Love Chaos von Blackshark ================================================================================ Kapitel 6: Entscheidung ----------------------- Die folgenden Tage verliefen eigentlich ganz normal. Wir genossen die Sonne, schwammen im Meer um die Wette, aßen gemeinsam Eis und gingen zusammen shoppen. Ich versuchte das Geschehene so gut wie möglich zu verdrängen und es gelang mir auffallend gut. Ab und an bemerkte ich wie Riku mir verstohlenen Blicke zuwarf, aber nie sagte er auch nur ein Wort über den Kuss oder sein neu erwachtes Interesse an Männern. Ich hoffte, dass auch er versuchen würde die ganze Sache einfach zu vergessen. Wir drei hatten total viel Spaß und diesen Frieden sollte nichts stören. Ich war gerne mit den beiden befreundet, auch wenn ich Riku liebe, würde es doch nur unnötige Komplikationen geben, sollte ich tatsächlich was mit ihm anfangen. Außerdem ging ich immer noch stark davon aus, dass Riku einfach nur etwas verwirrt war und sich das Ganze automatisch wieder normalisiert. Und ich hatte scheinbar Recht. Alles lief wieder wie früher! Riku kam sogar wieder mit der Idee vom Manga, den wir zusammen entwickelt hatten und sprach ganz aufgeregt davon, dass wir uns bald bewerben müssten. Sakura war hellauf begeistert von der Idee und unterstütze uns. Ich war zwar etwas skeptisch, aber versprach Riku den Manga so schnell wie möglich fertigzustellen. Er wollte am liebsten direkt eine ganze Serie daraus machen, doch ich riet ihm erstmal eine Kurzgeschichte zu zeichnen und sollte der Manga Erfolg haben konnte man immer noch eine Serie daraus machen. Viele Mangaka haben so angefangen. Ach ja....es wäre schon ein unglaubliches Gefühl, wenn wir wirklich einen Manga in einem Magazin veröffentlichen dürften. Riku und ich sind ein super Team und wir würden bestimmt total viel Erfolg haben. Während ich vor mich hinträumte kamen wir gerade von unserem letzten Strandbesuch wieder. Morgen müssten wir wieder abreisen. Sakura riss mich aus meinen Gedanken. „So! Ihr beiden, geht jetzt schonmal hoch. Und ich.....“ Sie grinste. „...ich werde nochmal kurz verschwinden.“ Riku schaute sie fragend an. „Wohin denn?“ Sakura schien kurz zu überlegen. „Also gut, ich kauf dir jetzt dein Geburtstagsgeschenk. Du hast doch bald Geburtstag und ich hab da was ganz tolles entdeckt. Und schließlich hat Shinji ja auch schon irgendwas geplant.“ Ich überlegte kurz was sie meinte. Dann fiel mir meine Notlüge wieder ein, die ich ihr erzählt hatte um mein plötzliches Verschwinden an jenem Abend zu erklären. „A-Aber...d-das solltest du doch nicht...erzählen....“ „Stimmt....tut mir Leid, Shin. Aber Riku weiß ja nicht was es ist, ebenso wenig wie ich. Also bis nachher dann.“ Sie lief davon und ich rief ihr noch hinterher: „Kannst du das nicht machen, wenn wir wieder zu Hause sind?“ Ich wollte auf keinen Fall wieder alleine mit Riku sein. Ich hatte furchtbare Angst, dass das Thema 'Kuss' wieder aufgewärmt wird. Aber Sakura enttäuschte mich. „Tut mir Leid! Das, was ich kaufen will, gibt es nur hier!“ Und schon war sie verschwunden. Ich schaute Riku an. „Na dann.....können wir ja schon mal unsere Sachen packen.“ Riku nickte und wir gingen schweigend in unser Zimmer. Ich begann damit meinen Koffer einzuräumen, damit ich mich irgendwie ablenken konnte, doch Riku tat genau das, was ich befürchtet hatte. „Shin, jetzt wo wir allein sind, würde ich gern doch nochmal.....mit dir darüber reden.“ Ich seufzte und drehte mich zu ihm um. „Riku....ich.....Muss das sein?“ Riku tat einen Schritt auf mich zu. „Ja, es muss. Sonst platzt mein Kopf noch. Shin, ich bin total verwirrt. Ich...ich muss einfach wissen was jetzt Sache ist und ich dachte mir....du..als...Schwuler.....kannst mir doch sicherlich dabei helfen.“ „Das ist bestimmt nichts ernstes. Ignoriere es doch einfach. Wir hatten doch die letzten Tage so viel Spaß. Willst du denn unsere Freundschaft gefährden? Ich glaube nicht, dass Sakura darüber erfreut wäre zu erfahren, dass wir uns geküsst haben.“ Ich blieb ruhig und zielstrebig. Ich ließ mich nicht von meiner Liebe zu Riku irritieren, denn ich war mir sicher, dass das was er fühlte nicht echt sein konnte und vor Allem gefährlich für ihn. Er war glücklich mit Sakura und ich wollte, dass die beiden zusammen blieben. Denn.... „Shinji!!“ Ich stockte in meinen Gedanken. Riku sah mich so eindringlich an wie nie zuvor. „Shinji, ich muss es wissen. Ich....will es wissen. Es lässt mir keine Ruhe mehr. Ich kann mich kaum von diesen Gedanken ablenken.“ Ich zögerte. „W-Was....willst du denn?“ Er schaute mich an. „Riku?“ „Ich....will....es mal ausprobieren. Mit einem Mann. Mit dir!“ Ich starrte ihn entsetzt an. „Shin, du bist der Einzige mit dem ich mir das vorstellen kann....“ Ich fing an schneller zu atmen und mein Herz pochte wie wild. Riku kam ein paar Schritte auf mich zu. Ich fing an zu zittern. „Shinji, darf ich?“ Oh ja, ich wollte so gerne. Aber ich musste vernünftig bleiben. Das wäre nicht gut, das wäre falsch. Aber mein Verstand wollte nicht auf mich hören. „J-ja.“ Mein Stimme klang schwach, doch Riku kam jetzt so nah, dass unsere Gesichter sich fast berührten. „R-Riku....“ Dann küsste er mich und wir fielen dabei aufs Bett. Nein....das durfte nicht passieren. Das konnte nicht passieren. Das bildete ich mir ein! „Shin, ich weiß nicht so Recht, wie ich das machen soll, aber....ich muss das jetzt ausprobieren.“ Er zog sein T-Shirt aus und ich wollte mich vom Bett rollen, doch mein Körper blieb stur. Riku war über mich gebeugt und schaute mich an, mit seinen klaren, wunderschönen Augen und sein Oberkörper war nackt. Er war so schön wie nie zuvor. Und er roch so gut! Wie oft hatte ich davon geträumt? Und dann setzte mein Verstand aus. Mir war alles egal. In völliger Erregung zog ich ihn an mich heran und küsste ihn. Nach einiger Zeit lagen wir völlig erschöpft nackt nebeneinander im Bett. Riku lachte. „Wow....das.....WOW...“ Er atmete ein paar mal tief ein und sprach dann weiter. „Und...wie.....fandest dus?“ Er fragte mich das, als würde er hoffen, dass es mir gut gefallen hat und ich würde ihn nicht enttäuschen. Ich lächelte. „Es war....so richtig.....richtig gut.“ Er lachte. Es war wirklich klasse. Besser als ich es mir je erträumt hatte. „Und wie hats dir gefallen?“ „Ganz ehrlich? Sehr gut! Es....war mal ....eine sehr interessante und intensive Erfahrung. Du....“ Er atmete kurz durch. „....kannst einige Sachen besser als Sakura.“ Er grinste. Und meine euphorische Stimmung änderte sich schlagartig. Sakura! Bei dem Gedanken an Sakura wurde mir wieder bewusst was für einen schrecklichen Fehler ich gemacht hatte. Ich schwieg. Doch Riku sprach belustigt weiter. „Von mir aus können wir das gerne öfter machen.“ In diesem Moment traf ich eine Entscheidung. Ich richtete mich auf und sah ihn mit ernster Miene an. Sein Lächeln verschwand. „Was?“ „Nein, Riku! Du bist mit Sakura zusammen!“ Seine Gesichtszüge änderten sich so als hätte er eine Erkenntnis gewonnen. Er senkte den Kopf. „Aber....sie...muss doch....nicht davon erfahren....“ „Nein, muss sie nicht. Aber wir können das nicht weitermachen. Das könnte ich Sakura nicht antun.“ „Aber...vielleicht....brauch ich das ja ab und an....“ „Nein, Riku! Ich....ich bin kein Objekt, das man aus dem Schrank holt um sich ab und an daran zu erfreuen!“ Er starrte mich erschrocken an. „So....meinte ich das nicht. Du....bist doch....mein bester Freund.“ „Eben! Und beste Freunde schlafen nicht miteinander! Schon gar nicht hinter dem Rücken des Partners.“ Riku nickte langsam. „Also bitte, Riku, lass es uns einfach vergessen und so leben wie bisher. Bitte!“ Ich stand auf und stapfte in Richtung Bad. „Shinji....du...hast ja Recht.“ Dann schwieg er. Ich nickte nur kurz und verschwand im Bad. Ich musste mich beeilen. Sakura würde bald zurückkommen. Als ich unter der Dusche war kamen mir die Tränen aus den Augen. Es war so schwer. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens. Ich musste mich zwischen Liebe oder Freundschaft entscheiden. Und ich musste mich Sakura zuliebe für die Freundschaft entscheiden. Ich konnte nicht zulassen, dass Riku Sakura weiterhin mit mir betrog. Außerdem wollte ich kein Objekt der Begierde für Riku sein. Es reichte mir nicht lediglich mit ihm zu schlafen. Auch wenn es noch so schön war, wenn ich nicht in Liebe mit ihm zusammen sein konnte hatte das keinen Sinn. Also blieb mir nichts anderes übrig als ihm klar zu machen, zu wem er gehört. Doch trotzdem....jetzt wo Riku zum Greifen nah war auf ihn zu verzichten tat unglaublich weh. Denn immerhin liebte ich ihn so sehr, wie man nur jemanden lieben kann. Doch auch Sakura ist mir eine wichtige Freundin geworden und es wäre unverzeihlich ihr so etwas anzutun. Und jetzt nachdem es passiert ist, würde es die nächste Zeit schwierig sein ihr ins Gesicht zu blicken. Doch damit musste ich klarkommen. Denn die Beziehung zwischen Riku und Sakura musste erhalten bleiben. Sie sind ein unglaublich süßes Paar und Riku sagte mir schon öfters wie glücklich er mit ihr war. Ein Glück, welches ich nicht durch meines Ersetzen will. Da blieb ich lieber weiterhin unglücklich verliebt. Nein, meine Entscheidung war richtig und alles wird sich wieder zum Guten wenden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)