Es ist, was es ist, sagt die Liebe von Tisiphone (Zacharias Sicht) ================================================================================ Kapitel 1: Für immer da? posts 1-33 ----------------------------------- Ein besonders schöner Tag, wie Zacharias empfand und doch trübte etwas die, durch das hervorragende Wetter aufsteigende gute Laune. Inzwischen waren es schon 3 ganze Stunden die er hier, allein verweilen musste und diese Tatsache das er niemanden hatte mit dem er sich diese Zeit teilen konnte, ließ die Minuten noch endloser erscheinen. Der Sonnen Nu hatte sich auf eine der Bänke gesetzt, die im Innenhof des Palastes platziert waren. Seine Beine waren weit von sich gestreckt, wobei seine Fersen sich etwas in den Kies bohrten und seine Arme verschränkte er leicht hinter seinen Kopf. Sorgen das ihn jemand so sehen könnte, machte er sich nicht. Zu lange hatte er gewartet und die ganzen drei Stunden war NIEMAND vorbei gekommen, warum also gerade jetzt wo er es sich halbwegs bequem machte? Gelangweilt beobachtete er die Wolken, definierte ihre Formen, wonach mindestens drei Hasen und ein Besen dort am Himmel schwebten. Sich unbeobachtet fühlend gähnte er Herzhaft, doch plötzliches Gekicher ließ Zacharias auffahren und sich nun halbwegs ordentlich auf die Bank setzen. Eine kleine Gruppe von jungen Frauen -allesamt Sonnennu- schlenderte nun an ihm vorbei. Leises Getuschel, weiteres Gekicher und hier und da ein verschwörerischer, sowie neugieriger Blick auf ihn, machten Zacharias schnell klar, das er sich gerade ein klein wenig blamiert hatte. Beschämt richtete sich sein Blick auf den Boden, sein Gesicht war leicht rot und er fühlte regelrecht die pochende Hitze, die sich langsam aber sicher wieder verzog. Als die Damen verschwunden waren, schielte Zacharias misstrauisch in alle Richtungen, um schließlich selbst aufzustehen und sich die Beine ein wenig zu vertreten. Dabei konnte er sich wenigstens... hoffentlich nicht so dämlich anstellen, wie gerade eben. Etwas unschlüssig ging er einmal den, mit Kieselsteinen gepflasterten Weg entlang, der einmal rund um die kleine Grünanlage führte. Erst jetzt nahm Zacharias es wahr wie heiß es geworden war und bedauerte schon fast zu tiefst sich auf kühleres Wetter eingerichtet zu haben. Seine lange Hose und sein Mantel hätte getrost im Schrank bleiben können. Ein paar Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, wurden aber sogleich von seinem Ärmel erfasst, als er diesen als Schweißtuch zweckentfremdete. Noch mal eine Runde um die Grünanlage. Die Zeit verging einfach nicht! Aus Langeweile fummelte Zacharias am Knauf seines Schwertes herum. Verlockend war die Vorstellung schnell ein wenig zu üben, aber verwarf er diesen Gedanken blitzschnell als sich ein bösartig spitzer Kieselstein in seinen Fuß bohrte und er auf einen Bein in Richtung Rasen hüpfte. Jedes hüpfen begleitet von einen monotonen “Au!” “So viel zum Thema dämlich anstellen” dachte Zacharias und setzte sich plump auf das saftige Grün. Nun im Schneidersitz pulte er den gemeinen Übeltäter heraus und schnippte diesen eiskalt wieder zurück zu den anderen grauen Steinchen. Resigniert seufzte Zacharias, stütze sich mit seinen Händen an, während er sich etwas nach hinten lehnte und ein wenig deprimiert wieder in den Himmel schaute. Wie lange konnte so eine Besprechung nur dauern... Eris war für seinen Geschmack schon viel zu lange weg, was ihn schon ganz kirre machte. Nervös tippte er mit seinen Zeigefingern auf das Gras und beschloss sich nicht mehr zu bewegen bis sie endlich wieder kam. ”Zacharias!” rief die süße Mädchenstimme, die Zacharias sofort erkannte. Wahrscheinlich würde er ihre Stimme aus einem ganzen Gesangschor heraushören können, aber Gelegenheit dies zu testen hatte er bis jetzt nie gehabt. Schon wollte er sie ebenfalls begrüßen, doch der Blick in ihr wunderschönes Gesicht, das schon fast entsetzte Züge angenommen hatte, ließ Zacharias selbst erschrocken innehalten. Kurz war er davor aufzuspringen, um zu fragen was geschehen war, doch da hatte sich Eris schon neben ihn gekniet. “Ohweh, Zacharias, du blutest ja wie verrückt!“ Wie, Wo, Was!? Erst jetzt bemerkte Zacharias die kleine Wunde, die viel schlimmer aussah, wie sie nun wirklich war, doch trotzdem verschwendete Eris ihre Magie daran. Die sachte Berührung ihrer Fingerspitzen ließ ihn erschaudern und darauf bedacht sie jetzt nicht anzusehen, schaute er auf seine Hand, die von den kleinen, grünen Grashalmen umspielt wurde. In den vergangenen Jahren hatte Eris oft einige Wunden an seinen Körper heilen müssen und dies aufgrund seiner Tollpatschigkeit, aber das war nicht der Grund warum er seinen Blick etwas verlegen abwandte. Zacharias wusste genau, das wenn er so nah bei ihr war und sie ihn dazu noch berührte, ohne das er darauf vorbereitet war, ihm die röte in den Kopf schoss. Dieses mal war es auch nicht anders. Der Sonnen Nu wollte nicht, das sie seine Verlegenheit so offen erkannte. Er wollte nicht, das ihr irgendwann klar wurde was er für sie empfand, zumal ein zusammensein, wie er es sich so oft schon heimlich gewünscht hatte nie möglich sein würde. Sie war eine Göttin und er war nur ihr Diener. Er wusste wo sein Platz war, auch wenn es ihm gerade bei diesem Gedanken, die Luft ein wenig abschnürte. „Arg, was stellst du bloß immer an...“ sagte sie in ihrem niedlich, gekünstelten beleidigten Tonfall, den Zacharias so abgöttisch liebte, warum die betrübenden Gedanken sogleich verschwanden. Er antwortete nicht, sondern genoss einfach den Moment dieser Zweisamkeit. Ein sachtes grinsen umspielte seine Lippen, als er spürte wie ihr Kopf sich auf seine Schulter legte. „Mein Bruder war heute schon wieder gemein zu mir! Und heute hat er mich besonders in die Mangel genommen...“ erzählte sie ihm mit klagenden Unterton und Zacharias grinsen wurde breiter. “Wann war ihr Bruder denn nicht gemein zu ihr? Und wann nahm er sie nicht besonders in die Mangel?” dachte er und schielte vorsichtig zu ihr runter. Inzwischen hatte er sich wieder im Griff und seine Emotionen soweit unter Kontrolle, das er Eris ohne Gefahr ansehen konnte. Zacharias verstand ehrlich gesagt nicht warum unterm Volk gerade Eris oft als böse hingestellt wurde und nicht ihr Bruder Eros, der wenn man es so sehen wollte ein wahrer Tyrann und Sklaventreiber sein konnte. Im Gegensatz zu ihm war Eris auf jeden Fall ein wahrer Engel. “Ein wunderschöner, zarter, sanfter Engel“, schwärmte Zacharias etwas übertrieben in seinen Gedanken, bis Eris etwas zögerlich weiter erzählte, wobei sie sich wieder ein Stück weit aufrichtete. „Und ich werde anscheinend heiraten, wie er mir gesagt hat.“ Zacharias musste kurz überlegen, ob das was er da gerade gehört hatte wirklich DAS war, was es war. In diesem Moment verzog Eris ihr Gesicht unzufrieden und eröffnete ihm wer der wahrhaft glückliche sein würde. „MARLO Lysandro. Stell dir vor.“ Noch immer über alle Maßen verwirrt, starrte Zacharias seine Herrin an. Der Sinn ihrer Worte zerriss sein Herz, zermalmte seine kindische, sowie unrealistische Hoffnung und ließ über sein Gesicht alle diese Emotionen gleichzeitig nach außen dringen. Er war wahrhaftig Schockiert, entsetzt war sogar noch untertrieben und vor allem war er neidisch auf diesen Kerl. Dieser Marlo Lysandro,... stinkreicher, adeliger, Schleimer als Profession, sofern Zacharias sich erinnern konnte und nun war er auch noch IHR Verlobter. Der Zukünftige Ehemann, der Frau für die er alles tun würde. Ruckartig stand er auf, wand sich von Eris ab und ging einige Schritte um sich wieder zu beruhigen. Scheinbar machte es ihm mehr aus wie ihr, denn er spürte das sie sich bereits mit diesem Schicksal abgefunden hatte. Manchmal war seine Fähigkeit- die Emotionen von anderen wahrzunehmen- ein einziger Fluch und gerade jetzt hätte er sich gerne Vorgemacht, das sie dagegen angehen würde, sich weigern diesen Kerl zu heiraten, nur weil es ihr Bruder befahl. Aber was sollte er ihr sagen? Nichts konnte er tun, denn er hatte nicht das recht einer Göttin zu sagen was sie zu tun und zu lassen hatte, zumal...mit welcher Rechtfertigung? Er konnte ihr nicht sagen was er für sie empfand und selbst wenn er es tun würde, hätte das keine Bedeutung, schließlich war diese Hochzeit keine Verbindung aus Liebe, sondern rein politischer Natur. Etwas ratlos wand er sich wieder zu Eris und schaute ihr direkt in ihre Augen, die ihn verwundert musterten. “Du weißt...ich bin immer für dich da, egal was passiert...” versicherte Zacharias etwas hilflos. Er wusste nicht was geschehen würde, sobald Eris diesen Kerl geheiratet hatte, doch eins wusste er und das mit Sicherheit. Er würde Eris niemals freiwillig verlassen. Immer noch leicht missmutig, betrachtete Zacharias wie sich Eris Stimmung aufhellte. Sie war glücklich und das war Momentan das einzig wichtige, selbst wenn die Zukunft nicht so rosig aussah und mit Sicherheit noch viel Kummer und Leid mit sich bringen würde. Kichernd kam Eris nun auf ihn zu, legte ihre weichen Hände auf seine Schläfen, was Zacharias in einen Taumel der Gefühle stürzen ließ. Einerseits hatte er sich emotional gut im Griff, wusste das diese Geste freundschaftlich gemeint war, doch auf der anderen wollte er seine Vorsätze zur Seite schieben, sie mit seinen Armen umschlingen und sie bitten mit ihm wegzulaufen -egal wohin. Doch was war das für ein Schwachsinn? Selbst wenn sie weglaufen würde, kannte jeder das wunderschöne Gesicht von Eris und das auf jedem Kontinent. Zumal Eris bestimmt nicht ihre Heimat für jemanden wie ihn aufgeben würde, auch wenn Zacharias ab und zu spürte das Eirs eine gewisse Sympathie für ihn empfand. Schnell verschwanden allerdings die Vorstellungen von Flucht als er in ihre wunderbaren Bernsteinaugen blickte. Warum flüchten, wenn hier und jetzt solche Momente möglich waren? Am liebsten wäre er ewig so mit ihr stehen geblieben. „Du... wirst also immer für mich da sein? Für immer und ewig?“ fragte ihre Honigstimme und in Gedanken antwortete Zacharias auf alle beiden Fragen nachdrücklich mit einen klaren Ja. Das heitere Lachen, das von ihr folge, heiterte nun auch Zacharias wieder auf. Sachte zog Eris sein Gesicht näher an ihres und kurz pochte Zacharias Herz so heftig, das er es bis zum Hals spürte, doch hatte er sich zu früh “gefreut”, denn Eris legte nur ihre Stirn an die seine. Es war gut das sie nicht wusste was er gerade gedacht hatte was gleich passieren würde, sonnst währe er wohl im Erdboden versunken. Sich in Gedanken selbst rügend, das er überhaupt auf die Idee gekommen war, das die Göttin der Nu ihn küssen wollte, fixierte Zacharias kurz Eris Mund, diesen - seines erachtens nach - absolut perfekt geformten Mund. „Dann gewähre ich dir hiermit drei Wünsche!“ waren die Worte die sich aus dem absolut perfekten Mund lösten, aber nicht nur das löste sich, denn Eris Hände, sowie sie selbst entfernten sich so plötzlich, das Zacharias unmerklich, aber trotzdem leidend seufzte. Erst jetzt erfasste er die Worte von Eris... „drei Wünsche!“ hallte es kurz in seinem Kopf wider, bevor ihre Stimme nochmals erklang. „Teile sie dir aber gut ein, hörst du? So schnell wirst du wahrscheinlich keine neuen bekommen.“ Verwundert musterte er seine Herrin, die auf einmal getrübt wirkte. Ihre Stimmung hatte schlagartig wieder umgeschlagen, warum Zacharias sachte, aber trotzdem darauf bedacht, die Form zu wahren, aufmunternd über ihren Arm strich. „Ich habe einen Wunsch...“ fing er an und wartete bis er ihre Aufmerksamkeit hatte. „Wir haben schon ewig nicht mehr zusammen Eiscreme gegessen. Ich würde mir Wünschen, das wir uns gleich eins aus der Küche stibitzen...“ erklärte er mit einem breiten Grinsen, wobei es in seinem inneren anders aussah. Wenn er seine wahren Wünsche äußern würde... Wenn er ihr direkt sagen würde was er sich am meisten wünschte, was würde sie wohl dann sagen, oder tun? Zumal er sich selbst etwas für das schämte, was er sich wünschte, weil es ihm viel zu egoistisch und...verdorben vorkam. Den das was er wollte, war einzig und allein Eris. Nicht nur die körperlichen Begierden, die er seit wenigen Jahren langsam aber sicher ihr Gegenüber aufgebaut hatte und beim reinen Gedanken daran, eine leichte röte auf seinen Gesicht unterdrücken musste, sondern viel mehr die Freiheit ihr einfach sagen zu können, was er für sie empfand, ohne sich dabei wie ein Verbrecher fühlen zu müssen. Innerlich auf seufzend und resigniert, strahlte er nach außen, um sie glücklich zu machen, sie auf zu muntern, denn DAS hatte höchste Priorität. Ihr Glück, sowie ihre Zufriedenheit war sein größter Wunsch. Ein dezentes räuspern durchbrach, die Zweisamkeit, die Zacharias so gefallen hatte unsanft, warum er seine Hand schnell von Erins Arm nahm. Irgendwie fühlte er sich ertappt und schielte schuldbewusst zu einen Kammerdiener von Eros, dessen Name er sich nie merken konnte, allerdings wusste er von ihm, das er ein recht hinterlistiger Geselle war, der jede Situation ausnutze um die Karriereleiter in Eros Dienerschaft aufzusteigen. Wenn man sich vorstellte, das Eris nur ihn als Diener hatte, waren die knapp 20 die hinter Eros herliefen bestimmt in ständigen Zwist. „Euer Bruder überlässt euch diese Ehre...“ sagte er und überreichte Eris etwas reserviert einen wichtig wirkenden Umschlag, machte einen Bückling und war schon wieder verschwunden. Misstrauisch verfolgte Zacharias den Diener mit seinem Blick, bis er das leise rascheln des Papiers wahrnahm. Erst jetzt fiel Zacharias das Siegel auf. Das Ratssiegel... Also extrem wichtige Post sozusagen. Neugierig beobachtete Zacharias wie Eris den Brief nun auffaltete und ihre Augen über darüber huschten. Noch neugieriger auf den Inhalt der Nachricht trat Zacharias direkt neben Eris, wobei er den Hals lang machte. Trotzdem konnte er nicht erkennen was da genau stand und Eris brauchte ihm zu lange. Zacharias war nun mal neugierig, auch wenn er es sonnst gut verbarg, warum er den Entzifferungsversuchen von Eris nicht mehr länger zusehen konnte. Mit einer schnellen Bewegung zog er das feste Papier aus Eris Fingern und fixierte kurz die feine Schönschrift. Er hatte es bereits überflogen, bevor er es Eris laut vorließ und die Nachricht an sich ließ ihn grübeln. „Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der verstorbenen Ophis-Göttin Ophelia Malorin... Sehr geehrte Sonnen-Nue-Göttin Eris Nuwee, sehr geehrter Mond-Nue-Gott Eros Nuwee, Hiermit erhalten Sie eine herzliche Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der verstorbenen Ophelia Malorin, die bis vor kurzer Zeit noch das Amt der Ophis-Göttin inne hielt. Das Volk, wie auch wir, der Rat der Ahnen, würde es begrüßen, wenn Sie daran teilnehmen könnten. Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen, Der Rat der Ahnen.“ Nüchtern senkte er das Blatt wieder und sah Eris fragend an, die nur mit einem knappen “oh...” reagierte. Nicht verwunderlich, schließlich war die Göttin der Ophis keine nahe Bekannte und noch hinzukommend lebte sie auf Do-Shi. Kein Gott, der in Terra Salubris sesshaft war, kümmerten die Angelegenheiten Do-Shis wirklich. Es sei den man hieß Eros und kaufte die magischen Rohstoffe in Maßen auf und trieb den Preis dafür in die Höhe, indem man es nur in kleinen Mengen weiter vertrieb. Zacharias seufze leise und faltete die Einladung sorgsam zusammen. Auch wenn er es niemals in Eris Gegenwart zugeben würde, doch so manche Aktion ihres Bruders waren für ihn völlig unverständlich. Wirtschaftlich betrachtet durchaus vertretbar, doch die Arbeiter, sowie die gesamte Bevölkerung Do-Shi´s hatten nichts davon. Zacharias wäre wohl noch tiefer in seine Gedanken versunken, doch riss Eris in aus selbigen, als sie seinen Ärmel packte und ihn sachte hinter sich her zog. Ohne jeden widerstand ließ er es geschehen, verstaute den Brief noch schnell in seiner Innentasche und fing dann an breit zu grinsen. „Irgendwie... habe ich jetzt Lust auf ein Eis. Kommst du mit und klaust dir auch eines aus der Küche?“ sagte Eris, wobei sie ihn anblinzelte. “Aber Herrin...für eine Göttin geziemt es sich doch nicht zu stehlen... lasst lieber mich das machen!” scherzte Zacharias lachend, während er Eris überholte und in einem der Flure zum stoppen zwang. “Warte...” flüsterte er ihr beschwichtigend zu und verschwand für ein paar Minuten. Nach dem erbitterten Zorn der Küchenhilfe, dem rüden Schimpfwörtern des alten Kochs und den regelrecht hasserfüllten Blick, des Küchenjungen, der wohl aus neid so drein blickte, kehrte Zacharias mit zwei Schüsseln, der süßen Köstlichkeit zurück und übergab seiner Herrin fast schon feierlich eine davon. Wie zwei unartige Kinder husten sie durch die Flure, auf dem Weg zu Eris Gemächer, bis sie endlich angekommen waren. Nun ging Eris voraus, direkt in ihr Schlafzimmer, wobei Zacharias aus Gewohnheit folgte. Früher hatte er fast jeden Abend bei Eris im Bett geschlafen, wobei Eris früher auch nicht so weibliche Rundungen hatte wie es heute der Fall war. Beide setzen sich auf das große Bett, wobei Zacharias im Schneidersitz in seiner Schüssel herum stocherte, bis sie ein perfektes Thema zum reden gefunden hatten. Über Marlo Lysandro lästern. Dabei kam zum Vorschein das Eris nicht nur Begabung in der Magie hatte, sondern auch darin andere Leute nachzumachen. Zacharias tat schließlich der Bauch vom vielen lachen weh und als Eris zum ersten mal gähnte, grinste er nur verschmitzt. „Ich glaube ich geh dann lieber schlafen“ sagte er und nahm Eris die leere Schüssel ab, um sie in die seine zu stellen und gleich mit raus zu nehmen, doch Eris hielt ihn auf, indem sie ihm am Ärmel packte. Verwundert, aber mit einer bösen Vorahnung erwiderte Zacharias ihren Hundeblick, als sie fragte, ob er nicht heute bei ihr schlafen wollte. Kurz wanderte sein Blick zur schweren Holztür, dann wanderte sein Augenmerk auf das feine Bettlacken, wobei seine Haare ins Gesicht fielen. Eris war so naiv! Hatte natürlich keinerlei Hintergedanken, wenn sie ihn frage ob er bei ihr schlief, schließlich hatten sie einige Jahre zuvor immer in einem Bett geschlafen, aber damals...war Eris nun mal noch mehr Kind, als Frau gewesen und Zacharias hatte nicht die selben Gefühle zu ihr gehabt wie jetzt. Nachdem er angefangen hatte nicht mehr bei ihr zu schlafen, sondern im Vorraum, hatte sie sich oft zu ihm geschlichen und doch bei ihm geschlafen, weil sie sonnst so schlecht einschlafen konnte. Es war heute nicht großartig anders, doch inzwischen schlief sie des öfteren allein, wobei nicht wirklich gut. Zacharias war dabei stets im Zwiespalt. Einerseits wollte er natürlich das Eris gut schlief, doch andererseits...ER war nun mal ein Mann und sie eine Frau! Doch wie schon so oft, hielt er ihren Hundeblick nicht stand und nickte kurz, um darauf hin, alle seine Sinne unter Kontrolle zu bringen. Jede Nacht in IHREM Bett war Himmel und Hölle zugleich, aber wollte er sie nicht spüren lassen, wie er in gewissen Maße leiden musste. Kurz verschwand Eris in ihren begehbaren Kleiderschrank um sich um zuziehen, danach machte es ihr Zacharias gleich, wobei er kurz ins Vorzimmer verschwand um sich um zuziehen und die Schüsseln abzustellen. Resigniert ging er zurück und schlüpfte, ohne einen Blick auf Eris zu werfen unter die Bettdecke. Es war einfacher wenn er sie nicht ansah, dann konnte er sich vorstellen im Vorzimmer zu schlafe. Die Vorstellung keine wunderschöne Frau neben ihn liegen zu haben, die er verehrte erleichterte das ganze um einiges. “Gute Nacht...” hauchte er trotzdem und legte seinen rechten Unterarm über seine Augenpartie, um nicht in Versuchung zu kommen zu schauen. Eris krabbelte gerade ins Bett und extra tat Zacharias so als würde er schon schlafen. Doch hatte er nicht damit gerechnet das Eris näher an ihn rückte und sogar ihre zarten Arme sachte um ihn schlang. Seine einzige merkliche Reaktion war ein tiefes einatmen, doch seine Gedanken und Gefühle wirbelten wieder einmal wild in seinem Kopf. Kurz huschten Bilder vor seine geschlossenen Augen. Eris Lippen, ihre Augen, ihr Körper, wie sie sich bewegte und Zacharias presste seine Augen noch fester zusammen, als würde das seine etwas zu lebendige Vorstellungskraft dämpfen, die seinen Körper in helle Aufregung versetze. Unmerklich biss er sich auf die Unterlippe um durch den leichten Schmerz abgelenkt zu werden, versuchte an etwas anderes zu denken, doch gelang es ihm nicht. Zu nah war Eris ihm und ihr von Haus aus betörender Duft, der an eine exotische Blume erinnerte stieg ihn in die Nase. Zacharias pochte das Herz wieder einmal bis zum Hals, die röte in seinem Gesicht erinnerte langsam an eine Tomate und er bereute nachgegeben zu haben. Es war wirklich eine Qual neben ihr zu liegen...eine süße Qual, aber trotzdem zu bösartig um es lange auszuhalten. Sobald sie eingeschlafen war ,würde er sich heimlich in den Vorraum verziehen. „Ich...“ durchbrach Eris Stimme die Dunkelheit und zugleich die Gedanken von Zacharias. Aufmerksam lauschte er ihr, doch rührte er sich nicht und stellte sich weiterhin schlafen. „Ich bin froh, dass du lebst.“ fuhr sie fort, wobei sie ihre Arme noch fester um ihn legte. Zacharias machte dies erstaunlicherweise nicht mehr so viel aus, wie die erste Umarmung, denn ihre Worte hatten es wahrhaftig geschafft ihn auf andere Gedanken zu bringen. Warum sagte sie so etwas? Und warum formulierte sie es ausgerechnet so? War in solch einer Situation die Formulierung „ich bin froh, das du hier bist“, nicht gängiger? Gerade diese Worte erinnerten ihn an etwas aus seiner Vergangenheit, was zu verschwommen war um es genau zu erfassen. Ein seltsames Gefühl, der Unsicherheit machte sich in seiner Brust breit, bevor Eris weiter sprach. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte...“ So schnell wie das seltsame Gefühl in seiner Brust gekommen war, so schnell verschwand es nach diesen Satz wieder, wurde verdrängt von einen Hochgefühl des Glücks. Er war ihr wichtig und allein diese Tatsache machte ihn so unsagbar glücklich, selbst wenn es nur eine freundschaftliche Liebe war. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er merkte wie Eris innerhalb von wenigen Momenten einschlief. Anders wie geplant verweilte er nun doch in ihrem Bett. Zu sehr befürchtete er sie aufzuwecken, wenn er sich bewegte und wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er ihre nähe spüren, auch wenn es im höchsten Maße egoistisch war. Der süße blumige Geruch von Eris ließ ihn langsam wegdösen, doch wirklich schlaf fand er nicht, denn Eris redete wieder einmal im schlaf. „Noel!“ fing sie an zu schluchzen und schlagartig war Zacharias wieder so munter, wie am frühen Morgen. Dieser Name..so oft hatte er ihn aus ihren Mund gehört und jedes mal vernahm er das Leid und den Kummer in ihrer Stimme, wenn sie ihn -auch nur im Schlaf- aussprach. Ihre zarten Finger krallten sich in den Stoff seiner Kleidung und vorsichtig umfasste Zacharias ihre Hand, wollte sie damit trösten und auch mitteilen das sie nicht allein war, doch hatte sie weiterhin einen schlechten Schlaf. „Noel, es tut... es tut mir...Es tut mir so Leid!“ sagte sie erneut in einen herzzerreisenden Ton, der für Zacharias schlimmer wie ein Stich ins Herz war. Seine grünen Augen erfassten Eris´Gesicht im fahlen Mondlicht und erst jetzt sah er die glitzernde Träne ihre Wange hinab laufen. Kurz setze Zacharias Atem aus und er setze sich ein Stück auf. Er ertrug es nicht wenn sie litt, ertrug es nicht wenn sie Tränen vergoss. Dabei zog sich sein Herz immer schmerzvoll zusammen und er war in hektischer Sorge um sie. Seine Bewegung hatte sie wohl im Schlaf gestört, den sie blinzelte Zacharias kurz an, doch war sie noch zu tief ihn ihrem Alptraum gefangen. „Noel! I-Ich wusste nicht, dass du es bist...“ Zacharias wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als sie wach zurütteln und tatsächlich riss Eris nun erschrocken die Augen auf, sagte noch einmal diesen Namen, der Zacharias mittlerweile wahrhaftig verhasst war und wischte sich die Träne aus dem Gesicht. „Oh, Zacharias, Entschuldigung, ich wollte dich nicht...“ entschuldigte sie sich, doch senkte dann ihren Blick. „Eris...“ raunte Zacharias etwas verwundert, konnte dann aber nicht anders als ihr liebevoll über ihren Kopf zu streicheln und sie anschließend zu umarmen. „...was träumst du denn für Sachen?“ ergänze er ernsthaft besorgt, bevor ihm auffiel was er da gerade tat und seine Umarmung abrupt, aber doch vorsichtig löste. Nachdem er sich nun noch ein Stück mehr aufgerichtet hatte, bedachte er sie mit einen breiten aufmunternden Grinsen. „Komm...Schlaf weiter, ich Pass auf dich auf...“ Behutsam zog er ihr die Decke über ihre Schulter wobei er trotzdem ihre Hand noch mal ergriff um sie weiterhin zu beruhigen und wartete bis sie eingeschlafen war. In dieser Nacht machte er kein Auge mehr zu. Am nächsten Tag, bevor Eris aufwachte machte sich Zach wie üblich schon mal fertig und setze sich dann ans Bettende. Sein Blick haftete an der schlafenden Schönheit, wobei er etwas betrübt wirkte. So etwas wie die vergangene Nacht war schon so oft passiert und jedes mal hatte Zacharias große Sorge um Eris. Diese Träume waren nicht normal, aber wagte er es nicht sie zu fragen was dahinter steckte. Nicht aus Zurückhaltung, denn wenn es um Eris Gesundheit ging, hielt sich Zacharias nicht zurück, sondern weil er Angst hatte zu erfahren wer dieser Noel war. So oft wie sie seinen Namen sagte, musste er ihr sehr wichtig sein und genau das ertrug Zacharias nicht wirklich. Er schob die Vermutungen über diesen Kerl einfach bei Seite, verdrängte sie aus seinem Kopf wie immer, denn er wollte nicht wissen was Eris für ihn empfand. Auch wenn er wusste, das er niemals mit ihr zusammen sein würde, ertrug er die Vorstellung nicht, das Eris einen anderen liebte. Doch irgendwann würde genau das passieren. Sie würde einen anderen lieben. Genau jetzt, gerade als Zacharias die pure Eifersucht überkam wachte Eris auf und blinzelte ihn verschlafen an. Der ungewohnt kalte Ausdruck in seinen Gesicht wich sofort und wurde durch ein freundliches Lächeln ersetzt. “Guten Morgen...” sagte er knapp und stand von ihrem Bett auf. Die Frage “Wie hast du geschlafen” überging er dieses mal, da er sicher war, das Eris nicht mehr daran erinnert werden wollte. Als nächstes stand er direkt neben ihr und half ihr aus den Federn, was er allerdings besser gelassen hätte, denn erst jetzt erblickte er in WAS Eris geschlafen hatte. Ihr Nachthemd war recht knapp, was Zacharias dazu veranlasste seinen Blick abzuwenden. Eris spazierte unbekümmert ins Bad, noch immer etwas verschlafen und Zacharias schaute etwas verlegen hinterher, warum er sofort mit Blut im Kopf bestraft wurde. Als die Tür hinter ihr zufiel, seufzte Zacharias leidend und drehte sich in Richtung Vorraum, doch stockte er sofort, als er jemanden in der Tür stehen sah. Erst war derjenige durch die Schatten des noch dunklen Raumes verhüllt, doch trat dieser mit einem schnellen Schritt vor und zum Vorschein kam Eros. Zacharias verzog keine Miene, starrte Eros eher misstrauisch an, wobei er seine übliche Freundlichkeit einfach vergaß. Er hatte schon immer einen gewissen Hass gegen den Bruder von Eris geschoben, nicht nur weil er sie so schlecht behandelte, sondern auch wegen seiner radikalen, sowie unsozialen politischen Einstellung. Was hatte er hier zu suchen? Sonnst schickte er auch immer Diener wenn er Eris eine Nachricht zukommen lassen wollte... Mit gehörigen miss willen deutete Zacharias eine Verbeugung an und wartete darauf was der Mond Gott zu sagen hatte. „Guten Morgen, Zach.“ ergriff der Gott der Mond Nu das Wort, wobei man klar heraushörte wie viel Hohn in seiner Stimme lag. Normalerweise nannte ihn nur Eris bei seinem Spitznamen, aber auch nur noch selten. Eros hingegen benutze dieses Kürzel überaus herablassend, doch Zacharias kannte es inzwischen und tat es als das ab, was es war. Reine Provokation. Er wusste schon lange, das die Abneigung gegen Eros, auf Gegenseitigkeit beruhte und gerade deswegen war es so verwunderlich das Eros sich hier her begab und nicht Eris zu ihm kommen ließ, um ein zusammentreffen zu vermeiden. Andererseits... wenn er so eine Abneigung gegen ihn hatte, wäre es gerade für Eros ein leichtes Zacharias zu beseitigen. Zacharias Blick wurde leicht grüblerisch, doch ließ er Eros weiterhin nicht aus den Augen. Eros Blick wurde zuzüglich zu seinem Tonfall abwertend, bevor er weitersprach. “Hast du vergessen das du eigentlich nichts anderes bist wie ein kleiner Dienstbote? Hast du vergessen woher du kommst? Was du warst, bevor dich Eris wie ein neues Spielzeug hier angeschleppt hat?” kurz hielt Eros inne, beobachtet Zacharias Gesicht haargenau, als ob er auf eine gewisse Emotion hoffte, doch Zacharias Gesicht blieb ungerührt, versteinert um Eros den Triumph nicht zu gönnen. Eros wirkte darüber leicht gereizt, wand sich kurz ab und ging einige Schritte im Raum, als er etwas abwesend wirkend, leise raunte: “Es ist eh verwunderlich, das sie so lange Gefallen an ihrem...Spielzeug findet...” Wieder wand er sich zu Zacharias, der inzwischen nur noch die Tür fixierte. Ihm machte es ja so wütend...so rasend wenn Eros so etwas behauptete, zumal ihn die Angst einholte, das er mit seinen Worten vielleicht recht hatte. Was war er denn für Eris? Etwa wirklich nur ein Spielzeug? Anscheinend hatte Eros seine Zweifel bemerkt und fuhr deswegen etwas sachlicher, zudem etwas leiser fort. “Es wäre besser für Eris wenn du dich mit deinen zu offensichtlichen Gefühlen für sie, ihr nicht mehr näherst!...” wie bei einem ertappten Schuljungen, fiel die Fassade, die schon durch seinen Zweifel angefressen worden war und zum Vorschein kam ein schuldbewusstes, leicht gerötetes Gesicht, das den Blickkontakt zu Eros gänzlich vermied. Innerlich kochte Zacharias vor Wut, Verzweiflung und der Einsicht, das Eros tatsächlich recht hatte, das es für Eris besser wäre wenn er seine Zuneigung noch besser unter Kontrolle bekommen würde. “Und du hast heute Nacht schon wieder bei Eris im Bett geschlafen!...“ setze Eros noch einmal an, worauf Zacharias in mit einen unergründlichen Blick bedachte. Er selbst wusste das es unrecht war... „Du verwöhnst sie wie ein kleines Kind, kein Wunder, dass so ihre Kräfte immer mehr verkommen! Bevor sie dich kennengelernt hat, hat sie von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang tief und fest durchgeschlafen! Es ist eine Schande, du schadest ihr mehr, als dass du ihr hilfst!“ Entsetzt riss Zacharias die Augen auf. Was sagte er da? In seinem Brustkorb schlug sein Herz unruhig und schmerzhaft, sein Atem wollte nur noch sporadisch funktionieren und er wusste nicht wie er nun reagieren sollte. Doch dann drangen die Worte von Eris aus seinem Unterbewusstsein, die sie ihm vergangenen Abend gesagt hatte hervor. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte...“ Auch wenn es vielleicht nur schein war, gaben genau diese Worte ihm wieder die Kraft, veränderten erneut seinen Gesichtsausdruck, was wohl Eros auch nicht entging. Mit einen hauch Bösartigkeit näherte sich Eros nun Zach, der ihn mittlerweile wieder so emotionslos ansehen konnte, wie zuvor. „Und noch etwas... Höre auf, Eris so anzusehen. Wenn das noch einmal vorkommt, sorge ich persönlich dafür das du gar nichts mehr siehst...“ Eros zischende, durchdringende Stimme, wirkte diesmal nicht mehr auf Zacharias. Weiterhin konterte er den Hasserfüllten Blick und verzog keine Miene. „Vor allem jetzt, da sie bald Heiraten wird...“ Eros deutete ein leichtes Lächeln an, das im höchsten Maße selbstgefällig und zudem spöttisch wirkte. „...ist dein Verhalten überaus unpassend, zumal sie dich ja ohnehin nicht liebt. Gib einfach auf, ja?“ Einen Moment starrten sich die beiden nur an. Man konnte nicht genau ausmachen, welcher Blick bösartiger wirkte, bis Eris in die Szenerie trat. „Oh, Eros! Was machst du denn in meinem Zimmer?...Guten Morgen!“ Etwas überrascht das Eris, gleich nachdem sie ihrem Bruder umarmt hatte, wieder zurück an seine Seite kam, schaute er sie etwas perplex an, doch wand schnell den Blick ab, da sie immer noch dieses viel zu kurze Nachthemdchen trug. Allerdings lauschte er weiterhin dem Gespräch der beiden. „Was gibt es denn?“ fragte Eris schließlich. „Ich muss wegfahren“ antwortete er, wobei ein leichtes zaudern in seiner Stimme wahrzunehmen war. „.... und kann daher nicht an der Trauerprozession von Ophelia teilnehmen. Fahr du dort hin und hinterlasse ja einen guten Eindruck. Aber ich gehe jetzt ins Bett, ist schon spät. Und Zach...“ nur langsam reagierte Zacharias und bedachte Eros mit einem genau so finsteren Blick wie zuvor. „Denk daran, was wir besprochen haben.“ Zacharias nahm noch wahr wie sich ein kalter Blick in seinen Kopf bohrte, bevor Eros sich wieder von dannen machte. „tz...“ gab Zacharias leise als Kommentar dazu und schaute verbissen durch die offen gelassene Tür. „Und weg ist er. Zum Glück. Aber ich werde mich jetzt erst einmal anziehen gehen, geh du doch so lange ins Bad.“ Zacharias schenkte Eris gerade nicht viel Aufmerksamkeit, noch immer sinnierte er über das Gespräch mit Eros. So viele Fragen hatte er an Eris, nur damit er sicher war das Eros eben nicht recht hatte, doch konnte er keine wirklich stellen, ohne seine Gefühle offenkundig werden zu lassen. Doch...eine.... „Eris...“ sagte er leise, wobei sein Augenmerk Eris hinterher schwenkte, die gerade zu ihrem Kleiderschrank hüpfte und....sich ihr eh schon knappes Hemdchen über den Kopf zog, OBWOHL sie noch in Zacharias Sichtweite war. Zacharias klappte schlagartig seine Kinn lade runter, zeitgleich riss er seine Augen weit auf und versuchte gar nicht seinen knallroten Kopf zu verbergen. Seine Atmung setze aus, bis sie in ihrem begehbaren Kleiderschrank verschwunden war. Als ob er einen Marathon gelaufen wäre, musste er sich erledigt aufs Bett setzen. Sein schneller ungleichmäßiger Atemrhythmus, begleitete das Geräusch von raschelnden Stoff, hinter der dünnen Holzwand ihres Schranks. Zacharias strich sich über das gerötete Gesicht, schob dabei seine Haare nach hinten. Langsam beruhigte er sich wieder, brachte sich besser gesagt wieder unter Kontrolle, indem er noch einmal an die Predigt von Eros dachte. Schlagartig wich die Röte aus seinem Gesicht und ein leicht deprimierter, sowie resignierter Ausdruck nahm statt dessen den platz ein. Er wusste das er zum teil recht hatte, doch schmerzte es doch. Mit einem unruhigen Gefühl in der Magengegend, beschloss Zacharias zu versuchen noch mehr Distanz zwischen ihn und Eris zu bringen, auch wenn es ihm schwer fallen würde...es musste sein. Nachdem Eris mit einen wunderschönen, wehenden Kleidchen (das wieder viel zu kurz war) den Schrank verließ, geleitete Zacharias sie zum Frühstück. Anders als sonnst setze er sich nicht zu ihr an den Tisch, sondern blieb- wie es sich für einen Diener gehörte- etwas hinter ihr stehen. Selbst als Eris ihn aufforderte sich zu setzen, blockte er ab und erklärte es damit, das er keinen Hunger hatte. Als nächstes standen die Vorbereitungen für die Reise an, was in erster Linie Zacharias übernahm. Immer darauf bedacht sich ordnungsgemäß zu verhalten. Er spürte deutlich wie verwundert Eris über sein ungewohntes Verhalten war, doch es half ja nichts... Gegen Mittag war soweit alles erledigt und zum frühen Abend hin, konnten sie schon abreisen. Kurz huschte Zacharias der Gedanke durch den Kopf, ob es nicht klüger war hier zu bleiben. Eris saß wieder am Essenstisch, wo gerade ihr Mittagessen serviert wurde und wieder stellte sich Zacharias sich etwas abseits hinter seine Herrin. Den ganzen Vormittag hatten sie nur wenig geredet und wenn war sein Beitrag dazu nur minimal gewesen, was für ihn die reinste Tortur gewesen war, doch jetzt wollte er mit ihr reden, auch wenn der Grund dafür ihn ebenfalls wie Folter vor kam. „Herrin...“ sagte er sachlich, ohne den sonstigen spitzbübischen Unterton, wenn er sie so Formel anredete. „...vielleicht wäre es besser wenn ich nicht an dieser Reise teilnehme...“ seine Worten hörten sich gepresst an. Kurz herrschte bedrückende Stille und Zacharias beobachtete jede noch so kleine Bewegung von Eris. Warum ihr plötzlicher Ausbruch noch erschreckender für ihn war. Das laute krachen des Stuhls, sowie der überraschende griff um sein Kinn, veranlassten ihn sich ohne widerstand leicht nach vorne ziehen zu lassen. Beide starrten sich an, während Zacharias wie gelähmt dort stand. Nicht etwa weil ihre Lippen so unsagbar nahe an seinen waren und er dadurch ihren Atem spürte, sondern wegen dem kalten ungewohnt hässlichen Ausdruck in ihren Augen. “Zacharias.” zischte sie und Zach konnte nicht umhin zu erschaudern. Sie erinnerte ihn gerade viel zu sehr an ihren Bruder. Plötzlich ließ sie ihn wieder los und lief rot an. Verwirrt richtete sich Zacharias wieder auf, doch blieb er auf abstand, unsicher was hier gerade geschah. Eris zeigte gerade eine Seite an ihr, die Zacharias ihr niemals zugetraut hatte, da half auch ihr entschuldigender Gesichtsausdruck nichts. Er war wirklich geschockt. „Das erlaube ich nicht. Immerhin bist du mein Diener und du hast zu tun, was ich dir sage.“ sagte sie dann, wobei sie in seinen Augen recht trotzig wirkte. „Ich brauche dich, um ruhig zu schlafen. Ich will mich nicht mehr wie früher jeden Sonnenuntergang mit einem Schlafzauber belegen müssen, um ruhig zu schlafen...“ Zacharias blickte zu Boden. Jetzt war ihm klar warum sie früher durchgeschlagen hatte, was ihn einerseits erleichterte da er sich nun sicher sein konnte, das er nicht Schuld an ihrem schlechten Schlaf trug. Doch...schon im gleichen Moment wurde diese aufkeimende Freude erstickt. War er wirklich nichts anderes wie ihr Spielzeug? Anscheinend nicht, sonnst hätte sie sich vielleicht nicht so jähzornig verhalten, als er seinen Wunsch äußerte. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Eris nun wieder ansetzte. „Ich habe keinen Hunger mehr! Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück und du, Zacharias - “,er blickte etwas misstrauisch auf und ihre Blicke trafen sich. „Wehe, du denkst auch nur noch einmal daran, nicht mit mir zu reisen! Erscheine heute Abend. Sonst... sonst verhexe ich dich!“ Bei diesen Worten zog sich sein Herz zusammen und jeder Atemzug bereitete ihm Schmerz, warum er sich gegen den Tisch lehnte und SEINER Herrin nach sah. Er war noch niemals auf Eris wütend gewesen, doch gerade kochte es in ihm. Bittere Enttäuschung und der Schock sie so zu erleben, hatten ihn überfordert, warum er für einige Minuten reglos blieb. Nachdem er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, ging er wie ferngesteuert in Richtung ihrer Gemächer, öffnete die Tür zum Vorraum, den er langsam durchquerte und hielt vor ihrer Tür inne. Vorsichtig legte er seine Stirn auf das dunkle Holz, schloss die Augen und dachte einfach nur nach. Er wollte jetzt mit ihr reden, doch trotzdem hatten ihn seine Füße direkt hier her gebracht. “Eris...” hauchte er kaum hörbar und verzog das Gesicht leidend. Natürlich hatte er ihr schon wieder verziehen, auch wenn der Schreck noch tief saß. Natürlich tat es weh, gerade von ihr so behandelt zu werden, doch...genau das war es doch was er gewollt hatte, oder nicht? Momentan war er selbst nicht in der Lage zu erkennen was er wollte und vor allem was das beste war. Mit schwankenden Schritt entfernte er sich wieder von ihrer Tür, wobei seine Fingerspitzen über das wertvolle Holz glitten. Für ihn war klar, das er an dieser Reise teilnehmen würde, auch wenn nicht die Drohung von Eris dafür verantwortlich war, sondern mehr die Einsicht, das sein Wunsch hier zu bleiben irrsinnig gewesen war. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Damit hatte er nur das getan was Eros ihm befohlen hatte, doch war nicht Eros sein Herr, sondern Eris. Über diese immer klarer werdende Erkenntnis erschüttert, machte er kehrt und klopfte unüberlegt an ihre Tür. Im gleichen Moment wo sein Klopfen jedoch verhallte, bekam er Panik. Was wollte er ihr den sagen? Im wurde ganz schlecht vor Aufregung und jede Sekunde die er vor der Tür stand wurde es schlimmer. Das Geräusch des -sich im Schloss umdrehenden- Schlüssels, machte ihn schließlich gänzlich fertig. Warum dachte er nicht nach, bevor er so was hat? Zuerst öffnete sich nur ein kleiner Spalt, dann etwas mehr, bis Eris betrübtes Gesicht zum Vorschein kam. Erschrocken über ihre scheinbare Traurigkeit, verließ Zacharias jede Unsicherheit. “...bitte Eris, ich würde gern mit dir reden...” fing er an, wobei seine Mimik noch recht nichtssagend war. Die Tür wurde ihm geöffnet und er schritt schnell herein, schloss die Tür wieder hinter sich und suchte dann Eris Aufmerksamkeit. Als er direkt in Bernsteinaugen schaute wurde ihm noch deutlicher vor Augen geführt, das er es keinen Tag ohne sie ausgehalten hätte, doch musste er sagen was ihn belastete, auch auf die Gefahr hin das Eris wieder wütend wurde. “Ich reise mit dir...” erklärte er, versuchte dabei keine Miene zu verziehen. “...doch komme ich nicht mit, weil du mir drohst mich zu...verhexen.” dabei entkam ihm doch ein schiefes Lächeln, den ihre Worte hatten ihn wirklich stark an ein trotziges Kind erinnert. “Ich komme mit weil ich dein Diener bin, aber...” er stockte, denn er war sich nicht sicher ob er wirklich weiter reden sollte, doch schließlich überwand er sich dazu. “...aber ich bin nicht dein Spielzeug, mit dem du alles machen kannst was du willst...” nachdem er das gesagt hatte, schaute er leicht beschämt zur Seite und als er keine Reaktion wahrnahm legte er seine Hand wieder an den Türknauf. Vielleicht war es besser, wenn er nun ihr Zimmer verließ. Seine Flucht aus ihrem Schlafzimmer wurde von ihrer flehenden Stimme vereitelt. „Warte!“ rief sie und drückte sich sogleich zwischen Zacharias und die schwere Holztür. Etwas verzweifelt musterte er sie einen kurzen Moment, bis Eris ihn mit vollem Körpereinsatz in die Mitte des Raums schob. Zacharias ließ sie gewähren, wehrte sich nicht gegen den sachten Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, sondern ergab sich völlig. Nicht nur weil ihm ihre Berührung gefiel, sondern auch weil es nichts brachte sich zu wiedersetzen und dem weiterem Gespräch zu entkommen indem er den Raum verließ, schließlich hatte Zacharias begriffen, das er immer wieder zu ihr kommen würde, immer wieder ihre nähe suchend, egal was sie ihm vermeintlich angetan hatte. „Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein...“ fing sie an zu flüstern und ihr Gesicht wurde von einem schmerzverzerrtem Ausdruck erfüllt. Sie ergriff seine Hand, wobei diese zarte Geste wie Balsam auf Zacharias wirkte. „Ein böser, böser Traum...“ fuhr sie fort, wonach sie seine Handfläche zärtlich küsste. Gelähmt von dem angenehmen, aufsteigenden Gefühl in seinen Körper konnte er nicht anders als sie weiterhin zu beobachten. Wie von sinnen stand er nur da, sein Augenmerk auf ihr bezauberndes Gesicht gerichtet und eine leichte Röte stieg ihm in das seine, wobei er noch etwas fassungslos seinen Mund leicht geöffnet hatte. Ihr Kuss auf seiner Haut -egal ob es nur seine Hand war- hatte etwas elektrisierendes, fesselndes. Oder war das nur ein Zauber? Verzauberte Eris ihn gerade? Wenn ja, dann ließ er die angedrohten Verhexung gern über sich ergehen. Alles in ihm schrie danach sie zärtlich in den Arm zu nehmen, ihren Körper sachte an sich zu drücken und ihren Blumigen Geruch zu genießen, doch...nein, das konnte er doch nicht tun... „Denkst du wirklich, du wärst wie ein Spielzeug für mich?“ fragte sie ihn und entgegnete seinen Blick, wobei ihre Augen mehr sagten wie tausend Worte. Zacharias Gedanken spielten verrückt, es drehte sich alles. Wie hatte er nur je so etwas von ihr denken können? Wie töricht war er auf die falschen Worte von Eros hereingefallen, obgleich er um seine tückischen Fallen wusste. Beschämt und über sich selbst enttäuscht blickte er zu Boden, zufällig fast zeitgleich mit Eris. „Nur ein Diener?“ vernahm er leise von ihr und erneut wurde sein ganzer Körper unter Strom gestellt, als Eris erneut ihre Lippen auf seine Handinnenfläche legte. „Nur ein Dummkopf!“ antwortete er ihr in Gedanken, da er unfähig war klare Worte herauszubringen. „Was denkst du bloß von mir?“ lachte sie leise und zugleich etwas verzweifelt. Plötzlich entsetzt darüber wie dumm er doch gewesen war, verschwand jede Angst, jede Vorsicht und jede Zurückhaltung. Seine freie Hand schnellte über ihre Hüfte auf ihren Rücken und wie er es sich gewünscht hatte, drückte er sie sachte an sich und näherte seine Lippen ihren Ohr, wobei der wunderbar blumige Geruch seine Nase schmeichelte. „Verzeih mir...bitte verzeih mir...“ hauchte er schuldbewusst und legte nun beide Arme um sie. Er wollte sie nicht mehr los lassen, zu sehr hatte er so einen Moment herbeigesehnt. Auch wenn der Grund für diesen mehr als negativ war. Wenn er einigermaßen bei klaren Verstand gewesen wäre, hätte er die zärtliche Umarmung schon längst beendet, doch zu schmerzlich erschien es Zacharias von ihr abzulassen. Wieder war er egoistisch, doch wollte er es nur noch dieses eine mal sein und diese Umarmung hinter dem Vorwand der Reue weiter genießen. Als Eris seine Umarmung erwiderte, kribbelte es in seiner Magengegend. Ungehemmt und ohne die gewöhnte scheu, genoss er dies, denn jetzt gerade fühlte er sich sicher vor den Blicken anderer, war sich zudem ebenfalls sicher, das Eris diese Umarmung genau so auffasste wie sie sollte und außerdem betörte Zacharias der innige Körperkontakt das sein Verstand sowieso irgendwie ausschaltete. Ein tiefes einatmen ließ ihn aber dann doch wieder klarer denken und er horchte auf Eris Stimme, die kurz darauf erklang. Dabei bedacht darauf, die Umarmung nicht zu lösen. „Mir tut es so Leid, dich dazu gebracht haben, so etwas zu denken.“ auf diese Worte hin konnte Zacharias nicht anders als glücklich zu grinsen. Aber als Eris, die sich inzwischen an seine Brust geschmiegt hatte, auch noch selbige küsste... Selbst durch den Leinenstoff seines Hemds war ihre Zärtlichkeit zu spüren und jede seiner Poren schien schlagartig zu explodieren. Kein Schmerzhaftes Gefühl -Nein. Der Gegenteil war der Fall. Ein wolliger Schauder, der sich über seinen ganzen Körper verteilte, Gänsehaut. Mit Müh und Not verhinderte er das sich dieses Hochgefühl auch noch - durch ein genüssliches seufzen- akustisch äußerte. „U-und auch, dass ich dich vorhin so böse angeschaut habe...“ erklärte sie sich weiter, wobei jedes weitere Wort für Zacharias überflüssig gewesen wäre. Er fühlte gerade genau was sie empfand, was ihn einerseits schmerzte, aber andererseits auch beruhigte und die Gewissheit gab, die er brauchte. Unmerklich strich er über ihr langes seidiges Haar und lauschte weiter ihren Worten. „Aber ich war so... enttäuscht und wütend... Weil.......Weil ich gedacht habe, du würdest dein gestriges Versprechen brechen, immer an meiner Seite zu sein.“ Sie schmiegte sich etwas enger an ihn, was Zacharias nun ebenfalls erwiderte. Beruhigend strich er über ihren Rücken, sagte aber weiterhin nichts, denn ihm war klar was er getan hatte. Es wurde ihm immer klarer das ihr Ausbruch von vorhin begründet gewesen war, auch wenn es nicht zu ihr passte. Wie würde er sich schließlich fühlen, wenn sie ihn den ganzen Tag aus dem Weg ging, um ihn dann zu eröffnen das sie zum Beispiel alleine reisen wollte. Zumal er ihr ja auch noch dieses Versprechen gegeben hatte an ihrer Seite zu bleiben. Er würde das noch irgendwie gut machen, wenigstens nahm er sich dies vor. Einen kleinen Augenblick verweilten die beiden regungslos, bis Eris sich wieder etwas rührte was Zacharias dazu veranlasste sie anzusehen. „Magst du als mein guter, lieber Freund mit mir auf Reisen gehen?“ fragte sie und diesmal nahm Zacharias die leichte Röte in ihrem Gesicht war, was wiederum sein Herz schneller schlagen ließ. „Oder willst du doch lieber hier bleiben?“ verwundert sah er sie an und antwortete auf diese frage wie aus der Pistole geschossen. „Nein!“ und fuhr fort um seine Antwort noch zu vertiefen. „Ich würde liebend gern als dein guter, lieber Freund mit dir kommen!“ erklärte er mit einen überglücklichen breiten Grinsen, wobei er nicht anders konnte, als sich insgeheim über die Worte zu muckirren „ein guter, lieber Freund“... War es doch so viel mehr was er sich wünschte für sie zu sein, aber wie schon so oft war es dumm von ihm so zu denken. Was wollte er eigentlich mehr? Er hatte das große Glück mit der Frau zusammen zu sein, die er liebte. Zwar konnte er ihr niemals die Wahrheit über seine Zuneigung gestehen, doch konnte er sie jeden Tag sehen, mit ihr reden und sie sofern es ihm möglich war, sie etwas zu verwöhnen... vielleicht ein Stück weit glücklicher machen. Allein diese Vorstellung ließ den ganzen Kummer der letzten Stunden, wie eine Rauchwolke in Luft aufgehen und er schaute ihr mit einen hauch Neugierde in die Augen. „Hast du deinen Koffer schon gepackt?“ fragte er und bekam als Antwort nur ein weiches, sowie etwas erstauntes „nein...“ zu hören, das begleitet von ihren großen Kulleraugen, die reinste Wonne war. Durch ihre niedliche Art hatte sie ihn schon oft den Verstand geraubt, was auch dieses mal nicht anders war, doch schnell fing sich Zacharias wieder und bot ihr schnell an ihr beim packen zu helfen. Wie erwartet hatte Eris keine Einwände, machte sich sogar einen Spaß daraus Zacharias als Helfer einzusetzen. Sie verschwand in ihren Kleiderschrank und führte nach und nach vor, was sie bedachte auf die Reise mitzunehmen, doch da Zacharias zu jedem Kleidungsstück nur ein “wunderbar!” oder ein überwältigtes “wow...” raus brachte wurde es mit der Auswahl nicht leichter. Eris hingegen machte es sich leicht, indem sie einfach...ihren ganzen Schrank mitnahm und das Wortwörtlich. Sie schrumpfte ihn einfach! Zacharias vergaß immer wieder was für eine unglaublich starke Magierin Eris doch war und war daher immer wieder über solche Tricks verwundert. Er brauchte nicht mal 2Minuten um alles was er brauchte zusammen zu haben, schließlich hatte er nicht viel und das wenige immer griffbereit unter seinem Bett im Vorraum. Warum er immer so darauf gefasst war sofort aufzubrechen zu müssen wusste er selbst nicht wirklich, doch gerade in solchen Situationen machte es auf jeden Fall nicht viel Arbeit. Zumal Eris kleine Moden schau enorm viel Zeit gefressen hatte. Zacharias empfand zwar jede Sekunde, die er Eris dabei zusehen durfte als Bereicherung, doch inzwischen war es Zeit geworden abzureisen. Beim hinausgehen scherzten beide wie gewohnt miteinander, lachten und hatten ihren Spaß, als ob der Vorfall vom Vormittag niemals stattgefunden hätte. Zacharias hatte es bereits wieder verdrängt, zu sehr hatten die vergangenen zwei Stunden den Tag herausgerissen. Eine schlichte Kutsche wartete schon unten darauf endlich bestiegen zu werden und die Göttin +Anhang zur nächsten VB-Station zu fahren, wo wiederum ein VIP-Wagon darauf wartete die Gruppe - wo insgesamt aus 7Personen bestand- nach Agere zu bringen. In Agere würden sie eine Nacht verbringen, um am darauf folgenden Morgen mit einer Kutsche über die Steinbrücke im Osten zu fahren und so schließlich nach Do-Shi zu gelangen. Wenigstens hatte Zacharias das genau so engagiert. Die Kutschen fahrt dauerte nicht lange, dazu lag der Palast zu Zentral und abgeschottet von den Blicken der Bürgerlichen wurde Eris zu einem der speziellen Wagons geleitet. Das surren der anderen Wagons, die gerade ihre reise antraten ließen die ganze verglaste Station wie einen Bienenschwarm klingen. Geschäftiges Treiben überall wo man hinsah und der Geruch von Maschinenöl, Essen und stickiger Luft ließen keinen Zweifel offen wo sie waren. Zacharias mochte die beengend wirkende Stadt nicht sonderlich, warum er auch eine Schifffahrt bevorzugt hätte, doch Eris mochte anscheinend das Meer nicht sonderlich (wenigstens nicht, das darauf herum schippern). Den Grund dafür hatte er noch nie erfragt, zumal es ihm unwichtig erschien. Wenn Eris über den Landweg nach Do-Shi wollte, wurde das auch so gemacht- keine Diskussion. Zugegebener weise hatte Zacharias auch Hintergedanken dabei, denn je länger diese Reise dauern würde, desto mehr Zeit konnte er mit Eris verbringen und desto mehr Zeit blieb, bis diese ihm verhasste Hochzeit stattfinden würde. Das monotone Geräusch des Wagons, gemischt mit dem ständigen rütteln wirkte auf Zacharias einschläfernd. Doch einschlafen konnte er nicht, wollte es auch nicht. Mit leisen, dezenten Gähnen, das er stets hinter seiner Hand verbarg steckte er regelmäßig die ganze restliche Gruppe an, außer Eris, die schon zu Anfang der Reise, mit der VB leicht weg gedöst war. Immer wieder glitt sein Blick über ihren Körper, als ob er sicher gehen wollte das sie noch neben ihm saß, doch auch wegen anderen Gründen, wie zum Beispiel der schlichten Tatsache, das er sie gerne ansah. Besonders wenn sie schlief sah sie reizend aus. Wie oft hatte er sich in den Nächten, die er bei ihr geschlafen hatte zurückhalten müssen, um sie nicht einfach zu küssen. Nicht aus den - seines Erachtens- niederen Beweggründen für derlei Begierden, sondern den reinen Wunsch, ihr seine Zuneigung zu zeigen, auch wenn das kein Weg für ihn war, wie er sich immer im klaren war. Hier und da ein sachtes streicheln, eine flüchtige Umarmung, oder auch ein zärtliches stupsen, aber mehr wagte er nur in wenigen Ausnahmesituationen von selbst, wie unter anderem die vor ihrer Abreise. Doch das ER sie küsste, war unvorstellbar, denn -so dachte Zacharias- sobald er ihr einen Kuss gegeben hatte, würde er sich nicht mehr beherrschen können, würde dieses Verlangen nach ihr, das er so gut es eben ging in seinem Inneren verbarg , nach außen brechen und kein halten mehr kennen. Allein bei diesem Gedanken überkam ihm eine schleichende Röte in seinem müde wirkenden Gesicht. Immer wieder wachte Eris auf, um daraufhin wieder weg zu dösen, doch als von den vorderen Reihen ein müdes “Wir sind bald da...” nach hinten schallte, rüttelte er sie sachte. Eris wachte auf, auch mit Widerwillen. In Agere angekommen, war Zacharias darüber begeistert seine Glieder wieder von sich strecken zu können. Nach und nach verließ die Gruppe den Wagon und -wartend darauf das alle vollzählig waren- streckte sich Zach noch einmal ausgiebig. Hier in Agere war die Station der VB in einer Marmorhalle untergebracht, warum jedes Geräusch hier widerhallte. Der Geruch hier, war sehr viel angenehmer, denn das erste was Zacharias roch, war der Duft frischer Blumen. Eine Händlerin aus Do-Shi (wie es schien) rollte gerade einen großen Rollwagen, der voller exotisch wirkender Pflanzen beladen war an ihnen vorbei. Ein sanftes Lächeln umspielte Zacharias Lippen, als er sich vorstellte, das in Do-Shi fast überall solche Blumen wuchsen und zeitgleich bewegte sich die Gruppe nun langsam vorwärts. „Duhuuu, wo schlafen wir denn heute? Und...“ fragte seine Lieblingsstimme, während eine unsagbar zarte Hand an seinem Ärmel zog und erst jetzt wand sich Zacharias zu Eris um. „wie ist denn die Zimmerverteilung?“ Beinah wäre Zacharias gestolpert, als Eris mit Hoffnungsvollem Blick ausgerechnet diese Frage stellte. „öhm...äh...“ wand sich der Sonnen-Nu, um die Antwort möglichst lange hinauszuzögern, wobei das gar nichts brachte. „also...unter kommen werden wir in einem der hiesigen Hotels, wobei ich hörte das es eins der besten ist...“ kurz hielt er inne, denn er hatte für jeden Einzelzimmer buchen lassen. Natürlich für Eris das beste Zimmer, was aber auch nichts daran änderte, das er die Befürchtung hatte, das sie nicht allein schlafen wollte. „...und du hast ein wirklich wunderbares Zimmer!“ betonte er mit einem ausgelassen, freudigen Gesicht und schob sie in eine Kutsche, die einer der anderen heran gewunken hatte. Herausreden gehörte nicht zu seinen Stärken, warum er sie die nächsten Minuten einfach mit Interessanten Dingen, die es über Agere zu wissen gab bombardierte, ohne Punkt und Komma oder sie nur einmal zu Wort kommen zu lassen. Doch kurz bevor ihm gedeutet wurde, das sie gleich da waren, atmete er geräuschvoll ein, um dann das zu sagen, was er eigentlich sagen wollte wie nebensächlich klingen zu lassen. „....du hast übrigens ein Einzelzimmer, wie jeder von uns...“ Kurze Stille durchströmte die Kutsche, da Zacharias nun endlich den Mund hielt, aber Zeit zum antworten hatte Eris auch nicht (falls sie das überhaupt wollte), denn gerade hielt die Kutsche an und Zacharias riss erleichtert die Türe auf, sprang hinaus und grinste Eris entgegen. „Wir sind da...“ fing er an und half ihr noch schnell aus der Kutsche, bevor er fort fuhr. „ich gehe voraus und sag schon mal Bescheid das wir da sind!“ schnellen Schrittes ging er zum prunkvollem Haupteingang. In der Halle hatte er schnell die Schlüssel besorgt, die er nun an jedem aus der Gruppe verteilte, bis er zu Eris kam. „hier bitteschön...“ sagte er überaus schuldbewusst, denn er wusste, das es ihr nicht recht war allein in einem Zimmer zu sein, doch... Irgendwann musste sie ohne ihn auskommen...irgendwann würde ihr nicht mehr gestattet mit ihm in einem Zimmer zu verbringen, irgendwann...würde sie mit einem anderen ihr Bett teilen und das nicht nur zum schlafen. Der Gedanke allein brachte Zach so aus dem Konzept, das er sich entschuldigend zurückzog. „Verzeih...aber ich werde gleich in mein Zimmer gehen. Ich bin ziemlich müde.“ ohne ein weiteres Wort schnappte sich Zacharias seinen etwas schäbig wirkenden Koffer und verschwand in sein Zimmer, das er sogleich hinter sich ab schloss. So ein eigenes Zimmer war ein Vorteil gegenüber dem Vorraum Zu hause, schließlich konnte er sich dadurch sicher sein, das Eris heute Nacht nicht doch bei ihn unter die Decke schlüpfte. Fast bedauernd dachte er an diese Tatsache und zog sich um, wobei er das Hemd einfach weg ließ, da es unerwartet heiß in Agere war. Schnell zog er sich noch einmal ins Bad zurück, bevor er sich ins Bett legte. Heute wollte er nicht mehr grübeln, warum er sich bemühte schnell ein zu schlafen. Doch nicht nur der Schlaf kam schnell, sondern auch unruhige Träume.... Viele Bilder husten in seinem Traum und verschwanden sogleich wieder. Wie ein Wasserfall von Erinnerungen flossen sie dahin, nicht greifbar für Zacharias. Doch je tiefer sein Schlaf wurde, desto klarer wurden die Bilder, desto langsamer floss der Wasserfall und das prägnanteste was immer wieder in Erscheinung trat war....Eris. Ob als junges Mädchen, oder als die bezaubernde Schönheit, die sie nun war. Immer wieder erschien sie in den zerrissenen Fragmenten seiner Träume, was ihm eine gewisse Zufriedenheit schenkte. Vielleicht war es die scheinbare Gewissheit, das Eris heute Nacht nicht neben ihm lag, das sein Unterbewusstsein dazu brachte gerade von ihr zu träumen. Ihre seidigen Haare, ihre verlockenden leicht herzförmigen Lippen, die kleine zierliche Stupsnase, die Zacharias so ungemein perfekt fand und natürlich ihre großen, Bernsteinaugen, die wie Edelsteine wirkten. Als würde Eris wirklich vor ihm stehen, konnte er nur noch zufriedener Grinsen und ungeachtet all der Anstandsregeln, Entbehrung und Pflichten, sagte er ihr genau das was er ihr eigentlich jedes mal sagen wollte wenn er sie sah und es ihm doch verwehrt blieb. “Ich liebe dich, Eris...” hauchte er der geträumten Liebsten entgegen, wobei er nicht wirklich lenken konnte, was er tat und es selbst ihm Schlaf laut von sich gab, unwissend das genau neben ihm seine Liebe lag, wie schon in so vielen Nächten, aber diesmal so völlig unerwartet. Mit einer schnellen ruckartigen Bewegung legte sich Zacharias auf die Seite, wobei er seinen Kopf nun in das vermeidliche Kissen schmiegte, was nichts anderes war wie Eris warmer Oberkörper. Seine Arme schlagen sich mehr oder weniger um ihren Körper und ohne zu verstehen warum, nahm er einen Herzschlag war, den er als nichts anderes wie eine Träumerei abtat. Sein Traum wurde intensiver, genau so wie die schlaftrunkenen Bewegungen seines Körpers. Seine Hände wanderten über ihren Rücken, strichen hinab über Po und Oberschenkel, um dann wieder zu ihren Ausgangspunkt zurück zu kehren. “Eris...ich will dich...” hauchte er mit bebenden Unterton erneut im Traum und wieder ebenfalls im Schlaf, wobei es außerhalb des Traumes etwas genuschelt klang, gefolgt von unverständlichen Wortfetzen. Gerade küsste er seine Liebste im Traum über den Hals hinab , streichelte ihre Hüften, schmiegte sich an sie. Genau die Dinge, die er niemals wirklich wagen würde, doch...das war ja nur ein Traum. Tatsächlich übertrug er alles auf die neben ihm Liegende, was ein durchdringendes kreischen zur folge hatte, von dem er schließlich erschrocken aufwachte. Zacharias riss die Augen auf und das erste was er sah, war das Eris neben ihm lag und ihn anstarrte. Das zweite was er wahrnahm war die Tatsache das seine rechte Hand so gut wie auf ihren Hintern lag und das dritte...das sein Traum ihn doch mehr in Erregung versetzt hatte als erwartet, warum er knallrot anlief, sich ruckartig aufsetze und im gleichen Moment die Decke an sicher heranzog, um zu verbergen was Eris nicht sehen sollte. Wie er gleich darauf merkte, ein Fehler. Eris hatte ihr unsagbar knappes Nachthemd an und dieser Anblick gab Zacharias endgültig den Rest. “ERIS!?” schrie er überrumpelt, verlegen und ein klein wenig verzweifelt, rückte dabei ein ganzes Stück von ihr zurück und stürzte samt Decke über die Bettkante. Doch blieb er nicht einfach liegen, sondern war innerhalb von einer Sekunde wieder auf den Beinen und so schnell im Badezimmer verschwunden, das man gar nicht schauen konnte. “ERIS! Was machst du hier!?” schrie er -weniger als frage, wie als Vorwurf- durch die Tür, an die er sich gerade gelehnt hatte um ihr eindringen zu verhindern und nun langsam auf den Boden rutschte. Ein lautes, erschöpftes seufzen folgte, sowie schweres Atmen als er sein Gesicht in deinen Händen vergrub. Er musste jetzt an irgendetwas anderes denken, als an Eris, sonnst konnte er sich keinen falls beruhigen. Zacharias war inzwischen zum Waschbecken getorkelt, spritze sich eiskaltes Wasser ins Gesicht was ihn endgültig aus seinem Traum und dem damit verbundenen Gefühlen holte. „Es tut mir so Leiiiid!“ hörte er ein Kleinlautes murmeln von der anderen Seite der Tür und blickte nachdenklich in eben diese Richtung, wobei er sich mit beiden Händen am Beckenrand stütze. Dicke Wassertropfen rollten über sein Gesicht und fielen schließlich ins Becken, bevor erneut ihre Stimme erklang. „A-Aber ich konnte nicht einschlafen!“ Ein leises, wehmütiges seufzen entkam ihm als er das Handtuch von der dafür vorgesehenen Stange zog und sich gründlich das Gesicht abtrocknete. Einige seiner Haare hingen ihn aber trotzdem feucht ins Gesicht, doch das störte nicht weiter. Er antwortete nicht, da er sich nicht sicher war, was Eris mitbekommen hatte. Wenn er sie genau so angepackt hatte wie in seinen Traum... Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, was hatte er nur getan!? Sein Ausdruck wurde leicht panisch, wirkte eingeschüchtert und zugleich verwirrt. „Zacharias?Ist dir schleeeecht? Kann ich irgendetwas für dich tun?“ Zacharias schreckte nun auf, stand wieder aufrecht im Badezimmer. „äh....Nein...JA...NEIN!“ unentschlossen was er nun eigentlich tun sollte, konnte er nicht mal sagen ob ihn schlecht war, doch ewig konnte er nicht hier drin bleiben. Schließlich riss er sich zusammen und schritt zurück zur Tür. Kurz zögerte er bevor er die Tür wieder öffnete, doch stand Eris nicht vor der Tür wie erwartet, sondern saß direkt davor. Zum Glück öffnete die Tür nach innen, sonnst hätte sie neben seiner vorigen Aktion noch mal etwas abbekommen. Mit weichen Blick bedachte er, die am Boden kauernde, bevor er in die Knie ging um mit ihr auf einer Höhe zu sein. „Tut mir Leid...“ sagte er vorsichtig, ungeachtet dessen, das er eigentlich gar nicht wusste wie weit er gegangen war. Erst jetzt nahm er die Betrübtheit wahr, die Eris ausstrahlte und versuchte verbissen eine Lösung zu finden um die gerade wieder gerade gerückte Harmonie zwischen den beiden nicht zu gefährden. „komm ...wir gehen wieder schlafen, ja? Flüsterte Zacharias behutsam und zwang sich zu einem Lächeln. Nun war es ohnehin egal ob Eris bei ihm, oder in ihrem Zimmer weiter schlief. Zumal er ja nun um ihre Anwesenheit wusste und sich entsprechend einstellen konnte, würde es auch keine weiteren... Vorfälle mehr geben, da war er sich sicher. Die Lust auf derlei Träume war ihn fürs erste vergangen. Noch einmal grinste er Notgedrungen und nahm sie bei ihren Händen, so das er ihr aufhelfen konnte. Immer noch spürte das Eris ein schlechtes Gewissen hatte, doch war doch einzig und allein er derjenige, der ein schlechtes Gewissen haben sollte! „Es tut mir Leid, das ich dich so angefahren hab...ich war nur...so überrascht...das verstehst du doch, oder?“ fragte er und beobachtete genau wie sie reagierte. Als er eine leichte Verbesserung spürte, zog er sie erleichtert mit zum Bett, wo sich beide wieder hinlegten. Allerdings war Zacharias darauf bedacht am äußersten Rand, des Bettes zu bleiben. Noch einmal warf er einen kurzen Blick auf Eris, die grüblerisch wirkte, doch entschied er, sich fürs erste schlafen zu stellen. Zwar würde er sowieso ewig brauchen bis er wirklich schlief, doch momentan war er wirklich noch zu aufgekratzt und konnte an nichts anderes denken, an die Tatsache das er ihr schon wieder weh getan hatte. Zacharias hatte seine Arme inzwischen hinter seinen Kopf verschränkt und blinzelte müde an die Decke. Die Sorge und die Unwissenheit über das, was vorhin in diesem Bett geschehen war, machte ihn fast wahnsinnig, sowie auch Schlaflos. Zu erfragen was geschehen war, konnte er nicht, oder wagte es besser gesagt nicht, warum sich gerade eine höllische Panik in ihm ausbreitete. Zwar hatte es Eris nicht gezeigt und würde es auch weiterhin so gut es ging verbergen, doch er schämte sich in Grund und Boden. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig und seine Atemzüge wurden tiefer. Ein halb wacher, dösiger Zustand ergriff ihn, da er schon am Vorabend nicht wirklich geschlafen hatte. „Zacharias...“ nuschelte Eris, worauf Zacharias mit einem leisen schläfrigen „Ja?...“ zeigte, das er wach war und ihr zuhörte. „'tschuldigung, wenn ich dir eine Last bin...“ ergänzte sie undeutlich. “Was redest du? Du bist mir doch keine Last!” erwiderte Zacharias, etwas wacher als zuvor und mit einigen Nachdruck. Kurz herrschte Stille, Zacharias dachte schon, das wäre das Ende ihres nächtlichen Gesprächs, doch folgte etwas total unerwartetes. „Du willst mich....?“ Kurz setze sein Herz aus, seine Augen weiteten sich erschrocken und er zog die Luft scharf ein. BEI ALLEN GÖTTERN! Hatte er etwa im Schlaf geredet und nun wollte Eris dem auf den Grund gehen? NEIN, das konnte nicht sein, das durfte nicht wahr sein! Seine zuvor entspannte Körperhaltung verkrampfte sich, seine Arme schossen regelrecht hinter seinen Kopf hervor und lagen nun starr auf der Matratze. “Eris...ich...” fing er an sich -mit tief roten Gesicht- zu erklären als Eris ihn rüde unterbrach. „Du willst mich begrüßen?“ Schlagartig wandelte sich Zacharias Gesichtsausdruck von entsetzt und überrumpeltem, zu einen verwirrten und ungläubigen. „hä?“ Ein unzufriedenes stöhnen folgte ihrerseits. „Nicht grüßen! Whäää... das kitzeeelt...“ „äh...“ entgegnete Zacharias verwirrt und ließ nun seinen Blick zu ihr wandern und erkannte erst jetzt das sie schlief. Erleichtert wanderten seine Hände auf sein Gesicht und sein Atem wurde schneller, als ob er gerade großer Anstrengung ausgesetzt gewesen war. So ein Glück...doch...warum hatte sie genau das wiederholt, was er ihr in seinem Traum gesagt hatte? Eine böse Ahnung überkam ihn. Hatte er etwa auch im Schlaf geredet und nicht nur wie gedacht an ihr...herum gefummelt? Noch mehr Panik stieg in ihm auf, was nun über deutlich in seinen Gesichtszügen erkennbar war. „Ah, nicht fesseln!“ „WAS!?“ stieß Zacharias erschrocken aus, bevor er eine ruckartige Bewegung im Bett ausmachte und plötzlich ihren Kopf auf seinen Bauch spürte. Ein warmer Schauder durch fuhr ihn, bevor er sich weiter Gedanken machen konnte. „Ich werde auch artig sein und mich nicht mehr nachts einfach in dein Bett schleichen!“ rief sie schlaftrunken, drehte sich auf den Bauch und warf ihre Arme über ihn hinweg, wobei ihre Hände an seiner Seite klammerten. Von was träumte sie denn!? Hatte er sie etwa so angeschnauzt, das sie jetzt von angedrohten Prügel, durch IHN träumte? FESSELN? Er sie fesseln? Wie kam sie nur darauf? Oder... hatte er etwa... auch von so etwas im Schlaf geredet? Nein... Niemals! „Mein Brust ist doch kein Kissen...“ Zacharias hielt die Luft an, rührte sich keinen Millimeter. OH NEIN! Verzweifelt wanderte sein Blick umher, als ob das etwas ändern würde. Natürlich war ihre Brust kein Kissen! Wobei...das eine recht... gemütliche und schöne Vorstellung.... „NEIN!“ unterbrach er sich selbst in Gedanken. Er zwang sich nicht daran zu denken, schließlich wollte er nicht noch mal im Badezimmer verschwinden müssen, nur weil Eris so nah war. Erst jetzt bemerkte er wie sie im Bett lag, oder vielmehr, nicht mehr im Bett lag. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde über den Bettrand rutschen. Zacharias überwand die scheu sie vielleicht durch eine seiner Bewegungen aufwecken zu können und griff vorsichtig unter ihrer Schulter, sowie an ihrer Hüfte. Sachte zog er sie leicht zu sich, wobei er wenige Minuten so inne hielt. Wie schön und unschuldig sie doch wirkte wenn sie schlief... Mit einigem an Überwindung drückte er sie nun zurück ins Bett, sorgte dafür das sie wieder anständig lag und deckte sie erneut zu. Nach dieser Aktion war er so dermaßen erledigt das er ebenfalls einschlief, auch wenn ihn einige Fragen noch quälten. Am nächsten Morgen, wachte Zacharias auf, wobei seine Augen durch das schwache Licht schmerzten und sein Bauch merkwürdig grummelte. Mit nur einem geöffneten Auge wand er seinen Kopf in die Richtung in der Eris lag...oder besser gesagt nicht mehr lag. Etwas irritiert das sie nicht noch schlief (normalerweise war er immer eher wach wie sie) und das sie ihn zudem nicht aufgeweckt hatte, war überaus... ungewohnt. Noch immer ziemlich verschlafen raffte er sich auf und warf dabei versehentlich Decke vom Bett. Ein paar kleine Schritte in den leeren Raum, ließen ihn stocken. Wo war Eris? „Eris!?“ fragte er kleinlaut in den Raum hinein und kratze sich etwas verpeilt am Kopf. Seine Haare standen in jede erdenkliche Richtung, als er nun im Badezimmer Geräusche wahrnahm und durchaus erleichtert zum Fenster schritt. Mit einiger Fummelei am alten Fensterschloss, verging die Zeit und bis er es endlich geschafft hatte, eben dieses Fenster zu öffnen, kam ihn ein extrem heftiger Windstoß entgegen, der Zacharias zwang, seine Augen zu schließen. Als die Windböe überstanden war, blinzelte er unsicher hinaus. Vor dem Hotel erstreckte sich die Innenstadt von Agere. Nicht wirklich die schönste Aussicht, doch wenn man bedachte wie es in Permulta aussah, doch eine deutliche Steigerung. Hier war der Technische Fortschritt nicht so über deutlich zu spüren und dem entsprechend waren hier noch einige freie Plätze mit grün zu sichten. Einmal tief einatmen bestätigte, das Agere sogar bessere Luft hatte. Etwas neugierig schielte er nun doch zur Badezimmertür. Eris brauchte von Haus aus lange im Bad, doch so lange? „Eris?“ fragte er nun in einer gehobenen Lautstärke und ging langsam auf die Tür zu. “Moment!” rief sie hinter der Tür hervor, warum Zacharias stehen blieb und artig wartete. Er hörte das Wasser leise plätschern und schlagartig ging seine Phantasie mit ihm durch. Es war klar, das Eris gerade aus der Badewanne gestiegen war und vor allem das sie dabei unbekleidet war. Diese Tatsache trieb Zacharias wieder die altbekannte Röte ins Gesicht, zeigte ihm fast automatisch wie es aussehen könnte, wenn Eris sich aus dem warmen, dampfenden... Schlagartig wurde seine Vorstellung unterbrochen, als die Tür aufging. Durchaus erleichtert, wand sein Blick sich nun zu Eris, doch erschrak er etwas als er sie genauer musterte. Sie hatte nur ein Handtuch umgebunden. NUR EIN HANDTUCH!!! Eris Körper war noch nicht trocken. Sachte strichen Wassertropfen über ihre helle Haut, wobei Zacharias Augenmerk zuerst an ihren langen Beinen festklebte. Doch dann wanderte sein Blick sehr langsam von dort zu ihrem Gesicht. Feuchte Strähnen ihres honigblonden Haares hingen vereinzelt in ihr Gesicht, fielen über ihre schmalen Schultern. „Guten Morgen, Zacharias!“ begrüßte sie ihn lächelnd, wobei dieses Lächeln wie die Krönung eines vollkommenen Bildes wirkte. „Hilfst du mir, meine Haare zu kämmen und zu waschen? Du weißt doch, ich habe da immer so Probleme...“ fragte sie, doch Zacharias nahm diese Frage nicht mehr wirklich auf. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte Zach um, stellte sich vor das Fenster und stöhnte leise auf, während er sein Gesicht wieder in seinen Händen vergrub und nach Luft schnappte. Das war zu viel! Das hielt er nicht mehr aus! Sie war so nah und doch so unerreichbar für ihn. Er fragte sich mittlerweile, wie er es so lange ausgehalten hatte, schließlich war die Liebe zu Eris nicht erst gestern erwacht. Wie hatte er sonnst gehandelt wenn so was der Fall gewesen war? Er hatte weggesehen und an andere Dinge gedacht, doch...was war wenn er an nichts anderes mehr Denken konnte, als an Eris? Wie sollte er diese Reise denn überleben? na ja...überleben war das falsche Wort... Wie sollte er diese Reise...überstehen!? Sollte er ihr alles sagen? Sollte er beichten das er mehr für sie empfand wie er durfte? Das ihn seine Unlauteren Gedanken an den Rand des Wahnsinns trieben? Und dies möglichst BEVOR er nicht mehr Herr seiner Sinne war und Eris, nicht durch Worte sondern durch Taten zeigte was er fühlte. Unüberlegt stürzte er auf Eris zu, öffnete den Mund, doch blieb jedes Wort in seinem Hals stecken. Nun stand er da, keine zehn Zentimeter von seiner Traumfrau entfernt, doch in Wahrheit war er Welten von ihr getrennt. Eris wirkte wohl etwas überrascht und verwundert über sein hin und her Gelaufe und ebenfalls über die nähe die Zacharias gerade wieder beseitigte, indem er einen Schritt zurücksetze. Zacharias blickte beschämt zu Boden. War er feige? Oder hatte der letzte Rest verstand eine wahre Dummheit verhindert? Unschlüssig traute er sich nicht mehr Eris anzusehen, doch kehrte die gestellte Frage zurück in seine Gedanken. “Natürlich helfe ich dir Eris...” und drückte sich mit etwas Abstand an ihr vorbei ins Badezimmer. “...du musst mir nur sagen was ich zu tun hab...” fuhr er fort, wobei er darauf bedacht war jede Emotion ab jetzt abzuschalten, denn -wie Zach fand- reichte es langsam mit seinen Ausrastern. Was dachte Eris wohl über ihn, wenn er so was abzog? Voller Scham schaute er an die weiße Wand, als er merkte wie Eris langsam hinter ihm vorbeiging. „Tssss....“ Was war jetzt los? Fragte sich Zach, als Eris ein wirklich seltsames Geräusch von sich gab. „Tststshehehe...“ Lachte sie etwa? Lachte sie ihn etwa aus? Er riss die Augen verwundert auf, zog eine beschämte Schnute und wurde rot. Da versuchte man mal Klartext zu reden und man bekam so eine Reaktion. „LACH NICHT!“ keifte Zacharias, wobei es nicht wirklich Wirkung zeigte, denn Eris lachte weiter, sogar lauter als zuvor. „Oh, Zacharias...“ versuchte sie zu sagen, doch ihr Lachanfall wollte es nicht wirklich zulassen. Zacharias grinste in sich hinein, zu sehr machte ihr Lachen ihn glücklich. Es war unsagbar erleichternd und brachte ihn -in fast jeder emotionalen Lage- wieder in heitere Stimmung, wenn er ihr niedliches, etwas seltsames Lachen hörte. Ihr Kopf lehnte sich gegen seinen Rücken und er spürte zudem ihre warme, weiche Hand. Angenehm war es, auch wenn Eris Haare noch nicht ganz trocken waren und daher eine leichte Gänsehaut, durch die kühle Nässe bekam. So könnte es wirklich immer sein. In solchen Momenten waren alle Probleme haltlos, flossen dahin und kehrten erst wieder, wenn die himmlische , ruhige Zweisamkeit durch irgendetwas gestört wurde. Weit weg waren Eros, Marlo und die sonstigen Störenfriede. Nur er und Eris... „Ich find dich toll...!“ erklang ihre Stimme und schlagartig grinste Zacharias noch etwas breiter, wobei er sich überaus geschmeichelt fühlte. Wieder fing sie zu lachen an und diesmal lachte Zach leise mit, wand sich zu ihr um, so das er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. Doch plötzlich überkam ihn etwas... Wie viel Uhr war es? Ein rasend schneller Blick zum Fenster machte Zacharias klar, das es mindestens schon 9 oder sogar 10Uhr sein musste. „ERIS! Wir müssen uns beeilen! Die anderen warten bestimmt schon eine Ewigkeit!“ stieß er erschrocken hervor und sprang vom Bett, öffnete seinen Koffer und kramte darin herum als Eris sich wortlos auf die Fensterbank setzte. Zacharias verschwand im Bad, ungeachtet der Tatsache, das Eris eigentlich Vorrecht hatte und machte sich innerhalb von ein paar Minuten reisefertig, als er wieder das Bad verließ stand Eris Reiseschrank mitten im Raum, warum Zacharias kurz in seiner Bewegung inne hielt. Etwas verdattert schlich er sich zu seinen Koffer, verpackte alles ordentlich und wartete auf Eris. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)