Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 22: Verrat in den eigenen Reihen ---------------------------------------- 22.Kapitel Verrat in den eigenen Reihen Langsam aber sicher erhöhte Alexander das Tempo seines Tuns. Immer wieder blickte er Jesse an. Man konnte leicht erkennen, wie sehr dieser bei Alexanders hohem Tempo immer mehr ins Schwitzen geriet. Der Schweiß ran dem jungen, oberkörperfreien Norweger übers Gesicht und die Brust. Sein Atem verschnellerte und verlangsamte sich, abwechselnd immer wieder, je nachdem, wie der rothaarige Deutsche das Tempo vorgab. Nur noch wenige Augenblicke und dann hatten sich die Beiden ihrem Höhepunkt genähert. "Jaaaaaaaaaaaah!", rief der junge Rotschopf und ging dabei etwas mit seiner Hüfte in die Höhe. "Phuu...", ausgepowert ließ Jesse sich nach hinten auf den Boden fallen. Nun war er wirklich müde. Der junge Norweger hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein konnte. "Das war’s dann wohl...", murmelte er erschöpft. Alexander grinste seinen türkis haarigen Freund an. "Siehst du? Wii spielen macht doch Spaß!" sagte der Rotschopf. "Ja schon...", antwortete der am Boden liegende Jesse und nickte leicht, "Aber bitte keine Kampfsportspiele mehr...!" nuschelte Jesse und richtete sich wieder auf. Alexander, Jesse und Jaden hatten sich bereits am frühen Morgen getroffen und spielten alle Videospiele, die sie da hatten. „Hey, wie wäre es mit einem zweiten Frühstück? Ich hab ganz schön großen Hunger und wo zum Kuckuck ist eigentlich Yugi?!“ sagte Jaden und rieb sich den Bauch. “Du hattest doch schon ein zweites Frühstück! Also manchmal frag ich mich, wo du nur das ganze Essen lässt. Du musst echt ein Loch im Bauch haben und Yugi musste heute irgendetwas wichtiges erledigen. Ich habe keine Ahnung, wo er ist.“ Sagte Jesse und schüttelte den Kopf. Jadens Jammern verfehlte dennoch sein Ziel nicht und so gingen sie in den Speisesaal, wo sie noch etwas aßen. Nach dem dritten Frühstück ging Alexander zur Obelisk Blue Unterkunft, um Ryan aufzuwecken und ihn zu den Anderen zu holen. Als Alexander in seiner Unterkunft eintraf, ging er gleich zu seinem Zimmer, in dem sich Ryan befand. Er öffnete die Tür und rief nach Ryan, doch niemand antwortete. “Was macht der Junge nur wieder. Wahrscheinlich hat er sich wieder im Badezimmer eingeschlossen und macht dort wieder irgendwelche Schweinereien.“ Schoss es Alexander durch den Kopf und bei diesem Gedanken musste er grinsen. Ryan stritt zwar immer ab, aber Alexander war ja schließlich auch in der Pubertät und so wusste er, welchem Bedürfnis Ryan scheinbar nachging. So ging er zum Badezimmer und griff nach der Türklinke und drückte sie herunter. Die Tür ließ sich ganz normal öffnen. Alexander sah hinein und fand ein vollkommen leeres Badezimmer vor. Alexander sah sich überall in seinem Zimmer um, doch Ryan war nirgends zu finden. Er wollte schon Jaden anrufen, um ihn zu fragen, ob er wüsste, wo Ryan ab geblieben sein könnte, als ihm ein Notizzettel auf dem Nachttisch neben dem Telefon auffiel. Alexander nahm den Notizzettel und las sich die Notiz durch. Hi Alexander, komm bitte so schnell wie möglich zur verlassenen Unterkunft. Ich erwarte dich dort! Gruß Ryan Alexander runzelte die Stirn. Ihm kam Ryans Notiz ziemlich merkwürdig vor und so nahm er sein Telefon und wählte Jadens Nummer. Nach nur wenigen Augenblicken nahm Jaden ab. “Jaden, Alex hier. Du musst sofort mit Jesse in die Obelisk Blue Unterkunft kommen. Es geht um Ryan.“ Sagte Alexander und sein Tonfall machte Jaden am anderen Ende der Leitung deutlich, dass es der Rotschopf ziemlich ernst meinte. “Wir kommen!“ kam es nur von Jaden und er legte auf. Es dauerte keine zehn Minuten und Jaden und Jesse kamen ins Zimmer gestürzt. Sie keuchten vor Anstrengung, doch Jesse riss sich zusammen und wandte sich an Alexander. “Was ist los?Ich dachte, du wolltest Ryan holen. Wo ist er?“ fragte der junge Norweger. “Lies!“ antwortete Alex nur und zeigte Jesse die Notiz. Jesse nahm die Notiz und las sie gemeinsam mit Jaden gründlich durch. “Ja, dann ist doch alles klar. Ryan ist bei der verlassenen Unterkunft. Dann gehen wir dort hin und holen ihn.“ Sagte Jaden und war schon auf halben Weg aus dem Zimmer hinaus, als er von Alexander aufgehalten wurde, der laut und deutlich sagte: “Ich glaube nicht, dass diese Notiz von Ryan stammt. Wenn er früher mir Notizzettel hinterlassen hat, dann hat er mich nie mit vollen Namen, sondern nur mit Alex betitelt. Das zweite ist, dass Ryan gerade mal einen Tag hier auf der Akademie ist und woher soll er bitteschön von der verlassenen Unterkunft wissen und drittens ist Ryan niemals so förmlich und schreibt am Ende „Gruß“. Die formalen Regelungen bei Briefen hat Ryan schon immer gehasst. Ich glaube eher, dass uns hier jemand versucht eine Falle zu stellen. Gut und schön, das mag zwar Ryans Handschrift sein, aber derjenige, der dies geschrieben hat, hat Ryan und mich nicht besonders gut gekannt, oder zumindest nicht die Art, wie Ryan und ich uns Nachrichten geschrieben haben. Wir sollten zur verlassenen Unterkunft gehen und nachsehen, ob Ryan dort ist.“ Sagte Alexander ernst und setzte sich auf sein Bett und legte den Kopf in seine Hände. “Nicht auch Ryan! Ich habe schon genug geliebte Personen verloren. Erst Antonio, dann Sopdu und jetzt auch noch Ryan.“ Alexander war wirklich am Ende und Jesse legte ihm den Arm um die Schulter. “Komm schon, wir finden Ryan wieder. Aber kannst du mir sagen, wer Antonio war?“ fragte Jesse mit einer beruhigenden Stimme. “Antonio war der erste, in dem ich mich verliebt habe. Ich war damals in der 7. Klasse. Wir beide waren im Wahlpflichtkurs Chemie und freundeten uns an. Aus der Freundschaft wurde Liebe und es war das erste Mal, dass ich Gefühle für einen Jungen empfand. Es war in einer Freistunde, die wir beide wie so oft damals im Chemieraum mit chemischen Versuchen verbrachten, als wir uns näher kamen und uns zum ersten Mal küssten. Wir wurden allerdings unterbrochen, als jemand aus Antonios Familie in den Raum kam. Warum diese Person damals in diesen Raum kam, weiß ich nicht mehr, aber diese Person hat Antonio aus dem Raum gezerrt. An diesem Tag habe ich Antonio nicht mehr gesehen. Am nächsten Tag wollte ich mich mit ihm im Chemieraum treffen, aber bevor ich dort ankam, gab es in eben jenen Chemieraum eine gewaltige Explosion. Als ich die Tür auf riss, um nachzusehen, was passiert war, erblickte ich nur noch Antonio, wie er verkohlt auf dem Boden lag. Dass er einen Fehler bei der Zusammensetzung der Mischung gemacht hatte kann ich mir nicht vorstellen, denn der war ein Ass auf diesem Gebiet. Sopdu habe ich verloren, weil wir wieder zurück in unsere Zeit mussten und jetzt will ich nicht auch noch Ryan verlieren.“ Sagte Alexander niedergeschlagen. “Dann lass ihn uns suchen!“ sagte Jaden und gemeinsam gingen sie aus dem Zimmer. Sie rannten aus der Unterkunft hinaus, durch den Wald, bis sie die verlassene Unterkunft erreicht hatten. An der alten und verlassenen Unterkunft angekommen verschnauften sie einen Augenblick und hatten so die Möglichkeit, sich noch einmal umzusehen. Plötzlich ertönte ein Flötenspiel. Diese zauberhafte Melodie, die die Flöte erzeugte kam scheinbar aus der verlassenen Unterkunft und so traten die drei Jungs zur Tür, öffneten sie und traten ein. Das Haus hatte sich seit ihrem letzten Besuch nicht verändert, aber anscheinend waren vor nicht allzu langer Zeit Leute hier durchgelaufen, denn auf dem Fußboden waren Fußabdrücke in der dicken Staubschicht zu erkennen. “Da bist du also, Alexander“ Der Rotschopf versuchte den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen und sah die Treppe hinauf, an dessen Fuße er, Jaden und Jesse standen. Oben, am Anfang der Treppe stand ein großer Junge, oder war es schon ein Mann? So genau konnte es Alexander nicht ausmachen, denn das spärliche Licht machte ihm die Sicht auf den Mann sehr schwer. Diese Person ging jetzt langsam die Treppe hinunter und als sie unten angekommen war, stand sie nur noch einen Meter von Alex entfernt. Jetzt konnte Alexander erkennen, dass diese Person dunkelblondes Haar hatte und einen schwarzen Mantel trug, der seinen schlanken Körper betonte. Sein Gesicht wurde von einer Maske bedeckt. “Es freut mich, dich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet. Dein Bruder war so frei meine Gastfreundschaft anzunehmen.“ Sagte die Person und streckte die Arme zur Begrüßung aus. Wie zur Bestätigung seiner Worte kam Alexanders jüngerer Bruder die Treppe hinunter gerannt und umarmte seinen Bruder. “Alexander, pass auf, der da ist ein Irrer. Er glaubt, dass er ein Vampir ist und hat mich praktisch entführt. Ich konnte nicht gehen, aber eins weiß ich ganz genau und das ist, dass der Typ da dich kennen muss.“ stammelte Ryan. Alexander sah den Unbekannten an und plötzlich fiel ihm ein sehr bekannter Geruch auf. Er roch Datteln und orientalische Ölen. “Wer bist du und warum hast du Ryan hier her gebracht?“ fragte Alexander offen heraus. “Nun, ich bin ein klein wenig enttäuscht. Ich dachte, du würdest mich gleich erkennen, aber offenbar habe ich es wohl etwas übertrieben bei meiner Verkleidung. Aber sei unbesorgt, ich habe deinen Bruder nicht entführt, sondern ihn eher hier her eingeladen, denn ich wusste, dass du früher oder später nach ihm suchen und hier her kommen würdest. Ihr könnt gehen, wenn ihr wollt, aber bitte hört mir erst zu.“ Sagte der Fremde und wartete die Antwort der anderen ab. Alexander tauschte kurz einen Blick mit Jaden und Jesse und nickte dann. “Ich danke euch. Ihr werdet es nicht bereuen, besonders du nicht, Alexander. Nun, es wird Zeit, dass du die Wahrheit über mich erfährst.“ Sagte der Fremde und nahm seine Maske ab. Alexander klappte der Mund auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem, was er jetzt sah. Vor ihm, in einem schwarzen Mantel gehüllt, stand Sopdu. Seine Haut war weiß wie Schnee und seine Augen so rot wie Blut. “Wie…..wie…..?“ stammelte Alexander. “Mit Sicherheit wunderst du dich, warum ich hier stehe und nicht tot bin, wie es eigentlich sein müsste. Nun, lass mich dir erklären, dass kurz nach deinem verschwinden ein neuer Herrscher den Thron Ägyptens bestieg. Dieser Herrscher kam aus einem weit entfernten Land und hatte schon einige Eroberungsfeldzüge hinter sich. Vielleicht hast du im Geschichtsunterricht schon mal etwas von Alexander dem Großen gehört. Nun, wie es das Schicksal so wollte kam Alexander der Große auf seinem Feldzug durch Ägypten und bestieg auch den Thron. In seiner Gefolgschaft fand sich ein Mann, der meine Verzweiflung wegen deines Fortgangs bemerkte und mir ein folgenschweres Angebot machte. Sein Angebot war, mir die Unsterblichkeit zu schenken und mich zu einem Vampir zu machen. Ich wollte dich nur wiedersehen und der Mann erklärte mir, dass wenn ich unsterblich sein würde, dich wiedersehen könne. So willigte ich ein und erhielt das unsterbliche Leben. Allerdings hatte das natürlich auch einen Preis. Ich wurde in einen erbitterten Clankrieg geführt. Du musst wissen, dass es auf der Welt mehrere Vampirclans gibt und jeder Clan um die Herrschaft auf der Erde kämpft. Vor etwas mehr als 200 Jahren bin ich zum Anführer meines Clans geworden. Ich habe dich bereits seit deiner Geburt beobachtet. Auch habe ich schon versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen. Allerdings ging dieser Versuch ziemlich schief, denn bei dem Versuch setzte ich eine spezielle Art von Magie ein, die nur ein Vampir beherrscht und habe dich aus versehen zu einem bösen Geschöpf der Dunkelheit gemacht, dass aber Gott sei Dank von deinen Freunden gerettet werden konnte. Über 2000 Jahre warte ich schon auf diesen Augenblick. Würdest du es noch einmal wagen?“ Als Sopdu mit seinen Erzählungen zu ende war, konnte Alexander nicht mehr an sich halten und stürzte sich auf Sopdu. Er hatte so lange ohne ihn auskommen müssen und so genoss es Alexander nur noch, in Sopdus Armen zu sein. “Ich habe dich so sehr vermisst. Jeden Augenblick, den ich nicht bei dir sein konnte, kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit.“ Sagte Alexander und küsste Sopdu leidenschaftlich. Ryan, dem in der Zwischenzeit der Mund aufgegangen war, musste jetzt schlucken. Jaden und Jesse sahen sich nur an und grinsten. Nachdem sich Alexander von Sopdu gelöst hatte führte Sopdu sie durch das Haus in das Zimmer, in dem er vorhin bereits mit Ryan war. Als sie es sich in den Sesseln bequem gemacht hatten redeten sie über alles, was ihnen in der Zwischenzeit widerfahren war. Besonders Sopdu hatte viel zu erzählen und so erfuhren Alexander, Jaden, Jesse und Ryan alles über den Beginn des Nahost-Konfliktes bis zum Ersten und Zweiten Weltkrieg und über die Entstehung der DDR und den Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989. So wie es sich anhörte war Sopdu bereits überall. Von jedem Land konnte Sopdu detaillierte und historische Fakten erzählen, die er selbst mitbekommen hatte. Ihre Erzählungen dauerten mehrere Stunden und als sie fertig waren, erhob sich Sopdu aus seinem Sessel und sagte: “Es ist bereits spät und ihr solltet wieder zurück in eure Unterkünfte gehen, bevor eure Lehrer auf die schlaue Idee kommen und euch suchen lassen.“ Sopdu wollte schon zu Tür gehen und sie aufmachen, als Alexander seinen Arm ergriff. Sopdu drehte sich um und sah Alexander fragend an. “Hättest du nicht Lust, heute mal bei mir zu schlafen?“ fragte er Sopdu. “Oder eher mit dir?“ flüsterte Alexander Sopdu ins Ohr und setzte ein leicht schmutziges Grinsen auf. Jesse hatte in der Zwischenzeit Ryan die Ohren zugehalten, damit Ryan nichts von dem nicht mehr jugendfreien Worten seines großen Bruders mitbekam. Sopdu grinste und bejahte Alexanders Frage. So gingen sie gemeinsam aus dem Raum und zurück in den Eingangsbereich, der mit großen Säulen flankiert war. Bei der großen Treppe warteten bereits zwei große Personen auf Sopdu. Als Sopdu an ihnen vorbei gehen wollte hielten sie ihn an und baten ihn um ein persönliches Gespräch. Sopdu willigte ein und bat die vier Teenager vor dem Haus zu warten. So gingen sie in Richtung Tür, als plötzlich eine Säule gefährlich anfing zu wackeln und auf Ryan zu stürzen drohte. Alexander stürzte sich auf Ryan und schubste ihn weg. Nun hatte Alexander seine Chance vertan selbst aus dem Weg zu springen und so krachte die Säule mit voller Wucht auf ihn. Sopdu wollte dies verhindern, aber er wurde von den zwei Vampiren, die ihn zu einem Gespräch gebeten hatten, festgehalten. Er musste tatenlos zusehen, wie die tonnenschwere Säule auf Alexander krachte und ihn unter sich begrub. Sopdu riss sich von seinen Bewachern los und stürzte sich auf die umgestürzte Steinsäule und hob die Bruchstücke mit übermenschlicher Kraft hoch. Jesse und Jaden zogen Alexander unter den Bruchstücken hervor und Sopdu ließ das Bruchstück wieder fallen, das er hoch gehoben hatte. Er kniete sich zu Alexander herunter und schüttelte ihn, doch Alexanders Körper schwang in seinen Armen herum wie ein lebloses Bündel. Sopdu fühlte Alexanders Puls, doch es war keiner mehr vorhanden. Sopdu schrie Alexanders Namen, doch der leblose Körper in seinen Armen erwachte nicht zum Leben. Er versuchte auch die letzte Möglichkeit, jemanden vor dem Tod zu bewahren und biss ihm in den Hals und verabreicht ihm dann selbst etwas von seinem eigenen Lebenssaft, doch Alexander rührte sich nicht. Da traf Sopdu die Erkenntnis wie ein Hammerschlag. “Alexander war tot. Tod! TOD!“ Ende des 22. Kapitels! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)