Brightdown von Cazqui (-OZ- Fanfic) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war dunkel im ganzen Flur, nur aus einer angelehnten Tür, trat ein kleiner Lichtstreifen hervor. Es war sein Arbeitszimmer, meist sein Schlafzimmer und eigentlich der Raum in dem er sich am meisten aufhielt. Und so war es auch heute wieder. Er war um kurz nach 10 aufgestanden, nur kurz zum Kühlschrank gegangen um sich eine Instant-Nudelsuppe zu machen und war danach wieder schnurstracks in sein Arbeitszimmer gegangen. Er hatte ihrem Vocal ein neues Lied versprochen. Eine neue Musik zu der, der talentierte Sänger einen passenden Text binnen weniger Stunden finden konnte. Dieses Versprechen war nun eine Woche her und er hatte noch genau 3 Tage etwas anständiges auf die Notenblätter zu bringen. Während die Nudeln in seiner Schüssel langsam weich wurden ließ er seine Finger über die Tasten eines Keyboards huschen. Er wollte eine neue Melodie. Etwas das irgendwo düster war, den Fans aber Hoffnung geben sollte, etwas das weich klang und dennoch aus hartem Rock bestand. So hatte er es sich vorgestellt. Vorstellungen waren gut. Keine Frage. Aber es scheiterte an der Durchführung. Seit Tagen hatte er ein Tief, er komponierte zwar wie ein armer Irrer, aber er war nie zufrieden mit dem was er geschrieben hatte und so verfrachtete er jeden Zettel in den Mülleimer. Er verstand einfach nicht, wieso er keine ordentliche Melodie zu Papier bringen konnte. Zu allem Überfluss hatte er auch kaum geschlafen und das machte die Angelegenheit nicht gerade leichter. Er musste nicht einmal in den Spiegel schauen, um zu wissen, dass er ,zu 100%, dicke Augen hatte, passend dazu Augenringe die dem Grand Canyon gleichen mussten. Er lehnte sich zurück, streckte die Beine aus und sah an die Decke. Nichts. In seinem Kopf war einfach nichts. Er konnte gar nicht denken. Normalerweise wuselte es in seinem Kopf nur so von Melodien, Tönen, Noten und den Klängen von Schlagzeugen, Gitarren, Bässen. Aber seit einer Woche war in seinem Kopf Totenstille. Mit seiner Musik konnte er sich identifizieren, konnte er seine Gefühle ausdrücken. Musik war wie sein Sprachrohr. Er hörte überall musik und wenn er gerade einmal nicht die Kopfhörer seines Samsung S3 in den Ohren hatte, erklang Musik in seinen Gedanken, in seinem Kopf. Er brauchte das einfach. Als er früher die Abende bei Zukki war, hatte er diesen mehrmals in der Nacht gefragt, ob irgendwo ein MP3 Player oder etwas ähnliches lief. Zukki hatte jedesmal in die Nacht gelauscht, war sogar aufgestanden und hatte seine Geräte kontrolliert. Alles war aus, dennoch hörte er immer wieder Musik. Manchmal nur ganz leise. Manchmal so laut das er nicht schlafen konnte. Aber das war seither so gewesen, schon als Kind hatte er mehr Musik gemacht als alles andere. Seine Mutter hatte ihm erzählt, dass er anfangs gar nicht gesprochen hatte,sondern immer nur Melodien gesummt hatte. Er hatte erst sehr spät mit Sprechen begonnen. Und als er in der Vorschule war hatte er nur Interesse für Musikinstrumente gezeigt. Er wollte alles spielen können. Und so hatte er begonnen Violine zu spielen. Talent hatte man ihm immer wieder zugesprochen. Doch die Violine gab ihm nichts. Er beherrschte sie zwar aber sie riss ihn nicht mit. Kurz danach begann er Klavier zu spielen. Doch auch hier war das Ergebnis nicht anders. Spielen konnte er das Klavier sehr gut, aber es füllte ihn nicht aus. Bass spielen hatte er nie begonnen. Die tiefen Töne hatten ihn nie gereizt und sein Interesse am Schlagzeug blieb ebenfalls aus. Schlagzeug war für ihn zu eintönig und er konnte sich nicht vorstellen immer im sitzen zu spielen. So begann er mit knapp 13 Jahren Gitarre zu spielen. Er hatte seine erste Gitarre zu Weihnachten bekommen und war sofort mit ihr in seinem Zimmer verschwunden. Er hatte die Alte Gitarre heute noch, nur hing sie mittlerweile an seiner Wand und nicht mehr an seinem Körper. Er liebte die Gitarre, hatte sie vom ersten Moment an geliebt. Er hatte vorher nie eine Gitarre in der Hand gehabt und dennoch stimmte einfach alles. Und so probierte er am Abend die Gitarre über Stunden aus. Und bereits nach nur 5 Stunden konnte er ein ganzes Lied spielen. Fehlerfrei. Seither hatte er nur noch zum komponieren andere Instrumente wie das Keyboard genutzt. Seine Gitarre wurde seine Leidenschaft und so war es bis heute geblieben. In der Schule hatte er nie Probleme gehabt, sie fiel ihm leicht und er musste nicht großartig lernen um gut zu sein. Und irgendwann hatte er Bekanntschaft mit Natsuki geschlossen. Seine Mutter kannte Natsukis Vater und sie waren immer mal wieder ins Gespräch gekommen. Wobei heraus kam, dass Natsuki wohl arge Probleme in der Schule hatte. Und obwohl Natsuki eine Klassenstufe höher war, hatte er ihm Nachhilfeunterricht gegeben. Irgendwann wurde es aber zu einer Doppelbelastung, musste er nun ja Natsukis Unterricht, seinen eigenen Unterricht und seine Musik unter einen Hut bringen. Er schaffte es dennoch mit Mühe und Not und vielen durchgemachten Nächten. Nur für eines hatte er immer Zeit. Für die Musik. Um so mehr traf ihn das Tief in das er geradewegs hinein geschlittert war, keine neue Melodie bedeutete kein neues Lied, kein neues Lied bedeutete kein Spielen auf der Gitarre. Ein tiefes Seufzen verließ seine Lippen und er legte den Stift, den er eben in die Hand genommen hatte bei Seite. //Komm schon, Tama....du kannst das. Dein Leben lang hast du nichts anderers gemacht.// Das Leben konnte ja so schön sein. Genüsslich räkelte er sich in seinem Bett und zog die Decke ein kleines Stück höher. Er würde den heutigen Tag vollkommen für sich ausnutzen. Sein Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück bei Starbucks. Ganz traditionell mit einem großen Vanilla-Ice-Cream-Coffee, einem Donut und 2 Muffins. Danach ging es direkt zum Frisör er brauchte mal etwas neues. Und so entschied er sich für blonde Strähnen und einen neuen Haarschnitt. Beim Frisör gab es erneut einen Kaffee und er fragte sich, ob ein solcher Hochkonsum an Kaffee nicht ungesund wäre. Noch ehe er den Gedanken beendet hatte, hatte er aber bereits eine Tasse ausgetrunken und eine zweite heiße Tasse vor sich. Nach gut einer Stunde und bestimmt 4 Tassen Kaffee wollte er einfach nur nach Hause. Zum einen war sein Bauch zugedröhnt mit Koffein, zum anderen wollte er seinen Entspannungstag endlich richtig anfangen. Er brauchte nicht lange zu sich, das einzige was ihn immer wieder nervte, war der Aufzug. Dieser brauchte Ewigkeiten um ins Erdgeschoss zu kommen. Aber bis in die 8. Etage laufen, wollte er einfach nicht. Als seine Haustür ins Schloss fiel, bog er den Rücken leicht durch, und streckte sich ausgiebig, ließ eine zufriedenes Seufzen verlauten und lenkte seine Füße Richtung Badezimmer. Dort angekommen öffnete er den Wasserhahn und ließ warmes Wasser in die Wanne laufen. Ein Bad. Das einzig Richtige zur Entspannung. Während das Wasser leise plätschernd seinen Weg in die Wanne fand machte er sich auf in die Küche. Er würde sich irgendetwas zu naschen mit ins Bad nehmen. Würde ebenfalls den kleinen Fernseher mitnehmen und sich mal vollen Luxus gönnen. Als er ins Wohnzimmer ging um den kleinen Fernseher aus dem Schrank zu nehmen, fiel sein Blick auf das rote, penetrant blinkende Lämpchen seines AB´s. Im vorbeigehen drückte er auf den Knopf und lauschte. ' Sie haben eine neue Nachricht. Nachricht eins:' Lies der AB verlauten. Es folgte ein kleiner Pieptoon und ein langer Moment der Stille. Er wollte gerade weiter gehen, als er schließlich doch eine bekannte Stimme vernahm. ' Ich bin´s Tama...ano...du hast heute deinen Entspannungstag, und eigentlich uhm wollte ich nicht stören. Aber...naja...ano...uhm' Eine feine Augenbraue hob sich und ein liebes Lächeln huschte über die weichen Lippen. //Na komm...sags schon. Wir alle wissen doch das du ein Tief hast. Keiner ist dir deswegen böse!// ' Ich schaff den neuen Song nicht. Es tut mir wirklich Leid. Vielleicht....legt sich das ja heute oder morgen wieder...aber mein Kopf ist total leer. Ich...hab ihn nächste Woche fertig. Tut mir wirklich leid. Entspann schön!' Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Der Kleine machte sich viel zu oft nen Kopf. Er würde morgen mit dem Kleinen mal sprechen und am besten nahm er sich Aki gleich mit. War er doch ebenfalls einer von Tamas besten Freunden und ein guter Wortführer. Er hatte Tama als Oberschüler kennen gelernt. Er hatte ihm Nachhilfeunterricht gegeben und ihm damit verdammt oft aus der Scheiße gerettet. Tama hatte ihn durch die Endprüfungen geschleust mit einem Tadellosen Durchschnitt von 1,9 und hatte ihm ebenso oft geholfen, wenn es zu Hause schief lief. Sein Vater hatte nie viel von Musik gehalten. Für ihn war das keine Arbeit und das gerade sein Sohn der Musik so verfallen war, war das Schlimmste überhaupt. Er sollte eine Firma übernehmen, expandieren, spekulieren. Das ganze Arsenal eines Geschäftsmannes leben und lieben. Stattdessen war er immer bei Tama gewesen, hatte ihm zugehört, wenn er gespielt hatte, und einfach einmal mitgesungen. Eigentlich aus einer Laune heraus. Tama hatte sofort aufgehört zu spielen und war plötzlich voller Elan. Er wollte das er sang. Immer und immer wieder triezte er ihn zu singen. Und wenn es nur ein Kinderlied war. Tama war überzeugt von seiner Stimme. Und unterstützte ihn wo er nur konnte. Wäre Tama 30 Jahre älter gewesen, wäre er der Ideale Vater für ihn gewesen. Doch dem war nicht so. Als er seinem Vater sagte er wolle gerne singen, professionell und würde eine Band suchen, hatte er eine Schelte vom feinsten bekommen. Und das Thema war, von Seiten des Vaters, beendet. Er war weiterhin zu Tama gegangen, hatte sich weiterhin von dessen Eifer und Motivation anstecken lassen. Tama war für ihn wie ein kleiner Bruder und ein kleines Überraschungsei. Der Kleinere hatte so viele Seiten und es war spannend immer wieder neue an ihm zu entdecken. Dann wurde ihre Gruppe größer. Aki war neu in der Schule und hatte sich spontan und mit einem breiten Grinsen neben ihn gesetzt. Aki strahlte einfach pure Freude und Gutmütigkeit aus. Und er war einfach jemand mit dem man jeden Blödsinn machen konnte. Und so war es seine und Aki´s Lieblingsbeschäftigung geworden Lehrer zu verarschen und anderen kleine Gemeinheiten anzutun. Die aber nie die Grenze zum wirklich gemeinen überschritt. Aki wusste immer wie weit er gehen durfte. Und selbst wenn er mal in Fahrt gekommen war konnte er sich binnen Sekunden wieder zurückschrauben. Egal ob im Streit oder im Spaß. Seine Familie wuchs also von 1 auf 2 Familienmitglieder heran. Und nun hatte er eine klein Groß-Familie wie er zu sagen pflegte, mit einem klein-Großfamilienmitglied. Er musste schmunzeln bei dem Gedanken. Sein Weg hatte ihn mittlerweile zurück in das Badezimmer geführt. Den Fernseher hatte er auf die Toillette gestellt und angemacht, die Heizung leicht aufgedreht und die Sachen ordentlich auf den Boden gelegt. Er stieg in die Wanne und bekam sofort eine Gänsehaut, kroch doch die Wärme des Wassers langsam hinauf. Er wusste nicht mehr so genau wann er das letzte mal Baden war aber scheinbar war es schon Monate her. Er ließ sich in das warme Wasser gleiten, wobei sich nicht verhindern ließ, das er sich entscheiden musste ob seine Füße aus der Wanne schauen sollten oder sein Oberkörper. Dieses Problem hatte Tama sicherlich nicht. Aber der Kleinere hatte ja sowieso nur eine Dusche. Er winkelte die Beine an und beobachtete einen Moment lang wie die Wasserperlen die langen Beine hinab wanderte. Er rutschte etwas tiefer ins Wasser und seufzte wohlig auf. Das tat mehr als einfach nur gut. Und er spürte sofort wie das kratzen in seinem Hals abnahm. Er hatte sich eine satte Erkältung eingefangen und kurierte sich nun einfach mal aus. Der freie Tag kam ihm da wie gerufen. Er zappte ein paar mal durch die Fernsehkanäle und blieb schließlich bei einem Film stehen, der scheinbar eine Komödie war. Und er irrte sich nicht, denn nur wenige Minuten später hallte ein jungenhaftes Lachen durch das Bad. Baden und Fernsehen. Die zwei Wundermittel der Neuzeit. Seine Muskeln entspannten sich sofort, und erst jetzt fiel ihm auf wie verspannt er sein musste. Er sah auf die Uhr und war sichtlich überrascht. Es war gerade einmal 14 Uhr. Er hatte eigentlich damit gerechnet erst spät Abends in der Wanne zu sitzen. Aber das brachte ihn auf eine neue Idee. Er griff nach seinem Handy und scrollte durch sein Telefonbuch. Er wählte an und gab den Startschuss für einen chilligen Abend an Aki ab. Dieser würde den Anderen Bescheid sagen und in wenigen Stunden wären sie alle wieder beisammen. Nun war wirklich alles perfekt! // Natsuki....du bist ein Hecht. Ein echt toller!// Fröhlich und mit dicken Backen saß er an seinem Frühstückstisch. Er hatte sich entschlossen mal ordentlich zu schlemmen. Und seine gute Laune war heute einfach unbeschreiblich. “Einfach schlemmen, schlemmen, schlemmen, was machen wir? Wir schlemmen schlemmen schlemmen. Und wenn man SCHLEEEEEMMMT ist die Welt in Ordnung!” Hallte es, in alt bewährte Findet-Nemo-Dori-Manier, durch die kleine Küche. Fröhlich wackelte er zu seinem Fernseher und schaltete ihn an. Er zappte durch die Sender und blieb bei einem Lied von Rina Aiuchi hängen. Er kannte das Lied und er liebte es. Es entsprach ganz seiner Gefühlslage. Das Lied hieß `Mint´ und er mochte einfach den freundlich, fröhlichen klang des Liedes. Der jungen Sängerin war er auch nicht abgeneigt. Aber wie konnte man auch wenn jemand so ein niedliches Gesicht hatte? Unweigerlich wackelte er mit der Musik mit. Er war stolz darauf was er alles geschafft hatte, war stolz darauf nun so gute Freunde zu haben. Begonnenn hatte alles als er hier her gezogen war, er hatte gleich am ersten Tag mit Natsuki rumgehangen. War einfach frech auf ihn zugegangen und es hatte sich ausgezahlt. Auf diesem Wege hatte er gleich auch Tama kennen gelernt. Er beneidete Tama für seinen Ehrgeiz. Tama arbeitete immer hart. Und erreichte seine Ziele auch meist. Und er war auch davon fasziniert wie dieser komponierte. Scheinbar ging es ihm einfach von der Hand. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass Tama immerzu Musik im Kopf hatte und hörte. Es klang seltsam. Aber es schien zu stimmen. Was ihn anbetraf ging nichts über seine Freunde. Und jeder der etwas gegen sie sagte, konnte sich sicher sein, gleich die Retourkutsche von ihm zu bekommen. Er hatte genug schlimmes erlebt. Und hatte sich allein durch das Leben gekämpft. Aber er durfte auch erfahren, das alles einfacher mit echten Freunden war. Er hatte von seinen Ex-guten Freunden, die keine wirklichen waren irgendwann Drogen untergejubelt bekommen. Es hatte ihn Jahre gekostet und verdammt viel Kraft um davon weg zukommen. Er wusste genau wie es war an einem Abgrund zu stehen. Und er wusste wie es war, dort allein zu stehen. Doch dank Natsuki, Tama, Nao und nicht zuletzt Zukki hatte er sein Selbstvertrauen wieder gefunden, hatte an Stärke gewonnen, und vieles dazu gelernt. Nun waren seine Freunde und die Musik sein Lebensinhalt geworden. Er wollte weder ohne seine Freunde noch ohne die Musik sein. Er genoss die Proben jedes Mal. Es war einfach wie Magie, wenn sie sich sahen. Wenn sie miteinander spielten. Er hatte sich noch nie so frei bei etwas gefühlt. Und den Teufel würde er tun das alles zu verlieren. Und so versuchte er jeden Tag den Anderen zu zeigen wie wichtig sie ihm waren. Er nahm seine Bedürfnisse gern zurück, solange sie nur glücklich waren. Und er wusste das sie es schätzten. Sie sagten es ihm nie. Aber er fühlte es. Es war wie ein starkes Band, dass sie alle umgab. Und er liebte es Bestandteil des Ganzen zu sein. Als sein Handy klingelte musste er grinsen. // Na wer vermisst mich?// Er sah auf das Display und öffnete die SMS, deren Absender Natsuki war. Er überflog die Nachricht und wusste sofort was er zu tun hatte. Er schickte Zukki eine Sms. Dieser würde eine SMS an Tama schicken, der wiederum an Nao. Und letztlich würden alle vom Treffen erfahren. So war es schon immer gewesen. Sie würden also einen Chilltag einlegen. Er freute sich unheimlich. Nach so viel Arbeit hatten sie sich einen Tag Ruhe auch verdient. Schnell zog er sich die Jacke über und nahm zur Sicherheit seine Gitarre mit. Bestimmt kam Tama wieder auf eine Idee und würde sie mit ihm verwirklichen wollen. Er umgriff den schwarzen Halteriemen des Gitarrenkoffers, kontrollierte noch einmal ob alles aus war und sprintete dann die Treppen hinunter. Es störte ihn nicht das er im 5. Stock wohnte. Dieses Lage bot ihm ein gutes Training für seine Beine an,welches er auch tagtäglich nutzte. Draußen angekommen setzte er sich seine Kopfhörer auf und tänzelte zu Koda Kumi´s `Koi no Tsubomi´ in die U-Bahn. Er brauchte etwas über eine Stunde zu Natsuki und er wollte vorher noch Schuhe kaufen. Seit der Sache mit den Drogen, hatte er das Leben lieben gelernt, selbst wenn es mal schwere Zeiten gab. Auch diese legten sich irgendwann wieder. Und momentan ging es mit großen Schritten voran. Auch wenn Tama im Moment ein tief hatte, zweifelte keiner von Ihnen daran, dass sich der Kleine Gitarrist wieder fangen würde. Es war einfach einmal eine Phase. Und das sie ihn so mit sich zog, war ganz natürlich. Musik war scheinbar Tama´s Droge. Aber wenigstens eine die er begrüßte. Er verließ die U-Bahn gut eine halbe Stunde später und schlenderte durch ein paar Schuhgeschäfte. Doch heute wurde er einfach nicht fündig. Das war aber nicht weiter schlimm, konnte er doch auch noch an einem anderen Tag eine längere Shoppingtour machen. So lenkte er seine Schritte zu einer Bushaltestelle. Sah auf seine Uhr und verglich die Zeit mit der auf seiner Uhr. Er hatte Glück. In 5 Minuten würde ein Bus kommen, mit diesem würde er dann bis zur Endstation fahren, dort aussteigen. Ein paar Schritte zu einem großen Häuserblock machen. Die Tür des Blockes 234/56 öffnen. Gute 4 Minuten warten müssen bis Natsuki´s lahmer Fahrstuhl das Erdgeschoss erreichen würde. In die 8. Etage fahren und dort an die Zimmernummer 78 klopfen. Natsuki würde ihm öffnen und dann würden sie sich ein paar tolle sachen einfallen lassen, die den Abend versüßen würden, lustiger machen würden. Und den Promillehaushalt ihres Blutes steigern würde. //Aki, hier bist du richtig. Das alles hier, diese Menschen sind deine Familie. Dein zu Hause.// Langsam ließ er seine Hände über die zarte Rundung eines nahezu perfekten Hinterns streichen. Wie schön doch der Menschliche Körper in biologischer Hinsicht sein konnte, und wie verführerisch manche Stellen sein konnten. Er wollte mehr dieser Stellen entdecken und ließ seine Hände weiter wandern... Wenn es etwas war, das er hasste war es das Telefon. Vorallem wenn es früh am Morgen klingelte und am Meisten wenn es ihn aus seinen schönsten Träumen riss. Er war Langschläfer! Wann würden sie das nur mal kapieren? Langschläfer, dass waren Menschen die lange schliefen, die ihre Ruhe brauchten um Energie für die Nacht zu sammeln. Kurz um. Er. Ein Grummeln erklang unter der Bettdecke und es folgte ein Arm der nach dem Handy griff, welches auf dem Tisch lag. Egal wer es war, er würde dafür sterben müssen. Aus noch halb geschlossenen Augen sah er auf das hell-erleuchtete Display. Knurrte gequält unter dem hellen Licht auf und entzifferte langsam die Nachricht. Gut es war Aki. Den musste er nicht umbringen. Zumindest nicht so schnell. Seinen Freunden verzieh er die allmorgendlichen Weckeskapaden meistens. So auch dieses mal. Wenn er schon wach war konnte er sich auch gleich ganz aufrappeln. Müde sah er sich in seinem Zimmer um und stand aus dem Bett aus. Er war noch viel zu müde und so schwankte er durch sein Schlafzimmer Richtung Tür. Dort wollte er nach der Klinke greifen, fand aber keine und ging davon aus, das er die Tür wohl offen gelassen hatte. Also ging er weiter und machte die schmerzhafte Bekanntschaft mit der Tür. Er hatte nicht gemerkt, das die Tür noch gut 3 m von ihm weg war. Und zu allem Überfluss geschlossen. Fluchend rieb er sich die Stirn, riss die Tür auf lief durch den Flur in die Küche und holte sich eine Cola aus dem Kühlschrank um wach zu werden. Als die kalte Flüssigkeit seine Kehle hinunter rann wurde er auch gleich wacher. Er griff sein Telefon und wählte Tamas Nummer. Es dauerte einen Moment ehe der Kleine ranging. Wahrscheinlich lag das Telefon wieder verbuddelt unter Notenblättern und Tama musste es erst suchen. Als sich die bekannte Stimme meldete seufzte Zukki kurz. “Noch immer leere? Ach mensch...das wird wieder. Ich glaube im Moment hast du auch ne Blockade und vielleicht solltest du dich einfach ablenken. Aki hat mir geschrieben wir treffen uns heute Abend bei Natsuki. Aki ist schon auf dem Weg. Spätestens um 8 wollen wir anfangen.” Einen Moment war von der anderen Leitung nichts zuhören, dann erklang ein “Ok.” Langsam machte er sich wirklich Sorgen um den Gitarristen, er klang wirklich schlecht. Da musste sich was dran ändern. Und er würde das gleich heute Abend in Angriff nehmen. Er verabschiedete sich von Tama und ging erstmal Duschen. Bei solchen Träumen hatte er auch keine andere Wahl. Er machte sich in aller Ruhe fertig. Frühstückte noch ausgiebig und machte sich dann auf den Weg zu Natsuki. Er kannte die Anderen nun seit 6 Jahren. War es wirklich so lang? Irgendwie kam es ihm kürzer vor. Viel kürzer. Er rechnete nach. 6 Jahre...es stimmte. Er hatte Aki und Natsuki über Tama kennen gelernt. Und Tama war ,an einem verregneten Tag, genau in ihn gelaufen. Der Kleinere schien es eilig gehabt zu haben und war nass bis auf die Knochen. Er hatte ihn aus Augen angesehen, die in ihm sofort den Beschützer wach werden ließen. Traurige, niedliche Augen. Er wusste bis heute nicht ob Tama bei ihrem ersten Treffen wirklich geweint hatte. Er hatte ihm seine Jacke umgelegt und hatte ihn mit in ein Café genommen. Ihm einen Tee spendiert. Und sie waren ins Gespräch gekommen. Der Kleine machte auf ihn einen unruhigen Eindruck und so hatte er nachgefragt. Tama hatte ihm damals erklärt, das er stets und ständig Musik hörte und nicht wusste warum, sie dudelte unentwegt in seinem Kopf. Und an diesem Tag war es wohl sehr schlimm gewesen, sodass er einfach losgelaufen war. Er hatte gedacht, draußen würde der Lärm der Straßen die Musik übertönen. Geklappt hatte dies scheinbar nur bedingt. Da sie auf unterschiedliche Schulen gingen trafen sie sich nach der Schule und eines Tages brachte Tama, Natsuki und Aki mit. Aki hatte ein sonniges Gemüt das einfach nur ansteckend war und ihn sofort mit sich riss. Auch der Fakt, das Aki scheinbar ein kleiner Schelm war gefiel ihm. Mit Aki konnte man viel lachen und vorallem ausgelassen lachen. Natsuki hatte er zuerst als arroganten Schnösel abgeschrieben. Doch mit der Zeit hatte sich sein Bild geändert. Natsuki war zwar von sich überzeugt aber weitaus unsicherer als man dachte. Nun waren seine Freunde sein ein und alles. Durch einen Unfall hatte er damals seine kleine Schwester verloren. Er war damals 14 gewesen und seine Schwester ging ihm über alles. Sie war um einiges kleiner als er, hatte niedliche kleine Augen und war immer so zierlich gewesen, das man Angst hatte sie zu zerbrechen, wenn man sie berührte. Auf dem Heimweg von der Schule nach Hause, hatte ein betrunkener Typ das Mädchen übersehen. So sagte er das jedenfalls vor Gericht aus. Übersehen. Er ballte seine Hand zu eine Faust. Sowas konnte man nicht übersehen. Er hatte lange gebraucht um über den Verlust hinweg zu kommen. Genauso lange hatte er gebraucht um sich anderen wieder zu öffnen. Tama hatte viel Ähnlichkeit mit seiner Schwester. Vielleicht war es der Grund gewesen warum er sich Tama so genähert hatte. Er bog eine Seitenstraße ein und sah in den Himmel. Aki und Natsuki würden sicher Alkohol kaufen. Er würde aufpassen das sie nicht zuviel tranken. Seit dem Unfall, standen alle Zeichen auf Krieg, wenn er Alkohol sah. Er wollte es seinen Freunden nicht verbieten aber aufpassen durfte er. Und das machte er auch. Er selbst trank nie etwas alkoholisches. Er brauchte keinen Heiter-Macher. //Zukki, du musst auf sie aufpassen, dass ist deine Aufgabe. Ich werde nie wieder jemanden verlieren!// Gute 2 Stunden war er mittlerweile im Badezimmer. Duschen, Haare waschen, Haare föhnen, Haare stylen, Make-up, Klamotten auswählen. Er hatte heute einmal das Bedürfnis richtig weiblich umher zulaufen. Da kam ihm die Strapsenhose ganz recht. Und ganz nebenbei wurde ihm der Haar-Curler zu einem mehr als guten Freund. Während Er sich im Spiegel ansah dachte er zurück an die Zeit bevor er die Anderen kennen gelernt hatte. Er war schon immer anders gewesen. Er wollte nicht herum laufen wie jeder, zweitklassige Kerl. Mädchen hatten so viele geile, schöne und sexy Sachen. Und Nao wollte damals schon nicht auf sie verzichten. So begann er mit der Zeit femininer zu werden. Trug ab und an einen Rock, manchmal ein eher Mädchenhaftes Kleidchen über einer Hose. Doch das er sich so wohl fühlen durfte, hatte auch einen hohen Preis. Es dauerte nicht lange und seine Klassenkameraden, begannen ihn mit seinem neuen Stil aufzuziehen. Es hatte harmlos begonnen, mit dämlichen Sprüchen wie “Kleines Mädchen! Kauf dir nen Schwanz!” artete aber mit der Zeit aus. Sodass er nur noch bedingt zur Schule ging, seine Klassenkameraden mied und sich mehr und mehr in seine Welt zurückzog. Er sprach nie über diese Zeit. Wollte und konnte es nicht. Doch manchmal holte ihn seine Vergangenheit ein. Und dann meistens mit einer brachialen Gewalt, das er das Gefühl hatte, unter seiner Vergangenheit zusammen zu brechen. Er war bei weitem nicht so stark wie er dachte, und wie Andere dachten. Mit der Zeit wurde er zu einem immer größeren Außenseiter. Das änderte sich jedoch als er Aki kennen lernte. Aki war der Einzige der auf ihn zugegangen war und ihn freundlich angelächelt hat. Zunächst konnte er diesem Lächeln nicht so ganz vertrauen. Es war für ihn einfach zu schwierig gewesen, doch Aki schaffte es binnen weniger Monate ihn davon zu überzeugen, das es doch noch `echte´ Freunde gab. Und mit Aki hatte er gleich einen ganzen Haufen neuer, guter und echter Freunde bekommen. Zum einen war da Natsuki, ein kleiner Möchte-gern-Macho, mit liebem Herzen, der ab und an etwas übertrieb, dann war da noch Zukki, jemand bei dem man sich einfach mal nur wohl fühlen konnte, der auf einen aufpasste und einfach ein zu gutes und großes Herz hatte. Dann war da noch Tama, etwas klein, etwas frech aber genauso lieb wie die Anderen. Während er sich die Haare mit Haarspray in Form brachte, fiepte sein Handy und er sah schnell auf das Display. Tama. Soso...wieder ein chilliger Abend. Ein Lächeln huschte über die vollen Lippen. Mit den Anderen war er immer gern unterwegs. Egal um was es ging, hauptsache sie waren zusammen unterwegs, lachten, hatten Spaß und genossen gemeinsam das Leben. Zu ihrem ganzen Glück kam nun hinzu das sie eine gemeinsame Leidenschaft teilten. Die Musik. Nur wenige Wochen nachdem sie sich kennen gelernt hatten, hatten sie gemerkt das jeder von ihnen mindestens ein Instrument beherrschte. Er selbst konnte, Bass und Klavier spielen. Als sie sich vor 2 Jahren dazu entschlossen hatten eine Band zu gründen, mussten sie sich auch auf einen Namen und eine grobe Stilrichtung einigen. Die Stilrichtung hatten sie schnell gefunden. Rock. Purer und harter Rock. So wie er war, so wie sie waren. Natsuki als Vocal, Zukki als Drummer, Aki als Gitarrist, Tama als Gitarrist und er als Bassist. Mit dem Namen hatten sie sich etwas schwerer getan. Und sie brauchten Ewigkeiten ehe sie auf einen Namen kamen. Es hatte über 3 Monate gedauert ehe sie sich auf den Namen -OZ- geeinigt hatten. Doch seit er sie kennen gelernt hatte, war sein Leben einfach nur perfekt. Und so war er immer wieder froh, wenn er wusste sie waren wieder beisammen. Nun war er soweit, dass er auch in seinen femininen Sachen auf die Straße ging, selbstbewusste, sich nicht versteckend und stolz auf alles was er geschafft hatte. //Nao, du hast dein wahres Glück gefunden und das gleich 4-Mal. Ich habe es in Zukki, Natsuki, Aki und Tama gefunden.// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)