Engelstränen von Zyra (Martin x Taro) ================================================================================ Epilog: Du und ich - zusammen ----------------------------- Hi! Hier ist also der Schluss der Geschichte. Wie viele sich wohl schon gedacht haben aus Taros Sicht. Ich danke allen, insbesondere den netten Reviewschreibern, die die Geschichte bis hierhin begleitet haben und hoffe, dass das Lesen Spaß gemacht hat. Viel Freude mit dem Epilog! LG Kyra --- Epilog: Du und ich - zusammen Warum genau war ich noch mal hier? Ich starrte an die mit Holzpaneelen verkleidete Decke, als ob ich dort eine Antwort finden würde. Der Raum war groß, das Bett ebenso. Es war angenehm weich und kuschelig warm. Trotzdem war es exakt dieser Moment, in dem ich mich, seitdem ich diesem Skiurlaub zugestimmt hatte, zum ersten Mal wieder fragte, warum ich das noch mal getan hatte. Beides war Totos Schuld. Ohne Frage. Und das es gerade jetzt soweit war, lag wohl unter anderem an meinem leicht schmerzenden Arsch. Auch Totos Schuld. Irgendetwas stimmte nicht. Definitiv. Ich war nie so nachgiebig wie in den letzten Tagen gewesen. Selbst ihm gegen über nicht. Oder gerade ihm gegenüber nicht? ... In diesem Bezug wohl eher letzteres. Vielleicht hatte er mir unauffällig etwas in den Kaffee gemischt. Möglicherweise machte mich Weihnachten sentimental. Oder ich war einfach nur hoffnungslos in ihn verliebt. Aber musste ich mir das wirklich bieten lassen? Seufzend verschränkte ich meine Arme hinterm Kopf und schaute in sein entspanntes, selbstzufriedenes Gesicht. ... Das sich warm an meine Brust schmiegte. Eine Hand lag auf meiner linken Schulter, die andere ruhte an meiner rechten Seite. Sein Anblick war durchaus niedlich zu nennen. Dennoch ... Ich überlegte erneut kurz, fand aber immer noch keinen Grund, der dieses Verhalten rechtfertigte. Nein, eindeutig, das war zu viel. Auch wenn das Gefühl, das sein warmer Atem auf meiner Brust hinterließ, zweifellos angenehm war. Aber verdammt, deswegen musste ich es mir noch lange nicht bieten lassen, mich, nachdem ich schon nachgegeben hatte und er mich flachgelegt hatte, zu seinem Kopfkissen degradieren zu lassen. Obwohl ich ihn liebte. Er wirklich niedlich aussah. Und sein Atem ein Prickeln auf meiner Haut verursachte. Wäre es anders herum gewesen. Okay, kein Problem. So jedoch war das hier, da ich schon in Fragen Weihnachtsgeschenke, Winterurlaub, Belacisbesuch und gestern Abend schlussendlich Sex nachgegeben hat, schlichtweg zu viel. Wenn ich mich schon von ihm vögeln ließ, konnte er mich wohl danach wenigstens in den Arm nehmen. Punkt. Das war nicht weiter diskutierbar. Selbst wenn der Sex in der Position besser gewesen war, als ich es mir je hätte erträumen können. Und Toto für seine sonstigen Verhaltensweisen erstaunlich wenig ungestüm gewesen war. Es änderte nichts. Entschlossen rüttelte ich an Totos Schulter. Er brummte widerwillig, schlug aber letztendlich seine Augen auf, als ich nicht lockerließ. „Was is n los?“, fragte er mehr als verschlafen. Wenn ich nicht aufpasste, nickte er mir so wieder ein. „Du benutzt mich als Kopfkissen!“, antwortete ich und schaute ihn wenig begeistert an. „Du bist ziemlich bequem“, nuschelte er an meiner Brust, setzte sich, als er meinem Blick begegnete, auf und murmelte, während er sich müde seine Augen rieb: „‘Schuldigung.“ Obwohl mein Hintern wieder stärker zu schmerzen begann, richtete ich mich ebenfalls auf. So war ich wenigstens halbwegs auf Augenhöhe. Toto kannte mich lange und gut genug, um sofort zu bemerken, wann ich Schmerzen hatte. Deshalb überraschte es mich wenig, als er entschuldigend erklärte: „Ich hab dir weh getan. Tut mir leid. Das war nicht meine Absicht.“ „Das ist nicht das Problem!“, erwiderte ich und pikste ihm mit einem Finger in die Brust. „Wenn ich schon nachgebe, dann sorg zumindest dafür, dass ich es nachher nicht bereue. Der Sex war wirklich phänomenal, aber das ist nicht alles!“ „Ich ...“, setzte Toto an, aber ich unterbrach ihn, indem ich zwei Finger hob. „Zwei Möglichkeiten: Flachlegen lassen und in den Arm genommen werden oder flachlegen und in den Arm nehmen.“ Damit ließ ich mich wieder in die Laken sinken. Auch so sah ich, dass er mich dermaßen entsetzt ansah, als hätte ich ihm die Wahl zwischen Pest und Cholera gelassen. Wenn es etwas gab, das zu Makato Kitano überhaupt nicht passte, dann waren es Schmerzen, insbesondere körperlich. Nichts ging er mehr aus dem Weg, als Schmerzen. Er begab sich gerne mal in Situation, wo des Öfteren welche lauerten, aber immer nur dann, wenn er das Risiko durch meine Gegenwart genügend minimiert sah. Im ersten Moment, als ich begriffen hatte, was der Grund dafür war, dass er nicht mal in Erwägung zog, sich von mir dominieren zu lassen, hatte ich gelacht. Einfach, weil es so logisch war, und ich es nicht schon früher begriffen hatte. Im zweiten hatte ich sofort nachgegeben. Wenn ich ihn jemals unter mir haben wollte, dann musste ich ihm seine Angst nehmen können. Und das war nur möglich , wenn ich wusste, wie es war. „Hey“, murmelte ich und streckte mein Hand nach seiner Wange aus, obwohl ich wusste, dass mein Arm dazu zu kurz war. „Ich liebe dich!“ Toto beugte sich über mich, sah mich entschuldigend und zugleich traurig an. Ich lächelte vertrauensvoll und liebkoste sanft seine Wange. Ich hasste es, wenn er niedergeschlagen war. „Es ist ... Du weißt ...“ Er brach ab. „Ja, ich weiß. Sperr dich nicht dagegen, es würde dir gefallen!“ Toto wollte protestieren, ich strich mit meinem Daumen über seine Lippen, und er ließ mich weiterreden. „Es muss nicht heute sein, auch nicht morgen oder übermorgen. Nur verweigere nicht den Gedanken. Ich weiß, dass ich dafür sorgen kann, dass du wohlig stöhnend unter mir liegst. Vertrau mir, wenn ich es versuche. Du weißt, es gibt nichts, was ich weniger vertrage, als dich leiden zu sehen.“ Toto lächelte wieder leicht. Zärtlich begann er mich zu küssen und zog mich in seine Arme. „Ich werd mir Mühe geben, versprochen!“, wisperte er gegen meine Lippen, küsste mich noch einmal kurz, ehe ich mich zufrieden an seine Brust schmiegte und er seinen Kopf in meine Haare bettete. „Du bist das beste, was mir je passiert ist, mein Engelchen“, murmelte er. „Du sollst mich nicht so nennen!“, murrte ich. „Ich weiß!“, erklärte er, und ich brauchte ihn gar nicht anzusehen, um zu wissen, dass er grinste. „Und dir ist klar, dass ich meine Meinung trotzdem nicht ändern werde!“ Ich seufzte. Wenigstens ist er wieder ganz er selbst, dachte ich und antwortete mit einem knappen „Ja.“ Unsere letzte Diskussion hatte mir deutlich gezeigt, dass er auch weiterhin auf seinem Standpunkt beharren würde. Toto hatte gesagt, meine Einstellung zum Leben, meine Ideale wäre gerade wegen meiner missratenen Vergangenheit so bewundernswert. Ich wäre sehr gutmütig, würde helfen, wo ich konnte und wäre dabei manchmal regelrecht selbstlos. Gewalt vermiede ich, aber wenn es darauf ankam, kämpfte ich für das, was mir wichtig war. Seine Meinung schmeichelte mir. Trotzdem stimmte ich nicht völlig mit ihm überein. Ja, teilweise war mein Charakter ein Wunder, wenn man bedachte, dass die ersten Jahre meines Lebens alles daran gesetzt worden war, mich zu einem Auftragskiller zu erziehen. Doch dieses Wunder hätte ich ohne Makato nie vollbracht. Aber öfter als er dachte, handelte ich egoistisch. Auch in den Situationen, die er beschrieb. Ich würde es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Wüsste ich mit Bestimmtheit, dass er tot wäre, würde mich nichts mehr auf dieser Welt halten. Meine Freunde waren mir wichtig. Doch Toto war mein Leben. Ich brauchte ihn. Und ich hatte Angst ihn zu verlieren. Wenn es auch nicht für ewig war. Bei dem Gedanken, dass schon eine gute Hälfte seines Aufenthalts hier bei mir um war, wurde mir etwas mulmig zu Mute. Auch wenn ich wusste, dass er sich etwas einfallen lassen würde. Er hatte es versprochen. Ich wusste sofort, dass es stimmte. So schnell wie möglich würden wir wieder vereint sein. „Toto“, murmelte ich und schmiegte mich vertrauensvoll an seinen warmen Körper. „Ja?“ „Ich liebe dich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)