I love you, but can you love me? von Shane- (Partner FF / Kanon x Takuya) ================================================================================ Prolog: Welcome to An Cafe! --------------------------- xX_An-Cafe_TaKuYa_xX as Takuya! Xx-Kanon-xX as Kanon! :P ~*~Takuya’s PoV~*~ Und hier stand ich nun. Im Tonstudio, vor der Band An Café, die nun zu dritt vor mir standen. Yu-ki und ich waren die Neuen, da Bou-kun die Band verlassen hatte. Der blond Gelockte schien sich sofort eingefunden zu haben, denn er grinste und stellte sich gelassen vor, wobei seine komische Sonnenbrille seine Augen aber verbarg. “Hi, Ich bin Yu-ki! Freut mich euch kennen zu lernen!” Miku, der Sänger lächelte leicht, während Kanon, der Leader und Teruki, der Drummer ihn ebenfalls begrüßten. Dann sahen sie zu mir. Ich zuckte zusammen und verbeugte mich hastig. “I-Ich bin Takuya! F-Freut mich auch...”, stotterte ich. Ich war zu nervös und konnte den anderen nicht in die Augen sehen. Für mich war es eine Ehre, bei An Café einsteigen zu dürfen, doch auch eine Qual, dass ich damit leben musste, dass ich wahrscheinlich nur ein Ersatz für Bou-kun sein würde… Miku lächelte mir zu und ich wurde rot. “Also seid ihr die Neuen. Willkommen bei An Café!” sagte er mit einer sanften, aber dennoch etwas kühlen Stimme. Ich bekam eine Gänsehaut. Während wir uns zu ihnen setzten, fing Yu-ki an zu erzählen. Ich schwieg die ganze Zeit und sah mir die Mitglieder genauer an. Miku hatte große Augen. Richtig große, schöne schokoladenbraune Augen. Sie wirkten so offen und warm… Der Drummer Teruki hatte die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen. Ein lebensfroher Mensch, wie er auf den ersten Blick schien. Und zuletzt der Leader und Bassist, Kanon… Auf ihm blieb mein Blick hängen, denn er sah nicht nur gut aus. Er hatte ein gewisses Etwas, was ich mir nicht genauer erklären konnte… Schwarzes Haar… Dunkelbraune Augen… Er hatte einfach nur eine coole Art an sich. Ich war noch ganz in Gedanken versunken, da hatte Yu-ki seine Rede anscheinend schon beendet. Miku sah zu mir und lächelte. “Du spielst also Gitarre, ja?” Ich nickte zögernd. “Dann hast du mit Bou was gemeinsam.”, sagte er lächelnd. Zwar lächelte ich auch, aber dieser Satz versetzte mir einen leichten Stich ins Herz… Wusste ich es doch. Ich war nur ein Ersatz für Bou-kun… Ob sie mich jemals als vollwertiges Mitglied An Café’s akzeptieren würden? ~*~Kanon’s PoV~*~ Als die Neuen das Tonstudio betraten, hatte ich kaum auf sie geachtet. Am meisten machte mir Mikus Reaktion auf den neuen Gitarristen Sorgen, weshalb ich ihn die meiste Zeit im Blick hatte. Jedoch schien er sich recht normal zu verhalten. Ich begrüßte sie höflich, so wie es sich eben gehört. Yu-ki war ein komischer Vogel. Ganz ungeniert stellte er sich selbstbewusst, wie er war, vor, als ob wir uns schon lange kennen würden. Das machte ihn mir gleich etwas sympathisch. So jemanden konnten wir gut gebrauchen, seit Bou weg war. Takuya, der neue Gitarrist, war dagegen sichtlich nervös. >Schüchternes Ding...<, schoss es mir da durch den Kopf, doch auch ihn begrüßte ich freundlich. Die Beiden setzten sich zu uns. Eine Mitarbeiterin brachte uns Kaffee und ich lehnte mich zurück. Offensichtlich hatte Yu-ki eine Menge zu erzählen. Angestrengt versuchte ich dem zu lauschen, was er sagte. Doch das gestaltete sich doch etwas schwer. Wie ein Regenschauer prasselten seine Worte auf mich nieder und das in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. „... Und schon auf dem Weg hierher passierte mir wieder so etwas unglaubliches! Ich ging ganz locker die Straße entlang, doch plötzlich spürte ich einen Luftzug. Ganz nah! Ich konnte nur noch blinzeln. Da war doch glatt irgend so ein Spinner mit dem Auto über den Gehweg gebrettert! Alta, der hätte mich umbringen können! Aber egal... Außerdem kam dann...“ Irgendwann setzte mein Gehör einfach aus. Auch Miku schien sich mittlerweile nur noch gelangweilt von Yu-kis Worten berieseln zu lassen und Teruki wollte aus seiner Tasse trinken, obwohl diese schon leer war. Ich grinste und merkte, dass ich angestarrt wurde. Mein Blick wanderte interessiert zu Takuya, doch dieser wandte seinen Blick schnell ab, als Yu-ki endlich seinen Redeschwall beendete. Miku sprach diesen sofort an, um Yu-ki daran zu hindern, weiter zu reden. Eigentlich fand ich das eine gute Idee, doch Miku ging die Sache natürlich total falsch an. Hatte er Bou nicht außen vor lassen können? Ich bedachte Miku mit einem strafenden Blick und dieser sah mich verwirrt an, worauf er mit den Schultern zuckte. Ich sah zu Takuya und setzte mich in dem Sessel gerade hin. „Du wirst deine Sache sicher gut machen, sonst wärst du jetzt nicht hier.“ Ich lächelte freundlich und seufzte in Gedanken. Typisch Miku... ~*~Takuya’s PoV~*~ Nach Kanon’s Satz fühlte ich mich ein klein wenig besser, jedoch auch nicht besonders viel. Ich nickte nur zögernd und senkte den Blick. Anscheinend hatte ich meinen ersten Eindruck versemmelt. Yu-ki fing an Witze zu erzählen, denen ich eh nicht zuhörte, denn ich war mit mir selbst beschäftigt. Ich würde niemals gut genug sein, wie Bou es war oder ist. Ich war viel schlechter… Schließlich musste Yu-ki den Vorschlag machen, ein kleines “Willkommensintro”, wie er es so schön nannte, für die anderen zu spielen. Alle vier marschierten in Richtung Proberaum, ich schleifte nur hinterher, meine Gitarre fest an mich geklammert und mit zittrigen Beinen. Yu-Ki richtete seinen Hut und stand vorm Keyboard. Ich stellte mich neben ihn hin und hielt meine Gitarre bereit. Teruki lächelte. “Dann lasst mal euren Gefühlen freien Lauf!” Wie freien Lauf lassen? Etwas erschrocken starrte ich zu Yu-ki, der breit grinste. “Let’s Show Time!” Ich dachte mir nur noch: >Müssen die gleich so viel verlangen!?< Dann schluckte ich und schloß die Augen. Yu-ki fing an auf seinem Keyboard Klänge zu erzeugen und somit stieg ich ein. Seinen Gefühlen freien Lauf lassen… Ich hatte die Augen geschlossen und spielte einfach drauf los. Nach ca. 3 Minuten hatten wir aufgehört. Ich hörte, wie die anderen klatschten. Zögernd öffnete ich die Augen. War das denn nicht zu übertrieben? ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte nur leise seufzen, als es Takuya nach meinem Satz immer noch nicht sonderlich besser zu gehen schien. Aber einen Versuch war es wert gewesen. Leider war Takuya mit seinen „genickten“ Antworten so schweigsam, dass Yu-ki wieder eine Möglichkeit zum Reden fand. In diesem Moment nahm ich meinen positiven Eindruck, den ich von ihm gehabt hatte, wieder zurück. Mein Blick wanderte an die Decke und ich hörte einfach nicht zu. Auch die anderen schienen ihren Verstand einfach abzuschalten und versuchten nicht einmal Yu-kis Witze zu verstehen. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als der blond Gelockte aufsprang und sagte: „Da wir sowieso alle gerade recht wenig zu tun haben, geben ich und Taku euch ein kleines Willkommensintro zum Dank!“ „Ein... Was?“, brachte ich gerade noch heraus und blinzelte verdutzt. Miku schreckte ebenfalls auf und schien ebenso wenig zu begreifen, wie ich in diesem Moment. Teruki jedoch lachte jetzt: „Das ist eine gute Idee. Ein kleiner Eindruck von euren Talenten wäre nicht schlecht.“ Völlig überrumpelt stand ich automatisch mit auf und zog Miku dann mit mir, da dieser sonst wohlmöglich einfach verwirrt sitzen geblieben wäre. Im Proberaum schlossen die beiden Neuen ihre Instrumente an. Ich lehnte mich an die Wand gegenüber und wartete ab. Miku hatte besonders Takuya interessiert im Blick. Als Teruki ihnen sagte, sie sollten ihren Gefühlen freien lauf lassen, konnte ich nur noch Takuyas überfordertes Gesicht sehen und seufzte. Yu-ki legte sofort los. Er spielte eine sehr stimmungsvolle Melodie, sodass ich mit dem Fuß leicht im Takt wippte. Takuya schien bald seinen Einsteig gefunden zu haben und schöne E-Gitarren Klänge drangen an mein Ohr. Ich beobachtete den Jüngsten und sah, dass dieser die Augen geschlossen hatte. >Keine schlechte Idee.<, dachte ich mir und lächelte. Der Kleine hatte eine Menge drauf. Jedoch konnte ich sehen, dass sich Mikus Gesicht etwas verzog. Wollte er etwa nicht einsehen, dass Takuya Talent hatte? Ich stieß ihn an, als die Neuen ihre musikalische Einlage beendeten, und so klatschten wir. Teruki und ich am lautesten, Miku etwas verhalten. Doch das fiel zum Glück nicht so auf. Ich lächelte und sagte dann: „Das war eine schöne Darbietung! Mit euch können wir einfach nur weiterhin Erfolg haben.“ „Ja, mit den Beiden lässt sich einiges für unseren Neuen Song machen.“, stimmte Teruki mir zu und Miku sah auf die Uhr. „Leute, es ist spät. Morgen haben wir ganz früh die erste Bandbesprechung. Da sollten wir pünktlich sein.“ Ich begriff, was Miku sagen wollte und nickte. „Okay, dann machen wir Schluss und sehen morgen weiter...“ Sie packten alle zusammen und verließen den Raum, wobei sie sich verabschiedeten. Takuya, war vor mir gegangen und stolperte Yu-ki hinterher zum Ausgang, während Teruki und Miku noch kurz zur Managerin gehen wollten und somit in die andere Richtung verschwanden. Ich sah in den leeren Proberaum, seufzte und ging zur Tür. Das Licht knipste ich mit einer schnellen Handbewegung aus und schloss die Holztür hinter mir. An Cafe begab sich nun auf einen neuen Weg... ------------------------------------ So, liebe Leser! das ist das Ende unseres Prologs. Bald geht es mit dem ersten Kapitel weiter! ^^ Bitte beschreibt uns in einem Kommentar eure ersten Eindrücke, und was vllt zu verbessern wäre. Schließlich ist das unsere erste FF in diesem Stil. Arigatou~! ^.~ Gez: Xx-Kanon-xX , Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX Kapitel 1: Not accepted - Nicht akzeptiert... --------------------------------------------- ~*~Takuya’s PoV~*~ Es waren knapp 6 Monate vergangen, seit ich An Café beigetreten war. Seitdem hatte ich mich etwas eingefunden, doch verließen mich meine Zweifel nicht, nur ein einfacher Ersatz Bou‘s zu sein. Ich fühlte mich einerseits wohl bei den anderen, andererseits würde ich einfach nur verschwinden wollen. Ich sprach sehr wenig, obwohl ich das eigentlich nicht sollte… Aber ich konnte an meiner Art nichts ändern. Vorerst zumindest nicht. Mit Teruki und Yu-ki verstand ich mich gut. Mit Kanon wechselte ich des öfteren paar Wörter, doch Miku schien mich nicht leiden zu können, oder versuchte es doch zu tun und es klappte nicht… Jedenfalls wechselte ich mit ihm weniger Worte als mit den anderen zusammen. Und dies zog mich wieder nach unten. Heute war wieder Probe, denn bald kam erneut ein Konzert, was wir geben würden. Ich saß auf einem Stuhl und richtete meine Gitarre, während Yu-ki den Raum mit Klängen übersäte. Teruki saß vor seinem Drum, tat jedoch nichts sonderliches, sondern starrte in die Gegend. War heute irgendwie ein langweiliger Tag? ~*~Kanon’s PoV~*~ 6 Monate lang wurden wir mit Arbeit zugeschüttet. Hier ein Interview, dort ein Tv-Auftritt. Natürlich war An Cafe Gesprächsthema Nummer 1, seit wir Takuya und Yu-ki mit im Boot hatten. Letzterer blühte richtig auf und übernahm oftmals ganze Interviews, auch wenn er gar nicht gefragt wurde. Miku fand das irgendwie lustig und alberte oft mit ihm vor der Kamera herum. Takuya machte mir jedoch immer mehr Sorgen. Er war in sich gekehrt und sehr schweigsam. Ich hatte ein paar Mal versucht mit ihm zu reden, doch man erfuhr nicht viel über ihn. Miku gab sich Mühe ihn zu akzeptieren, doch er hatte mehr Probleme damit, als ich dachte. So kam es, dass ich nun mit unserem Sänger vorm Proberaum stand und auf ihn einredete. „Kannst du nicht ein wenig mehr mit ihm reden?“ „Ich rede doch mit ihm! Er ist doch so ruhig.“ „Miku, kannst du nicht ein wenig auf ihn eingehen?“ Bei dieser Frage sah Miku mich empört an. „Auf ihn eingehen? Das tue ich doch!“ Ich seufzte und legte die Hand auf die Türklinke. „Du stehst dir wie immer selber im Weg...“, murmelte ich und machte die Tür zum Proberaum auf. Drei Paar Augen sahen mich an, als ich eintrat und Miku mit mir zog, der offensichtlich am schmollen war. „Wir wären dann soweit.“, grinste ich die anderen an und packte meine Bass-Gitarre aus, während Miku auf das Mikrophon zuging und die Fingerknöchel knacken ließ. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, während ich meinen Bass einstellte und ihn mir umlegte. Miku sah zu Takuya, öffnete den Mund, schloss ihn wieder und sah stattdessen Teruki lächelnd an. „Hast du die DVD schon geguckt, die ich dir ausgeliehen habe?“ Vermutlich war das, was ich jetzt tat zu laut, denn kurz nachdem ich meinen Kopf gegen den Hals meiner Bass-Gitarre geschlagen hatte, wurde ich von allen angestarrt. >Wie kann man nur so dumm sein, Miku?<, dachte ich und sah den Sänger wütend an, der mich ebenso wütend anfunkelte. Ich bereute meine Aktion im nächsten Moment auch schon, als ich einen Schmerz in meinem Kopf verspürte... ~*~Takuya’s PoV~*~ Als Kanon mit dem schmollenden Miku den Raum betrat, spürte ich schon eine dicke Luft. Was sie wohl miteinander beredet hatten, dass Miku so komisch guckte? Ich schluckte und hielt meine Gitarre griffbereit, als Kanon seine Bass-Gitarre nahm und Miku seinen Platz vorm Mikro fand. Nervös sah ich zu unserem Sänger, der plötzlich kurz zu mir sah, doch dann mit Teruki redete. Okay, irgendwie gut, das er mich nicht ansprach. Ich wüsste nicht, was ich antworten sollte. Schließlich hörte ich ein lautes Geräusch und schreckte hoch. Meine Augen weiteten sich. Warum hatte sich Kanon mit der Gitarre gehauen? Ich schluckte. „A-Alles okay?“, kam es aus mir heraus. Ich errötete etwas, jedoch machte ich mir wirklich Sorgen. Yu-ki legte den Kopf schief. „Tut das nicht weh, Kanon?“, fragte er schließlich und Teruki seufzte genervt. „Nein, es kitzelt ihn!“, murrte er voller Ironie, doch dann grinste er. „Naja, vielleicht hilft es dir, nicht mehr so schroff zu sein!“ Daraufhin lachten er und Yu-ki. Meine Mundwinkel zogen sich etwas nach oben, während Kanon die zwei schrägen Vögel nur anfunkelte. Miku war verwirrt. „Ey, sag mal Kanon? Was ist los?“, fragte er. Dies fragte ich mich allerdings auch. Neugierig sah ich zu Kanon, der ein Auge zukniff. Es hatte ihm also ganz doll wehgetan. Und nun? „S-Soll ich was zum Kühlen holen?“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich stellte meinen Bass auf dem Boden in seiner Halterung ab und hielt mir den Kopf. „Jah...“, stöhnte ich nur leise auf Takuyas Frage, ob alles okay sei und grummelte, als Teruki und Yu-ki meinten ihre Witze zu reißen. Mein Blick brachte sie aber direkt zum verstummen. Sie taten auch gut daran jetzt lieber ihre vorlauten Klappen zu halten. Miku konnte mit seiner Frage nur noch alles schlimmer machen und ich seufzte hörbar. „Ist schon preisverdächtig so einen dummen Sänger zu haben.“, murmelte ich, was aber keiner mitbekam. Als Takuya seine Stimme erneut erhob und fragte, ob er was zum kühlen holen sollte, wunderte ich mich. Wann hatte der Kleine das letzte mal so viel gesagt? Ich setzte mich auf einen der Stühle im Raum und sah zu Takuya, der unschlüssig dort stand und seine Gitarre abgestellt hatte, wobei er mich besorgt ansah. Ich musste lächeln, hielt mir aber weiter den schmerzenden Kopf. „Was zum kühlen wäre jetzt nicht schlecht.“, sagte ich und versuchte den dumpfen Schmerz in meinem Kopf zu ignorieren. Miku kam zu mir und hockte sich vor mich hin. „Du hast dich doch nicht einfach so grundlos geschlagen, oder?“ „Mit Sicherheit nicht, Baka.“, grummelte ich und starrte ihn mit meinem Blick nieder, da ich im Moment mehr als nur sauer auf den Sänger war. ~*~Takuya’s PoV~*~ Nach Kanon’s Antwort flitzte ich in die nah gelegene Küche. Wieso hatte er sich geschlagen? Da musste bestimmt etwas vorgefallen sein… Ich fand einen Eisbeutel und kam damit wieder zurück. Ich zögerte, als Miku plötzlich vor ihm hockte. Langsam ging ich auf sie zu, gab Kanon den Beutel und entfernte mich wieder. Yu-ki und Teruki sahen kurz zu mir und dann wieder zu Kanon. „Ja, sag doch mal, wieso du dich selbst gehauen hast!“, forderte der Drummer und der Keyboarder verschränkte seine Arme vor der Brust. Kanon schwieg erstmal und hatte nur Miku im Blick. Ich machte große Augen, warum ich dies tat, wusste ich nicht. Yu-ki stupste mich von der Seite an und grinste. „Wird unser ´Herr der Stille´ etwa gesprächig?“ Ich wurde rot und sah weg. „A-Ach was! Man darf sich doch um die Kameraden sorgen!“, murmelte ich und setzte mich auf meinen Platz zurück. Während Kanon sich um seine schmerzhafte Stelle am Kopf kümmerte und Miku ihm mehr oder weniger dabei half, beobachtete ich die zwei nur. Ich kannte sie alle nun seit knapp ‘nem halben Jahr… Ob die zwei etwas miteinander hatten? Ich stockte. Was dachte ich da? Langsam fing ich an zu spinnen. Die zwei schwul? Nein… Hallo? Wieso machte ich mir jetzt solche Gedanken? Ich fühlte meine Stirn. Kein Fieber… Ich seufzte nur und ließ meinen Kopf sinken. Teruki hob eine Augenbraue. „Alles klar, Taku?“ Ich schreckte hoch und nickte hastig. „K-Klar, was soll sein?“ „Uh… Nichts, ich frag ja nur…“ Ich lächelte leicht verunsichert und seufzte erneut. Was war mit mir los? ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich verstand den ganzen Wirbel um mein „Missgeschick“ nicht und nahm etwas überfordert den Eisbeutel von Takuya entgegen, der wieder da war. „Danke.“, sagte ich und Miku nahm mir sofort den Beutel ab, um ihn für mich gegen meine Stirn zu halten. Ich seufzte. War ich etwa noch ein Kind? Teruki forderte mich nun zu einer Erklärung auf und ich überlegte, bis mir dann endlich ein guter Grund einfiel. „Ganz einfach.“, begann ich und sah Teruki an, „Mir ist vorhin eingefallen, dass ich ganz vergessen hatte meine Mutter anzurufen. Die hatte gestern Geburtstag. Ich hab mich nur für meine eigene Dummheit bestraft.“ Teruki lachte: „Ach so, dann ist das ja klar.“ Miku murmelte etwas ganz leise und drückte den Beutel noch fester gegen meine Stirn, wobei ich gequält aufstöhnte. „Aua, was soll das denn?“, moserte ich leise und Miku antwortete nur patzig: „Irgendwie musste ich ja auf Teru’s Blödheit reagieren. War doch klar, dass deine Story von gerade eine Lüge war.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und grinste: „Na, so lange er es mir glaubt, hat es ja was gebracht.“ „Soll ich dich mit dem Eisbeutel KO hauen?“, zischte Miku und ich nahm ihm diesen daraufhin schnell ab, um das schlimmste zu verhindern. „Ne du, lass mal lieber...“, flüsterte ich und stand auf, „Wir können anfangen. Taku, danke noch mal für den Eisbeutel, mir geht’s schon besser.“ Ich lächelte ihm zu und legte den Beutel auf einem Stuhl ab, worauf ich mir meinen Bass wieder umhängte und Miku genervt und irgendwelche Flüche vor sich her murmelnd wieder zu seinem Mikro ging. Teruki setzte sich sofort wieder aufrecht hinter seinen Drum und auch Yu-ki stand wieder hinter seinem Keyboard. ~*~Takuya’s PoV~*~ Ich wurde sofort rot, als Kanon mich anlächelte. Ich stotterte ein „G-Gern g-geschehen…“ und nahm meine Gitarre. Yu-ki fing an, auf seine Tasten zu hämmern. „Na endlich, meine Finger wollten gerade kapitulieren, da sie solange warten mussten!“ Teruki fing an zu lachen und nahm seine Drumsticks in die Hände. Miku tippte mit dem Fuß ein Metrum und Teruki machte den Einstieg. Schließlich folgte Bass, Gitarre und Keyboard. Wir spielten BondS Kizuna und Miku stieg mit der Stimme ein. Die Probe verlief gut… Bis Miku plötzlich abbrach und schnaubte. „Etwas gefällt mir nicht!“ Alle sahen zu ihm. „Was denn?“, fragte Yu-ki und legte den Kopf schief. „Ich weiß nicht! Da ist etwas, womit ich nicht zufrieden bin!“, murrte der Sänger und schien zu überlegen. Ich hielt die Luft an. Hatte ich einen Fehler gemacht? Ich sah auf meine Gitarre und erneut kamen mir Zweifel hoch. Bestimmt war es wegen mir. Bou war viel besser. Ob ich ihn jemals übertreffen konnte? Ich ließ den Blick sinken. „Was soll denn sein, Miku-chan?“, fragte Teruki noch mal nach. Ich wusste gar nicht, ob ich die Antwort wissen wollte… ~*~Kanon’s PoV~*~ Als Mikus Stimme beim Refrain plötzlich abbrach und er sich zu uns umdrehte, ließ ich verwirrt mein Bass ausklingen. Er war sonst nicht so kritisch bei den Proben, deswegen war ich schon etwas verwundert. „Du weißt doch ganz genau, was dir nicht gefällt, also sags doch einfach.“, grummelte ich. Ich hasste es, wenn ein Lied bei den Proben unterbrochen wurde. Miku sah mich an und verzog das Gesicht. „Der Bass...“, begann er. Meine Augen wurden groß. „Was ist denn damit?“, fragte ich skeptisch und Miku fuhr fort: „...Ist in Ordnung. Du solltest mich mal aussprechen lassen. Der Bass ist es nicht. Ich überlege gerade.“ Ich seufzte etwas erleichtert. Wäre auch echt merkwürdig gewesen. Bei mir hatte Miku noch nie etwas auszusetzen gehabt. „Spielt das Intro noch mal.“, forderte der Sänger jetzt auf und verdutzt nahm ich wieder meinen Bass hoch. Auch die anderen begannen nun ihre Instrumente wieder bereit zu halten und dann fingen wir an. Als Takuya einstieg, brach Miku direkt ab. „Stop! Stop!“ Ich hatte es geahnt. „Was stimmt denn mit der Gitarre nicht?“, fragte ich direkt etwas sauer, weil Miku anscheinend vor hatte auf Takuya rumzuhacken. Dieser klammerte sich an seine Gitarre und Miku grummelte. Yu-ki und Teruki sahen verwirrt aus. „Ich kann mich nicht daran gewöhnen, wie Takuya in die Melodie einsteigt. Bou hat das viel enthusiastischer gemacht.“, sagte Miku und seufzte. Ich sah ihn fassungslos an. Wie konnte er so was sagen? „Sag mal, geht’s noch!?“, schrie ich meinen besten Freund plötzlich an und sah dabei auf Takuya, der den Griff um seine Gitarre verstärkte, „Takuya ist nicht Bou, Miku! Wieso klammerst du noch so? Bou ist weg!“ Teruki stand plötzlich bei mir und hielt mich fest, da ich ein paar Schritte auf den Sänger zugegangen war. „Ruhig, Kanon!“, sagte er. Ich war einfach nur sauer. Yu-ki schien nicht so recht zu begreifen, was hier passierte. Aber er verstand es sowieso nicht. Er hatte Bou nicht gekannt. Natürlich war Bou ein Verlust für die Band, aber es gab neue Lichtblicke. Nur Miku schien das nicht einsehen zu wollen. Ich ballte die Fäuste, riss mich von Teruki los, stieß ihn weg und verließ den Proberaum, ohne genau zu wissen, wohin ich wollte. Ich wusste, dass Miku mir in diesem Moment wohl fassungslos nach starrte. Immerhin kannte man mich so eigentlich nicht. Ich rannte in den angrenzenden Gemeinschaftsraum und knallte die Tür zu, worauf ich abschloss. ~*~Takuya’s PoV~*~ Als Miku schließlich das sagte, was ich befürchtete, krampfte sich alles in mir zusammen. Was hatte ich ihm getan, dass er mich nicht leiden konnte? Wäre es ihm lieber, wenn ich nicht eingestiegen wäre? Ich presste meine Gitarre an mich. Es schmerzte. Es schmerzte mich, zu wissen, dass ich unerwünscht war. Plötzlich hörte ich Kanon’s Stimme schreien. Ich sah auf und machte große Augen. Kanon schimpfte mit Miku. Kanon… verteidigte mich… Ich war den Tränen nahe. Hatte mich jemand jemals so sehr verteidigt? Ich erinnerte mich nicht… Wütend verließ Kanon den Raum. Es herrschte Stille im Zimmer. Ich zitterte am ganzen Körper. Wieso musste das so ausarten? Ich kniff die Augen zu. Teruki seufzte. „Mensch, Miku… Wir alle wissen, dass du Bou vermisst, aber so hart musstest du nun auch nicht sein.“, sagte er sanft. Miku schwieg und senkte den Kopf. Das war zu viel für mich. Ich umklammerte meine Gitarre. Yu-ki sah zu mir und wollte was sagen, doch ich war schneller. „I-Ich… Es tut mir leid, ich mache nur Ärger!“ sagte ich hastig und verschwand ebenfalls aus dem Zimmer. Ich setzte mich draußen vor das Gebäude und zog meine Knie an mich. >Was habe ich getan, dass mir so was passiert?<, dachte ich nur. Ich war sauer. Sauer auf Bou. Sauer, dass er weg ging und sie alle mich ertragen mussten. Ich legte den Kopf auf meine Knie. Bloß nicht weinen… Irgendwie war dieser Tag schlechter abgelaufen als ich es mir jemals vorstellen konnte. Es war alles zu viel… Ich hatte zwar kein großes Selbstbewusstsein, ja, ich gab es zu. Ich war nicht so stark, wie man es von mir verlangt hatte. Wie Kanon schon sagte: Ich war nicht Bou und würde es auch nicht sein… Die ganze Zeit hatte ich mir eingeredet, dass es vielleicht doch klappen würde, mich zu akzeptieren… Aber leider musste ich feststellen, dass es unnötig war, diese ´Hoffnung´, wie ich sie nannte, beizubehalten… Es hatte rein gar nichts gebracht. Nicht einmal der Versuch, etwas offener zu werden. Ich spürte, wie der Wind meine Haare durcheinander brachte… Die Vögel zwitscherten, die Bäume raschelten… Und meinem Munde entwich ein Schluchzer. Ich konnte nicht mehr… ~*~Kanon’s PoV~*~ Während ich vor Wut fast den gesamten Gemeinschaftsraum auseinander nahm, indem ich Stühle umwarf oder Kleinkram von den Regalen schmiss, wusste ich nicht, was die anderen machten. Es war mir auch egal. Ich hörte plötzlich nur, wie jemand aus dem Probenraum lief und kurz danach die Haustür zu fiel. Ich hörte laute Stimmen von nebenan und ließ mich schließlich auf einen der Sessel fallen. Vermutlich hatte Miku Takuya nun endgültig vertrieben und stritt jetzt mit den anderen beiden über sein Verhalten. Ich konnte Mikus verbohrte Haltung einfach nicht verstehen. Die ganzen Tage hatte sich diese Anspannung, dass etwas falsch lief, wohl in jedem von uns angestaut und war nun aus Miku ausgebrochen. Ich war auch ziemlich heftig explodiert. Aber diese verdammte Verbohrtheit unseres Sängers machte mich rasend und Takuya tat mir leid. Nebenan war Stille eingekehrt. Ich stand auf und seufzte. Wenn es wirklich Takuya gewesen war, der weggelaufen war, dann sollte ich ihn zurück holen. Ich erinnerte mich noch sehr gut an dessen Gesicht, als Miku diesen Schwachsinn von sich gegeben hatte. Ich schloss die Tür auf und ging aus dem Raum. Als ich am Probenraum vorbei kam, hörte ich gerade Teruki reden: „Du musst dich bei ihm entschuldigen. Und bei Kanon. Willst du, dass uns das alles weiter so belastet?“ „Wieso soll ich mich entschuldigen, wenn ich nur meine Meinung gesagt habe? Kanon ist doch ausgerastet!“, moserte Miku und Teruki antwortete sofort: „Kanon ist mit Recht ausgerastet! Sieh doch auch mal einen Fehler ein, Miku!“ Ich seufzte. Länger anhören wollte ich mir das nicht und ging zur Haustür am Ende des Flures. Ich öffnete sie und sah mich um, während ich um die Ecke des Hauses lief. Jedoch behielt ich nur den oberen Bereich im Blick und versäumte so auf den Boden zu achten, denn plötzlich stolperte ich über etwas am Boden und konnte mich gerade noch fangen und an der Hauswand abstützen, um nicht zu hinzufallen. „Was zum...? Takuya?“, stellte ich verblüfft fest und sah auf den Jüngeren, der am Boden hockte und jetzt ganz verweint zu mir aufsah. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich wusste nicht was ich machen sollte… Ich machte mir die ganze Zeit Gedanken über den Vorfall eben, bis mich plötzlich ein Ruck aus meiner Gedankenwelt riss. Ich hob etwas meinen Kopf. War jemand über mich gestolpert? Als ich aufsah, erblickte ich Kanon, der ebenfalls überrascht, sowohl auch etwas entsetzt zu mir herab sah. Was guckte der denn so? Noch nie jemanden verheult gesehen? Moment… Ich lief rot an. Verdammt, jetzt hatte er mich doch tatsächlich heulend erwischt. Ich senkte meinen Blick und seufzte, wischte meine Tränen mit dem Ärmel weg und atmete tief ein. Jetzt wusste er, wie schwach ich doch eigentlich war. Würde er lachen? Hatte er Mitleid? Ich brauchte kein Mitleid. „Hallo…“, murmelte ich leise und räusperte mich, da sich meine Stimme ziemlich kratzig anhörte. Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Was er wohl dachte? Ob er den anderen erzählen würde, wie verheult ich hier saß? Nein… Kanon war nicht so einer. Okay, ich kannte ihn zwar nicht solange, wie Miku es tat, aber Kanon war eigentlich ein besonnener Mensch. Aufeinmal fühlte ich mich in seiner Nähe wohler als sonst. Woran das wohl lag? Ich krallte meine Hände in meine Hose und versuchte, meine Tränen zu unterdrücken, die sich wieder hoch kämpften. „Was habe ich nur getan, dass Miku mich so behandelt?“, fragte ich ganz langsam und ruhig. Ich sah Kanon nicht an. Ich konnte es nicht… ~*~Kanon’s PoV~*~ Einen Moment lang konnte ich Takuya nur anstarren. Entsetzt darüber, dass dieser weinte und sauer darüber, dass Miku ihn zum weinen gebracht hatte. Ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Ich hörte ihn leise murmeln und seufzte. Ich ließ mich an der Hauswand hinab und hockte mich neben Takuya. „Hey...“, sagte ich ruhig. Meine Stimme war völlig ausgeglichen und klang total normal. Takuya wollte mich nicht ansehen. Auch gut. Er musste es ja nicht, niemand zwang ihn dazu. Also sah ich auf den Asphalt zu meinen Füßen und wartete ab. Schließlich sprach Takuya die Frage aus, von der ich wusste, dass sie kommen würde. Ich schwieg lange. Er brauchte Trost, doch ich wusste nicht, ob ich ihm diesen Trost geben konnte. Ich hob etwas zögernd den Arm und legte ihn behutsam um Takuyas Schultern. „Miku ist ein Dummkopf, der Veränderungen hasst, wie die Pest. Wenn es nach ihm ginge, wäre alles so geblieben, wie es mal war. Aber das geht so nicht. Er muss sich an Neues gewöhnen...“ Takuya war unter meiner freundschaftlichen Geste kurz zusammen gezuckt und ich überlegte meinen Arm vielleicht wieder zurückzuziehen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich rührte mich erstmal nicht, als Kanon sich neben mich hockte. Erst als er seinen Arm um mich legte, zuckte ich zusammen und sah zu ihm. Jetzt sah ich, wie schön Kanon‘s Augen doch waren und konnte nicht mehr weg sehen. Er gab mir Trost und seine sanfte Stimme beruhigte mich. Ja, Miku hasste Veränderungen, er hasste mich! Dass er sich daran gewöhnen musste, wusste ich, aber ob er es konnte, das war die Frage… Ich spürte wie sich Kanon‘s Griff lockerte. Anscheinend hatte mein Zucken ihn verschreckt. Ich fühlte, wie mir Röte ins Gesicht schoss, als ich unüberlegt mit meiner Hand nach seiner griff, damit er seinen Arm da ließ. Lange herrschte Schweigen zwischen uns. Ich traute mich nicht aufzusehen, obwohl ich gerne sehen würde, wie Kanon gerade guckte. War er überrascht? Oder angeekelt? Naja, letzteres war eher unwahrscheinlich, da er mich sonst sicher weggestoßen hätte. Wieder kämpften sich Tränen hoch und ich schluckte. „I-Ich weiß nicht, was ich machen soll… Wenn Miku mich nicht akzeptieren kann, was nütz ich der Band dann noch? Ich meine, es macht mich fertig, nicht als Mitglied akzeptiert zu werden. Ich kann verstehen, dass er an Bou hängt und ihn vermisst… Ich weiß einfach nicht mehr weiter…“ Ich kniff die Augen zu und meine Hand, die noch immer Kanon‘s Arm festhielt, zitterte. Ich hörte ein Seufzen neben mir und wischte mir schnell die Tränen ab. „S-Sorry!“ Doch kaum hatte ich sie abgewischt, schon kamen neue. Ich war doch einfach ein Häufchen Elend, welches sich bei dem Leader ausheulte… Ob er dachte, was für ein Schwächling ich war? ~*~Kanon’s PoV~*~ Takuya sah mir in die Augen und ich erwiederte seinen Blick einfach ruhig. Trotzdem wollte ich dann doch besser meinen Arm wegnehmen, weil ich ein wenig verunsichert war. Doch plötzlich hielt Takuya meinen Arm fest. Ich war überrascht und blinzelte verdutzt, aber ich ließ meinen Arm schließlich dort, wo er war. Der Jüngere hielt ihn aber trotzdem noch fest. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich Takuya schluchzen hörte. Schnell schloss ich meinen Mund wieder und hörte dem zu, was er zu sagen hatte. Als er endete schwieg ich, überlegte, was ich sagen könnte. Ich spürte, wie die Hand des Gitarristen zitterte, die immer noch meinen Arm umklammerte. Mir gefiel es gar nicht, wenn Takuya weinte. Ich seufzte, da ich gerade etwas sagen wollte, da hörte ich das „Sorry“ und seufzte noch tiefer. „Hör zu...“, begann ich langsam und zog Takuya etwas näher zu mir, „Miku ist ein Dummkopf. Aber er wird dich akzeptieren, das weiß ich. Du bist unser neuer Gitarrist und du bist jetzt unersetzlich für An Cafe. Mach dir keine Gedanken um Miku. Der kämpft mit sich selbst momentan einen schweren Kampf.“ Ich machte eine Pause und wischte Takuya dann mit der freien Hand eine Träne von der Wange. „Tu mir einen Gefallen, ok? Hör auf zu weinen und entschuldige dich nicht bei mir. Du hast nichts falsch gemacht. Ich möchte nicht, dass du weinst.“ Ich legte die Hand unter das Kinn des Jüngeren und zwang ihn zu mir aufzusehen, dann grinste ich, wischte ihm mit meinem Ärmel die restlichen Tränen weg und zwinkerte ihm dann kurz zu, als ich dessen überraschtes Gesicht und die großen Augen sah. „So ist brav, nicht mehr weinen. Tu einfach dein Bestes. Lasse dich nicht unterkriegen von solchen Idioten, wie Miku einer ist. Du kannst immer zu mir kommen, wenn du etwas hast, worüber du reden möchtest. In Ordnung?“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich war überrascht, als Kanon mich plötzlich näher zu sich zog und weiteren Trost spendete. Noch mehr überraschte es mich, als er meine Tränen abwischte und sie nicht mehr wieder kamen. Ich hatte nichts falsch gemacht… Dies zu hören klang so beruhigend und das erleichterte mich etwas. Ich wurde rot, als er mich zwang, ihn anzusehen. Seine Augen… Von solch einer Nähe sahen sie viel schöner aus. Moment, was dachte ich da? Ich klang ja wie ein verliebter Trottel! >Hör auf Takuya! Denk nicht so viel!<, dachte ich nur und schluckte. Ich sollte mich nicht unterkriegen lassen, hatte er gesagt. Ich hielt die Luft an, da ich erneut Tränen spürte. Doch sie kamen nicht… Ich lockerte meinen Griff an seinem Arm, dennoch zittere ich. Langsam drehte ich mich ganz zu Kanon um und umarmte ihn. Ich war glücklich, über glücklich, dass er bei mir war… „Danke, Kanon…“, flüsterte ich nur und schloss die Augen. Ich sah zwar nicht Kanon‘s Gesichtszüge, aber ich konnte mir vorstellen, dass er überrascht war. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich hatte versucht in Takuyas Augen seine Gedanken zu erkennen, doch ich sah nicht sehr viel, außer, dass sie erleichtert funkelten und dass der Jüngere rot wurde. >Wie süß.<, dachte ich mir schmunzelnd und hatte gerade meine Hand von seinem Kinn sinken lassen, als Takuya mich umarmte. Ich blinzelte verdutzt, doch dann lächelte ich und klopfte dem Gitarristen leicht auf den Rücken. „Kein Problem.“, sagte ich nach einer Zeit und wollte noch etwas sagen, als ich Schritte hörte. Als ich aufblickte stand dort plötzlich Teruki und hob eine Augenbraue. „Da seid ihr ja.“, sagte er, „Ist ja schön, dass ihr euch lieb habt, aber wir sollten mit der Probe weitermachen. Miku hat sich beruhigt.“ Ich seufzte erleichtert und löste mich von Takuya, der jetzt wieder ganz schüchtern war und rot wurde, wobei er sich etwas vor Teruki klein machte. Ich stand auf und hielt ihm die Hand hin. „Komm, wir gehen zurück. Außerdem freust du dich bestimmt schon auf eine Entschuldigung von dem Idioten namens Miku.“, sagte ich kichernd. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Kaum schien alles negative von mir genommen zu sein, kam auch schon Teruki um die Ecke. Okay, er hatte auch Recht, das alles geschah während der Probe. Und seinen Kommentar konnte er wie immer nicht lassen, aber das passte schon. Kanon hielt mir die Hand entgegen und ich ergriff diese, wobei er mich auf die Beine zog. Und ich hoffte wirklich, dass alles geklärt war… Noch etwas unsicher nickte ich schließlich Kanon zu und wir drei gingen zurück zu dem Proberaum, wo Miku und Yu-ki auf uns warteten. Der blond Gelockte konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er mich sah. „Ah! Taku! Schön, dass du den Weg hierher zurück gefunden hast! Und auch du Kanon! Hatte mir schon Sorgen gemacht, wo ihr zwei gesteckt hattet!“ >Ja, du mich auch, Yu-ki…< Ich lächelte ganz leicht und verbeugte mich. „E-Entschuldigt, dass ich Ärger mache! I-Ich werde mich weiterhin bemühen und keine Fehler machen!“ Ich hoffte inständig, dass ich auch wirklich keine Fehler machte. Ich sah langsam zu Miku, der erstmal nicht reagierte. >Okay, hoffentlich behandelt er mich nicht wieder wie… Naja…< Ich schluckte… ~*~Kanon’s PoV~*~ Zurück im Proberaum blickte ich mich zuerst nach Miku um. Als ich ihn sah hatten wir sofort Blickkontakt. Er wirkte sehr abwesend. Bei dem, was Yu-ki sagte hörte ich gar nicht zu. Doch als Takuya seinen Satz sagte, bekam er von mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Du machst keinen Ärger und keine Fehler.“, knurrte ich ermahnend, wobei ich weiter Blickkontakt mit Miku hielt. Dieser schien endlich zu begreifen, was ich von ihm wollte. Er sah auf den Boden, schien mit sich zu ringen, dann blickte er auf und lächelte Takuya leicht an. „Tut mir leid. Was ich eben sagte, war nicht so gemeint. Ich hoffe, wir können weiter machen wie bisher und vergessen diese Dummheit von mir.“, sagte Miku etwas tonlos und ich seufzte innerlich. So ein Depp. Na ja, besser als gar nichts. Ich klopfte Takuya auf die Schultern und deutete auf seine Gitarre. „Dann machen wir mal weiter.“ Ich ging schließlich zu meinem Bass und sah zu, wie Takuya sich seine Gitarre wieder umhing und Teruki sich hinter seinen Drum setzte. Miku hatte das Mikro schon längst wieder in der Hand und wartete. Von meiner Position aus konnte ich sein Gesicht nicht mehr sehen, aber ich wusste, dass unser Sänger jetzt nicht mehr ganz bei der Sache sein würde. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Aber er hatte sich entschuldigt, das hieß eigentlich, dass alles gut war, oder? Ich hing mir meine Gitarre um und war bereit die Probe zu starten. Miku rührte sich erstmal nicht. Er stand vor uns mit dem Mikro, aber gab kein Zeichen. Teruki seufzte. „Ich fang einfach mal an.“, sagte er gelassen und machte den Anfang. Yu-ki begleitete ihn mit seinem Keyboard und dann stiegen Kanon und ich ein. Nur Miku tat nichts… Als er nach 30 Sekunden noch immer nicht anfing zu singen, brach Kanon ab. Teruki schnaubte. „Was ist denn nun schon wieder, Miku? Schläfst du?“ „Eh? Was?“ Der Sänger drehte sich um. Anscheinend war er gedanklich ganz woanders. Miku räusperte sich und drehte sich wieder um. „Okay, noch mal von vorne!“, rief Teruki und machte erneut den Anfang. Als alle Instrumente drin waren, warteten wir auf Miku, der seinen Einsatz erneut verpasst hatte und Teruki brach diesmal ab. „Sag mal, Miku… Brauchst du eine Pause oder was ist los? Bleib mit den Gedanken hier bei den Proben und nicht irgendwo da draußen.“ Ich spürte schon, wie sich der Raum mit dicker Luft füllte… Was war los? ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte es einfach nicht fassen. Miku war total abwesend. Als er den ersten Einsatz verpennte, okay. Ich brach ab und wir versuchten es erneut, doch auch danach schien er immer noch nicht ganz da zu sein. Teruki brach ab. Ich schwieg und starrte unseren Sänger an, der total verdattert zu uns sah. „Tut mir leid Leute. Noch mal, ja?“, sagte er stockend und ich seufzte, gab diesmal den Einsatz. Teruki stieg ein, kurz darauf Yu-ki und Takuya. >Will er mich jetzt vollkommen verarschen?<, dachte ich genervt, als Miku immer noch zu schlafen schien und ging, weiter spielend, zu dem Sänger. Ich beugte mich ganz dicht hinter ihm nach vorne und legte mein Kinn auf dessen Schulter. Miku zuckte zusammen. „Würdest du uns nun endlich die Ehre erweisen und singen?“, raunte ich ihm ins Ohr. Meine Stimme glich vielleicht etwas einem knurren. Ich rührte mich so lange nicht, bis Miku das Mikro zum Mund führte und den ersten Ton ansang. Inzwischen hatten wir das Intro 3 Mal wiederholt. Ich wusste, dass die anderen jetzt erleichtert aufatmeten, da Miku seine Stimme wieder gefunden hatte und ich ging zurück zu meinem Platz. Jedoch stellte ich dort sofort fest, wie steif Mikus Stimme klang. Nach einer Minute brach ich wieder ab. Yu-ki sah mich wütend an. „Fängst du jetzt auch noch an?“, fragte er mich wütend, als auch seine Finger still hielten. Teruki haute einmal wütend auf seinen Drum und ließ die Drumsticks zu Boden fallen. „So hat das keinen Sinn! Wir brechen für heute ab!“, fluchte unser Drummer. Miku blickte sich verwirrt zu mir um und ich legte stumm meinen Bass ab, wollte keine Rechenschaft ablegen. Ich wusste, dass Teruki, Yu-ki, Miku und Takuya mich anstarrten, doch das störte mich nicht. Ich packte meinen Bass ordentlich ein, nahm meine Jacke vom Haken in der Ecke des Raumes und verließ das Haus mit einem lauten Knallen der Tür. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich zuckte stark zusammen, als Teruki wütend seine Sticks fallen ließ und Kanon mit einem Türknall den Raum verließ. Besorgt sah ich zur Tür, dann zu Miku. Na klasse… Weshalb musste ich mir das alles antun? Teruki stemmte die Hände in die Hüfte. „Was hat dich so in diesen Zustand gebracht, mein lieber Miku? Du benimmst dich genauso, wie du es getan hattest als Bou uns verließ!“, murrte er, worauf Miku, sowie ich selbst, zusammenzuckte, als der Name von Bou fiel. Miku ballte kurz die Faust, dann schnaubte er. „Es ist nichts!“ „Komm schon, lüg mich nicht an! Da ist wieder etwas! Komm schon, spuck es aus! So können wir nicht proben!“, fauchte Teruki. Ich schluckte. Fing das schon wieder an? Miku seufzte tief. „Es ist wirklich nichts!“, Er funkelte mich noch einmal an, bevor er durch die Tür verschwand. Ich stand perplex da und starrte dem Sänger nach. Yu-ki legte seine Hand auf meine Schulter. „Mach dir nichts draus. Heute ist einfach ein beschissener Tag. Morgen wird alles besser!.“, sagte er grinsend. Teruki lächelte leicht und nickte. Daraufhin lächelte ich zurück. „Okay.“ „Also dann, wir sehen uns dann morgen! Ruht euch heute aus, damit ihr morgen fit seid!“, sagte Teruki und klatschte in die Hände. Somit wäre dieser Tag zu Ende… Ich packte meine Gitarre ein und machte mich auf dem Weg nach Hause… Gedanklich war ich noch bei den anderen. Ob Miku noch immer sauer auf mich war? Ich blieb stehen und schüttelte den Kopf. Ich brauchte echt jemanden zum Reden… Jemand, mit dem ich mich auch verstand… Plötzlich fiel mir nur ein Name ein: Tamano… Meine Sandkastenfreundin! Ich lief weiter. Vielleicht konnte sie mir einen Ratschlag geben… ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich kam nach nur 10 Minuten zu Hause an. Meine Wohnung war zum Glück nicht weit von dem Häuserblock entfernt, wo wir jedes Mal probten. Ich schloss die Tür auf, hing meine Jacke an den Haken und stellte meinen Koffer mit meiner Bass-Gitarre einfach dort ab, wo ich gerade stand, worauf ich müde und total fertig in Richtung meines Wohnzimmers schlurfte. Dort angekommen ließ ich mich rücklings auf die Couch fallen und starrte an die Decke. Es herrschte eine Totenstille. >So lange Miku sein Problem nicht in den Griff kriegt, brauchen eigentlich auch keine weiteren Proben statt finden.<, dachte ich niedergeschlagen und schloss die Augen, um sie kurz danach wieder zu öffnen. Mir war erst jetzt das rote Lämpchen aufgefallen, welches an meinem Anrufbeantworter unaufhörlich blinkte. Erst wollte ich es ignorieren, doch dann ließ es mir einfach keine Ruhe und grummelnd tapste ich zum Regal, wo der Anrufbeantworter stand. „Sie haben eine neue Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter vom 5.Mai um 17 Uhr.“, verkündete mir die Computer Frauenstimme. Ich blickte auf die Uhr. Das war ja erst eine Stunde her. Jetzt ertönte eine mir sehr bekannte Stimme. „Kanon? Ich bin es, deine Mutter...-“ Verwirrt hob ich eine Augenbraue. Meine Mutter hatte sich lange nicht mehr gemeldet, weshalb ich nun aufmerksam zuhörte. Als sie geendet und sich verabschiedet hatte, drückte ich langsam den Knopf mit der Aufschrift ‚Delete’. Innerlich fühlte ich mich gerade einfach nur leer... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich war zuhause angekommen und machte mir erstmal etwas zu essen. Seit Miku‘s Ausraster und die danach folgenden Szenen war ich richtig hungrig geworden. Ich nahm mir einen Apfel, eine Birne und eine Melone und setzte mich auf mein Bett. Dann nahm ich mein Handy und wählte eine Nummer. Während das Freizeichen ertönte, biss ich meinen Apfel, bis schließlich eine Stimme erklang: “Hallo~?“, ertönte eine kindliche Mädchenstimme und ich musste kichern. „Na dreimal darfst du raten, wer dran ist.“ “O-M-G! TAKUYA! WIE GEHT’S DIR?! WIE LÄUFT ES SO IN DER BAND?! HAST JA LANGE VON DIR NICHTS HÖREN LASSEN, ALTES HAUS! WAS MACHST DU GRADE? SAG NICHT, DU ISST WIEDER EINEN APFEL, WÄHREND WIR TELEFONIEREN!“ Das war Tamano, meine Sandkastenfreundin. Und wie man schon merkte, ein Wildfang. Während sie mich so mit Fragen durchbohrte, hatte ich meinen Apfel bereits aufgegessen und machte mich an die Birne ran. „Naja… In der Band läuft es eigentlich gut…“ “Okay, dann erzähl! Wer war böse zu dir?“ „Naja, ‘böse‘ ist etwas übertrieben…“ Und so fing ich an, ihr von dem heutigen Tag zu erzählen. Tamano hörte gespannt zu, wie es schien und in so was war sie gut. Nach ca. 5 Minuten hatte ich ihr alles geschildert… Nun schien sie zu überlegen. “Also denkst du, dass du gar nicht akzeptiert wirst von Miku-Chan und hast große Zweifel… Das kenn ich doch…“ Und wie sie es kannte… Meine Gedanken verblassten von der Gegenwart und ich glitt in die Vergangenheit… Und ich stellte mir die Frage, was Kanon gerade machte… ~*~Kanon’s PoV~*~ Gerade hatte ich es geschafft auf meiner Couch einzudösen, als ein schriller Ton mich so heftig weckte, dass ich unvermittelt auf den Parkettboden donnerte. „Autsch...“, stöhnte ich qualvoll und rieb mir den Hintern. Das schrille Geräusch entpuppte sich als meine Klingel. Verdattert wanderte mein Blick zu der großen Wanduhr. 20:30 Uhr. Wer konnte das jetzt noch sein? Jedenfalls wollte der jenige dringend rein, denn die Klingel verstummte nicht einmal eine Sekunde lang. Ich raffte mich also auf und humpelte leicht angeschlagen zur Tür. Als ich öffnete, blinzelte ich kurz, hob dann eine Augenbraue. „Was machst du denn hier?“ „Netter Empfang. Jetzt lass mich rein, mir ist kalt.“, maulte Miku und drückte mich einfach zur Seite, worauf er fast über den Koffer meiner Bass-Gitarre stolperte. „Stellst du eigentlich immer alles im Flur ab?“, moserte er. Mein Gott hatte der miese Laune. Ich seufzte und schloss die Tür, wobei ich lieber auf die Frage des Älteren schwieg. Dieser war schon ins Wohnzimmer gegangen und hatte es sich auf der Couch bequem gemacht. Ich setzte mich also auf den Sessel gegenüber und sah ihn eindringlich an. „Wenn du um die Zeit noch auftauchst, kannst du nur irgendetwas wollen.“ „Hm, stimmt.“ “Also?“ „Was ‚Also?’?” “Was willst du hier?” Stille... Miku schien angestrengt zu überlegen, wie er anfangen sollte. Ich wartete also geduldig und schließlich hatte sich der Sänger seine Worte zurecht gelegt. „Ich wollte mit dir über Takuya reden.“ „Aha... Und?“ „Mensch Kanon! Kannst du mich denn gar nicht verstehen? Vermisst du Bou denn nicht!?“ Ich hob eine Augenbraue. Was war das denn für eine Frage. Natürlich vermisste ich den kleinen Bou, der uns so viele lustige Momente in An Cafe beschert hatte. Aber immerhin war er nicht mehr da und man musste nach vorne blicken. „Miku. Ich vermisse Bou, genauso wie du auch. Aber Bou ist aus der Band ausgetreten. Es war sein Wunsch. Und es war sein Wunsch, dass wir mit An Cafe weiter machen. Jetzt haben wir Yu-ki und Takuya. Beide haben Talent-“ „Takuya passt nicht zu uns!“, unterbrach mich Miku plötzlich aufgebracht und ich starrte ihn wütend an, genauso wie er mich. „Wieso passt Takuya nicht zu uns?“, fragte ich langsam. „Er ist ganz anders als Bou! Er ist zu schüchtern! Hat zu wenig Elan! Takuya ist zu schwach für eine Band, wie An Cafe!“ Mikus Augen funkelten wütend zu mir rüber. Ich sagte eine Weile nichts, doch dann stand ich auf, ging auf den verdutzten Sänger zu, stützte beide Hände auf der Lehne der Couch ab und beugte mich zu Miku hinunter, worauf ich ihm tief in die Augen sah. Dieser schluckte leise. „Hör mir mal gut zu. Du bist mein bester Freund und ich verstehe deinen Standpunkt. Aber ich kann nicht begreifen, warum du Takuya nicht mal den Hauch einer Chance gibst. Er ist wirklich nett und eigentlich auch ganz aufgeschlossen, wenn man ihm nicht gerade so feindselig gegenüber tritt, wie du es zu tun pflegst. Würdest du Takuya akzeptieren und als vollwertiges Mitglied sehen, müsste er sich nicht solche Gedanken machen und würde sich viel besser und schneller in die Band einfinden.“ Miku starrte mir in die Augen und ich starrte stur zurück. „Siehst du das so?“, fragte er ruhig. „Ja, das tue ich.“ „Also nimmst du Takuya in Schutz?“ „Wie man sieht, ja.“ „Du bist gegen mich.“ „In dieser Situation bin ich das.“ „Von dir kann ich also keine Unterstützung erwarten?“ „Nein, kannst du nicht.“ Miku seufzte und ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht, dann drückte er mich zur Seite, so wie ich es schon erwartet hatte, stand auf und rauschte aus meiner Wohnung, nachdem er sich noch seine Jacke geschnappt hatte. Erst als er die Tür zugeknallt hatte, richtete ich mich auf. Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und seufzte tief. Die Probe morgen würde mit 99%iger Wahrscheinlichkeit ins Wasser fallen. Ich hatte meinem besten Freund soeben klar gemacht, dass ich nicht zu ihm halten würde... Dass ich gegen ihn war. Und ich wusste ganz genau, wie wütend Miku jetzt auf mich war. Langsam ließ ich mich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Ich hoffte, dass Miku nicht auch noch Teruki einen Besuch abstatten würde und schlief bald erschöpft ein. Was für ein Tag... ~*~Takuya‘s PoV~*~ „HATSCHIII!“ “Gesundheit, mein Lieber! Jetzt werd bloß nicht krank!“ „Danke… Werd ich schon nicht!“, entgegnete ich Tamano, mit welcher ich seit einer halben Stunde telefonierte. Ich hatte ihr alles erzählt und wie ich mich fühlte… Sie gab mir wie jedes mal den Ratschlag: ’Sei mal mutiger und schau nach vorne!’ Und sie sagte mir noch, ich solle Miku vertrauen, auch wenn er momentan „angeschlagen“ war, so wie sie es nannte. Die darauf folgende Stille wurde mit einem Nieser unterbrochen. Wer wohl an mich gedacht hatte? Ich sah auf die Uhr und hob eine Augenbraue. Es war schon fast Elf Uhr. Teruki sagte ja, dass ich ausschlafen sollte… Ich verabschiedete mich von Tamano mit dem Versprechen, sie wieder anzurufen, falls etwas passieren sollte und legte auf. „Ich hoffe, dass die Probe morgen gut verläuft und Miku sich beruhigt hat.“, murmelte ich vor mich hin. Ich wüsste nicht, was ich machen sollte, falls sich der heutige Tag wiederholen oder morgen viel schlimmer sein würde… Ich legte mich hin und machte meine Nachttischlampe aus. Noch immer starrte ich auf die Decke… Dann fielen mir dir Augen zu. ~*~Kanon’s PoV~*~ Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug und meinen trüben Blick zur Wanduhr schweifen ließ, bekam ich einen Schock. „Scheiße!“, fluchte ich und sprang von der Couch auf. Mein Nacken schmerzte. Vermutlich hatte ich mich verlegen. Trotzdem rannte ich ins Bad und beeilte mich mit dem Umziehen. Zum Frühstücken blieb keine Zeit. Ich warf mir meine Jacke über und schnappte mir den Koffer meiner Bassgitarre, der immer noch im Flur stand. Schnell zog ich die Tür hinter mir zu und rannte die Straße runter. Wie hatte ich nur verschlafen können? „Tut mir leid!“, keuchte ich, als ich die Tür zum Proberaum aufstieß und sich alle Blicke auf mich richteten. Takuya hatte ein Paar Töne mit seiner Gitarre gespielt, bis ich reinplatzte und Teruki und Miku hatten sich unterhalten. „Du bist gut 20 Minuten zu spät, Kanon.“, tadelte mich Teruki und ich seufzte, hing meine Jacke an den Haken in der Nähe, stellte den Gitarrenkoffer ab und holte meinen Bass heraus. „Ich weiß, ich weiß... Kommt nicht wieder vor.“, murmelte ich und gesellte mich zu den anderen, wobei ich meinen Bass richtete und an den Verstärker anschloss. Jetzt bemerkte ich Mikus starrenden Blick und sah ihn an. >Uh, wenn Blicke töten könnten.<, schoss es mir da durch den Kopf und ich wandte mich wieder meiner Bassgitarre zu. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich war pünktlich zusammen mit Yu-ki zu den Proben gekommen und hatte mich schon gewundert, wieso Kanon nicht da war. Teruki meinte, dass wir warten sollten. Miku hatte mit mir kein Wort geredet diesen Morgen… Ich seufzte und spielte etwas mit meiner Gitarre, bis Kanon in den Raum hinein stürzte. Na, ein Glück, dass er es trotzdem geschafft hatte. Aber Miku schien irgendwie nicht sehr gesprächig zu sein heute. Er starrte Kanon an… Wütend… Hatte ich etwas verpasst? Teruki riss mich aus meinen Gedanken. „Also Leute! Jetzt wird richtig geprobt und nicht als Katastrophe wie gestern enden lassen, habt ihr verstanden?“ „…Manchmal frage ich mich, wer hier der Leader ist…“, murmelte Kanon nur vor sich hin. Ich nickte, ebenso wie Yu-ki und wir machten uns alle startbereit… Alle außer Miku. Dieser stand noch immer neben Teruki und hatte seinen Blick von Kanon zu mir schweifen lassen. Ich bekam eine Gänsehaut. Seine ‚Aura’ war nicht sehr positiv, wie ich es merkte… Dann drehte sich Miku um und nahm vor dem Mikrophonständer Platz. Yu-ki begann zu spielen, Teruki folgte danach. Anschließend stiegen Kanon und ich mit ein und Miku fing seinen Part an. Es schien alles gut zu gehen. Bis… „Stop!“, rief Teruki und wir alle hielten Inne. „Was denn?“, fragte der blond Gelockte und ich legte den Kopf fragend schief. Der Drummer schüttelte den Kopf. „Miku… Findest du nicht, dass du etwas zu emotionslos singst?“ Erst jetzt fiel es mir auf. Miku‘s Stimme war nicht so lebendig wie immer… Etwas war anders. Nur was? „Was redest du denn da?“, murrte Miku und drehte sich um. Oha, da hatte jemand wirklich schlechte Laune. „Miku… Sing etwas emotionsvoller… Bei dem, was du hinlegst kriegen die Zuschauer ja Angst!“ Der Sänger zuckte mit den Schultern und drehte sich um. „Und noch mal…“, murmelte Yu-ki und wir fingen erneut an… ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich hatte ja schon schlimmes geahnt, aber dass Miku so dermaßen miese Laune haben würde, hatte ich nicht gewusst. Als wir wieder spielten nach der ersten Unterbrechung, stoppte ich dieses Mal abrupt, aber schwieg. Ich starrte Miku nur fassungslos an. Teruki schüttelte den Kopf und grummelte hörbar. „Miku... Ich sagte zwar, dass du mit mehr Emotionen singen sollst... Aber wenn wir jetzt auf einem Konzert gewesen wären, hättest du die Fans angeschrieen. Und das, mein Lieber, kommt gar nicht gut an.“, meckerte der Drummer genervt und ich nickte langsam. Mikus Gegröle war echt schlimm gewesen. Yu-ki schien zu ahnen, dass das jetzt länger dauern würde, als Miku sich zu uns umdrehte und setzte sich auf die Couch weiter hinten. Und ich gab ihm innerlich Recht. Bei Mikus Blick würde das definitiv noch länger dauern. „Immer mache ich alles falsch, ja?“, begann Miku und ich schluckte, „Mit mehr Emotionen soll ich singen, ja? Dann soll ich nicht so schreien, stimmts? Als nächstes soll ich bestimmt gar nicht mehr singen, oder?!“ Jetzt herrschte einen Moment Stille im Raum. Teruki wollte etwas sagen, als Mikus Blick speziell zu mir wanderte und er wütend und immer lauter werdend fort fuhr: „Mein bester Freund hat sich gegen mich verschworen und unterstützt mich nicht mehr! Ihr alle habt euch gegen mich verschworen und das nur wegen ihm!“ Der Finger unseres Sängers deutete ruckartig auf Takuya, der zusammen zuckte. Ich hatte es gewusst. Er konnte den armen Gitarristen einfach nicht da raus lassen, wie es schien. „Er kann Bou nie ersetzen! Niemals! Er ist nicht geschaffen für eine Band wie An Cafe! Ich kann ihn nicht akzeptieren und ich werde ihn auch nie akzeptieren können! Ich hasse ihn!“, tobte Miku weiter. Ihm standen Tränen in den Augen. Wir alle starrten ihn nur geschockt an. Selbst ich hatte mit so einem Ausbruch nicht rechnen können. Ich war für einen Moment komplett sprachlos. Ich versuchte gerade mich zu fangen und etwas zu sagen, als Takuya plötzlich seine Gitarre wegpackte. Er zitterte dabei. Weinte er? Ich konnte es nicht sehen, da seine Haare einen Blick auf sein Gesicht nicht zu ließen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Anscheinend hatte mich mein Gefühl doch nicht im Stich gelassen. Es wurde schlimmer als gestern… Und es war sehr schlimm… Miku hatte seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Er hasste mich. Ich packte meine Gitarre weg. Er wollte mich nicht akzeptieren. Ich war nicht gut genug für ihn. Ich schaffte es nicht loszuheulen, wie ich es eigentlich öfters tue… Dann drehte ich mich um. Ich war sauer. Ich hatte ihm nichts getan und wurde so behandelt. „Wenn du mich nie akzeptieren kannst und wenn du mich von Anfang an gehasst hast, WIESO zum Teufel hast du mich dann angenommen? Wieso hast du nicht einfach NUR Yu-ki genommen!? Ich kann Bou nicht ersetzen! Und ich will auch nicht Bou sein! Ich bin ich! Und wenn du es nicht akzeptieren kannst, dann kann ich ja gehen! Aber ich lasse mich nicht so von dir behandeln! WENN DU SO AN BOU HÄNGST, WIESO RENNST DU IHM NICHT HINTERHER!? DANN MÜSSTE ICH MIR DIESE SCHEIßE NICHT ANTUN! ICH LIEß MIR ZWAR VIELES GEFALLEN VON DIR, ABER AUCH ICH HABE MEINE GRENZEN UND DIE HAST DU DEUTLICH ÜBERSCHRITTEN!“, schrie ich wütend. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, bis sie wehtaten. Ich wollte nicht mehr leiden. Ich wollte nicht wegen einer Person leiden, die meinte, an mir ihre ganze schlechte Laune auszulassen. Ich war verdammt noch mal kein Boxsack, an dem sich Leute abreagieren konnten. „Wenn du jemanden zum Anmotzen brauchst, dann nimm doch Bou! Der war es doch schließlich, der gegangen ist, NICHT ICH!“ Mit diesen Worten packte ich meine Gitarre und rannte hinaus. Ich wollte nicht mehr… Ich konnte nicht mehr. Mir war das alles zu viel. Ich rannte so schnell ich konnte einfach in Richtung Park… Denn Zuhause würde man zuerst nach mir suchen… Wenn man nach mir suchte… ~*~Kanon’s PoV~*~ Es war still. Niemand sagte etwas. Ich konnte nur Takuya hinterher starren und versuchen die Situation zu begreifen. Der Kleine hatte soeben einen waschechten Wutanfall gehabt. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als etwas zu Boden krachte. Es war Mikus Mikrophonständer, den er genommen und zu Boden gedonnert hatte. Er weinte. Miku weinte und ging in die Knie. Sie hatten sich gegenseitig verletzt. Auch Teruki und Yu-ki waren unfähig etwas zu sagen. „Ich weiß, dass Bou gegangen ist... Ich weiß es doch...“, murmelte Miku vor sich hin und vergrub das Gesicht in den Händen. Wortlos ging ich zu ihm, kniete mich neben ihn und zog ihn in meine Arme. Miku ließ es mit sich machen und so strich ich ihm über den Rücken. Der Sänger krallte sich an mein Hemd und weinte ohne Hemmungen. Ich konnte meinen besten Freund jetzt nicht allein lassen. Und es war klar, dass in solchen Momenten für uns beide jeder Streit vergessen war. Aber ich wusste, dass sich jetzt jeder im Raum nur eine Frage stellte: War dies das Aus für An Cafe...? +*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+ ~Anmerkungen der beiden Autoren~: Xx-Kanon-xX: So Leude, das war das erste Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen!^^ Wir freuen uns über Kommentare und eure Meinungen. Ich werde an jeden kommischreiber eine ENS verschicken, so ist es einfacher. ^^ Und bitte verzeiht die Verzögerung. Meine Kollegin is die Schuldige! XD Aber sie wird jetzt auch was dazu sagen! :P Liebe Grüße: Xx-Kanon-xX Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX: Joa, dann möchte ich mich auch mal melden! XD Sorry, dass das mit dem ersten Kapi so lange gedauert hat, ich war die Verzögerung, denn wegen dem ganzen Schulstress konnte ich kaum online kommen ^^ Hoffe es gefällt euch, was wir hier so veranstalten^^ Das zweite Kapi wird natürlich ohne weitere Verzögerung hochgeladen, da Ferien sind *-* Also Leutz, Have fun by read Kapitel 2: Reconciliation - Versöhnung... ----------------------------------------- ~*~Kanon’s PoV~*~ „Weißt du, ich bin dein bester Freund und ich tue alles für dich, aber ich finde, dass drei Tage zu viel sind...“, versuchte ich Miku zu erklären, der nur vor mir auf einem Stuhl am Küchentisch saß und mich verständnislos anstarrte. „Nein sind es nicht.“, maulte der Sänger und ich verdrehte die Augen. „Ich habe keine Privatsphäre mehr, wenn du dich hier drei Tage breit machst. Wie lange willst du mir noch auf die Nerven gehen?“, jammerte ich ein wenig hilflos und trank einen Schluck von meinem Kaffee. Miku schwieg. Ich lugte von meiner Tasse zu ihm hoch und sah, dass er den Kopf gesenkt hatte und die Hände, die auf dem Tisch lagen, zu Fäusten ballte. Mein Seufzen ließ ihn dann zu mir Blicken. „Okay, noch höchstens zwei Tage.“, nuschelte ich und Mikus Gesicht hellte sich auf. Er beugte sich über den Tisch und umarmte mich fest. „Danke.“, murmelte er in mein Ohr und ich nickte langsam. Der Sänger war seit der heftigen Auseinandersetzung mit Takuya nicht mehr von meiner Seite gewichen und hatte sich unter dem Vorwand, dass er im Moment nicht allein sein konnte, bei mir einquartiert. Teruki und ich waren zu dem Schluss gekommen, die Proben bis auf weiteres ausfallen zu lassen, um noch mehr Stress zu vermeiden, bis Takuya und Miku wieder in der Lage waren zusammen einen Raum zu betreten. Jedoch hatte ich seit dem Vorfall auch nichts mehr von Takuya gehört. Erst hatte ich versucht ihn anzurufen, wobei ich immer nur ein endloses Freizeichen zu hören bekam, dann stand ich sogar einmal vor seiner Wohnung, doch keiner hatte geöffnet. Es war zum Aus-der-Haut-fahren. Miku hatte ich zumindest bei mir und er lief auch nicht Gefahr ebenfalls als verschollen zu gelten. Dieser stand jetzt auf und ging ins Bad. Ich sah ihm nach und seufzte tief. Ich hatte Angst... Angst, dass es mit An Cafe zu Ende ging, Angst, dass Miku nicht mehr singen wollte, Angst, dass Takuya nicht mehr auftauchen würde... Kurz und knapp: Ich war nervlich komplett am Ende. Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein schwarzes Haar, was noch vom Schlafen ziemlich durcheinander war. Zumindest hatte ich die Nacht ein wenig geschlafen. Die Sorge um Takuya und Mikus komisches Verhalten seit dem Streit, hatten mich so unruhig werden lassen, dass ich nicht mehr ordentlich schlafen konnte. „Du Kanon? Ich hab mir was von deinem Haargel genommen.“, sagte Miku, der jetzt wieder frisch gestylt in die Küche kam. Ich nickte nur. Der Sänger legte den Kopf schief und setzte sich neben mich. „Alles in Ordnung?“, fragte er und ich sah ihn vielsagend an. „Das könnte ich dich auch fragen. Du bist seit dem Streit mit Takuya total komisch. Gar nicht mehr ‚mikuhaft’. Einfach nur schweigsam und ernst...“ Er sah mich erst überrascht an, doch dann schloss er die Augen und lehnte sich an meine Schulter. „Ich versuche nur alles mit mir ins Reine zu bringen. Ich denke über Bou nach und über Takuya. Ich mache mir Sorgen um An Cafe und mir gefällt es gar nicht, dass ich plötzlich keine Lust mehr auf das Singen verspüre. Kanon, ich weiß nicht, was ich machen soll...“, erklärte Miku mir leise und ich lehnte mich zurück, wobei ich einen Arm um den Sänger legte. Ja, es war eine verdammt verzwickte Situation. Und dann stand da noch die Frage im Raum, wo Takuya die ganzen Tage steckte... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Drei Tage waren vergangen, seit der ganze Streit angefangen hatte und anschließend eskaliert war. Im Fernseher lief eine Werbung für eine Urlaubsreise nach Hawaii und auf einem Tisch lag eine leere Pizzaschachtel. Ich selbst lag wie ein schlapper Mehlsack auf meinem Bett und starrte abwesend auf den Fernseher. Ich war die drei Tage kaum aus dem Haus gegangen. Deshalb wusste ich auch nicht, ob die anderen weiter probten oder nicht. Vor zwei Tagen hatte es bei mir einen Telefonterror gegeben, gestern stand einer vor meiner Tür und klingelte. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht nachzusehen, wer es war… Denn ich war in An Café unerwünscht und man würde mich eh nicht dabei haben wollen. Ich tastete nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Eine lange Stille überrollte den Raum. Und diese Stille wurde von einem Klingelton unterbrochen. Ich verdrehte die Augen und sah zum Nachttisch. Erst jetzt kamen sie mit einer sms an? Na, das war ja lustig. Ich richtete mich auf und nahm mein Handy. “Hey, Taku-chan! Wie geht’s dir? Wir machen uns alle Sorgen! Du hast dich schließlich drei ganze Tage nicht gemeldet! Hoffe, dein Zustand verbessert sich, sodass du wieder zu den Proben kommen kannst? Miku und du, ihr zwei solltet euch aussprechen. Melde dich! Onkel Teruki! XD“ Ich seufzte. Anscheinend machte sich Teruki wirklich Sorgen. Keine Ahnung, wie es bei den Anderen war. Miku würde mich bestimmt nicht vermissen. Sollte mir auch egal sein. Tamano hatte ich auch nicht Bescheid gegeben. Sonst würde sie eigenhändig mit ihrer Clique hier auftauchen und hier schön aufmischen… Dazu kannte ich sie zu gut. Ich stand auf und begab mich zum Fenster. Ich sah nach draußen. Obwohl es Frühling war, war es draußen grau und trüb. Genauso wie ich mich fühlte… Als würde das Wetter meine Gefühle wiedergeben… ~*~Kanon’s PoV~*~ Miku hatte es sich auf meiner Couch bequem gemacht und belagerte meinen Fernseher, sodass ich nicht dazu kam Nachrichten zu schauen. Allein diese Tatsache stimmte mich schon schlecht für den Rest des Tages. Ich saß in der Küche und las dann lieber in aller Ruhe ein Buch. Zumindest versuchte ich es. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Plötzlich klingelte mein Telefon und ich ließ vor Schreck das Buch fallen. „Willst du nicht rangehen?!“, rief Miku nach einer knappen Minute, als ich mich nicht gerührt hatte und das Telefon noch immer klingelte. Ich fuhr mir völlig neben der Spur durch die Haare und ging dann zum Telefon. „Ja~?“, fragte ich etwas lang gezogen und sofort musste ich mir das Telefon einige Cm vom Ohr weg halten. „Kanon! Wie geht es dir? Ist Miku immer noch da?“, drang mir direkt Terukis laute Stimme ans Ohr und ich seufzte. „Teru~, bitte etwas leiser...“, murrte ich und Teruki räusperte sich. „Oh, tut mir leid.“ „Mir geht es... Scheiße.“, begann ich. Wieso auch einen Hehl daraus machen? „Und ja, Miku ist noch hier.“ >Leider.<, fügte ich in Gedanken noch hinzu und verzog das Gesicht. „Ich habe vorhin Taku-chan eine SMS geschrieben. Er antwortet auch nicht darauf. Wie lange sollen wir die Proben noch ausfallen lassen? Das Konzert haben wir schon um eine Woche verschoben...“ Ich grummelte und massierte mir mit Daumen und Zeigefinger den Nasenknochen. Ich hatte Kopfschmerzen. „Ich weiß es nicht Teru... Miku scheint aber immer noch eine Abneigung gegen das Singen zu haben. Wirklich mit mir reden will er auch nicht. Nur heute morgen hat er ein wenig gesagt. Er denkt viel über Bou und Taku nach. Aber ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll...“ Am anderen Ende herrschte langes Schweigen. Miku konnte nichts hören. Dafür sprach ich leise genug. Außerdem lief der Fernseher ja auch noch. „Kanon, du bist sein bester Freund. Du wirst doch wohl in der Lage sein ihm zu helfen. Ich kümmer mich weiter um Taku-chan.“ Ich seufzte tief. Wieso nannte der Drummer Takuya eigentlich neuerdings ‚Taku-chan’? „Ich tue, was ich kann, ok? Versuch du doch mal bei Taku vorbeizuschauen. Dir macht er ja vielleicht auf.“, schlug ich vor und Teruki überlegte kurz. Zumindest schwieg er eine Weile. „Ja, ich werde mal mein Glück versuchen. Bye.“, sagte er nun und legte auf. Ich sah eine Weile mein Telefon an, dann legte ich es wieder auf seine Ladestation. Wie zum Teufel sollte ich jetzt mit Miku umgehen? Warum verlangten denn alle Wunder von mir? Ich war auch nur ein Mensch und hatte Grenzen. Ich stöhnte kurz auf. Mir war schwindelig. Trotzdem ging ich grummelnd in Richtung Wohnzimmer und überlegte mir schon mal, was ich sagen könnte... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich wusste nicht, wie lange ich nun vorm Fenster stand, aber das war mir gleichgültig. Ich träumte eine Weile vor mich hin, als es plötzlich wie im Sturm klingelte. Ich zuckte stark zusammen und drehte mich um. Dann klopfte es an der Tür. Wie war die Person denn hochgekommen? Also ich konnte mich nicht erinnern, die Tür unten aufgemacht zu haben… Dann ertönte Teruki‘s Stimme… „EY! Taku-chan! Mach auf! Ich weiß, dass du da drinnen bist! Ich hab gesehen, wie du vorm Fenster standst! Du kannst mir nicht entkommen!“ Okay, so hörte sich ein Psychopath an… Aber er hatte Recht, er hatte mich gesehen und nun musste ich wohl oder übel aufmachen. Besonders, um zu verhindern, dass er meine Tür eintrat oder sonst was… Kaum schloss ich die Tür auf, flog diese gegen meine Nase und Teruki sprang mich wie ein Hund an. Seine Begrüßung haute mich im wahrsten Sinne des Wortes um und wir beide lagen auf dem Boden. „Aua~!“, maulte ich und rieb mir den Hinterkopf. Teruki grinste breit. „Taku-cha~n!“ „Hallo…“, kam es aus meinem Munde und wir halfen uns gegenseitig auf die Beine. Dann wurde Teruki ernst und starrte mich an. Natürlich war mir dies unangenehm. „J-Ja?“ „Also, Taku-chan! Ich hoffe, du weißt, dass wir deinetwegen und auch seinetwegen die Proben nicht mehr machen können und das Konzert immer Näher rückt? Wir können das Konzert nicht immer verschieben, denn die Fans warten auch nicht lange auf uns. Ich finde, du solltest mit Miku reden.“ „Aha? Ich soll mit Miku reden… Ein guter Vorschlag… Nur, dass dieser Versuch in genauso einem Streit, wie letztens enden wird. Ich denke nicht, dass er mir zuhören würde, da er mich auch nicht leiden kann. Ich will diesen ersten Schritt nicht tun. Wie das enden könnte, haben wir ja gesehen…“, fauchte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. In mir stieg wieder Zorn auf. Dabei wollte ich einfach nur eins: Akzeptiert werden. Ich senkte den Kopf und meine Faust lockerte sich. Teruki legte eine Hand auf meine Schulter. „Versuchen wir es einfach in aller Ruhe. Du willst doch auch nicht, dass unsere Band auseinander bricht, nur weil Miku ein kleiner Sturkopf ist und du nicht wie Bou bist.“ Ich sah zu Teruki. Ich überlegte kurz, dann sah ich ihn lächelnd an. Vielleicht sollte ich es wirklich probieren. Ich nickte zögernd und Teruki grinste. „Okay, dann machen wir uns mal auf!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ „Nein, ich will nicht. Zum dritten Mal!“, meckerte Miku und wand sich unter mir auf der Couch. Ich lag auf dem Sänger und hielt ihn an den Armen fest, um ihn daran zu hindern abzuhauen. Mein Versuch für ein vernünftiges Gespräch war schief gelaufen, weshalb ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste. „Miku, wir müssen aber langsam mal über Takuya reden! So geht das nicht weiter! Wir brauchen dich als Sänger!“, schrie ich den anderen fast schon an. Ich wurde wieder wütend auf ihn. „Ich will nicht über ihn reden! Ich hasse ihn! Lass mich los!“ „Damit du wieder abhauen kannst? Vergiss es!“, knurrte ich und nagelte Miku weiterhin fest. Dieser war inzwischen genauso wütend wie ich und wenn wir nicht aufpassten, könnte das bald in einer Schlägerei enden. „Kanon! Ich will einfach nicht! Bitte!“, quengelte der Sänger jetzt und sah mich fest an. Ich stockte, aber hielt ihn weiter fest. „Ich kann jetzt nicht über Takuya reden...“ „Das hast du die ganzen drei Tage schon gesagt! Es reicht, Miku!“, herrschte ich ihn an. Mein Kopf dröhnte und ich versuchte gegen den aufsteigenden Schwindel anzukämpfen. „Shinya...“, murmelte Miku und ich blinzelte. Wieso nannte dieser mich plötzlich bei meinem richtigen Namen? Den hatte ich eigentlich bald schon vergessen gehabt. Schließlich nannten mich sogar meine Eltern mittlerweile ‚Kanon’, und das war gut so. „Wieso zwingst du mich? Ich möchte mich nicht mit ihm auseinander setzen. Zumindest jetzt noch nicht...“ Miku sah mich weiterhin an und ich seufzte. „Miku, es geht nicht anders. Ich...-“ „Ich will aber nicht!“, rief dieser jetzt dazwischen und wand sich erneut unter mir. Ich bemühte mich meinen besten Freund festzuhalten. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hatte erneut ein merkwürdiges Gefühl, aber selbst wenn es wieder so enden sollte, wie vor drei Tagen, ich wäre vorbereitet… Glaubte ich. Teruki hatte es geschafft, mich zu überreden, mit Miku zu reden. Ob das was half? Teruki meinte nur lässig, alles könne nur besser werden, da das schlimmste ja schon vorbei wäre… Na, wenn er sich so sicher war. Kaum waren wir vor der Tür, hörten wir Miku‘s und Kanon‘s Schreie. Das Fenster war offen und wir standen genau darunter. Teruki seufzte. „Tja, die Streiterei bleibt nicht lange still.“ Der Dummer klingelte nun an der Tür. Doch die Schreie gingen weiter. Anscheinend hatten sie die Klingel nicht gehört. „Dann so…“ Und ein Klingelsturm folgte. Teruki verlor langsam die Geduld, denn er hämmerte nach einer Minute auf die Klingel. Na, wenn das mal gut ging… Plötzlich hörte ich Miku‘s Stimme… „Ich will nicht über ihn reden! Ich hasse ihn!…“ Ich hielt Inne. Eigentlich sollte ich das schon kennen. Doch dann spürte ich, wie mir Tränen aufstiegen. Teruki sah kurz zu mir und dann seufzte er. Er kramte sein Handy raus und wählte Kanon‘s Nummer, da keiner auf die Klingel hörte… Ich wollte jedoch nicht mehr und rannte einfach ohne Vorwarnung los. Ich musste mir das nicht mehr antun. Teruki sah mir vermutlich überrascht nach, doch das war egal. Ich rannte in den naheliegenden Park. „Verdammt…!“ Mehr brachte ich nicht heraus. Ich blieb schwer atmend an einem Baum stehen und schniefte. Wieso? Wieso machte ich mir die Mühe? Ich sah zum Baum hinauf… Dann fing ich an, diesen hinauf zu klettern. ~*~Kanon’s PoV~*~ „Miku! Jetzt halt doch mal still!“, moserte ich gerade, als plötzlich das Telefon klingelte. Ich und der Sänger hielten beide in unseren Bewegungen inne. Erst wollte ich nicht dran gehen und wandte mich wieder Miku zu, doch das Klingeln hörte nicht auf. Ich seufzte. „Du entkommst mir nicht...“, murrte ich und löste mich von meinem besten Freund, um dann zum Telefon zu gehen. Dieser wollte ins Bad flüchten, doch ich warf direkt meinen Pantoffel gegen seinen Rücken und Miku ließ sich grummelnd und ergeben wieder auf die Couch sinken, so, als hätte ich ihn mit einer Kugel nieder gestreckt. Jetzt nahm ich endlich ab. Jedoch kam ich gar nicht dazu etwas zu sagen, sondern wurde direkt angeschrieen: „Kanon! Verdammt noch mal! Wieso machst du die Tür nicht auf!?“ „Teru?“, fragte ich verwundert, doch sofort schrie Teruki weiter: „Ich konnte Taku-chan überreden mit hierher zu kommen, um mit Miku zu reden! Er hat euch gehört und ist weggerannt! Richtung Park! Alles nur, weil du die Klingel nicht gehört hast!“ Ich stockte. Schon wieder war alles schief gegangen. Ich funkelte Miku unwillkürlich an und legte einfach auf. Dann nahm ich meine Jacke vom Haken, riss die Haustür auf und rannte die Treppe hinunter. Teruki sah mich verwirrt an, als ich an ihm vorbei rannte und noch „Kümmer dich um Miku.“ sagte, bevor ich um die nächste Ecke verschwand. Ich lief über die Straße und bog bald wieder ab. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er bald platzen. Der Schwindel wollte schon gar nicht mehr verschwinden. Vor allem nicht nach so einem Spurt in den Park. Ich sah mich keuchend um und stützte mich dann kurz mit den Händen auf den leicht eingeknickten Knien ab. Hoffentlich war Takuya noch hier. Teruki sagte ja, er wäre in diese Richtung gerannt. „Taku?!“, rief ich, als ich endlich wieder ein wenig Luft hatte und stellte mich wieder aufrecht hin, worauf ich einige Schritte nach vorne machte. „Bist du hier!?“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich saß auf einem stabilen Ast und war auch gut in den Blättern versteckt. So fand mich niemand, da ich sowieso keine Lust hatte, mir von irgendjemanden eine Predigt anzuhören. Ich seufzte und starrte einfach auf die Blätter, die sich im Wind bewegten und raschelten. Ich hörte Schritte von den Passanten, die durch den Park gingen. Nach einer Weile war es still. Ich hörte gar nichts, bis ich schnelle Schritte wahrnahm und diese verstummten. Dann ertönte Kanon‘s Stimme, die nach mir rief. Sollte ich antworten? Immerhin war er ja unschuldig. Der Streit betraf nur Miku und mich. Aber er würde mir genauso eine Standpauke halten wollen. Ich sagte lieber nichts. Sollte er doch einfach weiter nach mir suchen. Ich blickte erneut auf die raschelnden Blätter des Baumes und stellte mich auf Stur. Was brachten mir all diese kindischen Dinge? Rein gar nichts. Vielleicht sollte ich einfach aussteigen, so wie es Miku wollte. Dann wären alle glücklich und ich hätte meine Ruhe. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, dabei fiel mein Portemonnaie aus meiner Jackentasche herunter ins Gras. „Verd…!“ Ich beherrschte mich, kein Wort zu sagen, doch mein Portemonnaie hatte mich schon verraten… Oder doch nicht? ~*~Kanon’s PoV~*~ Mir antwortete einfach niemand. War Takuya am Ende gar nicht hierher gelaufen? Ich verzweifelte. Ziellos lief ich ein wenig durch den Park und sah mich immer noch hoffend um. “Takuya!“, rief ich laut und wollte gerade aufgeben, als etwas hinter mir ins Gras fiel. Ein Rascheln und dann ein leiser dumpfer Aufprall auf der Erde. Das Rascheln kam von oben. War etwas aus dem Baum gefallen? Ich ließ meinen Blick über das Gras schweifen und erblickte ein dunkles Leder-Portemonnaie. Meine Stirn legte sich in Falten. Das hatte ich schon einmal irgendwo gesehen. Ich hob es auf und mein Blick wanderte nach oben in die Baumkrone. Viel sehen konnte ich nicht, doch dort war eindeutig ein dunkler Schatten, der da nicht hingehörte. Ich fasste kurz einen Entschluss. Sollte mein Kopf noch mehr leiden, was solls. Ich legte meine Hände, nachdem ich das Portemonnaie in meine Hosentasche gesteckt hatte, auf die Rinde des Baumes und suchte Halt. Dann machte ich mich langsam daran auf den Baum zu klettern. Entkommen konnte die Person dort oben sowieso nicht. Ich stieß bald durch die ersten Blätter. Ich war ein guter Kletterer. Als Kind war ich täglich auf irgendwelche Bäume geklettert und meine Eltern hatten mich nie gefunden. Ich stieg behände auf einen dicken Ast und hockte mich auf diesen, hielt mich aber weiter am Stamm fest. Ich blickte direkt in Takuyas Augen, die mich geweitet anstarrten, als wäre ich ein Geist. Hatte ich es doch gewusst, dass er hier oben saß. „Versteckst du dich gerne vor mir?“, fragte ich ruhig und mein Blick verschwamm etwas, da mir ein erneuter Schwindelanfall drohte. Doch ich ließ mir nichts anmerken. Ich musste erst das alles zwischen Takuya und Miku bereinigen. Ersterer antwortete nicht auf meine Frage, sondern bevorzugte das geschockte Anstarren meiner selbst. „Wir haben uns 3 Tage nicht gesehen. Du hast auf keinen meiner Anrufe geantwortet, geschweige denn mir die Tür aufgemacht. Dann schafft es Teruki dich zu meiner Wohnung zu bringen, aber du haust ab. Hatte ich dir nicht gesagt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn etwas ist? Vertraust du mir nicht? Takuya?“ Ich schloss kurz die Augen, da der Schwindel doch länger andauerte und verkrampfte kurz meine Hände um den Stamm, doch dann sah ich Takuya wieder an. Dieser starrte mich einfach an. Trotzdem wartete ich, dass er endlich etwas sagte, wobei ich erfolglos versuchte seine Gedanken zu erahnen, wie ich es oft tat, doch Takuya schien mich einfach immer noch für eine Art ‚Erscheinung’ zu halten... ~*~Takuya‘s Po V~*~ Und wie mich mein Portemonnaie verraten hatte. Aber ich hoffte, dass er sich nichts dabei dachte. Erfolglos. Nicht mal eine Minute war vergangen, da saß er schon vor mir auf dem Baumast: Kanon. Ich hatte die Augen geweitet. Ich wollte ihm nicht antworten und saß einfach nur stumm da. Noch mehr weitete ich meine Augen, als er sagte, dass ich zu ihm kommen konnte, wenn ich etwas hätte. Stimmt, das hatte ich ganz vergessen… Aber Moment… Ich senkte den Blick. „Wie denn, wenn Miku bei dir war?“, murrte ich und sah erneut weg. Wie hätte ich normal mit Kanon reden können, wenn er dabei war? Teruki hatte mir schon erzählt, dass Miku bei Kanon untergetaucht war. Selbst wenn ich es gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen. Ich hatte keine Lust, mich weiterhin mit ihm zu streiten. Sollte er doch nur sagen, dass ich aus An Café aussteigen soll, ich würde es tun. Aber jetzt fiel mir ein, dass Kanon es war, der bei mir im Sturm geklingelt hatte. Ich hörte ihn seufzen. Dann drehte ich meinen Kopf zu ihm, sah ihm aber nicht in die Augen. „Es tut mir Leid…“ Ich schloß die Augen. „Ich bin einfach total fertig…“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte nicht anders als nur tief seufzen. „Du hast die Tür nicht aufgemacht. Ich bin sogar zu dir gekommen. Du musstest gar nichts tun. Und selbst wenn, Miku hätte ich auch wegschicken können, wenn du zu mir gekommen wärst. Oder du hättest mir eine SMS schreiben oder kurz anrufen können... Das ist also eine schwache Ausrede. Ich denke, das weißt du.“, erklärte ich nun ruhig. Takuyas Entschuldigung überging ich einfach. Doch sein letzter Satz ging mir noch einmal durch den Kopf. Dieser dröhnte so stark, dass ich fast keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Was war nur los mit mir? Zu viel Stress? Ach was, das war noch nie ein Grund gewesen. Ich hielt mir unbewusst den Kopf, doch sprach dann weiter: „Weißt du... Miku... Ach, wie soll ich das erklären? Ich denke... Er hasst dich nicht wirklich.“ Ich massierte mir die Schläfen und schloss die Augen. „Er ist einfach nur sehr verletzt. In Wirklichkeit kann er dich sicher gut leiden. Doch Bous Verlust in der Band sitzt zu tief. Er hat das Gefühl durch dich das letzte Stück Bou, was in An Cafe noch war, auszulöschen. Das möchte er nicht. Er sagte mir...“ Mein Blick verschwamm, doch ich konzentrierte mich stärker, um weiter zu sprechen. „Er sagte mir, dass er viel über dich und Bou nachgedacht hat. Vielleicht ist er bald in der Lage... Dich zu akzeptieren...“ Ich wollte noch etwas sagen, doch plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Ich fiel nach hinten, verlor das Bewusstsein. Alles war schwarz und leer... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hörte Kanon aufmerksam zu, jedoch merkte ich, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er rieb sich die ganze Zeit die Schläfen. Was war da los? Ging es ihm nicht gut? Ich hob meinen Arm und wollte ihn berühren, doch plötzlich schwankte er und drohte nach hinten zu fallen. „KANON!“, brüllte ich schockiert und packte ihn an der Jacke, doch auch ich verlor das Gleichgewicht und wir beide stürzten herunter. Eine Frau, die vorbeiging, schrie, als wir zuerst auf einen Ast, dann auf dem Boden aufkamen: „OH MEIN GOTT!“ Ich kniff ein Auge zu, da mein Arm irgendwie unter Kanon‘s Rücken gekommen war und dessen ganzes Gewicht darauf lag. Die Frau war ganz hektisch und fragte wie es uns ginge. Ich funkelte sie nur an. „Rufen sie einen Notarzt verdammt!“ Die Passantin zuckte zusammen und kramte ihr Handy heraus. Ich sah zu Kanon und weitete die Augen. Blut. Es lief Blut von seiner Stirn herunter. Ich setzte mich auf und rüttelte Kanon. „Kanon!? Kanon! Wach auf, bitte!“ Es war alles meine Schuld! Wäre ich nicht weggelaufen und auf den Baum geklettert, hätte er dies auch nicht gemacht und er wäre nicht in solch einem Zustand. „Kanon, bitte, wach auf!“ Ich versuchte regelrecht meine Tränen zu unterdrücken, doch sie kamen hervor geschossen und tropften auf Kanon‘s Wange. „Kano~n!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ein heftiger Schmerz durchzog meinen Kopf. Alles drehte sich, als ich langsam die Augen öffnete. Etwas warmes tropfte auf meine Wange. Ich blinzelte und sah etwas rotes verschwommen in meinem linken Auge. Was war das? Ich spürte noch etwas warmes meine Stirn hinablaufen. „Au...“, nuschelte ich und konnte jetzt Takuya ganz verschwommen über mir wahrnehmen. Ich stützte mich vorsichtig mit den Ellenbogen beider Arme auf dem Gras ab und richtete mich ein wenig auf. Wieder ein stechender Schmerz in meinem Kopf. „Taku?“, fragte ich besorgt und sah den Jüngeren verwirrt an, da ich jetzt sehen konnte, dass dieser weinte. Ich setzte mich ganz auf und hob meinen Arm. Dann wischte ich mit meinem Finger vorsichtig die Tränen von Takuyas Wangen. Dieser sah mich schockiert an. Sah ich so schlimm aus? Ich fasste mir mit der anderen Hand an die Stirn und sofort stöhnte ich vor Schmerz auf. Jetzt besah ich mir meine Hand. Eine warme rote Flüssigkeit tropfte von meinen Fingern. „Scheiße, ich blute ja...“, murmelte ich leise. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Als Kanon erwachte war ich erleichtert. Ich hatte schon damit gerechnet, dass er eine schwere Gehirnerschütterung bekäme, aber das sah wohl nicht so aus. Mein Herz machte einen Sprung, als er plötzlich meine Tränen wegwischte. Er hatte sich aufgesetzt und als er sich an die Stirn fasste und bemerkte, dass er blutete, machte ich mir wieder Sorgen. „Gleich kommt der Notarzt! A-Also bleib ruhig! Alles wird gut!“ Und dabei war ich es, der ruhig bleiben musste. Ich zitterte. Ich hatte Angst. Angst, dass Kanon schwerer verletzt war als es aussah. Wieder kämpfte ich gegen meine Tränen an. „Es… Es tut mir schrecklich Leid! Nur meinetwegen… Bist du verletzt! Wär ich nicht weggelaufen… Wäre das alles nicht passiert! Ich mach immer alles falsch!“ Ich schniefte und hatte den Blick gesenkt. Ich konnte Kanon nicht in die Augen schauen. Ich hielt unbewusst seine Hand fest. Sirenen erklangen aus der Ferne und der Notarzt war unterwegs. Ich atmete tief ein und sah dann auf. Die Frau kam zu uns und meinte: „Es wird alles gut werden! Wie fühlen sie sich?“ Auch andere Passanten und Schaulustige waren da und hatten einen Kreis gebildet. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich sah Takuya einfach nur an, als er sprach. Er war so hektisch und unruhig. Ich dagegen war das genaue Gegenteil. Okay, ich hatte Schmerzen, aber die waren inzwischen erträglich geworden. Takuya hielt meine Hand und ich sah auf diese hinab. Wieder entschuldigte sich der Gitarrist und ich hatte den Drang meinen eh schon angeschlagenen Kopf wieder irgendwo gegen zu donnern. Kurz drückte ich Takuyas Hand. „Dir muss nichts leid tun. Begreif das endlich. Ich bin, obwohl mir schwindelig war, zu dir rauf geklettert. Ich bin dir nachgerannt, obwohl es mir nicht gut ging... Ich wusste, was ich tat.“, murmelte ich leise, „und jetzt hör auf zu weinen... Bitte.“ Die Frau kam zu uns gelaufen, ich hörte Sirenen. Notarzt? Bitte nicht einen Notarzt. Ich hasste Krankenhäuser. Die ganzen Leute um uns herum waren mir auch mehr als unangenehm. Wie ich so was hasste... „Mir geht es gut.“, sagte ich jetzt rasch und wollte aufstehen, doch der Schwindel kam zurück und hielt mich am Boden. „Ich will in kein Krankenhaus! Und ihr hört auf zu gaffen!“, grummelte ich und sah kühl in die Menge. Ich hoffte noch zu entkommen, bevor der Krankenwagen da war. „Ich gehe in kein Krankenhaus!“ Klang meine Stimme panisch? Ich räusperte mich und sah Takuya flehend an. „Kein Krankenhaus...“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich seufzte, doch erschrak, als Kanon plötzlich unruhig wurde, als er die Sirenen hörte. Er wurde aggressiv, so schien es mir. „Kanon, du musst dich behandeln lassen!“ „Kein Krankenhaus!“, wiederholte er sich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wie er mich ansah… Mein Herz klopfte etwas schneller. Wieso mochte er keine Krankenhäuser? Ich sah die Frau an. Ich dachte nach. Ich half Kanon auf die Beine und betrachtete seine Wunde… Sie war eigentlich nicht so schlimm. Aber was war, wenn sie schlimmer war, als sie aussah? Aber Kanon wollte in kein Krankenhaus. Ich fasste einen Entschluss. Ich hielt noch immer Kanon‘s Hand, dann rief ich ganz laut: „Ist das nicht Miyavi?!“ Und zeigte auf eine Stelle hinter den ganzen Schaulustigen. Alle, wirklich alle, drehten sich urplötzlich und kreischend um, sodass sie ihre Aufmerksamkeit von uns auf die nicht existente Person dort hinten richteten und dies nutzte ich aus und lief mit Kanon weg… Das Kreischen hielt noch lange an, denn ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass Miyavi wirklich dort war… (Anm. von Xx-Kanon-xX: xDDD) Wir liefen durch die Straßen Tokios und standen anschließend vor dem Gebäude, in welchem wir immer probten… Zufällig. Da meine Wohnung nicht gerade in der Nähe war, und Kanon’s momentan auch, beschloss ich, einfach dort hinein zu gehen und mich um Kanon‘s Verletzung zu kümmern. Ein Mitarbeiter machte uns auf und holte einen Erste-Hilfe-Kasten. Kanon saß auf der Couch im ‚Gemeinschaftsraum’ und ich machte mich daran, per Handy Teruki Bescheid zu sagen, dass wir hier waren. ~*~Kanon’s PoV~*~ Zum Glück hatte Takuya mich den ganzen Weg gestützt, da ich extrem am Taumeln gewesen war. Außerdem musste ich zugeben, dass er uns gekonnt aus dieser schwierigen Situation heraus gebracht hatte. Meine Kopfschmerzen schienen nach diesem Spurt wieder schlimmer zu werden. Ich nahm vieles nur noch verschwommen wahr und plötzlich fand ich mich auf der Couch im Gemeinschaftsraum wieder. Waren wir etwa in dem Gebäude, wo wir immer probten? Takuya saß vor mir und hatte einen Erste-Hilfe-Kasten auf dem Schoß, wobei er mit seinem Handy beschäftigt war. Wieder lief mir Blut ins Auge und ich versuchte es wegzublinzeln. Na ja, zumindest kein Krankenhaus. „Kommen Teruki und Miku auch her?“, fragte ich Takuya jetzt und legte den Kopf schief (was jedoch ziemlich weh tat), da ich vermutete, dass er Teruki bescheid sagte. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hatte Teruki Bescheid gegeben und dieser wollte auch vorbeikommen. Man sollte den anderen ja auf jeden Fall Bescheid geben. Ich packte mein Handy weg. Als Kanon dann fragte, ob Teruki und Miku kämen, nickte ich nur. Und wieder Miku. Naja, er würde mich sowieso ignorieren und sich um Kanon kümmern. Ich senkte den Blick, doch holte dann aus der Küche einen Lappen mit warmen Wasser und fing an, Kanon‘s Blut wegzuwischen. Vorsichtig und sanft befreite ich sein Auge von der roten Flüssigkeit und tupfte ganz vorsichtig auf seine Wunde. Er zog die Luft scharf ein und kniff ein Auge zu. „Entschuldigung…“, murmelte ich und legte dann den Lappen weg. „Jetzt wird es etwas brennen.“, warnte ich den Bassisten und sprühte Desinfektionsmittel auf dessen Wunde. Kanon zuckte ein klein wenig zusammen, doch er war ruhig. Das wunderte mich ein wenig, denn ich kannte nur Leute, einschließlich Tamano, die fingen an herum zu schreien, weil das so brannte. Letzten Endes kam ein Pflaster auf die Wunde und fertig war die Behandlung. „So. Fertig.“, sagte ich leise und legte den Erste-Hilfe-Kasten zur Seite. Dann wurde es still. Ich traute mich nicht, irgendetwas zu sagen, geschweige denn wieder auf das Thema Miku zurück zu kommen. Ich saß nur schweigend vor dem Leader und wusste nichts zu sagen. Irgendwie wollte die Röte in meinem Gesicht nicht weichen, aber ich machte mir nichts daraus. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich sah Takuyas Nicken und seufzte ganz leise. Aber vielleicht würden wir es so endlich klären können. Er verschwand und kam direkt mit einem Lappen zurück. Ich murrte nicht und ließ mich ganz ruhig verarzten. Zumindest kein Krankenhaus. Es tat trotzdem ziemlich weh, als Takuya (auch, wenn er vorsichtig war) den Lappen auf die Wunde legte. Das Desinfektionsmittel erschreckte mich kurz durch die Kühle, doch den Schmerz nahm ich kaum wahr. Mir machten Schmerzen eigentlich selten etwas aus. Vielleicht, weil ich abgehärtet war... Bald war Takuya fertig. Ich fühlte mich direkt viel besser und lehnte mich dann zum entspannen in die Couch zurück. „Danke...“, sagte ich und lächelte. Takuya blieb still und sah irgendwie an mir vorbei. Ich überlegte. Teruki und Miku müssten bald da sein. „Sag mal, du erinnerst dich doch sicher noch an das, was ich auf dem Baum zu dir gesagt habe, oder? Bevor wir dort runterfielen.“ Irgendwie war mir diese Situation dort noch etwas peinlich und ich kratzte mich an der Wange. Takuya nickte kaum merklich. Ich schwieg nun kurz und überlegte, doch dann holte ich tief Luft. „Wenn Miku gleich kommt, den Schock über meine Verletzung überwunden hat, und wir alle beisammen sind, wird über Bou gesprochen und danach über dich. Wir werden das endgültig klären. Yu-ki ziehen wir besser nicht noch mehr mit hinein, sonst steigt er vielleicht auch noch aus...“ Ich sah, dass der Gitarrist nicht sehr von meiner Idee angetan zu sein schien, denn dieser verzog das Gesicht etwas und murrte. Ich beugte mich also nach vorne (zum Glück ging es meinem Kopf schon besser) und kam mit dem Gesicht ganz nah an das Takuyas, der die Augen weitete. Ich sah ihn fest an und sprach dann weiter: „Du hast keinen Grund an dir und deinen Fähigkeiten zu zweifeln! Du bist ein super Gitarrist und mindestens genauso gut wie Bou! Du siehst gut aus, hast Charme und ziehst die Fans in deinen Bann! Du gehörst in die Band und passt einfach zu uns! Ohne dich sind wir nichts wert! Und das sage ich dir als Leader und Fachmann, nicht als Freund! Solltest du aussteigen, kannst du damit rechnen, dass An Cafe bald auch einen neuen Leader und Bassisten brauchen!“ Ich hatte jeden Satz langsam und mit viel Nachdruck gesagt und blickte Takuya tief in die Augen. „Du... Bist... Nicht... Schlecht. Und Miku... Hasst... Dich... Nicht!“, sagte ich nun noch einmal extra langsam, dann wuschelte ich Takuya mit meinen Händen durch die Haare. Ich mochte seine Haare gerne. Sie waren weich und hatten einfach ein so tolles Braun. Ich sah, wie der Gitarrist rot wurde (das war er eigentlich schon die ganze Zeit gewesen) und lachte. Takuya war echt süß, also nahm ich ihn kurzerhand in den Arm. Ich drückte ihn fest und flüsterte dann in sein Ohr: „Egal, was sein sollte. Ich bin immer für dich da.“ Dann ließ ich von ihm ab und wunderte mich. Takuya hatte die Augen geweitet und war knall rot, röter gings kaum noch. Ich stockte. „Oh, die Umarmung hätte nicht sein gemusst, was? Tut mir leid. Es kam so über mich, weil du so süß geschaut hast!“, entschuldigte ich mich also schnell und wartete nun ruhig darauf, dass der total neben der Spur wirkende Takuya etwas sagte. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Okay, was war das? Kanon, der ja eigentlich schon immer nett zu mir gewesen war, war nun total… Nett… Und als er plötzlich ganz nah bei mir war, wusste ich nicht, ob ich kurz davor war, zu explodieren. Seine Stimme war ruhig und sanft. Ich hörte aufmerksam zu, auch wenn mir seine Idee nicht so gefiel. Aber auf irgendeine Weise schaffte er es, mich etwas aufzumuntern. Er hielt mich nicht für einen schlechten Gitarristen. Das zu hören war für mich, als würde ein Stück Fels von meinem Herzen abfallen. Ich war innerlich erleichtert und äußerlich am glühen. Als er mich auch noch in den Arm nahm, war es fast um mich geschehen. Denn mein Herz raste und innerlich hoffte ich sehr, dass Kanon dies nicht spürte. Aber er sah, dass ich knallrot wurde. Na klasse… Und nun meinte er auch noch, ich sei süß… Das stimmte doch gar nicht! Ich schluckte und grummelte glühend vor mich hin. „Ich bin nicht süß…“, murmelte ich, doch Kanon lachte nur. Ich hatte für eine Weile weggesehen, doch immer wieder wanderte mein Blick zu Kanon. Mein Herz klopfte stark und die Röte wollte immer noch nicht weichen. Was war das für ein Gefühl? Schließlich hörte ich Schritte und Stimmen und die Tür flog auf. Herein kamen der Drummer und der Sänger. „AH! KANON! ALLES OKAY?!“, schrie Miku und lief zu dem Leader. Ich senkte den Blick und schwieg eine Weile. Teruki seufzte und schüttelte den Kopf. „Also echt, Kanon! Nicht nur Taku-chan macht uns Sorgen!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich kam gar nicht dazu Takuya zu widersprechen, als dieser sagte, er sei nicht süß, denn plötzlich stürmte Miku den Raum und rannte auf mich zu. Er kniete sich vor mich hin und strich mit der Hand vorsichtig über mein Pflaster an der Stirn. „Mir geht’s gut, Miku.“, nuschelte ich und wollte seine Hand dort wegnehmen, doch der Sänger ließ sich nicht beirren. Teruki kam nun auch dazu. Auf seine Aussage antwortete ich besser gar nicht erst. „Tut es sehr weh?“, wollte Miku jetzt wissen und ich schüttelte den Kopf. Trotzdem ließ ich mich weiter von ihm begutachten und seufzte. „Leute, da wir schon mal hier sind... Wir sollten reden.“, fing ich jetzt an und Miku hielt in seiner Bewegung inne. Er verengte die Augen, ließ die Hände sinken und seufzte. Teruki nickte mir zu und setzte sich auf einen Stuhl neben Takuya. Ich sah Miku vielsagend an und dieser setzte sich neben mich auf die Couch. Es herrschte Stille. Der Sänger vermied es Takuya anzusehen und dieser vermied es genauso Miku anzuschauen. „Ich glaube, wir wollen alle, dass An Cafe weiter bestehen bleibt. Und deswegen müssen wir endgültig alles klären.“ Ich sah Miku und Takuya abwechselnd an, dann verweilte mein Blick bei Miku. „Bou ist ausgestiegen und nicht mehr der Gitarrist An Cafes. Er ist aus Japan weggezogen und brach jeden Kontakt zu uns ab.“, begann ich jetzt und Miku verkrampfte sich leicht, „Wir alle vermissen Bou und er hat viel für An Cafe getan. Ohne ihn gäbe es die Band noch nicht einmal. Ich weiß, dass es dir schwer fällt zu akzeptieren, dass Bou nicht mehr wieder kommen wird, Miku. Aber er ist weg. Das musst du begreifen. Du musst nach vorne blicken können. Bou wollte, dass An Cafe weiter erfolg hat. Er wollte, dass du weiter für uns singst und die Fans glücklich machst. Und Bou wollte, dass du den neuen Gitarristen akzeptierst und dich mit ihm anfreundest.“ Miku senkte den Blick und schwieg. Er zitterte leicht und so legte ich einen Arm um meinen Freund und sah dann zu Takuya. „Sag ihm, was du denkst und fühlst, Taku. Rede mit ihm über deine Ängste. Sag ihm, wie du dich die ganze Zeit gefühlt hast.“, forderte ich den Jüngeren auf. Miku hob den Kopf leicht und sah zu Takuya. Ich glaubte Tränen in seinen Augen zu erkennen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich schwieg die ganze Zeit, als Kanon mit Miku sprach. Er konnte sich besser ausdrücken und anscheinend fing Miku an, wirklich darüber nachzudenken. Danach wurde ich angesprochen. Ich sah etwas nervös zu Kanon, dann zu Miku, welcher mich nun ansah und dann atmete ich tief ein. „N-Na ja…“, fing ich an… Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Teruki hatte sich vorgebeugt und lächelte mich an. Ich lächelte leicht zurück. „I-Ich kann sehr wohl verstehen, dass du Bou vermisst und ihn wieder in der Band haben willst. Die Realität mag schmerzhaft sein… A-Aber…“ Ich atmete tief ein, dann setzte ich fort: „Aber ich lass mich nicht so behandeln. Ich bin für dich vielleicht nicht so gut wie Bou und ich kann Bou bestimmt nicht übertreffen, aber ich gebe mir die größte Mühe und möchte akzeptiert werden. Vor allem möchte ich von dir, Miku, akzeptiert werden. Und zwar so, wie ich bin. Ich mag zwar nicht wie Bou sein, aber ich will mich deswegen auch nicht ändern. Ich bin stolz, zu sein, wie ich bin. Aber du hast mir die ganze Zeit das Gefühl gegeben, nicht dazu zugehören und ich wurde immer mehr eingeschüchtert. Ich wollte dich verstehen lernen, aber du lässt mich nicht an dich heran. Ich weiß nicht, ob du mich wirklich hasst oder nicht. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich mir sehr große Mühe gebe…“ Ich schluckte und ballte die Fäuste. Jetzt bloß nicht heulen… ~*~Kanon’s PoV~*~ Wir alle schwiegen, als Takuya zu sprechen begann. Auch Miku hörte aufmerksam zu. Der Gitarrist war noch nicht fertig, da liefen Miku schon die ersten Tränen übers Gesicht. Ich drückte den Sänger an mich. Takuya hatte nun alles gesagt, was er zu sagen hatte. Miku vergrub das Gesicht in den Händen und schien sich erstmal beruhigen zu wollen. Teruki stand auf, sagte er wolle uns etwas zu trinken holen und verschwand dann aus dem Raum. „Ich bin so ein Idiot...“, murmelte Miku jetzt und versuchte ruhiger zu atmen, „Ich bin es total falsch angegangen... Ich hab Takuya immer nur als einen Störenfried gesehen und nicht so, wie ich es hätte tun sollen.“ Teruki kam jetzt zurück und stellte für jeden ein Glas Wasser auf den Tisch. Er setzte sich wieder neben Takuya. Miku ließ seine Hände sinken und sah Takuya an. „Es tut mir leid. Ich hätte meinen Schmerz nicht an dir auslassen sollen. Und... Ich... Ich hasse dich nicht. Ich habe das nur in meiner Wut gesagt. Ich hasse dich wirklich nicht.“ Miku schluchzte erneut und ich strich ihm beruhigend über den Kopf. „Ich hoffe,“, setzte er wieder an, „dass wir Freunde werden können und... Ich möchte, dass wir uns gut verstehen...“ ~*~Takuya‘s PoV~*~ Auch mir liefen die Tränen. Ich war so froh, dass ich nicht gehasst wurde. Aber vor allem machte es mich glücklich, dass Miku mich zu akzeptieren schien. Ich wischte meine Tränen nicht weg, sondern lächelte einfach nur. „Was redest du denn da? Natürlich sind wir Freunde!“, meinte ich mit erstickter Stimme und lachte. „Ich möchte dich auch besser verstehen, Miku…“, murmelte ich, bevor ich aufstand, zu Miku ging und ihn umarmte. Dieser hielt kurz inne, aber er schien sich ebenfalls zu freuen. „Lass uns noch mal von vorne anfangen!“, schluchzte er. Ich nickte. „Auf jeden Fall!“ Irgendwie klang das so, als ob sich gerade ein Paar eine zweite Chance gab… Ich musste kichern, als ich mir das vorstellte. Ich war wirklich überglücklich. Ich ließ von Miku ab und wischte mir die Tränen weg. Ich sah flüchtig zu Kanon, welcher gerade zu Miku sah. Ich lächelte. Doch klopfte mein Herz erneut so stark. Was war nur los? Teruki grinste und stand auf. „Also können die Proben ohne Weiteres verlaufen, wie immer?“, fragte er hoffnungsvoll. Miku grinste ebenfalls: „Nein.“ Oha? Ich hob eine Augenbraue. „Sie werden besser!“ Darauf lachte ich nur. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich konnte nur lächeln. Eine riesige Last fiel von mir ab und auch meinem Kopf schien es mit einem Schlag schon viel besser zu gehen. Wir alle lachten nun und ich konnte jedem einzelnen die große Erleichterung ansehen. Miku und Takuya lachten zusammen und waren bereit von Vorne anzufangen. Das war die Hauptsache. „Ich würde aber trotzdem sagen, dass wir auf Grund des ganzen Stresses die nächste Probe erst Übermorgen ansetzen.“, sagte ich dann überlegend zu Teruki. Dieser seufzte, doch nickte dann. „Ja, du hast Recht. Durch das Verschieben des Konzertes haben wir noch ein wenig zeitlichen Spielraum.“ Auch Miku und Takuya nickten. Ersterer sah mich nun entschuldigend an. „Es tut mir leid, dass ich dir die Tage so auf die Nerven gegangen bin.“ „Ach, schon okay. Dafür habt ihr euch ja jetzt vertragen, das ist die Hauptsache.“, sagte ich lächelnd und Miku umarmte mich mit einem leisen ‚Danke’, worauf ich diese Umarmung erwiderte und grinste. „Kein Problem.“ Miku schien mich gar nicht mehr los lassen zu wollen, stattdessen kuschelte er lieber noch eine Runde mit mir. Das hatte er früher immer getan, aber dass er es jetzt wieder tat, wunderte mich schon ein Wenig. Teruki erhob sich nun. „So Leute, ich muss dann gehen, habe noch eine Verabredung. Also Übermorgen wieder um die gleiche Zeit?“, fragte er mich und ich nickte. Teruki lächelte, verabschiedete sich von uns allen und verschwand. Draußen wurde es schon langsam dunkel. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Es wurde alles wieder gut. Und das war auch in Ordnung so. Mich wunderte es nur, dass Teruki eine Verabredung hatte. Etwa ein Date? Ich musste schmunzeln. Und dann kam das Unerwartete: Die Tür flog auf und Yu-ki platzte herein. „Hi Leute! Hier seid ihr also!“ Schlechtes Timing, mein Freund. Miku und Kanon starrten den Gelockten an, als wäre er gerade aus einem Sarg gestiegen. Ich lachte nur. „Was ist?“, fragte er verwundert. Miku hob eine Augenbraue. „Sag mal… Yu-ki… Wie kamst du auf die Idee, um diese Zeit noch hier her zu kommen?“ „Weißt du, ich lief über die Straße, total gedankenversunken und da seid ihr mir eben durch den Kopf gewandert. Wir hatten drei Tage nichts mehr miteinander zu tun gehabt und da hatte ich mich gefragt, wo ihr alle seid. Vorhin bin ich Teruki begegnet und er meinte, hier stiege eine Party…“, erklärte er und wir anderen drei hatten nur einen Gedanken: „Typisch Teruki…“ „Ne, hier steigt keine Party. Wir hatten nur einige Kleinigkeiten zu klären.“, entgegnete Miku. Der Sonnenbrillenträger schien zu begreifen. „Ah! Dann ist alles wieder in Butter?“ „Äh… ja. Übermorgen starten die Proben. Also komm pünktlich!“, kicherte der Sänger und Yu-ki nickte. „Okay, dann lasst mal morgen was von euch hören!“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. „Er scheint uns sehr zu vermissen…“, meinte ich nur und erneut lachten wir. Miku stand dann auch auf. „Nun, dann werde ich auch gehen. Nach dem Ganzen bin ich sehr müde. Gute Nacht ihr beiden!“ Er wank uns zu und verschwand. Nun waren wir allein… Kanon und ich. Nur wir beide. Mein Herz fing erneut an zu klopfen und ich räusperte mich nur. „Ähm… D-Danke… dass du mir Mut gemacht hast.“, murmelte ich und sah weg. ~*~Kanon’s PoV~*~ Durch Yu-kis Auftauchen war ich plötzlich wieder hellwach, aber auch irgendwie erleichtert, dass dieser bald darauf wieder ging und es wieder ruhiger wurde. Miku löste sich bald von mir und verabschiedete sich. Zumindest würde ich ihn nicht mehr in meiner Wohnung auffinden, wenn ich nach Hause kam. Takuya sah mich eine Zeit lang an, bis er sich plötzlich bedankte. Ich musste grinsen. Wurde er da etwa wieder rot? „Da gibt es nichts zu danken. Und außerdem“, sagte ich einfach, „dir würde ich immer wieder Mut machen.“ Ich beugte mich etwas vor. „Danke, dass du mir im Park so geholfen hast. Ich mag wirklich keine Krankenhäuser und das hat einen guten Grund, weißt du...“ Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich sah Takuya entschuldigend an und las die SMS. Auf einmal musste ich lachen. Ich hielt dem Gitarristen das Handy hin: “Pass auf, wenn ich dich und Takuya erwische, dann könnt ihr was erleben! Wie konntet ihr mir nur alle Leute im Park auf den Hals hetzen?! Ich habe es erst gerade geschafft alle abzuwimmeln! Man schreit doch nicht die Namen irgendwelcher Berühmtheiten in der Gegend rum! Ich bring euch beide um! Gez: Miyavi.-.-“ Ja, Miyavi war gut mit An Cafe bekannt. Wir hatten ihn schon auf einigen Events getroffen und mit ihm geredet. Da wurden dann auch schließlich Nummern getauscht. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Als Takuya das las, sah ich ihn immer breiter grinsen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich lächelte, als Kanon mir sagte, dass er mir immer wieder Mut machen würde. Dann bekam er eine sms. Ich sah aus dem Fenster, es war ziemlich dunkel. Plötzlich fing Kanon an zu lachen und zeigte mir die sms von Miyavi. Ich hob zuerst eine Augenbraue. Er war also wirklich dort gewesen. Angesichts dieser Tatsache musste ich ebenfalls lachen. „Oje, wenn ich ihm das nächste mal begegne, sollte ich mich wohl entschuldigen!“, gab ich lachend von mir. Kanon grinste nur noch. Ich sah zu ihm, noch immer lachend, dann beruhigte ich mich wieder und sah dem Bassisten in die Augen. „Nun… Ich helfe dir gerne! Auch wenn danach neue Schwierigkeiten auf uns zu kommen!“, kicherte ich. Kanon lächelte nun sanft. Erneut wurde ich rot. Ich fragte mich, was die ganze Zeit mit mir los war. Immer klopfte mein Herz so schnell in Kanon‘s Gegenwart und ich wurde immer rot. Konnte es sein, dass…? Nein, ich war doch nicht… schwul, oder? „Also ist alles wieder in Ordnung…“, sagte ich. Tatsache. Und alle waren zufrieden. Ich musste mich ablenken, aber mein Herz schien nicht zu wollen, was ich wollte… ~*~Kanon’s PoV~*~ „Entschuldigen solltest du dich wirklich!“, stimmte ich Takuya lachend zu und beruhigte mich bald von meinem Anfall. Ich wusste auf die Aussage des Gitarristen hin, dass er mir gerne half, nichts zu sagen. Ich konnte nur lächeln, denn es freute mich sehr. Ich mochte Takuyas Art sehr gerne. Bildete ich mir das jetzt ein, oder wurde der Jüngere nervös? Jedenfalls kam er mir so vor. Vermutlich konnte er nicht lange mit mir alleine sein, ohne nervös zu werden. Nur warum? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ich sah auf die Uhr und seufzte. Es war spät. „Ich glaube, ich gehe nach Hause und schlafe etwas. Mein Kopf ist immer noch recht angeschlagen. Ich melde mich morgen mal bei dir.“, sagte ich und stand auf. Natürlich umarmte ich Takuya zum Abschied herzlich und winkte noch mal, bevor ich mit einem „Gute Nacht“ in seine Richtung verschwand. Herrje, mir war immer noch ein Wenig schwindelig. Zu Hause würde ich mir erstmal eine Kopfschmerztablette raus suchen, dann in mein warmes Bett steigen und lange schlafen. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht und ich beeilte mich etwas. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich sah ihm nach… Ob er etwas bemerkt hatte? Ich hatte nur genickt, als er meinte, dass er gehen müsste. Warum wollte mein Herz, dass er blieb? Als er mich umarmte hatte mein Herz einen Hüpfer gemacht… Warum? Ich starrte auf meine Handflächen. Was war los? Selbst die kleinste Berührung von ihm machte mich glücklich. Ein Mitarbeiter betrat den Raum und sah mich verwundert an. „Takuya-san, was machen sie denn noch hier?“ Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und ich sah zu meinem Gegenüber. „Oh… E-Entschuldigung. Ich wollte gerade nach Hause gehen. Gute Nacht!“, sagte ich und lief aus dem Raum. Ich lief schnurstracks den Weg nach Hause… Aber ich war noch immer in Gedanken versunken. Ich nahm die Abkürzung durch den Park und beeilte mich. Doch irgendwie blieb ich stehen. Mitten im Park. Ich hörte die Stimme einer Frau. Als ich mich umdrehte, sah ich diese telefonieren… „Aber versteh doch, Sheila! In seiner Nähe fühl ich mich geborgen. Ich bekomme Herzklopfen und bin so überglücklich! Ja, du hast Recht… Das muss Liebe sein…“ Ich hörte nicht mehr zu, sondern lief weiter. >’Liebe’… Das ich nicht lache!<, dachte ich mir nur. Ich meine, es war nicht unmöglich, dass sich ein Junge in jemanden gleichen Geschlechtes verliebte… Aber bei mir? Das glaubte ich nicht. Ich konnte es nicht glauben. Ich rannte… So schnell ich konnte. Kaum war ich in meinem Apartment angekommen, knallte ich die Tür zu und rutschte an dieser herunter. Anscheinend war es nicht zu ändern: Ich hatte mich in Kanon, den Bassisten und Leader von An Café und meinen Freund, verliebt… +*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+* ~Anmerkungen der beiden Autoren~: Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX: Hello ev‘rybody~!!! And it‘s us again xD Hoffe, euch hat das 2. Kapi gefallen ;D Für die Verzögerung (falls es denn eine gab *räusper*) bin mal wieder ich zuständig ;p Aber wir wollen ja nicht so sein =D Kapi 3 wird auch angefangen! Es sind schließlich Ferien! Und in den Ferien hat man ja sehr viel Zeit… Meistens xD Also! Bis zum nächsten Kapi! ;D Lg Takuya ♥ Xx-Kanon-xX: Ja ja, das war das Ende von Kapi 2! Ich hoffe es ist alles zu eurer Zufriedenheit und über Kommis mit eurer Rückmeldung würden wir uns sehr sehr freuen. ^.~ Leider ist meine Kollegin sehr leicht ablenkbar und lässt ihre Arbeit gerne mal etwas schleifen! *Nicht aus dem Nähkästchen plaudern möchte* xD Wenn es nach mir ginge, könnten wir täglich jeweils ein neues Kapi hochladen. * Hust* :P Ich hoffe aber, dass das Kapi euch Lust auf Mehr gemacht hat! ^^ Ganz liebe Grüße: Xx-Kanon-xX ♥ Kapitel 3: A beautiful day- Ein wunderschöner Tag... ---------------------------------------------------- ~*~Kanon’s PoV~*~ Na ja, so lange hatte ich nun auch nicht geschlafen, wie ich eigentlich gehofft hatte. 11:00 Uhr. Zumindest schienen meine Kopfschmerzen wegzusein. Ich setzte mich auf und sofort entwich meinen Lippen ein Aufstöhnen. Fehlanzeige. Sie waren noch da und das ziemlich deutlich. Ich ließ mich wieder in das Kissen fallen und starrte die weiße Decke meines Schlafzimmers an. Ich war einfach zu faul, um mir jetzt noch eine Kopfschmerztablette zu holen. Aber irgendwann musste ich eh aufstehen. Also setzte ich mich mit einem leisen Seufzen erneut auf und versuchte die Kopfschmerzen zu unterdrücken. Langsam kroch ich zum Bettrand und erhob mich von meinem weichen Paradies. Sofort übermannte mich ein leichter Schwindel. War der denn immer noch nicht weg? >Ich fühl mich, wie nach einer Nacht voller Alkohol.<, dachte ich bitter und schaffte es letzt endlich aufzustehen. Ich schwankte zu meinem Kleiderschrank und blieb dabei mit dem Fuß an meiner Jeans hängen, die ich gestern dort einfach liegen gelassen hatte. Schnell stützte ich mich an der Schranktür ab und knurrte genervt, als ich mich nach dem Übeltäter namens Hose umblickte. Da fiel mir plötzlich etwas kleines aus dunklem Leder auf, was wohl gerade aus meiner Hosentasche gerutscht war. Takuyas Portemonnaie. Das brauchte er sicher. Ich musste es ihm zurück geben. Doch zuerst wollte ich duschen und noch eine Kopfschmerztablette zu mir nehmen. Ich nahm mir also frische Klamotten und schlurfte missmutig ins Bad. Das warme Wasser war eine Wohltat auf meiner Haut und ich wollte es am liebsten gar nicht mehr ausstellen. So kam es dann auch, dass ich es erst nach einer Stunde schaffte aus der Dusche zu steigen und mich anzuziehen. „Ach du Scheiße...“, entfuhr es mir, als ich in den Spiegel sah. Nicht nur, dass meine Haare aussahen, wie als wäre ich in einen Tsunami geraten, nein. Mein Pflaster an der Stirn hatte sich unter dem Wasser abgelöst und gab nun eine Wunde mit feuchtem Schorf preis, die nicht sehr ansehnlich aussah. Grummelnd nahm ich das Pflaster also ganz ab, holte ein Neues aus dem kleinen Badschränkchen und verbarg damit wieder erfolgreich die hässliche Wunde. Als ich nach 15 Minuten dann auch noch meine Haare ordentlich gestylt hatte, ging ich zum Telefon und wählte Takuyas Nummer. 12:30 Uhr. Er sollte eigentlich schon wach sein. Ich gähnte, lehnte mich an das Regal im Wohnzimmer und lauschte dem Freizeichen. ~*~Takuya’s PoV~*~ Es zwitscherten die Vögel und die Sonnenstrahlen schienen durch meinen Vorhang. Meine Nase zuckte und ich versuchte die Augen zu öffnen. War es etwa schon Morgen? Ich öffnete endlich die Augenlieder und sah zuerst zur Uhr. 12:00 Uhr… Och nö… Ich hatte heute einen freien Tag und den sollte ich ausnutzen, um endlich richtig auszuschlafen. Ich drehte mich zur Wand um und blieb liegen. Nicht mal eine Minute verging und ich war schon wieder eingeschlafen… Der Gesang der Vögel wiegte mich praktisch in den Schlaf. Aber leider nicht für lange. Denn nach einer halben Stunde, die für mich wie 5 Minuten schienen, klingelte plötzlich mein Handy. Wer konnte das denn sein? Ich richtete mich auf, fiel aber wieder ins Kissen. Von wegen freier Tag… Konnte man mich denn nicht schlafen lassen? Aber es könnte ja was wichtiges sein, also griff ich nach meinem Handy auf dem Nachttisch und hob ab. “Hallo?”, murmelte ich und ein lautloses Gähnen folgte. ”Hallo, Takuya! Hier ist Kanon!”, ertönte es am anderen Ende. “Ah… Kanon… Guten Morgen…” Ich war noch nicht ganz wach, wie man hörte. ”Mensch, alter! Sag bloß, du hast bis eben gepennt?!” Ich verdrehte genervt die Augen. “Nicht jeder ist ein Frühaufsteher…” Wer war das eigentlich noch mal? Ich war richtig verpeilt, denn schon hatte ich vergessen, wer mit mir sprach. ”Na ja… Ich hoffe, ich habe dich nicht so brutal geweckt, wie es gerade den Anschein hat…” “Nein… Sorry, wer spricht da noch mal?” ”Takuya! Werd mal wach, ich bin’s, Kanon!”, brüllte die Stimme im Handy. Ach so, nur Kanon… KANON?! Sofort wurde ich wach und setzte mich auf. “Ah! E-Es tut mir Leid! Guten Morgen, Kanon! Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen? Wie geht es deinem Kopf? ‘Tschuldige, ich bin etwas verpeilt gewesen!”, sagte ich hastig und wurde knallrot. Verdammt, das war Kanon. Und ich Idiot benahm mich... Wie ein Idiot. Was dachte er denn nun von mir? ~*~Kanon’s PoV~*~ >Unglaublich...<, dachte ich nur und ließ mich seufzend mit dem Telefon auf meine Couch im Wohnzimmer sinken. Der Typ war ja noch verpeilter als ich, wenn ich gerade aufgestanden war. Vergaß der doch glatt, mit wem er da sprach. Doch nun verwandelte sich meine Genervtheit in Verwunderung und eine Augenbraue wanderte in die Höhe. Als Takuya endlich realisierte, dass ich am Telefon war, schien er hellwach zu sein und ein wenig nervös zu werden. Ich lächelte leicht und begann dann mal brav seine Fragen zu beantworten: „Also noch mal von vorne. Guten Morgen Taku. Mir geht es ganz gut, obwohl ich nicht so wirklich ausgeschlafen bin. Aber dafür hatte ich einen guten traumlosen Schlaf. Meinem Kopf geht es beschissen und ich hab das Gefühl als wäre ich gestern volltrunken gewesen. Ach ja, und deine Verpeiltheit sei dir verziehen.“ Ich grinste breit und spielte mit der freien Hand ein wenig an einem der Couchkissen herum. „Und wie geht es dir?“, kicherte ich dann noch und hörte, wie sich der Jüngere am anderen Ende räusperte und ein „Gut“ nuschelte. Ich betrachtete Takuyas Portemonnaie, was inzwischen auf meinem Wohnzimmertisch lag und sprach dann weiter: „Du, ich habe immer noch dein Portemonnaie. Das hast du ja gestern bei deiner Kletteraktion im Park verloren. Ich denke, das brauchst du sicher wieder. Deswegen wollte ich fragen, ob wir uns irgendwo in der Stadt treffen, ich es dir wieder gebe und wir dann noch etwas unternehmen. Was hältst du davon?“ Ich schloss die Augen, lehnte mich zurück und wartete auf eine Antwort. Die Kopfschmerztablette schien jetzt endlich zu helfen. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich hörte Kanon gespannt zu und dann erfuhr ich, dass er noch mein Portemonnaie hatte. Hatte ich es denn verloren? Ich konnte mich nicht daran… Ah! Jetzt fiel es mir wieder ein. Ich hatte auf dem Baum gesessen, das Ding war runter gefallen und dabei hatte es mich verraten… Ich fasste mich an der Stirn und stöhnte. „Ach ja… Mein-“ Doch Kanon sprach weiter und bot ein Treffen an. Ich gab nur ein „Äh…“ von mir und seine Worte hallten in meinem Kopf wieder. Ein Treffen… Kanon und ich… Zu zweit, alleine… Mein Herz pochte auf einmal ganz schnell und ich atmete auch schneller. Hitze stieg in mir hoch und Röte in mein Gesicht. Das klang wie… wie ein Date! Und das in meiner Lage. Aber er hatte Recht. Ich brauchte mein Portemonnaie. Ich schluckte. „K-Klar! Treffen wir uns… am Eiscafé! In der Nähe vom Fitnesscenter, wie wäre es denn da?“, fragte ich gespielt ruhig, doch ein leichtes Zittern war in meiner Stimme zu hören. Oh Gott, ich hoffte, dass er meine Nervosität nicht erkannt hatte. Ich legte meine Hand aufs Herz. >Bitte sei still!<, flehte ich innerlich und hatte vergessen, dass Kanon am Telefon war und dessen Stimme riss mich aus meinen Gedanken. “Klar, wieso nicht? Wir treffen uns dort um Eins. Bis gleich!“ und er legte auf… Ich hörte das Tonzeichen und starrte auf meine Wand vor mir. Ein Date… Ich hatte ein Date… Ein Date mit Kanon… „Oh mein Gott!“ Ich sprang auf, warf mein Handy aufs Bett und lief ins Badezimmer. In einer halben Stunde wollte er mich treffen… Oder eher gesagt ich ihn… Nein, er mich! Ach, was soll‘s? Ich machte mich schnell fertig und sprühte mich mit irgendeinem Parfüm ein, was gut roch. Dann nahm ich mein Handy, meine Schlüssel und rannte aus dem Haus. Wieso war ich so nervös? Es war nur ein Treffen. Er würde mir mein Portemonnaie zurückgeben und wieder verschwinden wollen… Oder nicht? Ich konzentrierte mich, nicht in eine falsche Richtung zu gehen, da meine Gedanken ganz bei Kanon waren… ~*~Kanon’s PoV~*~ Und so schnell war unser Telefonat auch schon vorbei. Ich seufzte und stand auf, wobei ich mich ein Wenig unschlüssig umsah. Ich hatte noch ein Bisschen Zeit und begab mich noch einmal ins Bad, um mir etwas Kajal aufzutragen. Ohne ging es irgendwie nicht. Dabei machte ich mir so meine Gedanken. Mir war es vorhin so vorgekommen, als wäre Takuya ziemlich nervös gewesen. Hatte er denn Angst vor einem Treffen mit mir? Ich blinzelte und ließ den Kajalstift sinken. Ach quatsch, wieso sollte Takuya Angst haben? Ich verließ das Bad und schlüpfte im Flur in meine Sneakers. Die waren zumindest bequem. Im Wohnzimmer holte ich dann das Portemonnaie, steckte es in die Hosentasche und nahm meine Jacke von der Garderobe. Draußen sah es recht frisch aus. Zum Glück war das Eiscafé nicht weit von mir entfernt. Schon praktisch mitten in der Stadt zu wohnen. Teruki und Yu-ki wohnten beide etwas außerhalb, sowie Takuya. Miku und ich dagegen waren eher praktisch veranlagt. Besser dort wohnen, wo man alles Wichtige schnell zu Fuß erreichen konnte. Eine Kreuzung später sah ich also auch schon das Café. Ich schien vor dem Gitarristen dort zu sein. Also setzte ich mich gemütlich nach hinten in das Café. Um draußen zu sitzen, war es mir zu bewölkt. Ich bestellte einen Cappuccino und blätterte ein wenig in der Karte für die Eisspeisen. Im Moment schienen nur ältere Leute hier zu sein. Zum Glück keine Teenis, die mich erkannt hätten. Darauf hatte ich echt keine Lust. Trotzdem behielt ich meine Sonnenbrille auf. Gewohnheit... ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich beeilte mich, da ich nicht wie Kanon in der Nähe des Eiscafés wohnte. Ich hätte mir einen Ort aussuchen können, der genau in der Mitte zwischen unseren Wohnorten war… Aber ein Kinderspielplatz wäre kein guter Ort für ein Date… Oh Mann, wieso sprach ich die ganze Zeit von einem Date?! >Wir sind Männer und Männer lieben nicht einander… oder doch?< Total verwirrt wäre ich beinah am Café vorbei gelaufen, doch ich erkannte Kanon sofort und hielt an. Er hatte die Sonnenbrille auf… Oh je… Ich hatte vergessen, eine Mütze oder ähnliches mit zu nehmen… Ich seufzte und schlurfte zu Kanon. „Tut mir Leid…“, murmelte ich nur und setzte mich hin. Kanon kicherte. „Du bist ja richtig fertig. Was hast du gemacht? Etwa 50 Runden um den Park gelaufen?“, fragte er lachend. Ich grinste. Irgendwie machte mich sein Lächeln glücklich… Und wieder könnte ich mich dafür selbst ohrfeigen. Ich war in Kanon verliebt… In diesen super sexy Typen, der vor mir saß und lachte… Und er lachte über mich… Wie peinlich das doch war… Ich räusperte mich. „Na ja… Gelaufen nicht, aber ich könnte mir die 50 Runden gedacht haben…“ Ich seufzte. Kanon sah mit erhobener Augenbraue zu mir. Oje, was dachte er nun? Ich schluckte und lächelte unsicher, dann nahm ich die Karte und sah hinein. Mein Herz klopfte erneut viel zu schnell. >Sei doch mal still…<, flehte ich, genauso wie davor zu Hause. Kanon schien etwas gemerkt zu haben. Ich war ja auch nicht ganz unauffällig, denn die Speisekarte war falsch herum, wie ich leider feststellen musste. „Bist wohl noch immer müde?“ „N-Nein! Ich bin hellwach!“ Ah, ich Idiot. Vielleicht hätte ich einfach ja sagen sollen. Was würde er nur von mir denken? Ich seufzte erneut. ~*~Kanon’s PoV~*~ Als Takuya dann endlich kam, ein „tut mir leid“ murmelte und sich zu mir setzte, war ich erst verdutzt, doch dann musste ich lachen. Er sah doch echt total abgehetzt aus. Na ja, alles schön und gut, doch dann hielt er auch noch die Karte falsch herum und wirkte ziemlich nervös und fertig mit den Nerven. Ich bedachte ihn mit einem besorgten Blick. Zumindest beteuerte er hellwach zu sein. Aber wieso hielt er dann die Karte falsch herum? Ich konnte aus Takuya einfach nicht schlau werden und beugte mich ein wenig zu ihm vor, wobei ich mich mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich gerade heraus und legte ein wenig den Kopf schief. Ich konnte diese komische Eigenart von mir einfach nicht ablegen, dies zu tun, wenn ich verwirrt, ratlos oder interessiert war. Mir kam dabei immer Mikus Äußerung in den Sinn, ich würde so aussehen wie ein dummer Hund. Damit ich das auch ja nicht als Kompliment auffassen würde (Hunde sind ja ‚süße’ Tiere), hatte er das ‚dumm’ breit grinsend davor gesetzt. Ich merkte jetzt, dass Takuya rot wurde und verlegen mit der Karte spielte. Wusste er nicht, was er antworten sollte? Mein Blick wurde immer verwirrter. Vermutlich konnte man schon unzählige Fragezeichen über meinem Kopf wahrnehmen. Der Gitarrist machte nun den Mund auf, hatte gerade einen Ton heraus gebracht, da kam auch schon die Bedienung. „Was kann ich ihnen bringen?“, fragte sie sehr freundlich und trat näher an uns heran als eigentlich nötig gewesen wäre. Sie schien ca. 20 zu sein. Ok, definitiv ein Fan, der nicht wie ein Fan wirken wollte. Darin war sie jedoch mehr als schlecht. Ich lächelte sie nett an und bestellte einen Baileysbecher. Alkohol um die Zeit war vielleicht nicht die beste Wahl, aber ich hatte Lust drauf. Ich blickte jetzt fragend zu Takuya, der die Bedienung anstarrte, wie einen Geist. Ich vermutete, er war komplett aus dem Konzept gekommen, doch die Bedienung schien das nicht zu stören, ganz und gar nicht. So konnte sie ja noch länger bei uns stehen bleiben. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Kanon war mir so nah… und doch so fern. Ich wollte gerade etwas sagen, da mischte sich diese Bedienung ein. Ich könnte die Wände hoch laufen. Da brachte man es endlich fertig, etwas zu antworten, dann redete die mir dazwischen. Aber gleichzeitig war ich auch total zerzaust. Ich starrte das Mädchen eine Zeit lang an. Die schien gleich in Ohnmacht zu fallen. >Fall um…<, murrte ich innerlich, doch erschrak ich, dass ich so was überhaupt dachte. Was war los mit mir? Wieso wurde ich… aggressiv? Wie sie Kanon ansah… Ich könnte sie in der Luft- STOP! Was dachte ich da? Wieso war ich so wütend auf diese Frau?! Langsam beruhigte ich mich. Ich ahnte, was es war… Solch eine Reaktion nannte man ‘Eifersucht‘… Ich bestellte mir einen Schokobecher und die Bedienung seufzte. Sie wollte nicht gehen, wie ich es an ihrem Gesicht sah, doch der Chef rief sie auch schon wütend zu sich. Hastig verbeugte sie sich vor uns und verschwand. Na endlich… Ich legte die Karte hin und seufzte. „Tut mir Leid…“ Ich tat es schon wieder… Mir selbst gingen meine Entschuldigungen auf die Nerven. Ich lehnte mich zurück und starrte auf ein Pärchen, welches nebenan einen riesigen Eisbecher zusammen aß und sich verliebt ansah. Ich stellte mir, anstatt den Beiden, Kanon und mich vor… Energisch schüttelte ich den Kopf. >Schlag dir das aus dem Kopf! Selbst, wenn du schwul wärst, Kanon ist es nicht… leider…<, sprach ich zu mir und seufzte erneut. Kanon beobachtete mich schon die ganze Zeit und schien sich nun Gedanken zu machen. „Sag mal… Du hast kein Fieber, oder doch?“, fragte er und ich sah auf. Genau in diesem Moment war er mir plötzlich ganz nahe und fühlte an meiner Stirn. Ich wurde knallrot und das Herzklopfen wurde lauter. Ich wich schnell zurück, jedoch war der Schwung nach hinten so doll, dass ich mit dem Stuhl nach hinten fiel. ~*~Kanon’s PoV~*~ Während die Bedienung auf Takuyas Bestellung wartete, konnte ich ein atemberaubendes Minensiel von dem Gitarristen beobachten. Von verwirrt, zu ausdruckslos und von dort weiter zu wütend, dann wieder freundlich, als er endlich bestellte. Ich räusperte mich leise, als die Frau verschwunden war. Takuya hatte sich schon wieder entschuldigt. Sollte ich ihn darauf hinweisen? Nein, sein Gesicht verriet mir, dass er es selber bemerkt hatte. Plötzlich wurde sein Blick verträumt und dann schüttelte er kurz darauf den Kopf. Am Besten war es einfach zu schweigen, dachte ich mir nur, doch ich konnte dann doch nicht umhin, mir ernsthafte Sorgen zu machen. Vielleicht hatte er einfach Fieber. Mir selbst ging es ja schon nicht gut, wegen der Kopfschmerzen. Konnte ja sein, dass der Tag gestern auch Takuya sehr mitgenommen hatte und sich das nun mit Fieber zeigte. Was nun geschah, konnte ich nicht voraus sehen. Ich hatte nur Takuyas Stirn fühlen wollen, doch dieser zuckte so stark zurück, dass er mit dem Stuhl hinten über fiel und geräuschvoll zu Boden stürzte. Es herrschte Stille. Einige Leute hatten ihre Gespräche unterbrochen und auch die Bedienung blickte geschockt hinter dem Tresen hervor. Ich vernahm ein qualvolles Stöhnen von unten und blickte am Tisch vorbei zu Takuya, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht langsam aufsetzte. „Ähm... Taku? Alles klar?“, fragte ich zögernd und erhob mich dann von meinem Stuhl, worauf ich dem Gitarristen meine Hand anbot, damit er besser vom Boden aufstehen konnte. ~*~Takuya‘s PoV~*~ Ich rieb mir den Hintern, da dieser nicht gerade verschont geblieben war, als ich so blöde stürzte. Aber zum Glück war mein Kopf nicht auf den Boden geknallt. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch tat mir der hintere Teil des ganzen Körpers weh. >Zu Hause nehme ich ein Bad…<, dachte ich genervt und verzog vor Schmerz das Gesicht. Kanon stand auf und wollte mir beim Aufstehen helfen. Ich ergriff die Hand und der Bassist half mir hoch. Dann kam das weitere Problem: Meine Beine waren zittrig und deswegen gaben sie kurz nach und ich fiel gegen Kanon. Dieser konnte das Gleichgewicht zum Glück halten und ich war wieder von schlimmem Herzklopfen geplagt. Aber ich spürte Kanon‘s Nähe viel deutlicher… Es tat gut… Ich roch den Duft an ihm und schloss die Augen. Ich wusste nicht, wie Kanon schaute, aber bestimmt nicht gerade so glücklich, wie ich mich fühlte… „Ähm… Takuya?“, ertönte seine Stimme. Ich riss die Augen auf und distanzierte mich sofort von ihm. „E-Es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht erschrecken… Ich war… ü-überrascht…! Und deswegen bin ich…!“, stotterte ich und hätte mich selber schlagen können, da ich mal wieder keinen vernünftigen Satz heraus brachte. Ich verbeugte mich bei den Gästen und der Bedienung, setzte den Stuhl wieder auf und ließ mich darauf nieder. Kanon setzte sich ebenfalls hin, jedoch hatte er mich deutlich im Visier. „Taku, langsam mach ich mir Sorgen… Du wirkst irgendwie…“ Oh je er hatte es gemerkt… Na ja, war wohl unschwer zu erraten… so wie ich mich verhielt. Ich entschuldigte mich noch mal, doch Kanon seufzte. „Entschuldige dich nicht immer.“, meinte er. Ich wollte mich gerade wieder entschuldigen, da stoppte ich rechtzeitig und Kanon lächelte mich an. Wie süß er doch war… Es war einfach ungerecht, dass ich mich in ihn verliebt hatte… Kanon und ich… Wir zwei waren Männer… Da konnte nichts laufen… Niemals… Es würde keine Liebesgeschichte für uns geben und es würde auch kein happy end geben… Plötzlich war ich traurig. Ich starrte Kanon an und kämpfte gleichzeitig mit den Tränen… Es gab einfach kein „wir“… Und wenn Kanon fragen würde, was los mit mir sei… Könnte ich ihm meine Liebe gestehen? Was würde er tun? Würde er sich von mir fernhalten? Das wäre eine normale Reaktion, die ich auch verstehen würde… Welcher Typ würde verstehen, wenn sich ein anderer Typ in ihn verliebte? Und wieso tat es genau jetzt so furchtbar weh? Ich wusste es nicht… Und versuchen wollte ich es nicht… Denn es gab vieles zu verlieren… Unsere tiefe Freundschaft… und meine Liebe… ~*Kanon’s PoV~*~ Diese Situation war einfach verquer. Ich versuchte mich so normal wie möglich zu verhalten. Takuya stürzte gegen mich und für einen Moment hatte ich Angst, er hätte das Bewusstsein verloren, da er die Augen schloss. Dann wich er schon fast panisch zurück und setzte sich wieder. Ich konnte nur leicht den Kopf schütteln und setzte mich ebenfalls wieder mit einem entschuldigenden Blick zu den restlichen Leuten im Café. Ich kramte jetzt Takuyas Portemonnaie aus meiner Hosentasche und hatte den Blick gesenkt. „Bevor ich es noch vergesse...“, murmelte ich dabei und legte besagtes Objekt auf den Tisch. Ich schob es Takuya rüber und sah dann auf. Was war denn jetzt kaputt? Der Gitarrist starrte mich an. Na ja, ich war es gewohnt ab und zu angestarrt zu werden (von Fans zum Beispiel. Man nehme nur die komische Bedienung...), aber nicht so, wie es gerade geschah. Takuya schien den Tränen nahe, denn seine Augen glänzten verdächtig feucht. In seinem Blick lag Verletztheit. Ich war mir sicher, dass es Verletztheit war. Schließlich hatte ich eine gute Menschenkenntnis. Sofort war ich geschockt. Hatte ich etwas getan, was ihn verletzt hatte? Aber wenn ja, was? „Takuya, ähm, hab ich etwas falsches gemacht?“, murmelte ich unsicher. Herr Gott, ich konnte ihn doch unmöglich so sehr damit verletzt haben, dass ich sein Portemonnaie auf den Tisch gelegt hatte. Eigentlich hatte ich ihn damit gar nicht erst verletzten können. War etwas davor gewesen? Von den vielen Gedanken tat mein Kopf nur noch mehr weh. Hatte ich Kopfschmerztabletten dabei? Mann, nicht mehr so viel denken... Der Gitarrist schien aus seiner Starre zu erwachen. Er sah mich jetzt fast genauso geschockt an, wie ich ihn. „W-Was? Falsch gemacht?“, stammelte er und war durch meine Frage so aus der Bahn geraten, dass seine Augen wieder trocken wurden und er verdutzt blinzelte. „Was solltest du denn falsches gemacht haben?“, fragte er jetzt und ich seufzte. „Ach nichts, schon gut... Du sahst nur so... Egal...“ Es brachte jetzt wahrscheinlich sowieso nichts es ihm zu erklären. Das würde wohl nur noch mehr Verwirrung verbreiten und ich wollte noch einen schönen Tag mit ihm verbringen, was so ja nicht gerade funktionierte. Ich wühlte ein wenig geistesabwesend in meiner Jackentasche, die ich über den Stuhl gelegt hatte. Irgendwo musste doch eine Kopfschmerztablette sein... „Taku, da liegt immer noch dein Portemonnaie.“, wies ich nun den Jüngeren darauf hin und deutete mit dem Kopf auf das kleine Ding aus Leder vor ihm. Hastig nahm er es und steckte es ein, wobei er ein „Danke“ nuschelte. Jetzt kam die nette Bedienung wieder und brachte uns unser Eis. Sie lächelte und machte extra elegante Bewegungen beim hinstellen der Becher, bevor sie strahlend (und ganz langsam) verschwand. Ich gab meine Tablettensuche auf und löffelte nun das Eis, ebenso Takuya. Langsam schien sich die Situation zu beruhigen, also machte ich den Versuch für ein normales Gespräch. „Was hältst du davon, wenn wir danach noch ein wenig durch die Einkaufsstraßen gehen und uns umsehen? Der Tag ist noch lang.“ Ich lächelte und Takuya sah von seinem Eisbecher zu mir auf. ~*~Takuya's PoV~*~ Während es so lange ruhig war, stocherte ich etwas in meinem Eis herum, bis ich endlich zu essen begann. Die Stille wurde von Kanon unterbrochen, als er plötzlich vorschlug, etwas bummeln zu gehen. Ich war überrascht, aber dann lächelte ich. „Natürlich. Das ist eine tolle Idee, Kanon.“ Sein Lächeln machte mich glücklich. Ich wusste nicht wieso, aber ich war plötzlich so fröhlich... Musste wohl an ihm liegen... Keine Frage... Er grinste und aß weiter sein Eis. Und ich? Ich dachte erneut nach. Sollte ich ihm meine Liebe gestehen? Aber wie würde er reagieren? Ich sollte es einfach geheim lassen... Und ich sollte nicht auffallen. Sonst würde er mich wahrscheinlich zum Arzt schicken... Und die Diagnose würde lauten: ’Ihr Freund ist verliebt...’ Ich seufzte mal wieder und ließ versehentlich den Löffel fallen. „Ups!“ Ich wollte gerade meinen Löffel wieder nehmen, da kam mir Kanon’s Hand zuvor und so berührte ich aus Versehen seine Hand... Röte stieg mir ins Gesicht und ich zog die Hand wieder zurück. Kanon, mit erhobener Augenbraue, gab mir den Löffel und ich nahm diesen zögerlich an. „D-Danke.“ Eingeschüchtert nahm ich einige Happen zu mir und traute mich nicht, aufzusehen. >Na toll...<, dachte ich mir, >Jetzt hab ich mich zu auffällig verhalten und er wird sich jetzt fragen, was mit mir los ist...< ~*~Kanon’s PoV~*~ Na, da schien sich endlich mal ein Dialog aufzubauen. Und Takuya hatte eingewilligt noch ein Wenig mit mir bummeln zu gehen. War doch alles perfekt. Doch plötzlich sah er wieder sehr nachdenklich aus. Was war nur los mit ihm? Als er dann plötzlich den Löffel fallen ließ und sich unsere Hände berührten, zuckte er zurück. Hatte er etwa Angst mich anzufassen? Verwirrt zog ich auch sofort meine Hand zurück, als ich ihm den Löffel zurück gegeben hatte. Ich sah auf mein Eis und war vielleicht eine Minute still, doch dann beschloss ich es gut sein zu lassen und sah wieder hoch zu Takuya, der sein Eis auf einmal sehr interessant zu finden schien. „Hättest du eigentlich noch den ganzen Tag verschlafen, wenn ich dich nicht geweckt hätte?“, fragte ich neckend und grinste. Takuya sah zu mir auf und schien richtig verwirrt, sodass ich lachen musste. „Ich konnte es fast nicht glauben, dass du echt vergessen hattest, wer ich war am Telefon! Deine Verpeiltheit war richtig süß.“, redete ich weiter und aß dabei noch Einiges von meinem Eis. Ich überlegte gespielt angestrengt und dann nickte ich mir selber zu. „Ja, du hättest vermutlich bis Abends durchgeschlafen.“, beschloss ich einfach mal und lehnte mich im Stuhl zurück. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich starrte Kanon an, welcher plötzlich versuchte, mich zu ärgern, indem er mich auf meine Langschläferei ansprach. Zuerst wanderte eine Augenbraue nach oben. Was versuchte er? Ich schluckte. Der machte sich tatsächlich über mich lustig! Nun wurde ich leicht rot. „D-Das stimmt doch gar nicht! Ich hätte bestimmt bis... 14 Uhr geschlafen... oder so... Aber bestimmt nicht bis Abends!“, versuchte ich zu kontern. Kanon lachte. „Aber sicher doch.“ Ich fasste es nicht. Da kritisierte mich einer, nur weil ich kein Frühaufsteher war. „Ich habe gestern Abend lange nachgedacht und bin erst spät Abends schlafen gegangen!“, entgegnete ich. Mein Gegenüber verschränkte die Arme vor der Brust und hob grinsend eine Augenbraue. „Ist das so~?“, fragte er. Langsam wurde ich nervös. „J-Ja! Es ist so! Ich stehe eben nicht früh auf! Das... Das ist mir eben... zu früh!“ Ich fragte mich, wieso ich versuchte, mich mit Kanon anzulegen... Dieser hörte aber einfach nicht auf. „Anscheinend ist es gerade das, weshalb du gerade so komisch bist, da hab ich doch Recht, oder? Bist einfach nicht ausgeschlafen.“ Ich wusste echt nicht, was Kanon gerade für eine Phase hatte... Aber ich konnte das, was er gerade vermutet hatte doch als einen guten Grund für mein blödes Verhalten nehmen... Doch anstatt zu antworten, dachte ich wieder an diese Erkenntnis von gestern, die mich innerlich zerriss... ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich hatte wirklich Gefallen daran gefunden Takuya zu ärgern. So schien er zumindest ein wenig aufzutauen. Trotzdem antwortete er auf meine letzte Frage nicht. Ich machte mir dennoch nichts daraus und hatte nun mein Eis aufgegessen. „Du hast ja auch nicht mehr viel übrig von deinem Eis. Ich zahle schon mal, ok?“, fragte ich dann und Takuya schien aus seinen Gedanken zu erwachen. Er blinzelte und sah dann sein Eis an. „Ach so... Ja.“, murmelte er und ich lächelte, worauf ich die Bedienung her winkte, die dieser Aufforderung nur zu gerne nach kam. „Wir würden gerne zahlen.“, sagte ich zu ihr und sie lächelte wieder einmal übertrieben freundlich. „Natürlich. Zusammen oder getrennt?“ „Zusammen.“, antwortete ich und Takuya sah mich schockiert an. „A- Aber das geht doch nicht!“, meinte er, doch ich beachtete dies gar nicht erst. Die Bedienung schien erst verwirrt, doch dann kam sie meiner Aussage nach, indem sie den Gesamtpreis nannte. Ich kramte das Geld aus meinem Portemonnaie, hatte es sogar passend und legte es auf die kleine silberne Schale. Die Frau sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, als ich sie anlächelte. Das führte auch dazu, dass sie sehr widerwillig wieder verschwand und das nicht ohne uns die ganze Zeit im Auge zu behalten und zu winken. Ich kicherte leise und sah dann zu Takuya, der mich nur anstarrte. „Was ist?“, fragte ich sachlich und es dauerte eine Weile, bis der Gitarrist endlich die passenden Worte fand. „Wer hat dir erlaubt für mich mit zu bezahlen?“ „Ich.“ Irgendwie musste ich lachen. Takuya sah auf sein letztes Bisschen Eis und schwieg. Ich seufzte. „Ach komm schon. Ist ja nur eine kleine Nettigkeit.“ Takuya nickte und aß den letzten Rest von seinem Eis, dann lächelte er mich leicht an. Schon besser... ~*~Takuya's PoV~*~ Mich hatte es schon beunruhigt, dass Kanon für mich bezahlte. Dabei hatte er doch schon so viel für mich getan... Aber ich wusste, dass ich ihn nicht umstimmen konnte und seufzte erst einmal, während ich meinen letzten Rest aufaß und ihn trotz Allem anlächelte. Er war doch so süß. Nachdem alles verschlungen war, standen wir beide auf und verließen das Café. Ich konnte deutlich sehen, wie die Bedienung in dem Moment guckte. Ich kicherte leise, worauf Kanon mich ansah. „Na? Was kicherst du denn?“, fragte er lächelnd. Ich wank ab und wir gingen nun zu den Einkaufsstraßen und ich kaufte mir zuallererst eine Mütze, um nicht aufzufallen. Kanon hatte seine Sonnenbrille und so gingen wir durch die Menschenmenge. Zuerst wurden wir nicht erkannt... Wir hatten irgendwie viel Spaß. Wir machten uns um einige Jongleure lustig, die mit komischen Outfits den Leuten zeigten, was sie konnten und stellten uns Yu-ki anstatt diesen Männern vor. Eine sehr lustige Vorstellung. Wir sahen uns die Schaufenster an, jedoch nicht die Art von Schaufenstern mit ihren tollen Kleidern, Schuhen und Taschen, die Mädchen immer ansahen und anschließend in das Geschäft rein gingen, um es leer zu räumen. Uns gefiel es schon eine tolle Gitarre oder Bass dort zu sehen. Der Tag war bis jetzt der Schönste für mich seit langem. Zwar war ich früher mit Tamano ‚shoppen’ gegangen, aber es hatte mir ehrlich gesagt weniger Spaß gemacht. ~*~Kanon’s PoV~*~ Endlich hatten wir das Café mit der- wie ich leider zugeben musste- schon sehr nervigen Bedienung verlassen und bummelten ein wenig durch die Stadt. Es machte sehr viel Spaß. Ich hatte bis heute gar nicht gewusst, wie locker Takuya sein konnte und wie viel Spaß man mit ihm haben konnte. Das war ein tolles Gefühl. Wir unterhielten uns gerade noch über die Jongleure und schlenderten an Schaufenstern vorbei, bis ich plötzlich an einem stehen blieb. Takuya ging erst weiter, doch bemerkte dann, dass ich nicht mehr neben ihm war und kam zu mir zurück. „Was ist denn?“, fragte er und ich deutete mit dem Finger auf eine schwarz-rote Bassgitarre im Schaufenster. „Die ist der Wahnsinn... Das neueste Modell!“, erklärte ich begeistert und nahm Takuya an der Hand, um ihn in den Laden zu ziehen. Erst dort ließ ich ihn los, um die- auch zum Testen ausgestellte- Bassgitarre sofort auszuprobieren. Ich bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Takuya sich eher zu den Gitarren hingezogen fühlte und grinste, als dieser durch die Reihen schlenderte. Ich selbst spielte ein Paar Töne und war sofort hin und weg. Die musste ich haben! Dann fiel mein Blick auf den Preis. Glatte Niederlage... Ich mochte zwar berühmt sein, aber so schnell würde ich mir das Prachtstück nicht leisten können. Ich stellte den Bass mit einem wehleidigen Blick wieder zurück und begnügte mich mit der alleinigen Betrachtung. Sollte ich kurzfristig einen Kredit aufnehmen? Nein, das war keine gute Idee. Vielleicht sollte ich einfach bis nach dem Konzert warten. Nein, das war für meinen Geschmack zu lange. Langsam verschränkte ich die Arme und grummelte. Jetzt war der Verkäufer auf mich aufmerksam geworden und kam auf mich zu. „Interessiert?“, fragte er freundlich und ich nickte. „Ja, aber das Geld fehlt gerade.“, murmelte ich missmutig und der Verkäufer war eine Weile still, bis er dann meinte: „Na ja, wir könnten auch auf Ratenzahlung gehen. Sie könnten die Bassgitarre sofort mitnehmen. Nur leider können wir für jedes Instrument nur eine 3-Monatsratenzahlung anbieten.“ Der Verkäufer schien zu befürchten, dass mir das dann immer noch zu teuer war, doch ich war ja auch kein Durchschnittsverdiener, weshalb ich breit grinste. „Abgemacht!“ Eine 3-Monatsrate war perfekt! Ich ließ mir den Bass einpacken, unterschrieb alles nötige und gab meine Bankverbindung an. Schließlich marschierte ich breit grinsend mit dem Gitarrenkoffer auf Takuya zu, der gerade eine Gitarre Probe hielt. Jetzt war ich wunschlos glücklich. „Man sieht mir meine Freude an, oder?“, fragte ich lachend, als ich Takuyas ziemlich verwirrtes Gesicht sah und hielt nur meine neue Errungenschaft hoch. ~*~Takuya's PoV~*~ Die Gitarren waren richtig toll. Ich sah mich in Ruhe um und probierte einige aus, während Kanon bei seinen Bassgitarren war. Zuerst achtete ich nicht auf ihn, da ich mich auf die Gitarren konzentrierte. Ich hatte gerade die dritte ausprobiert, da kam Kanon mit seiner neuen Bassgitarre angetanzt, total glücklich und zufrieden. Ich hob eine Augenbraue. „Du hast dir also die Bassgitarre gekauft?“ „Jap! In Monatsraten abzahlbar!“, antwortete er glücklich. Ich lächelte ebenfalls. „Und was ist mit dir?“, fragte er schließlich, als er mich und die Gitarre musterte. Ich zuckte mit den Schultern und legte die Gitarre wieder ab. „Nun... Ich weiß nicht so recht... Ich hänge an meiner momentanen Gitarre, daher bin ich nicht an einer anderen interessiert.“ Kanon blinzelte und ich stand auf. „Ist das so?“ „Ja. Wollen wir weiter?“, fragte ich freundlich und bekam eine bejahte Antwort. Zusammen gingen wir aus dem Laden. Kanon pfiff fröhlich herum, so hatte ich ihn bis jetzt nicht erlebt. Aber das machte nichts. Im Gegenteil, ich freute mich für ihn. Schließlich kamen wir an einem Süßwarenladen vorbei und ich blieb stehen. „...“ Ich mochte eigentlich gerne Früchte, aber wer sagte, dass ich Süßigkeiten nicht mochte? Aber irgendwie war mir dies zu peinlich jetzt da hinein zu gehen, da es da drinnen nur von Mädchen wimmelte. Ich seufzte und ging weiter. ~*~Kanon’s PoV~*~ Wir waren wieder an der frischen Luft und marschierten weiter. Mein Tag konnte gar nicht mehr besser werden. Ich hätte es fast nicht bemerkt, als Takuya plötzlich nicht mehr neben mir her ging. Ich drehte mich verdutzt um und sah, wie der Gitarrist irgendwie ein wenig verträumt auf den Süßwarenladen starrte. Ich legte mal wieder den Kopf etwas schief, wie ich es ja oft zu tun pflegte und deswegen gerne mal als ‚dummer Hund’ beschimpft wurde. Jetzt seufzte Takuya und kam auf mich zu. Er wirkte niedergeschlagen. „Was ist? Doch keine Süßigkeiten?“, fragte ich und machte gar keine Anstalten weiter zu gehen, so wie der Gitarrist es vorhatte. Dieser wandte sich jetzt zu mir um und verzog ein Wenig das Gesicht. „Ich kann da doch nicht einfach reingehen. Da sind überall Mädchen. Man könnte uns erkennen, da wir mit Sicherheit auffallen würden... So... Als die einzigsten Typen...“ Ich blinzelte erst, verwundert über den Grund, dann musste ich lachen. „Das ist doch völlig egal! Wenn sie uns erkennen, dann rennen wir eben ganz schnell um unser Leben! Natürlich nicht, ohne vorher Süßigkeiten gekauft zu haben! Außerdem hab ich Lust auf saure Drops!“ Meine Augen mussten in dem Moment richtig unheimlich glänzen, da Takuya einen Schritt vor mir zurück wich. „A- Aber Kanon, das-“ Zu spät. Ich hatte schon die Hand des Jüngeren gepackt und raste mit ihm im Schlepptau in den Laden. So voll war er gar nicht. Auf den ersten Blick entdeckte ich nur 3 Mädchen, die sich kichernd ihre Tütchen voll schaufelten. Sie beachteten uns gar nicht. Gut so. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich wurde rot, als Kanon plötzlich meine Hand ergriff und in den Laden hinein marschierte. Zuerst bemerkten uns die drei Mädchen nicht. Zögernd nahm ich mir ein Tütchen und füllte es nach und nach mit köstlichen Süßigkeiten. Kanon nahm sich auch eine Tüte und ließ seine sauren Drops hinein fallen. Die Mädels hatten ihre Sachen bezahlt und standen noch neben der Kasse, bis ich ankam und meine Einkäufe checken ließ. Die Kassiererin kicherte etwas und machte ihre Arbeit. Währenddessen hörte ich die Mädels reden... Und das Thema über das sie redeten... „An Café ist ja so~ cool!“, fiepte die mittlere von allen. Die Größere nickte heftig. „Ja, Teruki ist so~ süß! Besonders, wenn er lächelt.“ Ich hob eine Augenbraue. Teruki's Pferdegrinsen fanden sie also toll? Na ja, ich hatte nichts gegen Teruki und werde auch nie etwas gegen ihn haben, aber versteh einer die Frauen... Die Kleinste von den dreien stemmte die Hände in die Hüfte. „Nun, ich mag Miku! Er hat so eine tolle Stimme!“ Das konnte sie laut sagen. „Ja Miku ist toll! Aber nicht zu vergessen: Kanon! Einfach nur toll, selbst wenn er keinen Bass spielen könnte und nur da rum stehen würde!“ Jetzt musste ich aber grinsen. Lustig, den Fans beim Schwärmen zu zuhören. Kanon stand mittlerweile hinter mir und lauschte ebenfalls dem Gespräch. „Aber Yu-ki passt irgendwie nicht dazu! Ich würd ihn gerne mal ohne Sonnenbrille sehen!“ „Ja, bestimmt hat er ein tolles Gesicht!“ Die Kassiererin war fertig und gab mir die Tüte. Ich nahm diese an mich... ohne eine Miene zu verziehen. Irgendwie fühlte ich mich wieder so leer wie damals... Am Anfang meiner Karriere... Kanon stand nun an der Kasse und sein Blick stach mir in den Nacken. Ich wollte jedenfalls einfach nur raus... ~*~Kanon’s PoV~*~ Als ich hinter Takuya trat und wartete bis meine Tüte gewogen werden konnte, hörte ich noch dem Rest der Schwärmereien zu. Die Mädchen waren ja laut genug gewesen und ich hatte auch von weiter hinten jedes Wort mithören können. Es war immer wieder toll, wenn man den Fans beim schwärmen zuhören konnte, ohne dass diese selbst mitbekamen, dass ihre Idole ganz in ihrer Nähe waren. Solche Mädchen achteten einfach zu wenig auf ihre Umgebung. Und ich mein, Takuya und mich hätte man durchaus erkennen können, denn so gut verkleidet waren wir nun auch nicht. Der Gitarrist hatte jetzt bezahlt und ging an mir vorbei mit den Worten „ich warte draußen!“. Ich sah ihm verdutzt nach und bezahlte dann auch. Die Mädchen machten sich auch langsam auf den Weg zum Ausgang. Ich drehte mich von der Kasse weg und da ich etwas schneller war als die Mädels ging ich dicht an ihnen vorbei, um nach Draußen zu gelangen. Dies war ein Fehler... Ich hatte eines der Mädchen gestreift, sie hatte ihren Satz unterbrochen und war auf mich aufmerksam geworden. >Oh oh...< Und ich hatte nur eine lächerliche Sonnenbrille an, verdammt! Meine und die Augen des Mädchens weiteten sich zeitgleich. >Bitte nicht-< „KANON!“ >Scheiße...< Ihre Freundinnen sahen mich sofort an. Ich war geliefert, denn ich stand genau zwischen ihnen! „Das ist Kanon! Kanon von An Café!“, kreischte die, die mich bemerkt hatte und die anderen beiden fiepten total unkontrolliert. Würden sie gleich einen Herzinfarkt bekommen? Nein, dafür waren sie zu jung... Egal! Ich musste weg! Schnell griff ich nach dem Türgriff des Ladens und zog die Tür auf, um kurz danach fluchtartig hinaus zu spurten. „Wir müssen weg!“, keuchte ich atemlos Takuya zu und packte ihn am Arm. Leider waren die Mädchen mir gefolgt. Wäre auch zu schön gewesen, wenn sie so einen Schock gehabt hätten, dass sie bewegungsunfähig wurden. „Oh mein Gott! Da ist auch Takuya!“, kreischte die Mittlere. Takuyas Augen wurden groß und er begriff. Sofort rannten wir die Straße hinab, wobei ich ihn trotzdem immer noch am Arm hielt, um ihn nicht in der Menge zu verlieren. Ich drehte mich beim laufen um und musste feststellen, dass wir uns da richtige hardcore Fans angelacht hatten. „Bitte Kanon-san! Nur ein Autogramm!“ „Takuya-san lächle für uns!“ Zum Glück waren wir schneller als die Mädchen. Wir konnten gerade noch in einer Gasse verschwinden, bevor noch andere Passanten (die dann wahrscheinlich auch ‚zufällig’ riesige Fans waren) auf uns aufmerksam wurden. Die drei Mädchen rannten an uns vorbei und waren verschwunden. Ich atmete schwer und stellte meinen Gitarrenkoffer ab. Takuya stützte sich mit beiden Händen auf die leicht eingeknickten Knie ab und versuchte ebenfalls wieder ruhiger zu atmen. „Was hast du getan, dass sie dich erkannt haben?“ „Bin mit einer zusammen gestoßen und die hat mich angesehn...“, nuschelte ich und ließ mich an der Häuserwand hinab. Die Gasse war nicht sehr breit. Takuya tat es mir gleich und seufzte. „Es ist selten, dass uns Fans so hartnäckig verfolgen...“ Ich nickte und bald hatte sich unser beider Atmen beruhigt. Ich spürte meinen Kopf nun leider wieder zu deutlich und schloss die Augen. Der Sturz vom Baum sollte mich wohl noch lange verfolgen. „Sag mal...“, begann ich nach zwei Minuten der Stille, „Was war vorhin im Laden los? Ich meine, als du an der Kasse standst. Du wurdest plötzlich so komisch.“ Ich drehte den Kopf, um Takuya ansehen zu können. ~*~Takuya's PoV~*~ Nach der Rennerei kamen wir endlich zum Stehen und hatten diese Fans abgehängt. Ich hatte in diesem Moment wirklich vergessen, dass ich mich vorhin schlecht gefühlt hatte... Und dies hatte Kanon auch bemerkt und fragte mich deswegen. Ich weitete die Augen. Dann senkte ich den Blick. Dann stand ich langsam auf und Kanon tat es mir gleich. „Es war nichts. Mir wurde es da drin zu heiß.“ „Takuya... Du kannst einfach schlecht lügen...“, murmelte Kanon und stellte sich vor mich. Da die Gasse nicht gerade breit war, war er auch ziemlich nah bei mir. Ich schluckte. „E-Es ist wirklich nichts!“ Doch Kanon glaubte mir nicht. Ich musste bestimmt irgendeinen Gesichtsausdruck gehabt haben, was mich verraten hatte. Kanon stützte sich mit einem Arm an der Wand ab und hatte mich genau im Visier. Ich seufzte. „O-Okay... A-Also weißt du... Ich fühle mich... unsicher... ob ich bei den Fans... auch so gut ankomme, wie ihr...“, stotterte ich. Denn bei dem ganzen Gespräch der Mädchen war ich kein einziges Mal erwähnt worden. Okay, ich war nicht so scharf darauf, unbedingt in einem Gespräch vorzukommen, aber manchmal fragte ich mich wirklich, ob ich auch beliebt war... ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich musste den Jüngeren nur ein wenig bedrängen, dann rückte er endlich mit der Wahrheit raus. Es ging um die Fanliebe? Ich seufzte. „Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber die Mädchen haben eben nicht nur mich verfolgt. Die haben genauso nach dir gerufen, wie nach mir, als sie dich sahen.“, erklärte ich und sah Takuya fest in die Augen. „A- Aber...“ „Kein Aber. Es ist so. Vielleicht fällt es einigen Fans schwer dich zu akzeptieren, aber die meisten lieben dich inzwischen genauso wie zuvor Bou.“ Ich lächelte und Takuya seufzte. „Du musst eben ein Wenig mehr um die Gunst der Fans kämpfen, dann werden sie dich irgendwann besser kennen lernen und auch lieben lernen.“ Jetzt lächelte der Gitarrist auch leicht und ich entfernte mich wieder etwas von ihm. „Es wird langsam dunkel.“, stellte ich fest, als ich zum Himmel blickte und trat aus der Gasse. Takuya folgte mir. „Heimweg?“, fragte ich ihn jetzt und sah ihn an. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich seufzte, als Kanon mir dies mit den Fans sagte. Er hatte Recht. Ich lächelte schließlich. Als er dann fragte, ob es Zeit war, Heim zu gehen, musste ich seufzen... Ich wollte nicht gehen... Denn es war gerade so schön mit ihm... Doch ich nickte. „Ja... okay.“ Wir beide gingen die Straße hinab und machten uns auf den Weg nach Hause. Zuerst wurde geschwiegen. Doch ich hielt diese Stille nicht aus und traute mich mal, ein Gespräch anzufangen. „E-Es war ein schöner Tag, findest du nicht?“ Kanon, der zuerst verdutzt blinzelte, lächelte. „Ja, das war es wirklich.“ „F-Find ich auch. Vor allem hat es einen riesigen Spaß gemacht!“ Und so unterhielten wir uns weiter bis wir zu einer Kreuzung kamen. Hier trennten sich unsere Wege. Kanon wandte sich zu mir. „Also dann. Wir sehen uns dann Morgen bei den Proben.“ „Ja.“, antwortete ich glücklich. Kanon nickte und grinste. „Also dann. Tschüss, Taku. Und komm morgen pünktlich.“ Ich nickte und wank ihm zu. „Ja. Bye! Bis Morgen! Und ruh dich aus, damit du morgen keine Kopfschmerzen hast!“, rief ich ihm zu. Kanon kicherte, wank mir zu und ich sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwand. Und dann machte ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Dort angekommen fiel ich direkt ins Bett und ein Lächeln lag auf meinen Lippen. Diesen Tag würde ich wohl nie vergessen. Ich legte mich auf die Seite und sah auf mein Handy. Ich schloss zufrieden die Augen. >Danke Kanon...<, dachte ich nur... und mir wurden zwei Dinge klar: Erstens, mit Kanon konnte ich ich selbst sein und Zweitens... Ich war einfach unsterblich verliebt in ihn... Ich konnte dagegen nichts tun. Aber ich konnte damit leben. Ich machte mich fürs Schlafen fertig und schaltete das Licht aus... Somit war der tolle Tag vorbei. Aber ich war keineswegs traurig. Ich war glücklich, da ich am nächsten Tag Kanon wiedersehen würde. Und mit diesem Gedanken schlief ich ein. Gute Nacht, Kanon. ~*~Kanon’s PoV~*~ Wir hatten uns auf dem Heimweg noch sehr gut unterhalten. Ich fand es toll, dass Takuya ein Gespräch angefangen hatte. Er war heute so offen gewesen, dass ich richtig Spaß mit ihm hatte. Er hatte oft gelacht und auch genauso oft Lustiges erzählt, sodass ich auch lachen musste. Ich mochte sein Lächeln sehr... An der Kreuzung hatten sich dann unsere Wege getrennt. Aber Takuya hatte Recht. Ich musste, sobald ich zu Hause war, direkt ins Bett. Mein Kopf hatte die letzten 2 Stunden durchgehend gepocht. Zum Glück war ich dann endlich daheim und meine Schritte führten mich direkt zur Küche, wo ich mir eine Kopfschmerztablette nahm. Hoffentlich würde diese bald anschlagen. Ich schlurfte als nächstes ins Bad und wusch mir das Gesicht. Ich war echt müde. Also zögerte ich auch gar nicht länger und begab mich dann ins Paradies namens Bett. Zufrieden kuschelte ich mich in mein Kissen und schloss die Augen. Mir ging der heutige Tag noch einmal durch den Kopf. Takuya, wie er lachte... Takuya, wie er sich angeregt mit mir unterhielt... Takuya, wie er mich unsicher anlächelte... Takuya, wie er mir glücklich zu wank... Moment mal. Wieso dachte ich in letzter Zeit so oft an den Gitarristen? Und wieso machte es mich so glücklich, wenn ich wusste, dass auch Takuya glücklich war? Ich verstand mich gerade selber nicht. Vielleicht hatte ich einfach schon so eine enge Freundschaft zu ihm aufgebaut, wie zu Miku. Aber selbst an Miku dachte ich nicht ununterbrochen und ich war auch nicht so extrem bemüht darum, dass Miku mich anlächelte... Ich seufzte in mein Kissen. Einfach nicht so viel denken. Das tat mir gerade gar nicht gut. Ich sollte besser schlafen. Also drehte ich mich auf die andere Seite und glitt auch bald in den Schlaf über. Ich wusste zumindest eines... Ich liebte es, wenn Takuya mich anlächelte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~Anmerkung von Xx-Kanon-xX (eine laaaange Anmerkung xD): So~... Hallo Leute! Endlich! Das 3. Kapitel ist da! XD Es sollte eigentlich schon vor 2 Wochen hochgeladen werden, doch meine liebenswerte (und etwas faule) Kollegin hat es mal wieder hinaus gezögert, da ihr ihr Praktikum ja schon ‚anstrengend genug’ war! Die Gute war deswegen fast nie on! XD Aber jetzt ist es ja endlich da. Dieses Kapitel ist mal recht „chillisch“ geworden! Ein schöner Tag eben ohne Tränen und Streit! XD Wow... Sowas können wir auch! :P Ich muss aber echt sagen... Dafür, dass dieses Kapitel so harmlos geworden ist, hat es mir und meiner Freundin doch einiges abverlangt! ö.ö (Vor allem meiner Freundin xD)... Nun ja, ich hoffe euch hat dieses Kapitel trotzdem gefallen und ihr hinterlasst nette Kommis mit vielen Lobs oder ihr hinterlasst nette Kommis mit konstruktiver Kritik! XD ... So, das jedenfalls zum Kapitel... Hm, da meine Kollegin dieses Mal leider nicht dazu kommt auch ein Kommi abzulassen, hab ich euch noch was geiles zu erzählen! ^__^ Heute hat ja bei uns die Schule wieder angefangen. Und heute haben wir unsere beiden anderen Freundinnen (sind Geschwister) endlich wieder gesehn (Nach 4 Wochen >.<) und da habe ich ihnen von dem Miyavi Konzert im September erzählt... Doch bevor ich dies tat, hat Nici (Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX) ihr Handy gezückt und angefangen zu filmen. Alles weitere lief dann ungefähr so ab: Nici: „Ok, fang an!“ Sani (also ich :P): „Also... Was würdet ihr sagen, wenn ich euch erzählen würde, dass dieser geile Typ * Auf das Miyavi-Mäppchen zeig, was ich Lesly besorgt hab* dieses Jahr wieder nach Deutschland kommt? Bibi: „*Kinnlade runter klapp und ungläubig guck *“ O__o Lesly: „*Übler Kreischflash * Kyaaaahhhhhhhhhhhh!!!! MIYAVI! >///<“ Bibi: „Echt jetzt?“ Lesly: „KYAHHHHHHHH!!!! *Kreischend zusammen brech *“ Bibi: „Geil...“ ö.ö Lesly: „WAHHHH IS DAS GEIL! MIYAVIIIIIIII!!!!“ *hyperventilier * Sani: „Sollen wir einen Arzt rufen?“ ô.ô Nici: „Weiß nicht, vllt beruhigt sie sich ja noch! ö.ö ~~~~~~~ Joa, Nici hat das alles gefilmt! XDDD So geil! Na ja, jetzt habt ihr mal einen Eindruck von unseren beiden Chaos-Sistas bekommen! :P (Übrigens: Die Kreischtante is die Ältere von beiden xD) Danke für eure Aufmerksamkeit und freut euch aufs nächste Kapitel! ^-^ Ich werde hier keinen Zeitraum für das Erscheinen festlegen, da es sein kann, dass wieder irgendwas dazwischen kommt und ihr enttäuscht werdet! ^^“ Also freut euch einfach, dass es irgendwann erscheinen wird. XD PS: Mir fällt auf, dass mein Programm das Wort „hyperventilieren“ nicht kennt... Ich mein, okay... Das ist noch akzeptabel... Aber anscheinend wurde Word echt von einem Mann entwickelt, denn es kennt das wichtigste Wort für uns Frauen nicht... „Shoppen“ O__o Liebe Männer... „Shoppen“ ist ein grundlegendes Wort für uns Frauen und enorm wichtig. Zumindest für die Meisten (ich gehöre nicht unbedingt dazu ^.~). Nur weil ihr es in eurem Wortschatz nicht verwendet, ist das kein Grund es in Schreibprogrammen wie Word auch außen vor zu lassen! >.< Kapitel 4: I can't love you!- Ich kann dich nicht lieben! --------------------------------------------------------- ~*~Takuya's PoV~*~ Der nächste Morgen brach an und mein Wecker klingelte genau um Punkt 7 Uhr. Der grässliche Ton drang in mein Ohr und ich murrte. „Mhm... Was soll der Lärm...?“, murmelte ich genervt und sah auf die Uhr. Ich seufzte tief und schaltete erst mal den Lärm ab. Dann setzte ich mich auf. Ich spürte schon, dass meine Haare nicht so richtig saßen und starrte zuerst einmal auf die Wand vor mir. Danach stand ich endgültig auf und schlurfte ins Bad. Nach 10 Minuten war ich mit allem fertig und saß im Wohnzimmer. Mein Handy klingelte. Eine sms? Von wem sie wohl war... Ich nahm das Gerät und las dann die sms, die Teruki gehörte. 'Guten Morgen, Taku-chan! Hast du gut geschlafen? Heute sind die Proben, also komm nicht zu spät! Lg Teruki!' Ich musste lächeln. Der gute Teruki. Ich machte mich um viertel vor Acht auf den Weg. Kaum war ich Draußen, begrüßte mich die Sonne. Zwar war es erst fast Mitte Mai, aber dennoch war es warm. Also ging ich total lässig zum Gebäude, wo wir immer probten. Ich sah zum Himmel: Schön blau. Ich atmete die frische Luft tief ein und hoffte, dass es ein schöner Tag werden würde. Vor allem freute ich mich auf etwas ganz Bestimmtes: Kanon. Ich freute mich, ihn wiederzusehen, auch wenn ich ihn gestern erst gesehen hatte. Ich hatte irgendwie Sehnsucht... Ob das normal war, wenn man verliebt war? Das war mir im Grunde egal, Hauptsache, ich konnte ihn endlich sehen... Ihn und sein wunderschönes Lächeln. Ich betrat das Gebäude und suchte den Proberaum. Kaum öffnete ich die Tür, wurde ich auch glatt von Teruki angesprungen. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich war gerade dabei, meine neue Bassgitarre an den Verstärker anzuschließen (ich ging dabei mit ihr um, wie mit einem Heiligtum), als Takuya die Tür zum Proberaum öffnete und Teruki diesen auch schon anfiel wie Frischfleisch. Ich musste lachen, denn beide strauchelten und wären fast gestürzt. Zum Glück konnte Takuya dies mit einem beherzten Griff zum Regal direkt daneben verhindern. Miku kam genau in dem Moment auch endlich. Er blieb verdutzt in der Tür stehen und starrte das merkwürdige Paar vor sich mit erhobener Augenbraue an. Schließlich, mit einem Blick zu mir und einem Kopfschütteln, drückte er sich an ihnen vorbei und kam auf mich zu. Ich hörte noch ein Röcheln von Takuya und Terukis Frage, ob es Takuya gut ginge, dann umarmte mich Miku, wie immer freundschaftlich und wünschte mir einen guten Morgen. Zum Glück erwürgte er mich nicht, so wie Teruki es vermutlich gerade mit dem armen Takuya tat. Der Drummer schien den Jüngsten echt lieb gewonnen zu haben, was mich sehr freute. „Wo ist denn Yu-ki?“, fragte mich jetzt Miku und riss mich damit aus den Gedanken. „Hm, kommt wohl noch.“, antwortete ich nur und beendete das Thema damit. Denn viel lieber wollte ich Miku meine neue Errungenschaft zeigen. Ich hielt ihm meinen neuen Bass direkt vor die Nase. „Was zum...?“, fing Miku an, „Ah... Neu? Gestern gekauft?“ Ich nickte nur breit grinsend und er lächelte. „Ja, sieht echt cool aus. Besser als deine Alte.“ Glücklich über das Lob stellte ich das Instrument nun ein und Miku begann an seinem Mikrophonständer rum zu hantieren. Mir fiel jetzt auf, dass Takuya sich zu uns schleppte und röchelnd keinen Ton mehr heraus bekam, da Teruki immer noch an ihm hing. Der Kleine sah mich hilfesuchend an und ich lachte, packte unseren Drummer und zog ihn mit einem kräftigen Griff von Takuya weg. „Wenn du so weiter machst, brauchen wir bald schon wieder einen neuen Gitarristen.“, scherzte ich und Teruki lächelte peinlich berührt, während Takuya sich den Hals rieb. „Tut mir leid, Taku-chan.“, nuschelte der Drummer. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich hustete kurz und rieb mir den Hals, während sich Teruki bei mir entschuldigte. Ich dachte schon, ich würde sterben. Ich seufzte und lächelte leicht. „Ist schon okay.“, gab ich zurück und sah Kanon dankend an. Dann fiel mir ein, dass ich ihn nicht begrüßt hatte. Miku war auch da. Ich lächelte schließlich. „Also, Neustart. Guten Morgen.“, sagte ich und bekam von Teruki, Kanon und Miku ebenfalls eine Begrüßung zurück. Kurz darauf platzte Yu-ki herein. „Morgen, Leute! Sorry, ich musste einer alten Dame über die Straße helfen!“ Ach ja, Yu-ki und seine interessanten Entschuldigungen. Aber ob sie wahr waren, wusste niemand, ebenso wie niemand wusste, wie er ohne Sonnenbrille und Hut aussah. Aber Miku schien dies egal zu sein, denn er hielt sein Mikro bereit. „Okay, da wir nun vollzählig sind, können die Proben ja beginnen!“ „Ja!“, riefen wir anderen und starteten die Proben. Wir begannen mit ‚Ryuusei Rocket’. Teruki machte das Metrum und zusammen mit Miku legten wir los. Yu-ki zeigte mal wieder eine Tanzeinlage seinerseits am Keyboard und Teruki wurde immer schneller. Miku ging ebenfalls total ab. Und Kanon... Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Er war so sexy... Moment mal! Was dachte ich da?! Wie konnte ich ihn ‚sexy’ finden? Plötzlich hörte ich auf zu spielen und starrte vor mich hin. Miku bemerkte dies und hob die Hand, als Zeichen, dass alle aufhörten sollten, zu spielen. Dann kam er zu mir. „Alles okay, Takuya?“ Er riss mich aus meiner Starre und ich sah mich um. Dann wurde ich leicht rot. „Oh! T- Tut mir schrecklich Leid! Ich war plötzlich wie weggetreten... Entschuldigt.“ Ich verbeugte mich und schlug mich im Inneren dafür, dass ich meine Gedanken nicht unter Kontrolle hatte. Miku grinste. „Ach was. Du hast gut gespielt und ich denke, dass wir nach 20 Minuten proben, eine Pause einlegen können.“ Ich lächelte ihn an. Seit wir uns vertragen hatten, war er ziemlich freundlich. Und ich Idiot musste an Kanon denken... Ich sah kurz zu ihm. Dieser hatte seinen Blick auf mich gerichtet und ich sah schnell weg. Oh Mann... Mit solchen Gedanken konnte ich ihm doch nicht in die Augen sehen... ~*~Kanon’s PoV~*~ Es war irgendwie befreiend, dass die Proben nun so friedlich verliefen und wir uns alle gut verstanden. Ich hatte richtigen Spaß beim spielen mit meinem neuen Bass. Das verdeutlichte mein Dauerlächeln ebenfalls. Als Takuya plötzlich aufhörte zu spielen, schob Miku direkt eine Pause an dieser Stelle ein. Normalerweise gab es eine Pause immer alle 30 Minuten. Na ja, dann eben mal 10 Minuten früher. Nur was war mit Takuya los gewesen? Wahrscheinlich Blackout. Ich ging zu der kleinen Minibar in der hinteren Ecke des Raumes und holte mir eine Flasche Wasser, worauf ich Miku, der auf mich zu kam, auch direkt eine zu warf. Ich trank die halbe Flasche auf Ex und schlenderte durch den Raum. Takuya hantierte mit seiner Gitarre. Ich beobachtete ihn kurz aus den Augenwinkeln. Er wirkte nachdenklich. Mein Blick blieb an dem Spiegel hängen. Die gesamte linke Wand war ein Spiegel. Vor diesem spielten wir immer, um uns selbst sehen zu können und vielleicht an unserem Auftreten feilen zu können. Irgendwie sah ich müde aus, fand ich. Außerdem waren meine Haare ein klein wenig zerzaust. Heute hatte ich nicht viel zeit vor dem Spiegel verbracht, bevor ich das Haus verlassen hatte. Ich seufzte und Teruki stand plötzlich neben mir. Wo kam der denn jetzt her? „Alles in Ordnung?“, fragte er mich und ich nickte. „Ja, alles okay. Plötzlich wurde der Drummer ein wenig kleinlaut. „Du... Kann ich heute vielleicht 15 Minuten früher gehen?“ „Wieso denn das?“, wunderte ich mich und nahm noch einen Schluck Wasser. „Na ja... Ich hab eine Verabredung und später ging es leider nicht, wegen der Tisch-Reservierung...“, nuschelte Teruki weiter und ich musste lachen. Zum Glück hatte ich das Wasser nicht mehr im Mund. „Ach so...“, kicherte ich und Teruki verzog das Gesicht. „Lach doch nicht...“, flüsterte er und ich beruhigte mich langsam wieder. An solchen Fragen merkte man zum Glück noch, dass ich immer noch der Leader war. Jetzt nickte ich. „Ja, ist kein Problem, sind ja nur 15 Minuten.“ Teruki grinste. „Danke.“ Ich winkte ab und der Drummer ging erleichtert wieder zu seinen Drums. Ich sah mich um. „Können wir weiter machen?“, fragte ich den Rest und sah speziell Takuya kurz an, da er ja eben seinen Blackout gehabt hatte. Alle nickten und der Gitarrist nach kurzem Zögern auch. „Okay. Dann sollten wir jetzt mit den neuen Liedern anfangen. Bald ist das Konzert!“ ~*~Takuya's PoV~*~ Ich wusste echt nicht, was mit mir geschah. Ich konnte einfach nicht aufhören, an Kanon zu denken. Es... tat etwas weh... Aber da musste ich durch. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn er es erfahren würde... Nachdem Kanon uns fragte, ob es weiter gehen konnte, riss ich mich zusammen und wollte ebenfalls wieder weiter machen. Ich sollte einfach nicht an ihn denken. Und kaum kündigte Kanon schon das nächste Konzert an, schon hatte ich ein komisches Gefühl. Konzert... Nicht mehr lange und dann würden wir wieder auftreten. Mir machte das zwar Spaß... Aber konnte ich das in meinem Zustand? Ich dachte nicht weiter nach, da die Proben weitergingen. Also nahm ich meine Gitarre und stellte mich wieder an meinen Platz. Ich stellte mich jedoch so hin, dass ich Kanon nicht direkt sah. Miku wollte ‚Cherry Saku Yuuki’ proben und so setzten wir uns ran. Ich gab mir einfach Mühe und versuchte Kanon zu vergessen... Teruki wippte mit dem Kopf im Takt und Yu-ki konnte mal wieder nicht ruhig am Keyboard sein. Nach einer Weile war es Zeit für Teruki zu gehen. „Also Leute, ich bin mal weg! Viel Spaß noch und danke noch mal!“ Und schon war er weg. Miku lachte, als der Drummer verschwand. Ich lächelte nur leicht vor mich hin und sah dann auf meine Gitarre. Kanon streckte sich und Yu-ki kratzte sich am Hinterkopf. „Na, die 15 Minuten könnten wir doch noch mal Kakusei Heroism proben... Zwar etwas blöd ohne Drum, aber das geht schon!“ schlug er vor. Miku nickte und wir übten ohne den Ältesten. Als die Viertel Stunde vorüber war, hörten wir auf zu Proben. Ich saß auf der Couch und starrte erneut auf meine Gitarre. Yu-ki lachte. „Ey Leute, wie wäre es denn, heute Abend mal in ne Kneipe zu gehen? Schließlich gibt es ja einige Dinge zu feiern!“ „Und die wären?“ „Na, die Versöhnung zwischen Takuya und dir und natürlich den Fortschritt, den wir heute gemacht haben!“ Ich seufzte. Ich mochte eigentlich keine Kneipen... Die waren mir eher zu unangenehm... Überall Qualm. Ich sah zu Kanon und beobachtete diesen. Ich wünschte, ich hätte nicht solch ein großes Problem... Kanon war so... Ich schüttelte den Kopf. Ich sollte einfach nicht daran denken und seufzte... ~*~Kanon’s PoV~*~ Teruki war weg und nach ‚Kakusei Heroism’ saß ich komplett alle auf meinem Gitarrenkoffer, in dem schon mein bestes Stück steckte (*). Yu-ki schlug einen Kneipenbesuch vor. Na ja, heute konnten wir den wohl eher vergessen, also erhob ich dann die Stimme und sah den Keyboarder an: „Teruki hat ein Date und ohne ihn wäre es doch total dumm zu feiern. Sollte denn nicht die ganze Band dabei sein? Außerdem fühle ich mich sowieso frühestens Übermorgen dazu in der Lage. Meine Kopfschmerzen sind manchmal leider doch noch recht deutlich zu spüren... Und nein Miku, ich werde nicht zu einem Arzt gehen!“, herrschte ich den Sänger sofort an, der schon den Mund geöffnet hatte. Dieser seufzte und schwieg dann lieber. Yu-ki überlegte. „Ok, Kanon hat wahrscheinlich Recht. Heute ist es blöd. Übermorgen schon eher, denn dann können wir in den Samstag rein feiern.“ Damit waren wir nun alle einverstanden und der Keyboarder verabschiedete sich nun auch schnell, da er noch zu seinem Nebenjob wollte, und zumindest dort, seiner Meinung nach, nicht zu spät sein sollte. Miku schlenderte ein Wenig im Raum auf und ab und ich träumte etwas vor mich hin... Mein Blick ging ins Leere. Plötzlich, es schien eine Ewigkeit gewesen zu sein, riss mich Mikus laute Stimme aus meinen Gedanken: „Sag mal Kanon... Wieso starrst du Takuya schon seit 3 Minuten an?“ Ich schreckte hoch. Miku sah belustigt auf die Uhr und Takuya starrte mich geschockt an. „Wie...?“, nuschelte ich und sah den Sänger hilflos an. „Als du mich beim ersten Mal, wo ich dich gerufen habe nicht beachtet hast, hab ich gedacht, ich schau mal, wie lange ich brauche, bis du aufwachst und hab Taku gesagt, er soll sich nicht von der Stelle rühren. Schau ihn dir mal an. Du hast ihn total verängstigt.“ Was? Wie...? Mein Kopf schwirrte. Ich hatte Takuya angestarrt? 3 Minuten lang? Ich war wohl echt schon zu müde. „Tut mir leid.“, murmelte ich dem Gitarristen zu und dieser stotterte ein „Kein Problem“ zurück. Da ich erst mal wieder einen klaren Gedanken brauchte, verabschiedete ich mich nur halbherzig von Miku, der nun auch verschwand. Irgendwie waren ich und Takuya immer die Letzten, die im Proberaum zurück blieben. Mir war das Gestarre echt peinlich gewesen. Ich hoffte, er war nicht sauer deswegen. Der Gitarrist sah mich nicht an, schien nachzudenken. Also stand ich auf und nahm meinen Gitarrenkoffer. „Na ja... Ich geh dann auch mal. Tut mir leid wegen eben...“, sagte ich leise und drehte mich zum Gehen um. ~*~Takuya's PoV~*~ Dass Kanon mich lange angestarrt hatte, war mir wirklich unangenehm gewesen. Okay, ich starrte ihn auch an, aber ich reagierte spätestens immer dann, wenn er mich ansah... Als Miku verschwand, war mein Herz mal wieder auf Hochsprüngen. Na toll, konnte es nicht einmal ruhig sein? Kanon schien es ziemlich peinlich zu sein und er entschuldigte sich. Er würde gehen... Ich wollte ihn nicht gehen lassen, aber ich musste es tun. Doch mein Körper hörte nicht darauf, denn ich stand auf, trat einen Schritt vor und umfasste sein Handgelenk. „Warte, nicht gehen!“ Es herrschte Stille. Ich wurde knallrot und ließ zitternd seine Hand los. Ich konnte es nicht fassen, dass ich ihn gerade gebeten hatte, zu bleiben. Was war mit mir los? Aber gleichzeitig dachte ich, es wäre ein guter Zeitpunkt mit ihm zu reden... Nein... „Ähm...“ Kanon blinzelte verdutzt. Ich könnte mich ohrfeigen. „T- Tut mir Leid, ich... bin etwas verpeilt...“, meinte ich einfach und wollte mich abwenden, doch Kanon war schneller, denn er drehte mich an der Schulter wieder um. „Du warst schon den ganzen Tag so komisch drauf. Sag schon, was ist los mit dir? Hast du irgendwelche Probleme?“, fragte er. >Oh Kanon, wenn du nur wüsstest...< Ich lächelte gequält. „E- Es ist echt nichts.“ „Komm schon, ich sagte dir schon mal, dass du schlecht lügen kannst! Also raus mit der Sprache!“ „Es ist wirklich nichts...“ „Ich glaube dir nicht, was ist los!? Warum bist du so komisch?!“ Es half alles nichts. Kanon ahnte, dass mit mir was nicht stimmte und wollte nun die Wahrheit. Mir wurde das alles zu stressig und zu viel. Ich kniff die Augen zu und tat das, was ich eigentlich verhindern wollte... „WEIL ICH DICH LIEBE, VERDAMMT!“ ~*~Kanon’s PoV~*~ Das hatte ich nun von meiner Hartnäckigkeit... Der Grund für sein Verhalten war, dass... Dann war das gestern... Ich starrte Takuya nur an, fassungslos, wie ich war. Liebe? Aber... Er war ein Mann, so wie ich... Warum...? Alles schwirrte um mich herum. Ich versuchte verzweifelt die jetzige Situation zu erfassen, doch ich wollte es einfach nicht verstehen. „Liebe...“, murmelte ich und trat einen Schritt zurück. Takuya sah mich seit seinem Gefühlsausbruch nur total geschockt an. Vermutlich hatte er mir das nicht sagen wollen... Aber was spielte das jetzt für eine Rolle? Ich verstand gar nichts mehr... Und plötzlich wollte ich nur noch weg. Einfach weg von hier. Ich wollte Takuya jetzt nicht mehr sehen. Es war alles zu viel. Die Erkenntnis hämmerte auf mich ein. Mir ging alles noch mal durch den Kopf... Takuyas Verhalten... Nein, ich musste weg. „Äh... T- tut mir leid...“, brachte ich noch undeutlich hervor, hielt mir die Hand vor den Mund, drehte mich ruckartig um und stürmte aus dem Raum. Ich rannte über die stark befahrene Straße. Fast hätte mich ein Auto erwischt, doch das war egal. Das Hupen immer noch in den Ohren rannte ich einfach immer weiter. Irgendwohin... Nach Hause wollten mich meine Beine anscheinend nicht tragen. Ich wollte nicht denken, konnte nicht denken. Ich musste alles ausblenden... ~*~Takuya's PoV~*~ Warum...? Warum hatte ich das gesagt? Ich Idiot. Jetzt würde er mich hassen... Er würde mich nie wiedersehen wollen... Ich starrte ihn an, als er das Wort Liebe in den Mund nahm und ich dabei zusammen zuckte. Dann entschuldigte er sich und rannte davon. Warum entschuldigte er sich? Wieso fühlte er sich... schuldig? Ich war doch der Schuldige, ich hatte ihm in meiner Dummheit die Liebe gestanden... Ich spürte etwas warmes die Wange herunterlaufen. Tränen... Ich weinte... Kein Wunder, oder? Ich hatte nämlich die Freundschaft zwischen Kanon und mir zerstört... Endgültig. Ich zitterte... Warum zitterte ich? Ich wusste doch, dass er so reagieren würde. Warum also weinte ich? Ich atmete schwer. Das war verletzender als erwartet. Und plötzlich lief ich los. Ich wollte auf der Stelle weg, ich wollte gar nicht mehr daran denken, doch Kanon’s Blick ging mir nicht aus dem Kopf. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, aber ich lief einfach... Nach einer Weile blieb ich stehen... Ich konnte nicht mehr und machte eine Pause. Ich dachte nach. Alleine schaffte ich es wohl nicht. Was also wäre da eine gute Idee? Mein Blick schweifte zu dem Restaurant auf der anderen Straßenseite. Dort sah ich Teruki mit seinem Date durch die Fensterfront des Ladens. Langsam senkte ich einen Moment den Blick. Teruki... Ich sah verzweifelt auf und lief über die Straße. Ich betrat das Gebäude und lief direkt auf Teruki zu. Aus meinem Mund kam ein erstickendes „Teruki...“. Dieser hatte sein Date gerade küssen wollen, doch ich hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er sah zu mir auf und weitete ein wenig die Augen. Anscheinend war mein verheultes Gesicht einfach schockierend. „Taku-chan?“ „Teruki, wer ist das?“, fragte die Frau ihm gegenüber und musterte mich. Ich antwortete nicht. Ich starrte Teruki nur an. Dieser lächelte unsicher. „Mein... Kollege... Taku, was ist passiert?“ Er stand auf und strich mir über die Wange. Ich schloss die Augen und warf mich einfach in Teruki's Arme. „Ich bin so ein verdammter Idiot, Teruki! Ich bin ein Riesenidiot!“, heulte ich und konnte nicht mehr aufhören. Teruki sah zu seinem Date, die mich entsetzt ansah. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ausblenden... Ich musste alles um mich herum ausblenden. Ich konnte doch sowieso keinen klaren Gedanken fassen, also wieso sollte ich mich damit abquälen? Was also würde mir helfen alles zu vergessen? Klar... Der beste Freund eines verzweifelten Mannes... Der Alkohol. Ich stand keuchend in einer Gasse. Es wurde langsam dunkel. Hier gab es nur ein paar zwielichtige Kneipen, die jemand wie ich eigentlich niemals aufsuchen würde. Doch ich warf einfach alle meine Vorurteile zu solchen Spelunken über Board und ging zielstrebig auf den nächstbesten Eingang zu. Es waren Kneipen. Und jede Kneipe hatte bekanntlich Alkohol. Da war es egal welche Bevölkerungsschicht diese normalerweise aufsuchte, im Moment gehörte ich einfach mal zu dieser Schicht, wie ich beschloss. Immerhin fühlte ich mich gerade so elend, wie diese Leute es normalerweise taten. Ich drückte die alte Holztür auf und wurde von lauter Musik, Stimmengewirr und einer stickigen Luft begrüßt. Die Tür fiel hinter mir wieder zu und ich marschierte zielstrebig zum Thresen. Ein paar Leute sahen mich an, aber beachteten mich dann nicht weiter. War auch gut so. Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf einen der alten Lederhocker fallen und sah den etwas dicklichen Wirt an. „Sake...“, war alles was ich herausbrachte. Ein Lächeln bildete sich unter dem buschigen Schnurrbart des Mannes und er machte sich an die Arbeit. „Und noch eine arme Seele mit einem Haufen Problemen...“, sagte er laut, doch ich ging gar nicht darauf ein. Das schlimmste war mit dem Wirt einer solchen Kneipe ein Gespräch anzufangen. Aber er lag sowieso falsch. Kein ‚Haufen Probleme’... Nur ‚ein Problem’. Und das hieß Takuya... Aber stopp. An diesen wollte ich jetzt nicht denken, das würde alles nur noch schlimmer machen. Zum Glück kam auch schon mein Sake und so kippte ich mein erstes Glas an diesem Abend ohne Hemmungen weg. Die Musik hämmerte mir in den Ohren und es fing verdächtig hinter meinen Schläfen an zu pochen. „Noch einen!“, forderte ich also sofort und seufzte. So lange Alkohol Schmerzen und unangenehme Erinnerungen ausblendete, war doch alles in Ordnung, oder? ~*~Takuya's PoV~*~ Ich hing immer noch an Teruki und mit den Gedanken bei Kanon. Es tat einfach nur weh. Teruki wusste auch nicht, was er mit mir anfangen sollte. Sein Date schnaubte und stand auf. „Teruki-san? Ich … gehe dann mal. Wie ich sehe, wirst du gerade dringender gebraucht... Ich ruf dich an!“, sagte sie, nahm ihren Mantel und Tasche und verschwand. Der Drummer seufzte. Dann drückte er mich von sich und sah mir in die Augen. „Was ist passiert, Takuya?“ Ich hickste und schluchzte, aber antworten konnte ich nicht. Stattdessen senkte ich den Blick. Der Ältere seufzte erneut und stand auf. „Bereden wir es bei mir, okay?“ Ich bekam nur ein Nicken zustande. Teruki nahm seine Sachen, bezahlte und verließ mit mir das Restaurant. Auf dem Weg zu Teruki's Wohnung wurde geschwiegen. Als wir ankamen und er die Tür öffnete, seufzte diesmal ich. „Wieso immer ich...?“, murmelte ich und mein Kopf schien leer zu sein... Wie ein leerer Raum. Und doch war in einer Ecke etwas, was sich Kanon nannte... Teruki schloss die Tür, warf die Sachen auf den Boden und zerrte mich auf die Couch. Nachdem er sich neben mich gesetzt hatte, sah er mich ernst an. „So. Wir sind allein. Jetzt erzähl mir, was passiert ist!“ Teruki brauchte länger, mich zum Reden zu bewegen, da ich wieder in Tränen ausbrach. Aber dann schluckte ich einige Male, bevor ich anfing, zu erzählen... ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf, erwähnte aber Kanon nicht. Stattdessen handelte es sich um “eine Person“... Ich erzählte, wie ich mich gefühlt hatte und langsam ähnelte Teruki einem Psychiater... „U- Und dann hab ich dieser Person... meine Liebe gestanden...“, beendete ich und verstummte. Teruki schien zu überlegen. „Und dann?“ Ich hätte lachen können. „Er hat die Flucht ergriffen...“ Teruki lachte, bis er meinen (Todes-)Blick sah. „Er ist wirklich abgehauen?“ Ich nickte. „Sein Gesicht werde ich niemals vergessen...“ „Also... Ich denke, dass er seine Zeit braucht... Schließlich kam ihm das zu plötzlich. Und er wird dich sicher nicht hassen!“ Ich sah zu Teruki. „Ehrlich?“ Er nickte und nahm mich in den Arm. ~*~Kanon’s PoV~*~ Wie lange saß ich nun schon hier und ließ mich voll laufen? Zu lange... Aber wohl nicht lange genug, um den Takuya da in meinem Kopf zu vertreiben, der mir nun in meinen Gedanken in allen möglichen Stimmlagen die Liebe gestand und sich dabei verformte, drehte, auflöste und wieder auftauchte, verpixelte... Ach du scheiße... Ich war total besoffen und hatte immer noch den Gitarristen im Kopf. Gab es denn gar kein Heilmittel? Sofort bestellte ich mir noch ein Glas Hochprozentiges. Vielleicht brauchte ich Ablenkung. Jemanden, der mich ablenkte. Dann würde der Alkohol den Rest erledigen und Takuya würde aus meinem Kopf verschwinden. Nur wen sollte ich um die Zeit anrufen? Konnte ich überhaupt noch fehlerfrei sprechen? Einfach ausprobieren. Ich zog etwas umständlich mein Handy aus der Tasche und wählte mit verschwommenem Blick ca. 4 mal eine Nummer im Telefonbuch aus, die nicht die war, die sie sein sollte. Doch dann hatte ich endlich die gesuchte Nummer gefunden und hielt mir das Handy ans Ohr. Die Musik und die Leute um mich rum nahm ich sowieso kaum noch wahr. “Kanon, sag mal geht’s noch? Wir haben 22 Uhr!“, brüllte mich auch schon Mikus Stimme durch den Hörer an. Woher wusste er...? Ach so, er hatte wohl meine Nummer auf dem Display gesehen. „Miku~... Kommsu zu mia?“, nuschelte ich undeutlich. Ich konnte wirklich nicht mehr sprechen. “Hä? Was?! Bist du betrunken oder was? Und was ist das überhaupt für ein Lärm?!“ „Du solls her komm’n, verdammt!“ “Boah du bist ja echt betrunken... Wo bist du?!“ Miku klang ein wenig besorgt, ein wenig wütend, ein wenig verwirrt und noch irgendwas, was ich mit meinem betrunkenem Kopf nicht mehr erfassen konnte. „So ’ne Kneipe. Is in der Gasse von der Spielhalle glaubsch...“ “Was willst du denn da?! Ok, ich komme! Warte bloß auf mich!“ Und schon wurde aufgelegt. Wieso war Miku denn so gemein? Na ja, jedenfalls schien das mit der Ablenkung eine gute Idee gewesen zu sein, denn schon bei dem Telefonat war Takuya nicht mehr in meinem Kopf aufgetaucht. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich saß nun auf der Couch und las einen von Teruki's Mangas, während der etwas zu Essen machte. Er hatte beschlossen, sich um mich zu kümmern und ich durfte erst morgen wieder nach Hause. Teruki bemutterte einen einfach zu sehr. Aber das brauchte ich wohl grad. Nach einer Weile war er fertig und stellte mir eine Nudelsuppe hin. Ich bedankte mich und fing an, zu essen. Teruki schaltete den Fernseher ein und schaute sich die Nachrichten an. Es herrschte komplettes Schweigen. Ich hielt Inne und seufzte. „Tut mir Leid, dass ich dein... Date gestört habe...“ Teruki sah vom Fernseher zu mir auf und lächelte. „Ach was. Du hast jemanden gebraucht und ich bin immer für euch da, das weißt du.“ „...Danke...“, murmelte ich und aß weiter. Es vergingen 15 Minuten und Teruki hatte über die Proben gesprochen. „Hm... In einer Woche ist das Konzert. Wir sollten uns vorbereiten.“ Ich nickte. Aber dann kam mir der Gedanke, dass ich bei den Proben Kanon wiedersehen würde... Und er mich bestimmt ignorieren würde. Dieser Gedanke, den ich nicht denken sollte, machte mich wieder einmal so fertig, dass ich wieder in Tränen ausbrach. Teruki legte einen Arm um meine Schulter. „Was ist denn los? Denkst du wieder an diese Person? Die Proben werden dich bestimmt ablenken.“ Ich schüttelte den Kopf. Von wegen Ablenkung. Wenn Teruki wüsste... Er drückte mich an sich und strich mir über den Rücken. „Ist gut.“ Diese Nähe tat gut... Aber ähnelte sie in keiner Weise Kanon’s Nähe... Und die Wärme war auch nicht dieselbe... Aber dennoch beruhigend. ~*~Kanon’s PoV~*~ Jetzt hatte ich zumindest jemanden bei mir, der mit mir redete. Oder eher mit mir meckerte... „Wieso lässt du dich so voll laufen?! Was ist denn schon wieder passiert?! Hat eine Frau dich versetzt?! Kanon, ich verstehe dich nicht... Hey, hörst du zu!?“ Nein, tat ich nicht. Ich lehnte an Mikus Schulter, der auf dem Barhocker neben mir saß und ein Wasser vor sich hatte. Wasser... Ich war sturzbetrunken und der wollte nüchtern bleiben? Das würde er eh nicht schaffen. „Kanon! Jetzt rede mit mir, verdammt noch mal!“, schrie Miku schon fast und ich hielt mich dann am Thresen fest, als ich mich aufrichtete, schwankend. „Ja, is ja jut.“, lallte ich und sah auf den steinernen Thresen, auf dem mein leeres Glas Sake stand. Das wievielte eigentlich? „Miku... Sag, binsch schwul?“ „Hä~!?“ Mein verschwommener Blick richtete sich auf den Sänger, der mich verständnislos anstarrte. Schielte ich eigentlich? Ach, auch egal... „Obsch schwul bin... Oda binsch einfach nur so sexy, dass sich auch Typen in misch verknall’n?“ „Was willst du damit andeuten?“ Wow, Miku gab sich Mühe einen betrunkenen Kanon zu verstehen. Wahrlich ein echter Freund. „Taku liebt misch.“ Musste ich schon so schief aus der Wäsche gucken, dass ich Mikus geschockten Blick verdreht sah? „Er tut was!?“ „Misch lieben...“ „Takuya ist schwul!?“ „Weiß isch doch nicht! Aba er sagte er liebt misch!“ Es drehte sich Alles und kurz wurde es schwarz um mich rum, doch dann spürte ich, dass mich jemand festhielt. Drohte ich vom Barhocker zu fallen? Okay, ich hatte definitiv mein letztes Glas gehabt. Miku setzte mich wieder richtig auf den Hocker und zog mich dann in seinen Arm. Er stand direkt neben mir. Zumindest ließ er mich nicht allein. „Okay, dann verstehe ich, warum du dich betrinken musstest... Aber trotzdem kann das keine Lösung sein... Du... Du liebst ihn nicht, oder?“ Jetzt wurde ich wieder richtig wach. „Nein!“, sagte ich bestimmt und drückte Miku ein wenig schwächlich noch mehr an mich. „isch bin nich’ schwul...“ War ich auch nicht. Ganz sicher. Takuya war nur ein Freund. Ich hörte Miku seufzen und spürte, wie er mir über die Haare strich. Das tat gut. ~*~Takuya's PoV~*~ Während ich so in Teruki's Armen lag, dachte ich über mein Leben nach. Und schließlich über die Zeit, die ich mit Kanon verbracht hatte. Was war da falsch gelaufen? Kanon hatte mich immer getröstet, war bei mir gewesen, wenn ich traurig oder verzweifelt war. Wir waren fast wie unzertrennliche Freunde. Aber ich musste das alles kaputt machen. Mit einem einzigen Satz. Und nun war ich am Ende. Was sollte ich tun? Die Band verlassen, damit Kanon seine Ruhe vor mir hatte? Ich seufzte. Wenn er es wollte, würde ich alles hinschmeißen und abhauen... Jetzt wäre ich ihm sowieso eine Last. Während ich in Gedanken versank, versuchte Teruki mit seinem Handy irgendjemanden anzurufen. Dann riss sein Seufzen mich aus meinen Gedanken. „Kanon geht nicht an sein Handy. Was macht er wohl gerade?“ Ich stockte. Er wollte Kanon anrufen? Wieso? Ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Ich kniff die Augen zu und flüsterte unbewusst Kanon’s Namen. Teruki schien das gehört zu haben und sah mich erst mal überrascht an. „Kanon?“, wiederholte er und ich sah ihn geschockt an. Dann seufzte er. „Also bist du in Kanon verliebt? Du bist schwul?“ „Nein, ich...“, kam es direkt aus meinem Mund, doch ich stockte. Wenn ich Kanon liebte, war ich doch schwul... oder etwa nicht? Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „I-Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist... Aber ich empfinde für ihn ziemlich starke Gefühle und... ich wollte es nicht akzeptieren... und...“ Teruki gab mir zu verstehen, dass er zu hörte. Meine Tränen flossen wieder. „Bin ich etwa schlecht? Nur weil ich...“ „Aber nein! Du... hast eben einen anderen Geschmack...“ „... Kanon wird mich hassen... Er tut es schon... Bestimmt will er mich nie wiedersehen... Vielleicht sollte ich einfach die Band ver-“ „Nein!“, sagte Teruki mit einem lauten Ton. Ich zuckte stark zusammen und wurde wieder in seine Arme gezogen. „Denk nicht daran. Es wird alles gut. Ihr beide braucht eure Zeit. Am Besten du meidest ihn für eine Zeit, bis er selbst zu dir kommt. Glaub mir.“ Es beruhigte mich, ihm zu zuhören. Ich schloss die Augen. Würde Kanon mir dies verzeihen, wenn ich mich einfach entschuldigen würde? Wenn ich einfach sagen würde, dies wäre eine falsche Einschätzung von mir gewesen? Die Freundschaft wäre dann endgültig am Ende, weil er sich von mir auf jeden Fall distanzieren würde... Ich öffnete die Augen wieder... Ich sah Kanon’s Bild vor meinem geistigen Auge. Er lächelte mich an. Mir kamen die Tränen, aber dennoch lächelte ich zurück. „Kanon...“, murmelte ich. Er war mir so nah... „Es... tut mir Leid...“, hauchte ich, bevor sich meine Lippen auf seine legten. Moment mal... Kanon konnte nicht vor mir stehen. Ich realisierte und Kanon’s Bild verschwand, wobei plötzlich Teruki vor mir war. Ich schreckte zurück. Was hatte ich getan!? „E-Es tut mir Leid! Das wollte ich nicht! Ich...“ Teruki berührte seine Lippen und musste lachen. „Ist schon gut, aber ich bin dennoch nicht schwul!“ Ich wurde knallrot und setzte mich eingeschüchtert wieder ans Ende der Couch. Der Drummer grinste und durchwuschelte mir das Haar. ~*~Kanon’s PoV~*~ „Totaler Absturz, was?“, nuschelte ich nach einiger Zeit und schaffte es endlich mich in Mikus Armen richtig aufzusetzen und ihn anzusehen. Seine Arme waren noch um mich gelegt. Der Sänger lachte. Zumindest hatte er sich ein Glas Sake gegönnt. Ich war wohl einfach nicht betrunken zu ertragen, wenn mein Gegenüber völlig nüchtern war. „Ja, ‚total’ trifft den Sachverhalt richtig gut. Du bist mir schon einer...“ Ich seufzte und sah Miku in die Augen. Er war einfach ein richtiger Freund, der zu mir hielt, egal, wie sehr ich mich auch gehen ließ. Moment mal... Bildete ich mir das jetzt ein, oder kam der Sänger immer näher? Ich sollte dringend meinen Rausch ausschlafen. Mikus Augen schlossen sich halb... Ja, ich hatte schon Halluzinationen... Sein Atem kitzelte auf meinen Lippen... Ziemlich realistische Halluzinationen waren das... Seine Hände legten sich in meinen Nacken... Zu realistisch... Seine Lippen trafen auf meine und wollten mich in einen innigen Kuss verwickeln... Okay, das waren eindeutig keine Halluzinationen mehr! Was war hier los?! Ich war so sehr alkoholisiert, dass ich nur verdutzt blinzelte, als mich die steinharte Erkenntnis traf. Miku, mein bester Freund, küsste mich! Hallo? Schwach drückten sich meine Hände gegen die Brust des Sängers, versuchten Widerstand zu leisten. Bemerkte Miku denn nicht, dass ich gar nicht mitmachte? Mein Druck wurde etwas fester, jetzt schlug ich sogar gegen seine Brust und endlich lösten sich seine Lippen von meinen. Ich starrte ihn geschockt und außer Atem an. Miku schluckte hörbar und sah errötet weg. „Fängst du jetzt auch noch an!?“, schrie ich wütend. Waren denn alle verrückt geworden? Ich hatte richtig Lust ihm eine reinzuschlagen, doch wir waren immer noch in der Öffentlichkeit. Vermutlich starrte uns der Wirt schon an, wie zwei Verrückte. „Tut mir Leid...“, murmelte Miku und setzte sich wieder auf seinen Hocker, „Sake... Einen Doppelten!“ Der Wirt gehorchte. Zum Glück hielt der seine Klappe. War wohl zu geschockt. Ich schwieg eisern. Ich glaubte tatsächlich in meinem betrunkenem Zustand der einzig Normale auf der Welt zu sein... ~*~Takuya's PoV~*~ Es war mir ziemlich peinlich. Ich dachte, ich würde meinen ersten Kuss an Kanon verlieren... Na ja, aber ich hatte ihn vor mir gesehen... Trotzdem war es Einbildung gewesen. Pure Einbildung. Kanon würde mich nie küssen. Er hasste mich doch jetzt schon. Plötzlich stieg in mir eine Wut auf mich selbst auf. Wieso musste das immer mir passieren? Ich sollte es einfach vergessen und mich für diesen Fehler entschuldigen. Ob er mir verzeihen würde, lag an ihm... Teruki redete mit mir ganz normal, erwähnte aber weder den Kuss noch Kanon. Das ganze Leben war irgendwie nichts mehr wert für mich. Ich hatte einen besten Freund verloren und nun machte ich mich wahrscheinlich in der ganzen Gruppe unbeliebt. Jetzt würden sie sich alle von mir distanzieren, weil ich schwul war. Danke Gott, dass du mich so sehr liebst... Doch was wäre ich ohne meine Freunde? Teruki sah plötzlich zu mir auf und lächelte. „Wieso schreibst du ihm keinen Brief?“ Ich hob eine Augenbraue. „Wem?“ „Na Kanon!“ Wie kam der denn auf diese Idee? „Ähm...?“ „Na ja, so wie ich dich kenne, würdest du dich nicht trauen, ihn aufzusuchen und ihm alles zu erklären. Also schreib einen Brief!“ Ich starrte Teruki abwesend an. „Einen... Brief...“ „Ja, einen Brief. Du schreibst ihm, was du fühlst und so. Einfach das, was du jetzt im Moment denkst. Wenn er es liest, wird er es sicher verstehen.“, erklärte Teruki. Und damit hatte er Recht. Ich sollte Kanon mitteilen, wie ich mich fühlte. Mit einem Brief. Ich lächelte. „Danke Teruki. Was wäre ich nur ohne dich?“ „Arbeitslos?“ Also den kapierte ich nicht, aber da Teruki anfing zu lachen und meinte, dass dies ein Scherz war, lachte ich einfach mal mit. Er stand auf und machte sich einen Kaffee, während ich mich an den Tisch setzte und Blatt und Stift zur Hand nahm. ~*~Kanon’s PoV~*~ „Eigen’lich sollt’ ich dich hassen...“ „Ja, eigentlich schon.“ „Wieso hast du das getan?“ „Weil...“ Jetzt herrschte Schweigen. Miku starrte auf seinen Drink und schluckte. Ich fing an vor mich hin zu pfeifen, um ihm mein Warten deutlich zu machen. „Weil... Ach, keine Ahnung!“, brauste der Sänger nun auf und ich seufzte. Irgendwie begann ich nun wieder die laute Musik wahrzunehmen und davon pochten mir die Schläfen. Oder war es doch der Alkohol? „Wie spät haben wir’s denn?“, nuschelte ich und beendete das eigentliche Thema mit dieser Frage. „Nach 0 Uhr. Wieso? Bist du endlich der Meinung genug getrunken zu haben?“ „Ich denk schon...“ Miku stand sofort strahlend auf, wobei er ein wenig schwankte. „Na wunderbar! Zahlen bitte!“ Ich seufzte und stand auch genauso schwankend auf. Der Sänger war vielleicht nicht ganz so dicht, wie ich es war, aber auch er befand sich auf dem besten Wege in Richtung Kater am nächsten Morgen. Der Wirt schien froh uns los zu werden und ließ uns sofort bezahlen. Oh mein Gott, so viel hatte ich versoffen? Miku steckte sein Portemonnaie wieder weg und legte mir einen Arm um die Taille. „Hey... Was soll’n das?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Seit dem Kussvorfall (ich nannte es einfach mal so) war mir das natürlich jetzt nicht ganz geheuer. „Du kippst sonst um und ich auch...“, antwortete Miku und ich grummelte. Wo er Recht hatte... Ich blendete also das unangenehme Gefühl aus und langsam schwankten wir aus der Kneipe in die kühle Nacht hinaus. Im ausblenden von Sachen war ich inzwischen echt gut. Vor allem, wenn sie mit Übergriffen des gleichen Geschlechts auf mich zu tun hatten. Wir verließen die Gasse und ich musste zugeben, dass die kühle Nachtluft echt gut tat. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich hatte den Brief zu Ende geschrieben und dabei waren mir die Tränen gekommen. Einige tropften auf das Blatt, aber hatten die Schrift nicht erwischt, sodass Nichts verschmiert worden war. Ich hatte wieder Kanon’s Gesicht vor mir. Es tat einfach nur weh. Ich krallte meine Finger in mein Shirt und fing an, wieder richtig loszuheulen. Teruki, welcher von der Küche aus mein Schluchzen mit bekam, kehrte ins Wohnzimmer zurück und setzte sich neben mich, einen Arm um meine Schultern legend. „He, was ist denn los?“ Ich kniff meine Augen zu. „Ich... Es tut einfach weh... zu sehr weh... Ich kann kaum atmen und... Kanon ist wieder vor mir...“ Teruki strich mir über den Kopf. „Taku-chan...“ Der Ältere zog mich zu sich und umarmte mich ganz fest. „Es ist besser alles rauszulassen.“, murmelte er und ich vergrub mein Gesicht in seinem Pullover und heulte mich mal wieder aus... „Danke... dass du da bist...“, flüsterte ich und auch wenn ich es nicht sehen konnte, wusste ich, dass Teruki schmunzelte. Nach einer Weile waren meine Tränen getrocknet und ich war total müde vom vielen Weinen. Also schickte Teruki mich in sein Zimmer. Er selbst wollte auf der Couch im Wohnzimmer schlafen. Schließlich lag ich auf dem kuscheligen Bett und starrte aus dem Fenster zum Himmel. Er war pechschwarz und die Sterne leuchteten matt. Der Anblick war schön und einschläfernd zugleich. Ich sah kurz Kanon's Gesicht vor mir und dann fiel ich in einen traumlosen Schlaf... ~*~Kanon’s PoV~*~ „Vorsicht... Audo.“, moserte ich schläfrig, als Miku und ich über den Zebrastreifen taumelten. So weit konnte ich doch nicht von zu Hause weg sein, oder doch? „Ja ja, schon klar...“, hörte ich den Älteren jetzt zurück mosern und endlich hatten wir es über die Straße geschafft. „Das Wandern is des Müllers Lust...“, trällerte Miku plötzlich los und ich stolperte über meine eigenen Füße. Fast wäre ich gestürzt, wenn da nicht die Straßenlaterne gewesen wäre. Ich lachte laut los. Der Andere stimmte mit ein und zog mich dann von der Laterne weg, weiter die Straße entlang. „Was’n beknacktes Lied!“, kicherte ich und Miku sang weiter. Irgendwann musste ich sogar mitsingen. Die wenigen Leute, die noch unterwegs waren, starrten uns irritiert an und distanzierten sich automatisch. Natürlich interessierte uns das nicht. Wir waren hier betrunken. Wir durften das. Gerade als ich motzen wollte, dass der Weg so lang war, stoppte Miku und fast wäre ich wieder gestolpert. „Sind da.“, sagte er knapp und ich sah auf das dunkle Gebäude. „Oh.“, brachte ich nur heraus und musste dann lachen. Fand ich jetzt schon alles Mögliche lustig? Miku klopfte mir auf die Schulter, sodass ich ein wenig schwankte. „Gutes Nächtle... Bis morgen bei den Proben... Ich taumel mal nach Hause... Bye bye.“ Bildete ich mir das ein oder sah er mich einen Moment traurig an, bevor er mir den Rücken zu wandte? „Gute Nacht...“, antwortete ich noch schnell und bald war Miku um die nächste Ecke gebogen. Ich stand vielleicht noch eine Minute unschlüssig draußen vor meiner Tür, dann entfuhr mir nur das Wort „Bett“ und ich stolperte die Treppe rauf und in meine Wohnung. Ohne mir auch nur eine Klamotte auszuziehen, fiel ich auf mein Bett und schloss die Augen. Es drehte sich Alles. Sogar, wenn die Augen zu waren. Mir war schlecht. Ich musste ewig nicht mehr so viel getrunken haben. Doch meine Müdigkeit tat letzt endlich ihr Übriges und ich glitt in einen unruhigen Schlaf über... ~*~Takuya's PoV~*~ Der nächste Morgen war verwirrend. Ich wachte auf und merkte sofort, dass es nicht mein Zimmer war, in welchem ich mich gerade befand. Wo war ich? Ich richtete mich auf und sah mich um. Ach ja, ich war bei Teruki. Das hatte ich vollkommen vergessen. Ich streckte mich kurz und gähnte. Was für ein Tag gestern doch war. Und heute waren die Proben, fiel mir ein. Na toll. Und wen sah ich heute wieder? Genau. Ich stand auf und trottete ins Wohnzimmer, in welchem Teruki fertig angezogen auf der Couch saß und eine Zeitung las. „Morg'n...“, murmelte ich leise und rieb mir die Augen. Teruki sah zu mir hoch und lächelte. „Guten Morgen, Taku-chan. Hast du gut geschlafen?“ Ich nickte nur. Ich setzte mich neben den Drummer hin und lehnte mich zurück. „Heute sind die Proben. Ich hoffe, du bist fähig, zu kommen?“ Ob ich fähig war? Nein, ich dachte eher, dass ich momentan zu viel um die Ohren hatte... Ich verdankte Teruki sehr viel, aber heute war ich echt nicht fähig, zu den Proben zu kommen. Also musste ich ihn los werden. „Soll ich Frühstück machen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte eh kurz zu mir. Muss meine Sachen wechseln...“ „Okay. Aber vergiss nicht, etwas zu essen. Schließlich musst du zu Kräften kommen.“ Ich nickte erneut. Teruki, meine Mutter. Na wenn das nicht lustig wäre. Aber egal, ich nahm meine Gitarrentasche und verabschiedete mich erst mal. Ich ging schnell zu meiner Wohnung. Sie war noch genauso, wie ich sie verlassen hatte... Nur eines hatte sich geändert... Ich war fröhlich und glücklich hier heraus gegangen und kehrte verzweifelt und mit einer chronischen Unlust auf die Proben wieder hierher zurück. Ich stellte meine Gitarrentasche vorsichtig ab und ließ mich auf das Bett fallen. Ich hatte wirklich keine Lust auf heute. Ich seufzte und starrte auf die Decke, bis alles schwarz wurde und ich wieder einschlief... ~*~Kanon’s PoV~*~ Schmerzen. Alles, was ich spürte, waren Schmerzen. Überall... Ich blinzelte gegen meine Schlafzimmerdecke. Sogar das tat weh. Ich lag auf dem Rücken und war aufgrund von heftigen Nacken- und Kopfschmerzen nicht in der Lage den Kopf zu drehen. Meine Glieder fühlten sich steif an. Also lag ich völlig bewegungsunfähig und vor Schmerzen stöhnend auf dem Bett. Was war denn gestern passiert? Wie spät war es jetzt? Meine Augen brannten, also schloss ich sie wieder. Ich fühlte mich so elend, wie lange nicht mehr nach einer Saufnacht. Langsam versuchte ich meine restlichen Erinnerungen, die noch da waren, in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Takuya... Liebeserklärung... Kneipe... Alkohol... Miku... Kuss!? Hatte mich Miku gestern wirklich geküsst?! Und... Hatte mir Takuya wirklich seine Liebe gestanden? Was zum Teufel war nur los mit dieser Welt? Meine Stirn legte sich in Falten und das quittierte mir mein Kopf mit einem stechenden Schmerz. Trotz dieser höllischen Qualen wünschte ich mir plötzlich wieder den Alkohol zurück, denn jetzt tauchte Takuya wieder unaufhörlich in meinen Gedanken auf. Doch es kam noch schlimmer. Takuya wurde ab und zu auch noch von einem Lippen spitzenden Miku abgelöst, der immer näher kam und... „Ahhhh!“ Mit einem Ruck saß ich kerzengerade im Bett und von Überall durchzuckte mich ein unangenehmes Stechen und pochen. Jetzt fiel es mir auch noch wie Schuppen von den Augen. Heute waren Proben. Scheiße... Mein Blick wanderte jetzt endlich zur Uhr, die ich aus sitzender Position überhaupt erst sehen konnte und ich erstarrte. 13 Uhr. Die Proben hatte ich komplett verpennt... Aber wenn ich ehrlich war, wäre ich überhaupt gegangen in meinem Zustand? Hätte ich Takuya in meiner Nähe ertragen können? Die Antwort lautete ganz eindeutig ‚nein’. „Mein Kopf...“, stöhnte ich nun zu mir selbst und ich rutschte zum Bettrand. Tabletten. Ich brauchte Tabletten gegen Schmerzen im ganzen Körper. Hatte ich so etwas? Vermutlich nicht... ~*~Takuya's PoV~*~ Als ich meine Augen öffnete, kitzelten mich einige Sonnenstrahlen und ich zuckte mit der Nase. Was war denn jetzt los? War ich eingeschlafen? Wie spät es wohl war? Ich sah auf die Uhr und sprang erschrocken auf. Viertel nach eins. „Verdammt!“ Die Proben konnte ich vergessen. Ach, was soll's... Ich ging erst einmal ins Badezimmer und wechselte meine Klamotten. Schließlich war ich zweimal mit ihnen eingeschlafen. Nach einer Weile saß ich frisch und fertig in der Küche und trank meinen Vanille Cappuccino. Ich starrte aus dem Fenster. Wie sehr wünschte ich mir, dass der gestrige Tag nur ein schlimmer Traum gewesen war. Aber leider war dem nicht so. Ich seufzte tief. Zu den Proben konnte ich nicht. Selbst wenn ich mich jetzt auf den Weg machen würde, ich würde sie alle verpassen. Also nahm ich mein Handy, auf welchem 50 Anrufe in Abwesenheit waren. „Oh je... Teruki...“ ~~~Allgemeine PoV~~~ Währenddessen starrte Teruki auf sein Handy und schnaubte. „Taku-chan muss wohl wieder eingeschlafen sein. Aber ein normaler Mensch würde doch aufwachen, wenn man ihn 50 mal anruft!“ „Na ja, wer sagt, dass Taku-chan normal ist?“, fragte Yu-ki und hob den Kopf. Miku schwieg eine Weile und seufzte. „Kanon geht auch nicht an sein Handy....“, murmelte er und sah zu den anderen. „Da kann man wohl nichts machen. Wir mussten jetzt eh schon ohne sie proben. Aber ich hoffe, sie kommen wenigstens morgen...“ „Ja, sollten sie, wir wollten doch feiern gehen!“, kicherte der Sonnenbrillenträger und grinste breit. ~*~Kanon’s PoV~*~ 3 Schmerztabletten und eine warme Dusche später saß ich auf meiner Wohnzimmercouch und starrte auf mein Handy, welches ich, bevor ich letzte Nacht ins Bett getaumelt war, dort verloren hatte. 78 Anrufe in Abwesenheit von Miku. Ich konnte von Glück reden, dass ich mich inzwischen wieder einigermaßen schmerzfrei bewegen konnte und der veranstaltete Telefonterror bei mir. Dachte er etwa, nur weil ich jetzt einmal nicht zu den Proben auftauchte, dass mir etwas schlimmes passiert war? Er hatte mich doch nach Hause gebracht, wenn mich meine schwachen Erinnerungen nicht täuschten. Na ja, vielleicht dachte er ja auch, ich hätte mich in der Dusche ertränkt oder wäre aus dem Fenster gesprungen... Ich hätte mich natürlich auch im Laken meines Bettes verfangen können und mich so selbst erdrosseln können... Ok, die Spekulationen brachten jetzt sowieso nichts. Ich sollte diesen Tag nutzen, um mich auszuruhen und einen klaren Kopf zu bekommen. Schließlich musste ich bald wieder Takuya gegenüber treten. Wie sollte ich mich denn da verhalten? Langsam nahm ich einen Schluck von meinem Kaffee und seufzte. Wie hatte sich der Gitarrist in mich verlieben können? Was hatte ich denn gemacht? Ich war nett zu ihm gewesen, ja. Aber davon verliebt man sich doch nicht direkt! Ich dachte, wir wären einfach nur sehr gute Freunde... Was sollte ich denn jetzt machen? Ich liebte Takuya nicht... Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte ihn nicht lieben! ~~~Allgemeine PoV~~~ Miku machte sich Sorgen. Er hoffte, dass Kanon nichts passiert war. Er selbst hatte nur einen leichten Kater und in seiner Tasche eine Packung mit Kopfschmerztabletten. „Am Besten, wir gehen heute einfach alle nach Hause und hoffen, dass die Beiden morgen auftauchen.“, sagte er jetzt und stand auf. Teruki seufzte. „Ja, ist wohl besser so... Miku... Ähm, du weißt, was mit Kanon los ist, oder?“ Der Sänger bedachte Teruki mit einem kurzen Blick von der Seite her und zog seine Jacke an, während Yu-ki sie verwirrt beobachtete. „Ja, so in etwa... Und du, was mit Takuya los ist?“ Der Drummer nickte langsam. Miku machte seine Jacke zu und drehte sich zu Teruki um. Sie sahen sich an und es herrschte Schweigen. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich seufzte. Ich hatte ca. 5 Minuten gebraucht, die ganzen Anrufe in Abwesenheit von Teruki zu löschen. Ich schrieb diesem eine sms. Hallo Teruki. Es tut mir Leid, dass ich nicht bei den Proben war, ich hatte total verschlafen. Ich weiß, du sagtest ja, ich sollte mich beeilen, aber ich bin urplötzlich ins Bett gefallen und das wars. Verzeih mir. Aber ich verspreche, dass ich morgen 100%ig kommen werde! Liebe Grüße Takuya Tja. Und nun wusste ich nicht, was ich mit der Zeit machen sollte. Ich überlegte, etwas sinnvolles zu machen, also ging ich an meinen PC und checkte meine Mails. 20 E-Mails von Tamano. Na, wenn das nicht ein Zeitvertreib war... ~~~Allgemeine PoV~~~ Yu-ki checkte die Situation nicht. „Hä? Wieso wissen alle, was mit den Beiden ist und ich weiß Nichts?“, fragte dieser. Teruki sah zu dem Gelockten. „Nun... Takuya geht es ziemlich schlecht, er steht unter Stress, aber das wird sich bestimmt wieder legen. Und Kanon... Na ja.“ Der Drummer hielt es für besser, geheim zu halten, was er über Takuya wusste. Als er zu Miku blickte, verstand dieser, was Teruki wollte und dachte sich ebenfalls für Kanon etwas aus, obwohl das eher weniger nötig war. ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich war mir inzwischen sicher. Ich liebte Takuya nicht und ich konnte ihn auch nicht lieben. Ich war nur fähig etwas für Frauen zu empfinden. War doch ganz klar, oder? Nur wie sollte ich mich jetzt in Takuyas Nähe verhalten? Ich dachte schon fast 2 Stunden ununterbrochen nach. Die Beine von mir gestreckt lag ich auf der Couch und nebenbei lief der Fernseher. Ein Glas Wasser stand vor mir auf dem Tisch. Daneben das Pflaster, welches bis vor ein paar Minuten noch meine Stirn geziert hatte. Die Wunde war recht gut verheilt, sodass es nicht mehr nötig war, eines zu tragen. Mein Handy war ausgeschaltet und lag ebenfalls auf dem Tisch. Mir ging es einfach nicht gut. Ich wollte niemanden sehen oder hören. Außerdem machte ich mir schon genug Gedanken über Takuya. Zwar war ich mir sicher, dass ich ihn nicht liebte, aber wie es weiter gehen sollte, wusste ich noch nicht. Wie sollte ich ihm sagen, dass ich nichts für ihn empfand? Wie würde er sich dann fühlen? Ok, blöde Frage... Aber wie fühlte er sich denn jetzt in diesem Moment? Sicher nicht gut. Ich sah auf den Fernseher, wo gerade eine Talkshow lief und mein Blick verschwamm. Dann glitt ich irgendwann wieder ins Land der Träume über... ~~~Allgemeine PoV~~~ „Na ja, Kanon hat sich gestern ordentlich die Birne weggesoffen. Ich hab ihn nach Hause gebracht. Er hatte auch ziemlichen Stress und musste das irgendwie mit Alkohol ertränken. Ich denke, dass er zu verkatert ist, um zu kommen. Sicher schläft er noch.“, erklärte Miku und erzählte eigentlich vollkommen die Wahrheit. Er musste nicht mal wirklich lügen. Yu-ki blinzelte verdutzt und seufzte dann. „Der hat sich genau einen Tag zu früh besoffen. Dabei war er es doch, der es gestern nicht erlaubt hatte.“, regte sich der Keyboarder jetzt auf und Miku zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer. Morgen ist er bestimmt wieder da. Ich gehe jetzt nach Hause. Tschüss ihr Zwei.“ Er winkte noch zum Abschied und verschwand dann. ~*~Takuya's PoV~*~ Nachdem ich Tamano's ganze E-Mails gelesen und zum Teil auch beantwortet hatte, machte ich den PC aus und setzte mich auf die Couch. Es war schon Nachmittag und die Sonne ging langsam auch unter. Was für ein langweiliger Tag es doch heute war... Und Teruki würde mich morgen wohl zusammen stauchen. Aber zumindest hatte ich Zeit, nachzudenken. Besonders, da ich mit Tamano geschrieben hatte. Irgendwie wurde mir klar, dass ich meine Gefühle für Kanon nicht verleugnen konnte. Im Gegenteil, sie wurden stärker und es tat nur noch mehr weh. Mein Blick wanderte auf den Tisch vor mir. Der Brief an Kanon lag dort. Ich seufzte. Ihm diesen persönlich geben konnte ich nicht. Ich musste den Brief irgendwie in Kanon's Tasche schmuggeln, damit er ihn früher oder später finden würde. Ich seufzte erneut. Und wenn er ihn gelesen hatte, würde er ihn zerreißen und sich denken, nie wieder ein Wort mit mir wechseln zu wollen... ~~~Allgemeine PoV~~~ Teruki nickte und Miku verließ den Raum. Yu-ki schnaubte. Der Drummer lächelte ihn an. „Weißt du, lass ihnen die Zeit. Du weißt ja, dass Taku-chan einige Probleme mit sich selbst hat. Und von Kanon wollen wir gar nicht reden!“, lachte er und nahm seine Jacke. Der Keyboarder nickte nur. „Und in fast einer Woche ist das nächste Konzert. Die zwei sollten sich trotzdem zusammenreißen.“ „Jup, da hast du Recht. Wir sehen uns morgen.“ Teruki machte sich auch auf den Weg nach Hause. Dabei bemerkte er die sms von Takuya. Er las diese und musste irgendwie grinsen. Er schrieb zurück. Hey Taku-chan. Ich wusste es doch! XD Na ja, okay, es sei dir verziehen, aber deine Predigt wirst du trotzdem bekommen! Wir sehen uns dann morgen! Denn du weißt ja, bald ist das nächste Konzert. Also ruh dich ordentlich aus und komm morgen mit voller Power zu den Proben! Teruki ~*~Takuya's PoV~*~ Mein Handy fing nach einer Weile an zu klingeln. Teruki hatte mir also eine sms zurück geschrieben. Als ich diese las, musste ich lachen. Na ja, da konnte man wohl nichts machen. Aber dann wurde der Schock groß. Konzert? Verdammt, das hatte ich ja vollkommen vergessen! Ich seufzte und starrte auf den ausgeschalteten Fernseher. Konzert... In einer Woche. Und das in meinem Zustand, na klasse. Aber ich sollte mich zusammenreißen. Schließlich würde ich morgen Kanon eh wiedersehen. Also sollte ich schon mal nachdenken, wie ich ihn am Besten ignorieren konnte... ~*~Kanon’s PoV~*~ Na toll, jetzt hatte ich auch noch 3 Stunden auf der Couch gepennt und es war schon dunkel draußen. Langsam rieb ich mir die Augen und raffte mich auf. Sofort merkte ich mit einem leichten Stöhnen, dass ich eine neue Kopfschmerztablette brauchte. Doch zuerst nahm ich mein Handy und schaltete es ein. 88 Anrufe in Abwesenheit von Miku... Und eine sms. Ich verbrachte erst einmal 5 Minuten mit dem löschen der Anrufe, dann öffnete ich die sms: Kanon... Wieso ist dein Handy jetzt aus? Du musst doch gesehen haben, dass ich versucht habe dich zu erreichen. Ich muss mit dir reden. Ich halte es nicht mehr länger aus. bitte melde dich! Miku Ich seufzte tief und legte mein Handy zur Seite. Dann stand ich auf und nahm in der Küche die nächste Schmerztablette. Ich blieb einen Augenblick unschlüssig stehen, doch dann grummelte ich und ging wieder ins Wohnzimmer, worauf ich mein Handy nahm. Ich konnte es einfach nicht ignorieren, also schrieb ich eine sms: Hey Miku. Tut mir Leid. Wenn du reden willst, kannst du jetzt anrufen. Aber bitte komm nicht vorbei. Kanon. Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer, wo ich mich schon mal auszog. Dann holte ich das Handy und begab mich ins Bett. Ich verspürte schon seit dem Morgen eine gewisse Dauermüdigkeit. Kaum, dass ich eine bequeme Lage gefunden hatte, klingelte auch schon mein Handy. Ein Wenig zögernd nahm ich ab. „Ja?“ „Kanon! Wie geht es dir!?“, schallte mir sofort Mikus Stimme entgegen. „Nicht so laut, bitte. Die Schmerztablette von gerade wirkt noch nicht wirklich.“ “Oh, tut mir Leid. Wie geht es dir sonst so?“ „Na ja, es geht... Musste viel nachdenken über Takuya und so...“ “Ah...“ Bildete ich mich das ein oder klang Miku jetzt etwas traurig? “Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“ Ich seufzte und schloss die Augen. „Ich kann ihn nicht lieben. Ich werde immer nur Frauen lieben können. Auch wenn es mir leid für ihn tut.“ Wieso war es jetzt so lange still am anderen Ende? Moment mal... Hörte ich da ein Schluchzen? „Miku?“ “Tut mir Leid... Du... Weißt du, warum ich dich gestern...?“ Er brach ab. Trotzdem wusste ich sofort, was er meinte. Ich schwieg jedoch. “Kanon... Du bist mein bester Freund... Du wirst es auch immer bleiben... Aber ich habe mich nun mal in dich... Verliebt. Und als du gestern so niedergeschlagen warst konnte ich mich nicht mehr zurück halten und... Wieder erstarb Mikus Stimme. Meine Augen blieben geschlossen. Hatte ich dies wirklich hören wollen? Ja, es war besser zu wissen, woran ich bei dem Sänger war und ich wusste nun immerhin den Grund für den Kuss. Es gab noch jemanden, der mich liebte... Und das war mein bester Freund. Im Moment fühlte ich nichts. Nur eine Leere, eine gähnende Leere. “Du musst jetzt auch nichts sagen... Ich weiß, wie dumm ich bin. Ich hätte es besser verschweigen sollen, aber trotzdem glaube ich an so etwas wie Hoffnung. Vermutlich ist ein Liebesgeständnis am Telefon auch nicht das Wahre, aber ich durfte ja nicht vorbei kommen...“ Miku lachte. Aber er lachte unter Tränen, das hörte man deutlich. Und ich konnte immer noch nichts sagen, so weh es mir auch tat, dass der Sänger weinte. “Ich lege dann jetzt auf... Es ist alles gesagt... Bitte komm morgen zu den Proben, das ist wichtig. Gute Nacht.“ Ich hörte jetzt ein leises Klicken und den kurzen Ton, den mein Handy immer dann machte, wenn der Gesprächspartner aufgelegt hatte. Ich legte das kleine Gerät zur Seite und vergrub mein Gesicht im Kissen. Warum immer ich? Was war an mir so toll? Ich hatte niemanden darum gebeten sich in mich zu verlieben! Jetzt hatte ich am nächsten Tag gleich ein doppeltes Problem. Plötzlich kamen mir die Tränen und mein Schluchzen wurde im Kissen erstickt. Ich weinte noch einige Minuten und schlief dann endlich ein... ~*~Takuya's PoV~*~ Als es dunkel wurde, hatte ich nun beschlossen, mich einfach wieder schlafen zu legen, auch wenn ich gar nicht müde war. Ich würde so sein, wie immer und einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre. Aber mit Kanon zu reden vermied ich besser. Ich schloss meine Augen und fiel ins Land der Träume. Am nächsten Morgen weckte mich der Wecker. Na toll... Ich rieb mir die Augen und seufzte. Als ich mich aufsetzte und dabei den Wecker ausmachte, fing mein Handy an zu klingeln. Ich gab einen genervten Laut von mir und starrte auf das Display. Mein persönlicher Weckdienst: Teruki. Von wegen gut geschlafen... Aber dennoch musste ich grinsen. Also machte ich mich fertig und war bereit loszugehen. Bei den anderen angekommen, wurde ich mal wieder von Teruki angesprungen und dieser hatte auch schon seine Predigt gestartet. Ich begrüßte Yu-ki und Miku ganz schnell und hörte schließlich Teruki zu. Kanon hatte ich noch nicht gesehen. Vielleicht kam er gar nicht oder war auf der Toilette oder so was. Aber ich machte mir keine Gedanken darum oder versuchte eher, mir keine zu machen. ~*~Kanon’s PoV~*~ Mein Handy klingelte. Es war aber kein Anruf sondern mein Handywecker. Ich tastete mit geschlossenen Augen nach dem Gerät und schaltete den Ton aus. Erst jetzt öffnete ich meine Augen mit der Gewissheit heute einen schrecklichen Tag durchleben zu müssen. Folglich verspürte ich auch keine Lust aufzustehen. Trotzdem richtete ich mich langsam auf und verließ das warme Bett, um zu duschen und mich fertig zu machen. Frühstücken wollte ich nicht. Ich hatte keinen Hunger. Obwohl ich extra ziemlich trödelte kam ich pünktlich genug aus dem Haus. Ich trug meinen Gitarrenkoffer und mit jedem Schritt die Treppe hinab wurde mein Herz schwerer. Ich wollte weg rennen. Einfach abhauen und mich von allen fern halten, doch leider konnte ich das nicht so einfach. Es dauerte gar nicht lange und ich stand vor unserem Proberaum. Ich hörte die Stimmen der anderen von Innen und seufzte. Meine Beine hätten sich schon fast wieder in Richtung Ausgang bewegt, doch ich fasste mir rechtzeitig ein Herz und drückte die Klinke herunter. Die Tür schwang auf und viel schüchterner als geplant betrat ich den Raum. Teruki lächelte mich direkt an, sowie Yu-ki und beide begrüßten mich. Ich lächelte schwach. Jetzt sah ich Miku und Takuya. Beide starrten mich an. Mein Lächeln erstarb vollends und plötzlich herrschte Stille im Raum... *Hier noch eine kleine Anmerkung zu einer Stelle im Text! --> "Teruki war weg und nach ‚Kakusei Heroism’ saß ich komplett alle auf meinem Gitarrenkoffer, in dem schon mein bestes Stück steckte." Ja, liebe Leser. Ich bin ein großer Fan von Zweideutigkeiten! :P ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ ~Anmerkungen von –Kanon-~: So, das ist das Ende des Kapitels! Und joa... Es ist nicht mehr so Friede Freude Eierkuchen! Da geht’s hoch her! XD Ich hoffe, es ist alles zu eurer Zufriedenheit! Bitte hinterlasst wieder Kommis mit euren Meinungen und Eindrücken zu diesem Kapitel! Wir würden uns sehr sehr freuen! Das nächste wird wohl ein Wenig länger auf sich warten lassen, da nun Klausuren anstehen, die wir erstmal beide bewältigen müssen! >.< Bitte habt Verständnis! ^-^“ Und zum Stimmungsauflockern hier zwei kleine witzige Momente aus meinem und Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX’s Leben! Es war Freitag in der Schule. Wir waren auf dem Weg in die Teestube, da wir große Pause hatten und gingen die Treppe im Treppenhaus hinab. Hinter uns waren einige 8er oder 9er. Ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls hat einer mit jemandem geredet. Wir haben uns nicht umgedreht sondern nur zugehört. Das ging dann ungefähr so: Der Junge: „Soll ich dir in den Rachen scheißen?“ Sani (also ich): *Augenbraue heb * Nici (Xx_An-cafe_TaKuYa_xX): *schweig * Der Junge: „Sach ma, soll ich dir in den Rachen scheißen?“ Sani: *seufz* Nici: *Grins* Der Junge: „Ey, soll ich dir echt in den Rachen scheißen?“ Ich und Nici gehen weiter, ohne uns umzudrehen. Der Junge: „Soll ich dir in den Rachen scheißen?“ Sani: „Soll ich dir ins Gesicht scheißen?“ Nici: Hahahahahahahahaha *Totaler Lachflash* -*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* Joa und heute im Chat, während wir an dem Kapi gearbeitet haben, wollte ich sie ein Wenig veräppeln. Ich kopiere es mal hier rein: (23:51) *~Sani~*: Also mal ganz ehrlich: warum hatten wir eigentlich noch keinen sex miteinander? (23:52) †~ Takuya~†: Was?o.ô (23:52) †~ Takuya~†: Wer? O.O (23:52) *~Sani~*: Wir *weg lach* (23:53) †~ Takuya~†: Ich bin net lesbisch .... (23:53) *~Sani~*: *Noch mehr weglach* (23:53) †~ Takuya~†: Du hast getrunken... Zur Aufklärung: Es handelte sich um ein Spiel, was ich durch eine Leserin dieser FF kennen gelernt habe. Das stand in einem Forum. Dort sollten die Leute irgendjemanden in ihren Messenger Kontaktlisten anschreiben und diese Frage stellen. Die Antwort darauf sollte man dann in diesem Thread dort posten! Hab da echt komische Sachen gelesen! XD Am Besten war immer noch das hier (Namen zensiere ich aber!^^): „Junge“ (14:32:31 6/12/2008) Also mal ganz ehrlich: Warum hatten wir eigentlich noch keinen Sex miteinander? “Mädel“ (14:33:04 6/12/2008) Weil du mein Bruder bist? OO Na joa, das wars dann mal von mir! Meine Kollegin ist leider nicht mehr on, aber wenn sie wieder da ist, lasse ich sie hier auch noch ihren Kommi einfügen! Danke für eure Aufmerksamkeit! ^-^ Liebe Grüße: -Kanon- ♥ ~Anmerkungen von Xx_An-Cafe_TaKuYa_xX~: So Leute! Jetzt sage ich hier mal was xD Kapitel 4 ist hochgeladen und ich möchte mich für eure Treue bedanken und hoffe, ihr begleitet uns bis ans Ende dieser FF.^^ Und auch uns zwei lobe ich, Sani, denn das wird die erste FF, die wir zuende bringen werden! (hoffe ich jedenfalls xD) Und ich hoffe auch, dass ihr sehr viel Spaß habt, beim lesen^^ Und nun möchte ich noch etwas zum nächsten Kapi sagen. Da ich kaum on kommen werde ab Montag, wird erst in ca. 2 Wochen das nächste Kapi angefangen. Ich hoffe, dass es dann schnell fertig sein wird. Denn jetzt heißt es erstmal lernen für die ganzen Klausuren! Deshalb bitte ich um Verständnis und entschuldige mich schon mal im Voraus für die unausweichliche Warterei. ^^ So und da Sani was von unserem Leben erzählt hat, möchte ich euch auch etwas erzählen. Da uns zu Ohren gekommen ist, dass Miyavi EVENTUELL eine Autogrammstunde macht (sicher und offiziell ist es zwar net, aber egal), brennen wir Yami-Nabe (unsere Clique) darauf, unbedingt eines zu bekommen. Und es wäre ein Schock für uns, keines zu bekommen, besonders für mich, was ich im Sportunterricht am Mittwoch bewiesen habe. Es fing damit an, dass wir Hochsprung machen mussten und dafür hatten wir zwei große Matten aufeinander gelegt und mussten halt über die Stange jumpen. Nach einer Weile Herumjumperei war ich an der Reihe und hatte ungewollt zwei Cheerleader hinter mir, die mich schön anfeuerten (Sani und Leslie). Das ging so: Leslie: Los Nici! Stell dir vor, Miyavi steht hinter der Matte! Sani: Ja! Und du willst zu ihm! *Nici rennt los* Sani: Los! Du willst zu Miyavi! *Nici setzt zum Sprung an* Leslie: Sonst kriegst du kein Autogramm! *Und Nici bückt sich im Lauf und knallt volle Kanne gegen die Matte* *Gelächter* Joa. So war das. Der Schock war einfach zu groß... Q.Q Und man strafte mich mit einem peinlichen (aber selbst für mich lustigen) Auftritt gegenüber der Klasse. Und Sani's Lachflash ging weiter im Chat, während wir mit meinem Brüderchen Nik aka Adell redeten. Hier der Chat und dabei verabschiede ich mich für heute! Baibai^^ †~ Takuya~† Nik bissu schonma gegen eine Matte gelaufen? xxD (in sport) Adell wie Matte?xD †~ Takuya~† so ne große matte Adell mit Absicht oder aus Versehen? †~ Takuya~† versehen XDD Adell nur Mit Absicht ansich XDD †~ Takuya~† löl? Adell wir sind Kerle ohne Verstand, wir laufen da einfach aus Spaß gegen †~ Takuya~† xxD ich versehentlich xD weil leslie hinter mir meinte, ich bekäme kein mvy autogramm... Q.Q ~Sani~ *myv †~ Takuya~† ... ich wusste das es falsch war xD Adell wie war das Gefühl des Aufpralls denn so? XDD in die Matte dann gegrummelt? xDDD †~ Takuya~† xD naja war weich und hart zugleich O___o ich sollt eigentlich springen xD aba nein xD ich kam net hoch ö.ö Adell also Hochsprung gegen die Matte?xxD †~ Takuya~† jo xD Adell und dann so umgeknickt drauf?xD †~ Takuya~† ne gebückt und gegen gerannt HAHA Adell xD ~Sani~ *lachflash* †~ Takuya~† waren zwei große matten auf einer xD ~Sani~ SRY DAS IS ZU GEIL XDDDDDDDD †~ Takuya~† ö.ö Adell wir stellen das Teil wenn aufrecht gegen die wand und laufen gegen XDD ~Sani~ GEBÜCKT UND GEGEN GERANNT!! XDDD †~ Takuya~† sani du hast schon gelacht xD ja man HAHA ~Sani~ egal *immer noch lachflash* wie du das gesagt hast XDDD GEBÜCKT UND GEGEN GERANNT XD †~ Takuya~† XD ja sorry man xDD ~Sani~ geil... *durchatme* xxD †~ Takuya~† ich wär gesprungen hättet ihr da hinten die klappe gehalten XD ~Sani~ *noch viel mehr lachflash* †~ Takuya~† aba nein xDGEBÜCKT UND GEGEN GERANNT xD Adell XD ~Sani~ ja wohin gesprungen? gegen die matte und vorher gebückt? XDD Adell xxD die ganzen möglichen Vorstellungen XD zu geil XDDD ~Sani~ *übelster Lachflash* hör auf eh XDD hamma xxD †~ Takuya~† ... okay... die matte hat mich geärgert also wollte ich mich rächen! ~Sani~ Rofl †~ Takuya~† VON DIR WOLLEN WIR NICHT REDEN xD ~Sani~ womit denn? mit ihrem grünen aussehen? XDDDD *einen übleren lachflash hat* †~ Takuya~† genau XDD Adell am ende wäre sie noch über stange gekommen XD ~Sani~ ich hab immer beim sprung geschrien xD Adell mit kopf gegen, dadruch schwung nach oben xD und schleuderwirkung drüber XD †~ Takuya~† XD sani... sei ehrlich... sah ich betrunken aus als ich dagegen gelaufen war? XD ~Sani~ ja weil du GEBÜCKT dagegen gerannt bist XDDDDDD *absoluter lachflash* †~ Takuya~† ARGH XDDDD Kapitel 5: Pain of love- Schmerz der Liebe! ------------------------------------------- ~*~Takuya's PoV~*~ Mein Herz blieb stehen, als Kanon das Zimmer betrat. Er sah zu mir und zu Miku, dann sah er schnell zur Seite. Ich seufzte. Nichts würde mehr so sein, wie es mal war. Das konnte ich schon erahnen. Teruki hob eine Augenbraue. „Also Leute, dann proben wir mal!“, sagte er. Miku ließ kurz den Kopf hängen, dann ging er zum Mikrophonständer. Ich nahm meine Gitarre und stellte mich auf meine Position. Mein Blick wanderte immer wieder zu Kanon. Er schien niedergeschlagen zu sein, so sah es in meinen Augen aus. Ich starrte auf den Boden. Ich hätte meine Klappe halten sollen. Ja, das wäre am besten gewesen. Für mich, für ihn und für alle anderen. Teruki schlug mit den Sticks auf die Drums und riss mich somit aus meinen Gedanken. Auch Miku schien er damit erschreckt zu haben. Der Drummer schnaubte. „Leute, so wird das nichts. Entweder ihr fangt an zu spielen oder ihr legt euch hin. Eure Herumdöserei kann man ja nicht mehr mit ansehen...“, murrte er. Miku und ich murmelten ein unverständliches „'Tschuldigung“. ~*~Kanon’s PoV~*~ Oh nein... Die Proben drohten gerade wieder ein totaler Reinfall zu werden, dabei waren sie bis vor kurzem noch total gut verlaufen. Meine Laune war im Keller, da ich mich unwohl in Mikus und Takuyas Nähe fühlte und den beiden ging es scheinbar nicht anders, was mich betraf. Teruki schien heute auch noch einen ziemlich kurzen Geduldsfaden zu haben und das machte es ebenfalls nicht leichter. Yu-ki trommelte mit den Fingern wartend auf seinem Keyboard herum und Miku räusperte sich jetzt. „Okay, es kann los gehen.“ Teruki nickte und setzte sofort wieder ein. Ich schaffte meinen Einsatz auch ohne Probleme, ebenso Miku und Yu-ki. Aber die Gitarre fehlte. Ich sah vorsichtig zu Takuya, als ich meinen Bass ausklingen ließ. Miku hatte den Kopf gesenkt und tat nichts, doch Yu-ki übernahm diesmal das Motzen: „Leute, ist wieder etwas passiert, von dem ich wissen sollte?! Sind denn Teruki und ich die einzigen Normalen hier?! Wir wollten doch heute alle feiern gehen nach den Proben, also werdet mal wach!“ Der Älteste sah auf seinen Drum. Er schien etwas zu wissen. So kam es mir zumindest vor. Takuya rührte sich einfach nicht und schien zur Salzsäule erstarrt zu sein und Miku ging plötzlich an mir vorbei aus dem Raum mit den Worten „Bin gleich wieder da.“ Ich seufzte tief und ließ mich auf den Boden sinken. „Also gut, reißen wir uns zusammen.“, sagte ich dann deutlich und sah die anderen drei an, vor allem Takuya, der den Boden gerade ziemlich interessant zu finden schien. In dem Moment kam Miku auch schon wieder und ich starrte ihn mit einer gehobenen Augenbraue an, genauso wie die anderen. Er hatte ein pitschnasses Gesicht und einige Strähnen seiner Haare, die zuvor noch schön gestylt gewesen waren, hingen nass und durcheinander in seinen Augen. Ohne auch nur etwas zu sagen stellte sich der Sänger wieder an seinen Platz und sah Teruki abwartend an. Ich war unterdessen aufgestanden und überlegte vielleicht auch mal in den Waschraum zu verschwinden, um mich mit Wasser wach zu rütteln. Unser Drummer seufzte tief und wagte einen neuen Anfang. Ich wunderte mich sehr, als jeder seinen Einsatz fand und wir doch tatsächlich anständig proben konnten. Miku und Takuya schienen wohl alles ausgeblendet zu haben und konzentrierten sich nur auf die Musik, das sah ich ihnen an. Ich selbst atmete tief durch und beschloss mich auch nur noch auf meinen Bass zu konzentrieren. ~*~Takuya's PoV~*~ Als die Proben anfingen, hatte ich meinen Einsatz zwei mal komplett verpasst. Ich hatte mir vorgestellt, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich einfach die Klappe gehalten hätte... Alles wäre wie vorher gewesen. Es gäbe keinen Streit oder sonstige negative Stimmungen. Aber ich hatte alles kaputt gemacht. Es war kaum auszuhalten. Mein Herz fühlte sich an, als wollte es sich in alle Richtungen sprengen lassen. Miku kam nach seinem kurzen Verschwinden wieder und schien ernsthaft bei der Sache sein zu wollen. Auch ich wollte mich zusammenreißen. Hatte ich mir nicht gesagt, dass ich so tun wollte, als sei der ganze Mist nie passiert? Ja, das wollte ich! Also nahm ich meine Gitarre griffbereit und entschuldigte mich noch mal, aber dafür war ich nun voll da. Miku sah zu mir und lächelte matt. „Also, dann noch mal auf Anfang!“, sagte Yu-ki, der irgendwie die Hoffnung verloren zu haben schien. Schließlich stieg einer nach den anderen mit seinem Part ein und auch ich, sowie Miku hatten unseren Einsatz nicht verpasst. Saigo no glass o buchiyabure Minareta keshiki o keridashite Sekai ga gyaku ni kaiten suru Nichijo o tobikoe Und so spielten wir Kakusei Heroism. Und zwar bis zum Ende. Als alles verstummte, fing Yu-ki an zu jubeln. „Yiha! Endlich! Leute das muss gefeiert werden!“ „Noch nicht. Zumindest sollten wir bis heute Abend warten!“, murrte Teruki dazwischen, musste aber schmunzeln, da Yu-ki eine beleidigte Schnute zog. Ach ja, heute gings zur Kneipe... Ich seufzte. Ich sollte mir eine Ausrede einfallen lassen, ich hatte gar keine Lust, mitzukommen und mit anzusehen, wie sie sich alle mit Alkohol zu dröhnten. Aber ich konnte mir schon denken, wie das enden würde, denn so einfach ließen sie niemanden davon kommen. Ich sah zu Kanon, welcher zu Miku blickte, dann zu Teruki und Yu-ki. In mir stach es. Als würden hundert Schwerter mein Herz durchbohren. Energisch schüttelte ich mit dem Kopf. Teruki schien dies mitbekommen zu haben und trommelte plötzlich laut auf seine Drums. „Leute, wir sind noch lange nicht fertig. Also! Nächster Song! Schließlich ist bald das Konzert!“ Die anderen redeten durcheinander und machten sich wieder spielbereit. Miku stand wieder voller Energie am Mikro und selbst ich, der eigentlich depressiv sein sollte, war total in den Proben dabei. Es war eine gute Gelegenheit, den gestrigen Tag zu vergessen, auch wenn es nur für kurze Zeit war. ~*~Kanon’s PoV~*~ Die Proben verliefen wider erwarten ziemlich gut, auch wenn ich manchmal kurz für Unterbrechungen sorgte, um eine neue Kopfschmerztablette einzuwerfen, was Miku mir dann immer sofort gleich tat. Doch dafür war auch ich voll bei der Sache. Nach einer halben Stunde waren wir alle schon total verschwitzt und es folgte, wie immer nach 30 Minuten, eine Pause. Ich hatte gerade meinen Bass abgestellt, als Miku plötzlich vor mir stand. Ich hatte gerade mal den Mund vor Überraschung öffnen können, als er mir auch schon um den Hals fiel. „Tut mir Leid, dass ich dir vorhin nicht guten Morgen gesagt habe...“, murmelte der Sänger in mein Ohr und ich blinzelte verdutzt. Wie jetzt? Vorhin war es mir noch so erschienen, als wollte er auf Abstand gehen. Kurz erwiderte ich die Umarmung und schob Miku dann von mir. „Ist doch kein Problem.“ Ich lächelte leicht und sah aus den Augenwinkeln, wie Takuya schnellen Schrittes zum Kühlschrank ging, um sich etwas zu Trinken zu holen, und dabei vermied Miku und mich anzusehen. „Kanon?“ Der Vocal legte den Kopf schief. „Hm?“, machte ich nur und sah ihn wieder an. Miku neigte sich zu meinem Ohr und flüsterte: „Ich werde um dich kämpfen.“ Dann wandte er sich ab und verschwand zum Waschraum. Ich stand wie angewurzelt da und seufzte dann tief. Hatte der Andere etwa irgendetwas in den falschen Hals bekommen? Ich spürte, wie ich angestarrt wurde und als ich mich umdrehte, sah Takuya schnell zu Teruki und verwickelte den Drummer in ein Gespräch. Mit einem leisen Grummeln auf den Lippen ging ich zum Kühlschrank und nahm mir eine kleine Flasche Wasser, die ich dann auf Ex kippte. Warum passierte so was immer nur mir? Yu-ki kam zu mir und ohne es zu wollen warf ich ihm einen giftigen Blick zu. „Wow, ruhig Brauner.“, sagte der Keyboarder abwehrend und ich schloss die Augen kurz, um durchzuatmen. „Sorry.“ „Gibst du mir bitte auch eine Flasche?“ „Klar.“ Ich holte eine Neue Flasche aus dem Kühlschrank und reichte sie ihm. „Danke. Am Liebsten würde ich jetzt schon mit euch losziehen, um zu feiern.“, lachte Yu-ki und ich lächelte kurz, wobei ich kurz registrierte, dass Miku wieder in den Raum kam und an seinem Mikro zu werkeln begann. Der Keyboarder erzählte nun von seinem Traum, den er letzte Nacht gehabt hatte und ab der Stelle, wo es um eine Riesekrake ging, hörte ich nicht mehr zu, sondern nickte immer nur. Meine Gedanken kreisten um Takuya und Miku. Die Liebeserklärungen der Beiden wiederholten sich in meinem Kopf, immer wieder. Dann auch noch Mikus Ankündigung eben. Ich wollte doch nur meine Ruhe haben. Mein Blick blieb nun an unseren Gitarristen hängen und ich begann ihn unauffällig zu beobachten. ~*~Takuya's PoV~*~ Als die Pause anfing, kamen all meine schlechten Gedanken zurück. Schließlich musste ich zusehen, wie Miku Kanon umarmte. Ich seufzte und versuchte, sie zu ignorieren. Nachdem ich mir etwas zu trinken geholt hatte, ging ich zu Teruki. Dieser lächelte mich an. „Du warst toll. Letztes Mal brauchtest du 4 Anläufe.“ „Ja, das war aber zu der Zeit, wo Miku mich nicht leiden konnte...“, murmelte ich und gedanklich fügte ich hinzu, dass er mich noch immer nicht leiden konnte, denn so wie er Kanon ansah, war da auch was. Was dachte ich nur? War ich etwa eifersüchtig? Auf Miku? Ich verdrehte die Augen. Na toll. Nein, Takuya, du bist nicht eifersüchtig, redete ich mir ein. Aber ich wusste es ja selbst besser. Ich sah zu Kanon und Yu-ki. Der arme wurde von sinnfreien Geschichten zugedröhnt. Na ja, dies sollte mich nicht weiter interessieren... Wozu auch? Er hasste mich, er würde mich zum Mond schießen wollen. >Glaube mir, Kanon, ich würde mich selbst zum Mond schießen...< Aber leider war es mein Schicksal zu leiden... Oder? Ich raufte mir die Haare. Dann erklang Teruki's Stimme. „So Leute! Die Pause ist um! Wir proben weiter!“, rief er grinsend. Kanon drehte sich seufzend und dankend zugleich zu dem Drummer um. „Wer war noch mal der Leader?“, moserte er dann trotzdem. „Wenn du nichts tust?“, entgegnete der Älteste und streckte Kanon frech die Zunge heraus. Yu-ki stellte sich voller Freude vor das Keyboard. Ich nahm meine Gitarre und sah zu Kanon, welcher seinen Bass nahm. Kurz trafen sich seine und meine Blicke, worauf ich schnell weg sah. Mann, war das peinlich. Na ja, aber wie ich mir schon vorgenommen hatte, ich sollte so tun, als ob nichts passiert wäre! Eigentlich war ich ja gut in so was. Wieso wollte das heute nicht funktionieren? Wir probten das nächste Lied, Kizuna BondS. Auch hier hatten wir einen guten Start. Zumindest gab es keine Störungen wie Geistesabwesenheit oder Ähnliches. Nach dem Song erzählte Teruki, wie stolz er auf uns sei. Yu-ki spielte eine übertrieben stolze Großmutter und fing an zu jammern, was nicht gerade gut geschauspielert war. Ich sah ab und zu unauffällig zu Kanon und zu Miku. Irgendwie störte mich etwas an diesem Bild. Aber was? Ich wusste es nicht. Und ich wollte es nicht wissen. Ich wollte mir nicht noch mehr Leid zufügen, als ich schon hatte. Denn momentan, auch wenn man es mir nicht direkt ansah, wünschte ich, dass ich einfach abhauen könnte... ~*~Kanon’s PoV~*~ Wieso wanderten meine Blicke die ganze Zeit zu dem Gitarristen? Ich begann mir aus irgendeinem Grund Gedanken darüber zu machen, was der Andere dachte. Das gefiel mir gar nicht. Vor allem, als sich unsere Blicke kurz getroffen hatten, hatte mein Herz kurz ausgesetzt. Ich konnte Takuya nicht mal mehr in die Augen sehen... Aber auch die Blicke, die Miku mir durch den großen Spiegel beim Singen zuwarf, brachten mich fast jedes Mal aus dem Konzept. Die Gegenwart von ihm und Takuya tat mir einfach nicht gut, so viel stand fest. Als Teruki uns in so großen Tönen lobte, seufzte ich und versuchte mich etwas zu sammeln, was aber alles andere als einfach war, da Yu-ki mit seinen Schauspielkünsten für genug Ablenkung sorgte. „So... Noch 2 Stunden, dann ziehen wir aber los!“, trällerte der Keyboarder nachdem er nur genervte Blicke für seine Theater-Einlage bekommen hatte und richtete seine Sonnenbrille. Ich wurde nur ungern daran erinnert und nickte nur. Ich hatte noch einen Kater von letzter Nacht und dann wurde ich heute direkt wieder gezwungen einen mit meinen Kollegen drauf zu machen. Auch Takuya schien der Gedanke nicht zu gefallen, denn er schluckte und verzog das Gesicht. Ahh, wieso fiel mir das überhaupt auf? Ich sollte aufhören auf den Jüngeren zu achten. „Nun, ich finde wir sollten unbedingt noch ‚Cherry Saku Yuuki’ spielen. Da hatten wir letztens noch einige Probleme.“, sagte ich dann und Teruki nickte. „Ja, das stimmt. Machen wir das auch noch mal.“ Ich strich mir ein paar verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht und hielt meine Bassgitarre bereit. ~*~Takuya's PoV~*~ Herzrasen... Ich hatte totales Herzrasen, als Kanon sich die Strähnen aus dem Gesicht strich. Das sah so... sexy aus... Moment, was dachte ich denn da schon wieder? Ich seufzte und sah auf den Boden. Ich sollte mich echt zusammenreißen, dann hätte ich das Ganze auch schneller hinter mir. Aber ich ahnte, was passieren würde, wenn ich nicht mitkommen würde zu der Kneipe. Jedoch war ich nicht der Einzige, der so dachte oder zumindest keine Lust auf die Party heute Abend hatte. Das hatte ich insbesondere Kanon angesehen. Ich musste schmunzeln, aber dann fasste ich mich wieder, als Teruki mit dem kleinen Vorspiel für meinen Lieblingssong „Cherry Saku Yuuki“ begann. Auch Yu-ki haute mal wieder voll auf die Tasten und schließlich kamen wir, der Rest, dazu. Wir hatten erstmal zwei Anläufe, weil ich plötzlich versehentlich einen falschen Ton traf und weil Miku niesen musste. Aber dennoch hatte es Spaß gemacht. Für diesen Moment hatte ich meine Sorgen völlig vergessen und Teruki fing wieder an, irgendwelche Antiwitze zu erzählen, wobei jeder von uns trotzdem lachen musste oder zumindest darüber hinweg lächelte. Dann waren die Proben vorbei. Ich streckte mich genüsslich und hörte Yu-ki wieder freudig reden. „Ja, das wird bestimmt toll heute Abend! Schließlich haben wir was zu Feiern! ♥“ „Genau. Wir nähern uns dem Status, eine richtige Familie zu werden!“, kicherte Teruki. Eine Familie, wie süß. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und packte meine Gitarre ein. Ich blickte kurz zu Miku, welcher zu Kanon sah. Mich packte die Neugier. Was hatten die beiden? Es war so still, wie sonst nie. Eigentlich würde Miku jetzt an Kanon 'hängen' und mit ihm herumalbern, aber irgendwie war da... Funkstille... Wie bei Kanon und mir... Ich fragte mich wirklich, was da los war... ~*~Kanon’s PoV~*~ Familie. Ich war nie wirklich ein Familienmensch gewesen und deswegen fand ich Terukis Aussage etwas kindisch. Bildete ich mir das nur ein, oder versuchte Teruki dadurch irgendwie die Stimmung aufzulockern? Wenn ja, dann gelang es ihm bei mir nicht wirklich, weswegen ich kurz lautlos seufzte. Schließlich hatten wir alle unsere Sachen eingepackt und uns unsere Jacken übergezogen. Die Instrumente blieben diesmal über Nacht im Probenraum, da sie heute nur stören würden, wenn wir vorhatten uns zu amüsieren. Dabei konnte bei mir von ‚amüsieren’ gar keine Rede sein. Aber etwas Anderes beschäftigte mich gerade sowieso viel mehr. Musste Miku eigentlich immer so starren? Das war mir unangenehm. Deswegen ging ich, als wir die Hauptstraße hinab schlenderten, auch ganz hinten, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und starrte nachdenklich auf den Asphalt vor mir. Es war 18 Uhr und um diese Zeit war sehr viel auf der Straße los. Wir hatten abgesprochen wie immer in unser Stammlokal zu gehen. Dort waren wir dem Personal bekannt und auch den meisten Stammgästen. Diese waren zum Glück alle sehr freundlich und hetzten uns nicht die Presse auf den Hals, wenn wir mal beschlossen feiern zu gehen. Wir bogen einmal ab und ich achtete nicht mehr sonderlich auf meine Umgebung, hörte Yu-ki lachen und Miku sich räuspern, während Teruki etwas unverständliches murmelte. Und Takuya? Der war stumm, wie so oft. Ich machte mir nicht die Mühe aufzusehen und war froh mal nicht gerade von dem Gitarristen oder Miku angestarrt zu werden. ~*~Takuya's PoV~*~ Wir gingen die Straße hinab, auf dem Weg zur Kneipe, in der wir, oder eher die Anderen, vorhatten, ausgiebig zu feiern. Während sich die Anderen unterhielten und herumalberten, hielt ich mich wie immer im Hintergrund. Ich hatte überhaupt keine Lust, mitzukommen. Ich würde am liebsten bei mir zu Hause in der Badewanne liegen und die letzten Tage vergessen. Aber nein, stattdessen wollten sich die Anderen abfüllen. Also wenn ich da lebend raus kam, dann grenzte dies schon an ein Wunder. Wir kamen an. Es war nicht ganz so voll, aber es reichte schon. Der Raum war mit Qualm überfüllt, was ich überhaupt nicht leiden konnte und es stank nach Alkohol. Kein Wunder, es war auch eine Kneipe. Yu-ki und Teruki liefen sofort zu der Theke und bestellten sich etwas. Ich seufzte. Miku setzte sich neben Yu-ki. Ich linste zu Kanon. Dieser wollte scheinbar nicht neben Miku sitzen, so wie es mir sein Blick verriet. Aber auch ich hatte Probleme, also setzte ich mich neben Teruki. Kanon seufzte nur und setzte sich neben Miku, aber jedoch so, dass er ihn nicht ansah, sondern den Kopf weg gedreht hatte. Ich bestellte mir eine Cola und lauschte der dröhnenden Musik. Auf Alkohol hatte ich momentan keine Lust. Der Barkeeper lachte nur dreckig und schließlich bekam jeder seine Bestellung. Ich achtete nicht darauf, was die anderen sagten. Ich döste vor mich hin und nippte an meinem Glas. Teruki riss mich kurz danach aus den Gedanken und ich sah auf. „So! Wir haben bis jetzt einige Probleme beseitigt und sind auch schon weit gekommen! Also ein Hoch auf An Café!“ Alle stießen mit an. Dann gingen die einzelnen Unterhaltungen zwischen Teruki, Yu-ki und Miku wieder los. Kanon schwieg, ebenso wie ich es tat. Nach einer Weile entschuldigte ich mich und suchte die Toilette auf. Ich hätte doch nicht so viel Cola trinken sollen... ~*~Kanon’s PoV~*~ Ich sah Takuya nach, der auf dem Klo verschwand. Plötzlich schob mir ein Arm ein Glas vor die Nase. Ich zuckte kurz zusammen und sah Miku an, dann das Glas vor mir. „Ich trinke heute keinen Alk, vergiss es.“, murrte ich und der Sänger lächelte. „Sei doch kein Spielverderber. Teruki und Yu-ki sind schon gut dabei und ich finde es unfair, wenn wir nicht alle zumindest ein Wenig trinken.“ „Wer ist hier gut dabei?“, gackerte Teruki los und Yu-ki gluckste leise, wie er es eigentlich schon die ganze Zeit tat. Ich seufzte. Das konnte ja heiter werden. Außerdem... Bildete ich mir das ein, oder war mir Miku jetzt näher, als zuvor? Unsicher lehnte ich mich etwas von dem Sänger weg, doch der lehnte plötzlich seinen kopf gegen meine Schulter und lächelte mit geschlossenen Augen. „Das ist schön...“, nuschelte er und ich starrte ihn an, wie einen Geist. „Miku, bitte...“ „Nö.“, kam es schlicht als Antwort und ich seufzte resigniert. Takuya kam in dem Moment zurück und starrte mich und Miku einen Moment an, dann räusperte er sich und ging zurück zu seinem Platz. Wieso fühlte ich mich jetzt noch schlechter als vorher? Leise fluchend griff ich nach dem Glas Sake, das Miku mir hingestellt hatte und trank einige Schlucke. „Ich bin so glücklich, dass ich in eurer Band spielen darf!“, verkündete unser Keyboarder auf einmal lauthals und erhob sein Glas. Offensichtlich war er schon reichlich angetrunken. Miku kicherte und Teruki erhob ebenfalls sein Glas. „Auf Yu-ki, der glücklich ist, bei uns spielen zu dürfen!“ Ich schüttelte nur den Kopf, doch plötzlich gesellte sich ein Glas Sake mehr neben das von Teruki. „Auf Yu-ki!“, sagte Takuya und irgendwie wirkte er nun ziemlich entschlossen seine Sorgen in Alkohol zu ertränken. Das gefiel mir gar nicht, aber trotzdem hob ich nun auch mein Glas, ebenso Miku. Yu-ki lachte und schließlich tranken wir alle auf unseren verrückten Keyboader. Ich hielt mich etwas zurück, doch Takuya kippte das ganze Glas weg, hatte dann, wie aus heiterem Himmel, ein Neues in der Hand und meinte laut: „Auf mich!“ Teruki und Yu-ki hoben lachend ihre Gläser wieder und Miku tat es ihnen nach. Ich ließ meines gesenkt, was keiner bemerkte. Sie stießen an und tranken. Ich beobachtete Takuya genau, der mich trotzig anblickte und sich dann in das Gespräch von Teruki und Yu-ki einklinkte. ~*~Takuya's PoV~*~ Eigentlich hatte ich nicht vor gehabt zu trinken, aber irgendwie hatte ich keine Wahl. Zuvor hatte Teruki mir noch kurz gesagt, dass ich heute einfach alles vergessen sollte und das tat ich jetzt. Auch wenn Alkohol keine Probleme löste. Jedenfalls achtete ich darauf, nicht allzu viel zu trinken, was sich als schwierig erwies. Ich sah zu Kanon. Der schien ja wohl nicht gerade fröhlich zu sein. Aber das sollte mich nicht interessieren... Sollte. Doch was konnte ich schon groß gegen meine Gefühle tun? Ohne mich unter Kontrolle zu haben, verlangte ich noch mehr Sake. Nach drei Gläsern wurde es mir allmählich schlecht. Aber ich kümmerte mich nicht darum. Ich träumte vor mich hin, da stieß mich Teruki etwas unsanft gegen meinen Arm und ich sah auf. Yu-ki hatte sich auf den Tresen gestellt und fing an, den 'Nyappy in the World 4'-Dance zu tanzen. Miku rockte mit. Teruki lachte nur und Kanon? Der saß irgendwie abseits und schien keinen Spaß zu haben. Ich grinste. Das sollte sich ändern. Ich setzte mich einfach neben Kanon und legte einen Arm um ihn. Er schreckte erschrocken hoch und sah mir in die Augen. „T- Takuya?!“, stotterte er, doch ich legte meinen Finger an seine Lippen. „Scht, Du zerstörst noch diese Atmosphäre.“, hauchte ich ihm ins Ohr. Ich wusste nicht, was ich tat. Ich konnte mich nicht aufhalten. Ich lächelte einfach nur zuckersüß und ließ Kanon nicht aus den Augen. ~*~Kanon’s PoV~*~ Was zum Henker war nun plötzlich mit dem kleinen Gitarristen los? Gerade hatte ich es geschafft ihn einigermaßen zu ignorieren, da saß er auch schon neben mir und hatte einen Arm um mich gelegt. Das war gar nicht gut. Alkohol tat eindeutig etwas mit ihm, was mir gar nicht gefiel. Miku und Yu-ki bekamen gar nichts mit, als ich mich hilfesuchend umsah und Teruki feuerte die beiden einfach weiter an, bemerkte mich also auch nicht. Ich schluckte und sah Takuya vorsichtig in die Augen. „Du lallst, Takuya.“, sagte ich mit nun fester Stimme und wollte den Gitarristen von mir weg schieben, doch aus irgendeinem Grund wollten meine Arme nicht wirklich Kraft gegen den Jüngeren aufwenden. „Na und?“, säuselte dieser leise in mein Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „Du bist betrunken...“, grummelte ich wich seinem Blick aus. „Miku, ich will auch! Helf mir mal!“, hörte ich nebenbei Teruki fröhlich rufen und sah aus den Augenwinkeln, wie unser Sänger und Yu-ki den Drummer mit auf die Theke zogen. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich hörte nicht auf die anderen, sondern sah nur Kanon an. „Du bist der Einzige hier, der nicht irgendwelchen Quatsch macht.“, murmelte ich und kicherte. Kanon seufzte und drückte mich etwas von sich weg. „Kein Wunder, oder? Jetzt klebe bitte nicht so an mir.“ „Wieso? Magst du es etwa nicht?“ Gerade als Kanon antworten wollte, legte ich erneut meinen Finger auf seine Lippen. „Sag kein Wort mehr...“, flüsterte ich und dann tat ich etwas, was ich nüchtern niemals tun würde... Ich ließ meine Hand sinken, dafür legte ich meine Lippen auf die Kanons. Dieser schien schockiert zu sein, aber ich hatte nur meine Augen geschlossen. Ich genoss diese Wärme. Seine Lippen waren richtig weich und leicht nass. Ich strich mit meiner Zunge über Kanon's Lippen, um Einlass bittend, aber zuerst wurde er mir nicht gewährt. Ich legte meinen anderen Arm ebenfalls um Kanon's Schulter und ließ meine Zunge weiter betteln. ~*~Kanon’s PoV~*~ Das war nun eindeutig zu viel für mich. Meine Augen waren geweitet und mein Herz hämmerte mir bis zum Hals. Ein betrunkener Takuya war die Hölle! Oder doch nicht? Wieso fehlte mir in dem Moment die Kraft den Gitarristen wegzudrücken? Ich rührte mich einfach nicht. Mein ganzer Körper schien erstarrt zu sein. Nebenbei konnte ich verschwommen wahrnehmen, dass Miku, Teruki und Yu-ki aufgehört hatten zu tanzen. Mein Kopf schwirrte plötzlich ganz heftig und Takuyas weiche Lippen bewegten sich gegen meine, die immer noch erstarrt und unbeweglich waren. Meine Hände legten sich gegen seine Brust und versuchten den Jüngeren von mir wegzudrücken. Dieser Widerstand war nicht ernst zu nehmen und ich fragte mich sofort, wieso das so war. „T- Takuya...“, murmelte ich unterdrückt gegen die schmalen, aber zärtlichen Lippen meines Gegenübers und drückte etwas fester gegen dessen Brust. Ich bemerkte, dass meine Augen kurz davor waren sich flatternd vor Wohlgefallen zu schließen und wollte mich in dem Moment selber dafür schlagen! Zum Glück konnte ich dann vernehmen, wie Takuya einen überraschten Laut von sich gab und von mir weggezogen wurde. Miku war ganz rot im Gesicht und hielt das Shirt des Gitarristen am Saum fest. Er schien sauer und mir ging durch den kopf, dass mich wohl nur die Eifersucht unseres Sängers gerettet hatte. Leise verließ ein Seufzer meine Lippen und ich sackte etwas auf meinem Barhocker zusammen. Takuyas Augen waren verschleiert und er grinste, schien nicht das Geringste zu bereuen. ~*~Takuya's PoV~*~ Miku war ziemlich fies... Mich einfach bei meiner Beschäftigung zu stören. Das würde er mir noch büßen... Aber dann war es mir nach einer Minute auch schon wieder egal, was gerade passiert war und dass Miku eifersüchtig auf mich war. Wenn ich nicht so benebelt gewesen wäre, würde ich mich sonst in Grund und Boden schämen. Der Vocal schnaubte und ließ mein Shirt los. „Sach ma... Spinnste hier oder wie~?“, lallte dieser und starrte mich total kühl an. Ich zog eine Augenbraue nach oben und grinste. „Wieso sollte ich denn spinnen?“, fragte ich frech zurück und legte erneut meinen Arm um Kanon. Miku ballte die Hände kurz zu Fäusten und ergriff dann Kanon's Arm. „Der is meina!“ „Vergiss es!“ Auf einmal fingen Miku und ich an uns wie zwei verliebte und besessene Schulmädchen um einen Jungen zu streiten, der in diesem Fall Kanon war. Teruki und Yu-ki lachten sich halb tot und Kanon? Der schien sich am Liebsten sofort in Luft auflösen zu wollen. Auf einmal wurde mein Griff lockerer. Ich trat einige Schritte zurück. Mir war kotzübel... „'Tschuldigung!“ Mit diesem Wort rannte ich auch schon sofort auf die Männertoilette und verabschiedete mich von allem, was ich heute gegessen hatte... ~*~Kanon’s PoV~*~ Wieder mal sah ich Takuya hinterher, der fluchtartig in Richtung Klo rannte. Zumindest lief ich nicht mehr Gefahr auseinander gerissen zu werden, aber dafür klebte unser Sänger nun völlig zufrieden mit der Welt an mir. Wieso war ich eigentlich mitgekommen? Yu-ki und Teruki schienen das alles ja richtig amüsant zu finden, denn sie spielten nun schwankend Miku und Takuya nach, die sich um mich stritten. Der Alkohol ließ anscheinend auch die Hemmschwelle unseres Drummers sinken. Bei Yu-ki war ich mir zumindest sicher, dass er sich auch nüchtern zum Deppen machen konnte. Langsam wurde mir hier alles zu viel, aber richtig betrinken wollte ich mich auch nicht. Wer wusste schon, was Takuya und Miku dann alles mit mir anstellen konnten? Unwillkürlich bekam ich bei dem Gedanken eine Gänsehaut und sah auf die Uhr, die etwas weiter entfernt über einem der Tische an der Wand hing. Wir waren nun schon ganze 3 Stunden hier und ich konnte mir ziemlich sicher sein, dass mindestens zwei Personen hier bald aus den Latschen kippen würden. Dabei wanderte mein Blick zu unserem Keyboarder und zu Teruki, die heiter irgendwelche Lieder trällerten. Na ja, ich sollte mich freuen. Weil die sich nicht zurück halten konnten, wäre der Abend dann wohl bald ziemlich schnell gelaufen. Miku schien der Alkohol nun egal zu sein, denn immerhin konnte er mit mir kuscheln ohne dass ich was dagegen tat. Ehrlich gesagt hatte ich da auch einfach keine Lust zu im Moment. ~*~Takuya's PoV~*~ Ich saß vor der Kloschüssel und entleerte meinen Magen. Einerseits war es eine Erleichterung, da sich auch der Alkohol verabschiedete, auch wenn nur teilweise und andererseits war es einfach nur ekelhaft. Mein Hals schmerzte und ich hustete. Ich hörte, wie einige reinkamen und den Raum verließen. Dann wurde es komplett still. Ich stand auf, betätigte den Abzug und dann ging ich aus der Kabine hinaus. Am Waschbecken wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser. „Puh...“, seufzte ich nur. Das tat gut. Ich war zwar nicht ganz nüchtern, aber ich konnte jetzt klarer denken als zuvor. Und natürlich erinnerte ich mich an den Vorfall von vorhin. Ich errötete sofort. „Scheiße, was habe ich nur getan?“ Ich vergrub mein Gesicht in beiden Händen und hockte mich hin. Ich hätte heulen können. Mein Herz tat weh, vor allem weil mir endgültig bewusst wurde, dass ich soeben richtig Mist gebaut hatte und dies würde Kanon mir nie verzeihen. Ich hörte nicht, wie jemand reinkam... ~*~Kanon’s PoV~*~ „Na, Takuya scheint sich ja gehörig den Magen leer zu kotzen.“, kicherte Miku an meiner Schulter und ich gab ihm einen leichten Schlag gegen den Arm. „Sei nicht so schadenfroh...“, murrte ich und der Sänger grinste als Antwort einfach nur breit. Vielleicht sollte ich mal nach unserem Gitarristen sehen? Nein, das war vermutlich keine gute Idee. Takuya würde mir doch nur wieder um den Hals fallen und mich bewusstlos küssen... Ich überlegte Teruki zu schicken, bis ich einen lauten ‚Rumms’ hörte und sah, dass der Drummer lachend von seinem Hocker geplumpst war. Okay, das war eine miese Idee gewesen. Yu-ki versuchte dem Ältesten wieder auf die Beine zu helfen, doch fiel kurz darauf selber zu Boden und begann mit Teruki herumzualbern. ~*~Takuya's PoV~*~ Und ich war nun ganz allein, hockte vorm Waschbecken und fing fast an zu heulen, doch dann hörte ich hinter mir, wie die Tür zuknallte. Erschrocken stand ich auf und drehte mich schnell um, da wurde ich auch schon gegen die nächste Wand gedrückt. „W-Was?!“ Ich riss entsetzt die Augen auf. Da stand ein schwarzhaariger Typ, einen halben Kopf größer als ich und ziemlich gruselig zu mir hinunter blickend. Ich schluckte. Was wollte der Kerl von mir? Dieser stützte sich mit einem Arm an der Wand ab und war mir mit dem Gesicht sehr nahe. Ich wollte zurück weichen, doch die Wand hinderte mich daran. „W-Was... wollen sie?“, fragte ich etwas zittrig. Irgendwie gefiel mir die ganze Sache nicht, vor allem weil der Typ mir so auf die Pelle rückte. Ob sich Kanon vorhin genauso unwohl gefühlt hatte? Wieso dachte ich jetzt an Kanon?! Jedenfalls wusste ich nicht, ob der Typ vor mir ein einfacher Fan oder ein übler Schläger war. Er stank aber gewaltig nach Zigaretten... Ich hustete kurz, da presste der Typ seine Hand auf meinen Mund, sodass ich gar keinen Laut von mir geben konnte... Na ja, zumindest keinen Schrei oder Ähnliches. Ich versuchte, mich loszureißen und abzuhauen, aber der Kerl war deutlich stärker als ich. Außerdem war der Alkohol, den ich im Blut hatte, ein deutliches Handicap. Das Einzige, was ich jetzt nur hoffen konnte war, dass irgendeiner reinkommen würde und mir helfen würde... ~*~Kanon’s PoV~*~ „Komm schon, Kanon, du alter Spielverderber!“, moserte Teruki mich inzwischen an und zog an meinem Arm. Er hatte es endlich geschafft sich aufzuraffen. „Nein, ich werde nicht mit dir tanzen...“, knurrte ich nun ziemlich gereizt und Miku begann lauthals zu lachen. Yu-ki war mit dem Kopf auf der Theke einfach eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin. Wo blieb eigentlich Takuya so lange? „Teruki, lass mich los...“ „Ich will aber tanzen!“ „Tanz mit Miku.“ „Bloß nicht!“, warf der Sänger ein, aber lachte dabei amüsiert. „Womit hab ich das nur verdient?“, nuschelte ich und ließ meinen Kopf resigniert auf die Theke sinken. ~*~Takuya's PoV~*~ Während es bei den anderen bestimmt lustiger zu ging, wurde es mir langsam total unangenehm. Ich wurde gerade von einem Typen belästigt, der offenbar kein Autogramm von mir wollte. Ich geriet langsam aber sicher in Panik. Was wollte der Typ? Dieser grinste nur und drückte plötzlich sein Knie genau gegen meinen Schritt. Ungewollt keuchte ich erschrocken auf, aber dies wurde von seiner Hand, welche noch immer auf meinen Mund gepresst war, abgedämpft. „Weißu, meine Freundin hat mich verlassn, weil die mich mit ner and'ren gesehn hat...“, lallte der auf einmal. Aha, der war also betrunken... DAS WAR NOCH SCHLIMMER! Ich versuchte mich noch immer, von ihm loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Ich wusste nicht mehr genau, ob es am Alkohol lag, dass ich mich plötzlich total schwach fühlte. „Und die and're hat mich ebenfalls verlassn, weil ich scho’ ne Freundin hab...“ Ich befand mich in einer ernsten Lage und der fing an, seine Lebensgeschichte zu erzählen. Ich hatte doch gewusst, dass heute irgendetwas schief gehen würde. Jetzt hörte er auf zu erzählen und ließ seine Hand sinken, um mir kurz danach heftig ins Gesicht zu schlagen. Mit einem kurzen Aufschrei stieß ich mit meinem Kopf noch härter gegen die Wand und ich spürte, wie Blut aus meiner Nase kam. Tränen kamen hoch und ich hatte ein Auge zugekniffen. Es tat ziemlich weh. Unsanft packte mich der Typ am Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. „Du hasn hübsch's Gesicht...“ Dachte der etwa, ich war ein Mädchen? Aber das konnte schlecht sein, denn immerhin hatte er mich auf der Herrentoilette erwischt. Ich versuchte mit aller Kraft ihn wegzudrücken, doch dann hielt er meine beiden Hände über meinen Kopf und fing an, meinen Hals zu küssen. Dabei presste er sein Knie weiter fester gegen meinen Unterleib. Ich keuchte erneut. Das wollte ich doch gar nicht. Jetzt hatten die Tränen freie Bahn und ich bereute es, ein Schwächling zu sein. Warum musste mir das passieren? Der Schmerz in meinem Herzen war größer als der Schmerz in meiner Nase. „H- Hör bitte auf!“ Und wieder schlug der mich, aber diesmal in den Magenbereich. Ich hustete kräftig und krümmte mich etwas, da wurde ich an den Armen wieder gerade gezogen. Der Typ grinste fies. Ich wurde zu Boden geworfen und dann lag er auf mir. Die Arme hielt er noch immer fest. Ich nahm all meine Kräfte zusammen. „HILFE!“, brüllte ich laut, doch dann nahm er sein Halstuch, das er an hatte und band damit meinen Mund zu. Ich hoffte nur, dass mich einer gehört hatte. Plötzlich fing er an, mein Oberteil aufzureißen. Es tat weh... Mit der freien Hand, mit der er vorher immer meinen Mund zugehalten hatte, wanderte er über meinen Hals runter zu meinem Oberkörper. Ich biss mir auf die Lippen, was das Halstuch gerade noch so zuließ, bis ich spürte, dass sie bluteten. Ich konnte nichts tun. Wieso kam keiner rein? Hatten sie schon alle ihre Geschäfte erledigt oder was? Der Typ fing an über mein Schlüsselbein zu lecken. Ich zog scharf die Luft ein. Wieso verstand der nicht, dass ich das nicht wollte? Er wanderte hinab zu meiner Brust und umkreiste meine Brustwarze mit seiner Zunge. Ich kniff die Augen zu. Dann wanderte er mit der Hand runter und versuchte, meine Hose zu öffnen, wobei er erst mal an dem Gürtel herumfuchteln musste. Mein Gesicht war schon total nass von meinen Tränen. Ich legte meinen Kopf zur Seite und weinte leise vor mich hin. Warum half mir niemand? ... ... ... ... Kanon, hilf mir... ~*~Kanon’s PoV~*~ „Sagt mal, habt ihr eine Ahnung, wo Takuya so lange bleibt?“, fragte ich schließlich mitten in den Streit von Miku und Teruki rein, der Ersteren inzwischen auch noch zu einem Tanz zwingen wollte. Die Beiden hielten inne und blickten zu mir herüber. „Takuya?“ Teruki schien dabei einen Moment ernsthaft zu überlegen, wer zum Teufel Takuya war. Auch Miku sah mir ganz danach aus als hätte er unseren Gitarristen auch vollkommen vergessen. Ich hatte für beide nur einen finsteren Blick übrig und erhob mich von meinem Barhocker. „Dann werde ich mal nach ihm sehen.“, murmelte ich und wandte mich der Herrentoilette zu, doch Miku packte mich am Arm und gluckste. „Lass doch. Er verträgt ja anscheinend keinen Alkohol, also wird er auch dementsprechend eine Weile auf dem Klo verbringen.“ Ich hob skeptisch eine Augenbraue und ließ mich von Miku zurück auf den Hocker verfrachten. Teruki bestellte währenddessen drei Cocktails für uns, nachdem er sich sicher war, dass Yu-ki sich nicht mehr so schnell wieder würde rühren können. Ich seufzte. Vermutlich hatte Miku ja Recht. Außerdem wollte ich nicht unbedingt wieder von Takuya halb bewusstlos geknutscht werden, vor allem nicht, wenn er zuvor schon einiges an Mageninhalt verloren hatte. Meine Gedanken schweiften zu dem Kuss zurück und ich spürte mit einem Mal eine ziemliche Hitze in mein Gesicht steigen. Ja, unser Gitarrist konnte küssen, das stand fest, aber wollte ich so von einem Mann geküsst werden? Entschlossen diese Frage für mich mit ‚nein’ zu beantworten, griff ich nach meinem Cocktail und stieß mit Miku und Teruki an. Trotzdem konnte ich nicht umhin einige Blicke zur Herrentoilette zu werfen, wobei sich ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend ausbreitete... ~*~Takuya's PoV~*~ Ich konnte nicht mehr. Mir tat alles weh. Und das alles, nur weil der Typ seine Wut an mir ausließ. Ich spürte meine Nase fast nicht mehr, er hatte dreimal darauf geschlagen und er versuchte immer noch, mich zu verunstalten. Was hatte ich Gott und der Welt getan? War es meine Schüchternheit? War es meine Naivität, einen Mann zu lieben? Ich wusste es nicht. Jedenfalls hatte ich bereits aufgegeben, auf Hilfe zu hoffen, es kam eh keiner. Die anderen waren sturzbetrunken und die kümmerte es wohl nicht, dass man mich hier missbrauchte. Ich lag nur auf dem kalten Boden und wünschte mir nur, dass es bald vorbei ginge... Mein Oberteil war vollkommen zerrissen, mein Gürtel lag einen Meter weiter weg von mir und nun versuchte der Typ, meine Hose zu öffnen und riss dabei etwas den Stoff heraus. Mein Oberkörper war mit Kratzern und roten Flecken übersät. Mein Blick schien leer zu sein. Ich hatte aufgegeben. Ich hatte mich selbst aufgegeben. Ich bereute es, dass ich so schwach war, aber ich bereute zu spät. Meine Arme waren eingeschlafen und meine Beine waren bewegungsunfähig, weil der Typ immer noch drauf saß. Tränen liefen immer noch meine Wangen herunter und aus meiner Nase lief Blut. Ich starrte nur auf die Tür. Ich wusste nicht wieso, da ich die Hoffnung auf Rettung verloren hatte, aber irgendwie war der Wunsch doch noch da, dass die Tür aufging und jemand reinkam... ~*~Kanon’s PoV~*~ „Nein, ich will nicht...“, maulte Yu-ki lautstark herum, während Teruki ihn kichernd auf die Beine zog. „Doch, wir gehen jetzt nach Hause und schlafen eine Runde.“, lallte der Drummer und legte sich Yu-ki’s Arm um die Schultern, taumelte aber selbst mehr als deutlich. Miku schien einen Moment hin und her gerissen zu sein. Er blickte von mir zwischen den anderen Beiden hin und her, dann seufzte er, stand auf und legte sich Yu-ki’s anderen Arm über die Schultern. „Gut, dann komm ich mit. Bin ja zumindest noch einigermaßen bei Sinnen, im Gegensatz zu euch. Kanon schaut dann nach Takuya, da er sich eh die ganze Zeit Sorgen macht und bringt ihn nach Hause.“ Ich blinzelte und hob dann eine Augenbraue angesichts Miku’s plötzlicher Vernunft. Doch schließlich nickte ich kurz und der Sänger schenkte mir ein hinreißendes Lächeln. „Ok, ich klingel dann bei euch durch, wann die nächste Probe ist.“, murmelte ich und Miku nickte, wobei Teruki sich einen über Yu-ki’s Gelalle ablachte, obwohl er selber nicht viel besser klang. Der Keyboarder döste nur vor sich hin, während Miku und Teruki mir noch kurz zuwanken, nachdem sie bezahlt hatten und dann aus der Bar verschwanden. Ich seufzte erleichtert und kramte nach Geld, um meine und Takuya’s Rechnung zu bezahlen und versuchte mich gedanklich auf den Gitarristen vorzubereiten. Hoffentlich war er inzwischen wieder so klar im Kopf, dass er mich nicht mehr sofort küssen wollte. Also bezahlte ich, zog mir meine Jacke über und schnappte mir die Takuya’s vom Haken an der Garderobe. Unsicher schlenderte ich in Richtung der Herrentoilette. Oh mein Gott, ich war ja so ein Feigling... Ich atmete noch einmal tief durch und betrat dann die Herrentoilette. Die Türklinke noch in der Hand stand ich dort und war mit einem Mal wie erstarrt. Meine Augen starrten auf das, was sich direkt vor mir abspielte und alles in mir zog sich schmerzhaft zusammen und mir wurde plötzlich ganz schlecht. Was war hier los...? +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Anmerkung von –Kanon-: Joa, nach einer etwas längeren Pause sind wir wieder da! Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und seid nicht allzu böse wegen dem netten Cliffhanger am Ende! :P Wir wollen ja ein Wenig Spannung wahren, nicht wahr? ^-^ Na ja, tut uns jedenfalls Leid wegen der Verspätung! Aber wir werden diese FF auf jeden Fall beenden und wenn ich meine nette Kollegin dazu zwingen muss! XD Wie ihr sicher ahnt, war sie wieder mal Schuld an der langen Wartezeit... Es waren Klausuren und sie musste dringend lernen und durfte sich nicht ablenken lassen! ^.~ Ich hatte zwar die Klausuren mit ihr zusammen, aber ich musste nicht so viel tun! ^^ Nun sind ja bald Ferien und wir haben wieder etwas mehr Zeit. In den Ferien werden wir die FF allem Anschein nach zu einem netten Ende gebracht haben, denke ich! ^^ Also bis Bald! Bleibt uns weiter treu! Wir freuen uns über nette Kommis mit konstruktiver Kritik oder mit einem Lob! Suchts euch aus! :P Bye bye, -Kanon- ♥ *winkz* ^-^/) Anmerkung von xX_An-Cafe_TaKuYa_Xx: Joa, hi Leutz. Nun sin wa wieda da. Mit nem neuen Kapi. Freut euch xD Endlich sind die Klausuren vorbei und nun is Chilltime angesagt. Joa... Jetzt wirds wieder spannend, muhahahaha xD Naja. Jedenfalls hoffe ich, dass ihr net sauer seid, weil das so lange gedauert hat. =p (Wer schuld hat, wissen wir, aber reiben wirs mir nich auch noch unter die Nase *seufz*) Nja, ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim Mitverfolgen der FF^^ Wir lesen uns im nächsten kapi ;D Mata ne lg Takuya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)