Blind von SnowAngel (HoroxRen) ================================================================================ Kapitel 8: First Date --------------------- Date Am nächste morgen saßen beide Jungs gemeinsam beim Frühstück. Horo redet munter vor sich her, während Ren wie gewöhnlich eher still daneben saß und zuhörte. Seltsamer Weise hatte er schon seit dem aufstehen ein eigenartiges Kribbeln im Bauch. Er schloss daraus, dass er wohl aufgeregter war, als er zugeben wollte. Klirrend räumte der Ainu das Geschirr vom Tisch, während er Ren andeutete, sitzen zu bleiben. Er selber war auch aufgeregt und voller Vorfreude auf den Tag. Er hatte sich viele Gedanken gemacht, wie er das Date gestalten sollte und es erwies sich als nicht besonders einfach. Ins Kino gehen wäre sicher der Klassiker gewesen und recht romantisch, doch was sollte ein blinder Ren im Kino? Eis essen gehen fand er zu langweilig, das war echt 0815 und nichts Besonderes. Was sollte er nur machen? Schwimmen wäre gut gewesen, doch da der Chinese selber ein eigenes kleines Schwimmbad im Haus hatte, lohnte es sich nicht, Geld für ein überfülltes Hallenbad auszugeben. Außerdem wollte er nicht zu Hause bleiben. Er fand, es wäre für den Kleineren das Beste, raus zu kommen. Zum Glück hatte Horo dann doch durch Zufall die zündende Idee und er war sich sicher, das Richtige gefunden zu haben… Den Vor und Nachmittag über verbrachte Ren gelangweilt im Garten oder auf dem Sofa im Wohnzimmer, während sein Freund unterwegs war. Er zappte durch das TV Programm und hörte den Leuten zu, wie sie sich auf eine primitive Art und Weise in billigen Talkshows stritten. Er seufzte und legte sich auf den Rücken. Wo war Horo nur? Hatte er wohl das Date vergessen? Und war es wohl doch gestern nur so daher gesagt? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen, doch es war nun schon Nachmittag! //Er ist doch ein Baka…natürlich hat er es vergessen//, dachte Ren sich und musste sich eingestehen, dass er irgendwie leicht enttäuscht war. Auch fühlte er sich einsam, so ohne den Ainu im Haus, es war verdammt still. Er selber fand es seltsam, dass er sich wohl doch ziemlich auf das Date gefreut hatte. Immerhin hatte er sowas noch nie erlebt. Zwar wäre sein letzter Gedanke gewesen, dass er sein erstes Date mit Horo haben würde, doch ehrlich gesagt konnte er es sich jetzt auch mit niemand anderem mehr vorstellen. //Irgendwie bin ich ihm wohl doch verfallen…// Mit einem Mal hörte er die Haustür aufgehen. Der Ainu war wieder zu Hause und Rens Herz machte einen kleinen Hüpfer. Strahlend kam Horo ins Wohnzimmer, was Ren natürlich nicht sehen konnte, doch an seiner Stimme konnte er hören, dass dieser gut gelaunt war. „Hey Süßer!“, sagte er. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich musste noch kurz etwas besorgen!“ Bevor der Chinese irgendetwas sagen konnte, wurde er auch schon an den Handgelenken vom Sofa hochgezogen und in sein Zimmer gezogen. „Ich hab etwas ganz besonderes mit dir vor! Am besten du machst dich chic!“, sagte Horo und wollte schon das Zimmer verlassen, um sich selber umzuziehen. //Er hat es doch nicht vergessen!//, dachte der Chinese und es breitete sich wieder das Kribbeln der Aufregung in seinem Bauch aus. „Würde ich ja…nur leider seh ich zufällig nicht, was ich anziehe!“, sagte er anstatt dessen in seinem typisch leicht arrogantem Ton. Der Ainu blieb im Türrahmen stehen und kam wieder zurück. „Dann helf ich dir beim raussuchen!“, sagte er und begab sich an Rens Kleiderschrank. „Was darf’s denn sein?“, fragte er und der Chinese beschrieb ihm, was er brauchte. Horo kramte eine schwarze Hose raus und ein sehr elegant aussehendes, chinesisches Oberteil. „Das hier?“, fragte er und gab es Ren in die Hand. Dieser erkannt direkt an dem edlen, weichen Stoff, dass es das richtige war. „Ja, danke…den Rest schaff ich schon selber!“, sagte er und schenkte dem Blauhaarigen ein leichtes, seltenes Lächeln. Das machte diesen überglücklich und nun ging er, um sich selber fertig zu machen. Er wühlte in seinen Sachen. Was sollte er nur anziehen? Für diesen Abend brauchte er wirklich etwas eleganteres, doch er wollte nicht gleich in einem Anzug erscheinen. Dafür war er nun doch nicht der Typ. Somit beschloss es, eine dunkle Jeans und ein schönes Hemd anzuziehen, welches er sorgfältig zuknöpfte. Als er fertig war ging er zu Ren und klopfte an. Als dieser bestätigte, öffnete er die Tür und trat ein. „Bist du fertig Ren-cha-…Wow!“, stieß er mitten im Satz aus, als er den Chinesen fertig angezogen sah. //Er sieht echt verboten gut aus!//, dachte er sich. „Was hast du?“, fragte Ren plötzlich, der merkte, wie still der Ainu geworden war. „N-nichts! Du…siehst nur unheimlich hübsch aus!“, sagte er lächelnd und ging auf Ren zu und legte locker die Arme um seine Hüften. Dieser drehte sich mit roten Wangen weg. „Ach was!“, sagte er trotzig und verlegen zugleich. Er konnte mit Komplimenten einfach nicht umgehen. Gleichzeitig wünschte er sich aber, Horo auch sehen zu können. Anhand seines guten Duftes schloss er, dass dieser sich wohl ebenfalls zu Recht gemacht hatte. „Komm, koi…lass uns gehen!“, sagte Horo lächelnd und nahm zärtlich Rens Hand. Dieser mochte die Wärme die sich um ihn schloss und folgte seinem Freund. Nachdem sie sich die Schuhe angezogen hatten, verließen sie das Haus. Der Himmel leuchtete in einem herbstlichen rot und Horo sah auf die Uhr. Es war 5, also lagen sie gut in der Zeit. „Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte Ren schließlich und sah mit seinen leeren Augen zu dem Größeren hoch. Es war nun gar nicht mehr so schwer, neben ihm her zu laufen. Er vertraute darauf, dass Horo ihn führte und er hatte sich daran gewöhnt. Er war sicher genug, sodass er sogar schon normales Tempo gehen konnte. Jedenfalls solange der Ainu ihn an der Hand hatte. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er so eine Art Vertrauen spürte. „Das wird eine Überraschung!“, sagte Horo nur, und stieg mit dem Chinesen auf einmal in ein Taxi. Ren war sehr neugierig und wollte wissen, wo es hin ging, doch er fragte nicht weiter nach. Es war schon komisch, sonst war er eher sehr geduldig und mochte Überraschungen nicht so, doch dieses Mal wuchs seine Vorfreude immer mehr. „Ich hoffe es wird dir gefallen!“, sagte der Blauhaarige, der innerlich leicht nervös war. Was Qualität anging war der Chinese immer das Beste vom Besten gewöhnt, er hatte viel Geld und konnte sich einiges leisten. Von daher hoffte Horo, dass er Rens Ansprüchen gerecht werden konnte, er selber hatte ja nicht mal ein halb so großes Vermögen wie sein Freund. „Solange du mich nicht in irgendeinen Fastfood Laden schickst ist mir alles recht!“, grinste Ren typisch und der Ainu kicherte. „Keine Sorge, ich weiß, dass du das nicht magst!“ Mit diesen Worten hielt das Taxi auch schon an. Der Ainu bezahlte und die beiden Jungen stiegen aus. Der Chinese konnte sofort viele Leute reden hören und ihm wurde leicht unbehaglich. „Horo? Warum sind hier so viele Leute? Wo sind wir?“, fragte er, leicht nervös. Es war ihm immer noch unangenehm, als Blinder unter ganz vielen Leuten zu sein. Noch dazu hielt er die Hand der Ainus, was jedem zeigen würde, dass die beiden zusammen gehörten. War das nicht peinlich? Immerhin waren sie zwei Jungs. „Möchtest du, dass ich dich los lasse?“, fragte Horo vorsichtig, als hätte er die Gedanken des Kleineren gelesen. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Nein, bitte nicht!“, er wollte die Hand, die ihn führte und ihm Sicherheit gab, auf keinen Fall los lassen. Auch wenn es vor den Leuten etwas unangenehm war. „Mach dir keine Sorgen!“, beruhigte der Ainu ihn und ging mit ihm auf ein großes Gebäude zu. „Nun sag mir endlich, wo wir sind!“, drängte der Tao, der nun wirklich nicht mehr warten konnte. Horo kicherte. „Ist ja gut!“, sagte er. „Wir beide besuchen heute ein Konzert!“ „Ein Konzert?“, fragte Ren etwas überrascht. „Von welcher Band?“ „Es ist keine Band!“, kicherte der Größere. Er wusste ja, dass sich sein Freund auf einem Rockkonzert unwohl fühlen würde. „Es ist klassische Musik! Also moderne Lieder, die nun von Klassischen Orchestern gespielt werden!“, erklärte Horo. Er selber war nie auf einem Klassischen Konzert gewesen und hatte auch nur wenig Ahnung davon. Aber er wusste, dass Ren Musik mochte und wenn er schon nichts sehen konnte, sollten wenigstens seine Ohren etwas von dem Date haben. Zu Horos Erleichterung lächelte der Chinese glücklich, was sein eigenes Herz mit Freude erfüllte. „Das ist toll, Horo!“, sagte dieser und der Blauhaarige schätze es sehr, da es eher selten vorkam, dass Ren jemanden lobte. „Aber wie bist du darauf gekommen? Ist das nicht etwas teuer?“ „Ich hab die Anzeige in der Zeitung gelesen. Deshalb war ich heute auch so lange weg, damit ich noch Karten kaufen konnte! Und mach dir wegen dem Preis mal keine Sorgen!“, erklärte der Ainu. Es dauerte nicht lange, und die beiden Jungs saßen in gemütlichen Sitzen in einer großen Halle. Alle Plätze waren besetzt und Horo schätze sich wirklich glücklich, dass er noch Karten ergattern konnte. Der Raum verdunkelte sich und schon bald fing das Orchester an zu Spielen. Der Ainu konnte es kaum glauben, aber auch ihm gefiel die Musik wirklich. Fröhliche Stücke wechselten sich ab mit romantischen und als er einen Blick auf Rens Gesicht warf konnte er erkennen, wie zufrieden dieser aussah. Der Chinese genoss die Musik und ließ sie auf sich wirken. Jetzt wo er blind war nahm er die Klänge noch viel besser wahr und er war sich sicher, dass Horo sich keinen geeigneteren Platz für ihr Date hätte aussuchen können. Nach langer Zeit fühlte er sich wieder einmal komplett entspannt, die Zeit schien still zu stehen und die Lieder ihn zu beruhigen. Automatisch drückte er leicht Horos Hand, die die seine die ganze Zeit leicht berührte und eine neuartige Freude stieg in ihm auf, eine regelrechte Dankbarkeit, dass der Ainu da war. Langsam lehnte er den Kopf an dessen Schulten und spürte eine Hand bei sich im Rücken. Gleichzeitig wunderte er sich über sich selber. Seit wann fühlte er sich zu jemand hingezogen? Auch Horo wunderte sich, als er Rens Kopf auf seiner Schulter spürte und ein freudiges Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. Dass der Chinese ihm freiwillig etwas Nähe schenkte hätte er nicht gedacht. Das Konzert war ihrer Meinung viel zu schnell vorbei. Die Zeit war wohl verfolgen, obwohl es nun schon halb 8 war. Da es bereits Herbst war, waren die Tage kürzer und der Himmel schon ganz dunkel. Ein paar kleine Sterne blitzen zwischen Wolken hervor und eine kühle, aber angenehme Brise wehte durch ihre Haare. „Das war…wirklich…ein schönes Date, Horokeu!“, sagte der Chinese leicht schüchtern und senkte den Blick. „Das freut mich, aber es ist ja noch nicht zu Ende!“, sagte Horo fröhlich und sah in Rens erstauntes Gesicht. „Wir gehen jetzt noch essen, ich hab Kohldampf!“ Wenig später saßen beide in einem schönen, chinesischen Restaurant. Chinesisch war Rens Lieblingsessen und das machte sich der Ainu zu nutzen. Und das Essen war wirklich köstlich. Horo bemühte sich sogar, nicht so zu schlingen. Sie unterhielten sich über vieles, oft belangloses, aber es war völlig egal. Das einzige was zählte war, dass sie zusammen waren und sich außergewöhnlich gut verstanden. Ab und zu ärgerte Ren seinen größeren Freund (er kann es einfach nicht lassen XD), doch meistens endete es damit, dass beide lachen mussten, sogar der Chinese. Hand in Hand machte das Pärchen sich auf den Heimweg. Es war nicht mehr weit bis nach Hause. Sie waren nun schweigsamer und hingen beide ihren Gedanken nach. //Es war wirklich ein schöner Abend//, dachte Horo und sah hoch zu den Sternen. //Nein…eigentlich war er perfekt...nur…// ja, irgendwas schien zu fehlen. Er hatte ein Verlangen, schon den ganzen Tag, doch er konnte nicht zuordnen, was es war. Plötzlich spürte er, wie Ren neben ihm erschauderte und seinen Kragen höher zog. „Ist dir kalt?“, fragte der Ainu. „E-ein bisschen…“, antwortete Ren, doch ihm war wirklich richtig kalt. Daraufhin spürte er, wie sich sanft ein Arm um ihn legte und er an einen warmen Körper gezogen wurde. Durch die Wärme, die ihn umgab, musste er leise seufzend. „Wir sind da!“, sagte Horo schließlich und sah zu, wie Ren in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel kramte. Er sah, wie Rens dunkles Haar ihm dabei ins Gesicht fiel und seine dünnen, kleinen Finger den Schlüssel hervor zogen. Wie von selber, ging er immer weiter auf die den Chinesen zu, was dieser nicht zu bemerken schien. Er war gerade damit beschäftigt, das Schlüsselloch zu suchen, doch er fand es nicht. „Horo, kannst du mir mal helfen ich…?“, er drehte sich zu dem Ainu um und spürte seinem Atem im Gesicht. Eine Röte legte sich auf seine Wangen und sein Herz schlug auf einmal wahnsinnig schnell. Was war das für ein Gefühl? Wurde er etwa nervös? Wieso? Er konnte ja nicht ahnen, dass Horo sich in diesem Moment genau so fühlte. Auch sein Herz raste auf einmal und dieses Verlangen war wieder da, was er kaum unterdrücken konnte. Er sah in Rens Gesicht, auf seine schöne, makellose Haut, seine roten Wangen…in die schönen, leeren, goldenen Augen und auf seine Lippen, die so unheimlich einladend aussahen. Er konnte es nicht verhindern, dass er diesem Gesicht immer näher kam, bis er auch Rens Atem auf seinen Wangen spüren konnte. Nur wenige Sekunden später war es geschehen. Der Ainu stand da, vor Ren gelehnt, sich mit den Händen an der Hauswand abstützend, die Augen geschlossen und seine Lippen auf die von Ren gelegt. Ein unglaubliches Kribbeln durchflutete seinen ganzen Körper, es war, als hätte jemand ein Feuerwerk in seinem Inneren gezündet. Der Chinese hingegen stand da, die Arme rechts und links hingen an seinem Körper runter und seine Augen waren geweitet vor Schreck. Was tat der Baka da? Wie konnte er es sich nur erlauben ihn zu küssen?...und warum fühlte es sich verdammt noch mal so gut an? Mehr konnte Ren nicht denken, denn nun schloss auch er langsam die Augen und genoss dieses unbeschreibliche, neue Gefühl. Horos Lippen waren weich und sanft, sie waren einladend und nicht fordernd, weshalb der Chinese langsam begann, den Kuss zu erwidernd. Während er da so lehnte, mit dem Rücken an der Tür, begann er vorsichtig, seine Hände auf Horos Rücken zu legen, sich zu entspannen und einfach nur zu genießen. Allmählich entfernten sich die Lippen des Ainu von denen des Chinesen, viel zu früh, wie dieser fand. Horos Verstand schien langsam zurück zu kommen und mit roten Wangen sah er den Kleineren an. „T-tut mir leid Ren-chan…I-ich wollte dich nicht so überfallen-…“ „Baka!“, fiel dieser ihm ins Wort und schnappte plötzlich Horos Kragen um ihn zu sich herunter zu ziehen. „Hör nicht auf…nicht jetzt!“, hauchte er und verwickelte seinen Freund sofort in einen zweiten Kuss. Dieser war verblüfft, doch dies ließ er sich nicht zwei Mal sagen und erwiderte den Kuss sogleich. Für die Beiden schien es, als würden sie eine Ewigkeit vor dieser Haustür stehen, verwickelt in einen Kuss, der ihre Gefühle überkochen ließ. Wer hätte gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde. Doch wie alles Schöne, hatte auch das ein Ende und der Ainu schloss die Tür auf und sie betraten das dunkle Haus. „ich hoffe dir ist bewusst, dass du mir gerade meinen ersten Kuss geklaut hast!“, sagte Ren in seinem typischen Ton, doch noch immer lag die Röte der Verlegenheit auf seinen Wangen. Der Ainu lächelte. „Wirklich? Keine Sorge, bei mir ist er gut aufgehoben…“ langsam ging er auf Ren zu und schloss ihn in seine Arme. „Ich liebe dich!“, hauchte er sanft in sein Ohr und drückte ihn leicht an sich. Der Chinese zögerte kurz, doch dann legte er seine Arme ebenfalls um seinen Freund und flüsterte: „Ich dich auch, Ainu-Baka…“ Soooo~ Das war also ihr erster Kuss *_* und ihr zweiter XDDD Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und es war nicht ein bisschen viel geschwätzt >.< Hatte das Gefühl, das sich der erste Teil etwas hingezogen hat oO Wie immer würde ich mich ganz doll über kommis freuen =3 Lg SnowAngel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)