Für immer Ladylike? von She-Ra ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Victor konnte nicht wirklich etwas tun, außer bei Oscar sitzen zu bleiben und zu warten. Jedoch erfahren, warum sie scheinbar so verwirrt war, tat er nichts. Daher verabschiedete er sich nach einer Weile. Den besprochenen Ausflug wollten sie ein paar Tage später nachholen, was sie auch taten. Oscars Laune hatte sich kaum verändert. Victor bemerkte dies sofort, aber er wartete, dass sie sich ihm vielleicht öffnen würde. Sie zu bedrängen, hatte keinen Sinn, dass wusste Victor bereits. Oscar war froh, dass er dies nicht tat. Mit der Zeit, die verstrich, freundeten sie sich immer mehr an. Der junge Graf hatte die jüngste Tochter des Generals in sein Herz geschlossen. Dass diese scheinbar mehr für ihn empfand, bemerkte er jedoch nicht. Oft verbrachten sie ihre freie Zeit miteinander, bis Victor die Ehre zu Teil wurde, Captain der königlichen Garde zu werden. Sein Vater arrangierte ein rauschendes Fest, um dies zu feiern. Zu dieser Veranstaltung wurde auch General de Jarjayes mit seiner Gemahlin und Oscar eingeladen. Die junge Frau wurde mehr den je herausgeputzt. Das blonde Mädchen, die immer weiter zur Frau heranreifte, war verwundert, dass sie ein besonders schönes Kleid erhielt. Als sie fertig angekleidet war, trat Emilie de Jarjayes zu ihnen. „Maman? Darf ich Euch etwas fragen?“ Oscar drehte sich zu ihrer Mutter, wobei ihr Kleid leicht mitschwang. „Aber gewiss, mein Kind“, erwiderte sie lächelnd und ließ sich auf einem Sessel nieder. „Nun, warum habe ich dieses Kleid erhalten?“ „Gefällt es dir nicht?“, hackte Emilie nach. „Doch, es ist wunderschön. Jedoch bin ich verwundert darüber.“ „Es freut mich, dass es dir gefällt. Nun, dein Vater und ich waren der Meinung, dass eine junge Frau, so wie du eine bist, ein besonderes Kleid erhalten sollte.“ Leicht färbten sich Oscars Wangen bei den Worten ihrer Mutter. „Vielen Dank, Maman“; sprach sie daher leise. Emilie de Jarjayes erhob sich lächelnd und trat zu ihr. Sanft strich sie ihr über die Wange, bevor sie ihr eine Kette anlegte. Überrascht sah Oscar auf das Schmuckstück und sah dann ihre Mutter fragend an. „Ich habe es von meiner Mutter erhalten, als sie meinte, dass ich erwachsen bin und daher sollst du es nun erhalten.“ Erneut bedankte sie sich bei Emilie und drückte sie sanft. „Aber nun wird es Zeit, mein Schatz. Dein Vater wartet bestimmt schon auf uns.“ Oscar nickte leicht. „Das denke ich mir auch und ich möchte ihn nicht erzürnen.“ Emilie de Jarjayes lächelte ihre Tochter an und verließ dann mit ihr zusammen das Zimmer. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu dem Anwesen de Girodel, welches prächtig geschmückt war. Kaum, dass die Familie de Jarjayes das Haus betrat, kündigte ein Diener sie bei seinem Herren an. Höflich begrüßte Victor und dessen Vater seine Gäste. Anschließend bat der junge Graf Oscar um einen Tanz. Als die jungen Leute auf die Tanzfläche gingen, beobachteten die Eltern die beiden. „Eure Tochter ist wirklich zu einer jungen Dame geworden, General“, sprach Victors Vater anerkennend. „Vielen Dank. Aber Ihr seid gewiss stolz, dass Euer Sohn nun Kapitän der königlichen Garde geworden ist.“ „Das bin ich. Es ist eine große Ehre für unsere Familie.“ „Dem kann ich nur vollkommen zustimmen.“ „Nun fehlt ihm nur noch die passende Frau an seiner Seite“, sprach Graf de Girodel weiter. Kurz sah er dabei zu Oscars Vater, der leicht lächelnd an seinem Wein nippte. „Es klingt ganz danach, als hättet Ihr bereits jemanden ins Auge gefasst“, erwiderte er ruhig. „Wenn Ihr dies so sehen wollt… Aber ich denke, wir befinden uns hier nicht am richtigen Ort, um uns darüber auszutauschen.“ „Dem stimme ich Euch vollkommen zu.“ „Dann begleitet mich, in mein Arbeitszimmer. Dort können wir uns in ruhe Unterhalten.“ Ohne, dass Oscar oder Victor es bemerkten, zogen ihre Väter sich zurück. Das ‚Ergebnis’ würden sie erst am darauffolgenden Tag erhalten. Oscar genoss den Abend in vollen Zügen. Victor verhielt sich ihr gegenüber, wie immer höflich und freundlich. Jedoch bemerkte die jüngste Tochter des Generals nicht, dass er sich anderen gegenüber ebenfalls so verhielt. Heute war sie seit langer Zeit wirklich glücklich. Ihre Gedanken hingen, nicht wie die Tage, Wochen und vielen Monate zuvor, an ihrem Jugendfreund André. Sie strahlte über das ganze Gesicht und jeder schien bezaubert von ihr zu sein. Jedoch hatte sie nur Augen für Victor. Als der Abend endete, fuhr sie mit ihren Eltern zurück. Auf der Heimfahrt schlief sie lächelnd an der Schulter ihrer Mutter ein. Diese betrachtete sie sanft. Der General schwieg und beobachtete das Ganze stumm. Auf dem Anwesen angekommen, wies er einen Diener an, seine Tochter auf ihr Zimmer zu bringen, wo Sophie ihr beim Umziehen helfen sollte. Davon bekam Oscar nichts mehr mit. André hingegen war es nicht entgangen. Caroline war ihm eine sehr gute Freundin geworden, auch wenn er diese Freundschaft nicht mit der zu Oscar vergleichen konnte. Es schmerzte ihn Tag für Tag sie zu sehen und dennoch von ihr nicht beachtet zu werden. Egal, was er auch anstellte, spätestens in seinen Träumen wurde er von ihr eingeholt. Caroline lenkte ihn wenigstens über die Tagesstunden ab. Das zuerst so schüchterne Mädchen, hatte sich durch André gut auf dem Anwesen de Jarjayes eingelebt. Sie war aufgeblüht und dies hatte sie ihm zu verdanken. Ihr machte die Arbeit, auch wenn sie oft sehr schwer und hart war, Spaß. Immer wieder fand sie Zeit, um sich mit André zu unterhalten. Beide vereinigten einige Dinge. Nicht nur, dass beide zum selben Stand gehörten. Sie war ebenfalls Waise, wie er, und hatte daher früh lernen müssen, auf den eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht fühlte sie sich daher zu ihm gezogen. Jedoch bemerkte Caroline, dass André etwas zu bedrücken schien. Ihn darauf ansprechen, wagte sie nicht. Auch wenn sie sonst über viele Dinge sich austauschen konnten. Innerlich hoffte sie nur, dass er sich ihr gegenüber irgendwo öffnen würde. Tief in sich spürte Caroline, dass André mehr als nur ein Freund für sie war. Aber sie war so sensibel, dass sie deutlich fühlen konnte, dass er es scheinbar nicht so empfand, wie sie es tat. Sie hatte Oscar beim Ankleiden geholfen und erst, als die Familie de Jarjayes das Anwesen erließ, sich zurück gezogen und sich mit André getroffen. Ohne zu wissen, wie sie ihn mit ihren Worten traf, erzählte sie ihm von de traumhaften Kleid etc. Da er oft einsilbig war, bemerkte Caroline es nicht. Jedoch sollte sich alles am nächsten Tag ändern. Oscar erwachte zeitig am nächsten Morgen. Sie war guter Laune, wie seit langen nicht mehr. Ohne die Mädchen zu rufen, zog sie sich an und machte sich auf den Weg in den Salon, um dort mit ihren Eltern zu frühstücken. Fröhlich begrüßte sie sie dort. Das Mahl verlief ruhig, bis der General, kurz vor Ende, seine Tochter ansprach. „Oscar?“ „Ja, Vater?“ „Ich möchte gleich mit dir unter vier Augen reden.“ Überrascht sah sie ihn an, bevor sie leicht nickte. „Aber gewiss.“ Zufrieden sah der General sie an, als er seinen Kaffee trank. Es dauerte nicht lange, bis er das Frühstück als beendet ansah und sich erhob. Seine Tochter legte ihre Serviette beiseite und folgte ihm in sein Arbeitszimmer. Dort bat er seine Tochter an, Platz zu nehmen. Abwartend sah sie ihn an, wie er um seinen Schreibtisch herum ging und sich dahinter niederließ. „Der gestrige Abend hat dir sehr gefallen, nicht wahr, mein Kind?“, begann er ruhig. „Ja, Vater. Das war er wirklich“, erwiderte Oscar lächelnd. Zufrieden sah ihr Vater sie an. Ihr entging nicht, dass der General sehr gute Laune zu haben schien und irgendwie anders mit ihr umging, als er es sonst tat, seit sie zu einer Dame erzogen wurde. „Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit Graf de Girodel“, begann er nun. Seine Tochter sah ihn weiterhin an und nickte nur leicht. „Wir haben über seinen Sohn und dessen Posten, den er nun bekleiden wird, gesprochen. Dabei sind wir zu der Übereinstimmung gekommen, dass sein Sohn, eine Frau an seiner Seite brauchte. Somit haben wir uns entschlossen, dass du den jungen de Girodel heiraten wirst.“ Die ganze Zeit hatte Oscar geschwiegen, jedoch weiteten sich nun ihre Augen. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. „Aber… aber, Vater…“, brachte sie nur hervor, was ein Zucken der Augenbrauen ihres Vater hervorrief. „Ja, mein Kind? Willst du mir etwas sagen?“ Seine Stimme war zwar ruhig, dennoch war deutlich daraus zu entnehmen, dass er keine Widerworte duldete. Oscar wusste dies, daher schluckte sie leicht. „Ich bin überrascht, über Eure Entscheidung, Vater“, sprach sie rasch. Ohne den Blick von ihr zu lösen, nickte der General leicht. „Und weiter?“, hakte er nach. Leicht schüttelte Oscar ihren Kopf, bevor sie ihn anlächelte. „Nichts, Vater. Wie ich Euch sagte, ich bin überrascht, aber nicht abgeneigt.“ General de Jarjayes war nun derjenige, der verwundert war. Indirekt hatte er mit einem Abwehrverhalten seiner Tochter gerechnet. So kannte er seine Tochter nicht, auch wenn ihm nicht entgangen war, wie sie sich entwickelt hatte. Vielleicht hatte Emilie doch recht behalten, als sie ihn unterschwellig darauf hingewiesen hatte, wie das gemeinsame Kind sich gegenüber dem Grafen de Girodel verhielt. Wohlwollend lächelnd lehnte er sich zurück. „Das freut mich zu hören. Aber nun zieh dich zurück, ich habe noch zu arbeiten.“ Oscar erhob sich nickend. „Jawohl, Vater“, erwiderte sie lächelnd und verließ anschließend das Zimmer. Am Vorabend hatte sie sich mit Victor verabredet, um mit ihm auszureiten, daher zog sie sich in ihr Zimmer zurück, um ein passendes Gewand herauszusuchen. Dafür rief sie nach einem Dienstmädchen. Caroline eilte sofort zu ihr. Mit einem Knicks begrüßte sie sie. „Guten Morgen, Lady Oscar. Ihr habt nach mir rufen lassen.“ „Guten Morgen, Caroline. Ja, ich brauche deine Hilfe. Nachher kommt Graf die Girodel und wir wollen ausreiten.“ Das Dienstmädchen nickte und begann die gewünschte Kleidung zu recht zulegen. Dabei entging ihr das Lächeln Oscar nichts. „Lady Oscar?“ „Ja, Caroline?“, erwiderte Oscar mit einem verträumten Blick. „Verzeiht, wenn ich Euch so indiskret frage, aber Ihr strahlt heute. Ist etwas geschehen?“ Das jüngste Familienmitglied der Familie de Jarjayes drehte sich zu ihr um und lächelte. „Ja, es ist etwas geschehen. Ich werde heiraten.“ Überrascht sah Caroline sie an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Durch André hatte sie einiges erfahren, was ihre Herrin anging und daher hatte sie mit so einer fröhlichen Reaktion nicht gerechnet. „Oh, ich gratuliere Euch herzlich“, sprach sie rasch. „Vielen Dank, Caroline. Ich bin unwahrscheinlich glücklich“, erwiderte Oscar. „Das glaube ich gern. Aber nun helfe ich Euch mit Eurer Kleidung. Ihr wollt doch Euren Verlobten nicht warten lassen.“ „Gewiss nicht“, kam es von Oscar. Das Wort ‚Verlobter’ ließ sie sich nun auf der Zunge zergehen, während Caroline ihr half. Dabei bemerkte sie nicht, wie die Zeit verging. Pünktlich traf Victor auf dem Anwesen de Jarjayes ein und sah Oscar entgegen, die die große Freitreppe hinunter schritt. Er stieg von seinem Pferd ab und trat zu ihr. „Guten Morgen, Oscar“, begrüßte er sie und gab ihr dabei einen Handkuss, wie er es immer tat. „Guten Morgen, Victor“, erwiderte sie lächelnd und ließ sich von André ihr Pferd reichen. Dass er sie mit einem gewissen Blick betrachtete, bemerkte sie nicht. Victor half ihr beim Aufsteigen und rasch verließen sie den Hof. Caroline war neben André getreten, um den beiden hinterher zusehen. „Sind sie nicht ein schönes Paar?“, begann das Dienstmädchen, ohne André anzuschauen. „Findest du? Ich weiß nicht“, kommentierte er ihre Worte. „Du hast keine Ahnung“, neckte Caroline ihn nun. „Der Graf wird schon wissen, warum er sich mit unserer Lady Oscar verlobt hat.“ Sofort weiteten sich Andrés Augen. Hatte er wirklich richtig verstanden? „Wie bitte? Verlobt?“, fragte er sofort nach. Caroline nickte zustimmend. „Ja, sie hat es mir vorhin selber gesagt. Sie war so glücklich dabei.“ Nun drehte sie sich zu André und entdeckte auf einmal einen Gesichtsausdruck, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Jedoch bevor sie etwas sagen konnte, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte zum Stall herüber. Caroline hatte mit dieser heftigen Reaktion nicht gerechnet. Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie tun sollte. Daher fiel ihr Blick auf das herrschaftliche Haus, jedoch war sie der Meinung, dass man sie nicht im Hause vermissen würde. So beschloss sie, André zu folgen. Leicht raffte sie ihr schlichtes Kleid und eilte zügigen Schrittes zum Stall. Dort öffnete sie die Tür und trat hinein. Die Stallung war dunkel, nur etwas Tageslicht kam durch die kleinen Fenster. Carolines Augen brauchten etwas, bis sie sich an das Zwielicht gewöhnt hatte. Sie konnte das Prasseln des Strohs in den Boxen hören und das friedliche Malmen der Pferde. Jedoch konnte sie, außer den Tieren niemanden ausmachen. Langsam schritt sie vorwärts und sah sich dabei um. Bei der Leiter, die auf den Dachboden, wo man ein Teil des Heus und Strohs lagerte, stoppte sie. „André?“, fragte Caroline, jedoch ohne eine Antwort zu erhalten. Ihr Blick schweifte, bevor sie abermals nach ihm rief. Da sie keine Antwort erhielt, seufzte sie leicht und drehte sich leicht dabei, als sie auf einmal ein Geräusch oberhalb der Leitung hörte. Sofort wanderte ihr Blick nach oben und dort entdeckte sie eine der Hofkatzen, die scheinbar auf Mäusejagd gewesen war. Kurz überlegte Caroline, bevor sie langsam die knarrenden Sprossen empor klomm. Das Erste, was sie sah, als sie über den Rand des Bodens sah, war ein großer Heuhaufen. Dann wanderte ihr Blick weiter, jedoch konnte sie nichts entdecken, außer der Katze, die zielstrebig auf den Heuhaufen zulief. Caroline sah ihr hinterher und bemerkte auf einmal etwas von Andrés Schopf. Innerlich atmete sie auf, als sie vollständig auf den Heuboden trat. Am Rande des Heus ließ sie sich nieder. „Du magst sie sehr, nicht wahr, André?“, fragte sie mit sanfter Stimme. Leicht raschelte das Heu neben ihr und kurz darauf konnte sie André vollends sehen, auch wenn er ihr den Rücken zudrehte. „Lass mich bitte in Ruhe, Caroline“, erwiderte er mit leiser Stimme. Kurz zögerte sie, bevor sie ihre Hand auf seine Schulter legte. „Du musst nicht mit mir reden, wenn du es nicht möchtest. Aber ich sehe doch, dass es dich sehr trifft.“ Ein Seufzen verließ Andrés Lippen, doch er schwieg. Caroline sah ihn einfach an und wartete ab. Sie spürte deutlich, wie angespannt er war. Jedoch nach einer Weile, begannen seine Schultern zu zucken. Sanft strich sie darüber, um ihn zu beruhigen. Jedoch half dies nicht, sodass sie ihn sanft in ihre Arme zog. Kurz spannte André sich wieder an, bis er sich gehen ließ. Bittere Tränen verließen seine Augen und nässten Carolines Kleid. Es traf sie mehr, als sie zugeben wollte. „Du liebst sie. Oder?“, fragte sie leise. Sie konnte kaum glauben, dass sie ihn dies wirklich fragte und als Caroline ein leichtes Nicken seinerseits spürte, war es wie ein Stich in ihrem Herzen. Tapfer kämpfte sie gegen die eigenen, aufsteigenden Tränen an. Ihr wurde bewusst, dass sie André bereits verloren hatte, ohne ihn je für sich gewonnen zu haben. Jetzt verstand sie seinen Schmerz, da es ihm nicht anders ging als ihr. Gemeinsam saßen sie noch eine ganze Weile, bis André sich beruhigt hatte. Er löste sich langsam von Caroline und wischte sich über die Augen. „Danke“, sprach er dabei leise, bevor er zu ihr sah. So stellte er fest, dass das Dienstmädchen seinem Blick auswich. Zuerst verstand er nicht und versuchte sanft ihr Gesicht zu sich zudrehen. Sogleich bemerkte er ihre traurigen, schimmernden Augen und er verstand. Beschämt senkte er seine Lider, wobei er sie losließ. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht…“ „Nein, es muss dir nicht leid tun. Du konntest es ja nicht wissen“, unterbrach Caroline ihn mit einer fast flüsternden Stimme. „Dein Herz gehört ihr.“ Mit diesen Worten erhob sie sich und klopfte sich den Staub und das Heu von ihrem Kleid. „Ich muss zurück. Man wird gewiss auf mich warten.“ Flink kletterte sie die Treppensprossen hinunter und verließ zügig den Stall. Mit gemischten Gefühlen sah André ihr hinterher, bevor er sich erhob und sich die Spelzen aus seiner Kleidung und seinen Haaren zog. Er musste nachdenken, um über sich, seine Gefühle und die Empfindungen der anderen Nachzudenken. Daher sattelte er sich ein Pferd und verließ das Anwesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)