Mafia von hol-chan ================================================================================ Kapitel 9: Anrufe und Begegnungen (Komplett) -------------------------------------------- Hi, nach langer, langer Zeit melde ich mich mal wieder (und hoffe, dass dies noch jemanden interessiert). Dieses Kapitel ist leider noch nicht fertig, aber ich dachte, ich stell schon mal mein bisheriges Arbeitsergebnis vor (und keine Angst das Kapitel wird bald fertiggestellt). Nun wünsche ich euch viel Spaß mit der ersten Hälfte des Kapitels! ------------------------------------------------------------------------------------ Carlisle Endlich war ich mit dem Papierkram fertig. Wer hätte gedacht, dass man als Oberhaupt einer Verbrecherfamilie so viel Zeit mit Papieren verbringen musste? Ich jedenfalls nicht und auch mein Vater schien nie viel Zeit daran zu verschwenden. Irgendetwas oder besser gesagt irgendjemand machte uns ärger. Und dieser jemand war wirklich gut darin. Im Moment sah es nach einer der anderen Familien aus. Prädestiniert dazu waren natürlich die Corelliones. Doch hatte ich meine Zweifel daran, denn diese Heimlichkeit, die nicht genaue Zuordnung der Taten, war einfach nicht ihr Ding. Der Konflikt zwischen unseren Familien wurde immer offen ausgetragen und um ehrlich zu sein, hielt ich den alten Corellione nicht für gerissen genug, um uns auf diese Weise ärger zu machen. Er war hart und ehrlich. Hielt nie mit seiner Meinung hinter dem Berg. Seine Rechnungen bezahlte er in aller Öffentlichkeit und knallhart. Er war auch keineswegs dumm oder so, aber er ist noch vom alten Schlag und der geht nicht hinterhältig an seine Opfer heran. Außerdem ging unser Gegner äußerst subtil vor. Es schien so, als wolle er noch nicht erkannt werden. Irgendjemand mächtiges zog im Hintergrund die Strippen. Ich musste unbedingt schnell herausfinden, wer dahinter steckte und sich versuchte hinter der Fehde zwischen unseren Familien zu verstecken. Natürlich bestand immer noch die Möglichkeit, dass Corellione einen Nachfolger bestimmt hatte und dieser jetzt gegen uns arbeitete. Ach, die ganze Situation war verzwackt und zum Harre raufen. Warum konnte ich nur nicht mehr im Krankenhaus arbeiten, sondern musste hierher zurückkommen? Aber nun zurück zum Papierkram. Heutzutage ging wirklich nichts mehr ohne Papiere. Papiere, Papiere, Papiere. Am liebsten hätte ich alles wie schon erwähnt hingeschmissen und wieder als Arzt gearbeitet. Doch dies konnte ich Edward noch nicht antun. Er sollte zumindest etwas Freiheit haben und studieren und danach ein paar Jahre als Arzt praktizieren. Danach könnten wir darüber reden, wann genau er die Familie übernehmen wird. Auch wenn es nie mein Traum war und werden wird, der Pate der Cullen Familie zu sein, würde ich ihn nie zwingen diese Aufgabe zu übernehmen. Edward. Auf ihn konnte man stolz sein. Von sich aus hätte er niemals die Nachfolge gewählt, dennoch bestand er darauf sie anzutreten, da er wußte, wie zuwider mir das Ganze war und er der wirkliche „Erbe“ war. Schon von Anfang an übernahm er Verantwortung. Das erste Mal als ich ihn sah, stellte er sich mir entgegen und wollte Alice vor mir schützen. Damals war er bereits ein kleiner Herzensbrecher und er erinnerte mich sofort an meinen großen Bruder, seinen Vater Edward. Ja, sie hatten ihren erstgeborenen nach seinen Vater benannt, der wiederum nach unseren Vater benannt worden war. Also war Edward eigentlich Edward Cullen der Dritte. Seinen zweiten Vornamen bekam er von seinem Urgroßvater mütterlicherseits. Daher kommt auch unser italienisches Blut. Der Vater von Edward den Zweiten und mir hatte die Tochter eines Mafioso, genauer eines Paten, geheiratet und da sie das einzige Kind desselben war, übernahm unser Vater nach dessen Tod das Geschäft. Natürlich weigerte sich unser Vater seinen Namen abzulegen und so wurde ganz schnell aus der gefürchteten Familie Buenosa die rücksichtslose und gefürchtete Familie Cullen. Sieht man auch nicht alle Tage. Eine italienische Mafia-Familie mit einem englischen Familiennamen. Am Anfang hatte unser Vater Probleme anerkannt zu werden, doch bereits nach kurzer Zeit hatte er alle ausgeschaltet, die sich ihm widersetzten, und er und der neue Name waren nach einem halben Jahr etabliert und fester Bestandteil der New Yorker Unterwelt. Dies alles geschah als ich mich im zarten Alter von 4 Jahren befand und abgesehen davon, dass ich meinen italienischen Großvater, der gerne und viel mit seinen Enkel spielte, Edward war ganze 8 Jahre älter als ich und wurde zu dem Zeitpunkt ins Familienunternehmen, wie es unter uns bezeichnet wurde, eingeführt, furchtbar vermisste, bekam ich von dem Rest nicht wirklich etwas mit. Erst später realisierte ich was geschehen war und dass die Methoden und Geschäfte meiner Familie nicht unbedingt legal waren. Ich unterschied mich schon immer vom Rest meiner Familie. Ich war meiner Mutter vom Charakter her ähnlicher als meinem Vater und ich war eine einzige Enttäuschung für ihn. Weder interessierte ich mich für die Familiengeschäfte noch für die Juristerei, welche die einzige Alternative zum Familiengeschäft war, denn oft genug mussten Mitglieder der Familie juristisch vertreten werden und aus dem Gefängnis herausgeholt werden. Nein, ich hatte das sanfte Wesen meiner Mutter geerbt. Und ihr Bedürfnis anderen zu helfen. Dies war der Grund warum ich mich bereits früh für die Medizin interessierte. Als mein Vater dann endlich anfing meinen Wunsch, nicht in das Familienunternehmen einzusteigen, mehr schlecht als recht zu akzeptieren, begann der Krieg mit den Cullens. Zu der Zeit ging ich noch auf die High School und bekam es zunächst gar nicht mit. Ich hatte zu der Zeit ein rein freundschaftliches Verhältnis mit Reneé Corellione, der Tochter des bald verfeindeten Paten. Im Laufe des Krieges konnten wir uns nur heimlich treffen und so erfuhr ich auch von ihrem heimlichen Freund, der keine Ahnung von ihrer Familie hatte, Charlie Swan. Charlie kam aus einer kleinen Stadt im Nordwesten und kam nach New York, um seine Ausbildung zum Cop zu vollenden. Damals lief ein Programm, in dem die besten der Polizeischule ans andere Ende des Landes geschickt wurden, um auch den Polizeialltag ganz woanders mal kennen zulernen. Diese Maßnahme sollte anscheinend dazu dienen, die zukünftigen Polizisten auf alles nur erdenklich vorzubereiten. Auf einer seiner Streifen hier, wurde eine junge Frau von einem Kerl bedrängt und Charlie war dazwischen gegangen. Diese Frau war Reneé. So lernten sie sich kennen und für beide war es liebe auf den ersten Blick. Natürlich hat sie ihm nicht erzählt, wer ihr Vater war. Sie trafen sich immer häufiger, jedoch war Charlies Zeit hier in New York kurz vor dem Ende, als es geschah. Reneé, die bereits einen Bruder im Corellione-Cullen-Krieg verloren hatte, verlor auch noch den zweiten, ihren Lieblingsbruder, durch eine Aktion der Cullens. Zu der Zeit führte noch mein Vater das Geschäft. Das brachte das Fass bei Reneé zum Überlaufen, nun stand ihr Entschluss fest. Sie wollte nichts mehr mit der Mafia zu tun haben. Wir beide hatten bereits einen Plan gefasst, wie wir sie aus New York bekommen konnten. Zwar war sie sich bisher nicht sicher, ob sie gehen sollte oder nicht, denn bisher hatte sie noch die Hoffnung, dass der Krieg bald enden würde. Es war der Tag von Charlies Abreise. Reneé saß mit ihren Vater nach dem Essen in seinem Arbeitszimmer. Er war dabei eine Racheaktion zu planen und wollte zudem, dass Reneé heirate. Es war alles geplant. Es war abzusehen gewesen. Deshalb weigerte sie sich zu heiraten und sagte ihm dies auch. Sie entließ ihren gesamten Frust, ihre Trauer. Das Taxi hatte ich für sie bereits bestellt und so stürmte sie aus dem Haus und fuhr mit dem Taxi in eine neue Welt. Eine Welt ohne die Mafia und ohne ihre Familie. Ich habe sie vermisst. Sie war die einzige, die meine Einstellung zur Mafia geteilt hat. Doch schaffte ich es nach ihren Weggang mich gegen meinen Vater durchzusetzen und ich studierte nach meinem High School Abschluss Medizin. Nach meinem Studium in Boston, es war ein hartes Stück Arbeit dies durchzusetzen, ging ich in den Nordwesten und löste mich vollkommen von meiner Familie. Mein Vater war während meines Studiums gestorben, sodass nun mein Bruder das Heft in der Hand hatte. Wir beide hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zueinander. Wie gesagt, wir waren grundverschieden. Sowohl im Aussehen, er kam da eher nach der mütterlichen Seite der Familie, während ich eindeutig nach meinem Vater kam, als auch von unseren Charakter her. Er war derjenige, der Spaß daran hatte im Familiengeschäft zu arbeiten und charakterlich vollkommen nach unseren Vater kam, während ich wie gesagt eher unserer Mutter glich. Er war froh als ich ging und somit aufhörte ihm ins Gewissen zu reden. Unsere Mutter versuchte es bis zu seinem Tod weiterhin. Meine Mutter. Eine unglaublich starke Frau. Ohne sie wäre ich in meiner ersten Zeit hier vollkommen untergegangen. Ganz zu schweigen von der unerwartenden und anstrengenden Kinderbetreuung. Ich mag Kinder. Ich liebe Kinder. Doch damals war ich selbst gerade Mitte Zwanzig, ich hatte mein Studium überdurchschnittlich schnell beendet und arbeitete zu der Zeit als Assistenzarzt und hatte meine Zeit meist im Krankenhaus oder über Büchern verbracht. Ich wusste zwar von meinem Neffen und meiner Nichte von meiner Mutter und sie und auch meine Schwägerin haben mir regelmäßig Bilder von ihnen geschickt. Edward, der Erstgeborene, sah meinem Bruder nicht sehr ähnlich. Er hatte sowohl das bronzefarbene Haar als auch die unglaublich grünen Augen von seiner Mutter geerbt. Die Gesichtszüge waren schon damals eine Mischung aus beiden. Auch konnte ich bereits an Hand der Fotos sagen, dass er einmal die Mädchen- und Frauenherzen brechen würde. Aus den Briefen, die ich zu den Fotos erhielt, war ersichtlich, wie viel Charme er besaß. Alice dagegen hatte langes, schwarzes Haar und ebenfalls grüne Augen. Sie wusste wie sie bekam was sie wollte. Doch wo Edward seinen Charme und sein hinreizendes Lächeln spielen ließ, ließ sie ihren Niedlichkeitsfaktor oder auch ihre bestimmende Art spielen… Das Klingeln des Telefons ließ mich aus meinen Gedanken auffahren. Kurz war ich noch verwirrt, schüttelte kurz den Kopf, um ihn freizubekommen und nahm dann den Hörer ab und meldete mich mit meinem Namen. Es war Alice. Wenn man vom Teufel spricht, oder in meinem Fall wohl eher, wenn man an den Teufel denkt. „Pa, ich bin’s Alice.“ „Ah, Alice, was gibt es?“ Noch war ich ganz ruhig und dachte mir nichts weiter dabei, schließlich rief sie öfter an, wenn sie unterwegs war. „Also wir waren im Kino und als wir herauskamen wurde auf uns geschossen…“ Nachdem ich dies hörte wurde ich blass. Ich hatte in den Nachrichten davon gehört und war zunächst erleichtert. Zwar konnte ich niemanden beim Krankenwagen erkennen, doch sah ich Jasper Whitlock und seine Schwester und bin daher davon ausgegangen, dass weder Alice mit Bella noch die Jungs dort wären. Nun musste ich natürlich wissen, was genau geschehen war. „Alice was genau ist geschehen. Geht es euch gut? In den Nachrichten wurde was von einem Verletzten gesagt.“ „Edward, Emmett und mir geht es gut. Aber Bella…“ An dieser Stelle fing sie an zu schluchzen. Edward und Emmett sind also auch dort gewesen. Den dreien ging es gut, aber Bella. Bella, die Tochter meiner alten Freundin. Ja, ich wusste wer sie war. Als ich sie das erste Mal sah, wusste ich sofort, dass sie Renées Tochter war. Die Ähnlichkeit war kaum zu übersehen. Um jedoch 100% gewiss zu sein, hatte ich meine eigenen Nachforschungen betrieben. Zwar hatte ich Edward dies ausdrücklich untersagt, doch selbst konnte ich mich natürlich nicht daran halten. Durch die Überprüfung wurde mein Verdacht, der eigentlich mehr eine Gewissheit war, bestätigt. Isabella „Bella“ Swan war die Tochter von Charlie Swan und Renée Corellione. Nur schien sie selbst keine Ahnung davon zu haben, wer ihre Mutter in Wirklichkeit war und ursprünglich aus New York stammte. Jetzt musste ich erst einmal Alice beruhigen, wobei mir meine Ausbildung zum Arzt nützlich war. Man lernt die Gedanken zu ordnen und nicht in Panik auszubrechen. Ihre letzten Sätze konnte ich kaum noch verstehen. Dennoch konnte ich mir aus den paar Brocken, die ich verstehen konnte, und meinen Wissen über meine Kinder zusammenreimen, dass Edward Bella erste Hilfte geleistet hatte und sie nun im Krankenwagen ins Krankenhaus begleitete. „Alice bitte beruhig dich. Sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Edward ist bei ihr und wenn ihr angekommen seid, werde ich kurz darauf auch eintreffen.“ Ich wollte gerade auflegen, da hielt mich Alice noch einmal kurz zurück. „Jasper Whitlock wird mit seiner Schwester auch da sein. Sie waren ebenfalls anwesend als es geschah und seine Schwester ist mit mir und Bella befreundet.“ Beim letzten Satz wurde sie immer leiser, da sie wohl Angst vor meiner Reaktion hatte. Der Umstand, dass Jasper Whitlock ebenfalls anwesend war, während des Anschlags, war höchst interessant und bestätigte nur meine Vermutungen bezüglich einer dritten Partei. Jetzt musste ich zunächst Alice die Angst vor meiner Reaktion nehmen. „Ist OK Alice, wir reden später. Ich komme jetzt erst einmal ins Krankenhaus und dann kümmern wir uns um Bella und danach um dich.“ Damit legte ich auf und rief nach meinen Fahrer, daran werde ich mich ebenfalls nie gewöhnen, Gesus. Dieser kam und guckte mich fragend an. „Wir müssen ins Krankenhaus. Die Schießerei, über die im Fernsehen berichtet wird, Alice, Edward und Emmett waren dabei und Bella wurde angeschossen. Hast du mitbekommen in welches Krankenhaus sie gebracht wurde?“ „Si, sollen Enrico und Vincenco mitkommen?“ „Nein.“ Er sah mich zwar zweifelnd an, doch tat er was ich wollte. Ich nahm mir meinen Mantel, mein Handy und meine Geldbörse und stieg ins Auto ein. Schnell gelangten wir beim Krankenhaus an, Gesus kannte einige Abkürzungen, die viel Zeit sparten, wo ich an den Empfangstresen eilte, um mich nach Bella zu erkunden. Viel konnte mir die Empfangsdame natürlich nicht sagen, außer dass Bella in den OP gebracht wurde. Ich fragte sie nach dem Weg, schenkte ihr noch ein Lächeln und machte mich dann auf den Weg. -------------------Fortsetzung folgt--------------------------------------------- Fortsetzung: Als ich in den Korridor einbog, der zum OP führte, sah ich sie alle davor sitzen. Es ist schon komisch. Kaum wurde jemand verletzt, der nichts mit dem Ganzen zu tun hat und von beiden Seiten gemocht wurde, war der Krieg zwischen den Familien vergessen. Da saßen sie alle beisammen und bangten um das Leben ihrer Freundin (oder zumindest um das Leben der Freundin ihrer Schwester). Da ich wusste, dass die Situation sehr ernst sein musste, verkniff ich mir mein übliches Lächeln, welches ich sonst aufsetzte um gespannte Situationen aufzulockern. „Wie geht es Bella?“, waren meine ersten Worte. Es war Edward, der mir antwortete: „Sie ist immer noch im OP. Der Blutverlust war sehr hoch. Die Kugel steckte noch in ihr und ich kann nicht genau sagen, welche Schäden sie angerichtet hat.“ „Ich werde gleich mal versuchen etwas herauszufinden. Habt ihr ihre Eltern informiert?“ Renée würde nicht begeistert reagieren, wenn sie von Bellas Verletzung erfahren würde. Ich konnte mir gut Vorstellen, was für einen Aufstand sie hier machen würde. Um ehrlich zu sein, mochte ich nicht in der Hat desjenigen stecken, der dafür verantwortlich war. Ich hatte meine Zweifel, ob er die Begegnung mit Renée überleben würde. Ebenso würde es Charlie sein. Ich wusste, wie sehr er seine Tochter nach der Trennung von Renée vermisst hatte. Er würde alles tun, um seine Familie zu beschützen und auch wenn man es ihm nicht zutraute, konnte er verdammt gefährlich sein. Beide mussten informiert werden. Diesmal antwortete mir Alice: „Nein, ich habe auch gar keine Nummer von ihren Eltern. Ihre Mutter Renée wohnt in Jacksonville und ihr Vater Charlie in Forks. Sie hat keine Verwandten hier. Noch nicht mal in der Nähe. Wir werden wohl warten müssen bis sie aus dem OP kommt, um sie nach den Nummern zu fragen. Oh Gott. Ich hoffe, sie sind bald fertig und Bella geht’s wieder gut.“ Keine Verwandten stimmte nicht. Sie hatte hier einen Großvater, der nur nichts von ihrer Existenz wusste und ich war mir sicher, ginge es nach Renée, würde es auch so bleiben. Nun musste ich Alice beruhigen. Wenn Bella auch nur etwas nach ihren Eltern schlug (und nach dem was ich über sie wusste tat sie dies, wobei sie anscheinend mehr von Charlie hatte, als von Renée) würde sie kämpfen und gewinnen. „Beruhig dich Alice. Sie haben hier die besten Ärzte und falls es nicht so wäre, würden wir die besten kommen lassen. Ich werde mich jetzt mal schlau machen und danach werde ich versuchen über die Universitätsverwaltung an die Nummern ihrer Eltern zu kommen. Sie wird schon wieder werden.“ Der letzte Satz war zwar nicht sehr einfallsreich, aber ich glaubte wirklich daran, obwohl ich noch keine Ahnung hatte wie schlimm ihre Verletzungen nun wirklich waren. Ich strich Alice noch einmal über den Kopf, nickte Edward zu und machte mich dann auf die Suche nach einer Schwester oder einen Arzt, die oder der mir mehr über Bellas Zustand verraten konnte. Zum Einen wollte ich selbst wissen wie es ihr ging und zum anderen musste ich die Kinder, auch wenn sie eigentlich keine mehr waren, doch für mich würden sie immer welche bleiben, beruhigen. Auch wäre es besser zu wissen, wie es um Bella stand, wenn ich mit ihren Eltern telefonieren würde. Als ich also nun nach jemanden suchte, der mir weiterhelfen konnte, sah ich SIE. Sie war einfach ein Traum. Das Erste, was ich von ihr wahrnahm, war ihr Lächeln. Es war einfach zauberhaft. Ihre Augen fingen dabei an zu strahlen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Langsam näherte ich mir. Als ob sie vor mir flüchten würde, sollte ich mich ihr zu schnell nähern. Im Gehen betrachtete ich ihren Körper. Sie war klein. Nicht ganz so klein wie Alice. Ihr Körper war zierlich und sie bewegte sich mit königlicher Anmut. Oh mein Gott. Was tat ich da. Bella. Ich musste an Bella denken. Sie wurde operiert und niemand wusste, wie es genau um sie stand und ich sah eine Frau und fing an von ihr zu schwärmen. Wie alt war ich? Dreizehn? Nein, nein, nein. Ich war ein gestandener, erwachsener Mann. Ich hatte sie erreicht. Auf ihrem Namensschild stand der Name STEVENSON. Einmal tief Luft geholt und ich sprach sie an. „Entschuldigen Sie bitte.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte sie sich mir zu. „Ja? Womit kann ich ihnen behilflich sein?“ Carlisle, das Atmen nicht vergessen! „Ehm, könnten sie mir sagen, wie es um Isabella Swan steht? Sie wurde vor einer halben Stunde mit einer Schussverletzung eingeliefert.“ Sofort schwand ihr bezauberndes Lächeln und sie wurde ernst. „Sind sie ein Familienangehöriger?“ „Nein, aber ein Freund der Familie. Ihre Eltern sind noch nicht informiert und können auch nicht vor morgen hier sein.“ „Eigentlich dürfte ich ihnen keine Auskunft geben, aber wenn ihre Eltern wirklich erst morgen kommen können und Sie ein Freund der Familie sind… (An dieser Stelle sah sie mich skeptisch und zugleich prüfend an)Viel kann ich ihnen leider nicht sagen, nur dass ihr Zustand kritisch und es zu punktuellen Blutungen gekommen ist.“ „Mmh. Das ist gar nicht gut, aber nach dem was mir meine Kinder erzählt haben, nicht wirklich verwunderlich. Können Sie mir sagen, wo genau es zu den Blutungn kam?“ Kurz schien mir als wäre ein Schatten über ihr Gesicht gehuscht, als ich Edward und Alice meine Kinder nannte. Denn dies waren sie für mich. Meine Kinder. „Nein, das weiß ich leider nicht. Sagen Sie, sind sie Arzt?“ „Nicht mehr. Haben Sie heute die Nachtschicht? Sind Sie noch länger da?“ „Ja, warum?“ „Ich muss noch Miss Swans Eltern informieren und deswegen noch einmal das Gebäude verlassen. Könnten Sie mich vielleicht informieren, sobald Sie etwas Neues wissen? Leider kann ich noch nicht sagen, wie lange das Ganze dauern wird.“ „Natürlich, kein Problem. Aber wie…?“ „Oh, mein Name ist Carlisle, Carlisle Cullen und hier ist meine Karte und schreibe Ihnen eben schnell meine Handynummer auf.“ Mit diesen Worten holte ich eine meiner Visitenkarten hervor, drehte sie um und schrieb meine Nummer auf die Rückseite. Dann gab ich sie ihr und ganz kurz berührten sich unsere Finger. Sofort spürte ich ein Kribbeln. Sie nahm die Karte und nannte mir dann endlich ihren Vornamen. „Nennen Sie mich bitte Esme. Ich werde sie dann sobald sich etwas Neues ergibt Ausrufen lassen oder Anrufen.“ Bevor ich mich von ihr verabschiedete schenkte ich ihr noch ein Lächeln und im Gehen begriffen, sah ich wie auch sie ihr bezauberndes Lächeln im Gesicht hatte. Auf dem Weg nach draußen überlegte ich mir, wie ich am schnellsten zu der Nummer von Renée gelangen konnte, denn ich bezweifelte stark, dass Charlie seine in den letzten Jahren geändert hatte. Nach vielem hin und her entschloss ich mich draußen, einfach die Verwaltung der NYU anzurufen und nach der Nummer von Renée zu fragen, denn diese musste sich für den Notfall in den Akten befinden. Und wenn dies kein Notfall war, was denn dann? Kaum war ich draußen angekommen, rief ich zunächst Zuhause an, damit mir mein Sekretär Filippo die Telefonnummer der Universitätsverwaltung durchgeben konnte. Leider war die Frau am anderen Ende zunächst nicht sehr kooperativ. Erst nachdem ich mit ihrem Vorgesetzten gesprochen hatte, war sie bereit mir die Nummer von Renée zu geben. Zum Glück musste ich dem Vorgesetzten nur meinen Namen nennen und kurz erklären, was geschehen war. Er schien erleichtert zu sein, nicht selbst die Eltern informieren zu müssen und überließ diese Aufgabe mit Freude mir. Bevor ich bei Renée anrief, holte ich noch einmal tief Luft. Dieses Telefonat würde nicht sehr einfach sein, davon war ich überzeugt. Meine einzige Hoffnung bestand darin, sie nicht alleine anzutreffen. Los Carlisle, nun wähl endlich ihre Nummer. Nach so vielen Jahren würde ich wieder mit ihr sprechen. Heute war eindeutig kein normaler Tag. Erst das mit Bella, dann die Begegnung mit Esme und jetzt würde ich nach 23 Jahren das erste Mal wieder mit Renée sprechen. Sie würde mich umbringen. Während ich den Freizeichentönen lauschte, überlegte ich mir tausend verschiedene Wege, um sie von den Geschehnissen zu unterrichten, jedoch wollte mir kein einziger einfallen, als sie den Hörer abnahm. „Renée Dwyer.“ „Hallo Renée, hier ist Carlisle. Carlisle Cullen.“ Stille. Tiefes Luftholen. „Carlisle was ist passiert? Woher hast du diese Nummer?“ Ich unterbrach sie, bevor sie noch mehr Fragen stellen konnte: „Die Universität hat mir deine Nummer gegeben.“ So übergung ich erstmal geschickt ihre erste Frage. „Warum? Normalerweise geben sie die Nummern nicht einfach so raus. Woher wusstest du überhaupt, dass die NYU meine Nummer hat? Wie bist du daran gekommen? Vergiss die letzte Frage. Sag mir lieber was passiert ist. Oh. Mein. Gott! Es geht um Bella. Ihr ist irgendetwas passiert. Was ist geschehen? Geht es ihr gut?“ „Bella liegt im Krankenhaus (sehr schonend Carlisle, wirklich. Wo ist dein berühmtes Einfühlungsvermögen geblieben?).“ Renée holte am anderen Ende schnappend Luft. „Was…ist…passiert? Warum liegt sie im Krankenhaus? Und warum bist du derjenige, der mich darüber informiert?“ „Renée, bitte beruhige dich. Bella wurde angeschossen. Sie kam zusammen mit Edward, Alice und noch ein paar andern Freunden aus dem Kino als auf einmal aus einem fahrenden Auto in die Menge geschossen wurde. Dabei wurde Bella getroffen und sie wird zurzeit noch operiert.“ „Sie wurde angeschossen! (Renée hatte immer noch eine Stimme, die man noch Kilometer weit hören konnte) Und wieso war sie mit Edward und Alice zusammen? Oh, mein Gott. Ich komme sofort nach New York. Oh, mein Gott. Oh, mein Gott. Oh, mein Gott…“ Am anderen Ende der Leitung brach Renée zusammen. Auf einmal hörte ich eine zweite, männliche Stimme durch den Hörer. Sie sprach leise auf Renée ein und nach dem, was ich verstehen konnte, versuchte dieser jemand sie zu beruhigen und nahm ihr den Hörer ab. „Carlisle? Sind Sie noch dran?“ „Ja, bin ich. Ich weiß ich hätte ihr die Sache schonender Beibringen sollen, jedoch fiel mir ehrlich gesagt nicht ein wie.“ „Also wurde Bella tatsächlich angeschossen? Ich werde Renée beruhigen und dann dafür sorgen, dass wir so schnell wie möglich nach New York kommen. Wenn ich Ihnen meine Handynummer gebe, werden Sie uns dann über Bellas Zustand auf den laufenden halten?“ „Natürlich.“ Daraufhin gab mir Phil, um den musste es sich handeln, seine Nummer und wir vereinbarten, dass er mich anrufen würde, sobald er einen Flug gebucht hätte. Nun stand mir nur noch der Anruf bei Charlie bevor. Charlie, meinem alten Freund. Da ich Charlie kannte, ging ich von einer unveränderten Telefonnummer aus. Er hasste Veränderungen. Es hatte ihm damals schwer getroffen, als Renée ihn mit seiner über alles geliebten Tochter verließ. Also wählte ich seine Nummer. Ich konnte sie immer noch auswendig. Tuut. Tuut. Tuut. „Chief Swan.“ „Charlie, hier ist Carlisle.“ „Carlisle, was bringt dich denn dazu dich zu melden. Du hast schon seit Jahren nichts mehr von dir hören lassen.“ „Hör zu Charlie, es ist leider kein positiver Anlass aus dem ich mich melde. Ich lebe wieder in New York und habe Bella kennen gelernt. Sie hat sich mit Alice, meine Nicht und zugleich mein Mündel, angefreundet und war heute Abend mit Alice und Edward unterwegs. Als sie mit ihren Freunden aus dem Kino kamen, wurde aus einem Auto heraus geschossen. Sie wurde von einer Kugel getroffen und befindet sich im Moment noch im OP.“ Erst einmal war nichts zu hören, dann hörte ich etwas, das wie ein Fluchen klang und zum Schluss hörte ich noch ein leises „Ich hab´s gewusst. Es konnte einfach nicht gut gehen.“ Dann, als würde ihm bewusst werden, dass ich auch noch am Telefon war, wandte er sich wieder mir zu: „Carlisle, ich komme, sobald ich einen Flug bekommen kann und hier alles geregelt habe. Im Moment habe ich sowieso keinen Einfluss auf das, was geschieht. Außerdem bist du da und ich bin mir sicher Renée wird sofort losfahren oder fliegen. Wurde Renée schon benachrichtigt?“ „Ich hab sie bereits angerufen. Du hast Recht. Regel erst einmal, was zu regeln ist. Und komme dann hierher. Renée wollte mit Phil so schnell wie möglich kommen, Bella wird also nicht allein sein. Ich werde mich auf jedenfall um Bellas Versorgung kümmern.“ „Gut. Danke. Ich muss mich jetzt um vieles kümmern. Wir sehen uns dann bald in New York.“ „Ja, ich wünschte nur unser Wiedersehen würde unter besseren Umständen stattfinden.“ Ich erleichtert, die Telefonate hinter mich gebracht zu haben und wollte gerade wieder hineingehen, als mein Handy anfing zu klingeln. Im ersten Moment dachte ich, es wärre Phil, doch dies konnte nicht sein, denn mein Telefonat mit Charlie war nicht sehr lang gewesen. Es war Francesco, der mir mitteilte, dass ein paar junge Hitzköpfe kurz davor waren loszustürmen, um Rache an den Corelliones zu nehmen. Verdammt! Ich musste schnell wieder zum Anwesen zurück und das schlimmste verhindern, deshalb befahl ich Francesco, zu verhindern, dass sie die Villa verlassen. Ich musste dringend ein erneutes aufflammen des Konfliktes verhindern. Gerade herrschte so was wie ein teilweiser Waffenstillstand und den wollte ich erhalten. Ich war mir sicher, auch einige der anderen würden sich für einen Racheakt entschließen und ließ deshalb eine Versammlung einberufen. Gerne wäre ich noch geblieben und zu den anderen zurückgekehrt. Doch meine oberste Pflicht war nun die Schadensbegrenzung. Schnell begab ich mich nach drinnen und suchte Esme. Als ich sie fand, erzählte ich ihr irgendetwas von einem weiteren Notfall zu den hin gerufen wurde, klärte mit ihr noch die Formalitäten für ein Einzelzimmer für Bella und bat sie darum den anderen Bescheid zu sagen und mich zu informieren, sobald es etwas Neues gab. Mein Fahrer fuhr mich zum Anwesen. Dort angekommen hatten sich bereits alle versammelt. Die Versammlung verlief sehr laut und unkontrolliert. Erst nach einiger Zeit gelang es mir, die Anwesenden zur Ruhe zu bringen und nach mir endlos erscheinenden Diskussionen hatte ich sie zumindest soweit vorläufig auf eine Racheaktion zu verzichten. Gerade als die Versammlung beendet war, kam endlich ein Anruf von Esme. Sie berichtete mir von der Operation und am Ende war ich erleichtert, dass sie doch relativ gut für Bella verlaufen war. Gleich nach dem Telefonat informierte ich Bellas Eltern. Jetzt konnte ich mich voll und ganz auf die Probleme in der Familie konzentrieren. Deshalb beschloss ich unseren besten Mann darauf an zu setzten, damit er diskret Informationen einholen konnte. Nur auf diesem Wege konnte ich weitere Verluste innerhalb der Familie vermeiden. Kaum hatte ich auch dies geregelt, schweiften meine Gedanken wieder zu Esme. Esme. Diese wunderbare Frau. Bisher war mir noch keine Frau wie sie begegnet. Ich konnte noch stundenlang über sie nachdenken und genau dies tat ich jetzt… ---------------------------------------------------------------------------------- Endlich ist es geschafft.Dies war eindeutig das bisher schwerste Kapitel. Nun noch eine Frage an euch: Aus wessen Sicht wollt ihr das nächste Kapitel haben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)