Headhunter's Prey von Yayoi ================================================================================ Hart wurde Ian McKinley in die Zelle gestoßen. Er stolperte, schlug auf dem Boden auf und rutschte ein Stück über den glatten Zellenboden, ehe er an der Bettkante anstieß. „Du wirst mir schönes Geld einbringen“, grinste Fat Penningdale der breite, speckige Kopfgeldjäger mit den gelben Zähnen überheblich. Seine Kleidung war ebenso schmuddelig wie der Rest, so dass Ian froh war, ihm nicht mehr so nahe sein zu müssen. Mittels einer Fernbedienung löste Fat die elektronischen Fesseln und schloss dann die Zellentür ab. „Schönen Aufenthalt!“, wünschte er noch mit triumphierender Stimme und schlurfte davon, um wieder die Steuerung über sein Raumschiff zu übernehmen und seinen Auftraggeber über seine Beute zu informieren. Kaum, dass Fat, Ians ewiger Feind, von der Bildfläche verschwunden war, rieb er leise stöhnend seinen Kopf, wo er gegen das Gestell des Hochbettes gestoßen war. Er war ihm schon etliche Male entwischt, wenn auch knapp, aber heute hatte er ihn erwischt. „Alter, fetter Sack!“, knurrte Ian, als er sich etwas ungelenk vom Boden erhob. „Na, bist du ihm auch endlich ins Netz gegangen?“, fragte eine kalte Stimme vom oberen Bett aus. Die zur Stimme gehörende Person lag auf der Seite, den Kopf auf seine Hand aufgestützt und blickte Ian mit kalten, spöttischen Augen an. Ein leichtes, ebenso überhebliches Grinsen lag auf den sinnlichen Lippen. „So wie dich, Dark“, stellte Ian nüchtern fest, als er seinen Zellengenossen erkannt hatte. „Wie ist es passiert? Soll ich raten?“, fuhr er selbstsicher fort und lehnte sich mit verschränkten Armen an die kalte Zellenwand, während er Dark weiterhin fixierte. Er bemerkte, dass der andere dünner geworden war, seit sie sich das letzte Mal über den Weg gelaufen waren, und seine schwarzen Haare länger. Ian selbst hatte sein Aussehen erst kürzlich verändert, weil er mal wieder untertauchen musste. Zu viele Steckbriefe trugen sein Gesicht, so dass er sich kaum noch frei in den Galaxien bewegen konnte. Auch sein geliebtes Schiff, die Eclipse hatte Ian zurücklassen müssen, als ihm die Intergalaktischen Gesetzeshüter mal wieder auf den Fersen waren, von diversen Kopfgeldjägern ganz zu schweigen. Mit einer ausschweifenden Bewegung lud Dark Ian ein, seine Vermutungen zu äußern. Auch er musterte den Ankömmling, den er erst auf den zweiten Blick erkannt hatte. Ians brauner Pferdeschwanz war einer modernen, blonden Stachelfrisur gewichen und der Dreitagebart gab ihm einen verwegenen Ausdruck; nicht, dass Ian das nötig gehabt hätte, doch Dark gefiel es. Er würde nie das Aussehen des bösen Jungen verlieren, so sehr er sich auch anstrengte. „Er hat dich in deiner Stammkneipe, im Kennedy’s Pub draußen im Lanthanum-System eingesammelt. Du fühltest dich sicher, und hast dich volllaufen lassen und als du aufgewacht bist, warst du hier.“ „Ich sehe, du bist gut informiert“, gab Dark beeindruckt zu und Ian konnte ein breiteres Grinsen nicht unterdrücken. „Es war inzwischen ein offenes Geheimnis, dass das deine Stammkneipe ist“, wehrte er dennoch bescheiden ab. „Du hättest sie mal wechseln sollen.“ „Ja, hinterher ist man immer schlauer“, stimmte Dark zu. „Dummerweise hat Seth, der Wirt mitgekriegt, dass er mehr Profit aus Informationen schlagen kann anstatt aus der Kneipe. Und Fat ist inzwischen auch schlauer geworden, hat ja auch lange genug gedauert.“ Verächtlich schnaubte Dark, doch sein Grinsen wich nicht. „Dass frühere Kollegen von uns die Seite gewechselt haben, ist auch nicht gerade gut für uns gewesen, sonst hätte er dich nicht auch so leicht kriegen können.“ Ian zog fragend eine Augenbraue hoch. „Ja, auch ich bin informiert. Cedrick hat deine Aufenthaltsdaten und ein Foto deiner neuen Visage an Fat für ’ne hübsche Stange voller großer Scheine verkauft. Ich weiß zwar nicht, wie er ihn rumgekriegt hat, aber bei Gelegenheit solltest du mal ein Wörtchen mit deinem Stylisten reden.“ Dark musterte Ian jetzt noch einmal genauer. „Ehrlich gesagt hat er nicht besonders gute Arbeit geleistet, du siehst immer noch so aus wie vorher.“ „Wenn ich hier rauskomme, wird Cedrick mich noch mal sehen und er wird sich wünschen, mich niemals verraten zu haben!“, grinste Ian kalt und seine grauen Augen blitzten, als er dies schwor. Die Zeiten waren hart geworden, und dass man sich jetzt nicht einmal mehr innerhalb der eigenen Reihen trauen konnte, machte das Leben noch schwieriger. „Aber diese kleine Ratte ist jetzt nicht mein Problem. Weißt du, wer Fat’s Auftraggeber ist?“ „Nein. Es kann aber nur jemand sein, der ein Interesse daran hat, uns beide aus dem Weg zu schaffen“, vermutete Dark. Er rollte sich auf den Rücken und fing an, eine Strähne um seinen Zeigefinger zu drehen. „Letzten Endes ist es ja auch egal“, meinte Ian und ließ sich an der Wand herunter gleiten, denn eine andere Sitzgelegenheit gab es hier nicht. Würde er sich auf das untere Bett setzen, hätte Ian innerhalb kürzester Zeit einen Rückenschaden, dessen war er sich sicher. Er spürte, dass Fat das Schiff auf einen anderen Kurs brachte und ließ dann seinen Kopf auf seine angewinkelten Knie sinken, um nachzudenken wie es weitergehen sollte. Seine Gedanken führten Ian zu Darks und seinem ersten Treffen, wie sie schließlich Konkurrenten und Feinde geworden waren und seine erste „Bekanntschaft“ mit Fat. Er war bei weitem nicht der einzige Headhunter, der ihm auf den Fersen war, aber bei weitem der hartnäckigste und ekligste. Ian wusste, dass er irgendwem mal ins Netz gehen würde aus Unvorsichtigkeit, doch dass es ausgerechnet Fat sein musste, nagte an seinem Ego. „Was ist? Lässt du jetzt den Kopf hängen und gibst dich so einfach geschlagen?“, spottete Dark nach einer Weile von seinem Bett aus. Er hatte sich über die Kante gebeugt, um Ian zu beobachten. „Bestimmt nicht!“ Ians kalter Blick traf auf Darks, aus dem immer noch der Spott sprach. „Und dafür kennst du mich zu gut als dass du das von mir glauben würdest!“ Ian stand auf, den anderen dabei nicht aus den Augen lassend. Mit einem eleganten Sprung landete Dark vor Ian und sein Grinsen war nun ein ganz anderes. „Also, was läuft hier?“, knurrte Ian. Es ärgerte ihn, dass Dark ein gutes Stück größer war und dass er ihm so sehr auf die Pelle rückte, machte die Situation auch nicht unbedingt angenehmer. Irgendwas lief hier ganz falsch! Dark packte Ian am Handgelenk und drückte ihn mit seinem Körper wieder gegen die Wand. Weglaufen war sowieso unmöglich. Sekunden später verwickelte Dark Ian in einen intensiven Kuss, dessen Leidenschaft Ian sich nicht entziehen konnte. Als sie den Kuss lösten, waren beide atemlos und Ian sehr verwirrt. „Ich wollte dich schon immer“, gestand Dark mit rauer Stimme. Seine mitternachtsblauen Augen waren dunkel vor Verlangen und er fuhr mit seiner rechten Hand immer wieder durch Ians blondierte Haare, was diesem eine wohlige Gänsehaut bescherte. „Fat schuldete mir noch einen Gefallen“, erzählte Dark weiter, wobei er es nicht unterließ, Ians Weste und das Hemd zu entfernen, um Zugang zu seiner glatten, weichen Haut zu erhalten, wonach ihm schon lange gelüstete. Es war Ian unmöglich, sich den gekonnten Verführungskünsten zu entziehen; sein Denken setzte aus und er war Wachs in Darks Händen. Zart, aber doch fordernd entfernte der Dunkle die restlichen Kleidungstücke mit einer kleinen, scharfen Klinge und reizte den Blonden gleichzeitig mit seiner Zunge und seinen Zähnen. Ian spürte die feuchten Spuren auf seiner heißen Haut, die zu kalten Linen wurden und ihm einen Schauer nach dem anderen bescherten. Schon seit dem intensiven Kuss hielt er seine Augen geschlossen, denn in seinem Kopf drehte sich alles und seine Gedanken waren nicht mehr greifbar. Er bemerkte unterschwellig, dass er auf einmal auf dem Bett mit den doch erstaunlich weichen Kissen lag, doch da war schon Dark über ihm und dessen Hitze war überwältigend. Immer weiter trieb Dark Ian weiter voran an den Rand der Klippe, um ihn in die alles verschlingende Hölle zu stoßen und ihn zu seinem Eigentum zu machen. Ian wehrte sich nicht, er konnte nicht und wollte nicht. Sein Körper verlangte nach dem, was Dark ihm gab und Ian verschlang das Dargebotene bis auf den letzten Rest. Dark gab ihm alles, breitete seine Dunkelheit über ihm aus und nahm ihn in seinen Besitz. Als Ian wieder erwachte, war sein Körper ein einziger Schmerz und er war auch noch nie so erschöpft gewesen. Als er langsam seinen Kopf drehte, sah er direkt in Darks blaue Augen, die zufrieden auf ihm ruhten. Ian wusste nicht, was er sagen sollte. Er erinnerte sich vage daran, was gestern Nacht alles passiert war und die Stellen, an denen sein Körper schmerzte, waren ein klares Indiz dafür, was passiert war. Dennoch war es ihm nicht peinlich. „Du hast meine kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen“, hauchte Dark in Ians Ohr, was dem anderen direkt wieder ein wohliges Zittern über den Körper jagte. Leicht streiften die Fingerkuppen von Darks rechter Hand über Ians Arm. „Wie kommen wir hier jetzt raus?“, fragte Ian, bevor er wieder dermaßen abgelenkt wurde, dass er nicht mehr denken konnte. Er war sich selbst nun etwas unheimlich, denn eigentlich dachte er, dass er seinen Körper kannte. Dark lächelte gewinnend und legte seine Hand an Ians Wangen, ehe er ihn küsste. Gierig streckte sich Ian den einladenden Lippen entgegen und merkte dabei nicht die elektronischen Fesseln, die Dark bereithielt. Schon im nächsten Augenblick war Ian ans Bett gefesselt. „Was soll das?“, zischte er gewarnt mit funkelnden Augen. Wieder zeigte sich das spöttische Grinsen, das Ian schon seit jeher gehasst hatte. Und auch jetzt würde er Dark am liebsten mit voller Wucht in die Fresse treten, damit dieses Grinsen aufhörte. Ihm war jetzt schlagartig klar, dass er seinem ewigen Konkurrenten in die Falle gegangen war. „Ich komme hier raus“, verkündete Dark, während er sich über Ian kniete. Er war komplett angezogen, während Ian immer noch nackt in den Laken lag, so wie er irgendwann erschöpft eingeschlafen war. „Du kommst erst wieder hier heraus, wenn wir da sind.“ Er lächelte schief. „Du musst wissen, auch ich habe die Seiten gewechselt und es war mir ein Vergnügen, dich zu fangen.“ Noch einmal küsste Dark den unteren, der hart den Kopf wegdrehte und erfolglos versuchte, Dark zu treten und zu schlagen. Doch Dark lachte nur triumphierend, ehe er von Ian herunterstieg und die Zellentür öffnete. Den Schlüssel hatte er die ganze Zeit über in seiner Hosentasche verwahrt. „Endlich gehörst du mir!“, verkündete Dark triumphierend, als er schließlich durch die Gitter hereinblickte. „Du wirst es gut haben, wenn du mir gehorchst, das verspreche ich dir!“ Darauf antwortete Ian nichts. Er war sauer, dass er auf so eine demütigende Art und Weise gefangen und ausgenutzt worden war. Es war ihm peinlich, dass ihm der Sex so sehr gefallen hatte und es demütigte ihn, dass Dark ihn nun fast so wie seinen Haussklaven behandelte. Doch schon nach wenigen Wochen in seinem neuen Zuhause, in denen Ian seinen Stolz überwunden hatte, lernte er sein neues Leben zu schätzen. Die Zeiten, in denen er ständig auf der Flucht war und im Verborgenen lebte, waren vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)