin schlafen!” “Ja! ... Aber was ist mit dir? Du könntest doch dann mit meinem Bruder in ein Zimmer!”, schlug Tomoe gut gelaunt vor. “NEIIIN!”, prompt kam die Antwort von einem feuerroten Soichi. “Du schläfst auf der Couch, basta!”, wandte er sich an Morinaga. “Aber Senpai, die ist steinhart! Zum Sitzen okay, aber zum Schlafen? Hast du denn gar kein Mitleid?” “Genau, Soichi! Ich will mit Kurokawa in ein Zimmer!!! Und Morinaga soll nicht auf dem unkomfortablen Sofa übernachten! Außerdem sind es doch nur drei Nächte!” Tomoe funkelte seinen Bruder böse an. Wie konnte er nur so unbarmherzig sein!? Soichi sah wütend in die Runde: Kurokawa, der bei diesem Blick zusammen zuckte; Morinaga, der ihn mit flehendem Hundeblick ansah; und sein kleiner Bruder, der ihn so böse, wie es mit dessen süßem Gesicht überhaupt ging, anstarrte. Er seufzte. “Ihr habt gewonnen...” Er konnte seinem Bruder einfach nichts abschlagen, schon gar nicht, wenn er ihn nur so selten sah, weil er in Amerika lebte. Er warf seinem Kohai noch mal einen drohenden Blick zu, um ihm klar zu machen, dass dieser nichts versuchen sollte. “Du kannst dann deinen Futon bei mir im Zimmer aufschlagen...” “Futon? Senpai, erinnerst du dich nicht? Den hatten wir doch beim Umzug weggeschmissen, weil wir dachten, dass er nur Platz wegnehmen würde und wir ihn nicht mehr brauchen.” Soichi erinnerte sich dunkel. Mist! Er hatte nun schon zugestimmt, dass Morinaga bei ihm schlafen durfte. Es gab kein zurück mehr. “Kurokawa, wie sieht es aus? Habt ihr euch gut in Amerika eingelebt?” Morinaga versuchte ein Gespräch anzuzetteln bevor Soichi wieder irgendetwas dagegen sagen konnte, wo er nun schlafen sollte. “Ja, ich hab eine Stelle in einem Maklerbüro gefunden. Ich mach dort den Papierkram und manchmal berate ich auch, aber das ist eher selten. Unsere Eigentumswohnung kennt ihr ja von Fotos. Eigentlich ist sie ja zu groß für uns gewesen, zwei Stockwerke mit 3 Zimmern plus Küche und Bad auf jeder Etage... Sind eigentlich zwei Wohnungen, wenn man es genau nimmt und deswegen haben wir uns entschlossen, eine Etage bzw. Stockwerk zu vermieten. Ihr könnt auch gerne mal vorbei kommen!” “Nein!” “Danke!” Soichi sah Kurokawa wütend an und hatte das Angebot ausgeschlagen. Er würde NIE, NIEMALS in die USA fahren wollen, nicht freiwillig, in das Land der Schwulen?! Nee! Da, wo die sogar HEIRATEN durften... NIE! Morinaga hingegen hatte sich freundlich bedankt, vielleicht würde er irgendwann mal auf das Angebot zurückkommen müssen. Kurokawa ließ sich nicht durch die forsche Unterbrechung beirren und erzählte weiter: “In der Nachbarschaft haben wir auch schon Freunde gefunden und sich zu verständigen ist eigentlich auch ganz einfach!” Er sah seinen Schatz neben sich liebevoll lächelnd an. Tomoe lächelte glücklich zurück und schaltete sich in das Gespräch ein: “Meine Arbeit läuft auch super! Wir haben ein sehr ausgefülltes Leben. Apropos ausgefülltes Leben, Soichi, du kommst mir entspannter vor und du scheinst auch weniger zu rauchen als vorher. Bis jetzt hab ich noch keine einzige Zigarette hier gesehen.” “Hm? Nee, in letzter Zeit, hab ich auch gar keine mehr dabei, wenn wir unterwegs sind...” ‘Auch wenn es schwer fällt!‘, fügte er in Gedanken hinzu. “Ich hab nur eine Schachtel in der Schublade im Flur liegen.” Tomoe nickte zufrieden. “Hm! Morinaga scheint einen guten Einfluss auf dich zu haben! Früher hast du ja zwei Schachteln an einem Tagen weggeraucht bekommen... Aber jetzt brauch ich mir wohl keine Sorgen mehr zu machen!” Soichi erinnerte sich. Nicht nur Tomoe, auch Kanako hatten ihn schon mehrere Male dazu bringen wollen, das Rauchen aufzuhören, aber jedes Mal hatte er sich stur gestellt. Morinaga hatte nie etwas dagegen gehabt. Außer ein-, nein, zweimal kurz nachdem sie zusammen gezogen waren... Soichi hatte sich damals eine Zigarette in der Küche anzünden wollen, als Morinaga auf einmal hereingestürzt kam und sie ihm aus der Hand gerissen hatte. “Senpai!”, er hatte fast geschrieen, “Nicht in der Wohnung!!!” Soichi war total perplex gewesen. “Warum denn nicht?” “Weil hinterher die ganze Bude danach stinkt!” Grummelnd hatte er damals nachgegeben und seitdem rauchte er nur noch draußen vor der Tür oder wenn sie unterwegs waren. Ein andermal, nachdem Morinaga seinen Senpai draußen vor der Tür stehen gesehen hatte, wie er an seiner Zigarette zog, hatte er zu ihm gesagt: “Senpai, es wäre schön, wenn du mit dem Rauchen aufhören würdest, sonst stirbst du irgendwann noch daran...” Dabei hatte er ihn ganz fest in die Arme genommen und Soichi, der für einen kurzen Augenblick nicht wusste, was er sagen sollte, konnte nur trocken zurück geben: “Spätestens DANN hör ich auf!” Dann hatte sein Kohai sein Gesicht in die Hände genommen, mit Tränen in den Augen angeblinzelt, traurig “Ich will das aber nicht!” gesagt und ihn dann geküsst. Das war schon ein Weilchen her und wahrscheinlich auch der Grund, warum Soichi mit der Zeit immer weniger zu seinen Glimmstängeln griff. “Kann sein”, gab Soichi seinem Bruder knapp zurück, “Und? Was wollt ihr die nächsten Tage so machen, die ihr in Japan seid?” “Na ja, also heute wollten wir vielleicht was mit euch unternehmen, Mittwoch mit Kanako in den Freizeitpark...” “Und einen Tag wollten wir noch Freunde besuchen, wir haben schon Bescheid gesagt, dass wir mal vorbeigucken”, vervollständigte Kurokawa Tomoes Satz. “Und was wollen wir machen? ... Ah, Senpai, soll ich uns für heute an der Uni abmelden?” Morinaga griff schon zum Telefon ohne auf Soichis Antwort zu warten und verschwand aus dem Zimmer. “Hm, gute Frage”, Tomoe überlegte angestrengt, was man unternehmen könnte, “heute Abend könnten wir ja was trinken gehen. Ansonsten... Ich dachte sonst an Einkaufen. Dabei kann man erzählen und Kurokawa braucht sowieso noch was zum Anziehen für die Party von Rick und Phil, sie wollen sich jetzt endlich verloben und wir sind eingeladen...” Er seufzte. “Oh, na dann herzlichen Glückwunsch an die beiden!” Morinaga kannte sie zwar nicht, wünschte ihnen aber trotzdem alles Gute, als er die Stube wieder betrat. Er hatte an der Uni alles abgeklärt. “Rick?!” Soichi grummelte böse. Er konnte den Amerikaner nicht leiden, da dieser auch immer hinter seinem Bruder hergewesen war... Hatte dieser Playboy also auch jemanden gefunden, ja?! Das gab ihm ein wenig zu denken. “Also ich würde sagen, es steht fest, wo wir heute hingehen?”, meldete Morinaga sich zu Wort. ‘Ein Doubledate!’, dachte er und grinste in sich hinein. “Ich bräuchte nämlich auch mal wieder neue Klamotten...” Widerstrebend willigte Soichi ein. Was blieb ihm auch anderes übrig? *** Den Tag verbrachten sie also in diversen Klamottengeschäften. Während Morinaga und Tomoe Spaß daran hatten, sich durch die Kleiderständer zu wühlen, hatte Soichi schon beim ersten Anblick eines Kleidungsstücks keine Lust mehr. Missmutig trottete er hinter den anderen her. Kurokawa war für Tomoe das perfekte Model. Er ließ sich ohne Widerspruch immer wieder in neue Sachen stecken, ohne Protest, aber auch ohne viel Freude. Morinaga hingegen hatte Spaß daran, die verschiedensten T-Shirts und Hosen anzuprobieren. Letztendlich fand er eine gut sitzende Jeans und einen warmen, hübsch dunkelgrauen, fast schwarzen, Pullover. Für Kurokawa gab es ein paar legere Hemden, zwei Shirts sowie dazupassende Hosen. Am späten Nachmittag stand ein Besuch in einer Karaokebar an. Das Paar und Morinaga freuten sich sichtlich darauf, aber Soichis Laune sank noch mehr gen Keller. Schon als er das Wort “singen” erahnte, zogen sich seine Mundwinkel automatisch runter. Die schlechte Erfahrung mit Isogai saß ihm immer noch tief in den Knochen. Dennoch schafften es die anderen, den Miesepeter in einen der kleinen schalldichten Räume zu zerren. Während sich Soichi in eine Ecke des Sofas zurückzog und sich sehnlichst eine Zigarette wünschte, wechselten die anderen zwischen Gesangseinlagen und Unterhaltungen. Sie hatten sich viel zu erzählen. Das Leben in Amerika interessierte Morinaga sehr und Tomoe und Kurokawa waren sehr erpicht darauf zu erfahren, was in letzter Zeit so in Japan passiert war. Ihre Neugierde galt vor allem Soichi. Er kam ihnen etwas verändert vor und glücklicher Weise nahm dieser nicht am Gespräch teil und hörte auch nicht hin, sodass sie in Ruhe hätten reden können, doch Morinaga druckste nur herum. Nachdem sie erfolglos versucht hatten, etwas aus ihm herauszubekommen, gaben sie es letztendlich auf und wandten sich wieder dem Karaoke zu. Abends ging es dann in eine Kneipe und Soichis Laune besserte sich ein wenig. Morinaga hatte erst vorgeschlagen das Adamsite zu besuchen und das Paar wäre damit einverstanden gewesen, aber Soichi weigerte sich aufs Blut da mit hin zu gehen und somit entschieden sie sich gegen die Schwulenbar. Sie unterhielten sich bei gemütlichem Zusammensitzen; auf die ständig wechselnden Gläser wurde dabei weniger geachtet. Es wurde nachgeschenkt, wenn nötig und auch wenn eigentlich nicht nötig. Ein Glas nach dem anderen wurde in lustiger Runde geleert bis der Abend schließlich vorbei war... Kurokawa und Morinaga waren noch relativ bei Sinnen und diejenigen, die die Brüder nach Hause tragen mussten. Soichi hing an Morinaga dran und Tomoe klammerte sich an seinen Freund. Mit Müh schafften sie es nach Hause. Morinaga wünschte Kurokawa und Tomoe eine gute Nacht und sie verschwanden in seinem Zimmer. Morinaga hievte den halb schlafenden Soichi in sein Zimmer und auf sein Bett. Er holte noch schnell ein Glas Wasser für seinen Senpai, der es dankbar in einem Zug leerte. Er selbst zog sich schnell sein Schlafzeug an und legte sich neben ihn. “Wag es...”, knurrte ihn Soichi mit schwerer Zunge an, als er seine Arme um ihn legen wollte. “Ach, Senpai, ich werde schon nichts anstellen! Ich will dich nur umarmen.” “Und was bitte soll daran so toll sein?” Er drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und dem Rücken zu Morinaga. Dieser musste seufzen. “Senpai... Ich liebe dich und da möchte ich dich schließlich ständig berühren, in den Armen halten, küssen oder einfach nur bei dir sein, so wie jetzt.” Er schlang seine Arme sanft um den Körper seines Senpais. Dieser blieb ruhig liegen und wehrte sich nicht. Die Worte hatten ihn nachdenklich gemacht. “Sei froh, dass ich was getrunken hab und zu müde bin um meine Energie auf dich zu verschwenden!” Morinaga musste über diese Worte gequält lächeln. Er umarmte Soichi fester und beugte sich leicht über sein Ohr. “Ich liebe dich, Senpai”, flüsterte er leise. “Waaah... Hauch mir nicht ins Ohr! Das hab ich dir schon mal gesagt!” Morinaga wich zunächst zurück, verschreckt über den plötzlichen Ausbruch seines Senpais. Aber dann bemerkte er , dass dieser sich schnell wieder beruhigte und musste darüber lächeln. Er beobachtete noch wie die Ohren seines Senpais rot wurden und kuschelte sich dann ganz dicht an ihn. Soichis Körper versteifte sich in dem Moment, entspannte sich mit der Zeit aber zunehmend. Er schien eingeschlafen zu sein. Beruhigt entglitt auch Morinaga in das Land der Träume. Soichi rieb sich verschlafen die Augen. Es war noch mitten in der Nacht und er war hundemüde. Sein Schädel brummte und sein Hals kratzte. Er hatte am Vorabend zu viel getrunken. Er setzte sich auf und auf einmal spürte er eine Bewegung neben sich. Sein Kohai hatte sich im Schlaf bewegt. Soichi beugte sich neugierig über ihn und beobachtete das ihm zugewandte, schlafende Gesicht. Es war ihm nie wirklich aufgefallen, aber Morinaga hatte ein schönes Gesicht. Die gleichmäßigen teilweise harten und männlichen Züge wurden durch weiche, gerade Linien abgemildert. Die leicht geöffneten Lippen und die sanft ins Gesicht fallenden kurzen Haare unterstützten die Ruhe und Friedlichkeit, die auf dem Gesicht lagen, wirkten aber gleichzeitig sinnlich und begehrenswert. Fast hätte sich Soichi dichter über das Gesicht gebeugt, aber er konnte sich gerade noch rechtzeitig beherrschen. ‘Was mach ich hier eigentlich?’ Soichi wunderte sich über sich selber. Jetzt fand er seinen Kohai schon niedlich, oder was?! Aber er musste zugeben, es war irgendwie beruhigend, neben ihm zu liegen. Ein warmer Schauer fuhr ihm über den Rücken. Er gestand sich zögernd ein, dass Morinaga ihm ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe gab. Er fand es angenehm, ihn um sich herum zu haben. Auf einmal beschlich ihn ein beunruhigendes Gefühl. Was, wenn Morinaga irgendwann mal nicht mehr da sein sollte, nicht mehr um ihn herum springen, ihm nicht mehr folgen würden, wie ein junger Hund, der Liebe und Zuneigung suchte? Was, wenn ihn dieser sehnsüchtige, verliebte und treue Blick nicht mehr verfolgen sollte? Er wollte es sich nicht eingestehen, aber irgendwie machte ihm diese Vorstellung Angst. Sein Herz fühlte sich schwer an und als er an die Ereignisse vor einem Monat dachte, schnürte sich ihm die Brust zusammen. In seiner Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Seine Augen brannten. Mist! Er hätte nicht noch einmal daran denken sollen! Er versuchte eine Träne zurückzuhalten. Aber es gelang ihm nicht. Langsam rollte sie seine Wange hinab und bevor Soichi sie wegwischen konnte, tropfte sie auch schon... direkt auf Morinagas Wange. ‘Sch.... Hoffentlich hab ich ihn jetzt nicht geweckt...’ Er beugte sich abermals über seinen Kohai um dies zu überprüfen aber dieser hatte sich nicht gerührt. Soichis lange Haare rutschten ihm dabei ein wenig von den Schultern. Eine kleine Strähne strich sanft über das Gesicht Morinagas und Soichi nahm sie schnell, aber vorsichtig wieder weg und warf sie zurück. Er blickte noch einmal zu seinem Kohai und legte sich dann wieder hin und schlief nach einigen unruhigen Minuten wieder ein. Morinaga öffnete vorsichtig seine Augen. Huch! Sein Senpai lag ja direkt vor ihm. Er merkte etwas kaltes auf seiner Wange und als er drüber strich, merkte er dass es eine klare Flüssigkeit war. Sie schmeckte salzig. Eine Träne. Er sah seinem Senpai ins schlafende Gesicht. So ruhig. Er strich ihm über die Wange, legte seine Arme um ihn und schloss die Augen. ‘Warum hast du diesmal geweint?’ *** ________________________________________________________________________________ Das wars auch schon wieder... XD Öhm, also manchen ist das vielleicht aufgefallen: eine Szene (“Senpai, es wäre schön, wenn du mit dem Rauchen aufhören würdest, sonst stirbst du irgendwann noch daran...” “Spätestens DANN hör ich auf!”) ist die selbe wie in Junjo Romantica zwischen Misaki und Usami. Ich hoffe, man ist mir nicht böse deswegen? Ich fand das einfach zu passend als dass ich es NICHT hätte einbauen können... u.u Sorry nochmals an diejenigen, denen das nicht passt. Ach ja, in diesem Kapitel kommen Tomoe und Mitsugu vor. Die beiden sind ja bereits verheiratet, aber ich habe trotzdem mehr die Bezeichnung "Freund" als "(Ehe-)Mann" verwendet. Kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass sie "Mann und Mann" sind... Es kam mir irgendwie falsch vor. an diejenigen die es stört: ersetzt das Freund einfach durch Mann, okay? @grinsekatzemia Lach ruhig! XDDD (Anspielung auf deinen Kommi ^^) Bis zum nächsten chap, wenn ihr Lust habt, Buster ^^ Teilt mir eure Meinungen zu diesem Kapitel mit!! ^^ Hosted by Animexx e.V. 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