Blind von SnowAngel (HoroxRen) ================================================================================ Kapitel 9: Aufgeflogen ---------------------- Aufgeflogen Das leise „Aufstehen!“ und das sanfte Kitzeln von Horos Haarspitzen an seiner Nase, ließen Ren langsam aufwachen. Er fühlte sich selten so ausgeschlafen wie an diesem Morgen. Obwohl er wusste, wer ihn dort weckte, nuschelte er verschlafen „Horokeu?“ und setzte sich langsam auf. Noch etwas benommen wischte er sich die noch müden, blinden Augen, was den Ainu kichern ließ. Ren sah einfach zu süß aus und wirkte so unschuldig, wenn er aufwachte, fast wie ein kleines Kind. „Na klar bin ich das! Oder hast du etwa jemand anderen erwartet?“, fragte er gespielt beleidigt und setzte sich auf den Bettrand. Es war bereits zehn Uhr und er hatte langsam Hunger. Also war er hoch gegangen um Ren zu wecken, damit sie Frühstücken konnten. „Natürlich nicht!“, murrte Ren. „Das will ich ja auch hoffen!“, sagte der Ainu grinsend, drückte Ren zurück in die Kissen und krabbelte über ihn. „Immerhin bist du meiner, nicht wahr koi?“. Mit roten Wangen drehte der Chinese sein Gesicht zur Seite, sodass Horos Lippen, die sich heimlich angeschlichen hatten, nur seine Wange trafen. Es war einfach noch so ein gutes, aber ungewohntes Gefühl. Ren spürte den Körper des Blauhaarigen und dessen Wärme über sich, was sein Herz auf der Stelle schneller schlagen ließ. Er hatte ein starkes Kribbeln im Bauch und am liebsten hätte er die Arme um seinen Liebsten geschlungen. Doch gleichzeitig war er einfach so schüchtern. „Ja, ja ich bin deiner!“, brummelte er also nur und versuchte sich, aus der Lage zu befreien. Das ging leichter als er dachte, denn schon spürte er Horos Körper nicht mehr auf sich, was er fast schon bedauerte. „Gut, dann können wir ja jetzt Frühstücken. Ich verhungere schon fast!“ Wenig später saßen beide am Frühstückstisch. Ren trank bedächtig seine Milch während sein Freund süchtig sein Brötchen verschlang. „Schling nicht so, sonst erstickst du noch!“, seufzte Ren und sah mit trüben Augen zu Horo. Dieser grinste mal wieder typisch und sagte: „Machst du dir etwa Sorgen um mich Ren-chan?“ Der Chinese stellte in Ruhe seine Milch ab und grinste dann ebenfalls. „Klar! Wer soll mich denn sonst bekochen und putzen? Was mach ich denn ohne mein Weibchen?“ „Weibchen?“, entgegnete der Ainu empört und dachte nach. Natürlich machte er den Haushalt, aber nur weil Ren es ja nicht konnte…und weil er ihm gerne half. „Wenn schon, dann bist du das Weibchen von uns beiden! Du bist kleiner und schmaler als ich. Und Frauen sind für gewöhnlich zierlich“ Nun war es Ren, der seinen Freund empört ansah. Dann zog er einen Schmollmund. „Ich und zierlich? Ich finde mich sehr männlich!“. Mit diesen Worten war das Thema für Ren abgeschlossen. Er stand abrupt auf, tastete nach seinem Teller und trug ihn zur Spülmaschine, schließlich sollte ja nicht alles an dem Ainu hängen bleiben. Es dauerte natürlich etwas länger, aber trotzdem ließ der Kleinere sich nicht davon abhalten, auch etwas zu tun. Doch für Horo war das Thema noch nicht erledigt. Das war eine, für den Chinesen manchmal recht nervige, Art von ihm, dass er sich beharrlich an Dingen fest hielt, vor allem wenn sie unangenehm waren. „Also…“, fing er an zu verkünden. „Ich finde ja du bist eher der Uke-Typ“. Irritiert drehte sich Ren um. „Was für ein Ding soll ich sein?“ „Na…ein Uke“, wiederholte der Ainu. „Denkst du schon wieder an Essen? Und das direkt nach dem Frühstück.“ Der Chinese seufzte und lehnte sich an die Spüle. Was wollte der Baka nur von ihm? „Nein das ist doch nichts zu essen!“, lachte Horo. „Hast du in Sexualkunde nicht aufgepasst?“. Bei diesen Worten wurde Ren knallrot und fing sofort an zu protestieren. „I-ich bin sehr wohl aufgeklärt! Aber von so einem Schund habe ich noch nie gehört! Sowas lernt man nicht im Unterricht“ Was sollte das denn jetzt? Der Kleinere stand total auf dem Schlauch. Er wusste nur, dass das Thema ihm unheimlich unangenehm war. Aber der Ainu lachte vergnügt. Es war zu witzig, wenn Ren etwas peinlich war. „Na, dann musst du wohl mal zu mir in den Unterricht!“, sagte er, worauf hin der Chinese fast am platzen war. „Wa-…Schluss jetzt, Horokeu!“, rief er laut, bis plötzlich ein Klingeln ihn übertönte. Beide stockten kurz, dann rief Ren erleichterter als gewollt: „Das Telefon!“. „Hey, Alter! Wie geht’s!“, kam Horo Yohs freudige Stimme am Telefon entgegen. „Ich wollte euch für heute einladen. Wir machen eine kleine Feier, fast alle kommen. Seid ihr auch dabei?“ Eine Feier mit allen ihren Freunden? Das klang gut! Sofort sagte der Ainu zu und ging gleich hoch, um es Ren zu erzählen. Dieser kam gerade aus dem Bad. Doch entgegen Horos Erwartungen sah der Chinese nicht ganz glücklich aus. „Was ist los?“, fragte er besorgt und sah seinen Freund an. Dieser zögerte kurz. „Naja…ich freu mich schon. Ich hab nur Angst, dass sie mich behandeln, als wäre ich aus Glas“ Er wusste wie seine Freunde waren. Ziemlich Fürsorglich und sie würden ihm die ganze Zeit helfen wollen. Das war ihm peinlich, denn er stand nicht gerne im Mittelpunkt, jedenfalls nicht mit sowas. „Ach koi, mach dir doch darum keine Sorgen. Ich sage ihnen schon, dass du ganz gut alleine klar kommst und wenn du Hilfe brauchst, dann bin ich doch da!“ Der Chinese nickte, doch ganz erleichtert sah er noch nicht aus. „Und was ist mit…mit der Sache das wir…nun ja, zusammen sind?“ Horo guckte etwas verblüfft. Darüber hatte er bis jetzt noch nicht nachgedacht. Dann lächelte er aber und nahm die Hände seines Freundes. „Also mir würde es nichts ausmachen, es ihnen zu sagen. Ich denke sie würden es verstehen. Aber wenn du es lieber noch nicht sagen willst, ist das auch okay!“ Ren hob leicht den Kopf. „Ja, bitte sag es ihnen noch nicht…“ Am Nachmittag standen die beiden Jungen vor dem Haus der Asakuras. Sie hatten Schlafsachen dabei, da sie diese Nacht bei Yoh verbringen würden. Von außen war schon Musik zu hören und ab und zu lautes Lachen. //Oh je, da muss es ja heiß her gehen!//, dachte sich Horo und klingelte. Fast eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und Yoh sprang ihnen entgegen. „Hey!“, rief er vergnügt und zog die beiden ins Haus. „Wie geht es dir Ren?“, fragte er. „Gut, keine Sorge!“, sagte dieser und zog seine Schuhe aus. „Ich kann kaum glauben, dass Anna dir das hier erlaubt!“, sagte der Ainu und sah seinen braunhaarigen Freund an. „Was glaubt ihr warum ihr alle hier übernachtet?!“, lachte dieser und ging voran zum Ort des Geschehens. War ja klar, sie wurden von Anna am nächsten Tag zum Putzen verdonnert. Die Stimmung war perfekt und es tat gut, alle noch einmal wieder zu sehen. Horo und Ren saßen zusammen auf dem Sofa und unterhielten sich mit Manta und Ryu, als Chocolove sich plötzlich in die Lücke zwischen ihnen fallen ließ. „Was sitzt ihr hier so rum? Guckt mal, was ich euch mitgebracht hab!“, mit diesen Worten drückte er beiden ein Bier in die Hand. Der Chinese verzog das Gesicht und stellte die Flasche auf den Tisch. „Du weißt doch, dass ich kein Alkohol mag!“ „Ah du trinkst sicher nur teuren Champagner!“, witzelte ihr Kumpel und stieß mit Horo an. Danach schwankte er leicht zur „Tanzfläche“, Ryu im Schlepptau. Dort war auch Yoh und zum Erstaunen der Ainus war auch Hao da. „Die haben wohl alle schon etwas viel auf oder?“, fragte Ren, der das Gegröle kaum überhören konnte. Doch das Schicksal der anderen ereilte auch bald den Blauhaarigen. Er selber vertrug nicht viel Alkohol und war somit nach nur sehr wenigen Flaschen angeheitert. In diesem Zustand fiel es ihm noch schwerer, sich von Ren fern zu halten. Wenn er neben ihm saß, wenn sie aneinander vorbei liefen…jedes Mal hätte er ihn am liebsten an sich gezogen und wenigstens in den Arm genommen. Zu allem Übel beschlossen die Jungs dann noch, draußen in den Pool zu gehen. An sich keine schlechte Idee, doch schon in der Umkleide merkte der Ainu, dass er sich ziemlich von dem Kleineren angezogen fühlte, wie er da stand, mit freiem Oberkörper. Dieser fühlte sich ziemlich beobachtet. Er wusste nicht ob es Einbildung war oder ob er wirklich Horos Blicke auf seiner Haut brennen spürte. Natürlich war es auch an ihm nicht vorüber gegangen, dass sein Freund ein wenig zu viel getrunken hatte. Darum hielt er es auch für besser, sich zwischen Hao und Ryu im Wasser nieder zu lassen. „Ich kann es echt nicht glauben!“, seufzte die Stimme neben ihm und der Chinese wendete seine blinden Augen Hao zu. „Wegen dieser Eisbirne siehst du jetzt nur noch schwarz?“ Ren schnaubte. „Wenn du mich provozieren willst, dann vergiss es!“ „Wer sagt das denn? Vielleicht mache ich mir ja auch einfach nur Sorgen um dich?“. Sorgen? Der? So hämisch, wie er das betont hatte, klang es eher nicht danach. „Du solltest dir eher Sorgen um dich machen!“, zischte der Chinese und stand abrupt auf. Wortlos stieg er aus dem Wasser und ging zurück ins Haus. Die anderen, die von dem Gespräch nichts mitbekommen hatten, sahen ihn erstaunt an. „Was ist denn los?“, fragte Yoh verwirrt und sah in die ratlosen Gesichter seiner Freunde. „Ich schau besser mal nach ihm!“, seufzte der Ainu und stand auf, um Ren zu suchen. In der Kabine war er nicht. Auch seine Sachen waren nicht mehr dort, nur noch das nasse Handtuch lag da. Also schlich der Blauhaarige weiter durchs Haus, bis er ein leises Geräusch im Wohnzimmer vernahm. Da saß Ren im Dunkeln auf dem Sofa und trank seine Milch. Horo knipste das Licht an, um ihn besser sehen zu können. Die Frage, warum der Chinese im Finstern saß war überflüssig, er konnte ja eh nichts sehen. „Hoffentlich merkt Anna nicht, dass du den Kühlschrank geplündert hast!“, witzelte er und seine Stimme ließ Ren den Kopf in Horos Richtung drehen. „Was ist los? Warum sitzt du hier so alleine?“, fragte dieser besorgt und setzte sich neben seinen Freund. „Ach nichts. Ich hasse es nur, wenn man mich nervt!“ „Nervt?“, fragte der Ainu nach. „Ja. Hao konnte mal wieder die Klappe nicht halten. Außerdem war mir langsam eh zu heiß!“, seufzte Ren und nahm noch einen großen Schluck von seiner kühlen Milch. „Neben dir wird mir auch ganz schön heiß!“, kicherte Horo, was den Kleineren erröten ließ. Was sollte das schon wieder? Zum Glück war keiner in der Nähe. „Lass die blöden Witzen, das ist Chocoloves Aufgabe“, meckerte er und lehnte sich zurück. „Aber…das war kein Scherz…“, kam es diesmal leiser und ernster von dem Blauhaarigen. Konnte dieser Baka nicht endlich mal die Klappe halten? Rens Wangen begannen wieder zu glühen, ob er es wollte oder nicht. „Du hast zu viel getrunken!“ Das musste es sein. Der Trottel wusste einfach nicht mehr, wovon er da redete. Doch im nächsten Moment spürte er, wie sich etwas Kühles um seine Schultern legte und er wusste natürlich gleich, wem dieser Arm gehörte. Kurz seufzend versuchte er diesen abzuschütteln. „Du bist noch ganz nass, hast du dich etwa nicht abgetrocknet?“ „Bitte Ren…“, plötzlich wurde er unterbrochen. „Darf ich dich küssen? Nur ein Mal!“, flehte Horo. Wenn er so bettelte war es echt schwer, seinen Wunsch abzuschlagen, doch der Chinese versuchte, sich nicht um den Finger wickeln zu lassen. „Baka, doch nicht hier, ich-…“, doch dann war es schon zu spät. Mit einem Mal spürte er die Lippen des Ainus auf seinen. Musste er ihn denn so überrumpeln? Trotzdem, es fühlte sich gut an, auch, wenn er es eigentlich nicht gewollt hatte. Leicht wurde er von seinem Freund gegen das Sofa gedrückt und wollte gerade den Kuss erwidern, als er Schritte hörte. Er wollte es verhindern, doch es war schon zu spät. Ren konnte förmlich die Präsenz einer weiteren Person im Raum spüren. Erschrocken löste sich der Ainu und war mit einem Schlag komplett nüchtern. Er drehte sich rum und blickte in die weit aufgerissenen Augen von Yoh. Es dauerte eine Ewigkeit, bis einer seiner Stimme wieder fand. „Ähm Horo was…machst du da mit Ren?“ Der Braunhaarige sah zwischen den beiden hin und her. Ren, die Beine angezogen und mit hoch roten Wangen auf dem Sofa sitzend, mit einem Ausdruck, als wollte er am liebsten Anfangen zu heulen und Horo, nur mit einem Handtuch bekleidet und kreidebleich. Doch zum Erstaunen beider fing Yoh an zu lachen. „Hab ich es mir doch gleich gedacht!“ „Es ist nicht so wie du denkst!“, platze der Ainu heraus. Er würde einfach die Schuld auf sich nehmen, er hatte Ren doch versprochen, sie nicht auffliegen zu lassen. „Ich glaub ich war etwas zu betrunken. Ich…hab ihn einfach überfallen!“ „Ach kommt schon Leute. Ren sah nicht sehr überfallen aus und wenn das so gewesen wäre, dann wärst du jetzt wohl tot!“, kicherte der Asakura immer noch gut gelaunt. „Ihr seid ein Paar stimmt‘s? Ich wollte es ja erst nicht glauben, als Anna mir das erzählt hat“ „Anna???“, kam es von beiden gleichzeitig. Woher wusste sie das denn? So einfach zu durchschauen waren sie nun wirklich nicht gewesen. Da betrat plötzlich Besagte das Zimmer und stellte sich mit verschränkten Armen neben ihren Verlobten. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr etwas vor mit verbergen könntet oder?“, schnaubte sie. „Ihr habt euch den ganzen Abend nicht gestritten, Ren war relativ zahm und du hattest ungewöhnlich viel Abstand zu ihm, obwohl du sonst immer an ihm klebst um ihn zu nerven!“, darauf wusste keiner was zu erwidern. Der Itako machte einfach keiner so schnell was vor. „Und jetzt stellt euch nicht so an!“, schimpfte sie weiter. „Anna hat recht, wir sind doch eure Freunde!“, stimmte Yoh ihr zu und das Mädchen wandte sich um zum gehen. „Außerdem war das von Anfang an klar. Ihr hätte beide eh nie eine Freundin gefunden, da bleibt euch nichts anderes übrig!“. Mit diesen Worten verschwand sie. Wenig später folgte ihr auch Yoh. Ren, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, kippte auf dem Sofa um und drückte sein Gesicht in ein Kissen. Auf der einen Seite war er beruhigt, doch trotzdem schämte er sich zu Tode. Behutsam legte Horo eine Hand auf seinen Arm. „Siehst du, es war doch gar nicht so schlimm“, sagte er lächelnd und strich durch sein Haar. „Glaubst du, sie werden es den anderen sagen?“, nuschelte der Chinese in sein Kissen. „Nein ich denke nicht. Aber das werde ich wohl machen“ „Was? Nein!“, mit einem Satz hatte sich Ren erhoben und packte den Blauhaarigen an der Schulter. Doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken. „Du willst doch nicht, dass sie es alle so heraus finden wie Yoh oder? Hab keine Angst, wir müssen uns wirklich nicht verstecken oder?“ Nur langsam ließ sich der Kleinere überzeugen und seufzte leise „Na gut, du hast ja recht. Aber du bist mir was schuldig!“ Mit diesen Worten stand er auf und drehte dem Ainu den Rücken zu. Dieser strahlte über beide Ohren. „Oh toll! Und? Darf ich dich nochmal küssen?“ „Vergiss es…“ So :D das neunte Kapi endet mit einer Abfuhr. Ren halt XD Er ist eben noch etwas verklemmt. Irgendwie ist das Kapitel anders geworden als geplant >.< nun ja… Ich hoffe es hat euch gefallen Lg Snowy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)