I love you, but can you love me? von Shane- (Partner FF / Kanon x Takuya) ================================================================================ Kapitel 2: Reconciliation - Versöhnung... ----------------------------------------- ~*~Kanon’s PoV~*~ „Weißt du, ich bin dein bester Freund und ich tue alles für dich, aber ich finde, dass drei Tage zu viel sind...“, versuchte ich Miku zu erklären, der nur vor mir auf einem Stuhl am Küchentisch saß und mich verständnislos anstarrte. „Nein sind es nicht.“, maulte der Sänger und ich verdrehte die Augen. „Ich habe keine Privatsphäre mehr, wenn du dich hier drei Tage breit machst. Wie lange willst du mir noch auf die Nerven gehen?“, jammerte ich ein wenig hilflos und trank einen Schluck von meinem Kaffee. Miku schwieg. Ich lugte von meiner Tasse zu ihm hoch und sah, dass er den Kopf gesenkt hatte und die Hände, die auf dem Tisch lagen, zu Fäusten ballte. Mein Seufzen ließ ihn dann zu mir Blicken. „Okay, noch höchstens zwei Tage.“, nuschelte ich und Mikus Gesicht hellte sich auf. Er beugte sich über den Tisch und umarmte mich fest. „Danke.“, murmelte er in mein Ohr und ich nickte langsam. Der Sänger war seit der heftigen Auseinandersetzung mit Takuya nicht mehr von meiner Seite gewichen und hatte sich unter dem Vorwand, dass er im Moment nicht allein sein konnte, bei mir einquartiert. Teruki und ich waren zu dem Schluss gekommen, die Proben bis auf weiteres ausfallen zu lassen, um noch mehr Stress zu vermeiden, bis Takuya und Miku wieder in der Lage waren zusammen einen Raum zu betreten. Jedoch hatte ich seit dem Vorfall auch nichts mehr von Takuya gehört. Erst hatte ich versucht ihn anzurufen, wobei ich immer nur ein endloses Freizeichen zu hören bekam, dann stand ich sogar einmal vor seiner Wohnung, doch keiner hatte geöffnet. Es war zum Aus-der-Haut-fahren. Miku hatte ich zumindest bei mir und er lief auch nicht Gefahr ebenfalls als verschollen zu gelten. Dieser stand jetzt auf und ging ins Bad. Ich sah ihm nach und seufzte tief. Ich hatte Angst... Angst, dass es mit An Cafe zu Ende ging, Angst, dass Miku nicht mehr singen wollte, Angst, dass Takuya nicht mehr auftauchen würde... Kurz und knapp: Ich war nervlich komplett am Ende. Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein schwarzes Haar, was noch vom Schlafen ziemlich durcheinander war. Zumindest hatte ich die Nacht ein wenig geschlafen. Die Sorge um Takuya und Mikus komisches Verhalten seit dem Streit, hatten mich so unruhig werden lassen, dass ich nicht mehr ordentlich schlafen konnte. „Du Kanon? Ich hab mir was von deinem Haargel genommen.“, sagte Miku, der jetzt wieder frisch gestylt in die Küche kam. Ich nickte nur. Der Sänger legte den Kopf schief und setzte sich neben mich. „Alles in Ordnung?“, fragte er und ich sah ihn vielsagend an. „Das könnte ich dich auch fragen. Du bist seit dem Streit mit Takuya total komisch. Gar nicht mehr ‚mikuhaft’. Einfach nur schweigsam und ernst...“ Er sah mich erst überrascht an, doch dann schloss er die Augen und lehnte sich an meine Schulter. „Ich versuche nur alles mit mir ins Reine zu bringen. Ich denke über Bou nach und über Takuya. Ich mache mir Sorgen um An Cafe und mir gefällt es gar nicht, dass ich plötzlich keine Lust mehr auf das Singen verspüre. Kanon, ich weiß nicht, was ich machen soll...“, erklärte Miku mir leise und ich lehnte mich zurück, wobei ich einen Arm um den Sänger legte. Ja, es war eine verdammt verzwickte Situation. Und dann stand da noch die Frage im Raum, wo Takuya die ganzen Tage steckte... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Drei Tage waren vergangen, seit der ganze Streit angefangen hatte und anschließend eskaliert war. Im Fernseher lief eine Werbung für eine Urlaubsreise nach Hawaii und auf einem Tisch lag eine leere Pizzaschachtel. Ich selbst lag wie ein schlapper Mehlsack auf meinem Bett und starrte abwesend auf den Fernseher. Ich war die drei Tage kaum aus dem Haus gegangen. Deshalb wusste ich auch nicht, ob die anderen weiter probten oder nicht. Vor zwei Tagen hatte es bei mir einen Telefonterror gegeben, gestern stand einer vor meiner Tür und klingelte. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht nachzusehen, wer es war… Denn ich war in An Café unerwünscht und man würde mich eh nicht dabei haben wollen. Ich tastete nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Eine lange Stille überrollte den Raum. Und diese Stille wurde von einem Klingelton unterbrochen. Ich verdrehte die Augen und sah zum Nachttisch. Erst jetzt kamen sie mit einer sms an? Na, das war ja lustig. Ich richtete mich auf und nahm mein Handy. “Hey, Taku-chan! Wie geht’s dir? Wir machen uns alle Sorgen! Du hast dich schließlich drei ganze Tage nicht gemeldet! Hoffe, dein Zustand verbessert sich, sodass du wieder zu den Proben kommen kannst? Miku und du, ihr zwei solltet euch aussprechen. Melde dich! Onkel Teruki! XD“ Ich seufzte. Anscheinend machte sich Teruki wirklich Sorgen. Keine Ahnung, wie es bei den Anderen war. Miku würde mich bestimmt nicht vermissen. Sollte mir auch egal sein. Tamano hatte ich auch nicht Bescheid gegeben. Sonst würde sie eigenhändig mit ihrer Clique hier auftauchen und hier schön aufmischen… Dazu kannte ich sie zu gut. Ich stand auf und begab mich zum Fenster. Ich sah nach draußen. Obwohl es Frühling war, war es draußen grau und trüb. Genauso wie ich mich fühlte… Als würde das Wetter meine Gefühle wiedergeben… ~*~Kanon’s PoV~*~ Miku hatte es sich auf meiner Couch bequem gemacht und belagerte meinen Fernseher, sodass ich nicht dazu kam Nachrichten zu schauen. Allein diese Tatsache stimmte mich schon schlecht für den Rest des Tages. Ich saß in der Küche und las dann lieber in aller Ruhe ein Buch. Zumindest versuchte ich es. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Plötzlich klingelte mein Telefon und ich ließ vor Schreck das Buch fallen. „Willst du nicht rangehen?!“, rief Miku nach einer knappen Minute, als ich mich nicht gerührt hatte und das Telefon noch immer klingelte. Ich fuhr mir völlig neben der Spur durch die Haare und ging dann zum Telefon. „Ja~?“, fragte ich etwas lang gezogen und sofort musste ich mir das Telefon einige Cm vom Ohr weg halten. „Kanon! Wie geht es dir? Ist Miku immer noch da?“, drang mir direkt Terukis laute Stimme ans Ohr und ich seufzte. „Teru~, bitte etwas leiser...“, murrte ich und Teruki räusperte sich. „Oh, tut mir leid.“ „Mir geht es... Scheiße.“, begann ich. Wieso auch einen Hehl daraus machen? „Und ja, Miku ist noch hier.“ >Leider.<, fügte ich in Gedanken noch hinzu und verzog das Gesicht. „Ich habe vorhin Taku-chan eine SMS geschrieben. Er antwortet auch nicht darauf. Wie lange sollen wir die Proben noch ausfallen lassen? Das Konzert haben wir schon um eine Woche verschoben...“ Ich grummelte und massierte mir mit Daumen und Zeigefinger den Nasenknochen. Ich hatte Kopfschmerzen. „Ich weiß es nicht Teru... Miku scheint aber immer noch eine Abneigung gegen das Singen zu haben. Wirklich mit mir reden will er auch nicht. Nur heute morgen hat er ein wenig gesagt. Er denkt viel über Bou und Taku nach. Aber ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll...“ Am anderen Ende herrschte langes Schweigen. Miku konnte nichts hören. Dafür sprach ich leise genug. Außerdem lief der Fernseher ja auch noch. „Kanon, du bist sein bester Freund. Du wirst doch wohl in der Lage sein ihm zu helfen. Ich kümmer mich weiter um Taku-chan.“ Ich seufzte tief. Wieso nannte der Drummer Takuya eigentlich neuerdings ‚Taku-chan’? „Ich tue, was ich kann, ok? Versuch du doch mal bei Taku vorbeizuschauen. Dir macht er ja vielleicht auf.“, schlug ich vor und Teruki überlegte kurz. Zumindest schwieg er eine Weile. „Ja, ich werde mal mein Glück versuchen. Bye.“, sagte er nun und legte auf. Ich sah eine Weile mein Telefon an, dann legte ich es wieder auf seine Ladestation. Wie zum Teufel sollte ich jetzt mit Miku umgehen? Warum verlangten denn alle Wunder von mir? Ich war auch nur ein Mensch und hatte Grenzen. Ich stöhnte kurz auf. Mir war schwindelig. Trotzdem ging ich grummelnd in Richtung Wohnzimmer und überlegte mir schon mal, was ich sagen könnte... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich wusste nicht, wie lange ich nun vorm Fenster stand, aber das war mir gleichgültig. Ich träumte eine Weile vor mich hin, als es plötzlich wie im Sturm klingelte. Ich zuckte stark zusammen und drehte mich um. Dann klopfte es an der Tür. Wie war die Person denn hochgekommen? Also ich konnte mich nicht erinnern, die Tür unten aufgemacht zu haben… Dann ertönte Teruki‘s Stimme… „EY! Taku-chan! Mach auf! Ich weiß, dass du da drinnen bist! Ich hab gesehen, wie du vorm Fenster standst! Du kannst mir nicht entkommen!“ Okay, so hörte sich ein Psychopath an… Aber er hatte Recht, er hatte mich gesehen und nun musste ich wohl oder übel aufmachen. Besonders, um zu verhindern, dass er meine Tür eintrat oder sonst was… Kaum schloss ich die Tür auf, flog diese gegen meine Nase und Teruki sprang mich wie ein Hund an. Seine Begrüßung haute mich im wahrsten Sinne des Wortes um und wir beide lagen auf dem Boden. „Aua~!“, maulte ich und rieb mir den Hinterkopf. Teruki grinste breit. „Taku-cha~n!“ „Hallo…“, kam es aus meinem Munde und wir halfen uns gegenseitig auf die Beine. Dann wurde Teruki ernst und starrte mich an. Natürlich war mir dies unangenehm. „J-Ja?“ „Also, Taku-chan! Ich hoffe, du weißt, dass wir deinetwegen und auch seinetwegen die Proben nicht mehr machen können und das Konzert immer Näher rückt? Wir können das Konzert nicht immer verschieben, denn die Fans warten auch nicht lange auf uns. Ich finde, du solltest mit Miku reden.“ „Aha? Ich soll mit Miku reden… Ein guter Vorschlag… Nur, dass dieser Versuch in genauso einem Streit, wie letztens enden wird. Ich denke nicht, dass er mir zuhören würde, da er mich auch nicht leiden kann. Ich will diesen ersten Schritt nicht tun. Wie das enden könnte, haben wir ja gesehen…“, fauchte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. In mir stieg wieder Zorn auf. Dabei wollte ich einfach nur eins: Akzeptiert werden. Ich senkte den Kopf und meine Faust lockerte sich. Teruki legte eine Hand auf meine Schulter. „Versuchen wir es einfach in aller Ruhe. Du willst doch auch nicht, dass unsere Band auseinander bricht, nur weil Miku ein kleiner Sturkopf ist und du nicht wie Bou bist.“ Ich sah zu Teruki. Ich überlegte kurz, dann sah ich ihn lächelnd an. Vielleicht sollte ich es wirklich probieren. Ich nickte zögernd und Teruki grinste. „Okay, dann machen wir uns mal auf!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ „Nein, ich will nicht. Zum dritten Mal!“, meckerte Miku und wand sich unter mir auf der Couch. Ich lag auf dem Sänger und hielt ihn an den Armen fest, um ihn daran zu hindern abzuhauen. Mein Versuch für ein vernünftiges Gespräch war schief gelaufen, weshalb ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste. „Miku, wir müssen aber langsam mal über Takuya reden! So geht das nicht weiter! Wir brauchen dich als Sänger!“, schrie ich den anderen fast schon an. Ich wurde wieder wütend auf ihn. „Ich will nicht über ihn reden! Ich hasse ihn! Lass mich los!“ „Damit du wieder abhauen kannst? Vergiss es!“, knurrte ich und nagelte Miku weiterhin fest. Dieser war inzwischen genauso wütend wie ich und wenn wir nicht aufpassten, könnte das bald in einer Schlägerei enden. „Kanon! Ich will einfach nicht! Bitte!“, quengelte der Sänger jetzt und sah mich fest an. Ich stockte, aber hielt ihn weiter fest. „Ich kann jetzt nicht über Takuya reden...“ „Das hast du die ganzen drei Tage schon gesagt! Es reicht, Miku!“, herrschte ich ihn an. Mein Kopf dröhnte und ich versuchte gegen den aufsteigenden Schwindel anzukämpfen. „Shinya...“, murmelte Miku und ich blinzelte. Wieso nannte dieser mich plötzlich bei meinem richtigen Namen? Den hatte ich eigentlich bald schon vergessen gehabt. Schließlich nannten mich sogar meine Eltern mittlerweile ‚Kanon’, und das war gut so. „Wieso zwingst du mich? Ich möchte mich nicht mit ihm auseinander setzen. Zumindest jetzt noch nicht...“ Miku sah mich weiterhin an und ich seufzte. „Miku, es geht nicht anders. Ich...-“ „Ich will aber nicht!“, rief dieser jetzt dazwischen und wand sich erneut unter mir. Ich bemühte mich meinen besten Freund festzuhalten. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hatte erneut ein merkwürdiges Gefühl, aber selbst wenn es wieder so enden sollte, wie vor drei Tagen, ich wäre vorbereitet… Glaubte ich. Teruki hatte es geschafft, mich zu überreden, mit Miku zu reden. Ob das was half? Teruki meinte nur lässig, alles könne nur besser werden, da das schlimmste ja schon vorbei wäre… Na, wenn er sich so sicher war. Kaum waren wir vor der Tür, hörten wir Miku‘s und Kanon‘s Schreie. Das Fenster war offen und wir standen genau darunter. Teruki seufzte. „Tja, die Streiterei bleibt nicht lange still.“ Der Dummer klingelte nun an der Tür. Doch die Schreie gingen weiter. Anscheinend hatten sie die Klingel nicht gehört. „Dann so…“ Und ein Klingelsturm folgte. Teruki verlor langsam die Geduld, denn er hämmerte nach einer Minute auf die Klingel. Na, wenn das mal gut ging… Plötzlich hörte ich Miku‘s Stimme… „Ich will nicht über ihn reden! Ich hasse ihn!…“ Ich hielt Inne. Eigentlich sollte ich das schon kennen. Doch dann spürte ich, wie mir Tränen aufstiegen. Teruki sah kurz zu mir und dann seufzte er. Er kramte sein Handy raus und wählte Kanon‘s Nummer, da keiner auf die Klingel hörte… Ich wollte jedoch nicht mehr und rannte einfach ohne Vorwarnung los. Ich musste mir das nicht mehr antun. Teruki sah mir vermutlich überrascht nach, doch das war egal. Ich rannte in den naheliegenden Park. „Verdammt…!“ Mehr brachte ich nicht heraus. Ich blieb schwer atmend an einem Baum stehen und schniefte. Wieso? Wieso machte ich mir die Mühe? Ich sah zum Baum hinauf… Dann fing ich an, diesen hinauf zu klettern. ~*~Kanon’s PoV~*~ „Miku! Jetzt halt doch mal still!“, moserte ich gerade, als plötzlich das Telefon klingelte. Ich und der Sänger hielten beide in unseren Bewegungen inne. Erst wollte ich nicht dran gehen und wandte mich wieder Miku zu, doch das Klingeln hörte nicht auf. Ich seufzte. „Du entkommst mir nicht...“, murrte ich und löste mich von meinem besten Freund, um dann zum Telefon zu gehen. Dieser wollte ins Bad flüchten, doch ich warf direkt meinen Pantoffel gegen seinen Rücken und Miku ließ sich grummelnd und ergeben wieder auf die Couch sinken, so, als hätte ich ihn mit einer Kugel nieder gestreckt. Jetzt nahm ich endlich ab. Jedoch kam ich gar nicht dazu etwas zu sagen, sondern wurde direkt angeschrieen: „Kanon! Verdammt noch mal! Wieso machst du die Tür nicht auf!?“ „Teru?“, fragte ich verwundert, doch sofort schrie Teruki weiter: „Ich konnte Taku-chan überreden mit hierher zu kommen, um mit Miku zu reden! Er hat euch gehört und ist weggerannt! Richtung Park! Alles nur, weil du die Klingel nicht gehört hast!“ Ich stockte. Schon wieder war alles schief gegangen. Ich funkelte Miku unwillkürlich an und legte einfach auf. Dann nahm ich meine Jacke vom Haken, riss die Haustür auf und rannte die Treppe hinunter. Teruki sah mich verwirrt an, als ich an ihm vorbei rannte und noch „Kümmer dich um Miku.“ sagte, bevor ich um die nächste Ecke verschwand. Ich lief über die Straße und bog bald wieder ab. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er bald platzen. Der Schwindel wollte schon gar nicht mehr verschwinden. Vor allem nicht nach so einem Spurt in den Park. Ich sah mich keuchend um und stützte mich dann kurz mit den Händen auf den leicht eingeknickten Knien ab. Hoffentlich war Takuya noch hier. Teruki sagte ja, er wäre in diese Richtung gerannt. „Taku?!“, rief ich, als ich endlich wieder ein wenig Luft hatte und stellte mich wieder aufrecht hin, worauf ich einige Schritte nach vorne machte. „Bist du hier!?“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich saß auf einem stabilen Ast und war auch gut in den Blättern versteckt. So fand mich niemand, da ich sowieso keine Lust hatte, mir von irgendjemanden eine Predigt anzuhören. Ich seufzte und starrte einfach auf die Blätter, die sich im Wind bewegten und raschelten. Ich hörte Schritte von den Passanten, die durch den Park gingen. Nach einer Weile war es still. Ich hörte gar nichts, bis ich schnelle Schritte wahrnahm und diese verstummten. Dann ertönte Kanon‘s Stimme, die nach mir rief. Sollte ich antworten? Immerhin war er ja unschuldig. Der Streit betraf nur Miku und mich. Aber er würde mir genauso eine Standpauke halten wollen. Ich sagte lieber nichts. Sollte er doch einfach weiter nach mir suchen. Ich blickte erneut auf die raschelnden Blätter des Baumes und stellte mich auf Stur. Was brachten mir all diese kindischen Dinge? Rein gar nichts. Vielleicht sollte ich einfach aussteigen, so wie es Miku wollte. Dann wären alle glücklich und ich hätte meine Ruhe. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, dabei fiel mein Portemonnaie aus meiner Jackentasche herunter ins Gras. „Verd…!“ Ich beherrschte mich, kein Wort zu sagen, doch mein Portemonnaie hatte mich schon verraten… Oder doch nicht? ~*~Kanon’s PoV~*~ Mir antwortete einfach niemand. War Takuya am Ende gar nicht hierher gelaufen? Ich verzweifelte. Ziellos lief ich ein wenig durch den Park und sah mich immer noch hoffend um. “Takuya!“, rief ich laut und wollte gerade aufgeben, als etwas hinter mir ins Gras fiel. Ein Rascheln und dann ein leiser dumpfer Aufprall auf der Erde. Das Rascheln kam von oben. War etwas aus dem Baum gefallen? Ich ließ meinen Blick über das Gras schweifen und erblickte ein dunkles Leder-Portemonnaie. Meine Stirn legte sich in Falten. Das hatte ich schon einmal irgendwo gesehen. Ich hob es auf und mein Blick wanderte nach oben in die Baumkrone. Viel sehen konnte ich nicht, doch dort war eindeutig ein dunkler Schatten, der da nicht hingehörte. Ich fasste kurz einen Entschluss. Sollte mein Kopf noch mehr leiden, was solls. Ich legte meine Hände, nachdem ich das Portemonnaie in meine Hosentasche gesteckt hatte, auf die Rinde des Baumes und suchte Halt. Dann machte ich mich langsam daran auf den Baum zu klettern. Entkommen konnte die Person dort oben sowieso nicht. Ich stieß bald durch die ersten Blätter. Ich war ein guter Kletterer. Als Kind war ich täglich auf irgendwelche Bäume geklettert und meine Eltern hatten mich nie gefunden. Ich stieg behände auf einen dicken Ast und hockte mich auf diesen, hielt mich aber weiter am Stamm fest. Ich blickte direkt in Takuyas Augen, die mich geweitet anstarrten, als wäre ich ein Geist. Hatte ich es doch gewusst, dass er hier oben saß. „Versteckst du dich gerne vor mir?“, fragte ich ruhig und mein Blick verschwamm etwas, da mir ein erneuter Schwindelanfall drohte. Doch ich ließ mir nichts anmerken. Ich musste erst das alles zwischen Takuya und Miku bereinigen. Ersterer antwortete nicht auf meine Frage, sondern bevorzugte das geschockte Anstarren meiner selbst. „Wir haben uns 3 Tage nicht gesehen. Du hast auf keinen meiner Anrufe geantwortet, geschweige denn mir die Tür aufgemacht. Dann schafft es Teruki dich zu meiner Wohnung zu bringen, aber du haust ab. Hatte ich dir nicht gesagt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn etwas ist? Vertraust du mir nicht? Takuya?“ Ich schloss kurz die Augen, da der Schwindel doch länger andauerte und verkrampfte kurz meine Hände um den Stamm, doch dann sah ich Takuya wieder an. Dieser starrte mich einfach an. Trotzdem wartete ich, dass er endlich etwas sagte, wobei ich erfolglos versuchte seine Gedanken zu erahnen, wie ich es oft tat, doch Takuya schien mich einfach immer noch für eine Art ‚Erscheinung’ zu halten... ~*~Takuya‘s Po V~*~ Und wie mich mein Portemonnaie verraten hatte. Aber ich hoffte, dass er sich nichts dabei dachte. Erfolglos. Nicht mal eine Minute war vergangen, da saß er schon vor mir auf dem Baumast: Kanon. Ich hatte die Augen geweitet. Ich wollte ihm nicht antworten und saß einfach nur stumm da. Noch mehr weitete ich meine Augen, als er sagte, dass ich zu ihm kommen konnte, wenn ich etwas hätte. Stimmt, das hatte ich ganz vergessen… Aber Moment… Ich senkte den Blick. „Wie denn, wenn Miku bei dir war?“, murrte ich und sah erneut weg. Wie hätte ich normal mit Kanon reden können, wenn er dabei war? Teruki hatte mir schon erzählt, dass Miku bei Kanon untergetaucht war. Selbst wenn ich es gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen. Ich hatte keine Lust, mich weiterhin mit ihm zu streiten. Sollte er doch nur sagen, dass ich aus An Café aussteigen soll, ich würde es tun. Aber jetzt fiel mir ein, dass Kanon es war, der bei mir im Sturm geklingelt hatte. Ich hörte ihn seufzen. Dann drehte ich meinen Kopf zu ihm, sah ihm aber nicht in die Augen. „Es tut mir Leid…“ Ich schloß die Augen. „Ich bin einfach total fertig…“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte nicht anders als nur tief seufzen. „Du hast die Tür nicht aufgemacht. Ich bin sogar zu dir gekommen. Du musstest gar nichts tun. Und selbst wenn, Miku hätte ich auch wegschicken können, wenn du zu mir gekommen wärst. Oder du hättest mir eine SMS schreiben oder kurz anrufen können... Das ist also eine schwache Ausrede. Ich denke, das weißt du.“, erklärte ich nun ruhig. Takuyas Entschuldigung überging ich einfach. Doch sein letzter Satz ging mir noch einmal durch den Kopf. Dieser dröhnte so stark, dass ich fast keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Was war nur los mit mir? Zu viel Stress? Ach was, das war noch nie ein Grund gewesen. Ich hielt mir unbewusst den Kopf, doch sprach dann weiter: „Weißt du... Miku... Ach, wie soll ich das erklären? Ich denke... Er hasst dich nicht wirklich.“ Ich massierte mir die Schläfen und schloss die Augen. „Er ist einfach nur sehr verletzt. In Wirklichkeit kann er dich sicher gut leiden. Doch Bous Verlust in der Band sitzt zu tief. Er hat das Gefühl durch dich das letzte Stück Bou, was in An Cafe noch war, auszulöschen. Das möchte er nicht. Er sagte mir...“ Mein Blick verschwamm, doch ich konzentrierte mich stärker, um weiter zu sprechen. „Er sagte mir, dass er viel über dich und Bou nachgedacht hat. Vielleicht ist er bald in der Lage... Dich zu akzeptieren...“ Ich wollte noch etwas sagen, doch plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Ich fiel nach hinten, verlor das Bewusstsein. Alles war schwarz und leer... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hörte Kanon aufmerksam zu, jedoch merkte ich, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er rieb sich die ganze Zeit die Schläfen. Was war da los? Ging es ihm nicht gut? Ich hob meinen Arm und wollte ihn berühren, doch plötzlich schwankte er und drohte nach hinten zu fallen. „KANON!“, brüllte ich schockiert und packte ihn an der Jacke, doch auch ich verlor das Gleichgewicht und wir beide stürzten herunter. Eine Frau, die vorbeiging, schrie, als wir zuerst auf einen Ast, dann auf dem Boden aufkamen: „OH MEIN GOTT!“ Ich kniff ein Auge zu, da mein Arm irgendwie unter Kanon‘s Rücken gekommen war und dessen ganzes Gewicht darauf lag. Die Frau war ganz hektisch und fragte wie es uns ginge. Ich funkelte sie nur an. „Rufen sie einen Notarzt verdammt!“ Die Passantin zuckte zusammen und kramte ihr Handy heraus. Ich sah zu Kanon und weitete die Augen. Blut. Es lief Blut von seiner Stirn herunter. Ich setzte mich auf und rüttelte Kanon. „Kanon!? Kanon! Wach auf, bitte!“ Es war alles meine Schuld! Wäre ich nicht weggelaufen und auf den Baum geklettert, hätte er dies auch nicht gemacht und er wäre nicht in solch einem Zustand. „Kanon, bitte, wach auf!“ Ich versuchte regelrecht meine Tränen zu unterdrücken, doch sie kamen hervor geschossen und tropften auf Kanon‘s Wange. „Kano~n!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ein heftiger Schmerz durchzog meinen Kopf. Alles drehte sich, als ich langsam die Augen öffnete. Etwas warmes tropfte auf meine Wange. Ich blinzelte und sah etwas rotes verschwommen in meinem linken Auge. Was war das? Ich spürte noch etwas warmes meine Stirn hinablaufen. „Au...“, nuschelte ich und konnte jetzt Takuya ganz verschwommen über mir wahrnehmen. Ich stützte mich vorsichtig mit den Ellenbogen beider Arme auf dem Gras ab und richtete mich ein wenig auf. Wieder ein stechender Schmerz in meinem Kopf. „Taku?“, fragte ich besorgt und sah den Jüngeren verwirrt an, da ich jetzt sehen konnte, dass dieser weinte. Ich setzte mich ganz auf und hob meinen Arm. Dann wischte ich mit meinem Finger vorsichtig die Tränen von Takuyas Wangen. Dieser sah mich schockiert an. Sah ich so schlimm aus? Ich fasste mir mit der anderen Hand an die Stirn und sofort stöhnte ich vor Schmerz auf. Jetzt besah ich mir meine Hand. Eine warme rote Flüssigkeit tropfte von meinen Fingern. „Scheiße, ich blute ja...“, murmelte ich leise. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Als Kanon erwachte war ich erleichtert. Ich hatte schon damit gerechnet, dass er eine schwere Gehirnerschütterung bekäme, aber das sah wohl nicht so aus. Mein Herz machte einen Sprung, als er plötzlich meine Tränen wegwischte. Er hatte sich aufgesetzt und als er sich an die Stirn fasste und bemerkte, dass er blutete, machte ich mir wieder Sorgen. „Gleich kommt der Notarzt! A-Also bleib ruhig! Alles wird gut!“ Und dabei war ich es, der ruhig bleiben musste. Ich zitterte. Ich hatte Angst. Angst, dass Kanon schwerer verletzt war als es aussah. Wieder kämpfte ich gegen meine Tränen an. „Es… Es tut mir schrecklich Leid! Nur meinetwegen… Bist du verletzt! Wär ich nicht weggelaufen… Wäre das alles nicht passiert! Ich mach immer alles falsch!“ Ich schniefte und hatte den Blick gesenkt. Ich konnte Kanon nicht in die Augen schauen. Ich hielt unbewusst seine Hand fest. Sirenen erklangen aus der Ferne und der Notarzt war unterwegs. Ich atmete tief ein und sah dann auf. Die Frau kam zu uns und meinte: „Es wird alles gut werden! Wie fühlen sie sich?“ Auch andere Passanten und Schaulustige waren da und hatten einen Kreis gebildet. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich sah Takuya einfach nur an, als er sprach. Er war so hektisch und unruhig. Ich dagegen war das genaue Gegenteil. Okay, ich hatte Schmerzen, aber die waren inzwischen erträglich geworden. Takuya hielt meine Hand und ich sah auf diese hinab. Wieder entschuldigte sich der Gitarrist und ich hatte den Drang meinen eh schon angeschlagenen Kopf wieder irgendwo gegen zu donnern. Kurz drückte ich Takuyas Hand. „Dir muss nichts leid tun. Begreif das endlich. Ich bin, obwohl mir schwindelig war, zu dir rauf geklettert. Ich bin dir nachgerannt, obwohl es mir nicht gut ging... Ich wusste, was ich tat.“, murmelte ich leise, „und jetzt hör auf zu weinen... Bitte.“ Die Frau kam zu uns gelaufen, ich hörte Sirenen. Notarzt? Bitte nicht einen Notarzt. Ich hasste Krankenhäuser. Die ganzen Leute um uns herum waren mir auch mehr als unangenehm. Wie ich so was hasste... „Mir geht es gut.“, sagte ich jetzt rasch und wollte aufstehen, doch der Schwindel kam zurück und hielt mich am Boden. „Ich will in kein Krankenhaus! Und ihr hört auf zu gaffen!“, grummelte ich und sah kühl in die Menge. Ich hoffte noch zu entkommen, bevor der Krankenwagen da war. „Ich gehe in kein Krankenhaus!“ Klang meine Stimme panisch? Ich räusperte mich und sah Takuya flehend an. „Kein Krankenhaus...“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich seufzte, doch erschrak, als Kanon plötzlich unruhig wurde, als er die Sirenen hörte. Er wurde aggressiv, so schien es mir. „Kanon, du musst dich behandeln lassen!“ „Kein Krankenhaus!“, wiederholte er sich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wie er mich ansah… Mein Herz klopfte etwas schneller. Wieso mochte er keine Krankenhäuser? Ich sah die Frau an. Ich dachte nach. Ich half Kanon auf die Beine und betrachtete seine Wunde… Sie war eigentlich nicht so schlimm. Aber was war, wenn sie schlimmer war, als sie aussah? Aber Kanon wollte in kein Krankenhaus. Ich fasste einen Entschluss. Ich hielt noch immer Kanon‘s Hand, dann rief ich ganz laut: „Ist das nicht Miyavi?!“ Und zeigte auf eine Stelle hinter den ganzen Schaulustigen. Alle, wirklich alle, drehten sich urplötzlich und kreischend um, sodass sie ihre Aufmerksamkeit von uns auf die nicht existente Person dort hinten richteten und dies nutzte ich aus und lief mit Kanon weg… Das Kreischen hielt noch lange an, denn ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass Miyavi wirklich dort war… (Anm. von Xx-Kanon-xX: xDDD) Wir liefen durch die Straßen Tokios und standen anschließend vor dem Gebäude, in welchem wir immer probten… Zufällig. Da meine Wohnung nicht gerade in der Nähe war, und Kanon’s momentan auch, beschloss ich, einfach dort hinein zu gehen und mich um Kanon‘s Verletzung zu kümmern. Ein Mitarbeiter machte uns auf und holte einen Erste-Hilfe-Kasten. Kanon saß auf der Couch im ‚Gemeinschaftsraum’ und ich machte mich daran, per Handy Teruki Bescheid zu sagen, dass wir hier waren. ~*~Kanon’s PoV~*~ Zum Glück hatte Takuya mich den ganzen Weg gestützt, da ich extrem am Taumeln gewesen war. Außerdem musste ich zugeben, dass er uns gekonnt aus dieser schwierigen Situation heraus gebracht hatte. Meine Kopfschmerzen schienen nach diesem Spurt wieder schlimmer zu werden. Ich nahm vieles nur noch verschwommen wahr und plötzlich fand ich mich auf der Couch im Gemeinschaftsraum wieder. Waren wir etwa in dem Gebäude, wo wir immer probten? Takuya saß vor mir und hatte einen Erste-Hilfe-Kasten auf dem Schoß, wobei er mit seinem Handy beschäftigt war. Wieder lief mir Blut ins Auge und ich versuchte es wegzublinzeln. Na ja, zumindest kein Krankenhaus. „Kommen Teruki und Miku auch her?“, fragte ich Takuya jetzt und legte den Kopf schief (was jedoch ziemlich weh tat), da ich vermutete, dass er Teruki bescheid sagte. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hatte Teruki Bescheid gegeben und dieser wollte auch vorbeikommen. Man sollte den anderen ja auf jeden Fall Bescheid geben. Ich packte mein Handy weg. Als Kanon dann fragte, ob Teruki und Miku kämen, nickte ich nur. Und wieder Miku. Naja, er würde mich sowieso ignorieren und sich um Kanon kümmern. Ich senkte den Blick, doch holte dann aus der Küche einen Lappen mit warmen Wasser und fing an, Kanon‘s Blut wegzuwischen. Vorsichtig und sanft befreite ich sein Auge von der roten Flüssigkeit und tupfte ganz vorsichtig auf seine Wunde. Er zog die Luft scharf ein und kniff ein Auge zu. „Entschuldigung…“, murmelte ich und legte dann den Lappen weg. „Jetzt wird es etwas brennen.“, warnte ich den Bassisten und sprühte Desinfektionsmittel auf dessen Wunde. Kanon zuckte ein klein wenig zusammen, doch er war ruhig. Das wunderte mich ein wenig, denn ich kannte nur Leute, einschließlich Tamano, die fingen an herum zu schreien, weil das so brannte. Letzten Endes kam ein Pflaster auf die Wunde und fertig war die Behandlung. „So. Fertig.“, sagte ich leise und legte den Erste-Hilfe-Kasten zur Seite. Dann wurde es still. Ich traute mich nicht, irgendetwas zu sagen, geschweige denn wieder auf das Thema Miku zurück zu kommen. Ich saß nur schweigend vor dem Leader und wusste nichts zu sagen. Irgendwie wollte die Röte in meinem Gesicht nicht weichen, aber ich machte mir nichts daraus. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich sah Takuyas Nicken und seufzte ganz leise. Aber vielleicht würden wir es so endlich klären können. Er verschwand und kam direkt mit einem Lappen zurück. Ich murrte nicht und ließ mich ganz ruhig verarzten. Zumindest kein Krankenhaus. Es tat trotzdem ziemlich weh, als Takuya (auch, wenn er vorsichtig war) den Lappen auf die Wunde legte. Das Desinfektionsmittel erschreckte mich kurz durch die Kühle, doch den Schmerz nahm ich kaum wahr. Mir machten Schmerzen eigentlich selten etwas aus. Vielleicht, weil ich abgehärtet war... Bald war Takuya fertig. Ich fühlte mich direkt viel besser und lehnte mich dann zum entspannen in die Couch zurück. „Danke...“, sagte ich und lächelte. Takuya blieb still und sah irgendwie an mir vorbei. Ich überlegte. Teruki und Miku müssten bald da sein. „Sag mal, du erinnerst dich doch sicher noch an das, was ich auf dem Baum zu dir gesagt habe, oder? Bevor wir dort runterfielen.“ Irgendwie war mir diese Situation dort noch etwas peinlich und ich kratzte mich an der Wange. Takuya nickte kaum merklich. Ich schwieg nun kurz und überlegte, doch dann holte ich tief Luft. „Wenn Miku gleich kommt, den Schock über meine Verletzung überwunden hat, und wir alle beisammen sind, wird über Bou gesprochen und danach über dich. Wir werden das endgültig klären. Yu-ki ziehen wir besser nicht noch mehr mit hinein, sonst steigt er vielleicht auch noch aus...“ Ich sah, dass der Gitarrist nicht sehr von meiner Idee angetan zu sein schien, denn dieser verzog das Gesicht etwas und murrte. Ich beugte mich also nach vorne (zum Glück ging es meinem Kopf schon besser) und kam mit dem Gesicht ganz nah an das Takuyas, der die Augen weitete. Ich sah ihn fest an und sprach dann weiter: „Du hast keinen Grund an dir und deinen Fähigkeiten zu zweifeln! Du bist ein super Gitarrist und mindestens genauso gut wie Bou! Du siehst gut aus, hast Charme und ziehst die Fans in deinen Bann! Du gehörst in die Band und passt einfach zu uns! Ohne dich sind wir nichts wert! Und das sage ich dir als Leader und Fachmann, nicht als Freund! Solltest du aussteigen, kannst du damit rechnen, dass An Cafe bald auch einen neuen Leader und Bassisten brauchen!“ Ich hatte jeden Satz langsam und mit viel Nachdruck gesagt und blickte Takuya tief in die Augen. „Du... Bist... Nicht... Schlecht. Und Miku... Hasst... Dich... Nicht!“, sagte ich nun noch einmal extra langsam, dann wuschelte ich Takuya mit meinen Händen durch die Haare. Ich mochte seine Haare gerne. Sie waren weich und hatten einfach ein so tolles Braun. Ich sah, wie der Gitarrist rot wurde (das war er eigentlich schon die ganze Zeit gewesen) und lachte. Takuya war echt süß, also nahm ich ihn kurzerhand in den Arm. Ich drückte ihn fest und flüsterte dann in sein Ohr: „Egal, was sein sollte. Ich bin immer für dich da.“ Dann ließ ich von ihm ab und wunderte mich. Takuya hatte die Augen geweitet und war knall rot, röter gings kaum noch. Ich stockte. „Oh, die Umarmung hätte nicht sein gemusst, was? Tut mir leid. Es kam so über mich, weil du so süß geschaut hast!“, entschuldigte ich mich also schnell und wartete nun ruhig darauf, dass der total neben der Spur wirkende Takuya etwas sagte. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Okay, was war das? Kanon, der ja eigentlich schon immer nett zu mir gewesen war, war nun total… Nett… Und als er plötzlich ganz nah bei mir war, wusste ich nicht, ob ich kurz davor war, zu explodieren. Seine Stimme war ruhig und sanft. Ich hörte aufmerksam zu, auch wenn mir seine Idee nicht so gefiel. Aber auf irgendeine Weise schaffte er es, mich etwas aufzumuntern. Er hielt mich nicht für einen schlechten Gitarristen. Das zu hören war für mich, als würde ein Stück Fels von meinem Herzen abfallen. Ich war innerlich erleichtert und äußerlich am glühen. Als er mich auch noch in den Arm nahm, war es fast um mich geschehen. Denn mein Herz raste und innerlich hoffte ich sehr, dass Kanon dies nicht spürte. Aber er sah, dass ich knallrot wurde. Na klasse… Und nun meinte er auch noch, ich sei süß… Das stimmte doch gar nicht! Ich schluckte und grummelte glühend vor mich hin. „Ich bin nicht süß…“, murmelte ich, doch Kanon lachte nur. Ich hatte für eine Weile weggesehen, doch immer wieder wanderte mein Blick zu Kanon. Mein Herz klopfte stark und die Röte wollte immer noch nicht weichen. Was war das für ein Gefühl? Schließlich hörte ich Schritte und Stimmen und die Tür flog auf. Herein kamen der Drummer und der Sänger. „AH! KANON! ALLES OKAY?!“, schrie Miku und lief zu dem Leader. Ich senkte den Blick und schwieg eine Weile. Teruki seufzte und schüttelte den Kopf. „Also echt, Kanon! Nicht nur Taku-chan macht uns Sorgen!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich kam gar nicht dazu Takuya zu widersprechen, als dieser sagte, er sei nicht süß, denn plötzlich stürmte Miku den Raum und rannte auf mich zu. Er kniete sich vor mich hin und strich mit der Hand vorsichtig über mein Pflaster an der Stirn. „Mir geht’s gut, Miku.“, nuschelte ich und wollte seine Hand dort wegnehmen, doch der Sänger ließ sich nicht beirren. Teruki kam nun auch dazu. Auf seine Aussage antwortete ich besser gar nicht erst. „Tut es sehr weh?“, wollte Miku jetzt wissen und ich schüttelte den Kopf. Trotzdem ließ ich mich weiter von ihm begutachten und seufzte. „Leute, da wir schon mal hier sind... Wir sollten reden.“, fing ich jetzt an und Miku hielt in seiner Bewegung inne. Er verengte die Augen, ließ die Hände sinken und seufzte. Teruki nickte mir zu und setzte sich auf einen Stuhl neben Takuya. Ich sah Miku vielsagend an und dieser setzte sich neben mich auf die Couch. Es herrschte Stille. Der Sänger vermied es Takuya anzusehen und dieser vermied es genauso Miku anzuschauen. „Ich glaube, wir wollen alle, dass An Cafe weiter bestehen bleibt. Und deswegen müssen wir endgültig alles klären.“ Ich sah Miku und Takuya abwechselnd an, dann verweilte mein Blick bei Miku. „Bou ist ausgestiegen und nicht mehr der Gitarrist An Cafes. Er ist aus Japan weggezogen und brach jeden Kontakt zu uns ab.“, begann ich jetzt und Miku verkrampfte sich leicht, „Wir alle vermissen Bou und er hat viel für An Cafe getan. Ohne ihn gäbe es die Band noch nicht einmal. Ich weiß, dass es dir schwer fällt zu akzeptieren, dass Bou nicht mehr wieder kommen wird, Miku. Aber er ist weg. Das musst du begreifen. Du musst nach vorne blicken können. Bou wollte, dass An Cafe weiter erfolg hat. Er wollte, dass du weiter für uns singst und die Fans glücklich machst. Und Bou wollte, dass du den neuen Gitarristen akzeptierst und dich mit ihm anfreundest.“ Miku senkte den Blick und schwieg. Er zitterte leicht und so legte ich einen Arm um meinen Freund und sah dann zu Takuya. „Sag ihm, was du denkst und fühlst, Taku. Rede mit ihm über deine Ängste. Sag ihm, wie du dich die ganze Zeit gefühlt hast.“, forderte ich den Jüngeren auf. Miku hob den Kopf leicht und sah zu Takuya. Ich glaubte Tränen in seinen Augen zu erkennen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich schwieg die ganze Zeit, als Kanon mit Miku sprach. Er konnte sich besser ausdrücken und anscheinend fing Miku an, wirklich darüber nachzudenken. Danach wurde ich angesprochen. Ich sah etwas nervös zu Kanon, dann zu Miku, welcher mich nun ansah und dann atmete ich tief ein. „N-Na ja…“, fing ich an… Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Teruki hatte sich vorgebeugt und lächelte mich an. Ich lächelte leicht zurück. „I-Ich kann sehr wohl verstehen, dass du Bou vermisst und ihn wieder in der Band haben willst. Die Realität mag schmerzhaft sein… A-Aber…“ Ich atmete tief ein, dann setzte ich fort: „Aber ich lass mich nicht so behandeln. Ich bin für dich vielleicht nicht so gut wie Bou und ich kann Bou bestimmt nicht übertreffen, aber ich gebe mir die größte Mühe und möchte akzeptiert werden. Vor allem möchte ich von dir, Miku, akzeptiert werden. Und zwar so, wie ich bin. Ich mag zwar nicht wie Bou sein, aber ich will mich deswegen auch nicht ändern. Ich bin stolz, zu sein, wie ich bin. Aber du hast mir die ganze Zeit das Gefühl gegeben, nicht dazu zugehören und ich wurde immer mehr eingeschüchtert. Ich wollte dich verstehen lernen, aber du lässt mich nicht an dich heran. Ich weiß nicht, ob du mich wirklich hasst oder nicht. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich mir sehr große Mühe gebe…“ Ich schluckte und ballte die Fäuste. Jetzt bloß nicht heulen… ~*~Kanon’s PoV~*~ Wir alle schwiegen, als Takuya zu sprechen begann. Auch Miku hörte aufmerksam zu. Der Gitarrist war noch nicht fertig, da liefen Miku schon die ersten Tränen übers Gesicht. Ich drückte den Sänger an mich. Takuya hatte nun alles gesagt, was er zu sagen hatte. Miku vergrub das Gesicht in den Händen und schien sich erstmal beruhigen zu wollen. Teruki stand auf, sagte er wolle uns etwas zu trinken holen und verschwand dann aus dem Raum. „Ich bin so ein Idiot...“, murmelte Miku jetzt und versuchte ruhiger zu atmen, „Ich bin es total falsch angegangen... Ich hab Takuya immer nur als einen Störenfried gesehen und nicht so, wie ich es hätte tun sollen.“ Teruki kam jetzt zurück und stellte für jeden ein Glas Wasser auf den Tisch. Er setzte sich wieder neben Takuya. Miku ließ seine Hände sinken und sah Takuya an. „Es tut mir leid. Ich hätte meinen Schmerz nicht an dir auslassen sollen. Und... Ich... Ich hasse dich nicht. Ich habe das nur in meiner Wut gesagt. Ich hasse dich wirklich nicht.“ Miku schluchzte erneut und ich strich ihm beruhigend über den Kopf. „Ich hoffe,“, setzte er wieder an, „dass wir Freunde werden können und... Ich möchte, dass wir uns gut verstehen...“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Auch mir liefen die Tränen. Ich war so froh, dass ich nicht gehasst wurde. Aber vor allem machte es mich glücklich, dass Miku mich zu akzeptieren schien. Ich wischte meine Tränen nicht weg, sondern lächelte einfach nur. „Was redest du denn da? Natürlich sind wir Freunde!“, meinte ich mit erstickter Stimme und lachte. „Ich möchte dich auch besser verstehen, Miku…“, murmelte ich, bevor ich aufstand, zu Miku ging und ihn umarmte. Dieser hielt kurz inne, aber er schien sich ebenfalls zu freuen. „Lass uns noch mal von vorne anfangen!“, schluchzte er. Ich nickte. „Auf jeden Fall!“ Irgendwie klang das so, als ob sich gerade ein Paar eine zweite Chance gab… Ich musste kichern, als ich mir das vorstellte. Ich war wirklich überglücklich. Ich ließ von Miku ab und wischte mir die Tränen weg. Ich sah flüchtig zu Kanon, welcher gerade zu Miku sah. Ich lächelte. Doch klopfte mein Herz erneut so stark. Was war nur los? Teruki grinste und stand auf. „Also können die Proben ohne Weiteres verlaufen, wie immer?“, fragte er hoffnungsvoll. Miku grinste ebenfalls: „Nein.“ Oha? Ich hob eine Augenbraue. „Sie werden besser!“ Darauf lachte ich nur. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte nur lächeln. Eine riesige Last fiel von mir ab und auch meinem Kopf schien es mit einem Schlag schon viel besser zu gehen. Wir alle lachten nun und ich konnte jedem einzelnen die große Erleichterung ansehen. Miku und Takuya lachten zusammen und waren bereit von Vorne anzufangen. Das war die Hauptsache. „Ich würde aber trotzdem sagen, dass wir auf Grund des ganzen Stresses die nächste Probe erst Übermorgen ansetzen.“, sagte ich dann überlegend zu Teruki. Dieser seufzte, doch nickte dann. „Ja, du hast Recht. Durch das Verschieben des Konzertes haben wir noch ein wenig zeitlichen Spielraum.“ Auch Miku und Takuya nickten. Ersterer sah mich nun entschuldigend an. „Es tut mir leid, dass ich dir die Tage so auf die Nerven gegangen bin.“ „Ach, schon okay. Dafür habt ihr euch ja jetzt vertragen, das ist die Hauptsache.“, sagte ich lächelnd und Miku umarmte mich mit einem leisen ‚Danke’, worauf ich diese Umarmung erwiderte und grinste. „Kein Problem.“ Miku schien mich gar nicht mehr los lassen zu wollen, stattdessen kuschelte er lieber noch eine Runde mit mir. Das hatte er früher immer getan, aber dass er es jetzt wieder tat, wunderte mich schon ein Wenig. Teruki erhob sich nun. „So Leute, ich muss dann gehen, habe noch eine Verabredung. Also Übermorgen wieder um die gleiche Zeit?“, fragte er mich und ich nickte. Teruki lächelte, verabschiedete sich von uns allen und verschwand. Draußen wurde es schon langsam dunkel. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Es wurde alles wieder gut. Und das war auch in Ordnung so. Mich wunderte es nur, dass Teruki eine Verabredung hatte. Etwa ein Date? Ich musste schmunzeln. Und dann kam das Unerwartete: Die Tür flog auf und Yu-ki platzte herein. „Hi Leute! Hier seid ihr also!“ Schlechtes Timing, mein Freund. Miku und Kanon starrten den Gelockten an, als wäre er gerade aus einem Sarg gestiegen. Ich lachte nur. „Was ist?“, fragte er verwundert. Miku hob eine Augenbraue. „Sag mal… Yu-ki… Wie kamst du auf die Idee, um diese Zeit noch hier her zu kommen?“ „Weißt du, ich lief über die Straße, total gedankenversunken und da seid ihr mir eben durch den Kopf gewandert. Wir hatten drei Tage nichts mehr miteinander zu tun gehabt und da hatte ich mich gefragt, wo ihr alle seid. Vorhin bin ich Teruki begegnet und er meinte, hier stiege eine Party…“, erklärte er und wir anderen drei hatten nur einen Gedanken: „Typisch Teruki…“ „Ne, hier steigt keine Party. Wir hatten nur einige Kleinigkeiten zu klären.“, entgegnete Miku. Der Sonnenbrillenträger schien zu begreifen. „Ah! Dann ist alles wieder in Butter?“ „Äh… ja. Übermorgen starten die Proben. Also komm pünktlich!“, kicherte der Sänger und Yu-ki nickte. „Okay, dann lasst mal morgen was von euch hören!“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. „Er scheint uns sehr zu vermissen…“, meinte ich nur und erneut lachten wir. Miku stand dann auch auf. „Nun, dann werde ich auch gehen. Nach dem Ganzen bin ich sehr müde. Gute Nacht ihr beiden!“ Er wank uns zu und verschwand. Nun waren wir allein… Kanon und ich. Nur wir beide. Mein Herz fing erneut an zu klopfen und ich räusperte mich nur. „Ähm… D-Danke… dass du mir Mut gemacht hast.“, murmelte ich und sah weg. ~*~Kanon’s PoV~*~ Durch Yu-kis Auftauchen war ich plötzlich wieder hellwach, aber auch irgendwie erleichtert, dass dieser bald darauf wieder ging und es wieder ruhiger wurde. Miku löste sich bald von mir und verabschiedete sich. Zumindest würde ich ihn nicht mehr in meiner Wohnung auffinden, wenn ich nach Hause kam. Takuya sah mich eine Zeit lang an, bis er sich plötzlich bedankte. Ich musste grinsen. Wurde er da etwa wieder rot? „Da gibt es nichts zu danken. Und außerdem“, sagte ich einfach, „dir würde ich immer wieder Mut machen.“ Ich beugte mich etwas vor. „Danke, dass du mir im Park so geholfen hast. Ich mag wirklich keine Krankenhäuser und das hat einen guten Grund, weißt du...“ Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich sah Takuya entschuldigend an und las die SMS. Auf einmal musste ich lachen. Ich hielt dem Gitarristen das Handy hin: “Pass auf, wenn ich dich und Takuya erwische, dann könnt ihr was erleben! Wie konntet ihr mir nur alle Leute im Park auf den Hals hetzen?! Ich habe es erst gerade geschafft alle abzuwimmeln! Man schreit doch nicht die Namen irgendwelcher Berühmtheiten in der Gegend rum! Ich bring euch beide um! Gez: Miyavi.-.-“ Ja, Miyavi war gut mit An Cafe bekannt. Wir hatten ihn schon auf einigen Events getroffen und mit ihm geredet. Da wurden dann auch schließlich Nummern getauscht. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Als Takuya das las, sah ich ihn immer breiter grinsen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich lächelte, als Kanon mir sagte, dass er mir immer wieder Mut machen würde. Dann bekam er eine sms. Ich sah aus dem Fenster, es war ziemlich dunkel. Plötzlich fing Kanon an zu lachen und zeigte mir die sms von Miyavi. Ich hob zuerst eine Augenbraue. Er war also wirklich dort gewesen. Angesichts dieser Tatsache musste ich ebenfalls lachen. „Oje, wenn ich ihm das nächste mal begegne, sollte ich mich wohl entschuldigen!“, gab ich lachend von mir. Kanon grinste nur noch. Ich sah zu ihm, noch immer lachend, dann beruhigte ich mich wieder und sah dem Bassisten in die Augen. „Nun… Ich helfe dir gerne! Auch wenn danach neue Schwierigkeiten auf uns zu kommen!“, kicherte ich. Kanon lächelte nun sanft. Erneut wurde ich rot. Ich fragte mich, was die ganze Zeit mit mir los war. Immer klopfte mein Herz so schnell in Kanon‘s Gegenwart und ich wurde immer rot. Konnte es sein, dass…? Nein, ich war doch nicht… schwul, oder? „Also ist alles wieder in Ordnung…“, sagte ich. Tatsache. Und alle waren zufrieden. Ich musste mich ablenken, aber mein Herz schien nicht zu wollen, was ich wollte… ~*~Kanon’s PoV~*~ „Entschuldigen solltest du dich wirklich!“, stimmte ich Takuya lachend zu und beruhigte mich bald von meinem Anfall. Ich wusste auf die Aussage des Gitarristen hin, dass er mir gerne half, nichts zu sagen. Ich konnte nur lächeln, denn es freute mich sehr. Ich mochte Takuyas Art sehr gerne. Bildete ich mir das jetzt ein, oder wurde der Jüngere nervös? Jedenfalls kam er mir so vor. Vermutlich konnte er nicht lange mit mir alleine sein, ohne nervös zu werden. Nur warum? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ich sah auf die Uhr und seufzte. Es war spät. „Ich glaube, ich gehe nach Hause und schlafe etwas. Mein Kopf ist immer noch recht angeschlagen. Ich melde mich morgen mal bei dir.“, sagte ich und stand auf. Natürlich umarmte ich Takuya zum Abschied herzlich und winkte noch mal, bevor ich mit einem „Gute Nacht“ in seine Richtung verschwand. Herrje, mir war immer noch ein Wenig schwindelig. Zu Hause würde ich mir erstmal eine Kopfschmerztablette raus suchen, dann in mein warmes Bett steigen und lange schlafen. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht und ich beeilte mich etwas. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich sah ihm nach… Ob er etwas bemerkt hatte? Ich hatte nur genickt, als er meinte, dass er gehen müsste. Warum wollte mein Herz, dass er blieb? Als er mich umarmte hatte mein Herz einen Hüpfer gemacht… Warum? Ich starrte auf meine Handflächen. Was war los? Selbst die kleinste Berührung von ihm machte mich glücklich. Ein Mitarbeiter betrat den Raum und sah mich verwundert an. „Takuya-san, was machen sie denn noch hier?“ Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und ich sah zu meinem Gegenüber. „Oh… E-Entschuldigung. Ich wollte gerade nach Hause gehen. Gute Nacht!“, sagte ich und lief aus dem Raum. Ich lief schnurstracks den Weg nach Hause… Aber ich war noch immer in Gedanken versunken. Ich nahm die Abkürzung durch den Park und beeilte mich. Doch irgendwie blieb ich stehen. Mitten im Park. Ich hörte die Stimme einer Frau. Als ich mich umdrehte, sah ich diese telefonieren… „Aber versteh doch, Sheila! In seiner Nähe fühl ich mich geborgen. Ich bekomme Herzklopfen und bin so überglücklich! Ja, du hast Recht… Das muss Liebe sein…“ Ich hörte nicht mehr zu, sondern lief weiter. >’Liebe’… Das ich nicht lache!<, dachte ich mir nur. Ich meine, es war nicht unmöglich, dass sich ein Junge in jemanden gleichen Geschlechtes verliebte… Aber bei mir? Das glaubte ich nicht. Ich konnte es nicht glauben. Ich rannte… So schnell ich konnte. Kaum war ich in meinem Apartment angekommen, knallte ich die Tür zu und rutschte an dieser herunter. Anscheinend war es nicht zu ändern: Ich hatte mich in Kanon, den Bassisten und Leader von An Café und meinen Freund, verliebt… +*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+* ~Anmerkungen der beiden Autoren~: Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX: Hello ev‘rybody~!!! And it‘s us again xD Hoffe, euch hat das 2. Kapi gefallen ;D Für die Verzögerung (falls es denn eine gab *räusper*) bin mal wieder ich zuständig ;p Aber wir wollen ja nicht so sein =D Kapi 3 wird auch angefangen! Es sind schließlich Ferien! Und in den Ferien hat man ja sehr viel Zeit… Meistens xD Also! Bis zum nächsten Kapi! ;D Lg Takuya ♥ Xx-Kanon-xX: Ja ja, das war das Ende von Kapi 2! Ich hoffe es ist alles zu eurer Zufriedenheit und über Kommis mit eurer Rückmeldung würden wir uns sehr sehr freuen. ^.~ Leider ist meine Kollegin sehr leicht ablenkbar und lässt ihre Arbeit gerne mal etwas schleifen! *Nicht aus dem Nähkästchen plaudern möchte* xD Wenn es nach mir ginge, könnten wir täglich jeweils ein neues Kapi hochladen. * Hust* :P Ich hoffe aber, dass das Kapi euch Lust auf Mehr gemacht hat! ^^ Ganz liebe Grüße: Xx-Kanon-xX ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)