Blind von SnowAngel (HoroxRen) ================================================================================ Kapitel 10: New Hope New Desperation ------------------------------------ Kapitel 10: New Hope New Desperation „Komm schon Horo! Erst drängst du so und jetzt lässt du mich warten!“, jammerte Ren und seufzte. „I-ich komm ja gleich!“, meckerte Horo. „Ich bin nicht mal ganz drin!“ Der Chinese verdrehte seine blinden Augen. „Beeil dich endlich!“, langsam wurde er wirklich ungeduldig. „Wir haben doch noch genug Zeit!“, endlich steckte Horo mit dem Fuß in seinem Schuh und hatte ihn sorgfältig zugebunden. Heute hatte Ren einen Arzttermin und es hatte Horo genügend Überredungskünste gekostet, seinen Freund dort hin zu bekommen. Dieser war schon aus der Haustür getreten und wartete mit verschränkten Armen auf den Ainu. „Du bist echt unmöglich! Wenn wir schon unbedingt dahin müssen, dann lass uns auch pünktlich sein!“. Horo schloss die Haustür ab und machte sich mit ihm auf den Weg. „Du weißt genau, dass es wichtig ist Ren-chan. Du willst doch wieder sehen können!“, redete er auf ihn ein. Der Chinese ließ nur leicht den Kopf hängen. „Was soll das bringen? Du bist echt naiv Horokeu!“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht naiv! Das nennt man optimistisch!“ „Oder auch idiotisch…“ Wenig später waren die beiden im Krankenhaus angekommen und der zuständige Arzt, der Ren schon nach seinem Unfall behandelt hatte, empfing die beiden. „Guten Tag Herr Tao, wie geht es ihnen?“, Ren ließ sich langsam auf einem Stuhl nieder, der ihm zu Recht gerückt wurde und überschlug die Beine. „Ganz gut soweit“, antwortete er knapp. „Hat sich Sehtechnisch etwas verändert?“, fragte der Arzt und kritzelte in seinen Unterlagen rum. „Nein, nichts…“, der Chinese hatte wirklich keine Lust auf dieses Gespräch, das war doch alles Zeitverschwendung. Trotz allem musste er sich weiteren Untersuchungen unterziehen und sich erneut röntgen lassen. „Ich mache das nur für dich!“, maulte Ren, während er wartete, dass der Arzt mit den neuen Röntgenbildern wieder kam. „Ach Quatsch koi! Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht wieder sehen willst!“, erwiderte der Ainu und sein Freund seufzte. Natürlich wollte er wieder sehen, wer wollte schon gerne blind sein? Dann wäre er endlich auf keinen mehr angewiesen und sein Leben würde ganz normal wie zuvor weiter laufen. Doch genau das war es, wovor er Angst hatte. Er wollte es sich nicht wirklich eingestehen, doch was wäre, wenn Horo dann wieder ausziehen würde…wenn alles so werden würde wie vorher und er jetzt nur bei ihm bliebe, weil er auf ihn angewiesen war? Um die Gedanken zu verscheuchen, schüttelte Ren den Kopf, als die Tür wieder aufging. „Wir haben gute Neuigkeiten Herr Tao!“, sagte der Arzt und setzte sich. „Wir haben uns ihre Röntgenbilder noch einmal angesehen und eine Veränderung festgestellt. In ca. einer Woche könnten wir eine Operation durchführen. Die Chancen, dass sie danach wieder sehen können, stehen gar nicht so schlecht!“, erklärte der Arzt fröhlich und sowohl Ren als auch Horo sahen ihn erstaunt an. „Was? Das würde gehen? Wow…Das ist toll Ren!“, freute sich der Ainu und sprang vor Glück von seinem Stuhl auf. Es dauerte jedoch nicht lange bis Horo feststellte, dass er wohl der einzige war, der sich zu freuen schien. „Was ist los koi?“, fragte er, als sie auf dem Heimweg waren. „Nichts! Was soll sein?“, murrte der Chinese. „Du freust dich gar nicht. Ich verstehe das nicht, eine bessere Nachricht hättest du gar nicht bekommen können!“ „Ich zeig das halt nicht. Es ist okay und das war‘s“, knurrte Ren weiter als er das Haus betrat, seine Schuhe auszog und seinen Mantel in eine Ecke warf. „Aber-…“ „Nerv mich nicht Horo!“, schmiss der Chinese seinem Freund nun etwas lauter an den Kopf und verzog sich in sein Schlafzimmer. Der Ainu verstand die Welt nicht mehr. Er stand in der Küche und rührte gedankenverloren im Topf herum. Das war doch wirklich nicht mehr normal. Er war es zwar gewohnt, dass Ren seinen Gefühlen nicht freien Lauf ließ, aber er war alles andere als gut gelaunt. Es war fast, als fänd er es schlimm, bald die vielleicht erlösende Operation bekommen zu können. Seufzend stelle er die Suppe auf den Tisch und machte sich auf den Weg in Rens Zimmer, um ihn zum Essen zu holen. „Koi, das Essen ist fertig!“, sagte er, als er die Tür aufmachte und sah Ren in seinem Bett liegen. //Oh, schläft er etwa?//, leise ging Horo zu seinem Bett und beugte sich über ihn. „Mach nicht so ein Krach, ich bin zwar blind aber nicht taub!“, meckerte der Chinese und Horo wusste nun, dass er anscheinend nicht schlief. Gleichzeitig war er aber auch ein bisschen beleidigt. Seit sie vom Arzt wieder da waren, motze ihn der Kleinere nur an. „Kannst du mir mal erklären, warum du heute so zickig bist?“, wollte er wissen und setzte sich zu Ren aufs Bett. „Du nervst einfach, merkst du das nicht?“, mit diesen Worten rollte er sich auf die Seite und drehte Horo den Rücken zu. Das ließ dieser sich jedoch nicht gefallen, packte ihn an der Schulter und drehte ihn wieder zu sich. „Du bist gemein, weißt du das?“ „Lass mich ei-…“, doch weiter kam Ren nicht, denn die Lippen des Ainu legten sich auf seinen, vom schimpfend geöffneten, Mund. Das half immer um Ren zum Schweigen zu bringen, so auch dieses Mal. Der Chinese verstummte, schloss die Augen und entspannte sich langsam etwas. Warum hatte der Baka nur so eine Macht über ihn? Das gefiel ihm gar nicht, doch er konnte auch nichts dagegen machen. Langsam spürte er, wie sich Horos Zunge in seinen ohnehin schon geöffneten Mund schob. Der Chinese zuckte zusammen. Was sollte das denn werden? Es fühlte sich komisch an, das war doch echt ekelhaft…oder? Warum fand er es nicht eklig? Er könnte ihn beißen, oh ja das könnte er! Doch anstatt das zu tun, machte sich seine Zunge langsam selbstständig und spielte mit der seines Freundes, die ihn schon eine Weile fordernd an stupste. Etwas unsicher krallte sich Ren in Horos Schulter. Dieses ungewohnte Gefühl verursachte ein Kribbeln in seinem Körper, das er auf diese Art und Weise noch nie gespürt hatte. Es kam ihm vor, als ob sie sich eine Ewigkeit geküsst hätten, als sich langsam ihre Lippen aus Luftmangel lösten. Ein leises Keuchen entwich dem Chinesen, worauf hin sich seine Wangen rot färbten und Horo schmunzeln musste. Auch ihm hatte es sehr gefallen. Er fand das Ren, jetzt wo seine Wangen gerötet und er viel friedlicher war, noch viel süßer war. So bewegte sich sein Körper ganz von allein und er drückte den Kleineren langsam zurück ins Bett und krabbelt leicht über ihn, nur um ihn erneut zu küssen. //Was geschieht hier?//, überlegte sich der Kleinere und legte vorsichtig die Hände auf den Rücken des Blauhaarigen. Plötzlich spürte er, wie sich etwas unter sein Oberteil schob und seine nackte Haut berührte. Zum zweiten Mal zuckte er zusammen und musste wieder leise keuchen. Seit wann gab er so peinliche Geräusche von sich? Nur weil dieser Baka seinen Bauch berührte? Das war doch absurd. Horo hingegen konnte spüren, wie Rens Bauch leicht zitterte und er hörte auch das leise Keuchen, dass ihm entrann. Er musste unwillkürlich lächelnd. Solche Geräusche hatte er aus Rens Mund noch nie wirklich gehört. Es war beinahe schon richtig süß. Zugleich wurden seine Hände langsam aktiver und öffneten wie von alleine das Oberteil des Kleineren. Nun hatte er freie Sicht auf seinen Schönen, gut gebauten Oberkörper. Er war zwar zierlich, doch trotzdem hatte er Muskeln. Dazu fielen ihm aber auch die kleinen Narben auf, die Rens Körper zierten und automatisch beugte er sich runter, um sie leicht zu küssen. Ren erstarrte, als er Horos Lippen an seiner Haut spürte. Das war so gut und so furchtbar gleichzeitig. Fand Horo das nicht irgendwie…ekelhaft? Er selbst fand die Narben auf seiner Haut nicht gerade schön. Gleichzeitig fragte er sich aber auch, auf was der Ainu hinaus wollte. Machte er es sich etwas zu nutzen, dass er nichts sehen konnte und so auch nicht ahnte, was Horo als nächstes tun würde? Der Chinese musste gestehen, dass das schon seine Wirkung hatte. Wenn er den Blauhaarigen nicht bald stoppen würde, würde er sicher die Beherrschung verlieren und sich ihm einfach hingeben. Nein, das ging nicht! Das durfte er einfach nicht. Jedenfalls nicht mit den Gedanken, die ihn schon den ganzen Tag beschäftigten. Es war nur noch eine Woche. In einer Woche würde er vielleicht wieder sehen können und dann wäre Horo weg. Wollte dieser Idiot vielleicht bewusst vorher noch einmal austesten wie es war, mit ihm zu schlafen? //Jaja, einmal gepoppt und dann gestoppt!//, dachte der Chinese. Aber so war Horo doch nicht, das wusste er ganz genau. Trotzdem, er war sich einfach unsicher. Mittlerweile hatte der Ainu mit seiner Bearbeitung gestoppt und sah Ren fragend an. „Ren-chan? Was ist los?“, wollte er wissen, da dieser seit einiger Zeit einfach nur Gedankenverloren da lag. „hat es dir nicht gefallen?“ Langsam kam der Chinese wieder zu Bewusstsein und auch sein alter Gesichtsausdruck kehrte zurück. Er richtete sich auf und drückte den Blauhaarigen von sich runter. „Was soll das du Baka? Warum tatscht du mich einfach so an?“, meckerte er und stand vorsichtig von seinem Bett auf. „Nicht mal im eigenen Zimmer ist man vor dir sicher! Ist ja widerlich!“, mit diesen Worten stampfte Ren aus dem Zimmer und ließ einen etwas erschrockenen Horo zurück. Eine Weile starrte er zur Tür, aus der sein Freund gegangen war. Irgendwie hatten ihn seine Worte schon getroffen. //Widerlich?//. War es wirklich so schlimm für Ren gewesen? Er sah doch eigentlich erst so aus, als ob es ihm gefallen hatte. Betrübt ging er zurück in die Küche. Die Suppe war bereits kalt geworden und er räumte den Tisch wieder ab. Den restlichen Tag liefen sich die beiden nicht mehr über den Weg, was schon ein Wunder war, wenn man bedenkt, dass sie in einem Haus lebten. So hing jeder für sich seinen Gedanken nach. „Bocchama?“, fragte Bason nach einer Zeit vorsichtig, als sein Herr nach einer langen Zeit immer noch schweigsam auf dem Sofa saß. „Horohoro hat recht…sie sehen wirklich nicht sehr glücklich aus!“ „Tse!“, machte Ren nur. „Er ist einfach ein Trottel, mehr nicht“. Doch der Schutzgeist war nicht ganz überzeugt. „Sie machen sich Sorgen, habe ich nicht recht?“, fragte er weiter, worauf hin nur ein drohendes „Bason!“, erklang. „Reden sie doch mit Horo. Das wird wohl das Beste sein!“, redete der Geist vorsichtig weiter. „Halt die Klappe!“, kam es wieder nur spitz von seinem Herren, der aber doch über die Worte nachzudenken schien. //Was soll ich ihm denn sagen? Horo, bitte, bitte verlass mich nicht?// Nein, das konnte er nicht sagen, dafür war er viel zu stolz. Außerdem klang es total kitschig. Er würde ihn für bekloppt halten, dass er sich über so etwas sorgen machte. Unruhig wälzte er sich auf dem Sofa hin und her. Er war einfach nicht der Typ vor große Worte. Wenn es ums Reden ging, war Horo einfach viel besser. Und genau dieser lehnte nun im Türrahmen. „Also… es ist schon halb 10. Meinst du nicht 5 Stunden sind genug?“ Erstaunt sah der Chinese in die Richtung, aus der Horos Stimme kam. „Wir sollten reden Ren-chan“, mit diesen Worten ließ sich der größere zu ihm aufs Sofa fallen. //Woher musste er das denn jetzt?// der Ainu hatte echt selten so ein gutes Timing wie jetzt. Das passte Ren eigentlich ganz gut, denn nun musste er nicht en Anfang machen. „Reden? Wenn du reden willst, dann schieß los!“, sagte er uninteressiert. „Ich fand es nicht okay was du zu mir gesagt hast!“, fing der Blauhaarige auch sogleich an und Ren verzog etwas das Gesicht. „Was meinst du? Das du ein Idiot bist? Das müsstest du doch langsam selber wissen…“ „Nein , nicht das! Du…du hast gesagt ich wäre widerlich!“, sagte Horo und seine Stimme klang nun etwas traurig. Der Chinese seufzte. Er hasste es, wenn sein Freund sich traurig anhörte, so konnte er ihn nicht weiter anmotzen, auch wenn er es gerne wollte. „Du…hast mich überfallen, da hab ich mich halt erschrocken“, versuchte er sich rauszureden und drehte den Kopf von Horo weg. „Du bist aber schon den ganzen Tag so, seit wir vom Arzt wieder gekommen sind. Irgendwas stimmt doch nicht! Ich merk das doch“, sagte dieser dann eindringlich. Er wollte endlich wissen, was los war. Hatte er ihm irgendwas getan? Doch Ren antwortete nicht. Er konnte es ihm einfach nicht sagen. Er kam sich so doof vor. „Willst du nicht mehr sehen können?“, fragte der Ainu und der Kleinere drehte wütend den Kopf zu ihm. „Natürlich will ich das! Meinst du es gefällt mir, dass mir ständig bei irgendwas geholfen werden muss, als wäre ich ein Baby? Das ist demütigend!“ „Dann hast du ein Problem mit mir oder was? Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, nun wurde auch Horo etwas lauter. Er war zwar sehr geduldig, was Ren anging, aber irgendwann musste auch mal gut sein. „Du verstehst echt gar nichts!“, protestierte der andere und stand abrupt auf. „Dann erklär es mir!“, mit diesen Worten stand auch Horo auf. Ren biss kurz die Zähne zusammen, fasste sich dann aber trotzdem ein Herz. „Was ist wenn ich wieder sehen kann? Dann bist du weg!“, ungewollt wurde er immer lauter. Nun starrte ihn der Ainu erstaunt an. „Was?“ „ja! Du bist doch hier um mir zu helfen. Was ist, wenn ich wieder sehen kann? Dann gehst du zurück nach Hokkaido und die Sache ist gegessen!“ Eine Weile kehrte Stille ein, doch plötzlich find Horo laut an zu lachen. Ren wurde leicht rot. „Du…du Idiot! Das ist nicht witzig!“, keifte er und wurde etwas verlegen. Warum lachte der Trottel jetzt? Wie unpassend war das denn? Plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter. „Ach Ren-chan…das ist doch nicht dein Ernst oder?“ „Seh ich aus als mache ich Witze?“, empörte ich der Kleinere und hatte dem anderen gerne für diese Frechheit eine Kopfnuss gegeben. Dieser wischte sich aber nur eine Lachträne weg. „Ren, ich liebe dich, das weißt du doch!“, kicherte der Ainu und nahm den Kleineren in den Arm. „das heißt also, dass ich auch so bei dir bleiben würde. Wie kommst du nur darauf, dass ich dann einfach gehe?“ Nun wurde der Chinese leicht verlegen. Hatte er echt so übertrieben? Aber was sollte er denn machen? Er hatte nicht viel Erfahrung mit zwischenmenschlichen Beziehungen und vertraute bisher keinem außer sich selbst. Zum Glück spürte der Blauhaarige was in ihm vorging und drückte ihn leicht an sich. Vorsichtig strich er durch sein Haar. „Wenn man jemanden liebt heißt das, dass man am liebsten immer bei der Person sein möchte. Ich bin nicht mit dir zusammen weil du blind bist, sonder weil du was Besonderes für mich bist“, erklärte er. Mit roten Wangen, aber erleichtert lehnte der Tao den Kopf an Rens Schulter. „Du bist so kitschig…“, sagte er leise, doch man konnte hören, wie glücklich er war. Deshalb nahm Horo es sich nicht so zu Herzen und schmunzelte nur. „Weißt du…“, fing Ren nach einer Zeit der Stille langsam an. „Ich…fand das vorhin gerade gar nicht widerlich…es…war sogar schön…“, gestand er. „Ach? Ist das so??“, erwiderte der Ainu grinsend und Ren konnte einen gewissen Unterton hören. Peinlich berührt versuchte Ren sich von ihm weg zu drücken „Ja, aber bilde dir bloß nichts darauf ein!“ Er riss sich los und wich ein paar Schritte zurück, doch vergebens. Im nächsten Moment wurde er packt, in die Luft gehoben und lag über der Schulter des Blauhaarigen. Dieser lachte vergnügt und trug den Kleineren die Treppe hoch. „Lass mich los! Ich will nicht!“, jammerte der Chinese und schlug wild um sich, doch Horo schaffte es ihn festzuhalten. „Hab dich nicht so!“, grinste er und verschwand mit Ren im Schlafzimmer. Wenig später durchdrang ein lauter Kreischer das Haus… Sooo XD Das war das 10. Kapitel =) Etwas unkreativ geworden, wie ich finde >.< nunja, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Was hinter der Schlafzimmertür geschah, erfahrt ihr im nächsten Kapi :DDD Ich hoffe es hat euch gefallen Lg Snowy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)