Digimon Armor von Toyo-kun ================================================================================ Kapitel 8: Showdown in Minetown ------------------------------- „Vor einigen Jahren streifte ich zusammen mit meinem Freund MetalTyrannomon durch die Digiwelt. Wir hatten eine Vision. Freiheit für jene, die keine haben. Er als Ultralevel hatte keine großen Probleme sich den Feinden gegenüber Respekt zu verschaffen. Oft war der Kampf bei klugen Gegnern schon vorbei, bevor er überhaupt beginnen konnte. Lange Zeit war alles gut. Doch dann kam jener Tag. Er geriet in unzähmbare Wut und zerstörte alles in seinem Umfeld. Obwohl ich schwächer war kämpfte ich gegen meinen besten Freund und lockte ihn in die Lava hinunter. Der Hohlraum hatte bis vor weniger Zeit eigentlich nur einen Eingang. Jedenfalls lockte ich ihn tiefer hinein. Bis zu einem unterirdischen See, eine heiße Quelle. So heiß, dass das Wasser kochte. Wasser ist seine Schwäche, es stört seine Schaltkreise. Als ich es mit letzten Kräften schaffte ließ ich den Eingang einstürzen und sperrte ihn weg. Doch ich wusste, es würde nicht ewig halten, denn sobald irgendetwas seine Ruhe stören würde, müsste er wieder aufwachen. Also habe ich immer darauf aufgepasst, dass nichts passiert. Bis dann dieser Tunnel plötzlich da war. Ich verjagte die Eindringlinge und verhinderte den Einriss des Tunnels, aus Angst, dass es MetalTyrannomon aufwecken könnte wenn es scheppert und die Erde bebt. Doch irgendetwas muss gestern passiert sein. Als ich heute nachsehen wollte, hörte ich das mir so vertraute Brummen. Sofort versperrte ich meinen Durchgang und ging durch diesen hinaus um ihn ebenfalls einstürzen zu lassen. Doch wer weiß wie lange es hält“, erzählte GeoGreymon und wandte danach den Kopf mit besorgte Mine zum Schutthaufen. Es hatte schnell gesprochen aber jeder hatte es verstanden. „Wieso sollten wir dir glauben?“, fragte Monochromon. „Wer sagt usn denn, dass du dir das ganze nicht…“ Doch als wollte jemand oder etwas diese Frage noch vor dessen Stellung beantworten, ertönte ein düsteres Brummen von der anderen Seite des eingestürzten Eingangs. Drimogemon schlucke und sagte dann leise: „Monochromon, wir evakuieren lieber die Stadt. Hiroshi?“ Flamedramon nickte und hob den Daumen. „Überlass das mir“, sagte er und die anderen außer Nefertimon und GeoGreymon gingen. „Ich frage mich gerade wie er wieder auferstehen konnte“, murmelte GeoGreymon. „Zumal er letztlich doch noch von Wasser fast gänzlich umgeben war.“ Flamedramon entgleisten nach kurzer Zeit die Gesichtszüge. „Was ist los?“, fragte Nefertimon und auch das Dinodigimon wandte sich ihm zu. „W-Was ist wenn… wenn alle Quellen miteinander verbunden sind? Ich habe doch gestern Abend eine Quelle unter Starkstrom gesetzt. Was wenn es bis zu MetalTyrannomon durchgekommen wäre und seinem Herz befohlen hat wieder zu schlagen?“ GeoGreymon schnappte schwer nach Luft als er das hörte und sagte fassungslos: „Du warst das also… du hast ihn wieder aufgeweckt… Auch wenn du es nicht wusstest, du hast keine Ahnung was du entfesselt hast. Er ist auf dem Ultralevel, frisch mit Strom versorgt und meiner Meinung nach mit dem X-Antikörper infiziert.“ „Was ist dieser Antikörper eigentlich?“; fragte Nefertimon und diese Frage hörte sich in jenem Moment so unnötig an, dass sie sich schämte. „Eine Seuche. Eine Art Krankheit, wie in der realen Welt die schwarze Pest. Verbreitet sich durch Körperkontakt und befällt alle Digimonarten. Einige mutieren darauf zwar zu den X-Digimon, bleiben aber seelisch dieselben und man muss keine Angst haben sich nach einer Mutation zu infizieren, das geschieht während der Mutation. Andere der mutierten Digimon werden wahnsinnig und wiederum andere sterben noch während ihrer Mutationsphase. Wie Meramon“, erklärte Flamedramon und nach dem letzten Satz verfiel er in Schweigen und sah betroffen zu Boden. Die Erde bebte kurz aber heftig. Nefertimon fiel um, während sich die anderen beiden auf den Beinen halten konnten. „Es kommt!, sagte GeoGreymon laut und wurde sehr ernst. Das Drachendigimon ging in Stellung, da bröckelte die Gesteinbarrikade auch schon in sich zusammen. Rotglühende Augen waren im Rauch zu erkennen und schwere Schritte nährten sich. Das bedrohliche Brummen wurde lauter. Nach drei Schritten war der Feind gut zu erkennen. Doch dem Dinodigimonstand das Entsetzen auf dem Gesicht geschrieben. „Was ist… wieso hat er sich so verwandelt? Ist er Mutiert?“, fragte er und trat unwillkürlich zwei Schritte zurück. „Ja, leider. Es ist sicher um einiges gewachsen und sein gesamtes Äußeres wirkt bedrohlicher als normal, was?“, fragte Flamedramon und sah das Kopfnicken des anderen aus den Augenwinkeln. MetalTyrannomon schnüffelte. Als er die drei erspäht hatte wandte er sich ihnen zu. Dann riss er das Maul auf und stieß einen Schrei aus: „Zerstören!“ Seine rechte Metallklaue schnellte nach hinten um zuzuschlagen. Während GeoGreymon und Nefertimon wegrannten, blieb Flamedramon stehen. Alles was er tat war stehen zubleiben, nur seine Standposition änderte er etwas. „Sei nicht dumm! Diesen Schlag überlebst du nicht Kleiner!“, rief das Dinodigimon und sah fassungslos zurück. „Du musst da!“, schrie Nefertimon, doch zu spät. Die Kralle schnellte nach unten und traf. Flamedramon hatte das Gefühl zerdrückt zu werden. Mit aller Kraft hinderte er den Gegner ihn zu zerdrücken und sank dabei mit den Armen ein. GeoGreymons Maul stand offen. Dann witterte er seine Chance und griff an. „Megabrenner!“, schrie er und schoss aus seinem Maul einen Strahl gebündelten Feuers ab. Er traf den Gegner genau im Gesicht, doch bis auf ein überraschtes Aufkeuchen und einem Kopfzucken erreichte er nicht viel. Langsam hob Flamedramon die Klaue an und befreite seine Beine aus der Erde. „M-Mir geht’s gut! Oh ja und wie, ich bin fast topfit, passt gut auf!“, rief er und stieß die Kralle hoch. MetalTyrannomon schien verwirrt über die Kraft des Kleinen. Dieser stand nun breitbeinig, leicht gehockt und hatte die Arme leicht zum Körper angewinkelt. Flammen züngelten sich um seinen Körper und wuchsen langsam an zu einer wahren Feuerwand, die ihn umgab. „Feuerschweif!“, rief Flamedramon und sprang. Er war schnell, sehr schnell. Zu schnell für das massige Riesendigimon. Fast im vorbeifliegen versetzt er dem Gesicht seinen Gegners einen kraftvollen Tritt. Zwar warf er diesen nicht um, doch es sorgte für kurze Verwunderung. Tsubaki fühlte sich nutzlos, während sie ihre Kreise in der Luft zog. Dann entschloss sie sich zum Angriff. Doch eine Stimme ließ sie nicht anfangen: „Hey Nefertimon, kannst du mich mal zurückschleudern? Benutzt deine komischen Grabstein und schieß einen auf mich, der Schwung sollte ausreichen!“, rief das Drachendigimon, welches immer noch im Flammen stand und langsam in den Fall überging. Sie nickte, flog hinter ihm und schoss. Der Stein explodierte genau in dem Moment als sich Flamedramon abstieß und so bekam er sogar noch mehr Schwung. Doch nun wanderten die Flammen um seinen Körper in seine rechte Kralle und konzentrierten sich dort zu einem Ball. „Schluck das! Flammenschweif Faust mit Rosettasteinschwung!“, rief Flamedramon und stieß seine Faust in den Rücken des Gegners. Er konnte förmlich spüren wie der Metallpanzer nachgab, schmolz oder was auch immer. MetalTyrannomon schrie auf. Sofort begann es seinen ganzen Körper zu schütteln und so rutschte das Drachendigimon Stück für Stück runter. Schließlich verlor er dann Halt und fiel. Das wäre nicht schlimm gewesen, den Fall hätte er wegstecken können, doch das Sausen, das er hörte, machte ihn klar was gleich passieren würde. Schon wurde er von der linken Klaue des Gegners im Flug erwischt und in das nächst beste Haus geschleudert, welches sofort zusammenbrach. „Hiroshi!“, schrie Nefertimon und wäre zu gerne zu ihm geflogen, doch MetalTyrannomon hatte sie entdeckt. Langsam hob es die linke Klaue an und spreizte die Metallfinger. In der Handfläche begann die blaue Linse zu leuchten und zu summen. Dann schoss der Laser auf sie zu. Obwohl sie nicht einmal drei Sekunden hatte gelang ihr ein meisterhaftes Ausweichmanöver. „Nefertimon, die Beine! Konzentrieren wir uns auf sein rechtes Bein, damit wir ihn zu Fall bringen!“, rief GeoGreymon und rannte los. Das heilige Tierdigimon ging in den Sturzflug. „Megabrenner!“ „Fluch der Königin!“ Die beiden Attacken trafen fast zeitgleich und punktgenau an derselben Stelle. MetalTyrannomons Bein zuckte kurz und es sah kurz so aus als würde es stürzen, doch es konnte dies verhindern, indem es mit dem anderen Bein fest auftrat. Dann sah es zornig nach unten zu GeoGreymon. „Ihr stört mich!“, schrie das Metaldigimon und verpasste dem Dinodigimon vor ihm einen so starken Schwinger, dass dieses einige Meter weggeschleudert wurde und über den Boden rollte. Dann sah der Feind wieder auf und sah Nefertimon noch immer in der Luft fliegen. „Weg mit dir, Nuklear Laser!“, schrie es und aus seiner Kralle schoss wieder der Strahl. Diesmal traf er. Tsubaki digitierte nach dem Treffer sofort zurück. So heftig war der Angriff gewesen. Ihr wurde buchstäblich schwarz vor Augen und sie fühlte wie die Luft an ihr vorbeisauste. Dann wurde sie aufgefangen und auf Händen getragen. Sie sah benommen zur Seite. Flamedramon hatte sie aufgefangen in dem er gesprungen war. Nach der Landung lehnte er sie an eine Hauswand. Sein Gesicht war emotionslos und er sah mitgenommen aus. Er blutete am Kopf und viele Kratzer, wovon auch einige blutig waren, konnte man an seinem Körper zerstreut sehen. Dann richtete er sich auf und wandte sich seinem Gegner zu. „Du wieder? Glaubst du ihm ernst mich besiegen zu können?“, fragte MetalTyrannomon und klang dabei spöttisch und provozierend. Flamedramon beugte sich leicht gehockt vor und hielt sich den rechten Arm, dessen Klauenhand offen war und nun zum Boden zeigte. Dann sagte er leise: „Nein das glaube ich nicht. Ich weiß es!“ Den letzten Satz schrie er, als sich Flammen aus seinem Körper in seiner Krallenhand sammelten und eine Art Kugel aus Feuerenergie bildeten. „Meine Lehrer haben mir mal gezeigt wie ich meine Attacken kombinieren kann. Wenn ich zum Beispiel die Feuerenergie meines Feuerschweifs in die brennende Faust lege, wird sie mehr als dreimal so stark Aber wenn ich wiederum diese Mischattacke noch mal in einer andere lege, wird es sechsmal so heftig, jetzt mach dich frisch!“, schrie er und rannte los. MetalTyrannomon holte aus und schlug auf den Boden. Doch das Drachendigimon sprang, nutzte die Metalkrallen noch mal zum Schwung holen und sprang wieder so hoch, dass er auf Brusthöhe zum Gegner war. Mit der brennenden Kralle zeigte er auf den Gegner. „Hier, nimm das! Brennende Flammenschweifrakete!“ „Du willst gehen?“ Angemon wandte sich um. Gerade als er einige Schritte aus Warmcity getan hatte, wurde ihm diese Frage zugerufen. „Ja, das werde ich. Ich habe hier nichts zu suchen. Auch wenn es unhöflich ist, einfach zu gehen. Aber da du ja jetzt hier bist, hab Dank für die Übernachtungsmöglichkeit.“ Agunimon, welcher mit verschränkten Armen im Tor stand, musterte das Engeldigimon genau. Dieses sah ihn gewohnt emotionslos an. „Gibt es noch was?“, fragte Angemon. Agunimon überlegte kurz, dann fragte er: „Warum hast du Hiroshi seinen DDNA-Scanner gegeben. Auch wenn dein Leben in Gefahr war, nach allem was geschehen ist damals, hast du verdächtig schnell nachgegeben.“ Angemon antwortete erst nicht, dann schlich langsam ein Lächeln über sein Gesicht. „Ich hatte dafür meinen persönlichen Grund. Das sollte nicht deine Sorge sein, Agunimon. Sorge lieber dafür, dass es so bleibt wie es ist.“ Der andere hob beide Brauen. Dann rief er: „Du hast deine Meinung geändert, stimmt doch oder?“ Das Engeldigimon wandte sich ab und ging weiter. „Sagen wir einfach, dass auch ältere Digimon dazulernen. Aber du solltest hoffen, dass wir uns erstmal nicht wieder sehen“, sagte er und flog in den Himmel rauf. Die Explosion war gewaltig. Tsubaki, die immer noch gegen ihre Ohnmacht ankämpfte, wurde von der Druckwelle an die Steinwand gedrückt. Doch seltsame Weise rüttelte sie das wach. Nachdem die Druckwelle verebbt war, richtete sie sich auf. Kaum dass sie einen recht sicheren Stand hatte, krachte vor ihr etwas in den Boden. Sie trat näher und als der Staub sich verzogen hatte, sah sie Hiroshi auf dem Boden liegen. Sein gesamter Körper zuckte, seine Augen waren geschlossen, dafür stand sein Mund weit auf. Die Kopfwunde und die Kratzer zeigten sich nun noch deutlicher ab. Noch dazu sah er aus, als wäre er durch Feuer gelaufen. Hin und wieder war seine Haut von Ruß bedeckt. „Hey Hiroshi, geht es dir gut? Sag doch was“, sagte sie und schüttelte ihn leicht. Er reagierte allerdings nicht. Sie sah auf. Der Tunneleingang war weiter offen als früher. Die Explosion hatte die Wände noch mehr eingerissen. MetalTyrannmon war verschwunden. Vermutlich war es zurück geschleudert worden. Hiroshi hatte es allerdings auch erwischt. „Es ist noch nicht vorbei.“ Tsubakis ah auf. GeoGreymon stand hinter ihr. Es sah angeschlagen aus und hielt ein Auge zugekniffen. „Aber Hut ab, dieser Junge hat echt Kraft. Nur muss er damit besser umgehen lernen“, sagte das Digimon und sah auf den Jungen hinab. Das Mädchen stand auf, sah zu dem Dinodigimon auf und sagte: „Also machen wir zwei erstmal ohne ihn weiter.“ GeoGreymon nickte und wandte sich um zum gehen. Tsubaki hatte gerade mal einen Schritt getan, da wurde sie am Fußgelenk gepackt und festgehalten. Sie sah leicht erschrocken hinunter. Hiroshi hatte sie gepackt. „D-D-Das ist z-zu g-gefährlich…“, stotterte er, zuckte heftig am ganzen Körper und sah sie ernst an. Sie sah ihn sehr besorgt an, dann beugte sie sich vor und löste seine Griff ohne große Probleme. „Ich weiß“, sagte sie. „Und deshalb gehen wir auch jetzt da rein und bringen es zu Ende. Komm GeoGreymon.“ Das Digimon nickte erneut und die beiden machten sich auf den Weg. „W-Wartet…“, sagte Kiroshi, doch schreien konnte er nicht. Mit trübem Blick sah er ihnen nach. „Mist, wieso musste es so schief gehen?“, dachte er sich und konnte nichts anderes tun als einfach liegen zu bleiben. Dann hörte er es. Die Schritte, welche sich näherten. Er wandte den Kopf und schon stand die Person direkt neben ihm. Ein leichtes Grinsen huschte über Hiroshis Gesicht und er sagte: „Sag bloß… d-du hast das w-während meiner Abwesenheit gelernt?“ „Irgendwie ist das unheimlich“, sagte Tsubaki und sah die Steinwand an, die sie umgab. Damit es schneller ging hatte GeoGreymon ihr erlaubt, sich auf seinen Kopf zu setzen. Das Stampfen seiner Schritte hallte von allen Seiten wieder und dröhnte schon fast in den Ohrend es Mädchens. Dann endlich erreichten sie die Lavakammer. Die Wäre war ihnen bereits am Anfang entgegen gekommen, nun spürte Tsubaki sie ganz und begann unweigerlich zu schwitzen. Sie kletterte wieder runter und sah sich um. Blubbernd floss die Lava am Rand der Felsen entlang. „Du solltest vermeiden da rein zu fallen, Mädchen. Sogar mir würde es ziemlich schlecht gehen“, sagte das Dinodigimon und ließ den Blick umherwandern. „Irgendetwas stimmt aber nicht. Wo ist MetalTyrannomon?“, fragte er und ging etwas weiter. Auch das Mädchen sah sich um. Durch das flüssige Gestein war der Raum recht gut beleuchtet. Nichts war zu sehen außer Lava und festes Steinwerk. „Seltsam…“, murmelte Tsubaki. Die beiden suchten eine ganze Weile. Ihr kam es wie mindestens zehn Minuten vor. Sogar die kleineren Nebenhöhlen nahmen sie unter die Lupe. Doch nicht die kleinste Spur war zu sehen. „Vielleicht ist es gestorben…“, murmelte das Mädchen und GeoGreymon sagte sofort scharf: „Das ist unmöglich. Selbst bei diesem Angriff konnte er unmöglich sterben. Wenn dein Freund es überleben konnte, dann er erst recht.“ Sie wollte etwas darauf antworten, doch da begann es wieder zu beben. Direkt am Tunneleingang schoss die Lava plötzlich in die Höhe und tropfte bedrohlich von der Decke runter. „Was…“, kam es verwirrt von GeoGreymon, doch als sich langsam aber sicher MetalTyrannomon aus der Lava erhob verschlug es ihm die Sprache. Dessen gesamter Körper glühte hell und das flüssige Gestein floss wie Regentropfen an ihm herunter, als er sich auf das Festland zwang. „Er wurde in die Lava geschleudert und hat es überlebt?“, schrie Tsubaki und ihr blieb die Spucke fast gänzlich weg. In der nächsten Sekunde bereute sie es, denn das Digimon nahm nun sie und GeoGreymon ins Visier. „Ihr… es ist so heiß… es fühlt sich an, als würde ich brennen… ich mag das nicht…“, brüllte es und beendete den Satz mit ein weiteren animalischen Grölen. „Es kommt!“, rief das Dinodigimon und Tsubaki reagierte schnell. „Seine Rüstung ist von der Lava aufgeweicht. Nun können wir sie zerstören! DigiDNA-Code scannen, Upload! Tsubaki, Armordigitation zu Nefertimon!“ Sie hob Flügelschlagend ab und flog auf den Gegner zu. „Rosettastein!“, rief sie und jeder Stein traf. Tatsächlich wurde die Rüstung verbogen und verformte sich. „Sehr gut, dann wollen wir mal verhindern, dass er wieder erkaltet, Megabrenner!“, schrie GeoGreymon und bedeckte MetalTyrannomons gesamten Körper mit der Attacke um die Rüstung heiß zu halten. Dieser verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Dann fingen seine Augen an zu leuchten. Nefertimon flog eine Kurve und griff von links an. „Rosettastein!, rief sie erneut und schoss. Der Feind tat erst nichts, dann hob er den linken Arm und die Steine trafen bloß die Klauen, die schon einiger Maßen abgekühlt waren. Dann holte es aus, schlug aber nur knapp daneben, da Nefertimon einen Salto flog und somit auswich. GeoGreymon rief: „Sei vorsichtig! Wenn es dich einmal richtig trifft fällst du in die Lava!“ Das wäre ihr auch ohne seinen Ruf klar gewesen. Distanz war in diesem Kampf die beste Alternative. „Hey, achte auf deinen Rücken!“, schrie ihr Kampfpartner und sie ging in den Sturzflug, keine Sekunde zu früh. So schoss der Laserstrahl daneben. Nefertimon änderte ihre Richtung wieder zum Gegner hin und feuerte erneut ihre Grabsteine. „So kommen wir auf die Dauer nicht weiter“, murmelte GeoGreymon und überlegte sich einen Ausweg. Sie waren einfach nicht stark genug, auch wenn die ihrem Gegner von Schnelligkeit und Technik her weit überlegen waren. „Donnerwolke!“ MetalTyrannomon zuckte mehrmals kurz zusammen. Eine kleine Wolke hatte sich über ihm gebildet und ließ Blitze in seinen Körper schießen. „Was…“, begannen Nefertimon und GeoGreymon synchron, doch da konnten sie schon sehen, wie ein in einem Mantel gehüllter Mann mit Hut zu ihnen gerannt kam. „Nee-san, GeoGreymon, zielt auf sein linkes Bein!“, rief dieser und sprang elegant einem Hieb von MetalTyrannomon aus. Sie stutzte bei dem Nee-san, reagierte aber sofort und alle drei konzentrierten ihre Attacken auf das linke Bein ihres Feindes. Diesmal brach der Koloss zusammen und ging in die Knie, wobei er sich leicht vorbeugte und aufkeuchte. „Jetzt bist du dran!“, rief eine bekannte Stimme und Nefertimon horchte auf. Flamedramon kam von hinten angesprungen und als er über dem Metaldigimon war, stieß er sich mit seinen Füßen ab und schoss nach unten. Flammen umgaben ihn und er schlug zu: „Flammenschweifstoß!“ Er traf genau den Hinterkopf. Das weiche Metal gab nun ganz nach. MetalTyrannomon fiel langsam vorn über. „Los GeoGreymon!“, rief das Drachendigimon und sprang aus der Schusslinie. Scheinbar war er der Ansicht, dass ihm der finale Schlag gebührte. GeoGreymon war sowohl gerührt als auch traurig. Er rannte los und stieß sein Horn gegen den Kopf seines ehemaligen Freundes. Das Metaldigimon gab keinen Mucks von sich, fiel nach hinten und blieb nach seinem krachenden Aufprall liegen. „Ich… ich kann ihn nicht umbringen…“, sagte das Dinodigimon und sah MetalTyrannomons Körper traurig an. „Das musst du auch nicht“, sagte Flamedramon und trat näher. Wie aus dem nichts erschien sein DDNA-Scanner in seiner rechten Kralle und er legte es auf die Stirn des Metaldigimon. Das folgende Schauspiel dauerte nicht lange. Das Digimon leuchtete weiß auf. Und als sich das Licht verzogen hatte, traute GeoGreymon seinen Augen nicht. Vor ihm lag, langsam wieder zu Bewusstsein kommend, MetalTyrannomon. Aber rein, befreit von dem Antikörper. „D-Das… das ist ja…“, stotterte das Dinodigimon und sah Flamedramon fragend an. Dieser lächelte und erklärte: „Dieses kleine Gerät hier kann geschwächten Digimon, die Mutiert sind oder mutieren werden, den Antikörper rauben und löschen.“ „Was ist passiert? Wo bin ich?“, fragte das total verwirrte MetalTyrannomon und stand langsam auf. Geogreymon trat vor und sagte: „Komm mit mir, alter Freund. Ich habe dir viel zu erzählen.“ „Wer bist du eigentlich?“, fragte Tsubaki den seltsamen Typ und dieser sah sie irritiert an. „Wizardmon“, antwortete er knapp. „Und wieso hast du mich Nee-san genannt?“, fragte sie skeptisch. „Weil das Candlemon ist. Er ist bloß digitiert“, antwortete Hiroshi und als wäre dies ein Stichwort gewesen digitierte der Typ mit Umhang wieder zu der kleinen Kerze zurück. Das Mädchen machte große Augen: „Also deshalb warst du weg. Du bist digitert und wolltest den Helden spielen, wie?“ „Das hat auch gut geklappt“, sagte Hiroshi und klopfte sich die Klamotten ab. „Wäre er nicht gekommen und hätte mich in die heiße Quelle geworfen, damit ich mich ein wenig erhole, hätte ich euch nicht helfen können.“ Sie alle standen nun vor der Steinmauer, die vorher der Eingang zum Lavabecken gewesen war. GeoGreymon und MetalTyrannomon wurden herzlich in der Stadt aufgenommen, was die beiden fast zu Tränen rührte. „Wir möchten euch danken“, sagte GeoGreymon und trat näher an Hiroshi an. „und dir mein Freund, will ich etwas geben. Hier, bitte nimm es an.“ In seiner ausgestreckten Kralle hielt er einen Datenstrang in der Hand. Der Junge machte große Augen. „Ist das… eine Uploadattacke?“, fragte er und nach einem Nicken des Digimon nahm er die Daten in die Hand und sein DDNA-Scanner saugte die Informationen geradezu ein. Es piepte kurz, dann ertönte eine mechanische Stimme die sagte: „Attacke erkannt. Megabrenner. Nutzbar von: Flamedramon. Attackendaten werden übertragen. Gespeichert. Attacke steht nun zur Verfügung.“ „Vielen Danke“, sagte er. GeoGreymon schüttelte nur den Kopf, dann ging es wieder. „Wir sollten uns auch langsam zum Gehen zwingen“, sagte Candlemon und hüpfte aufgeregt umher. „Agunimon wird sich freuen. Und ich will mal langsam wieder die Sonne sehen.“ Gesagt, getan. Unter jubelnden Rufen verließen Hiroshi, Tsubaki und Candlemon Minetown und mussten sich beim Anblick der Sonne einige Zeit die Hand schützend vors Gesicht halten. „Hiroshi? Ich habe eine Bitte an dich“, sagte das Mädchen plötzlich und er wandte sich ihr fragend zu. „Was denn?“ „Ich will, dass du mir das Kämpfen beibringst. Ich bin dir keine Hilfe. Nach einem Angriff liege ich schon am Boden. Ich bin nur ein Klotz am Bein. Bist du damit einverstanden?“ Hiroshi musterte sie lange und genau. Ihr war es ernst, das merkte er. Langsam nickte er und sagte: „Also gut. Aber es wird nicht einfach werden, weißt du?“ Sie nickte. Offenbar hatte sie sich mit ihrer Situation abgefunden und wollte mit ihm zusammen dieser Welt helfen. Vielleicht, so hoffte sie wohl, könnten sie so einen Weg nach Hause finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)