Lebe deine Träume von Tebian (Thief Bakura x Ryou) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Kampf um Leben und Tod ------------------------------------- Marik Ishtar = Malik Kapitel 2 - Ein Kampf um Leben und Tod Die Lage war gerade zum zerreißen gespannt. Weder Ryo noch Mokuma traute sich groß zu bewegen. Noch hatte sie der Wachmann hinter dem Karren nicht sehen können, stattdessen ging er an diesen vorbei, sein Speer immer in der Hand haltend. Ryo beobachtete die Füße des Wachmanns, die er unter dem Wagen sehen konnte. Der Karren stand auf der Straßenseite, damit er niemandem störte und zwischen diesen und der Wand eines Hauses versteckten sich die beiden Waisen. Zugegeben nicht das beste Versteck, aber auf die Schnelle hatten sie nichts besseres finden können. „Wo seid ihr verdammten Bälger!“, rief der Wachmann plötzlich, sodass die Flüchtlinge kurz zusammen zuckten und den Atem weiter anhielten. Ryo drehte sein Gesicht nur minimal, sodass er nur knapp an dem Karren vorbei auf die Straße sehen konnte und er entdeckte den Wachmann. Hoffnung keimte in ihm auf, denn dieser war wirklich schon an dem Wagen vorbei gelaufen und kurz davor in eine andere Seitenstraße zu biegen. Nun konnte er sich leisten sich etwas zu entspannen. Mokuma spürte dies und lockerte sich auch etwas. Beide tauschten Blicke aus und während Ryo immer wieder zu dem Wachmann sah zeigte er seinem schwarzhaarigen Freund mittels Handzeichen, dass dieser sich langsam in die Richtung bewegen sollte, aus der sie gekommen waren. Der Kleine verstand sofort und machte den ersten kleinen Schritt. Ryo tat dies auch. Es war gewagt, doch wenn sie hier noch ewig stehen blieben, dann würde der Wachmann sie früher oder später doch entdecken. Schritt für Schritt schlichen sie die Jungs an den Wagen vorbei, ohne den Wachmann aus den Augen zu lassen. Doch als dieser in eine Seitengasse ging, nahmen die Beiden die Beine in die Hand und rannten so schnell weg wie sie nur konnten. Der Wachmann hatte sie nicht flüchten sehen und somit das Nachsehen. Verwirrt sah er wieder in die Straßengasse wo der Karren stand, doch die beiden waren schon längst über alle Berge. Nach einer Stunde erfolglosem Suchen sah auch er es schließlich ein und gab auf. Doch er schwor sich beim nächsten Mal viel härter durchzugreifen. Seine Wut auf Ryo und Mokuma war nun groß genug, dass sie ihm kein zweites Mal entkommen würden. Nicht umsonst war er, Meremje, Wachmann der königlichen Stadt Memphis geworden. Die Beiden würden was erleben sollten sie ihm jemals wieder über den Weg laufen. Die Götter waren Mokuma und Ryo heute wirklich gnädig. Schnaufend kamen sie auf den großen Marktplatz an und mischten sich unter den Menschen, in der Hoffnung sie würden nicht auffallen. Die Flucht hatte den Beiden allerdings die Augen geöffnet. Hier, in dieser Stadt, waren sie nicht länger sicher. Es war nur noch eine Frage der Zeit wann sie einer der Wachposten des Pharaos gefangen nehmen würden. „Was machen wir nun, Ryo?“, fragte Mokuma seufzend und nahm Ryos Hand, doch dieser wusste nur noch eine Lösung. Beide waren keine großen Diebe, sie würden verhungern und deshalb beschloss er schweren Herzens Memphis zu verlassen, da sie hier einfach zu bekannt waren. Bald schon würde ihnen niemand mehr Geld geben. . „Wir werden die Stadt verlassen“, antwortete Ryo entschlossen, was Mokuma sehr verwirrte. Mit dem Geld, das sie erbettelt hatten kauften sie sich ein Kamel namens Sahib, sowie Schutzkleidung als auch Wasser und Brot. Mokuma war über Ryos plötzlichen Plan sehr überrascht. „Muss das wirklich sein?“, Mokuma ging seinem Älteren Freund nach, doch er verstand noch nicht wirklich wieso sie nicht noch weiter hier bleiben konnten. „Ja, weil Memphis zu teuer wird, Mokuma und die Stadtwache wird uns gegenüber auch immer misstrauischer. Es dauert nicht mehr lange und sie kennen uns mit Namen und wir landen in den Kerkern des Palastes. Das müssen wir tunlichst vermeiden.“, erklärte Ryo und als sie die Stadtgrenze erreicht hatten kniete er sich noch mal zu seinem kleinen Freund runter. „Ich weiß, dass es schwer ist für dich diese Stadt zu verlassen, aber es gibt noch viel schönere... und auch ärmere, in denen wir besser überleben können. Ich hoffe du verstehst das“ Mokuma schien verstanden zu haben, doch sah er dem noch skeptisch gegenüber, besonders als sie Stadt entgültig verließen und die Wüste vor Augen hatten. Für einen kleinen Jungen wie ihn kam die Wüste groß und bedrohlich vor. Ängstlich sah er zurück, wo die Stadt Memphis wie ein schönes Panoramabild hinter ihnen lag. Ryo war dagegen offensichtlich optimistisch und half Mokuma auf das Kamel rauf und setzte sich vor ihm hin, um die Zügel zu übernehmen. Die nächste Stadt lag zum Glück nicht weit weg und Ryo wusste in etwa den Weg. „Und wohin reisen wir, Ryo?“, fragte der schwarzhaarige Junge und hielt sich am Höcker des Kamels fest. „Nach Sakkara. Wir brauchen nur drei Tage bis dorthin“, antwortete Ryo ruhig und schaute hinter sich um Mokumas Gemütszustand zu erfahren. Es machte den Älteren etwas Sorgen, dass sie einfach so abreisen mussten, ohne dass sich Mokuma wirklich auf die neue Situation vorbereiten konnte. Das musste für den Jüngeren ein großer Schock sein. Ryo blieb aber keine andere Wahl. Sobald der Bekanntheitsgrad gestiegen war musste ein Dieb den Ort wechseln. Ryo seufzte und sah wieder nach vorne. Mokuma war alles was er hatte und er würde dem Kleinen soviel Trost und Zeit zur Gewöhnung geben wie er brauchte. So entfernten sich die beiden Waisenjungen von ihrer Heimatstadt und betraten ein ihnen völlig unbekanntes Gebiet, in der Hoffnung sie würden eine neue Heimat finden. Die Wüste war jedoch umbarmherzig. Trotz der schützenden Umhänge und Stoffe schürfte der wehende Sand ihre Haut auf. Eine Qual, die jeder Mensch in der Wüste durchmachen musste. Zu ihrem Pech wurde der Wind auch noch stärker und sie mussten ihre Gesichter mit den Händen verbergen.. „Mokuma! Ich fürchte, dass ist ein Sturm!“, rief Ryo ernst und kniff die Augen zusammen, doch es war zwecklos. Er sah absolut nichts mehr. Jetzt half ihnen nur ein Wunder. Mokuma versteckte sich hinter Ryos Rücken und konnte sich gut vor den Sandsturm verbergen. Doch auch der Weißhaarige versteckte nun sein Gesicht hinter den Nacken des Kamels, so dass kein Sandkorn mehr in sein Auge flog. Seine Hände krallte er in die Leine, suchte Halt und Schutz. Sein Körper bebte und sein Atem beschleunigte sich. Die Schutzkleidung flatterte im starken Wind, doch das Kamel trabte ruhig weiter. Es dauerte nicht lange bis sich der Wind wieder legte. Auf einmal war alles wieder still. Ryo sah verwirrt auf und musste feststellen, dass es bloß falscher Alarm war. Er kannte sich mit Stürmen zwar nicht aus, aber das war wohl doch keiner gewesen, sondern bloß ein etwas stärkerer Wind. Erleichtert seufzte er auf. „Du kannst wieder gucken, Mokuma. Das war kein Sandsturm“, sagte Ryo beruhigt bescheid. Mokuma hob den Kopf nur vorsichtig, doch als er sah, dass der Ältere recht hatte richtete er sich wieder ganz auf. Heute war wirklich ihr Glückstag. „Den Göttern sei Dank. Ich hatte solche Angst. Ich dachte schon wir müssten sterben“, keuchte Mokuma und klopfte sich den Sand von seinem Gewand ab. Ryo tat es ihm gleich und schüttelte sein Haar aus, was nicht ganz einfach war, da sie immer noch auf dem Kamel saßen. „Wollen wir nicht mal eine Pause machen?“, fragte Mokuma anschließend nach. In der Wüste war es noch viel unerträglicher als in der Stadt. Ihm kam es so vor als wolle ihn der Sonnengott leibhaftig braten wie eine Ziege am Feuer. Ryo sah zu den Kleineren nach hinten und schaute diesen skeptisch an. Mokuma erwiderte den Blick flehend. Eigentlich war der Ältere dagegen, da sie sonst nur unnötig länger in dieser kargen Gegend aushalten mussten. Doch diesem liebenswürdigen Blick konnte sich Ryo nicht entziehen. „Na gut, aber erst wenn wir eine Oase finden“, antwortete Ryo schmunzelnd und Mokuma jubelte wieder munter vor sich hin. Die Stunden zogen sich entlos lang. Alles brannte, alles trocknete aus. Mokuma und Ryo waren so durstig und weit und breit konnten sie keine Oase ausmachen. Erst als die Zunge trocken im Gaumen lag und die Sinne ihnen schon einen Streich spielten sahen die beiden Jungen von weitem eine Oase. Doch war das nicht vielleicht nur eine Fata Morgana, ein Trugbild ihrer strapazierten Nerven? Die Hitze setzte ihnen schon seid Stunden zu und die Augen brannten von all dem Sand, der hier herum flog. „Meinst du das da drüben ist eine Oase?“, fragte Mokuma skeptisch, denn er hatte die Hoffnung auf eine frische Wasserquelle schon aufgegeben. „Wenn du sie sieht und ich auch können wir uns eigentlich kaum täuschen“, stellte Ryo kühn fest und hielt das Kamel an, bevor er abstieg. Er rieb sich den Sand vom Gesicht, um besser sehen zu können. Die Oase lag in ihrer vollen Pracht vor ihnen. Ryo konnte seine Freude kaum zurück halten. „Wir haben es tatsächlich geschafft, Moki! Das ist wirklich eine Oase!“, rief er freudig und zog das Kamel hinter sich her. Doch ihre Freude wurde jäh unterbrochen, denn bei näherem hinsehen bemerkten sie, dass da bereits schon jemand saß. Ein Pferd trank aus der kühlen Quelle und eine kleine Lagerstätte in der Nähe des Wassers war auch schon aufgestellt worden. Nur den Reiter selbst entdeckten sie nicht. Ryo und Mokuma schauten sich stirnrunzelnd an, denn immerhin konnte es sich hier nur um einen einzelnen Mann handeln. Es wäre also bestimmt nicht allzu gefährlich sich dazu zu gesellen, oder? Entschlossen näherte sich der Ältere der beiden Waisen der Lagerstätte und das Kamel folgte ihm. Wer auch immer sich hier ausruhte musste gerade ausgetreten, oder verschwunden sein, denn es war niemand weit und breit zu sehen. Ryo kam das schon sehr merkwürdig vor und vorsichtig wie er nun Mal war schaute er sich sogleich unruhig um. Der Sand klebte überall an seiner Kleidung und er würde sich am liebsten waschen, doch die Sicherheit ging nun Mal vor. Es schien sie aber niemand angreifen zu wollen, als Ryo sich näherte und das Kamel an einer Palme band. Verwundert ließ Ryo noch Mal seine braunen Augen über die vielen Dünen gleiten. „Es scheint hier niemand zu sein. Lass uns baden gehen“, brach Mokuma die Stille schließlich und stieg ab. Langsam zog er seine Kleidung aus, um ins kühle Nass zu springen. Ryos Sorgen verstand er überhaupt nicht, denn ganz offensichtlich war hier doch keiner. „Sei bitte vorsichtig...“, flüsterte der Weißhaarige sorgevoll, während er Mokuma zusah, wie er sich auszog. Er selbst stand noch beim Kamel und lud ihren Proviant ab. Keiner der beiden entdeckte den jungen Mann hinter dem Busch. Das sandblonde Haar fiel nur knapp über die Schultern und die lavendelfarbenen Augen schauten konzentriert, aber auch verärgert zu den beiden Jungen, die es sich an seinem Lagerplatz gemütlich machen wollten. Malik war sein Name und er war sechszehn Jahre alt. Neugierig besah er sich die beiden Waisen. Der Ältere von ihnen müsste etwa in seinem Alter sein, doch er wirkte sehr schwach und mit dem kleinen Schwarzhaarigen würde Malik erst recht fertig werden. Wie eine Katze schlich sich der blondhaarige Junge aus dem sicheren Versteck heraus und an die Beiden heran. Doch wie das Schicksal nun Mal war verließ das Glück den Übermütigen sehr schnell. Malik verhielt sich noch ungeschickt und da dauerte es nicht lange und ein knackender Ast warnte die Eindringlinge bevor er sie angreifen konnte. Malik fluchte, doch Ryo und Mokuma sprangen wie von einer Skorpion gestochen auf und schauten zu der Stelle aus der sie das Geräusch vernommen haben. Der unglückliche Dieb war schneller entdeckt als er geahnt hatte. Ryo riss die Augen auf und vor Wut gepackt sprang Malik direkt auf diesen zu. Der Weißhaarige schrie auf, als er schmerzhaft zu Boden gebracht wurde und gleich darauf einen Dolch in den Händen des Diebes sah. Mokuma traute seinen Augen nicht. Er wollte gerade ins Wasser als er den Anderen entdeckte und dieser auf Ryo losging. Sofort eilte er seinem ‚großen Bruder‘ zu Hilfe und sprang auf Maliks Rücken. Dieser sah überrascht nach hinten und handelte sich so einen kräftigen Kinnhaken ein. Ryo staunte als Mokuma es tatsächlich schaffte, dass der Andere von ihm runterrollte. Doch der Schreck war schlimmer als der Schmerz gewesen und Malik erholte sich von dem anfänglichen Schock sehr schnell. „Du verdammtes Balg!“, zischte er und zielte mit dem Messer auf Mokuma. Dieser konnte nicht rechtzeitig ausweichen und wurde mit einer klaffenden Wunde am Arm bestraft. Ryo hielt den Atem an und stürzte sich nun seinerseits auf Malik. Er hatte schon bemerkt, dass ihr Gegner sich irgendwie immer nur auf einen von ihnen konzentrierte. Ein schwerer Fehler wenn man gegen zwei Gegner kämpfte und Ryo wollte diesen Fehler ausnutzen. Der Schweiß glänzte auf seiner Stirn und sein Gesicht verzog sich unter den Anstrengungen, die der Kampf ihm bot. „Mokuma halt seine Beine!“, rief Ryo, während alle drei sich im Sand rangelten als wären sie alte Freunde, die bloß spielten. Für einen Außenstehenden musste das mehr als lächerlich aussehen, doch alle drei kämpften um Leben um Tod. Der Dolch blitzte im Schein der Sonne und machte Mokuma kurz blind, dennoch hielt er sich tapfer an den Beinen des Diebes geklammert. Malik keuchte, denn es war heiß und die körperliche Anstrengung belastete auch ihn. Offensichtlich hatte er die beiden Jungen unterschätzt, denn sie ließen nicht locker. Es war nicht leicht, doch nach einer Weile hatte Mokuma es geschafft sich auf die Beine des Diebes zu setzen und Ryo setzte sich auf dessen Becken und drückte nun seine Arme zu Boden. Keuchend sah er Malik in die schönen lavendelfarbenen Augen. „So, gib auf...“, verlangte Ryo außer Atem. Wer Malik ist und was er in der Wüste verloren hat seht ihr im nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)