Brightdown von Cazqui (-OZ- Fanfic) ================================================================================ Kapitel 1: Mirror ----------------- Natsuki: "ER IST WAS???" Mit einem mahnenden Finger an die Lippen gepresst und ein leises SCHHHHHHHHHHHT zischend,tadelte mich Aki zur Stille.Ich stand da wie vom Donner gerührt. "Das ist ein Witz!?" Aki schüttelte den Kopf wehement. "Sicher?" Ein eindeutiges Nicken. "Woher willst du das wissen?" Hackte ich nach. "Naja ich hab ihn beobachtet, und er hat´s mir auch erzählt. Eigentlich uns ALLEN. Das ist noch nicht einmal besonders lange her. Erst letzte Woche, wir waren Bowlen und danach bei dir! Und wir haben bisschen in der Glotze gezappt und nebenbei tiefere Gespräche gehabt...Naja...wir, du hast ja geschnarcht, aber ich hatte gedacht: DAS hast du wenigstens mitbekommen!" Irgendwie klang Aki gerade etwas vorwurfsvoll. Und während die Stille zwischen uns trat musste ich ersteinmal das eben Gehörte verdauen. "Stört es dich?" Kam es plötzlich mit leiser Stimme hinter mir. Aki biss sich leicht auf die Lippen und ich überlegte mir gerade wie ich am schnellsten, und damit meine ich innerhalb von 2 Sekunden, Selbstmord begehen konnte. Selbstmord ohne Waffe dauerte definitiv zu lang. Fazit: Ich war geliefert. Ich drehte mich um 45° und lehnte mich an die Wand. Unser kleinster stand mittlerweile vor mir und sah mich an. "Nein" War meine kurze aber ehrliche Antwort. Mich störte dieser Fakt nicht, gar nicht. Im Gegenteil. Was mich störte, war, dass ich es als LETZTER erfahren hatte, gerade ich!! Ich merkte wie Aki ging. Tama blieb. Ich seufzte innerlich stärker auf. "Was ist los?" Er lehnte sich an die Wand mir gegenüber und sah mich einen Moment schweigend an. "Sicher, das es `Nein´ ist?" Betont lässig stemmte ich mich von der Wand ab, hoffte das es auch BETONT LÄSSIG bei meinem Gegenüber ankam. "Sicher!" Ich ging ein paar Schritte vor und dann nach rechts. "Ich bin mal eben ne Runde um den Block drehen. Wir machen ja eh noch Pause, oder?" Ein Nicken seitens Tama. Damit gab ich mich zufrieden und ging nach draußen. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Spürte wie sich meine Lungen mit Sauerstoff füllten. Kurz hiel ich die Luft an. Es war wahr. Und erst jetzt viel mir die Sonne auf, schien sie schon den ganzen Tag? Hatte ich irgendwie nicht mitbekommen. Dafür aber jetzt umso mehr. Meine Laune war auf einem Höchststand den ich selten so erlebt hatte. Ich atmete wieder aus und ging, entgegen meiner Aussage Tama gegenüber, schnell zum Supermarkt. Leise summend überlegte ich was ich essen sollte und plante. Ja, ich plante. Und ich hatte gute Laune, mehr noch ich hatte sehr gute Laune. Ich wippte leicht mit dem Hintern als ich vor der Kühltruhe stand. Was sollte ich kaufen? "Ich dachte du willst ne Runde drehen?" Sofort stellte sich mein Arschwackeln ein und ich sah neben mich. Gut neben mich war übertrieben. Denn genau auf meiner Augenhöhe war niemand. Ich senkte den Blick ein wenig und sah in Tamas Augen. "Ich eh...wollte noch was zu essen holen." Sag es. LOS! Ich hätte mich ohrfeigen können, das war sie! Meine Chance!!! "achso, also wie ich." Ein grinsen legte sich auf Tamas Lippen und er schob die Kühltruhe auf. Beherzt griff er hinein und holte eine Packung Lachs heraus. "Lachs gibts bei dir?" "Hai, ich hab irgendwie gerade heißhunger darauf." SCHNELL! NATSUKI DU VOLL IDIOT LOOS. So sehr wie mich gerade mein eigenes Ich anschrie hätte es keiner geschafft. "Ehm...kannst ja bei mir Essen. Also...wir könnten ja zusammen Essen?" Mein Herz lag im Keller des Supermarktes. K.O. in der ersten Runde. "Du ich weiß aber nicht, ob die Anderen Lust auf Lachs haben." "Nein...ich meinte nur wir! Wir haben ewig nix mehr zu zweit gemacht!" Gab es noch etwas unterhalb des Kellers? Oder begann da gleich die Hölle? Nicht nur das mein Herz weggerutscht war, in Sphären die ich selber nicht kannte, nein...es kam schlimmer. Nun kamen einem Sekunden wie JAHRE vor. Der kleine schien nachzudenken. Strahlte mich dann aber an und nickte. "Klar! DVD-Abend?" Ich nickte und Tama grinste erneut. "Gut, ich geh dann schon mal den Lachs bezahlen." Ich nickte wieder. Wieso nicke ich verdammt nochmal immer nur so dämlich? "Ich kauf noch was ein! Ich komme dann nach!" Ich war echt gut darin Ausreden zu erfinden, obwohl diese nicht wirklich kreativ war. Gut, Schritt eins meines Planes war vollbracht. Und ich war verdammt stolz darauf und mein Ego schwoll eindeutig an. Einige Minuten später fand ich mich an der Kasse wieder. In Händen, und gleich auf dem Förderband, hatte ich 3 Cola, einen Wodka, sauteure Kartoffeln, die ich nur aus einem Grund hatte mitgenommen, statt Reis und was zu naschen. Ich bezahlte alles und schleppte es mühsam zum Proberaum. Sofort richteten sich 6 Augen auf mich. Was war denn nun wieder? Verwirrt sah ich die Anderen an. Ein jeder von ihnen fing nacheinander an mich anzuknurren und langsam kam ich mir vor, wie in einem äußerst schlecht gemachten Horrorfilm, indem die Zombies hechelnd, und sabbernd hinter einem herschlurften. "Du!" Ertönte eine verärgerte Stimme die eindeutig Nao zuzuordnen war. "Ich?" Wiederholte ich sinngemäß. "Du isst LACHS....MIT KARTOFFELN OHNE UNS!?? ABER MIT TAMA!?" Unwillkürlich versuchte ich die Kartoffeln zu verstecken, eigentlich versuchte ich alles zu verstecken. Die Kartoffeln vor Nao, die Cola vor Zukki und vor Aki den Süßkram. Wie erwartet gelang es mir nicht. "Ich eh...ja. Wir haben uns verabredet für heute Abend." Sofort fielen 3 Kinnladen gen Boden. "EIN DATE!?" Fiepste nun Aki. Ich hätte am liebsten die Kartoffeln nach ihm geworfen. Aber ich musste Angst haben, das Nao beherzt den Kartoffeln nachspringen würde und ich somit Aki verfehlen würde. "Ein Treffen, kein Date!" Korrigierte ich ihn. Ein Date, wie das klang. Als ob Tama ein Mädchen wäre, das ich abschleppen würde. Ich schüttelte leicht den Kopf und stopfte die Kartoffeln in meine Tasche, hoffte Nao, Zukki und Aki würden sich nicht sofort darauf stürzen, wenn ich zwei Sekunden nicht hinsehe. Den Rest der Proben kam ich mir nur noch beobachtet vor. Und ich war mir zu 100% sicher das ich beobachtet wurde. Beobachtet, und in Gedanken erschossen, skalpiert, zerteilt, erdolcht,...um es simpel zu halten, ermordet. Das alles nur wegen Lachs mit Kartoffeln, Cola und Süßkram. Ich war froh, als sich meine Stimmbänder beruhigen durften und die Proben zu ende waren. Das Gebrülle ging doch sehr auf die Bänder. Und irgendwie hatte ich immer mehr das Gefühl das mein Leiern in der Stimme schlimmer wurde. Wir packten zusammen und gingen gemeinsam nach unten, verließen das Gebäude und jeder der noch Rauchen wollte durfte es. Zukki war gleich der Erste der anfing zu lachen, als Tama sich eine Zigarette ansteckte. "Kein Wunder, das du nicht mehr wächst! Du rauchst zu oft, zu viel und zu lange." Dabei hob er tadelnd den Zeigefinger, hob den Kopf an und zog eine strenge Schnute. "Haha..." Kam es monoton von Tama. Das war ein wunder Punkt den Zukki da getroffen hatte. Und der größere war sich dessen durchaus bewusst. Ich konnte mir beim besten Willen kein Schmunzeln verkneifen. Auch wenn mir Tama auf der einen Seite Leid tat. Er war nicht nur kleiner als wir, er war ein ganzes Stück kleiner. Und immer wieder hackten wir auf ihm deswegen herum. Aki stichelte, dass wir Gitarren in Kindergröße bestellen müssten, Zukki beschränkte sich meist aufs Rauchen oder, wenn Tama an etwas nicht heranreichte. Zukki hatte hohe Schränke, für ihn und uns kein Problem, für Tama ein leichtes, aber lustiges Hindernis. Und Nao, ganz Mutti-like, versuchte Tama mit allem möglichen vollzustopfen. Immer mit dem Satz auf den Lippen. "Der Kleine muss noch wachsen, sonst sind die Beine der Frauen länger als er!" Wenn ich so darüber nachdenke sind wir echt gemein. Und Tama tat mir Leid. "Nun lasst ihn doch mal in Ruhe." Stille und wieder sahen mich alle an. Und diesesmal wirklich alle. Selbst Tama sah mich ungläubig an. "Was? Na ihr ärgert ihn immer!" Tama sah mich genauer an und streckte sich kurz um mir eine Hand an die Stirn zu halten. "Bist du krank? Du ärgerst mich auch immer, schon vergessen?!" Bei näherer Betrachtung, stimmte das, ich war auch derjenige, der Tama einen Kinderstuhl anbot, oder ihm eine Kiste hinstellte. "Ich habe eben gerade darüber nachgedacht, das wir ihn echt ständig ärgern!” Während die Anderen mich groß ansahen, scheinbar der Verwunderung erlegen, das ich Tama in Schutz nahm, nickte eben dieser heftig neben mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)