Digimon Armor von Toyo-kun ================================================================================ Kapitel 3: Hiroshis Geschichte ------------------------------ „Sag mal, wo wir doch hier so zusammensitzen und uns anschweigen, könnten wir doch lieber ein wenig reden. Uns unterhalten zum Beispiel, was sagst du?“, fragte Tsubaki und nippte an dem Tee, den ihr Candlemon vor wenigen Sekunden gebracht hatte. Hiroshi sagte nichts, sondern starrte nur aus dem Fenster in die Dämmerung. Der Sonnenuntergang der Digiwelt, war dem auf der Erde sehr ähnlich. Der Trubel auf den Straßen versiegte wie eine Pfütze in der Wüste. Candlemon setzte sich zwischen den Beiden und nahm einen Schluck von der dampfenden, weißen und zähflüssigen Substanz in seinem Becher. Das Mädchen vermutete, dass es flüssiger Kerzenwachs war. Warmcity, wie Hiroshi die Stadt genannt hatte, verdiente ihren Namen. Auch jetzt wo die Nacht nahte, sank die Temperatur nur leicht ab. Angemon würden sie morgen besuchen, kurz bevor sie aufbrechen würden. Hiroshi hatte nach einem kurzen Streit aufgegeben und zugestimmt Tsubaki mitzunehmen. Auch das Kerzendigimon würde dabei sein. „Aniki, Nee-san redet mit dir… antwortete ihr doch wenigstens“, meinte Candlemon und sah leicht besorgt zu ihm rüber. Das Mädchen war einverstanden mit dem Nee-san, denn offenbar hatte das Digimon Probleme damit sich Menschennamen zu merken. Wieder sagte er nichts. Tsubaki war es leid. Sollte er doch ruhig weiter da sitzen und sie beide ignorieren, ihr war das langsam egal. Ihren alten Hiroshi würde sicher nie mehr wieder sehen. Beleidigt trank sie den Becher aus und wollte gerade aufstehen, da hielt sie inne, als Hiroshi endlich zu sprechen anfing. „Auch ich hatte mich damals in diesem Wald verlaufen. Doch mich erwartete damals eine Frau namens Angewomon. Sie erzählte mir von dieser Welt und welche Probleme es hier gab und dass ich helfen sollte. Ich hielt sie für eine Irre und wollte einfach nur nach Hause. Sie versprach mir mich nach Hause zu schicken, wenn ich dieser Welt hier helfen würde sich zu reinigen. Da ich unbedingt weg wollte, ging ich darauf ein und sie überreichte mir den DDNA-Scanner. Sie und ihre Schwestern trainierten mich und brachten mir bei zu digitieren. Flamedramon würde meine inneren Charakterstärken widerspiegeln, sagten sie. Und tatsächlich bemerkte ich meine Veränderung. Ich sah alles mit anderen Augen. Gewalt war für mich nicht mehr sinnlos. Ich erkannte, dass es sich manchmal einfach nicht vermeiden ließ zu kämpfen. Ich übte den Umgang mit Flamedramons Kräften und sehr schnell erkannte ich, welche Zerstörungskraft in mir steckte. Wie lange ich meine Stärke trainierte weiß ich nicht. Zeit verläuft in der Digiwelt gänzlich anders. Drei Tage hier, sind wie ein Tag in unserer Welt. Außerdem haben wir Menschen einen anderen Stoffwechsel in dieser Welt. Er verläuft wesendlich langsamer, so dass wir um einiges länger ohne Essen und Trinken auskommen können. Deshalb kann ich es nicht genau sagen, doch klar ist, dass ich geblendet war von meiner Kraft. Ich führte die Aufträge aus, egal wie brutal…“ Die Explosion riss das Holzgebäude geradezu auseinander. Die Flammen zündeten alles an. In Panik geratene Digimon huschten, krochen und rannten die Wege entlang, während die vier Eindringlinge mehr und mehr Häuser abrissen. Ein roboterähnliches Insektendigimon flog mit seinen kleinen Raketen auf dem Rücken durch die Luft und versuchte zu flüchten. Doch dem brennenden Holzstück, welches durch die Luft flog, konnte es nicht mehr ausweichen und riss es in den Tod. Jene, die nicht fliegen konnten versuchten ihre Flucht zu Fuß. Doch Lichtstrahlen schossen ihnen nach und ließen sie bei Kontakt große Schmerzen erleiden und stürzen. Dann spürten einige die Waffen, die ihre Körper durchbohrten. Das Massaker dauerte nicht lange, doch war umso brutaler. „Mögen diese Armen Seelen wiedergeboren werden, als friedfertige Digimon, ohne den Virus“, sagte eine junge Frau mit Flügeln und Maske, welche mitten in den Trümmern kniete und ein Gebet sprach. Die zwei männlichen Engeldigimon standen daneben und hatten ihre Hände zum Gebet gefaltet. „Was ist mit dir Flamedramon?“, fragte das Engeldigimon, welches nur zwei Flügel hatte und wandte den Kopf nach links. Das angesprochene Digimon antwortete nicht, hatte aber soeben einige Trümmer bei Seite geschafft und ein schwer verwundetes Agumon freigelegt. Dieses Agumon hatte seltsame Streifen auf dem Rücken und war etwas größer als normale Artgenossen. „Es ist infiziert, tu deine Pflicht Gefährte“, sagte die Frau, stand auf und sah zu dem Drachendigimon. „Ihr feigen Schweine… ihr glaubt wohl, dass ihr euch alles erlauben könnt, nicht wahr?“, sagte das Agumon und hustete Blut. Flamedramon tat nichts, obwohl es die Krallen schon erhoben hatte hielt es inne sah mit geweiteten Augen auf das hilflose Wesen hinunter. Wie konnte er nur daran denken es einfach umzubringen? „Wie könnt ihr euch das Recht erdenken, über andere richten und urteilen zu dürfen? Denkt doch mal nach, sind wir nicht alle gleich? Sind wir nicht alle Digimon?“, fragte das gelbe Dinodigimon und sah zu den drei Engeln hinüber. Angemon, welches das dritte Engeldigimon war, hob bedrohlich den Stab und sagte forsch: „Schweig dummes Kind! Wir sind rein, ihr seid verdorben! Aber hab keine Furcht vor deinem Ende, der Virus wird dich nicht im nächsten Leben wieder heimsuchen. Du wirst als reines Wesen wiedergeboren werden, darauf hast du unser Ehrenwort.“ Agumon spuckte in ihre Richtung. „Ihr seid blind! Wir sind anders, aber nicht weniger dumm und auch nicht mehr gefährlich als andere Digimon! Früher hattet ihr noch so was wie Stolz und Ehre, aber jetzt seid ihr hirnlose Killermaschinen!“ Mit wässrigen Augen sah es zu Flamedramon auf. „Sag mir, Armordigimon… woran glaubst du?“, fragte Agumon und Tränen rangen ihm übers Gesicht. „Woran glaubst du jetzt noch? Bitte sag es mir.“ Flamedramon schwieg. Der bemitleidenswerte Anblick des Digimon, welches schon fast die Schwelle des Todes hinter sich hatte, öffnete eine Flügeltür weit hinten in seinem Kopf. Langsam, erhob er dann seine Stimme: „Ich glaube, ich bin ein blinder, dummer, hirnloser Narr.“ Agumons Augen schlossen sich und es fiel schlaff zu Boden. „Warte! Stirb nicht, lass mich…“ Doch zu spät. Vor seinen Augen löste sich das Dinodigimon auf. Die Frau seufzte, dann sagte sie teilnahmslos: „Der Kleine hätte nicht so viel leiden müssen, wenn wir es schnell erledigt hätten. Aber egal, wir müssen unseren Bericht abgeben. Wieder haben wir einige Infizierte geläutert.“ Die drei Engel gingen nur wenige Schritte, dann schossen Geschosse an ihnen vorbei und ließen den Boden vor ihnen explodieren. Alle drei sprangen zurück und entgingen so jeglichen Schaden. Dann wandten sie sich um. Flamedramon ließ seinen Arm singen und in seiner linken Hand wuchsen die abgeschossenen Fingerraketen wieder nach. „Was soll das, Flamedramon?“, fragte der Zweigeflügelte Engel aufgebracht. Der Drache antwortete erst nicht, dann sah er langsam auf. In seinem Gesicht stand reiner Hass geschrieben. Erneut hob es die Arme. „Ich habe die Schnauze voll. Das war das letzte Mal, dass ich grundlos gekämpft habe. Wie oft habe ich schon unschuldige Digimon sterben gesehen. Auch wenn sie wiedergeboren werden, hat niemand das Recht über das Leben eines anderen zu bestimmen“, sagte er und seine Stimme zitterte leicht dabei, obwohl sein Körper steif wie ein Brett war. Die Frau kicherte und Angemon sagte missmutig: „Du hast dir diese dummen Flausen in den Kopf setzen lassen, wie? Komm wieder runter, diese Zweifel dürfen deine Mission und vor allem deinen Rang nicht gefährden. Deine Aufgabe ist es…“ Doch Flamedramon fiel ihm ins Wort indem er schrie: „Ich scheiß auf meinen ach so hohen Rang und auf die Missionen! Ich werde von nun an nicht mehr eure Lynchjustiz ausüben, denn nichts anderes tut ihr! Ihr nennt euch Engel? Lächerlich! Nie wieder tue ich etwas für euch Virus Busters und jetzt verschwindet! Feuerrakete!“ Tsubaki schien geschockt und auch Candlemon sah betroffen zu Boden. Hiroshi schwieg kurz, dann sprach er weiter: „Den Kampf konnte ich nicht gewinnen. Es stand drei gegen einen. Noch dazu war ich damals nicht so stark wie heute. Und gegen Angemon, Piddomon und D´Arcmon kommen sogar nur wenige Perfectdigimon an. Ich denke Okuwamon hatte bloß Glück. Noch dazu war es ja schon vorher sehr geschwächt. Oder Angemon hat nachgelassen. Jedenfalls, konnte ich verletzt und angeschlagen flüchten und gelangte nach einige Zeit durch die Steppe in dieses Dorf. Natürlich empfing man mich nicht gerade mit dem roten Teppich. Agunimon musste sie alle die sich nicht beherrschten konnten regelrecht zurück halten, damit sie mich nicht angriffen.“ „Warum hast du sie aufgehalten? Wäre es nicht fair und gerecht, wenn sie mich einfach nieder machen würden?“, fragte Hiroshi, welcher vor Agunimon im Staub saß, sich den rechten Arm hielt und nur noch mit einem Augen sehen konnte, dass das andere von einem Stoßtreffer angeschlagen und geschlossen war. Das Feuerdigimon ging vor ihm in die Hocke und der Junge sah leicht zu ihm auf. „Was würde es bringen? Würde es die Opfer zurückbringen? Nein. Wenn ich es zugelassen hätte, wäre ich kaum besser wie…“ „Ich…“, beendete der Junge den Satz und sah bestürzt zu Boden. „Das hast du jetzt gesagt, ich meinte zwar die Virus Buster, doch leider muss ich dir zustimmen“, sagte Agunimon und sah sein Gegenüber weiterhin an. „Wieso bist du hier, vor allem wieso sind diese Wunden schon so alt?“ Hiroshi holte kurz Luft, ehe er anfing: „Ich habe die Schnauze voll von den Engeln. Bei unserem letzten Auftritt hat mir ein kleines Digimon endlich die Meinung gegeigt und musste dabei sterben. So was will ich nie wieder mit ansehen. Ich bin vor ihnen in einem Kampf geflohen und irre nun seid zwei Tagen umher. Ich bin also total ungefährlich für dich und deine Leute. Und mir ist auch egal, was mit mir passiert.“ „Das sollte es aber nicht“, sagte Agunimon, stand auf und zu Hiroshis größten erstaunen, hielt er ihm seine hilfreich ausgestreckte Hand hin. Der Junge zögerte und sah zu seinem Gesprächspartner auf, der nickte und ihn anlächelte. „Warum?“, fragte er und machte noch keine Anstalten die Hand anzunehmen. „Weil du, im Gegensatz zu deinen ehemaligen Gefährten, ein gutes Herz hast. Und du brauchst dich nicht zu schämen. Du bist noch jung, doch in dem Moment, an dem du dein Herz hast reden lassen, hast du wahre Größe und Reife bewiesen. Deshalb, erlaube mir bitte, dich bei uns aufzunehmen und dich zu trainieren. Was meint ihr?“, fragte Agunimon und wandte den Kopf zum Eingang. Einige wenige Digimon waren stehen geblieben und hatten offenbar alles mit angehört. Ein großer, gelber Dino mit braunem Kopf und Hörner, ein Mannsgroßer Typ, dessen ganzer Körper in Flammen stand und ein kleines Digimon, welches wie eine Kerze aussah. „Ich glaube ihm“, sagte der Dino knapp. „Rein mit ihm, gleich morgen wird er richtig ins Schwitzen gebracht“, sagte er brennende Mann und ließ seine Fingerknöchel knacken. „Ich finde ihn nett und er sieht echt cool und stark aus“, rief das Kerzendigimon und hüpfte begeistert auf und ab. Dann meldete sich Agunimon wieder lächelnd zu Wort: „Siehst du? Nicht nur ich habe dir längst vergeben. Komm mit mir rein und ruh dich aus, Freund.“ Vielleicht war es das letzte Wort, vielleicht die Nettigkeit all dieser unbekannten Leute, vielleicht auch beides, doch Hiroshi vernebelten Tränen der Rührung den Blick und er nahm Agunimons Hand leicht in seine eigene. „Danke, echt lieb von dir“, sagte Tsubaki lächelnd und pustete leicht in den Tee, den Candlemon ihr nachgeschüttete hatte. Das Digimon machte scherzhaft eine Verbeugung wie ein Butler und stellte die Kanne wieder weg, da Hiroshi keine Anstalten machte ebenfalls Tee trinken zu wollen. Dafür verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich etwas mehr zurück. „So bist du also hier hergekommen und hast weiter trainiert?“, fragte sie noch mal nach und langsam wurde klar, wieso Hiroshi sich so verändert hatte. Sie hatte noch nie jemanden sterben sehen, erst kein Kind, auch wenn es ein Digimon gewesen war. Noch dazu erschien auch ihr die Vorgehensweise der Engel sehr drastisch und sogar leicht unüberlegt. „Genau so ist es. Greymon unterrichtete mich im Krafttraining und vererbte mir seine „Megaflamme“ als Uploadattacke. Meramon brachte mir den Defensivkampf und Abwehrtechniken, sowie meine Uploadattacke „Brennende Faust“ bei. Und Agunimon lehrte mich taktische Vorgehensweisen und seine Attacke „Salamandakick“. Da Flamedramon ein Feuertyp ist, konnte ich die Techniken recht leicht lernen. Während des Trainings wurden weitere Kräfte in mir freigesetzt. Insgesamt erlernte ich in den folgenden Wochen zwei weitere Digitationsformen: Raidramon und Gargoylemon.“ „Du kannst zu mehreren Digimon werden?“, fragte Tsubaki sofort und schien total verblüfft. Hiroshi störte Unterbrechung offenbar nicht. „Ja, kann ich. Allerdings kann ich mit ihnen keine Uploadattacken einsetzen, da ich noch keine mit ihnen gelernt habe. Aber trotzdem lernte ich auch mit diesen Formen das Kämpfen. Doch dann, kam jener Tag…“ „Geht es dir wieder gut?“, fragte Hiroshi und sah zu Greymon auf, welcher Anstalt machte die Stadt zu verlassen. „Ja, alles gut. Ich fühle mich schon viel besser. War wohl nur eine Erkältung. Allerdings wird unser Training heute ausfallen müssen. Wir sehen uns heute Abend, macht’s gut“, sagte es und winkte dem Jungen kurz zu, ehe es durch das Tor schritt. „Bis dann!“, rief ihm der Junge nach, winkte ebenfalls und ging weiter die Straße entlang. Die Einwohner hatten sich mit seiner Anwesenheit abgefunden und da ihnen des Öfteren half, war sein Ansehen bei vielen sehr hoch gestiegen. Vor allem die Dino- und Drachendigimon mochten ihn sehr gerne. „Hey Hiroshi, kannst du bitte kurz kommen?“, rief ihm ein leicht zappeliges DemiMeramon zu und der Junge rannte sofort zu ihm. „Was ist los?“, fragte er sofort und das kleine Digimon deutete nach oben. Über ihnen, hatte sich ein Ballon in einer Baumkrone verfangen. Dann sagte das Digimonkind verlegen: „Das da ist meine und ich hätte ihn gerne wieder, wüsstest du einen Weg?“ Hiroshi grinste und nahm seinen DDNA-Scanner in die Hand. „Klar doch Sekunde“, sagte er und hielt das Gerät an den Ring aus Daten um seine freie Hand. „DigiDNA-Code scannen, Upload! Hiroshi, Armordigitation zu Gargoylemon!“ Der Junge leuchtete kurz auf, war von den Flügeln verdeckt und als er sie aufspannte hatte er sich bereits in das Digimon verwandelt. Nur mit zwei Flügelschlägen war er bereits hoch genug, griff die Schnurr des Ballons und als er gelandet war, nahm DemiMeramon ihn lachend entgegen. „Vielen Dank“, sagte es fröhlich. „Kein Problem, pass nur besser auf, ja?“, meinte Gargoylemon mit seiner leicht verzerrten Stimme scherzhaft tadelnd und das kleine Digimon machte sich kichernd davon. Das Fantasiedigimon sah ihm kurz nach, dann wollte es davon fliegen, als eine panische Stimme sich näherte. Es war Candlemon, welches auf ihn zuhüpfte und schrie: „Aniki! Aniki! Vor der Stadt sind die drei Engeldigimon aufgetaucht und greifen Greymon an!“ Gargoylemon wandte sich sofort um. „Nein! Nicht schon wieder!“, rief er, spannte die Flügel aus und flog so schnell er konnte los. Als er die Mauern überflog konnte er bereits die Explosion der Megaflamme hören und sah das Licht der Flammen. Unter ihm rannten Agunimon und Meramon wie von der Tarantel gestochen in dieselbe Richtung. Doch als Gargoylemon in der Nähe des Kraters landete verschlug es ihm die Sprache. Greymon lag am Boden, mehr noch. D´Arcmon sah auf seiner Schnauze und zog ihren Speer aus seinem Kopf. Langsam, wie in Zeitlupe löste sich das Dinodigimon auf und seine Überreste flogen im Wind davon. Der Staub der Attacke hatte sich noch nicht ganz gelegt, weshalb die Engel ihn wohl noch nicht bemerkt hatten. „Mission erfüllt. Der verdacht auf eine Ansteckung war zwar nicht gänzlich bewiesen, aber sicher ist sicher“, meinte Piddomon altklug und Angemon nickte. „Mission erfüllt.“ Dieser Satz durchzuckte Gargoylemons Kopf mehrmals und bei jedem mal koch die Wut nur noch mehr in ihm hoch. Er stieß einen gellenden Schrei aus und stürmte sich auf die drei Engel. Mit einem Arm hob er aus und stieß zu. Da er in D´Arcmons Rücken stand, hatte sie den Angriff nicht kommen sehen und es schleuderte sie mehrere Meter weg. Bei dem Aufschlag überschlug sie sich mehrmals und wirbelte nur noch mehr Staub auf. Angemon und Piddomon wichen zurück mit erhobenen Stäben. „Wer bist du denn?“, fragte Piddomon wütend. Doch anstatt ihnen zu antworten digitierte der Angreifer in deine Menschenform zurück und sah sie zornig an. „Du?“, fragte Angemon und D´Arcmon stand langsam wieder auf. „Was war das für eine Digitation…“ Doch Hiroshi, den Tränen die Wange runter liefen fiel ihm ins Wort: „Halt das Maul! Ihr habt es schon wieder getan! Greymon hat nichts falsch gemacht, es war nur erkältet, ihr Schweine! Mir reicht es nun endgültig!“ Wieder hob er den DDNA-Scanner und hielt ihn an seinen Datenring. „DigiDNA-Code scannen, Upload! Hiroshi, Armordigitation zu Raidramon!“ Die Verwandlung, die durch blaue Blitze zu einer leichten Lichtshow wurde, wirbelte wieder eine Menge Staub auf. Als sich dieser lichtete war Hiroshi verschwunden. Die drei Engel sahen sich um. „Wo ist er? Seid wann kann er zu was anderem als Flamedramon werden?“, fragte Piddomon und sah wandte den Kopf wieder und wieder hin und her. „Blauer Donner!“, rief eine Stimme und Piddomon schrie auf vor Schmerzen. Ein Stormschlag hatte ihn von hinten erwischt und ließ ihn in die Knie gehen. Als sich Angemon umdrehte hatte er bereits das Gewicht eines schwarzen Digimon auf sich lasten und fiel auf den Rücken. Der Angreifer drückte ihn mit seinem Körpergewicht zu Boden biss dem Engel in die Schulter. Als ob das nicht schmerzhaft genug wäre zuckten auch durch die Zähne des Angreifers starke Stromstöße. Angemon schrie auf vor Schmerzen und versuchte das Untier von sich zu stemmen, doch er schaffte es nicht. D´Arcmon griff erneut mit ihrem Speer an, endlich löste sich das schwarze Digimon von seinem Opfer, sprang und als D´Arcmon ihre Richtung ändern wollte, hatte der Angreifer bereits sein Maul geöffnet und schoss einen Strahl aus Blitzen ab, wobei er rief: „Blitzklinge!“ Das Engeldigimon entging dem Angriff nur knapp. Die anderen zwei Engel standen nun ebenfalls wieder und das schwarze, vierbeinige Digimon landete etwas von ihnen entfernt im Sand. Er knurrte sie an. „Nett. Hiroshi, ist das ebenfalls eine neue Digitation von dir? Beeindruckend. Eigentlich wollten wir dich in Ruhe lassen, aber wir haben nun genaue Befehle, was dich angeht“, sagte Angemon und deutete mit seinem Stab auf das Drachendigimon, welches verwirrt aussah. „Hiroshi, hiermit entziehen wir die sämtliche Rechte in dieser Welt zu bleiben. Du wirst uns deinen DDNA-Scanner aushändigen und ohne Umwege in die reale Welt zurück geschickt. Das Urteil wird jetzt vollstreckt und von unserem Herren Seraphimon!“ Der Himmel schien sich von der einen, auf die andere Sekunde strahlend Weiß zu färben und blendete Raidramon gänzlich. Nur einen unscharfen Umriss konnte er erkennen. Als nächstes durchzuckte ein starker Schmerz seinen Körper. Einen stärkeren Schmerz hatte er nie zuvor verspürt. Er glaubte es würde ihn zerreißen. Noch während er zu Boden sank merkte er, wie er zurück digitierte. Unfähig sich zu rühren blieb er liegen. Er sah noch verschwommen wie der Himmel wieder blau wurde und Angemon sich das Gerät nahm, welches neben dem Jungen zu Boden gesunken war. „Leb wohl Hiroshi, aus dir hätte wirklich etwas werden können“, sagte Angemon, wandte ihm den Rücken zu und alles wurde schwarz. Das Letzte, was Hiroshi noch raus brachte war ein leicht ersticktes: „Dreckskerle… eines Tages… werde ich…“ „Und dann bin ich zuhause aufgewacht. Ich weiß auch gar nicht, wieso ich wieder hier bin. Aber ich habe das nie vergessen und ich kann ihnen niemals vergeben“, sagte der Junge und am Ton erkannte man, dass er nicht weiter reden wollte und würde. Candlemon war eingeschlafen. Es war bereits finster. Tsubaki konnte nicht anders, als Mitleid mit ihm zu haben. Sie verstand zwar was ihm vorgehen musste, doch seinen neuen Charakter konnte sie deswegen trotzdem nicht gutheißen. „Hast du dich in der ganzen zeit, als du hier der einzige Mensch warst nicht etwas einsam gefühlt?“, fragte sie und stand auf. Er sagte erst nichts, dann meinte er mit müder Stimme: „Ich hatte meine Freunde. Aber… ein bisschen schon, ja. Ich habe vieles vermisst.“ „Mich auch?“, fragte sie und flüsterte die Frage fast. Doch mehr als ein Schnarchen bekam sie nicht mehr zu hören. Das Mädchen seufzte. Da war er erst putzmunter und nun schlief er an einer für sie doch so wichtigen Stelle. Aber morgen war ja auch noch ein Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)