Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 26: Eine Griaffe namens Per ----------------------------------- Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit. Dieses Kapitel könnte zwischenzeitlich ziemlich verwirrend sein, weil es zwischen Torstens Schwester Lena und Torstens kleinen Tochter Lena diese Namensgleichheit gibt. Ich habe so gut es geht versucht immer kenntlich zu machen um welche der beiden Lenas es gerade geht, falls sich doch einmal eine Verwechslung und Unklarheit eingeschlichen haben sollte, bitte ich das zu verzeihen. Lena stand im Gehege des Streichelzoos lässig an einen Zaun gelehnt und sah ihren beiden Nichten zu, wie sie je ein Kaninchen auf dem Arm hatten und es mit wilder Begeisterung streichelten. Sie wirkten so unbekümmert und fröhlich. Manchmal waren ihre Streicheleinheiten zwar ein wenig zu enthusiastisch und dann sah man genau, wie sich das Kaninchen aus ihren Kinderhänden zu entwinden versuchte, doch soweit hatte weder Lisa noch die kleine Lena nachgegeben. Man konnte den beiden ansehen, wie viel Spaß ihnen der Nachmittag im Zoo machte und Lena freute sich über die Zeit mit Torstens Mädchen. Immerhin hatte sie sie lange nicht gesehen und gerade mit ihrem einzigen Patenkind hatte Lena viel Zeit verschenkt, die sie jetzt natürlich gern wieder aufholen wollte, obgleich sie wusste, dass man verlorene Zeit nicht aufholen konnte. Aber sie wollte, solange sie in Bremen war, die Zeit mit ihrer Familie genießen und wenn sie bei diesen Bemühungen auch noch Torsten und Petra einen freien Tag verschaffte, war das ihrer Ansicht nach umso besser. „So Mädels, wir wollen dann auch mal weiter, die Giraffen warten schon auf uns.“ An jeder Hand eine kleine Frings machte sich Lena auf dem Weg zum Giraffengehege, der letzten Station des heutigen Tages, bevor sie mit den Mädchen „Prinzessin Lillifee“ schauen würde. Gemütlich schlenderte Lena an der Absperrung vorbei und suchte nach einem Platz, wo beide Kinder gut sehen konnten. Lisa war in dieser Beziehung schon groß genug um über das Gitter zu sehen, die kleine Lena jedoch noch nicht, so dass Lena sich schließlich entschloss ihr Patenkind ganz einfach auf den Arm zu nehmen, damit auch sie etwas sehen konnte. „Schau mal Tante Lena, die Giraffen sind ja so groß. Und die haben ja so einen langen Hals. Und die sind ja fast richtig gelb und haben Punkte. Und das kleine da erst, ist das nicht niedlich?“ Lena wippte aufgeregt auf ihrem Arm hin- und her und wusste gar nicht, zu welcher der Giraffen sie zu erst schauen sollte. Diese Tiere gefielen ihr mit großem Abstand am besten. „Bitte, bitte, darf ich eine als Haustier mit nach Hause nehmen? Bitte Tante Lena! Ich will mich auch immer um sie kümmern und sie darf sogar neben mir in meinem Bett schlafen.“ Lena konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, als ihr Patenkind sie bettelnd ansah und wirklich darauf hoffte, dass sie heute mit einer Giraffe nach Hause kommen würde. Sie konnte sich lebhaft vorstellen wie Torstens jüngste Tochter sogar versuchen würde sie zum Kuscheln mit in ihr kleines Bett zu nehmen. Manchmal war sie einfach nur goldig. Lena wollte ihre Kinderträume nicht zerstören und sagte deswegen nur: „Mal sehen Kleines, vielleicht finden wir ja eine passende Giraffe für dich.“ Lena strahlte ihre Tante aus großen Augen an und umarmte sie so stürmisch, dass sie einen Schritt zurück machen musste um nicht eine unsanfte Bruchlandung hinzulegen. Die kleine Lena indes wünschte sich schon zum wiederholten Mal während der letzten Tage, seit denen ihre wieder bei ihnen war, dass Lena niemals wieder gehen sollte. Man konnte einfach so wunderbar mit ihr spielen, sie hatte immer Zeit für einen und sie konnte so wunderschöne Gute Nacht Geschichten erzählen wie niemand sonst. Lisa und Lena hatten ihre Tante bereits fest ins Herz geschlossen und wollten sie unter gar keinen umständen wieder hergeben. Es war ein ziemlicher Akt Lena und Lisa von den Giraffen zum Ausgang zu bugsieren, denn keine der beiden wollte schon wieder weg, doch irgendwann hatte Lena es dann durch viel Überredungskunst geschafft. Im zooeigenen Shop erfüllte Lena dann ihren beiden Nichten noch jeweils einen Wunsch und kaufte Lisa ein kleines Kaninchenkuscheltier und Lena eine Giraffe. Zwar hatten beide Mädchen auf ein echtes Tier spekuliert und gerade Lena sah ihre Giraffe zuerst noch sehr skeptisch an, aber bald schon hatte sie das Stofftier fest in den Arm genommen und bestand darauf es den ganzen Weg vom Zoo zum Kino selbst zu tragen, damit ihm auch ja nichts geschehen konnte. Immer wieder drückte die Kleine es ganz fest, streichelte das Tier und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Es war ein Bild für die Götter, zumindest sah Lena das so und sie freute sich inständig, dass sie den Mädchen eine so schöne Erinnerung an ihren Ausflug hatte bescheren können. Lena selbst hatte sich im Shop einen kleinen Löwen ausgesucht, den man bequem ans Schlüsselbund hängen konnte und sie wusste schon genau, wem sie mit diesem Tier eine kleine Freude bereiten wollte. „Sag mal Lena, hat deine Giraffe denn auch einen Namen?“ Interessiert beugte Lena sich zu ihrem Patenkind herunter, das fröhlich strahlend an der rechten Seite neben ihr herlief. „Natürlich! Darf ich vorstellen, Lena, das ist mein Per, Per, darf ich vorstellen, meine herzallerliebste Tante Lena.“ Die Kleine bewegte die Pfote der Giraffe so, dass es aussah als wollte „Per“ Lena die Hand reichen und ein wenig zögerlich ergriff Lena sie dann auch, schüttelte sie freundlich und lächelte leicht. Im Innern tauchte jedoch augenblicklich das Bild des echten, ausgewachsenen Pers vor ihr auf, wie er sie am Flughafen tollpatschig angerempelt hatte oder wie sie stundenlang im Flughafencafé miteinander gesprochen hatte. Es war alles so leicht gewesen, so einfach und Lena ertappte sich dabei, wie sie an ein Wiedersehen mit dem langen Innenverteidiger dachte. Sein schüchternes Lächeln und seine süße Art sofort zu erröten, wenn ihm etwas peinlich war fielen Lena noch ein und sie versuchte die Gedanken sofort wieder zu verdrängen, immerhin war sie mit ihren Nichten unterwegs und da sollte sie nicht an einen Mann denken. Schon gar nicht an einen von Torstens Kollegen, auch wenn es noch so knuffig aussah und unter Umständen sogar leichte Ähnlichkeit mit einer Giraffe hatte. Zumindest von der Größe her. „Sag mal, wie kommst du denn darauf deine Giraffe ausgerechnet Per zu nennen?“ Das interessierte Lena denn nun doch brennend und sie wusste nicht, ob ihr Patenkind der Giraffe zufällig den Namen „Per“ gegeben hatte, weil er ihr einfach gerade gefiel, oder ob sie dabei konkret an den langen Kollegen ihres Papas gedacht hatte. „Das ist doch ganz klar: Mein Per sieht eben aus wie Papas Per. Sie sind beide groß und ich mag sie beide ganz, ganz doll, weil sie mit mir spielen und mich sogar auf die Schultern nehmen!“ Lenas Augen glänzten als sie von Per erzählte und sie fragte sich, warum ihrer Tante die Ähnlichkeit zwischen den beiden noch nicht aufgefallen war. Das lag doch wie selbstverständlich auf der Hand, dass man eine Giraffe Per nannte. Besonders die hier, schließlich war es ihr neu auserkorenes Lieblingskuscheltier. Lena ließ das Thema auf sich beruhen, schließlich wollte sie nicht noch länger über den jungen Mann nachdenken, der sich so plötzlich einfach in ihre Gedanken geschummelt hatte. Dorthin, wo gerade kein Mann etwas zu suchen hatte. An ihrem Ziel angekommen lotste Lena ihre beiden Mädchen nun durch den großen Vorsaals des Kinos. Beide hielten sie fest an den Händen, da sie wohl ein wenig Angst hatten ihre Tante in der Menge zu verlieren, doch mit einem Mal riss Lena sich von ihrer Hand los und stürmte einfach so durch die Menge, so schnell sie ihre kurzen Beine tragen konnten und Lisa und Lena hatten Probleme dem kleinen Wirbelwind zu folgen. „Lena, bleib stehen, wo willst du denn hin? Warte doch! Lena!“ Sie rief nach ihrer Nichte, da sie sie irgendwo zwischen den Menschen verloren hatte. Sie schien einfach wie vom Erdboden verschluckt. Verdammt, warum mussten auch ausgerechnet heute so viele Menschen ins Kino gehen und warum hatte Lena sich auch nur von ihr losgerissen. Sie hatte beiden Mädchen eingeschärft ihr nicht von der Seite zu weichen und auch wenn die Mädchen vielleicht nicht verstanden hatten, warum es sein musste, so hatten sie doch beide versprochen immer da zu bleiben, denn sie hatten den eindringlichen Ton ihrer Tante verstanden und begriffen, dass diese es todernst meinte. Langsam stieg Panik in Lena auf. Das hier war ein absoluter Alptraum und sie hoffte inständig, dass er nicht noch schlimmer werden würde. Wäre sie doch bloß nicht nach Bremen gekommen! Was, wenn es jetzt doch so geschah, das, was sie hatte verhindern wollen. Verzweifelt sah Lena sich um und suchte den ganzen Vorsaal nach ihrer kleinen Nichte ab, bis sie plötzlich eine sanfte Stimme hinter sich hörte und eine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Hallo Lena, suchst du vielleicht jemanden?“ Erschrocken drehte Lena sich um und für einen Augenblick war es ihr, als wollte ihr Herz stehen bleiben. Vor ihr stand Per Mertesacker und lächelte sie ein wenig verlegen an. Er sah wirklich gut aus, er trug eine Jeans, die an den richtigen Stellen perfekt saß und ein schlichtes, schwarzes Hemd, das seinen gut trainierten Oberkörper unaufdringlich unterstrich. Aber wahrscheinlich hätte dieser Mann auch noch in einem Kartoffelsack gut ausgesehen, für Lena hätte es in diesem Moment keinen Unterschied gemacht. Auf dem Arm hatte er Lena, die sich an seine Schulter lehnte und ihre Giraffe ganz fest umklammert hielt. Sie hatte scheinbar erkannt, dass sie ihrer Tante einen ziemlichen Schrecken eingejagt hatte, dabei hatte sie Per doch nur ihre neue Giraffe zeigen wollen, nichts weiter. „Tut mir Leid, dass ich einfach so weggelaufen bin, ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst, Tante Lena, aber ich habe Per gesehen und wollte ihm unbedingt meinen Per vorstellen. Bitte nicht böse sein, ich mache das nie, nie wieder.“ Jetzt fing Lena an zu weinen und klammerte sich noch fester mit ihren kleinen Händen an Pers Oberhemd, so dass es langsam erste Knitterflecken bekam. Und auch die Tränen des kleinen Mädchens blieben nicht ganz ohne Spuren. Per streichelte ihr leicht verunsichert über den Kopf und sah Lena beinahe flehentlich an. So gut er vielleicht sonst auch mit Kindern umgehen konnte, sobald so ein süßes, kleines Mädchen weinte, war er heillos überfordert. „Na komm mal her, Kleines, du musst doch nicht weinen, ich bin dir gar nicht böse, ich hatte einfach nur Angst um dich.“ Sicher nahm Lena Per das weinende Mädchen aus den Armen und sofort kuschelte Lena sich an ihre Tante, die ihr behutsam den Rücken streichelte und immer wieder leichte Küsschen auf ihren Scheitel verteilte um sie zu beruhigen. Dabei flüsterte sie ihr irgendetwas ins Ohr und langsam versiegten sie Tränen, auch wenn Lena nicht aufhörte sich an ihrer Tante und ihrer Giraffe fest zu halten. Per beobachtete die ganze Szenerie erstaunt und bemerkte beeindruckt, wie sicher Lena mit Torstens Kindern umging und wie gut sie die ganze Situation im Griff hatte, jetzt, wo Lena wieder da und ihr nichts geschehen war. Sie musste wirklich einmal eine gute Mutter werden und er ertappte sich bei dem Gedanken, selbst gerne so in ihren Armen zu liegen und von ihr nach einen schlechten Spiel getröstet zu werden. Sie würde sicherlich die richtigen Worte finden und alles würde wieder gut werden. „Vielen Dank Per, dass du Lena wieder hergebracht hast. Es war wirklich ein Glück, dass du ausgerechnet zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst. Danke. Aber jetzt müssen wir dann auch weiter, sonst verpassen wir den Anfang des Films.“ Entsetzt sah die kleine Lena vom Arm ihrer Tante auf und blickte dann zu Per, der, die Hände in den Taschen vergraben, leicht errötet dastand und nicht wusste, was er sagen sollte. „Per, kommst du mit Lillifee gucken? Bitte, ich möchte, dass du und mein Per euch kennen lernt. Bitte, bitte.“ Die Kleine sah erst ihn und dann ihre Tante bettelnd an. Lena war es unangenehm, dass ihre Nichte Per so gerne mit dabei haben wollte, auch wenn ihr der Gedanke bei weitem nicht so sehr missfiel, wie er womöglich sollte. Trotzdem versuchte sie ihr Patenkind davon zu überzeugen, dass es nicht ging. „Lena, das geht doch nicht, der Per war hier bestimmt nicht nur zum Spaß, der ist bestimmt verabredet und möchte einen anderen Film schauen, also bedank dich bei ihm und wir machen uns dann auf den Weg.“ Erst jetzt fiel Per auf, dass durch diese kleine Rettungsaktion ja gar keinen Vorwand mehr brauchte um Lena anzusprechen, das hatte sich nun einfach so ergeben. Nichts war leichter gewesen als das. Vielleicht war das Schicksal ja doch auf seiner Seite und es hatte ihm in Form eines kleinen Mädchens helfen wollen. „Nein, eigentlich habe ich nichts Besseres vor. Ein Freund, mit dem ich hier verabredete war, hat mich versetzt und ich hatte mich schon auf einen einsamen Abend allein vorm Fernseher eingestellt, aber wenn es euch wirklich nicht stört, würde ich euch gern begleiten.“ Zweifelnd sah Lena zu Per, der jedoch nur ehrlich und gut gelaunt lächelte. Er schien ein bisschen seiner Selbstsicherheit wieder gewonnen zu haben, denn diesmal wich er ihrem Blick nicht aus, sondern entgegnete ihm. Dabei funkelten seine Augen und Lena konnte nirgendwo auch nur eine Spur Widerwillen entdecken. Anscheinend freute er sich wirklich darauf den Abend mit einer Frau und zwei Kindern zu verbringen. „Hast du das gehört Tante Lena? Der Per hat gar nichts vor und will mit uns „Prinzessin Lillifee“ schauen.“ Die jüngste Tochter des Lutschers hüpfte aufgeregt auf dem Arm ihrer Tante hinter und freute sich schon riesig. Immer wieder warf sie Blicke zu ihrer großen Schwester Lisa, die neben Lena stand und sich genauso über Pers Anwesenheit zu freuen schien wie sie selbst. Beide Mädchen liebten den Innenverteidiger der Bremer abgöttisch, weil er immer einer derjenigen war, der sich Zeit für sie nahm und der mit ihnen spielte, wohingegen manche anderen Kollegen ihres Vaters sie meistens links liegen ließen. Die saßen nur rum, tranken irgendetwas ziemlich stinkendes und redeten. Schnarch langweilig, wenn man eines der Mädchen fragte. „Bist du dir im Klaren darüber, dass du knappe zwei Stunden dir mit uns einen Kinderfilm ansehen musst? Außerdem weiß ich nicht, ob neben uns überhaupt noch Plätze frei sind.“ Lena suchte verzweifelt nach plausiblen Gründen, warum Per gerade nicht mit ihnen die nächsten Stunden im Kino verbringen konnte. Ihr war zwar bewusst, dass es die Mädchen unheimlich enttäuschen würde, doch das musste sie einfach in Kauf nehmen. Würde sie nämlich den Abend in Pers Nähe verbringen, so würde sie ihn wahrscheinlich besser kennen lernen und Lena kannte sich gut genug um zu wissen, dass sie gut aussehende, charakterlich ansprechende Fußballer nie einfach „nur“ kennen lernen würde. Das würde alles nur im Chaos enden und davon hatte sie bereits in Barcelona mehr als genug. Wahrscheinlich würde sie das Chaos aber gar nicht mehr erleben, weil Torsten sie vorher umgebracht hatte, denn nach seiner Reaktion allein schon wegen der Sache auf dem Parkplatz wollte sie lieber nicht genauer wissen, was er davon halten würde, wenn sie jetzt auch noch mit Per ins Kino ging. Seine Regeln hatten sich in all den Jahren bestimmt nicht geändert und bereits damals hatte er darauf bestanden, dass sie nichts mit den Jungs anfing, die in seinem Team Fußball spielten. Enge Freundschaften, gemeinsame Tanzabende und all dies waren genehmigt gewesen, aber niemals mehr. Zwar hatte Lena nicht immer so streng an die Vorgaben ihres Bruders gehalten, aber damals waren es auch noch viel einfachere Situationen gewesen. Jetzt ging es hier im Profispieler. Da sah die Welt ganz anders aus. Und außerdem war da ja noch das Risiko gesehen zu werden. Sicherlich würden die Paparazzi bei einem Per Mertesacker in Begleitung einer jungen Frau voll drauf halten und dann musste sie nur noch irgendjemand durch Zufall erkennen und es den sensationsgeilen Journalisten stecken, dann säße sie ganz tief in der Scheiße. Nein, darauf konnte sie dankend verzichten, doch Pers Gesichtsausdruck nach zu schließen, ließ er sich bei weitem nicht so schnell abwimmeln. „Lena, ich bin mir vollkommen darüber im Klaren, dass du dir mit Lena und Lisa einen Kinderfilm ansiehst und ich habe da wirklich kein Problem mit, glaub’ mir. Wenn ich eins hätte, hätte ich sicher nicht gefragt ob ich mit kann. Und das mit den Karten werden wir ja gleich sehen.“ Zielstrebig ging Per auf einen der Schalter zu, sprach kurz mit dem Verkäufer, zog einen Schein aus dem Portemonnaie und bezahlte brav seine Karte. Einen Meter weiter hielt er noch einmal kurz an, kaufte einen großen Eimer Popcorn und noch ein paar andere Sachen und machte sich dann voll bepackt, aber unerkannt, wieder auf den Rückweg. Breit grinsend kam er wieder bei den dreien an. „Der liebe Gott scheint es heute gut mit mir zu meinen, es war noch ein Platz genau neben euern Plätzen frei, wenn das mal kein Schicksal war.“ Fröhlich jubelnd klatschte Lisa in die Hände und nahm Per den großen Eimer Popcorn ab, damit er nicht alles allein tragen musste. Lena blieb ja nun nichts anderes übrig als leicht betreten mit dem Kopf zu nicken, während sie Lena hinunter ließ, damit sie sich zusammen auf den Weg zu ihren Plätzen machen konnten. Der erwartete Streit um die Sitzplätze blieb jedoch aus, denn Lena und Lisa schienen sich abgesprochen zu haben und nahmen jeweils die Randplätze ein, so dass Per und Lena gemeinsam in der Mitte saßen. Neben Per hatte Lena mit ihrer Giraffe Per Platz genommen und Lisa hatte sich an Lenas Seite verzogen, beide immer noch fröhlich lächelnd, als könnten sie kein Wässerchen trüben. „Mädels, wollt ihr nicht doch lieber in die Mitte?“ „Nein Tante Lena, so ist doch alles wunderbar. Du hast die Lakritz, die wir beide gerne essen, Per hat das Popcorn, das Lena, er und du gern nascht und ich nicht mag. Alles andere wäre doch unsinnig!“ Lisas Argumentation konnte Lena nur stumm nickend zustimmen und so fügte sie sich in das unausweichliche und machte es sich tief in ihren Sitz gekuschelt bequem. Die Werbung hatte bereits angefangen, doch irgendwie schaffte Lena es nicht, dass ihre Gedanken bei dem anstehenden Film blieben und nicht zu dem Mann wanderten, der neben ihr saß. „Willst du Popcorn?“ Etwas überrascht und erschrocken sah Lena Per an, der ihr auffordernd den Popcorneimer hinhielt. Sie hatte seine erste Frage gar nicht mitbekommen, so tief war sie in ihren Gedanken verstrickt gewesen. Na das konnte ja noch ein höchst interessanter Abend werden. „Nein, danke, ich habe es mir angewöhnt im Kino nicht schon vor dem eigentlichen Film mit Popcorn anzufangen, denn dann ist es meistens schneller leer, als ich gucken kann.“ Per lachte auf, zog dann aber den Eimer zurück und hielt ihn stattdessen der kleinen Lena hin, die mit ihren kleinen Kinderhänden beherzt zugriff und munter Popcorn knusperte, bis sie sich etwas weiter aufsetzte und dann per und Lena musterte. „Ist was nicht in Ordnung, Kleines?“ Der besorgte Blick ihrer Tante ließ Lena lachen, denn sie hatte gerade einfach eine wundervolle Idee gehabt und so sagte sie entschlossen: „Per, du musst den Arm um Lena legen, damit sie jemanden hat, mit dem sie kuscheln kann. Und der sie beschützt, falls sie im Dunkeln Angst bekommen sollte, das ist ganz, ganz wichtig, sagt mein Papa immer. Dann muss jemand da sein, der einen in den Arm nimmt und auf einen aufpasst. Lisa hat ihren Hasen, ich habe meinen Per, nur Tante Lena hat niemanden und das ist gemein. Bitte Per.“ Lenas kindlichen großen Augen und ihre zarte schlimme ließen ihre Forderung ganz harmlos klingen, doch innerlich verfluchte Lena ihren Bruder, wie er seinen Töchtern nur so etwas erzählen konnte. Per hingegen klatschte Torsten und seinen Erziehungsmethoden innerlich Beifall, denn wenn Lena sich von ihrer Nichte überreden ließ, dann würde dieser Kinobesuch noch viel, viel besser werden, als er bisher ohnehin schon war. Und so war es auch Per, der die Initiative ergriff und Lena sanft in seinen Arm zog. Sie sollte immerhin noch etwas sehen und bequem sitzen. Ihren Kopf platzierte er perfekt auf seiner Schulter und sein Arm lag ebenso bequem um ihren Nacken und mit der Hand konnte er sie leicht am Arm streicheln, was er sich jedoch vermutlich eh nicht trauen würde. „Ist es so in Ordnung oder ist es dir zu unbequem?“ Die einfühlsame Frage ließ Lena einen kleinen Klos im Hals bekommen und so nickte sie schlicht und ergreifend. Für sie war es bequem, sehr bequem sogar und sie fragte sich, warum sie trotz des Größenunterschiedes noch so perfekt zueinander passten. Das war doch nicht normal. Der Film begann und nach der ersten halben Stunde war auch der lange Innenverteidiger im Dienste von Werder Bremen weiter in den Sessel gerutscht, so dass er seinen Kopf bald an Lenas anlehnte. Dabei atmete er immer wieder tief ihren süßen Duft aus Vanille und noch etwas anderem ein, was er nicht genau definieren konnte. Glücklich schloss er für einen Augenblick die Augen und versuchte sich einfach nur die Gesichtszüge der jungen Frau einzuprägen, die da an seine Schulter gelehnt saß. So schnell würde es sie wohl nicht wieder so ruhig und entspannt beobachten können, deswegen versuchte Per jedes Detail in sein Gedächtnis zu meißeln. Dabei fiel ihm eine filigrane Kette auf, die um Lenas Hals lag und an der die weiße Hälfte eines Yin-und-Yang hing. Der andere Teil fehlte und Per fragte sich im Stillen, wer wohl die schwarze Hälfte um den Hals trug. To be continued Nun ja, was sagt ihr zu der „Giraffe namens Per“? ;) Ich fand es ehrlich gesagt einfach nur niedlich, als ich es geschrieben habe… Und was sagt ihr zu dem Beginn der Verabredung der beiden? Sie hat ja gleich schon Mal recht rasant begonnen… Lenas Panik hatte aber schon ihren Hintergrund…^^ Ich bin im Grunde genommen mit dem Anfang zufrieden, obwohl es schon recht schwer war die beiden Mädels in dieses „Date“ zu integrieren, ich hoffe trotzdem, dass es auch gefallen hat… Kommentare mit Kritik, Lob, Spekulationen oder Theorien sind natürlich wie immer herzlich willkommen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)