Reich & Schön ! von thelastbird (Haussklaven haben es nicht leicht . [ Zorro x Sanji. ]) ================================================================================ Kapitel 18: And I know, you're perfect. --------------------------------------- ~ Reich & Schön! ~ N0. 19 – And I know, you're perfect. Wie lange war es eigentlich her, das ich ihn das letzte Mal gesehen hatte? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, alles schwamm in meinem Kopf wie auf einer seichten Pfütze, ich wollte weg und gleichzeitig nichts lieber als genau hier bleiben. Der Vorgarten, wenn man ihn noch als einen solchen bezeichnen konnte, war riesig, gigantisch zu den Ausmaßen die ich von zu Hause gewohnt war. Da bestand der Vorgarten aus einem Busch und drei Tulpen, fertig. Hier war er ungefähr so groß wie das doppelte meiner Wohnung, der Rasen wirkte frisch und absolut perfekt gestutzt, als hätte sich jemand mit der Nagelschere an die Arbeit gemacht. Zwei kleinere Bäume zierten ihn, sie waren akkurat zugeschnitten und machten einen koketten Eindruck. Ein stattliches Herrenhaus eben, prunkvoll und dem Stil nach zu schätzen weit vor dem 1. Weltkrieg gebaut, auch wenn ich mich da täuschen konnte. So viel Ahnung hatte ich von Architektur nun auch wieder nicht, aber ich konnte verstehen wieso man hier wohnen wollte – große, hohe Fenster, das sonnige Gelb in dem die Hauswände gehalten waren hoben auf irgendeine Art die Stimmung und man hatte das Gefühl, in eine vollkommen andere Welt getreten zu sein, so laut und eindringlich hörte man die Vögel zwitschern, das Gras rauschen und den Wind an den Kleidern zerren. Der kleine Steinpfad auf dem ich meinen Weg beschritt wirkte verschlungen, als würde er an einen geheimen Ort führen, den nur ich betreten durfte – was natürlich quatsch war, aber es hatte diese einmalige Wirkung auf mich und obwohl mir mein Herz bis zum Hals schlug musste ich lächeln. Das rote Kleid, das ich an der großen braunen Eingangstür gesehen hatte, war verschwunden, und ich glaubte fast es mir nur eingebildet zu haben, so wie ich ein Sterbender Wasser einbildet, wenn er durch die Wüste irrt. Es war nicht mehr weit bis zum Eingang und langsam ergriff mich das ungute Gefühl der Panik. Es krabbelte meine Beine hinauf, fraß sich durch meine Eingeweide, kam schließlich in meinem Hirn an und entlud sich wie ein elektrischer Schlag quer durch meinen Körper. Ich war vollkommen verunsichert, als ich die Treppen zum verandaähnlichen Vorsprung hinauf ging, und wurde mit jedem Schritt langsamer. Unschlüssig drehte ich das kleine Paket in den Händen. Hätte man mich jetzt vor diesem Haus gesehen, hätte man mich eventuell für den Gärtner gehalten, für mehr aber nicht. Niemals durfte sich ein Mensch wie ich, vom einfachen Pöbel, mit so gehobenen Herrschaften wie diesen abgeben. Ich stellte mir Sanji in einer Königsrobe vor und musste kurz lachen. Das passte nicht so recht. Aber zu ihr allemal. Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter. Sie wäre eine Diktatorin sondergleichen. Vor der Haustür angekommen bewahrheiteten sich meine Befürchtungen und ich hätte vor Enttäuschung und Frust am liebsten laut aufgeschrien. Diese Tür war weder angelehnt, noch war sie offen, noch sonst irgendwas. Sie war einfach da, versperrte mir den weiteren Weg und ließ mich verzweifeln. Wieso um Himmels Willen hatte sie mich hinein gelassen? Um mich im Garten versauern zu lassen? Oder ... hatte sie einen Plan? Gehetzt sah ich mich um, spähte noch Security oder knurrenden, wütenden Kötern, konnte aber keines von beiden entdecken. Das stimmte mich keineswegs ruhig, ganz im Gegenteil, ich wurde noch nervöser und sah mich verzweifelt nach einem Klingelknopf um, den es nicht gab, was mich nicht wunderte. Wenn man das Vordertor sicherer ausstattete als so manches Gefängnistor, brauchte man keine Klingel vor dem Haus. Das war unnötig. Wahrscheinlich gabs am Zaun Selbstschussanlagen dachte ich und erschauderte erneut. Das hätte ich ihr sogar zugetraut. Alles, was sich auf 10 Meter nähert, wird abgeknallt. Bam. Scheiße! Das konnte doch nicht ihr Gott verdammter Ernst sein! Ich starrte das Päckchen in meinen Händen an und hätte so gern voller Wut auf den Boden geworfen, tat es aber doch nicht, da ich in diesem Moment die ersten Geräusche hörte, die nicht in die sonst so idyllische Kulisse passten. Überrascht hob ich den Kopf. War das... etwa ein Lachen gewesen? Vielleicht hatte ich mich ja verhört, gut möglich, aber dieses Geräusch war der symbolische Strohhalm, den ich zur Hilfe ergreifen wollte. Ein Lachen, das von irgendwo hinterm Haus kam, bedeutete das da jemand war. Und wenn jemand da war, konnte er mich rein lassen, vielleicht. Das war zwar total absurd und ich kam mir eher wie ein Stalker vor, aber das war egal, vollkommen egal. Erstmal war nur wichtig, das ich zu Sanji kam, irgendwie. Ich legte das Päckchen vor die Tür, sah sie nochmal prüfend an – doch als sich nichts an ihrem geschlossenen Zustand änderte, beließ ich es dabei. Ich betrachtete auch den Rasen nochmal, bevor ich ihn betrat. Wahrscheinlich zerstörte ich jetzt dieses Kunstwerk, dieses Meisterwerk der Gartenkunst, doch im Grunde war das nicht so wichtig. Wieder ein Lachen, diesmal Lauter, und je näher ich den Geräusch kam desto mehr erkannte ich, das es nicht allein war. Da waren noch mehr Stimmen. Manche redeten, manche lachten, ich hörte jemanden husten und einer rief plötzlich einen Namen, den ich nicht so recht verstehen konnte. Ich runzelte die Stirn und reckte den Kopf eher vorsichtig um die Hausecke. Und nun konnte ich das sehen, was ich schon vermutet hatte. Da stieg doch tatsächlich eine Party im Garten. Ich konnte meine Augen kaum trauen. Die Szene hatte nichts postkartenmäßiges mehr, denn selbst darauf hätte man so etwas nicht abgebildet. Die trübe Herbstsonne neigte sich langsam hinab und beschien mit ihrem goldenen Licht die Festgemeinschaft. Männer sowie Frauen mittleren Alters waren anwesend, manche jünger, manche älter. Sie alle waren fein gekleidet, trugen Kleider und Anzüge, sahen aus wie geleckt. Die Haare saßen, Schmuck und Prunk glänzte von jedem Frauenhals, viele hatten Gläser mit Wein oder Sekt in der Hand. Ich war auf einer Luxus-Gala-Party gelandet. Meine Augenbrauen reckten sich immer weiter nach oben, als ich wie von Sinnen nun auch meinen Körper dem Kopf folgen ließ und unbeirrt auf die Feierlichkeiten zuging. Je näher ich kam, desto mehr wurde ich bemerkt. Ich beobachtete wie einige auf mich aufmerksam machten, wie sich immer mehr Augenpaare auf mich richteten, bis so gut wie jeder mich kurz oder etwas länger musterte. Es wurde getuscht, und ich konnte mir denken wieso. Verlegen zupfte ich an meiner Jeans herum, auf das ich ein einfaches Hemd trug. Jeans, ha! Den Stoff kannten die hier ganz offensichtlich nicht mal. Ganz klar, wenn man sich den Arsch mit Seide abwischt, braucht man sowas wie Jeans auch nicht. Ich bekam die Gelegenheit den Rest des Gartens zu bewundern, als ich fast angekommen war und auf einer kleinen Anhöhe stand, von der ich auf den Garten hinab blicken konnte. Der Anblick verschlug mir die Sprache. Die Rasenfläche hatte die ungefähre Ausmaße eines halben Fußballfeldes, dazu kamen Blumebeete, Bäume, Strächer und rechts hinten ein riesiger Teich, der umwuchert war und an dem wohl zur Deko ein niedliches kleines Japanisches Teehaus stand. Ich fühlte mich in eine andere Zeit katapultiert, weit weg an einen anderen Ort. Was machte ich noch mal hier? Ich verfluchte mich dafür das ich meinen Fotoapparat vergessen hatte, und erst als ich mich an diesem wunderbaren Bild satt gesehen hatte schenkte ich den Gästen des Hauses wieder ihre gewollte Aufmerksamkeit. Denn ihre hatte ich wohl seid guten fünf Minuten. Ich sah ihre Blicke, spürte sie im Nacken und auf meinem Körper, ein beklemmendes Gefühl das mir die Luft abschneiden wollte. Ich lächelte verlegen, als ich den kleinen Hügel hinunter schlenderte und damit den Rasen weiter vernichtete. „Guten Tag.“, grüßte ich höflich und lächelte in die Runde. Ich bekam Kopfnicken, ein paar lächelnde Gesichter und abfälliges Kopfschütteln als Antwort. Insgesamt eher abwertend. Ich fühlte mich wie ein Bettler in einem Luxushotel. Bis ich ihre Stimme ertönen hörte und mir das Blut in den Adern gefror. „Ah, Lorenor Zorro, da sind sie ja endlich! Wir haben schon auf die gewartet, aber so sind Künstler nun mal, kommen immer zu spät, nicht wahr?“ Ihr rotes Kleid blitzte mir in der Sonne entgegen, ihre Schritte halten auf den Steinplatten der Terasse wieder, ihr Gang war selbstsicher, aber doch angespannt. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war denn jetzt los, bitte? Das Lächeln das sie erst mir, und dann den Gästen schenkte, wirkte wie aufgemalt. „Ihren Fotoapparat haben sie auch nicht dabei? Ach macht nichts, wir haben ja einen guten hier, da hatten wir ja drüber gesprochen. Ich bin froh, das sie noch kommen konnten!“ Sie kam nur wenige Meter vor mir zum stehen und ich öffnete den Mund um zu fragen was dieses Affentheater sollte, als sie sich von mir abwendete und eiskalt weiter redete. „Herr Zorro ist nämlich der Schüler von Mr. Bloomberg, dem berühmten Fotografen, wissen sie? Und es wird gemunkelt, das er seinem Meister den Rang abläuft.“ Anerkennendes Gemurmel. Diese Frau hatte nicht nur mich, sondern auch den Rest der Menschheit in ihren Händen, wenn sie wollte. Die konnte locker die Weltherrschaft anstreben. Sie drehte sich wieder zu mir um und ihr Blick verriet mir das sie mich mit ihren eigenen zarten Händen erwürgen würde, wenn ich jetzt auch nur einen falschen Ton sagte. Da ich keinen Rausschmiss riskieren wollte, spielte ich mit. „Tut mir Leid das ich so spät bin, aber der Verkehr um diese Uhrzeit ist wirklich grausam.“ Ich lächelte affektiert. „Aber ich denke, das wissen sie bereits.“ Ihr Blick wurde bohrend. Ich ließ mich nicht beirren. „Ja, meinen Fotoapparat habe ich leider nicht mitbringen können, ich lasse ihn gerade von meinem Hauspersonal zerlegen und reinigen. Wenn ich ihren nutzen dürfte, wäre das hervorragend... sie kennen das ja, immer Ärger mit den Angestellten.“ Einstimmiges, beipflichtendes Gemurmel. Die Blicke änderten sich von abgeneigt in ehrfürchtig. Man hielt mich für einen Millionär, der lieber bodenständig lebte. Ich liebte es, wie ein paar einfache Worte die Menschen so beeinflussen konnten. Sie konnte ich allerdings nicht überzeugen. Sie wirkte eher wütend. „Kommen sie mit.“ Ich folgte ihr durch die Reihen der Gäste, die mich allesamt beeindruckt musterten, über die Terrasse durch eine große Glastür in den Innenraum, der sich als Esszimmer herraustellte. Ich verliebte mich genau in diesem Moment in das Haus, als ich diesen Raum sah. Er war groß, hell, wunderschön mit antiken Möbeln eingerichtet und im Kamin brannte ein gemütliches Feuer. Ich wollte sie fragen ob sie Untermieter akzeptierte, als sie die Glastür hinter mir zu machte und vor mich trat, damit die Gäste hinter der Scheibe nicht von ihrem wütenden Gesicht sehen konnten. „Du hast ne ziemlich große Schraube locker, kann das?“ knurrte sie und ich hätte ihr dieses Kompliment am liebsten zurück gegeben. Aber deswegen war ich nicht hier. „Wo ist Sanji?“ fragte ich ruhig, doch sie war noch nicht fertig. „Stolzierst hier einfach hinein, platzt in meine Party, machst meine Gäste nervös – und glaubst auch noch, groß rumprotzen zu müssen?“ „Wo ist Sanji?“, wiederholte ich mich, denn nach einem zweiten Blick stellte ich fest, das er nicht unter den Gästen war. „Verdammt, ich glaubs nicht, und ich musste dich aus der Scheiße...“ „Wo. Ist. Sanji?“ Ich wusste nicht wie oft und wie eindringlich ich das noch sagen musste, bis es zu ihr durch drang – doch nach diesem Satz wurde sie stiller. „Nicht hier.“, teilte sie mit und ich verdrehte die Augen. „Das sehe ich auch.“ Sie sah erst hinter mir aus dem Fenster, musterte die Gäste, dann seufzte sie. „Er hat sich ins Teehaus zurück gezogen, ihm war wohl der Trubel zu viel. Er mag meine Partys nicht.“ Das konnte ich vollends verstehen. „Dann gehe ich jetzt zu ihm.“, sagte ich, doch bevor ich mich umdrehen konnte ergriff sie meinen Ärmel. „Stehen bleiben, Idiot. Wie sieht das denn aus, wenn du da jetzt ohne Kamera rum rennst? Auffälliger geht es ja wohl kaum.“ Ich wog den Kopf hin und her. Recht hatte sie. Sie drehte sich zu einer kleinen Kommode und öffnete die oberste Schublade. Zu Tage beförderte sie eine kleine, aber überaus gute Kamera, die gut in der Hand lag. „Da. Und jetzt verschwinde.“ Ich nickte, drehte mich um und verließ das Wohnzimmer, auch wenn es mir weh tat, denn dieser Raum war es wert, lange bewundert zu werden. „Sie sind also Fotograf?“ Eine Hand sauste auf meine Schulter, als ich mich an den herum stehenden Menschen vorbei drücken wollte. Ich drehte den Kopf und betrachtete den Besitzer der Hand – ein älterer Mann mit rundem Gesicht und dünnem Haar. „Machen sie auch Portrait?“ Was ich jetzt darauf antworten sollte, wusste ich nicht. Ich nickte einfach mal selbstbewusst. Sein Lächeln wurde breiter. „Mr. Bloomberg den Rang ablaufen, soso! Na junger Mann, hätten sie einmal Lust meine wunderschöne Tochter abzulichten?“ Sein Wurstfinger hob sich und deutete quer durch die Menge auf ein junges Mädchen, vielleicht 2 Jahre jünger als ich, die zu mir sah und als ich ihren Blick erwiderte, sich beschämt abwendete und mit einer anderen Frau sprach, die verdächtig nach ihrer Mutter aussah. Ich witterte Ärger. „Das wäre mir eine Ehre, mein Herr, doch heute habe ich leider keine...“ „Nein nein, es soll ja auch gar nicht heute sein! Kann ich sie eventuell einmal anrufen? Sie machen doch sicher auch Hausbesuche?“ Hoppla, wollte man mich etwa verkuppeln? Ich lächelte leicht irritiert. „Ja, schon...“ „Gut. Dann geben sie mir gleich einfach mal ihre Nummer, ich werde sie kontaktieren.“ Ich nickte, lächelte, verabschiedete mich auf später und tauchte im Getümmel unter. Ein wenig verwirrt bahnte ich mir meinen Weg. Gott, sowas war mir auch noch nicht passiert! Endlich hatte ich die Gesellschaft hinter mir gelassen und unter den Blicken vieler Anwesender schritt ich über den kleinen, gepflasterten Weg auf das Teehaus zu. Mein Herz begann wieder wie wild zu schlagen, denn die Tatsache das ich gleich Sanji gegenüber stand hatte ich gerade im ganzen Durcheinander fast vergessen. In meinem Kopf spielten sich tausend Szenen ab, wie es laufen könnte, als ich mit weichen Knie am See ankam und nur noch wenige Meter zu gehen hatte. Vielleicht würde er mich sofort weg schicken. Vielleicht würde er schreien und weinen. Das wollte ich natürlich nicht. Ich gestand mir ein, das ich Angst hatte, und das gab mir wieder den Mut, das ich es schaffen würde. Das Teehaus hatte wohl eine Schiebetür, diese war aber geöffnet, und so konnte ich ohne große Probleme direkt ins Innere sehen, als ich davor trat. Und der Anblick ließ mich erschaudern. Etwas vergleichbar schönes hatte ich wohl nie zuvor gesehen, deswegen konnte ich eine knappe Minute nichts anderes tun als starren und starren und starren. Da saß Sanji auf dem Boden des sonst komplett leeren Teehauses, eine Zigarette im Mundwinkel, seine Haare fielen ihm ins Gesicht, doch er sah trotzdem müde aus. Sein Hemd war oben ein Stück offen, es war weiß, seine schwarze Hose passte dazu und seine Füße waren nackt. Er hatte die Beine leicht angewinkelt und sah hinaus aus dem großen Fenster, aus dem die komplette Wand bestand, auf den wunderschön von der Sonne beschienen See. Nachdem ich meine Fassung wiedergefunden hatte und spürte, das der Blonde so in Gedanken war das er mich noch nicht bemerkt hatte, zückte ich ohne lange darüber nachzudenken die Kamera und begann Fotos zu machen. Das bemerkte er natürlich, das Geräusch war unverkennbar, und er drehte den Kopf. Ich fotografierte im Akkord, wie sich sein Blick von verwirrt in überrascht wandelte, wie ein ganzer Körper versteifte und er den Mund öffnete. „Lorenor...?“ Als er das sagte, ließ ich die Kamera sinken. Ich betrachtete ihn nicht durch die Linse und fand ihn gleich doppelt so schön. „Ja.“ sagte ich leise, dann zog auch ich meine Schuhe aus und trat ins Teehaus. Er hatte sich versteift, aber er rutschte nicht ab von mir, also kam ich langsam näher. „Was tust du hier?“ hörte ich ihn vollkommen verwirrt sagen, doch ich hörte auch die Erleichterung darin und empfand dasselbe. „Ich muss mit dir reden.“, murmelte ich, dann ließ ich mich ihm gegenüber auf den Holzboden sinken. Unsere Blicke trafen sich und keiner wagte es, weg zu sehen. „Reden?“ fragte er fast flüsternd, und ich nickte. Wir schwiegen. „Wenn du mit mir reden willst, musst du auch was sagen.“ klärte er mich nach knapp zwei Minuten auf. Ich seufzte. „Das weiß ich, aber... es fällt mir nicht leicht, die richtigen Worte zu finden.“ Er nickte langsam und beobachtete, wie ich mich mir die Hände vor das Gesicht legte und stöhnte. Ich ließ die Hände genau dort, als ich aussprach was mir auf der Seele brannte. „Ich war ein Idiot Sanji. Es tut mir Leid, das ich dir einen Strick daraus gedreht habe, das ... na wegen der Sache mit Nami.“ ich sah seine Wangen erröten. „Ach was, es war meine Schuld...“ murmelte er und sah weg, doch das ließ ich ihm nicht durchgehen. „Nein, war es nicht. Und jetzt sei ehrlich. Du warst es doch, der mich nach Hause gebracht und meine gesamte Wohnung wieder ordentlich gemacht hat, oder?“ Erst schwieg er, starrte auf den Boden, bevor er langsam nickte. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Wieso?“ fragte ich schließlich und er sah mich mit seinen großen, verängstigten Augen an. „Ich war spazieren, als ich dich gesehen hab. Du lagst da einfach mitten auf dem Rasen und hast geschlafen. Du hättest dir doch den Tod geholt! Da hab ich dich nach Hause gebracht. Und als ich deine Wohnung gesehen hab, da war mir klar, was los gewesen war...“ Jetzt war ich an der Reihe, beschämt weg zu sehen. Ich hatte ihn eigentlich nicht wissen lassen wollen, wie wütend mich das alles gemacht hatte. Wir schwiegen wieder, bevor ich weiter redete. „Ich danke dir.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Kein Problem. Hab ich gern gemacht.“ Ich spürte ein Kribbeln in meiner Magengegend, als er das sagte. „... und jetzt?“ hörte ich ihn fragen und riss mich damit aus den Gedanken. Gute Frage. „Ich... weiß es nicht.“ gab ich ehrlich zu und er seufzte. „Hör mal Lorenor. Das mit Nami, das ist blöd gelaufen. Und ich würde lügen wenn ich sagen würde, ich wüsste mit wie vielen Frauen ich schon im Bett war. Aber... das ist absolut nicht vergleichbar mit dem, was da... für dich ist.“ Er drückte sich etwas umständlich aus, doch ich verstand was er sagen wollte. Ich sah zu Boden. „Ich fand dich vom ersten Moment an toll. Als du da lagst, vom Klavier getroffen, und dich langsam auf gerappelt hast... da hattest du dieses grimmige in den Augen, dieses störrische. Ich weiß nicht wieso, aber als ich das gesehen habe, da .... konnte ich an nichts anderes mehr denken.“ Ich spürte, wie meine Ohren rot wurden. Der Kerl entblößte sich hier gefühlsmäßig vor mir und ich saß rum wie ein steifer Klotz. Verdammter Idiot! „Ich stand doch nur vor deiner Tür, weil ich doch nochmal aus der Nähe sehen wollte. Und... wow.“ Mein Magen füllte sich mit Steinen. Mir wurde schlecht. „Eigentlich... also eigentlich, du weißt schon, stehe ich nicht auf Männer. Aber bei dir war mir das total egal, was du bist, alles an dir hat mir so verdammt gut gefallen, sowohl dein Aussehen als auch dein ruhiges, störrisches Wesen... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll...“ Ich betete, das er aufhörte. „Sanji...“ begann ich, und er sah auf. Weiter wusste ich nicht so richtig. „Ich... ach verdammt.“ Ich fluchte leise und schlug mir gegen die Stirn. Das konnte doch einfach nicht so schwer sein! „Es tut mir Leid, das ich so aus geflippt bin. Ich war... einfach... eifersüchtig.“ So, BAM, jetzt war es raus und ich konnte in ruhe sterben. Das er es aber nicht dabei belassen konnte, war ja klar. „Eifersüchtig?“ fragte er ungläubig und am liebsten hätte ich ihn angemault, das er sich ja wohl nicht verhört hätte, aber ich ließ es. „Ja.“, knurrte ich. Ich sah ein Lächeln auf seine Lippen huschen und das machte mich glücklich. „Lorenor?“ - „Mhm?“ Wieder schweigen, aber die Ruhe tat gut, ich konnte mich sammeln... ... bevor er mir den finalen Schwerthieb verpasste. „Verdammt, ich liebe dich.“ Mitten durchs Herz stieg er sein Katana, durchbohrte mich – aber töten tat er mich nicht. Ganz im Gegenteil. Mein Herz flatterte zwar, schlug danach aber doppelt so heftig weiter. Mein Mund öffnete sich, doch ich hatte ihn nicht unter Kontrolle, er klappte auf und zu, bis ich etwas sagen konnte. „... komm her.“ Seine Augen weiteten sich, wieder ein kurzes Lächeln das mich unbeschreiblich glücklich machte, dann krabbelte er zu mir und kuschelte sich in meine Arme. Ich drückte meinen Kopf gegen seine Haare und zog seinen unvergleichlichen Geruch in mich ein. „Wenn ich nicht dasselbe empfinden würde, wäre ich nicht hier.“, sagte ich leise, bevor er seinen Kopf hob und meinen Mund mit einem Kuss versiegelte. Nun saßen wir in diesem kleinen, japanischen Teehaus seiner Schwester, deren Namen ich immer noch nicht kannte, küssten und und vergaßen den Rest der Welt, der sich um uns weiter drehte. Wir vergaßen sogar die schöne Landschaft draußen. Nichts und gleichzeitig alles zählte in diesem Augenblick – die Zeit konnte warten, denn wir waren in diesem Augenblick zeitlos schön, festgehalten auf einem etwas anderem Fotoapparat, auf einem Stück für die Ewigkeit – festgehalten in unseren Erinnerungen. - - - - - - - - - - Wääääh. T___T'' Vorbei. Aber! Da kommt soooofort was neues. Quasi. Hab ja noch was auf der Festplatte. :D Besonders fetten, lieben Dank an Janina! -knutsch- Hab dich liieb! x3 Also, bis zu meiner nächsten FF! O: LG; Jess. :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)