Friends never die alone von Tazka (Naru X Hina) ================================================================================ Kapitel 13: Everything changes ------------------------------ Als Hinata wach wurde schien bereits das grelle Licht der Sonne durch die dünnen Vorhänge, doch im Zimmer war es immer noch Totenstille. Der Regen hatte sich verzogen und es schien ein richtig schöner Herbstmorgen zu werden. Mit einem letzten Gähnen und einem beherzten Strecken vertrieb sie auch den letzten Anflug von Müdigkeit und war bereit für den Tag. Während sie auf der Suche nach einer Uhr ihren Blick so durch das Zimmer schweifen ließ, fiel ihr auf, dass das Bett von Naruto bereits leer war, während Sakura und Sasuke noch fest zu schlafen schienen. Zuerst dachte Hinata, Naruto wäre vielleicht auf dem Klo, aber die Zeit verging und aus dem Bad kam keinerlei Laut. "Wenn ich schon mal wach bin, dann kann ich mich ja auch ums Frühstück kümmern" beschloss Hinata und nutzte die Gelegenheit, dass gerade niemand guckte, um schnell im Bad zu verschwinden. "Ist schon komisch wie schnell die Zeit vergeht" dachte sich Hinata als sie ihre dreckigen, teils kaputten Klamotten wieder angezogen hatte. Sie erinnerte sich an den Kampf zurück, es war gerade einmal zwei Tage her, dass Naruto und Sasuke bittere Erzfeinde waren und jetzt lachten sie beherzt zusammen und verbrachten viel Zeit gemeinsam. Recht überlegt musste Hinata sich eingestehen, dass die vergangenen beiden Tage die schönsten ihres noch so jungen Lebens gewesen waren. Nachdem sich Hinata umgezogen hatte, wollte sie erst einmal nach Hause eilen, sich etwas anderes anziehen und duschen. In ihren Klamotten konnte sie wohl kaum noch einen Tag verbringen, soviel war sicher. Die Straßen Konohas waren noch recht leblos, als sie das Krankenhaus verlassen hatte. Der Weg vom Krankenhaus nach Hause führte unweigerlich an der Akademie vorbei und da ihr Cousin die morgendliche Ruhe gerne ausnutzte, um zu trainieren, machte sie den kleinen Umweg und betrat das Trainingsareal. Und tatsächlich, irgendjemand war zu dieser frühen Stunde sogar schon am trainieren. In der festen Überzeugung, dass es sich dabei und Neji handelte, ging sie eilig auf ihn zu. Sie wollte ihm die Neuigkeiten aus dem Krankenhaus erzählen und ihn bitten, in den nächsten Tagen doch noch ein wenig auf das Anwesen zu achten, da sie nicht wüsste, ob sie die nächsten Nächte im Krankenhaus oder Zuhause verbrachte. Erst als sie immer näher kam konnte sie erkennen, dass es nicht ihr Cousin Neji war, der um diese frühe Uhrzeit schon trainierte, es war Naruto. Sofort wurde ihr ganz heiß. In der Hoffnung, noch nicht entdeckt worden zu sein, suchte sie Schutz hinter einem der wenigen Bäume, die es hier gab und beobachtete Naruto weiter, wie er sich abkämpfte, mit dem Gips ein paar Liegestütze zu machen. Die junge Hyuuga konnte erleichtert aufatmen, Naruto schien sie nicht bemerkt zu haben. Hinata liebte es, Naruto beim Training zuzuschauen, das hatte sie damals schon immer getan, als er alleine im Wald von Konoha trainiert hatte. Eine sehr vertraute Stimme riss sie aus den Gedanken "Vor wem versteckst du dich?" es war Naruto. Hinata war so mit schwärmen beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass Naruto plötzlich vor ihr stand. Binnen Sekundenbruchteilen lief Hinata rot an. "Ohh Gott wie peinlich, was sag ich denn jetzt" "Es tut mir Leid Na... Naruto, ich wollte dich nicht stören" Hinatas Beine zitterten mindestens genauso wie ihre Stimme. Verlegen, aber zugleich belustigt kratzte sich Naruto am Kopf. "Als ob du stören würdest... Setz dich einfach da hin und guck mir zu. Oder hast du nicht Lust, ein wenig mit mir zu trainieren?" mehr hörte Hinata schon gar nicht mehr. "Er hatte gesagt, dass sie ihn nicht störe und sie durfte ihm sogar beim trainieren zugucken..." Hinata war so glücklich und gleichzeitig beschämte sie der Gedanke so sehr, dass sie kurz davor stand ohnmächtig zu werden. "Also was ist jetzt? Trainierst du mit?" Narutos Worte rissen sie erneut aus ihren Gedanken. Was die ganze Situation noch peinlicher machte. "Ich... ähhh... ich.... ich kann nicht... muss Frühstück machen". Ehe Naruto etwas sagen konnte, hatte sie sich schon umgedreht und war los gerannt. Naruto blieb nichts weiter übrig, als ihr hinterher zu schauen und sich zu fragen, ob er vielleicht schon wieder etwas falsches gesagt hatte. Während Hinata sich immer weiter vom Trainingsgelände entfernte und sie sich allmählich beruhigte, wuchs ihr Hass auf sich selbst immer mehr. Sie hatte sich mal wieder total kindisch verhalten und ist dann einfach weg gerannt. Warum musste das alles so schwierig sein, warum konnte sie nicht sein wie Sakura, warum konnte sie ihm nicht einfach ihre Liebe gestehen. Es schmerzte sie sehr, dass sie nicht einmal in der Lage war ein paar ordentliche Sätze mit ihm zu wechseln. Niedergeschlagen wie sie war betrat sie das Familienanwesen. Es war viel ruhiger hier, seitdem ihr Vater gestorben war. Sie konnten sich die vielen Bediensteten, die für den Garten und sonstige Bedürfnisse zuständig waren, nicht mehr leisten. Auch im Haus herrschte Totenstille. Das Zimmer von Neji war unbelebt und auch das Bad war kalt. Neji war also wohl mal wieder auf einer Mission. Hinata seufzte, sie hätte jetzt gerne mit ihm gesprochen. Sie konnte ihm immer alles erzählen, er hörte ihr immer aufmerksam zu und erkannte sehr genau, wann sie einen Kommentar wünschte, oder wann es einfach besser war, nichts zu sagen. Doch Hinata hatte nicht groß Zeit, so niedergeschlagen zu sein, sie hatte Naruto ein Frühstück versprochen und musste jetzt dafür sorgen, dass die peinliche Situation von eben schnell vergessen war. Doch zuerst wollte sie sich duschen, die alten Klamotten stanken unangenehm verkohlt, außerdem waren sie von dem vielem getrockneten Dreck und den Blutresten ganz steif geworden. Die heiße Dusche war eine Wohltat für Körper und Seele. Hinata konnte sich nicht erinnern, wann sie eine Dusche das letzte mal als so angenehm empfunden hatte. Nach der ausgiebigen Dusche hatte sich ihre Laune auch stark gebessert. Die blöde Aktion war fast vergessen und sie war sich sicher, mit einem guten Frühstück besonders Naruto glücklich zu machen. Unbewusst und ohne es zu merken, entschied sich Hinata aus ihrer Laune heraus für ihre besten Klamotten und trug sogar etwas von dem sehr edlen Parfum auf, das sie als kleines Mädchen von ihrer Mutter vererbt bekommen hatte. Die kleine Flasche war noch fast komplett gefüllt. Hinata liebte diesen Duft sehr, doch verwendete sie es äußerst sparsam. Nur zu Weihnachten und anderen hohen Feiertagen benutzte sie ein ganz kleines bisschen. Dann wurden noch schnell die Haare gekämmt und sich der Zubereitung des Frühstücks zugewandt. Hinata zauberte aus dem, was der Kühlschrank her gab, ein bisschen Natto, Nori- Sushi und für Naruto eine extra große Portion Ramen. Als sie endlich fertig war, war es gerade kurz vor neun. Insgeheim hoffte sie, dass Sakura und Sasuke noch nicht allzu lang wach waren oder sogar schon gefrühstückt hatten. Sie füllte die Speisen in große Porzellanschüsseln, verschloss sie fest und beeilte sich, ins Krankenhaus zu kommen, damit alles warm blieb. Kaum hatte Hinata den Krankenhausflügel betreten, in dem das Zimmer von Sasuke und Naruto lag, da konnte sie auch schon wieder lautes Getöse hören. Zweifelsohne konnte sie Tsunades drohende Stimme donnern hören und als sie dann auf den Flur ein bog und Narutos etwas verängstigtes Gesicht sah, konnte sie sich sofort vorstellen um was es ging. "Nichts aber! Ich habe dir ausdrücklich Bettruhe verordnet und du hast nichts besseres zu tun, als nach gerade mal zwei Tagen munter wieder trainieren zu gehen?" Tsunades Stimme war wirklich Angst einflößend und Hinata zögerte sogar kurz, sich den beiden weiter zu nähern. Als plötzlich die Tür hinter Naruto auf ging und eine ziemlich verschlafen dreinblickende Sakura im Türrahmen stand. "Was ist denn hier los?" gähnte sie mit gerade einmal halb geöffneten Augen. "Sakura, du bist auch hier?" fuhr Tsunade jetzt zornig ihre Schülerin an "Wie kannst du als Krankenschwester zulassen, dass Naruto in seinem Zustand trainieren geht?" "Aber mir geht es doch gut" versuchte Naruto vorsichtig dazwischen zu kommen. "Ich hab geschlafen" antworte Sakura ziemlich monoton und immer noch sehr verschlafen. "Es war auch nur eine ganz kurze Trainigseinheit" versuchte Naruto, sich weiter heraus zu reden. Begang dabei aber den Fehler seines Lebens. Denn bei dem Wort "Trainingseinheit" aus seinem Mund wurde Sakura erst richtig wach. "Du hast was getan?" schrie jetzt auch Sakura los, was Naruto noch einen weiteren Schritt nach hinten weichen lies. Hinata nutzte die Zeit, in der Sakura und Tsunade auf Naruto einhackten, um möglichst leise und unbemerkt an ihnen vorbei zu schleichen. Erleichtert atmete sie auf, als sie es in das Zimmer geschafft hatte ohne von Sakura oder Tsunade bemerkt worden zu sein. "Baka" tönte es aus Sasukes Bett "Der Trottel wird es auch nie lernen" Sasuke schüttelte belustigt den Kopf. "Gu... Guten Morgen Sasuke" sagte Hinata leicht verschüchtert, da sie nicht wusste, ob Sasuke mit ihr, oder mit sich selbst gesprochen hatte. "Ahh, guten Morgen Hinata" Hinata stellte die Sachen auf dem Tisch ab. "Möchtest du wenigstens mit mir Frühstücken? Bevor alles kalt geworden ist." dabei deutete Hinata auf den Lärm der von draußen zu hören war. "Klar, gerne!". Mit einem Satz war Sasuke aus dem Bett gesprungen. Hinata fiel sofort auf, das auch er keinen Gips mehr trug. "Der war viel zu warm, außerdem hat es mich darunter ständig gejuckt" entgegnete Sasuke, dem Hinatas fragende Blicke keinesfalls entgangen waren. Dann nahm Sasuke am Tisch Platz und Hinata holte schnell ein paar Teller aus dem Schrank "Frühstück!" raunte Sasukes Stimme. Wie als wäre nie etwas gewesen ließen Sakura und Tsunade von Naruto ab. Ihre Gesichtszüge wurden weicher und das finstere Drohen wich einem frohen lächeln. "Ohh, frisches Frühstück, das sieht aber lecker aus!" bemerkte Tsunade, als sie sich wie selbstverständlich am Tisch nieder ließ "Hast du das alles zubereitet Hinata?" "Hai" "Schmeckt wirklich sehr gut" warf Sakura von der Seite ein, während sie eine große Portion Natto in sich hinein schlang. "Arrigato" flüsterte Hinata etwas verlegen. Hinata beobachtete staunend Sakura und Tsunade, die heute irgendwie Narutos Job übernommen hatten und eher stopften, als zu essen, als Sasuke ihr sanft in die Seite stieß. "Das Rumschreien muss echt ganz schön hungrig machen, so wie die reinhauen" dabei deutete er auf die beiden Kunoichi. "Ich glaube auch" kicherte Hinata. Währenddessen saß Naruto auf dem Flurboden des Krankenhauses. Getrennt konnten beide ja schon Angst einflößend sein, aber das war nichts im Vergleich zu dem was er gerade erlebt hatte. Obwohl er sich topfit fühlte sprachen seine Verbände eine andere Sprache. Nicht zu Unrecht hatten die beiden Kunoichi ihn so angeschrien. Mehrere Verbände waren von frischem Blut durchtränkt und sahen ganz schön übel aus. Doch er fühlte dabei keinen Schmerz, eher ein zufriedenes Gefühl der Genugtuung. Was war bloß los mit ihm? Waren das noch Auswirkungen vom letzten Kampf, oder hatte er es heute wirklich einfach nur übertrieben? Jetzt wollte er es genau wissen. Er holte weit aus aus und schlug ohne dabei Chakra in die Hand zu leiten mit voller Wucht gegen die Wand. Naruto konnte hören wie ein paar Knochen der Wucht nachgaben und sah, das die Haut komplett aufgeplatzt war. Eigentlich müsste er jetzt ungeheuren Schmerz spüren, doch der blieb wieder aus. Die Neuigkeiten wollte er direkt den anderen erzählen, doch als er sich zur Tür drehte, war irgendwas nicht normal. Die Stimmen die gerade noch aus dem Zimmer in sein Ohr gedrungen waren, waren erloschen. Sein Körper schien mehr oder weniger ein Eigenleben zu führen. Zwar bestimmte er die Richtung, doch spürte er keinen Widerstand unter den Füßen und keinerlei Anstrengung bei einer Bewegung. Er wollte Sakura um Hilfe bitten, doch wusste er nicht ob überhaupt Worte seinen Mund verließen und wenn ja, wie verständlich sie waren. Seine Zunge schien ebenfalls taub zu sein. Naruto blieb stehen, um erst einmal Herr der Lage zu werden, als er aus den Augenwinkeln sehen konnte, dass ihm etwas aus den Mundwinkeln tropfte. Naruto dachte sofort an Sabber, da er seine Zunge ja nicht mehr wirklich kontrollieren konnte. Als er mit seinem Handrücken den Sabber aus den Mundwinkeln kratzen wollte und ihm auffiel, das es Blut und kein Sabber war, war es auch schon zu spät. Sein Blick wurde ganz verschwommen und seine Beine gaben seinem Gewicht nach. Kurze Zeit später fingen die anderen an, sich zu wundern, wo Naruto denn blieb. "Jetzt komm endlich frühstücken Naruto. Hinata hat sich so viel Mühe gegeben, das kannst du doch jetzt nicht kalt werden lassen!" schnaubte sie zwischen zwei Bissen. Doch nichts passierte, keine Antwort und erst recht kein Naruto. "Naruto?" rief Sakura etwas lauter, doch wieder keine Antwort. "Wo steckt denn der Typ schon wieder?" genervt stand Sakura auf um nach Naruto zu sehen. Als sie im Türrahmen plötzlich die Augen entsetzt aufriss. "Tsunade! Schnell!...." Sofort waren alle aufgesprungen und zu ihr geeilt. Naruto lag völlig verkrampft am Boden. Seine Muskeln zuckten vor Anspannung und seine Atmung raste. "Was ist mit ihm Tsunade" fragte Hinata besorgt. "Er ist vollkommen dehydriert und seine Muskeln sind völlig überlastet. Was hat dieser Volltrottel nur wieder angestellt." schrie Tsunade wütend. Naruto war vor Anspannung inzwischen nass geschwitzt und sein Zustand schien sich kaum zu bessern. "Er... er wird doch wieder gesund, oder?" Hinatas Stimme zitterte vor Sorge. "das können wir jetzt noch nicht sagen, wir müssen unbedingt seinen Chakrafluss wieder unter Kontrolle kriegen!" "Was können wir tun?" mischte sich jetzt auch Sasuke ein. "Ich fürchte gar nichts. Nur eine intensive Behandlung oder ein Schock können den Chakrafluss wieder in gelenkte Bahnen bringen. Aber da er nicht ansprechbar ist, ist eine Schocktherapie viel zu riskant" "Ein Schock also" sagte Sasuke nachdenklich zu sich selbst und verschwand für kurze Zeit im Zimmer. Als er wieder kam, trug er sein Katana bei sich. "Was hast du vor Sasuke?" wollte Sakura wissen. "Tut mir Leid mein Freund, das wird jetzt sicher nicht angenehm" Dann zog er sein Schwert aus der Scheide "Chidori" grelle Blitze umzuckten sein Schwert, als er es leicht anhob und dann ohne Vorwarnung mit aller Wucht durch Narutos Oberschenkel rammte. "AHHHHHHHHHHHHHH" Naruto war aus seiner verkrampften Haltung hoch geschreckt und schrie wie von Sinnen. "Spinnst du Sasuke, was zur Hölle machst du da?" schrie Sakura ihn an "Wonach sieht es denn aus?" fragte er gewohnt lässig, und zog mit einem Ruck das Schwert aus Narutos Bein. Dann wusch er das Blut ab und ließ es zurück in die Scheide gleiten. Sakura und Hinata starrten Sasuke ziemlich geschockt an. Während der sich von ihnen abwandte um sein Schwert wieder weg zu stellen. "Teme... da... danke" seufzte Naruto mit letzter Kraft, bevor er wieder das Bewusstsein verlor. Doch diesmal lag er völlig entspannt am Boden, seine Atmung war flach aber gleichmäßig. Erleichtert gab Tsunade das Zeichen, das es ihm so weit entsprechend gut ging. "Immer wieder gerne" grinste Sasuke süffisant und verschwand in das Zimmer. "Helft mir bitte ihn in sein Bett zu legen." forderte Tsunade Sakura und Hinata auf, ihr zu helfen. Gemeinsam trugen sie ihn in sein Bett. Tsunade überprüft noch einmal seine Verletzungen und Chakraströme, ehe sie sich aufmachte, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, dass Zimmer zu verlassen. Erst als sie bereits in der Tür stand blieb sie kurz stehen. "Sakura, Sasuke ruht euch noch ein wenig aus, ihr werdet noch heute auf eine Mission aufbrechen!" Alle drei guckten ihr stumm hinterher. Auch nachdem Tsunade das Zimmer verlassen hatte, wurde nur geschwiegen. Die fröhliche ausgelassene Stimmung von gestern war wie weggeblasen und jeder träumte vor sich hin. Sasuke lag mit geschlossenen Augen auf seinem Bett, während Sakura und Hinata an Narutos Bett hockten. Sasuke hatte als erster genug von der Stille, genervt sprang er auf und mit den Worten "Brauch mal frische Luft" war er verschwunden. Die Stille war so bedrückend, dass es Hinata die Tränen in die Augen trieb. Es war so grauenvoll, ihn so leiden zu sehen und nichts für ihn tun zu können. Dazu plagten sie zunehmen Schuldgefühle. Schließlich wusste sie, dass Naruto geschwächt war, natürlich wusste sie, dass er in seinem Zustand niemals hätte trainieren dürfen und trotzdem hatte sie nur daneben gestanden und ihn beobachtet. Sie hätte ihn davon abhalten können und somit das alles hier verhindern können, aber sie hatte mal wieder nur zugesehen. Am liebsten wäre sie jetzt einfach wieder davon gelaufen, weg von Naruto, weg von Sakura, möglichst weit weg von ihren Problemen, aber etwas hielt sie zurück. Sakura war näher an sie ran gerückt und hatte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter gelegt "Hey, Kopf hoch, der wird schon wieder." grinste Sakura ihr keck zu. Doch Hinata war gar nicht nach grinsen zumute. Hinata versuchte es zu verhindern, doch ohne dass sie es wollte kullerte eine Träne über ihre zarte Haut. "Was hast du denn?" Hinata wandte ihren Blick ab. Sie wollte nicht mit Sakura sprechen, genau genommen, sie konnte es nicht. Innerlich bewunderte sie Sakura so sehr für ihre Stärke und Entschlossenheit, dass sie sie auch schon wieder hasste. Sakura hatte immer einen Rat zur Hand und wenn Naruto wieder mal Faxen machte, verpasste sie ihm einfach einen Denkzettel, der sich gewaschen hatte und schon war er wieder ruhig wie ein Schoßhündchen. Genau aus diesem Grund, so war sich Hinata sicher, würde sie auch nie eine Chance bei Naruto haben. Naruto war wie ein wildes Tier, das gezähmt werden wollte. "Hinata?" Sakura war noch näher an sie heran gerutscht, hatte ihren Arm von Hinatas Schulter genommen und wischte ihr zärtlich die Tränen aus dem Gesicht. "Was hast du Hinata?" fragte sie ganz ruhig und einfühlsam. Doch außer eines Schluchzers drang kein Ton aus ihrer Kehle. "Ist es wegen Naruto?" Hinata nickte zaghaft. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen, für den braucht es weit mehr als das Bisschen um ihn umzuhauen" versuchte Sakura erneut zu scherzen. "Das...Das ist es nicht" schluchzte Hinata weinerlich "Aber was ist es dann?" Anstatt zu antworten wandte sich Hinata ihr wieder ab. "Hey, mir kannst du es doch sagen" baute Sakura sie weiter auf. Noch immer zögerte Hinata, solange schon lag es ihr schwer im Magen, solange hatte sie jemanden gesucht dem sie sich mitteilen konnte, aber war Sakura wirklich die richtige dafür? Zeit verging und die beiden Kunoichi verharrten still auf dem Bett. Sakura versuchte unterdessen Hinata mit sanftem Streicheln wieder etwas Kraft zu geben. Als Sakura längst nicht mehr daran geglaubt hatte, fing Hinata plötzlich ganz leise an, zu sprechen "Ich... Ich habe Naruto heute Morgen getroffen..." Hinata machte eine längere Pause und Sakura wusste, wie schwer es ihr fiel darüber zu sprechen "Ich habe ihn beobachtet.... beim Training..." wieder unterbrach Hinata ihr reden, um ein wenig nach Luft zu japsen "Ich hätte ihn aufhalten können... dann wäre es alles gar nicht so weit gekommen". Jetzt konnte Hinata ihre Tränen gar nicht mehr zurück halten. Hemmungslos und ziemlich entkräftet viel sie Sakura in die Arme. Dass sich das für eine Hyuuga eigentlich nicht gehörte, war ihr klar, aber sie konnte einfach nicht anders. Zu lange schon trägt sie die Last mit sich. Und das Gefühl, mit jemandem frei sprechen zu können, war so wunderbar befreiend, dass sie alle Sitten über Bord warf und einfach das tat, wonach es sie sehnte. "Hey, ist ja gut.." beruhigte Sakura sie und hörte dabei nicht auf, ihr sanft über den Rücken zu streichen. "Du kennst doch Naruto.... dich trifft dabei keine Schuld! Naruto ist ein Hitzkopf, du hättest ihm sonst was erzählen können, das hätte ihn niemals davon abgehalten weiter zu machen." Sakuras Worte waren als Aufmunterung gedacht, doch für Hinata waren sie eher wie Salz in einer frischen Wunde. Sie fing wieder heftiger an zu schluchzen "Du... du hättest ihn davon abgehalten, auf dich hätte er gehört...." Hinata zögerte einen Moment, während Sakura sich bildlich vorstellte, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie ihn beim trainieren erwischt hätte. "... weil er dich liebt" brachte Hinata todtraurig ihren Satz zu Ende. Endlich war es raus, die ganze Last, all die Qualen die sie schon so lange mit sich herum schleppte. Endlich hatte sie ihren Mut zusammen gerafft und hatte ihr erzählt, was sie am meisten schmerzte, die Gewissheit das Naruto nicht sie liebte, sondern ihre inzwischen beste Freundin Sakura. ---------------------------------------------------------------------------------- Ich muss mich hier noch bei meinem Betaleser Havoc1990 bedanken, Er ist mein 3. Auge und nimmt mir sehr viel arbeit durchs Korrekturlesen ab. DAAANKE dafür !!!!!!!!! P.s.: Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und wenn, bitte lasst mir nen Kommi da ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)