Dunkel von blockhead (»Licht, bitte.«) ================================================================================ Kapitel 2: Kitschroman ---------------------- »Kitschroman« ›20. November‹ Papa und ich bleiben noch eine Woche länger! Tut mir Leid! Mama Sasuke steckte sein Handy zurück in seine Jackentasche und sah hoch zu den Fenstern im fünften Stock. Hinter einem einzigen brannte Licht und Sasuke wusste, dass es die Küche war, in der Itachi saß und gerade dieselben Worte gelesen hatte, die auch in seinem Handy gespeichert waren. Der jüngere Uchiha warf einen Blick zu der Straßenecke, um die Naruto jeden Moment biegen würde, und als er nichts sah, gestattete er sich einen deprimierten Blick Richtung Boden. Er war enttäuscht und traurig, dass seine Eltern nicht an sein „Krankenbett“ eilten; sich nicht um ihn kümmerten. Er hatte gedacht, mittlerweile hätte er sich an das ständige Verschieben ihrer Rückkehr gewöhnt, doch es überraschte ihn, dass es jedes Mal erneut schmerzte, zu wissen, dass man nicht so wichtig wie ein Geschäftstermin war. Sasuke schob die Gedanken an seine Eltern beiseite und seufzte lautlos, wobei er sich bemühte auch das letzte bisschen Traurigkeit aus seinen Zügen zu vertreiben. Er wusste natürlich nicht, ob er es geschafft hatte, aber er hoffte es einfach, denn er hatte im Moment keine Lust mit Naruto diese Sache breitzutreten. Er würde es ihm erzählen, sicher – nur nicht sofort. Als Sasuke Naruto wenige Sekunden später um die Straßenecke biegen sah, die er schon die ganze Zeit beobachtete, erhob er sich mit Hilfe seiner Krücken von der Backsteinmauer, auf der er gesessen hatte und warf Naruto einen ungeduldigen Blick zu. Der Blondschopf ließ sich Zeit. „Yo, Sasuke! Gu-ten Mor-gen!“ Naruto grinste von einem Ohr bis zum anderen und boxte seinem Freund vor die Schulter. Freundschaftlich, versteht sich, doch Sasuke verzog trotzdem das Gesicht zu einer genervten Grimasse. Der Blonde zog einen Schmollmund. „Kein Grund erfreut zu sein, mich zu sehen, Sasuke-teme...“ Der schwarzhaarige Teil des Duos gestattete sich ein Augenverdrehen und humpelte zu der Fußgängerampel, die direkt neben ihnen war. „Wie geht’s deinem Bein?“ Sasuke seufzte, bereits zum zweiten Mal an diesem Tag, und warf einen missmutigen Blick auf den stabilen Gehgips, der sich nur allzu deutlich unter seiner schwarzen Hose abzeichnete, die Teil der Schuluniform war. „Super, Naruto“, grummelte Sasuke und begann über die Straße zu humpeln, als die Ampel auf grün umsprang. Naruto, der nicht gleich bemerkt hatte, dass Sasuke losgegangen war, beeilte sich den Schwarzhaarigen einzuholen und lief nun neben dem Uchiha. „Tut's weh beim Gehen?!“, wollte der Blonde als nächstes wissen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Kurz überlegte Sasuke, ob er Naruto mit seiner Krücke schlagen sollte, verwarf den Gedanken dann jedoch wieder und brachte nur ein verstimmtes „Ja, tut es“ hervor. Zusammen bogen sie um eine Ecke und liefen nun an der Hauptstraße entlang. Tatsächlich waren sie so früh, dass nur vereinzelt Menschen über den Bürgersteig hasteten. „Wieso mussten wir nochmal so früh aufstehen?“, maulte Naruto und gähnte ausgiebig, um zu verdeutlichen, dass er mehr als nur müde war. „Was ist los, Dobe? Du nervst.“ Schmollend trottete Naruto hinter Sasuke her, ohne wirklich darauf zu achten, was um ihn herum passierte. Und weil Naruto seit neuestem sogar mit Sasuke mithalten konnte, wenn der auf einem Bein in Zeitlupe hüpfte – wegen dem gebrochenen Bein – lief Naruto auch prompt in den Älteren herein, als dieser an einer Straße stehen blieb. „Bist du blind?! Pass doch auf“, zischte Sasuke, der deutlich ein wenig wütend war, weil er fast mit dem Gesicht voran den Asphalt geküsst hätte. „Stell dich nicht so an, Teme! Nur weil du- Hey!! Sakura-chan!“ Auf der anderen Straßenseite drehte sich ein Mädchen mit rosafarbenen Haaren um und starrte suchend in ihre Richtung herüber, ohne sie gleich zu finden. Während Naruto wie wild geworden winkte, ging Sasuke dezent in Deckung, um Narutos herumwirbelnden Arm nicht ins Gesicht zu bekommen. Er hatte schon mehr als genug Prellungen, ein blaues Auge wäre ein wenig zu viel des Guten. Der Verkehr stoppte und, zusammen mit einem Schwung anderer Menschen, überquerten sie die Straße. Naruto sprang das arme Mädchen beinahe sofort an, was sie genervt gucken und ihn wegschubsen ließ. „Naruto! Was soll das?! Das ist echt peinlich!“, meckerte sie halbwegs leise und lächelte Sasuke an, wobei ihre Wangen ein wenig rot wurden. „Was machst du hier?“, fragte Naruto neugierig und verhindert somit, dass Sakura etwas sagen konnte, was sie eindeutig wollte. Er strahlte seine Freundin-seit-Kindertagen begeistert an. „Ich gehe zur Schule, Naruto“, antwortete Sakura mit einem kleinen Seufzen und verdrehte leicht die Augen. „Und außerdem treffe ich mich hier mit Ino, Hinata und Shikamaru, wie jeden Morgen. Das weißt du doch.“ Sie machte eine Pause, in der ihre grünen Augen bedeutungsvoll auf Naruto ruhten, der nur nichtsverstehend den Kopf schief legte. „Oder etwa nicht?“ Als der Blondschopf langsam den Kopf schüttelte, sah sie zum Himmel, als ob sie sagen würde „Gott, wieso nur ich?“ und fasste sich dabei an die Schläfen. „Ey, Teme! Das ist Sakura Haruno. Hab dir ja schon so einiges über sie erzählt, hehe..“ Sasuke fragte sich, wie man bei einer Vorstellung so idiotische Worte wählen konnte. Er wollte eigentlich – gnädig wie er war – versuchen, die Situation zu retten, doch Sakura kam ihm zuvor, in dem sie Naruto eine Kopfnuss verpasste und ziemlich wütend aussah. Sie sah Sasuke an und wenn er gedacht hatte, ihre Wangen wären vorher ein wenig rot gewesen, dann war das kein Vergleich zu dem, wie sie jetzt aussahen. „Freut mich dich kennenzulernen“, nuschelte Sakura, offensichtlich peinlich berührt, und versuchte den jammernden und sich beschwerenden Naruto zu ignorieren. Die ganze Situation wirkte fast schon ein wenig verwirrend auf Sasuke. Noch verwirrender wurde es allerdings, als sich plötzlich ein Mädchen in ihre Mitte schob und Sakura in eine.. erdrückende.. Umarmung zog. Sie gab Worte von sich, die wie „Hey, Stirnie“ klangen, aber für Sasuke eher weniger Sinn ergaben. „Morgen, Naruto! Wer ist denn dein gut aussehender Freund?“ Das Mädchen hatte lange, blonde Haare, die zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden waren. Der Pony verdeckte ihr rechtes Auge, das sichtbare strahlte in einem hellen Blau. „Hey, Ino. Das ist-“ Erneut wurde die Runde auseinander gedrängt, als ein weiteres Mädchen und ein genervt aussehender Junge gegen Ino stolperten, die zumindest das Mädchen auffing. „Hinata-chan, alles in Ordnung?“ Ino sah Hinata besorgt an und klopfte ihr den imaginären Staub von dem schwarzen Mantel, doch bevor Hinata etwas sagen konnte, fuhr Ino den braunhaarigen Jungen an, der sich, ohne ihr Geschimpfe über seine Unachtsamkeit zu beachten, Sasuke und Naruto zuwandte. „Morgen“, machte er gelangweilt und die beiden anderen nickten als Antwort, „Sollen wir dann mal losgehen?“ Ino unterbrach ihren Vortrag über die Tatsache, dass man auf Hinata aufpassen musste und setzte sich mit einem Strahlen in die Runde in Bewegung. Hinata lief an ihrer Seite und begann leise etwas zu sagen – was auch immer es war, es ließ Ino ein entsetztes „Wie Test?!“ rufen und hektisch die Taschen ihres dunkelblauen Mantels durchwühlen. Die restlichen Vier gingen ebenfalls los und nach kurzer Zeit, wie wusste Sasuke selbst nicht so genau, ging er auf einmal neben Sakura und bildete mit ihr das Schlusslicht der Gruppe. „Bist du.. neu an der Schule?“, fragte sie plötzlich ein wenig schüchtern, anscheinend um die Stille zu brechen. Er schüttelte den Kopf und zog eine Augenbraue hoch. „Na ja, ich hab dich noch nie an der Schule gesehen.. Obwohl vielleicht bist du auch nur so lange im Krankenhaus gewesen.. Ich meine.. dein Bein..“ Als er einen Blick nach rechts warf, sah er, dass sie starr nach vorne sah und wieder so rot war, während sie an den Knöpfen ihrer schwarzen Jacke herumspielte. „Huh.. Krankenhäuser..“, murmelte er genervt und sie riskierte einen kurzen Blick in seine Richtung, als würde er sie anspringen, sobald sich ihre Blicke kreuzen würden. Er fragte sich, wieso sie ihn nicht richtig ansah. Konnte sie nicht gleichzeitig laufen und zur Seite sehen? „Jaa, Krankenhäuser. Meine Mutter ist auch im Krankenhaus. Aber sie kommt bald wieder raus, ihr geht’s schon wieder viel besser“, erzählte sie plötzlich und die Röte wurde von einem versonnenen Ausdruck abgelöst, der sie verträumt lächeln ließ. Sasuke kam sich kurz so vor, als würde er bei etwas viel zu vertrautem zusehen und wandten den Blick hastig ab. „Hat Naruto dir von diesem Gerücht erzählt? Angeblich ist dieser Erbe einer großen Firma an unserer Schule, also Sasuke Uchiha, in eine Verfolgungsjagd verwickelt worden und dabei soll er sich ein Bein gebrochen haben, als sein Auto einen Berg herunterrollte. Alle sagen, er wäre wie einer dieser Typen aus einem Actionfilm, aber in meinem Kopf ist er irgendwie wie ein Möchtegern-tragischer Held aus einem Kitschroman. Und er soll diese..“ Sakura brach ihren Satz ab und starrte in sein Gesicht. Eher gesagt, auf den kleinen, nahezu unsichtbaren Kratzer über seiner Augenbraue, der aussah wie ein kleines „v“, dass auf seine linke Seite gedreht worden war. „Diese.. komische Narbe.. haben..“ Sie wurde blass um die Nase, während Sasuke ihr ein halbes Grinsen schenkte. Sakura ließ den Kopf ein wenig hängen und wurde langsam, aber sicher so rot wie ein Radieschen, was sich mit ihren rosafarbenen Haaren biss. „Du bist Sasuke Uchiha.. oder?“ Das halbe Lächeln war immer noch zu sehen und er nickte. „Ja.“ Sasuke beobachtete, wie ihr Gesicht wieder blass wurde, als ob sie noch einen einen letzten Rest Hoffnung gehabt hätte, dass er verneinen würde. „Normalerweise rede ich nicht so viel“, sagte sie plötzlich und starrte wieder geradeaus. Nun grinste er wirklich. Sie wurde wieder rot, sobald sie einen kurzen Blick in seine Richtung riskierte. Langsam hatte er das Gefühl, dass er den Dreh allmählich raus bekam. Dann fiel ihm etwas auf und das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. „Bist du neu auf der Schule?“ Sakura sah ihn verwirrt an. „Nein. Oh.. Vielleicht weißt du es ja gar nicht..?“ Sie kicherte kurz, als ob das besonders lustig wäre und er wurde zunehmend ungeduldiger. „Was weiß ich nicht?“ Die Rosahaarige schien zu bemerken, dass er nicht mehr warten wollte und beeilte sich mit ihrer Antwort, sodass sie ein wenig hastig herauskam. „Die Jungenschule Iwa und die Mädchenschule Kumo wurden zusammengelegt.“ Einen kurzen Moment überlegte der Uchiha sich eine passende Reaktion, doch dann schob er alles beiseite, legte einen Gang zu und humpelte mit einem drohenden „Naruto...“ auf den Blondschopf zu, ohne sich darum zu kümmern, ob Sakura hinterher kam. Der Blondschopf unterbrach sein Gespräch mit Shikamaru und drehte sich um. „Jaa?“, kam es lang gedehnt von dem Uzumaki und Sasuke spürte einen leichten Stich zwischen den Augenbrauen. „Hast du vielleicht vergessen mir was zu sagen, Dobe..?“ Naruto blieb stehen, sodass Sasuke fast in ihn hinein gehumpelt wäre. „Nö. Nicht das ich wüsste?“ Angesichts Sasukes grimmiger Miene war sich Naruto doch nicht mehr so sicher. Sasuke hasste es unvorbereitet zu sein. „Stichwort: Zusammenlegung.“ Der blonde Uzumaki machte ein beinahe erschrockenes Gesicht. „Oh. Ähm.. Ach das.. Ja..“ Sasuke schlug Naruto von hinten mit der Krücke gegen das Bein und humpelte dann mit säuerliche Miene an seinem besten Freund vorbei, der etwas von „undankbares Prinzchen“ murmelte, was der Uchiha jedoch großzügig überhört. Kitschroman, huh?, dachte Sasuke und seine dunkle Miene lichtete sich ein wenig, Guter Vergleich. …........° Ich bin froh, dass das Kapitel jetzt online ist (beziehungsweise, online geht :). Das ganze wurde noch nicht gebetalit aber ich werde morgen nochmal drüber lesen. Ganz sicher. Und dann wird hier ein fettes EDIT stehen. EDIT: Hier ist das dicke, fette EDIT. Ich hab drüber gelesen, einige Fehler rausgepickt, was geändert... Fällt also keinem auf. :) Wer Fehler findet, darf sie mir sagen, damit ich sie ändern kann. papetto P.s.: Vielen lieben Dank an alle Favoriten und Kommentare! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)