Mafia von hol-chan ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- New York Sommer 1986 Reneé „Ich verschwinde von hier und will nie, hörst du NIE, wieder etwas mit dir zu tun haben! Wegen dir und deinen illegalen Geschäften sind sie tot. Meine Brüder, deine Söhne sind tot. T-O-T. Warum? Warum musstest du sie nur in deine Geschäfte mit hineinziehen? Sie waren deine Söhne. Wieso konntest du die Fehde nicht einfach beenden? Dann wäre das alles nicht passiert und die beiden würden noch leben. Was hat dir dein blindes beharren auf deine Ehre gebracht außer den Tod deiner Kinder. Nicht nur, dass du deine Söhne verloren hast, weil du einfach nicht nachlassen willst, jetzt willst du mich auch noch mit Vito, einen deiner Vollstrecker verheiraten, damit du Blut von deinen Blut hast, um die Familie fortzuführen, aber das kannst du vergessen. Ich verschwinde von hier und von nun an seid ihr alle für mich gestorben. Jetzt siehst du was dir dein vermaledeiter Stolz und dein beharren auf deine Ehre eingebracht hat. Wärst du doch nur auf das Angebot der Cullens eingegangen, dann wär das alles nicht passiert.“ Zum Ende hin war sie immer leiser geworden. Sie drehte sich um, verliess das Arbeitszimmer ihres Vaters und ging hinaus, wo schon ein Taxi auf sie wartete. Sie stieg ein und fuhr durch das Tor, ohne sich noch einmal umzusehen, denn nun sollte ihr neues Leben beginnen. Ein Leben ohne die Mafia. Ein Leben in Seattle. --------------------------------------------------------------------------------------- Ich weiß, es ist ein bisschen kurz, aber es ist auch nur der Prolog. Ich würd mich riesig über Kommies (ob positiv oder negativ egal) freuen^^ Kapitel 1: Die Abreise ---------------------- So hier nun das erste richtige Kapitel. Vielen dank für den Kommi und die Favos. Nun viel Spaß^^ ---------------------------------------------------------------------------------- Forks September 2009 Bella Nun war es soweit. Heute würde ich Forks verlassen. Wenn mir jemand vor zwei Jahren, als sich hierher kam, gesagt hätte, dass es mir schwer fallen würde von hier wegzugehen, hätte ich ihn ausgelacht. Aber so war es. Es fiel mir schwer zu gehen. Meinen Vater und meine Freunde zurückzulassen war wirklich nicht einfach. Es fällt mir viel schwerer als damals, als Phoenix und meine Mutter verlassen musste, um hierher zu kommen. Meine Mutter war damals noch relativ frisch wiederverheiratet als ich mich entschloss nach Forks zu gehen, um bei meinem Vater Charlie zu leben. Nicht dass ich meine Mutter weniger geliebt hätte oder mir vernachlässigt vorkam, nur weil sie wieder geheiratet hatte. Es war vielmehr so, dass sie unglücklich war, wenn sie bei mir blieb, während ihr neuer Mann Phil als Profibaseballspieler durchs ganze Land reiste um zu spielen. Deshalb entschloss ich mich Reneé und Phil zu verlassen und endlich eine richtige Beziehung zu meinen Vater aufzubauen. Charlie war natürlich überrascht, schließlich hatte ich nie einen Hehl daraus gemacht wie wenig ich Forks mochte, doch er freute sich darüber. Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten in Forks, hatte ich mich schlussendlich doch eingewöhnt, woran meine Freundin Angela und mein bester Freund Jacob nicht ganz unbeteiligt waren. Mit ihnen verbrachte ich jede freie Minute. Kurze Zeit später war ich schon ein fester Bestandteil der La Push „Gang“. Sie sind keine Gang im eigentlichen Sinne, sondern ein Haufen Jugendlicher wie ich, der immer zusammen rum hing. Ja, ich werde sie alle sehr vermissen in New York. Ja genau New York. Ich werde ab nächsten Monat an der New York University, kurz NYU, Literaturwissenschaften studieren. Eigentlich sollte ich schon vor einer Woche nach New York reisen, doch ich hatte mich dazu entschlossen meinen Geburtstag, der vor zwei Tagen war, noch in Forks zu feiern und mich damit auch gleich von allen zu verabschieden. Sie hatten mir natürlich Geschenke gemacht, obwohl sie genau wussten, dass ich nichts geschenkt bekommen habe möchte. Schnell packte ich meine Geschenke in den letzten Koffer, schloss ihn und ging dann damit nach unten wo Charlie, Dad, schon auf mich wartete. Auch ihn werde ich tierisch vermissen und wenn er sich nicht in letzter Zeit öfter mit Sue Clearwater, der Witwe seines Freundes Harry, treffen würde, wäre mir der Abschied wohl unmöglich gewesen. Ich werde ihn so vermissen. Wir haben die letzten zwei Jahre zusammen gelebt und obwohl wir keine tief greifenden Gespräche geführt haben, weil wir beide nicht gerne über unsere Gefühle sprechen, hab ich das Gefühl, wir würden uns so gut kennen wie kaum ein anderer. Als er mich erblickt lächelt er mir kurz zu. „Na, Bells. Bereit für deinen Aufbruch in die große weite Welt?“ „Klar Dad. Aber ich werde das alles hier vermissen.“ „Dann lass uns jetzt mal losfahren, nicht dass du noch deinen Flug verpasst.“ Er griff nach meinen Koffer und ging hinaus. Ich drehte mich noch ein letztes Mal um und folgte ihn dann. Draußen packte Charlie meinen Koffer in den Kofferraum seines Streifenwagens, stieg auf den Fahrersitz und wartete darauf, dass ich auch einstieg. Ein allerletztes Mal drehte ich mich zu dem Haus um, welches die letzten zwei Jahre mein Heim gewesen war. Nach einem seufzen drehte ich mich weg und stieg in den Wagen. Den ganzen Weg von Forks nach Seattle zum Flughafen schwiegen wir. Keiner brauchte etwas zu sagen. Wir hatten uns bereits alles gesagt. Als wir am Flughafen ankamen, half Charlie mir beim ausladen meiner Koffer und begleitete mich bis zu meinem Gate. Dort wendete er sich mir noch einmal zu. „Bells, pass auf dich auf. Mir wäre es zwar immer noch lieber, wenn du hier in Seattle studieren würdest, aber ich weiß, wenn du dir erst mal etwas in den Kopf gesetzt hast wirst du deine Meinung nicht mehr ändern.“ Er holte ein Mal tief Luft. „Ich werde dich vermissen.“ „Ich dich auch. Und den Dickschädel hab ich dann wohl von dir geerbt. Keine Angst mir wird schon nichts passieren.“ Nach diesen Worten umarmte ich ihn und versuchte die Tränen, die ich kaum noch zurückhalten konnte, zu nicht zu vergießen. Er erwiderte die Umarmung und ich sah, dass er selbst auch mit den Tränen kämpfen musste. Ich drückte ihn noch ein letztes Mal und ging dann durchs Gate zum Flugzeug. Jetzt begann mein neues Leben. Ein Leben weiter weg von meinen Vater als jemals zuvor. Dafür wieder dichter an meiner Mutter. Wie dicht konnte ich noch nicht ahnen. Auch was mich in New York erwarten würde konnte ich nicht wissen. ---------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Morgen stelle ich das nächste Kapi rein und dann folgt das nächste im Laufe der nächsten Woche. Danach werde ich versuchen jeden Sonntag ein neues Kapi reinzustellen, kann es aber nicht versprechen, da jetzt die Zeit der Prüfungen und Hausarbeiten in meinem Studium kommt. Kapitel 2: erster anstrengender Tag im Semester ----------------------------------------------- Hi, hier bin ich wieder. Diesmal gibt es zwei Kapitel an einem Tag, weil animexx das letzte Kapitel erst heute freigab. Die Sichtweisen aus denen ein Teil oder Kapitel geschrieben ist wechseln sich ab, jedoch schreib ich immer rüber, wer denn nun denkt^^ Im Moment ist es noch so, dass ein Kapitel = eine Sichtweise entspricht. Auch werden die Kapitel von mal zu mal länger, also keine Angst sie bleiben nicht so kurz :) Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß mit Edward! ---------------------------------------------------------------------------------- NYU 1. Oktober 2009 Edward Unser Wagen fuhr auf das Gelände der NYU und der Zwerg neben mir, auch bekannt als meine kleine Schwester Alice, geriet vollkommen aus dem Häuschen. Immer wieder sprang sie in unserer Limousine auf und ab. Emmett, der mir gegenüber saß, versuchte nicht mal sich ein Grinsen zu verkneifen. Ich selbst verdrehte die Augen und musste dann auch grinsen. Sie war schon den ganzen Morgen über aufgeregt und hatte mich deshalb tatsächlich schon um 5 Uhr geweckt. Um 5. Wenn normale Menschen noch schlafen, so aber nicht meine Schwester. Sie brauchte die Zeit um sich fertig zu machen. Da sie sich heute Morgen dazu entschlossen hatte ihr vorher festgelegtes Outfit doch nicht anzuziehen, hatte ich die große Ehre ihr um 5 Uhr morgens dabei zu helfen ein neues zusammenzustellen. Man bin ich froh, wenn sie endlich einen Freund hat, den sie damit quälen kann. Am besten wäre dafür natürlich einer aus der Familie geeignet. Allerdings gibt es unter den Mitgliedern unserer Familie niemanden, den ich für würdig genug erachten würde, etwas mit meiner kleinen Schwester anzufangen. Die meisten hätten sowieso Angst etwas falsch zu machen und dann auf dem Grund des Hudsons zu landen. Na ja, muss ich mich halt opfern. „Ah, gleich sind wir da, gleich sind wir da. Mein erster Tag an der Uni. Ob mich die Leute mögen werden? Was meinst du Edward? Edward? Erde an Edward. Aufwachen!“ „Was? Was ist denn los Alice?“, schreckte ich aus meinen Gedanken auf. „Ich hab dich gefragt, ob mich die Leute wohl mögen werden.“ „Da mach dir mal keine Sorgen. Wer könnte dich nicht mögen?“ In diesem Moment kam die Limousine zum stehen und ich öffnete die Tür bevor Donnie, unser Fahrer, aussteigen und dies erledigen konnte. Nachdem ich ausgestiegen war, war ich ganz der Gentleman als der ich erzogen worden war und half meiner Schwester aus dem Auto. Währenddessen war Emmett auf der anderen Seite ausgestiegen und kam nun zu uns rüber und stellte sich still neben mich. Alice dagegen fing vor Freude neben mir an auf und ab zu hüpfen. So aus dem Häuschen war sie. „Mensch Alice, jetzt hör aber mal auf hier rumzuhüpfen. Oder bist du etwa ein Flummi?“ Daraufhin blieb sie still stehen und sah mich schmollend an. Emmett dagegen konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Warum musste für ihn nur immer alles so lustig sein? Es käme kaum einer auf die Idee, dass er unter anderen als mein Leibwächter fungierte. Doch für mich war er mehr als das. Er war mein bester Freund und auch der Cousin von Alice und mir. Leider war die Verwandtschaft langläufiger, sodass er nicht an erster Stelle der Nachfolge in der Familie stand. Diese Ehre wurde mir zuteil. Vor allem da mein Vater das letzte Oberhaupt der Familie vor meinen Onkel und Adoptivvater Carlisle war. Carlisle musste die Nachfolge gegen seinen Willen antreten, denn nach der Ermordung unserer Eltern gab es niemand anderen mehr, der dafür in Frage kam. Ich war zu jung, gerade mal 8 und Alice 5 Jahre alt, als das Auto unserer Eltern in die Luft gejagt wurde. Wir hatten Glück, dass wir nicht auch im Auto saßen. Tja, eigentlich wäre ich das nächste Oberhaupt gewesen, doch war ich natürlich viel zu jung um die Nachfolge anzutreten. Deshalb wurde Carlisle, der Halbbruder unseres Vaters, der sich von der Familie gelöst hatte, das neue Oberhaupt oder auch Don oder Pate genannt. Der neue Godfather der Cullen Familie wurde ein Mann, den meine Schwester und ich nie getroffen hatten. Er übernahm die Familie äußerst widerwillig und versuchte nun schon seit Jahren die Familie zu ändern und ihre Aktivitäten legal zu machen. Ich bin froh, dass Carlisle unser neuer Vater wurde, denn er hat mich vor einen sinnlosen Rachefeldzug bewahrt. Und obwohl ich nicht mit allen in der Familie einverstanden war, würde ich nie etwas machen, was ihr schaden könnte, denn diese Loyalität wird uns schon von klein auf beigebracht. Tue nie etwas, was der Familie schaden könnte, handle nach den Weisungen des Don und sei immer loyal der Familie gegenüber. Wenn man sich an diese drei Regeln hielt, konnte einen nichts geschehen, denn die Familie beschützt dich. „Edward, hallo? Könntest du dich vielleicht wieder der Gegenwart und deiner über alles geliebten kleinen Schwester Alice zuwenden?“ „Äh, ja, kein Problem Alice. Was ist denn?“ „Na, hör mal! Das ist mein erster Tag an der Uni und entweder du bist unausstehlich so wie heute Morgen als ich dich brauchte oder aber du bist in Gedanken und ignorierst mich. So geht es nicht. Hab ich mich klar ausgedrückt Edward Anthony Cullen?“ Nachdem ich vor ihr salutiert habe, für sie mit leicht hochgezogenen Mundwinkeln fort: „Wieso gucken und schmachten dich eigentlich alle Mädchen an? Sag mir jetzt nicht du bist hier als Weiberheld bekannt?“ Grinsend antwortete ich ihr: „Nein, ich bin kein Weiberheld wie du es ausdrückst. Auch wenn es dich meine liebe Mary Alice Cullen nicht das Geringste angeht. Sie starren mich immer an. War schon von meinem ersten Augenblick hier so. Und da ich bekanntlich mit noch keinem Mädchen ausgegangen bin, denkt jedes weibliche Wesen auf dem Campus sie hätte noch eine Chance. Wir sollten jetzt aber los, wenn du nicht schon an deinem ersten Tag zu spät kommen möchtest.“ Den letzten Satz sagte ich mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Ihr Gesicht wurde auf der Stelle von wütend entsetzt und sie schaute fassungslos auf die Uhr, sah mich und Emmett an, packte ihre Tasche und rannte los. Emmett und ich sahen uns an und fingen an zu lachen. Nachdem wir uns beruhigt hatten nahmen wir ebenfalls unsere Sachen und gingen zu unseren Veranstaltungen. Dafür mussten wir in die entgegengesetzte Richtung von Alice und nach 200 Metern trennten sich auch unsere Wege. Ich musste zu einer meiner Medizin-Vorlesungen, während Emmett nun ein Seminar hatte. Er studierte Sport und ich muss sagen, das passte auch zu ihm. Auf meinem Weg zu den Gebäuden der medizinischen Fakultät sah ich ein Mädchen oder wie es korrekt heißen müsste eine junge Frau. Sie hatte lange braune Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und trug eine braune Bluse und dazu einen beigefarbenen knielangen Rock. Sie rannte den Weg, der meinen kreuzte entlang und wäre beinahe hingefallen. Doch nur ein paar Schritte weiter fiel sie wirklich. Bevor ich auch nur in ihrer Nähe war, rappelte sie sich auf und lief weiter. Solange sie in meinem Blickfeld war wäre sie noch einmal fast gefallen. Ich konnte über so viel Ungeschicklichkeit nur grinsen und ging weiter meines Weges. In diesem Moment konnte ich noch nicht wissen, dass ich gerade meinem Schicksal begegnet war… ---------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Ach die Steckbriefe werden nach und nach ertsellt und ergänzt^^ Kapitel 3: erster verfluchter Tag im Semester --------------------------------------------- Hallo, hier nun der erste Tag oder besser Morgen aus Bellas Sicht. ---------------------------------------------------------------------------------- Bella Heute ging einfach alles schief. Verdammt noch mal! Erst funktioniert mein Wecker nicht, da wir heute Nacht im Studentenwohnheim einen Stromausfall hatten. Nie wieder, wirklich NIE wieder würde ich mir einen Radiowecker kaufen. Nachdem ich also zu spät aufgewacht war, wollte ich noch schnell duschen und was war? Das warme Wasser funktionierte nicht, da die Leitung ein Leck hat. Nur hatte jemand vergessen, dies den Studenten zu sagen. Also duschte ich mich viel schneller als gewöhnlich, zog mir die schnell zusammengesuchten Sachen, einen knielangen beigen Rock und eine braune Bluse, an und suchte schon beinahe panisch meine Sachen für den heutigen ersten richtigen Tag zusammen. Ich sah kurz auf meine Uhr und bekam einen Schreck. Es war bereits 10 Uhr und nur dank des akademischen Viertels hatte ich jetzt noch 15 Minuten Zeit bis meine erste Vorlesung über die amerikanische Literatur des 19. Jahrhunderts begann. Leider befand sich mein Wohnheim am anderen Ende des Campus, was bedeutete, ich musste über den ganzen Campus laufen um zu meinem Hörsaal zu gelangen. Also schnappte ich mir meine gepackte Tasche und stürmte aus meinem Zimmer. Dabei wäre ich fast gestolpert. Die Fahrstuhltüren am Ende des Ganges waren gerade dabei sich zu schließen als sich noch ein „Halt! Ich muss mit!“ keuchte und oh Wunder das Mädchen im Fahrstuhl hielt mir die Tür auf. Als ich drinnen war, stellte ich fest, dass der Fahrstuhl dabei war nach oben in den 14. Stock zu fahren. Gequält stöhnte ich auf. Da ich jetzt noch Zeit hatte, beschloss ich in meiner Tasche nach einem Haargummi zu suchen, welches ich fand als wir oben ankamen. Ich nahm es heraus und band mir auf den Weg nach unten meine Haare zu einem Pferdeschwanz, damit sie mir nicht immer im Gesicht herumfliegen. Nach fünf Minuten hielt der Fahrstuhl endlich im Erdgeschoss und ich sprintete nach einem Blick auf die Uhr, mir blieben noch ganze 7 Minuten, los. Auf meinem Weg wäre fast mehrmals gestolpert und als ich nicht mehr weit von meinem Ziel entfernt war, passierte es. Ich packte mich hin. Mir taten meine Kniee und die Handflächen von dem Sturz höllisch weh. Jedoch ignorierte ich diesen Schmerz und nach einer kurzen Bestandsaufnahme, ich hatte mir nichts gebrochen und zum Glück nur leichte Schürfwunden an den Knien und den Handflächen, hob ich meine Tasche wieder auf und rannte weiter. Bei meinem Sturz war mir ein junger Mann mit bronzenen Haaren aufgefallen. Doch achtete ich nicht weiter auf ihn, da ich andere Sorgen hatte. Um genau 10:15 Uhr stürmte ich atemlos in den Hörsaal und suchte mir schnell hinten einen Platz. Der Dozent hatte meinen stürmischen Auftritt ignoriert und noch nicht mal aufgeblickt. Wahrscheinlich waren verplante und zu spät kommende Studenten nichts Neues für ihn. Oder es war ihn wirklich egal. Na ja, das konnte nur gut für mich sein. Durch ein Räuspern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ich begrüße Sie alle herzlich zum neuen Semester. Ich werde mich in dieser Vorlesung mit der amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts befassen. Es wird zwei Themenblöcke geben. Ach, und bevor ich es vergesse, es wird während der Vorlesung eine Anwesenheitsliste herumgegeben in der Sie bei ihren Namen unterschreiben. Sie können bis zu dreimal fehlen und bei überschreiten dieser Fehltage werden sie von der Klausur ausgeschlossen und das Modul wird als nicht bestanden betrachtet. Doch Sie werden diese Informationen ja schon bei der Einführungsveranstaltung bekommen haben, sofern Sie daran teilgenommen haben. Nun aber weiter zur Veranstaltung …“ So ging es noch eine ganze Zeit weiter. Natürlich machte ich mir eifrig Notizen, jedoch fiel es mir im Laufe der Vorlesung immer schwerer dem Dozenten zu folgen. Jetzt machte sich der fehlende Kaffeegenuß von heute Morgen bemerkbar. Ohne Kaffee funktionierte ich einfach nicht richtig. Morgens wenn ich aufstehe, trinke ich für gewöhnlich eine große Tasse heißen, starken Kaffee mit Milch und Zucker. Aber da ich heute verschlafen hatte, hab ich noch keinen Kaffee zu mir genommen und ich vermisste ihn schmerzlich. Im Moment sogar schmerzlicher als meinen Vater und meine Freunde aus Forks. Um 11:45 Uhr beendete der Dozent, ich glaube sein Name war Dr. Stephan, die Vorlesung pünktlich. Langsam packte ich meine Utensilien zusammen und verließ den Hörsaal. Ich hatte jetzt erstmal Zeit bis 14 bzw. bis 14:15 Uhr. Deshalb beschloss ich mich auf den Weg in die Mensa zu machen, um mir einen großen Kaffee und ein Mittagessen zu besorgen. Auf den Weg in die Mensa wäre ich beinahe bei den Versuch Tyler, einen alten Schulkameraden aus Forks, der mein Nein nie verstehen wollte, auszuweichen wieder gestolpert. Tyler war echt lästig. Wenn ich gewusst hätte, dass er auch an der NYU studiert, dann hätte ich mich für eine andere Universität, Stipendium hin, Stipendium her, entschieden. Schon in der Schule versuchte er mich immer wieder zu einem Date zu überreden. Ich jedoch hab ihn jedes Mal abblitzen lassen, da ich nichts von ihm wollte und schon gar keinen Abend mit ihm überstanden hätte. Zudem gehe ich nicht mit Typen aus, die mich ankotzen und von denen ich nichts will. Wobei … bisher hatte ich noch nie ein Date. Mit mir scheint etwas nicht zu stimmen. Ich mein ich bin 19 Jahre alt und hatte noch nie einen Freund geschweige denn ein Date. Was nicht heißt, es hätte keine Gelegenheiten gegeben. In Phoenix hat mich kein einziger Typ nach einem Date gefragt, aber kaum war ich in Forks, wurde ich dauernd gebeten mit diesen oder jenen Jungen auszugehen und Tyler war eindeutig mein hartnäckigster Verehrer. Bisher bin ich nie Ausgegangen, weil es einfach nicht der Richtige war, der gefragt hat, und es hat mich auch eigentlich nicht gestört, nur manchmal, wenn ich Angela und Ben oder Sam und Emily zusammen gesehen hab, hab ich mir auch einen Freund gewünscht. Doch genug davon. Langsam ging ich über den Campus, um ja nicht zu stolpern oder gar wieder hinzufallen. Bald war ich bei der Mensa angekommen und ging hinein. Eigentlich würde ich mir selbst was auf meinem Zimmer kochen, aber nach diesem katastrophalen Morgen sollte ich es lieber nicht versuchen etwas zu kochen, auch wenn ich eine ganz passable Köchin bin. Auf jeden Fall bin ich eine bessere Köchin als meine fantasievolle Mutter. Mein Vater Charlie war meinen Kochkünsten begeistert und auch die Jungs aus LaPush haben sich nie beschwert. Ich ging zu der Essensausgabe und entschied mich für den Salat mit kleinen Frühlingsrollen und einen großen Becher Kaffe mit Milch und Zucker. Nachdem ich an der Kasse durch meinen Studentenausweis bezahlt hatte, schaute ich mich um, um einen freien Platz zu finden. Am anderen Ende links von mir neben der Tür zum Hinterhof sah ich einen freien Tisch und steuerte sofort darauf zu, natürlich immer darauf bedacht nicht hinzufallen. Zum Glück erreichte ich den Tisch ohne zu stolpern und stellte erleichtert mein Tablett darauf ab. Dann legte ich meine Tasche neben meinen Stuhl und ließ mich auf ihn nieder. Am liebsten hätte ich mich sofort auf meinen Salat gestürzt, war jedoch noch in der Lage mich zu beherrschen und nahm erstmal einen langen Schluck von meinem Kaffee. Herrlich. Ich merkte geradezu wie das Koffein in meinen Blutkreislauf gelangte. Danach widmete ich mich dem Salat. „Hallo! Ist bei dir noch frei?“ holte mich eine zarte Stimme zurück. Erschrocken sah ich auf und was erblickte ich da? Ein Mädchen, oder eher eine junge Frau, die mir wie aus einem Märchen entsprungen vorkam. Sie war klein, kleiner als ich und ich war nicht sehr groß, mit meinen gerade mal um 1, 65m. Ihre Haare waren schwarz, kinnlang und standen nach Außen hin ab. Ein dunkles Girlie-Shirt worüber sie eine Art sehr dünnen ¾ ärmligen, weißen Mantel trug, eine hellblaue Jeanshose und schicke dunkle High-Heels (mindestens 7 cm hoch) vervollständigten ihr Erscheinungsbild. Sie erinnerte mich an eine Elbe aus Herr der Ringe, die Filme gehören zu meinen Lieblingsfilmen. „Äh, ja klar.“ Sofort fing sie an zu lächeln und die Ähnlichkeit mit einer Elfe nahm immer mehr zu. Sie setzte sich mir gegenüber und ich sah, dass sie sich ebenfalls für den Salat entschieden hatte. Vielleicht würde der Tag ja doch noch ganz schön werden. ----------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Ich möchte mich auch noch ganz herzlich bei allen Kommi-Schreibern bedanken. Nun hab ich noch ne Frage an euch: Das nächste Kapitel wird aus Alice´s Sicht sein und nun möchte ich von euch wissen, ob ihr danach noch ein Kapitel aus Jasper´s Sicht lesen möchtet? LG Kapitel 4: erster aufregender Tag im Semester --------------------------------------------- Hallo, da bin ich wieder. Nun folgt noch ein Kapitel aus Alices Sicht vom ersten Tag. Viel Spaß! ----------------------------------------------------------------------------------- Alice Oh mein Gott, war ich aufgeregt. Heute würde das Semester endlich richtig losgehen. Ich war schon seit halb fünf wach, denn mir war auf einmal eingefallen, dass mein Outfit, welches ich mir schon gestern rausgesucht hatte, nicht das richtige war. Also überlegte ich eine halbe Stunde lang und fing langsam an zu verzweifeln. Da kam mir die Idee, mein herzallerliebstes Brüderchen zu wecken, damit er mir beim zusammenstellen eines neuen Outfits helfe konnte. Ich dachte gar nicht lange darüber nach und stürmte in sein Zimmer, welches nur drei Türen weiter war, um ihn zu wecken. Er schien nicht sehr begeistert davon zu sein und murrte am Anfang nur rum. Er war mir auch keine große Hilfe. Argh. Ich brauchte einfach eine Freundin, die meine Probleme verstehen würde und mich in modischen Angelegenheiten beraten konnte. Gegen halb sieben hatte ich endlich das perfekte Assemble zusammengestellt. Es bestand aus einem mitternachtblauen Girlie-Shirt, über dem ich einen weißen mit ¾ Armen und im Crashlook gestalteten Mantel trug. Dazu gehörte eine hellblaue Jeanshose und ebenfalls mitternachtblaue High-Heels mit 8cm Absätzen. Natürlich durften die passenden Kleinigkeiten nicht fehlen. Ich nahm eine silberne Kette mit ebenfalls verschiedenen silbernen Anhängern aus meinem Schmuckkästchen. Hierzu trug ich einfache silberne Armreifen und keine Ohrringe. Dafür wurden meine kinnlangen Haare nach außen geföhnt, sodass sie vom Kopf abstanden. Nachdem ich fertig war stellte ich fest, dass es schon 8 Uhr war. Also ging ich runter in die Küche, in der bereits Edward, mein nicht sehr hilfreicher Bruder und Emmett, unser entfernter Cousin und Edwards Leibwächter und bester Freund, saßen. Edward las die New York Times und nippte immer wieder an seinem Kaffee, während Emmett schon oder wohl eher immer noch am essen war. Ich begrüßte die beiden und setzte mich dann zu ihnen an den Tisch, nahm mir ein Brötchen und stibitzte einen Schluck aus Edwards Tasse, wofür ich einen wirklich fiesen Blick von ihm kassierte. Während ich mein Brötchen aß, fing Emmett an zu reden: „Na Alice. Und bist ´de aufgeregt wegen heute? Dein erster richtiger Tag an der Uni. Die Einführungsveranstaltungen zählen da ja nicht.“ „Emmett, wie kommst du den darauf, dass Alice aufgeregt ist? Ich meine nur weil sie einen um fünf Uhr morgens aus dem Bett wirft, damit man ihr helfen kann ein neues Outfit zu finden, obwohl das Alte vollkommen in Ordnung war? Also nein, das ist normal“, antwortete Edward schon sarkastisch für mich bevor ich auch nur meinen Mund aufmachen konnte. Ich streckte ihm die Zunge heraus, was die beiden zum Lachen brachte und widmete mich weiter meinem Frühstück. Als wir fertig gefrühstückt hatten, ging ich nach oben um meine Tasche zu holen. Oh, vor Aufregung hätte ich auf und ab hüpfen können. Endlich war es soweit. Endlich ging ich zur Uni. Und niemand konnte mich daran hindern. Es war nicht unbedingt üblich, dass eine Frau aus unserer Familie, die nicht nur Blutsverwandte umfasste, studierte. Vor allem war es nicht üblich ein Fach zu studieren, welches weder meiner Familie noch meinem zukünftigen Ehemann helfen würde. Ich studiere Modedesign. Damit war ich die erste Frau, die nicht BWL, Jura oder Hauswirtschaft (so gut wie keine hatte ihren Abschluss in ihren Fach machen dürfen/wollen) studierte. Dafür musste ich meinem Vater, eigentlich Adoptivvater, Carlisle dankbar sein. Er hat die alten, altmodischen Familiengesetze gelockert, damit u.a. die Frauen der Familie studieren können, was sie wollen und jetzt auch endlich ihren Abschluss machen können. Ich liebe Carlisle so sehr wie man nur einen Vater lieben kann. Er selbst war damals nach dem Tod unserer Eltern gezwungen den Platz unseres Vaters einzunehmen. Bevor er das Oberhaupt der Familie wurde, war er Arzt in einer Kleinstadt. Damit er machen konnte, was er wollte, musste er sich von der Familie lossagen. Jedoch hat er die Familie nie verraten, er hat einfach nur seinen eigenen Weg gewählt und nun hilft er Edward, mir und den anderen unserer Generation unseren eigenen Weg zu gehen. „Alice, nun komm schon runter. Oder willst du zu spät kommen?“ Mist! Ich hatte gar nicht bemerkt wie tief in Gedanken versunken ich war, bis Edward mich daraus aufschreckte. Nun war die Aufregung über den ersten richtigen Unitag wieder da. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und stürmte zur Haustür an der ein grinsender Edward stand. Zusammen gingen wir zum Auto und die Nervosität wurde immer größer. Ich war nicht nur nervös, weil ich studieren durfte und dann auch noch das, was ich wollte, sondern auch wegen meiner Kommilitonen. Würden sie mich mögen? Bisher war ich hauptsächlich von anderen Familienmitgliedern umgeben, denn selbst an meiner High School wussten alle über meine Zugehörigkeit zur berühmt, berüchtigten Cullen Familie bescheid. Deshalb wurde ich, abgesehen von ein paar Ausnahmen, die es eigentlich nur auf Edward abgesehen hatten, von den meisten mehr oder weniger ignoriert. Natürlich waren sie freundlich zu mir, doch dies beruhte mehr auf der Angst mich zu beleidigen und damit die Cullens gegen sich aufzubringen oder aber bei den Mädchen meine Verwandtschaft mit Edward. Als ich zu ihm rüberblickte, sah ich ihn tief in Gedanken und ich wurde immer hibbeliger je näher wir dem Campus kamen. Um mich davon abzulenken, fragte ich Edward, ob die Anderen mich wohl mögen würden. Er jedoch reagierte nicht. Deshalb holte ich ihn mit Gewalt aus den Gedanken. Auch er schien heute mehr nachzudenken und im Gegensatz zu mir sah man es ihm auch an. Wenn ich nachdachte wurde ich mal still und stand ganz ruhig rum, mal wurde ich dann erst recht hibbelig und fing an auf und ab zu hüpfen oder ohne Ende zu reden. In manchen Dingen waren wir halt sehr verschieden. Emmett, der natürlich mit uns gefahren war, bekam sich kaum noch ein vor lauter lachen. Er war wieder ganz anders als wir. Immer hatte er den Schalk im Nacken und riss am laufenden Band Witze. Dennoch konnte er manchmal auch still und nachdenklich sein. Dies kam allerdings höchst selten vor, denn meist sagte er freiheraus was er dachte, ohne an die Konsequenzen zu denken. Sein Handeln wurde meist durch das gleiche Prinzip bestimmt. Das hatte ihn schon öfter in Schwierigkeiten gebracht. Trotz allem war ein wunderbarer Mensch und für mich wie ein weiterer großer Bruder. Er war mein großer Teddy. Wenn er gefallen an einen gefunden hatte, war er der beste Freund den man haben konnte, doch wehe dem den er nicht mochte oder der seine Freunde und Familie bedrohte. Derjenige wurde seines Lebens nicht mehr froh. Der Cullen Familie war er zu 200 % treu ergeben und würde alles machen um sie zu beschützen. Nun saß er hier mit uns im Auto und inzwischen ist aus seinem Lachanfall ein breites Grinsen geworden. Endlich auf dem Campusgelände angekommen, bekam ich mit wie alle weiblichen Augen auf uns lagen. Besser gesagt auf Edward und Emmett, wobei der größte Teil Edward anschmachtete. Mein erster Gedanke, den ich auch aussprach, war der, dass Edward an der Uni zu einem Schürzenjäger geworden war. Dies konnte ich natürlich nicht dulden, denn wenn er jemals eine Frau mit nach Hause bringen würde, bräuchte er mein Einverständnis, schließlich würde sie zu meiner Schwägerin und besten Freundin werden. So wie sie ihn anschmachteten, wäre keine von ihnen geeignet. Er braucht eine Freundin, die ihn zwar zeigen würde wie wichtig er ihr ist, sich aber nicht alles gefallen lassen würde, sondern ihn auch kontra gibt. Jetzt wo ich mit ihm zur Uni ging, konnte ich mich auf die Suche nach einer perfekten Partie für ihn machen. Allerdings zerstreute er meine diesbezüglichen Ängste in seiner gewohnten Art und ich schaute ihn nur wütend über seine selbstgefällige Art an. Jedoch schaute ich nach seinem letzten Satz: „Wir sollten jetzt aber los, wenn du nicht schon an deinem ersten Tag zu spät kommen möchtest.“ Vollkommen entsetzt und schnappte mir meine Tasche und rannte davon. Ich hörte noch wie Edward und Emmett in Gelächter ausbrachen, doch hatte ich dafür jetzt keine Zeit. Ich rannte um meine Vorlesung noch rechtzeitig zu erreichen. Auf meinem Weg sah ich ihn. Jasper Whitlock. Bei ihm war eine atemberaubende blonde Schönheit. Sie beugte sich zu Jasper, der in einem schwarzen Cabrio saß, herunter und es sah so aus, als ob die zwei sich küssen würden. Ihn mit einer Frau zu sehen versetzte mir aus irgendeinem Grund einen heftigen Stich. Es sollte mich gar nicht interessieren was er machte, denn schließlich gehörte er zu den Corelliones. Zu unseren Feinden. Zu der Familie, die für den Tod meiner Eltern verantwortlich war und schon seit 27 Jahren nicht zum Einlenken bereit war. Es gab schon mehrere Versuche, von meiner Familie ausgehend, die Fehde, wenn man den altmodischen Begriff dafür benutzen möchte, zu beenden. Seit dem Vorfall vor 27 Jahren stehen sich unsere Familien feindlich gegenüber. Immer mal wieder gibt es Aktionen, die zum Tode des einen oder anderen Familienmitglieds führen. Ich weiß nicht, wie viele schon auf beiden Seiten wegen dieser Sache gestorben sind. Doch ich musste weiter und es ging mich nichts an mit wem Jasper zusammen war. Deshalb wendete ich mich schnell ab und ging weiter zu dem Gebäude vor mir. Drinnen schaute ich mich kurz um und ging dann zu meinem Hörsaal. Nach einen Blick über die Sitzreihen, entschloss ich mich, mich in eine der letzten Reihen zu setzen. „Hallo, ist neben dir noch frei?“ Als ich aufschaute, ich war gerade dabei meinen Block und einen Stift aus meiner Tasche zu kramen, sah mich der Freundin von Jasper, die mich freundlich anlächelte, gegenüber. Sie schien nicht zu wissen, dass ich eine Cullen war und wir verfeindet waren. „Ja, neben mir ist noch frei.“ Warum? Warum musste ich jetzt nur die Wahrheit sagen? Warum hab ich nicht gelogen? Ich wollte nicht neben ihr sitzen. Wenn ich Pech habe, fängt sie auch noch an mir von Jasper, ihren Freund, vorzuschwärmen und gerade darauf habe ich keine Lust. Mir war nicht einmal klar, warum es mich störte, dass Jasper eine Freundin hat, schließlich bin ich ja nicht eifersüchtig oder gar verliebt. Kurz schüttelte ich meinen Kopf, um diese irrwitzigen Gedanken aus meinen Kopf zu vertreiben. „Da bin ich aber froh. Ich möchte nicht so weit vorne sitzen. Ich bin übrigens Rosalie. Aber nenn mich bitte Rose“, während sie sich vorstellte, setzte sie sich neben mich. „Ich bin Alice. Eigentlich Mary Alice, aber niemand nennt mich Mary, außer meinen Bruder, wenn er mich mal wieder ärgern will.“ Warum erzählte ich ihr das Ganze? „Du hast auch einen Bruder? Ich hab auch einen und manchmal könnte ich ihn…“ „Ja, das kann ich verstehen. Brüder, vor allem große Brüder können soooo anstrengend sein.“ Bevor sie mir antworten konnte, begann der Dozent mit seiner Vorlesung zur geschichtlichen Entwicklung der Mode. Wir wurden hier nicht einfach auf die Stoffe losgelassen, sondern sollten auch ein umfangreiches Allgemeinwissen zur Mode erlangen. Kurz lächelten Rose und ich uns an, dann wandten wir uns dem Dozenten zu. Am Anfang hörte ich noch gebannt zu, jedoch schweiften meine Gedanken nach einiger Zeit zu meiner Sitznachbarin hin ab. Aus einen mir unbekannten Grund, wünschte ich mir, sie wäre eine eingebildete Schnepfe und nicht so nett wie sie zu sein scheint. Denn dann könnte ich sie hassen. Ich wusste nicht einmal woher dieser Wunsch sie zu hassen kam. Ich meine, nur weil sie die Freundin von Jasper Withlock, an den ich nicht einen Gedanken verschwenden sollte, war? Er ging mich rein gar nichts an. Er gehörte zu unseren Feinden. Über all diesen Gedanken merkte ich gar nicht wie die Vorlesung zu ende ging. Langsam packte ich meine Sachen ein und verabschiedete mich von Rose, welche jetzt noch ein Seminar hatte, während ich erst mal zwei Stunden frei hatte. Da ich inzwischen wieder Hunger bekommen hatte, entschloss ich mich in die Mensa zu gehen und mir was zu beißen zu besorgen. Edward und Emmett hatten leider noch ne Veranstaltung, sodass ich allein essen musste. Als ich die Mensa betrat, waren alle Tische besetzt. Deshalb beschloss ich, mir als erstes was zu essen zu holen. Nachdem ich das Angebot gesichtet hatte, entschied ich mich für den Salat mit kleinen Frühlingsrollen. Ich bezahlte und sah mich dann erneut in der Mensa um. Immer noch war kein Tisch frei, doch hinten sah ich einen an dem nur eine junge Frau saß, also ging ich zielstrebig auf sie zu. Beim näher kommen, sah ich sie mir genauer an. Sie hatte herrliche braune Haare, die sie zu einen Pferdeschwanz zusammengebunden trug. Ihre Kleidung bestand aus einen beigen Rock und dazu eine braune Bluse. Als ich an ihren Tisch angekommen war fragte ich sie: „Hallo! Ist bei dir noch frei?“ Nach einen Moment antwortete sie mir: „Äh, ja klar.“ Und so schnell wie ich mich gesetzt hatte, konnte man gar nicht gucken. „Hi, ich bin Alice.“ „Isabella. Aber nenn mich bitte Bella, das ist mir lieber. Bei Isabella denk ich immer, ich hätte etwas angestellt“, sagte sie zu mir und fing dabei an zu lächeln. Wow. Wenn ich ein Mann wäre, wär ich jetzt auf jeden fall verliebt. Ihre braunen Augen fingen bei ihren Lächeln an zu strahlen und löste eindeutig den Wunsch aus zurück zu lächeln. Irgendwie erinnerte mich unsere Begrüßung an die mit Rose. „Das kenn ich. Es gibt nur zwei Gelegenheiten bei denen ich bei meinen vollen Namen Mary Alice genannt werde. Zum einen wenn ich etwas angestellt habe oder aber wenn mein Bruder mich ärgern will.“ „Es muss schön sein Geschwister zu haben. Hast du nur einen Bruder?“ „Ja, und der ist auch noch älter. Also alles was du über ältere Brüder gehört hast, ist wahr und das Zusammenleben mit ihnen ist manchmal echt die Hölle. Zudem hab ich noch nen Cousin, der bei uns lebt. Er ist zwar groß und alles, aber manchmal ist er schlimmer als ein kleines Kind. Oder aber er ist noch schlimmer als Edward, mein Bruder, wenn es darum geht mich vor irgendwelchen ominösen gefährlichen und bösen Menschen, vorzugsweise Männern, zu beschützen.“ Meine Ausführungen brachten sie zum lachen. Ich hatte das Gefühl, dass wir Freundinnen werden könnten. „Ich hab zwar keine Geschwister, dafür aber meinen besten Freund Jacob, der für mich wie ein Bruder ist. Manchmal neigen er und unsere Freunde dazu, alle weiblichen Wesen in unserer Gruppe vor der bösen und gemeinen Welt zu beschützen. Ab und zu sind sie dabei mächtig übers Ziel hinaus geschossen und sie hatten großes Glück, dass mein Vater immer auf ihrer Seite war und alles wieder geregelt hat.“ „Was macht dein Vater denn, wenn er sie daraus holen konnte?“ „Oh, er ist Polizeichef bei uns Zuhause.“ „Und woher kommst du?“ „Ursprünglich aus Forks, dann aus Phoenix und wieder Forks.“ Dies sagte sie mit einen breiten Grinsen und ich atmete erleichtert auf. Ich hatte schon die Befürchtung sie käme aus New York und hätte was mit der Mafia zu tun. „Äh, halt mich nicht für unhöflich, aber wo genau liegt Forks?“ Das brachte sie erneut zum Lachen. „Forks liegt auf der Halbinsel Olympic in Washington und ist die verregneteste Stadt der USA. Glaub mir, wenn ich dort nicht geboren wäre und mein Vater da immer noch wohnen würde, hätte ich keine Ahnung wo das sein sollte.“ „Puh, da bin ich aber erleichtert. Sag mal wie hat es dich hierher verschlagen? Und was studierst du?“ „Na ja, wir schwimmen nicht gerade in Geld, auch wenn mein Stiefvater als Baseballprofi nicht schlecht verdient. Aber ich möchte niemanden zur Last fallen oder auf der Tasche liegen, da hat es sich angeboten, dass mir ein Stipendium für die NYU vorgelegt wurde. Zudem ist die NYU weit weg von Forks, sodass ich niemanden von dort begegnen würde. Dachte ich zumindest. Ist ja auch egal. Ich studiere Literaturwissenschaft, und du?“ „Ich studiere Modedesign. Sag mal, was meinst du damit, du willst niemanden aus Forks begegnen?“ „Ach weißt du, es ist nicht so dass ich niemanden von da mag, oder so. Es war vielmehr so, dass manche Leute ein Nein einfach nicht akzeptieren konnten und ziemlich hartnäckig waren. Ich war echt erleichtert, zumindest in dieser Sache, da weg zu sein. Und was passiert mir hier? Ich war noch keine zwei Tage hier und schon lief mir mein hartnäckigster Verehrer über den Weg. Das ist total deprimierend.“ „Oh. Mir ist so was noch nie passiert. An meiner Schule wussten alle wer mein Bruder und Cousin waren, deshalb waren sie alle nett zu mir, auch wenn es nur war um die beiden nicht zu verärgern oder um an sie heranzukommen. Mich hat noch nie jemand gefragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte.“ „Dann waren an deiner Schule nur Idioten, die entweder nicht erkannt haben wer du bist oder die einfach nur zu feige waren und sich von den beiden haben einschüchtern lassen. Gibt´s denn jemanden den du magst?“ Bei ihrer letzten Frage bin ich unverständlicherweise rot geworden und Jasper kam mir als erstes in den Sinn. Das ist doch totaler quatsch. Kusch, kusch, verschwinde aus meinen Gedanken, du böser, böser Corellione. Wieder fing sie an zu grinsen und sah dann auf die Uhr. „Verdammt! Ich muss jetzt leider los. Mein Seminar findet leider am anderen Ende vom Campus statt. War echt nett dich kennen zu lernen.“ „Ja, find ich auch. Äh, wenn du möchtest, könntest du mir dann deine Telefonnummer geben? Ich meine nur wenn du wirklich willst, damit wir vielleicht mal was gemeinsam unternehmen können. Du musst aber nicht.“ Zum Ende hin bin ich immer leiser geworden. Bella dagegen war schon dabei wie wild in ihrer Tasche zu wühlen, fand wonach sie suchte und schrieb etwas auf einen Zettel, den sie mir lächelnd reicht. Nachdem ihn ihr abgenommen hatte, nahm sie ihr Tablett, brachte zur Geschirrrückgabe und verschwand dann durch die Tür. „Na, wer war das denn?“ „Ieck! Man Emmett musst du mich so erschrecken?“ Darauf antwortete er nicht, sondern setzte sich mit seinem bis oben vollen Tablett zu mir an den Tisch. Gleich darauf gesellte sich auch Edward zu uns. „Alice, du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ Manchmal war Emmett echt nervig. „Das war Bella.“ „Und woher kennst du sie?“ Diese Frage war mal wieder so typisch Edward. „Ich hab sie angesprochen. Sie saß hier alleine am Tisch und ich brauchte nen Sitzplatz. Also kamen wir ins Gespräch.“ „Und was hast du über sie herausgefunden? Dann können wir sie gleich mal von Minelli überprüfen lassen.“ „Edward, das ist nicht dein ernst?! Nicht jeder in dieser verdammten Stadt hat mit der Mafia zu tun. Du brauchst mir da gar nicht zu widersprechen. Ich muss jetzt zu meiner nächsten Vorlesung und du, nein ihr werdet Bella in ruhe lassen. Hab ich mich da klar genug ausgedrückt?“ Als beide nickten, nahm ich meine Sachen und brachte beim Verlassen der Mensa noch schnell mein Tablett weg. Also wirklich, am liebsten würd ich die beiden… Die restlichen Veranstaltungen gingen ereignislos vorbei und ich grollte den beiden auch auf den Weg nach Hause. Dort war ich immer noch wütend und verkroch mich in meinem Zimmer, nachdem ich noch meinen Vater begrüßt hatte. Auf seine Frage wie der Tag so war, antwortete ich nur: „Frag Edward!“ Ich kam nur zum Abendessen runter und legte mich dann früh schlafen. Meine letzten Gedanken galten Bella und Rose....................und..............................Jasper. ---------------------------------------------------------------------------------- Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen. Noch ist nichts entschieden also: Wollt ihr den ersten Tag noch mal aus Jaspers Sicht? (Also der Anfang von dem Kapitel steht schon und ich weiß, auch schon den Inhalt. Schreiben werde ich es auf jeden Fall, es bleibt nur die Frage, ob ihr es auch lesen möchtet.) Jetzt aber genug, wünsch euch noch nen schönen Sonntag! Kapitel 5: erster Tag im Semester oder der letzte normale Arbeitstag -------------------------------------------------------------------- Hallo, da bin ich wieder. Es ist leider einen Tag später als sonst geworden, aber ich hab es geschafft, trotz ner Spanischklausur und mündlichen Prüfung und 5 Hausarbeite, die ich bis Anfang August schreiben muss. Ich hätte ja schon gestern hochgeladen, hab aber unerwartet Besuch von meinen Freundinnen bekommen. Dieses Kapitel beschäftigt sich noch mal mit dem ersten Tag im Semester und zwar aus Jaspers Sicht. Nach diesem Kapitel wird die Geschichte auch voran kommen (ich hab´s jetzt doch reingestellt, weil im nächsten Pitel einmal kurz Bezug auf ein Ereignis hieraus genommen wird). Nun wünsch ich euch aber viel Spaß! ---------------------------------------------------------------------------------- Jasper „Rose, aufstehen!“ Mit diesen Worten versuchte ich den blonden Engel aus dem Bett zu bekommen. Ihre Antwort darauf war, ein genuscheltes „will nicht!“ und das tiefer vergraben ins Bett. „Nun komm schon. Du selbst hast gesagt, ich soll dich um 6:00 Uhr wecken, da du dich fertig machen musst.“ WUMM. Schon hatte ich ein Kissen im Gesicht. Das war der Dank für meine Freundlichkeit. Rose war der schlimmste Morgenmuffel den ich kannte und im Halbschlaf gemeingefährlich. Ich muss es wissen. Mein Beruf ist nicht gerade ungefährlich und doch fing ich an zu zittern, oder würde es tun, wenn ich mir solch eine Regung erlauben würde, und mache mich so schnell wie möglich aus den Staub oder bleibe zumindest Ruhig und versuche alles teilnahmslos über mich ergehen zu lassen, wenn Rose erst einmal wütend ist. Dann habe ich, ein abgebrühter Mafioso und Major des US Militärs Angst. Im Halbschlaf begnügt sich damit, Sachen nach einen zu werfen, dabei muss man(n) aufpassen, um nicht getroffen zu werden. An unseren ersten gemeinsamen Morgen, an dem ich sie wecken sollte, bekam ich ganz unverhofft ihren Wecker an den Kopf geworfen. Ich war nicht auf fliegende Gegenstände vorbereitet und bekam ihn an den Kopf. Knapp über dem Auge zeugt noch immer eine Narbe von diesem Erlebnis, welches mir zudem einen vierstündigen Krankenhausaufenthalt und eine Platzwunde, die mit fünf Stichen genäht werden musste, einbrachte. Im wachen Zustand ist Rose noch gefährlicher, denn dann kam zu ihrer erstaunlichen Treffsicherheit noch ihr unglaublich lautes und kraftvolles Stimmorgan hinzu. Dies war der Grund, warum ich mich ihr morgens nur mit größter Aufmerksamkeit näherte. Ich hatte noch Glück, dass es heute nur ein Kissen war, also ging ich ins Badezimmer, füllte ihren Zahnputzbecher mit kaltem Wasser und ging zurück zum Bett. Da sie anscheinend immer noch fest entschlossen war nicht aufzustehen, entleerte ich den Becher über ihren Kopf. „Aaahhhh! Jazz, du bist tot, aber so was von.“ „Beruhig dich. Du wolltest so früh geweckt werden.“ „Geweckt werden schon. Aber ich hatte nicht vor im Bett eine Dusche zu nehmen.“ „Du wolltest doch sowieso duschen gehen. Also hopp, hopp, ab unter die Dusche und dann schnell schön machen. Es ist inzwischen viertel nach sechs.“ „Was? Das schaff ich nie. Wie soll ich das nur schaffen …“ Mit diesem Singsang verschwand sie im Bad. Ich konnte einfach nicht verstehen wozu sie solange brauchte. Es war ja nicht mal nötig. Sie war eine blonde Naturschönheit mit rundungen an genau den richtigen Stellen. Zudem war sie groß, zwar immer noch etwas mehr als einen Kopf kleiner als ich, aber ich war auch 1,90m groß und damit nicht gerade klein. Während sie also im Bad beschäftigt war, machte ich mich daran den Frühstückstisch zu decken. In der Küche stellte ich als erstes die Kaffeemaschine an und in der Zeit, in der der Kaffee durchlief, holte ich die Teller und Messer heraus, füllte die Brötchen, die ich auf dem Rückweg vom Joggen mitgebracht hatte, in einen Korb und schaute im Kühlschrank nach, welchen Belag wir noch unser eigen nennen konnten. Mmmh, nicht mehr wirklich viel. Dann werden wir heute wohl einkaufen gehen müssen. Inzwischen war der Kaffee fertig und ich nahm mir eine Tasse, schwarz, ohne Milch und Zucker. Einfach köstlich. Nach meiner zweiten Tasse kam auch endlich Rose und setzte sich an ihren Platz mir gegenüber. Wir frühstückten schweigend. Das war etwas, dass wir gemeinsam hatten. Wir konnten beide auch mal schweigen und mussten nicht jede Minute mit sinnlosen Lauten, nur um der Laute willen, füllen. Nachdem wir alles in die Abwäsche gestellt hatten, abwaschen konnten wir auch noch abends, fuhr ich in meinem schwarzen Cabrio zur Uni. Dies wäre ihr drittes Semester. Eigentlich könnte sie schon im neunten sein, doch nach der High School entschlossen wir uns, uns für zwei Jahre eine Auszeit zu nehmen, um uns besser kennen zu lernen. Natürlich hab ich in dieser Zeit für meinen Don und Adoptivvater gearbeitet, allerdings weiß Rose davon nichts. Im Allgemeinen hat sie keine Ahnung davon, was ich wirklich mache. Ich ließ sie in den Glauben, meine Arbeit wäre legal. Sie wußte über meine Mitarbeit im Familienunternehmen der Corellione bescheid, hatte allerdings keinen Schimmer von der Illegalität meiner Aufgaben. Ich war ein Killer. Ich erledigte die Drecksarbeit, wobei dies meine eigene Entscheidung war. Doch dies würde nicht mehr lange so bleiben. Heute war mein letzter Auftrag als Killer. Danach würde Don Corellione mich zu seinem Nachfolger ausbilden. Er hatte keine Erben. Seine Söhne waren vor über zwanzig Jahren gestorben und seine Tochter hatte die Familie verlassen. Niemand wusste wo sie war oder ob sie überhaupt noch lebte. Deshalb hatte er vor einen Nachfolger aus seinen Reihen zu wählen. In der engeren Auswahl waren Mike Newton und ich. Ab morgen geht unsere „Ausbildung“ los. Wir erreichten das Campusgelände und ich hielt in der Nähe von Roses Institut, damit der Weg nicht weit war. Am liebsten würde ich sie begleiten, um sie zu beschützen, denn auf die NYU gingen auch Cullens und das war nicht gut. Die Öffentlichkeit und vor allem Schulen, Universitäten, Kindergärten und Krankenhäuser waren neutrales Gebiet, da sich dort viele Unbeteiligte und vor allem Kinder aufhielten. Trotz der illegalen Aktivitäten der Familien hielten sie sich an den alten Codex, der keine Kinder und Unschuldige in unnötige Gefahr brachte. Natürlich gab es auch Opfer unter den Unbeteiligten, doch wurden diese als unvermeidbar angesehen. „So ich geh dann jetzt. Holst du mich nachher wieder ab?“ „Kommt darauf an.“ „Auf was?“, fragte Rose lächelnd, während sie ums Cabrio herumging. „Na, darauf wann du heute Schluss hast. Wenn ich nicht kann, bitte ich Nick darum.“ Bei Nicks Namen verzog sie ihr Gesicht. Sie mochte ihn nicht besonders und wenn ich ehrlich war gefielen mir die Blicke, die er ihr zuwarf auch nicht besonders. Aber es war immer noch besser einer unserer Familie fährt sie nach Hause, als dass sie in die Fänge der Cullens fiele. Sie hatte keine Ahnung wie gefährlich New York war. „Ich mag ihn nicht. Jedoch kenn ich deine Meinung bezüglich meiner Sicherheit, also werd ich mal nicht widersprechen. Ich hab gegen vier Schluss. Hast du da Zeit?“ „Ich denke, es lässt sich einrichten.“ „Gut, dann bis nachher. Wir können auf dem Heimweg einkaufen gehen. Unser Kühlschrank ist inzwischen erschreckend leer.“ Diese Worte ließen mich grinsen. Sie beugte sich zu mir herab und gab mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Als ich an ihr vorbei blickte, sah ich SIE. Alice. Alice Cullen. Ich erkannte sie sofort, trotz der eindeutigen Veränderungen seit unserem letzten Treffen. Zuletzt hatte ich sie vor viereinhalb Jahren gesehen. Sie kam damals in meinem letzten Jahr an unsere Schule und war einige Klassen unter mir. Der einzige Grund warum ich mich damals für sie interessierte war der, dass sie eine Cullen war. Denn wie heißt es so schön: Kenne deine Feinde. Deshalb wusste ich natürlich alles Wichtige über sie. Sie war die jüngere Schwester von Edward Cullen und die Nichte von Carlisle Cullen. Mit der Mafia hat sie nicht wirklich viel zu tun. Jedoch wußte sie über alles bescheid und war somit weit aus besser informiert als Rose. Sie hatte sich verändert. Aus der Schulzeit konnte ich mich noch an ein unscheinbares Geschöpf mit langen schwarzen Haaren und grünen lebhaften Augen. Augen die auch ihr Bruder hatte und die sie von der Seite ihrer Mutter geerbt hatten. Noch heute sah ich manchmal in meinen Träumen diese Augen. Doch sind es nie die kalten Augen ihres Bruders, sondern warme, leicht verloren wirkende Augen. Ihre Augen. Ich hatte und würde es niemals jemanden erzählen. Trotz allem, der Fehde, der verfeindeten Familien, meiner ungewissen Abstammung und soweiter, konnte ich diese Augen einfach nie vergessen und nun nach langer Zeit sah ich sie wieder. Nachdem ich ihre Augen wahrgenommen hatte, fiel mir als nächstes ihr Haar auf. Es war kurz. Nicht so kurz und dennoch um einiges kürzer als beim letzten Mal. Bevor ich sie weiter beobachten konnte, was ich eigentlich gar nicht sollte, ging sie weiter und ich wandte mich wieder Rose zu. Diese Begegnung war kurz gewesen. Sehr kurz. Auch wenn es mir vorkam, als hätten sie Minuten gedauert, waren es in Wirklichkeit nur wenige Sekunden. Schnell vereinbarte ich mit Rose noch einen Treffpunkt, wünschte ihr viel Erfolg und begab mich dann auf den Weg zu meinem Auftrag. Mein Auftrag. Mein letzter Mord. Einer „unserer“ Polizisten wollte nicht mehr und war kurz davor gegen uns auszusagen. Dies konnten wir nicht zulassen. Auf keinen Fall. Deshalb musste er beseitigt werden. Es heißt zwar immer die meisten Morde würden nachts geschehen, doch wäre dies in diesem Fall eher kontraproduktiv. Wie sollen unsere anderen Informanten gewarnt werden, wenn die Leiche erst spät gefunden werden würde oder aber wenn sich tagsüber sicher fühlen würden? Nein, wir wollten ein Exempel statuieren. Sie warnen uns nicht zu verraten. Wer sich gegen die Corelliones stellt, hat nicht mehr lange zu leben. Bei schlimmen Vergehen gegen die Familie wurden auch schon mal ganze Familien getötet und derjenige, der das Vergehen begangen hatte am Leben gelassen, nur um ihn dadurch noch mehr zu strafen. Prinzipien. Ich selbst hatte Prinzipien. Ich tötete niemals ohne Grund. Ich tötete niemals Kinder. Und nach Möglichkeit tötete ich keine Frauen. Mike hatte diese Prinzipien nicht. Ihn war es egal wen er tötete, Hauptsache er konnte töten. Auch vergewaltigt hatte er schon. Einmal hatte er den Auftrag eine Familie auszulöschen und er hat vor den Augen des Verräters dessen Söhne getötet, seine Frau und Tochter vergewaltigt und dann ebenfalls hingerichtet. Ich war damals nicht da, sondern noch beim Militär und genau das war sein Glück. Wäre ich da gewesen hätte ich ihn höchstwahrscheinlich umgebracht. Es gab Regeln an die man sich hielt. Als ich von dieser Geschichte durch ihn selbst erfahren habe, hätte ich ihn getötet, wenn ich mich nicht halb so gut im Griff gehabt hätte. Er gehörte zur Familie, also durfte ich ihn nicht einfach umbringen. Dafür brach ich ihm die Nase, zwei Finger und vier Rippen. Nur als Gedächtnisstütze wiederholte ich dies kurz nachdem alles verheilt war. Don Miguel war damals zwar nicht begeistert, ließ aber durchgehen, m Micke Beherrschung beizubringen. Wir waren komplett gegensätzlich. Er ließ sch gehen, während ich mich meist vollkommen unter Kontrolle hatte. Ich war ziemlich groß, er höchstens durchschnittlich groß. Ich hatte gute Noten, er nicht. Diese Liste könnte ich noch ewig so weiterführen. In einem Vorort von New York hielt ich an. Hier wohnte er. Officer Jason Jahnson. Er war allein Zuhause. Seine Frau war mit den Kindern bei ihrer Mutter. Gut. Keine zivilen Opfer. Ich stieg aus meinen Wagen und näherte mich der Haustür. Auf dem Weg überprüfte ich ein letztes Mal meine Waffe und lied sie durch. Ich war unauffällig gekleidet. Niemand der mich zufällig sehen würde, käme auf die Idee, ich wäre hier um einen Polizisten zu ermorden. An der Tür angekommen klingelte ich. Von drinnen hörte ich ein murmeln. Langsam näherten sich die Schritte der Tür. Die Tür wurde geöffnet und ein fülliger Mann, der etwas kleiner als ich war, stand vor mir und guckte mich verärgert an. Gut. Es war der Richtige. Langsam wurde aus seinem verärgerten Gesichtsausdruck ein überraschter und als ihm klar wurde weshalb ich hier war wurde sein Gesicht kreidebleich. „Niemand verrät uns. Sei froh, dass wir deine Familie da raus halten.“ Mit diesen Worten betätigte ich den Abzug und es schallte ein Schuss durch die leeren Straßen. Die Kugel hatte auf diese kurze Entfernung eine verheerende Wirkung. Sie trat aus dem Rücken wieder aus und befleckte den Flur mit Blut. Gut. Das würde seinen Kollegen und unseren Informanten eine Lehre sein. Ich beachtete mein Werk nicht weiter, drehte mich um und stieg in den Wagen. Bevor ich losfuhr, verständigte ich noch die Polizei und ließ mein Handy, welches ich vor zwei Jahren aus Europa mitgebracht hatte und nicht zurückverfolgt werden konnte, da es ein Einweghandy war, am Tatort zurück. Jetzt musste ich mich nur noch beeilen, um rechtzeitig wieder an der Uni zu sein und Rose abzuholen ---------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn die Geschichte dadurch noch nicht weiter voran geht. Und als kleine Entschuldigung für die Verspätung, kommt heute noch ein Kapitel^^ P.S. Würd mich über eure Meinung zum Kapitel freuen. Kapitel 6: Kino oder Was ist nur mit Alice los? ----------------------------------------------- Guten Abend! Hier folgt auch schon das versprochene Kapitel. Diesmal mal wieder aus Edwards Sicht und mit einem kleinen Zeitsprung. Viel Spaß mit Edward! ------------------------------------------------------------------------------------ Zwei Wochen später Edward Mmh. Nun traf sich Alice schon wieder mit dieser Bella. Bella mehr als ihren Vornamen wusste ich nicht über sie. Alice hielt alles was mit ihr zu tun hatte von uns fern. Nur Carlisle kennt alle Einzelheiten und lässt Alice ohne Leibwächter zu ihr gehen. Das war leichtsinnig. Wer weiß schon genau wer diese Bella ist. Ich war damals leicht erschrocken als ich Alice mit ihr zusammen in der Mensa gesehen habe. Normalerweise war Alice nur mit Familienmitgliedern zusammen. Anders war es einfach zu gefährlich. Ich hatte die beiden aus der Schlange zur Essensausgabe beobachtet und am Anfang angestrengt überlegt woher ich die Frau bei Alice kannte, bis es mir auf einmal wieder einfiel. Sie war die Frau die ich morgens beim hinfallen gesehen hatte. Da wurde ich misstrauisch. Zuerst fällt sie ganz zufällig in meinen Sichtbereich hin und dann sitzt sie mittags mit Alice beim Essen. Ich fand das Alles äußerst verdächtig. Doch bevor Emmett und ich am Tisch ankamen, machte sich Bella schon aus den Staub. Als wir von Alice alles über sie erfahren wollten, ist sie richtig wütend geworden und hat tatsächlich eine Woche nicht mehr mit uns gesprochen. Man kann’s auch übertreiben. Und dann muss sie uns auch noch bei unseren Vater verpfeifen. Von dem haben wir dann auch eine Standpauke bekommen. Er hat noch nicht mal als Don zu uns gesprochen, sondern als Vater und Cousin. Es war schon irgendwie demütigend mit 22 bzw. 23 Jahren, bei Emmett, so zusammengestaucht zu werden. Alles nur wegen einer Frau die Alice zu dem Zeitpunkt seit gerade mal einer Stunde kannte. Darüber konnte man(n) nur den Kopf schütteln. Zum Glück sprach sie inzwischen wieder mit uns. Auch wenn wir es nie ihr gegenüber zugeben würden, hatte es uns doch ziemlich zugesetzt. Sie war nun mal unsere kleine Schwester, zumindest meine leibliche und für Emmett wie eine Schwester. Seit sie wieder mit uns redete, war mir aufgefallen, dass sie öfter in Gedanken versunken war als früher. Sie war ruhiger geworden und wenn man sie darauf ansprach, dann blockte sie ab und wurde erst recht fröhlich, wie um uns vom Gegenteil zu überzeugen. Ihre Freundschaft mit Bella hatte wenigstens auch Vorteile. Endlich hatte sie jemanden, und zwar eine Frau, mit dem sie reden konnte. Bisher gab es niemanden den sie sich anvertrauen konnte, wenn es um typischen Weiberkram, um es nicht ganz politisch Korrekt und auch nicht meiner Erziehung entsprechend so zu bezeichnen, ging. Nun konnten Emmett und ich unsere Wochenenden wieder selber Planen und waren nicht mehr von ihren Launen und Shopping -Schüben abhängig. Heute wollten Emmett und ich mal ins Kino gehen und uns den neuen Star Trek Film angucken. Ich war nur froh, dass mein Leibwächter gleichzeitig mein bester Freund war und wir deshalb viel Spaß zusammen hatten. Gegen 19 Uhr machten wir uns mit meinem Volvo, wir wollten nicht auffallen und es wäre auch irgendwie komisch gewesen mit der Limo zum Kino zu fahren, auf den Weg zum Kino. Als wir ungefähr ne halbe Stunde später ankamen, wir gerieten natürlich in den Abendverkehr und bekamen zunächst keinen Parkplatz, konnten wir es nicht fassen. Da standen doch tatsächlich Alice und diese Bella vor dem Kino und schienen zu diskutieren. Emmett und ich sahen uns an, grinsten und gingen dann auf die beiden zu. Nach ein paar Metern waren wir nahe genug herangekommen, um zu hören worüber sie sich so heftig unterhielten. Es gab „Streit“ über die Auswahl des Filmes. Noch hatten sie uns nicht bemerkt, sodass wir erstmal zuhörten. „Nein Alice! So war die Abmachung. Ich geh mal wieder mit dir shoppen, auch wenn es eher einen Marathon gleicht, und ziehe an, was du mir gibst und ich darf dafür den Film aussuchen.“ „Jaaahh, schon, aber das kann doch nicht dein ernst sein?!? Es läuft „Der Womanizer“, eine romantische Komödie, und du willst in Star Trek? Das darf einfach nicht wahr sein.“ „Alice wir hatten eine Abmachung und du wirst dich daran halten, ob du nun willst oder nicht. ICH habe meinen Teil erfüllt, jetzt bist du dran. Und da wird dir auch nicht dein Hundeblick bei helfen, also hör auf mich so anzugucken. Es nützt nichts.“ Nach diesen Worten drehte sich diese Bella um, ging zur Kasse und kaufte die Karten. Ich konnte es kaum glauben. Es gab tatsächlich jemanden, der ihr kontra gab. Und dann war es auch noch dieses Mädchen. Wenn Emmett oder ich uns das erlaubt hätten, hätten wir uns noch stundenlang ihr Genörgel anhören müssen. Dann wäre es egal gewesen, ob wir vorher eine Abmachung getroffen haben oder nicht. In diesen Moment bemerkte uns Alice und funkelte uns böse an. „Sie glaubt wohl wir wären ihr gefolgt.“ „Da hast du wohl Recht, Em. Aber da wir uns an Vaters Anweisung gehalten haben, kann sie uns nichts vorwerfen. Wenn wir schon mal da sind und in den gleichen Film gehen werden wie sie, können wir ja ganz nebenbei Informationen über diese Bella sammeln.“ Während wir dies besprachen, überbrückten wir die letzten Meter zu meiner Schwester, deren Blick sich immer weiter verfinsterte. „Wie könnt ihr es wagen!“ und schon ging es los „Vater hat euch verboten mich zu verfolgen und Informationen über Bella einzuholen!“ „Beruhig dich mal Schwesterherz. Es ist reiner Zufall, dass wir auch hier sind. Wir haben ohne jeden Hintergedanken bereits gestern diesen Abend geplant. Keine Angst wir werden dieser Bella schon nichts tun.“ „Diese Bella? Du nennst meine erste richtige und beste Freundin „Diese Bella“? Na warte Edward, das wirst du bereuen. Haltet euch ja von uns fern.“ Aus dem Augenwinkel sah ich wie diese Bella, egal was Alice sagt, ich nenne sie weiterhin so, kurz stockte als sie uns bei Alice sah und dann zu uns kam. Alice schien sie auch bereits bemerkt zu haben und stürmte auf sie zu, nahm ihren Arm und zog sie ins Kino. Während ich darüber nur schmunzeln konnte, brach Emmett in schallendes Gelächter aus, sodass sich die Leute in unserer Nähe nach uns umsahen. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, gingen wir zur Kasse, um die Karten zu kaufen. Wir waren uns einig darüber, dass wir in der Nähe der beiden sitzen wollten, weshalb ich meinen Charme einsetzte, damit wir Plätze direkt hinter ihnen bekamen. Wenn Alice glaubte wir würden diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen, dann hatte sie sich gewaltig geirrt. Wieder einmal grinsten wir uns an und gingen dann ebenfalls ins Kino. Manchmal war es echt unheimlich wie gut Em und ich uns ohne Worte verständigen konnten. Drinnen sahen wir uns um und was ich da sah gefiel mir ganz und gar nicht und ich fing unbewusst an leise zu knurren. Wir setzten uns synchron in Richtung Alice in Bewegung. Doch sie stand nicht allein mit dieser Bella in einer Ecke. Nein. Das wäre ja kein Problem gewesen. Nein, bei ihnen standen Jasper Whitlock und irgendwo eine Blondine, die ich kaum eines Blickes würdigte. Wie konnte es dieser Corellione wagen sich Alice zu nähern. Beim Näher kommen sah ich, dass sich Alice nicht mit dem Corellione unterhielt, sondern mit seiner Begleitung. Wir waren fast bei ihnen als Whitlock aufblickte. Als er uns erkannte verdüsterte sich sein Blick, was wohl bei den anderen nicht unbemerkt blieb, sodass sie aufhörten sich zu unterhalten und sich stattdessen uns zuwandten. Zunächst schaute Alice auf den Boden, doch als wir sie erreicht hatten, blickte sie auf und sah mir in die Augen. Ich sah in ihren Augen, dass sie sich ihrer Lage bewusst war und auch etwas Angst konnte ich in ihnen erkennen. Jedoch war es keine Angst vor Whitlock, sondern vor mir und dies versetzte mir einen Stich. Sie war meine kleine Schwester. Das Wichtigste in meinem Leben. Sie glaubte, doch wohl nicht ich könnte ihr böse sein? Ich war nicht wütend auf sie, na gut vielleicht ein kleines bisschen, aber der größte Teil meiner Wut richtete sich gegen Whitlock. Alice guckte kurz auf Whitlocks Begleitung und dann sah sie ihm in die Augen und was da kurz in seinen Augen aufblitzte ließ mich scharf die Luft einziehen, was Alice zusammenzucken ließ und Whitlock dazu brachte mich mit zu schlitzen verengten Augen anzublicken. Er deute mit seinem Kopf kurz zur Seite und ich nickte um zu zeigen, dass ich verstanden hatte. Ich bedeutete Em bei den Frauen zu bleiben und entfernte mich dann mit Whitlock von den anderen. Wir gingen zur anderen Seite, lehnten uns nebeneinander an die Wand und beobachteten die vier. „Es ist nicht ihre Schuld.“ Fragend sah ich ihn an. „Ich hatte keine Ahnung von der Bekanntschaft der Beiden.“ Bei diesen Worten deutete er mit dem Kopf auf seine Begleitung. „Bevor ich Rose aufhalten konnte, war sie schon auf die beiden losgestürmt. Sie hat keine Ahnung, stellt also für niemanden eine Gefahr dar. Und es soll auch so bleiben.“ „Warum seid ihr hier?“ „Ich würde sagen aus dem gleichen Grund wie ihr.“ „Wir befinden uns in der Öffentlichkeit.“ „Ich habe nicht vor hier wild herum zu schießen.“ „Hab gehört ihr hattet ein Problem mit einem Bullen.“ „Das Problem habe ich vor zwei Wochen gelöst. Woher weißt du davon, Cullen?“ „Man hört so einiges auf der Straße.“ Nach diesen Worten stieß ich mich von der Wand ab und ging wieder auf die Gruppe zu. „Ach und halt dich von meiner Schwester fern.“ „Bestell das Gleiche deinem Cousin. Ich hab gesehen wie er Rose angesehen hat. Wenn er ihr zu nahe kommt, werdet ihr Cullens das bereuen.“ Schweigend kamen wir bei der Gruppe an. Zwar mochte ich Whitlock nicht, doch es hätte auch schlimmer sein können. Zum Beispiel wenn es dieser Newton gewesen wäre. Der war wirklich gemeingefährlich. Er hatte Spaß daran andere zu quälen. Die Frauen unterhielten sich und wir Männer schwiegen. Mir fielen Jaspers Worte wieder ein und guckte mir Rose genauer an. Sie sahen sich wirklich ähnlich. Die gleiche Haarfarbe, die gleichen blauen Augen. Und auch sonst war da eine gewisse Ähnlichkeit. Bevor Whitlock es erwähnte hatte ich keine Ahnung davon, dass er eine Schwester hatte. Wie hatte er es nur geschafft sie solange geheim zu halten? Wir wussten praktisch alles über ihn. Er war adoptiert. Als er 10 Jahre alt war fand ihn Don Miguel Corellione auf der Straße und entschloss sich ihn aufzunehmen. Whitlock wurde früh ins Familiengeschäft eingeführt und ging nach der High School nicht aufs College, sondern zum Militär, wo er innerhalb kürzester Zeit zum Major aufstieg. Nach nur zweieinhalb Jahren verlies er das Militär und kam zurück nach New York City. Hier stieg er dann richtig ins Familiengeschäft ein und wurde zu einem Killer. Und gerade diesen Killer sah meine Schwester immer wieder verstohlen an und bekam, wenn Whitlock es bemerkte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sie verbringt nicht nur Zeit mit einer vollkommen Fremden, die nie überprüft wurde, nein, sie schien auch noch Gefühle für Whitlock zu haben. Hört der Ärger denn nie auf? Ich meine, ich liebe meine Schwester über alles, aber in Momenten wie diesen, würde ich sie am liebsten irgendwo weit, weit weg bringen und dort niemals wieder abholen. „Wie sollten langsam in den Saal gehen Alice. Der Film beginnt in ein paar Minuten.“ Bellas Worte brachten mich wieder zurück und ich fing an zu grinsen. Alice wusste ja noch gar nichts von ihrem Glück. „Ups, ist mir gar nicht aufgefallen. In welchen Film geht ihr Rose?“ „Jasper hat eine Wette verloren. Deshalb geht er mit mir in „Den Womanizer“. Ich muss feiern, dass er mal verloren hat.“ Alice Blick wurde sehnsuchtsvoll und sie wandte sich erneut Bella zu und sah sie flehend an. „Nein Alice. Vergiss es. Wir gehen in Star Trek. Du wirst die Abmachung nicht brechen.“ Sie nahm einen enttäuschten Gesichtsausdruck an und als sie merkte, dass dies nichts brachte, fing sie an zu schmollen. Daraufhin fing diese Bella an zu grinsen. Es verschlug mir den Atem. Sie hatte ein bezauberndes Lächeln. Nein, nein, nein Edward. Keinerlei positive Gedanken über diese Bella. Sie war und blieb ein unbekanntes Risiko. Rose verabschiedete sich von uns und zog Whitlock, der sich kurz einen gequälten Gesichtsausdruck erlaubte, hinter sich her. Bella nahm Alice am Arm und ging noch mal schnell mit ihr zum Klo. Emmett und ich warteten auf die beiden. Wobei Em ungeduldig war, da er sich noch Popcorn und was zu trinken kaufen wollte. Als die beiden vom Klo kamen, ignorierten sie uns und gingen stur an uns vorbei. Mich würde interessieren, was Alice alles über uns erzählte. Em folgte ihnen sofort und atmetete erleichtert auf. Sie gingen sich ebenfalls noch was zu Knabbern und Trinken kaufen. Danach gingen Em und ich zwei Meter hinter ihnen, ihnen nach zum Saal. Alice drehte sich mehrmals um und wollte uns anscheinend mit ihren Blicken erdolchen. Besonders schlimm wurde es, nachdem sie gesehen hatte, dass wir direkt hinter ihnen saßen. Während des ganzen Vorspanns flüsterten sie und wir verstanden leider gar nichts. Kaum fing der Film an, hörten sie auf und konzentrierten sich darauf. Ich versuchte mich ebenfalls auf den Film zu konzentrieren, jedoch fiel es mir unheimlich schwer. Die Klimaanlage wehte mir den Geruch dieser Bella entgegen. Und dieser Geruch war berauschend. Sie roch nach Erdbeeren und noch etwas anderen, was ich nicht identifizieren konnte. Ich glaube, es war der ihr eigene Geruch. Edward, hör sofort auf! Denk an etwas anderes! Ignoriere den Geruch! Ignoriere SIE! Den ganzen Film über lief dieses Mantra in meinem Kopf ab. Es nützte nichts. Als der Film zu ende war, hatte ich nicht wirklich etwas mitbekommen. Auf den Weg nach draußen redete Alice wieder mit uns. Obwohl sie nicht in den Film wollte, redete und redete und redete sie nun darüber ohne Punkt und Komma. Typisch Alice. Als ich zu Bella, ja ich konnte sie einfach nicht mehr so abfällig „diese Bella“ nennen, sah, sah ich wie sie mich angrinste als sie meinen Blick bemerkte. Ich grinste zurück. Kaum waren wir draußen, fing Alice an zu winken. Ich folgte ihren Blick und erblickte auf der anderen Straßenseite Whitlock mit seiner Schwester. Wir folgten Alice, die sich sofort auf den Weg zu ihnen machte, als es geschah… ---------------------------------------------------------------------------------- Es folgt mein üblicher Spruch: Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr gebt mir ein Feedback. Ich wünsch euch noch einen schönen Abend! Kapitel 7: Schüsse ------------------ Hallo, heute wieder pünktlich: ein neues Kapitel. Ich hab den größten Teil hier von (und sogar schon einen Teil vom Nächsten)während eines Forschungskollogiums über die Renaissance in Mitteldeutschland geschrieben. Also verzeiht mir bitte, falls sich Fehler eingeschlichen haben. Meine Freundin hatte noch keine Zeit rüberzulesen und diese Fehler aufzuzeigen. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich es geschafft habe das Kapitel zu schreiben, denn eigentlich habe ich dazu keine Zeit (es warten immer noch 5 Hausarbeiten auf mich), doch irgendwie war es zu übermächtig und ich sah immer und überall die Handlung der Geschichte. Aber genug davon. Jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit "Schüsse"! ------------------------------------------------------------------------------------ Bella Ach, der Film war richtig klasse! Obwohl Alice am Anfang strikt gegen den Film war, war sie jetzt kaum zu halten. In den zwei Wochen unserer Bekanntschaft hatte ich schnell gemerkt wie sie tickt. Sie war einer kleiner hyperaktiver Wirbelwind oder wie es Angela am Telefon bezeichnet hatte: sie war Hammy aus „Ab durch die Hecke“ auf Koffein. Dank Alice vermisste ich meine Freunde aus Forks nicht mehr so stark wie am Anfang. Sie war in der kurzen Zeit zu einer wirklich guten Freundin geworden, die ich nie mehr missen möchte. Als ich Alice dabei beobachtete wie sie mit Emmett, ihren Cousin, über den Film diskutierte, musste ich lächeln. Edward, ihr Bruder wie sie mir vorhin auf Klo verraten hatte, musste ebenfalls Grinsen, als er sie in ihren Element sah. Alice hatte mir nicht viel über ihre Familie verraten, aber wenn man die drei sah, sah man wie lieb sie sich alle hatten. Ich wußte nicht, warum mich Alice von ihnen fernhalten wollte oder war es etwa andersherum? Hielt sie ihre Familie von mir fern? Doch eigentlich war das auch egal. Sie wird schon ihre Gründe dafür haben und sie hatte mir versprochen, mir eines Tages alles zu erklären. Auf der anderen Straßenseite befanden sich Rose und Jasper. Alice stürmte schon auf sie zu, als es passierte. Es fielen Schüsse. Ich spürte kurz einen stechenden Schmerz im Bauch, dann wurde ich schon von Edward nach unten gezogen, während sich Emmett schützend auf Alice legte, die sich gleich duckte. Ich sah, wie Jasper Rose ebenfalls auf den Boden zog und sich dann schützend über sie legte. Es ging alles wahnsinnig schnell. Kaum begann die Schießerei, da war sie auch schon wieder vorbei. Wenn man mich danach fragen würde, wie viele Schüsse gefallen waren, ich hätte es nicht sagen können. „Bella alles in Ordnung?“ Langsam wurde mir bewusst was hier geschehen war. Ich meine, es wurde mir wirklich bewusst. Ich verinnerlichte, dass ich tot sein könnte. Tod. „Bella geht es dir gut? Sag doch was!“ Langsam wurde mir klar, wer da sprach. Es war Edward. Und er sprach mit mir. Wie in Trance begann ich zu nicken. Ich blickte auf und begenetete seinen skeptischen Blick. Er hielt mir seine Hand hin um mir aufzuhelfen. Betäubt griff ich danach und ließ mich hochziehen. Mir war klar was passiert war und dennoch begann es erst ganz langsam mir bewusst, wirklich bewusst zu werde. Als ich immer noch nicht auf Edwards Fragen reagierte, fasste er mich an den Schultern und fing an mich leicht zu schüttelt. Doch konnte er dies nicht lange machen, denn Alice kam auf mich zugestürmt. Ihr und den anderen schien nichts passiert zu sein. Ich atmete erleichtert aus und spürte dabei ein brennen im meinem Bauch. „Oh mein Gott, Bella! Du, du, du blutest!“, schrie Alice auf, nachdem sie mein blutiges Shirt bemerkte. Auch mir kam erst jetzt zu Bewusstsein, was das Brennen vorhin und eben zu bedeuten hatte. Ich war getroffen worden. Das erste Mal in meinem Leben wurde nicht nur auf mich geschossen, nein, ich wurde auch noch angeschossen. Wieso nur überraschte mich diese Tatsache nicht? Purer Sarkasmus. Das Einzige, was mich wunderte war, dass es nicht schon früher passiert war. Schließlich hatte ich es in Forks noch in meiner ersten Woche geschafft, fast von einem Auto zerquetscht zu werden. Das reicht! Zurück zur Gegenwart und zu meinem derzeitigen Problem. Neben mir hörte ich Edward leise vor sich hin fluchen, während Emmett dabei war einen Krankenwagen zu rufen und Alice kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Rose und Jasper waren fast bei uns angekommen. Sie müssen losgerannt sein, kaum dass die Schießerei vorbei war. Da sie noch nicht bei uns angekommen waren, schien noch nicht sehr viel Zeit vergangen zu sein. Dabei schien es mir so, als wäre eine Ewigkeit vergangen. Das Brennen in meinem Bauch wurde immer schlimmer und auf einmal wurde ich mir der Hand auf meinem Bauch bewusst. Es war Edwards Hand. Ok, seine Hand berührte nicht direkt meine Haut, denn er hatte sich sein Hemd ausgezogen und drückte dies nun auf meine Wunde und versuchte damit wohl die Blutung zu stoppen. Wow. Er sah echt heiß aus. Ich weiß, eigentlich sollte ich in so einem Moment nicht daran denken, aber hey, der Mann war heiß! Er war durchtrainiert, allerdings sah er nicht wie ein Muskelberg aus, vielmehr waren die Muskeln an genau den richtigen stellen wohlproportioniert. Im Allgemeinen sah er sehr gut aus. Dies war mir vorhin vorm Kino bereits aufgefallen. Welche Frau könnte auch diesen intensiv grünen Augen widerstehen? Der Bronzeton seiner Haare war einmalig und da fiel mir wieder ein, wo ich ihn bereits gesehen hatte. Toll, ich muss erst verbluten, damit mir das wieder einfällt. Klasse Bella. Er war der Mann, den ich an meinem ersten Tag im Semester gesehen habe, nachdem ich gestolpert war. Es kann nur er gewesen sein. Diese Haarfarbe gibt es kein zweites Mal. Mir kam es so vor, als wären inzwischen Stunden vergangen, was nicht zuletzt an meinen unpassenden Gedanken lag. Ich meine ich steh kurz davor abzukratzen und meine Gedanken gelten den Mann, von dem ich mich nach Aussage seiner Schwester fernhalten sollte, und ich schwärme von seinem Aussehen. Man, mit mir stimmt wirklich etwas nicht. Am Rande bekam ich mit, wie Emmett, so müsste ihr Cousin heißen, wenn ich nicht ganz falsch lag, gerade seinen Anruf beendete. „Der Krankenwagen ist unterwegs. Wir sollen, bis er da ist, versuchen die Blutung zu stillen.“ Kaum hatte er zu ende gesprochen, nahm ich diesen Geruch wahr. Blut. Salzig und metallen. Widerlich. Langsam wurde mir ganz anders und ich fing an zu wanken. Nebenbei nahm ich war wie Edward mich fester packte. Dies tat er wohl um mich aufrecht zu halten. Als ich mich umblickte, irgendwie musste ich mich von diesem Geruch ablenken, sah ich eine große Menschenmenge um uns herum, die mich fasziniert begaffte. Ja, jemanden beim Sterben zu zusehen war richtig spannend. Und so viel besser als Fernsehen oder Kino. Plötzlich zog ich scharf die Luft ein, denn Edward drückte immer fester auf meine Wunde. Er sah mich entschuldigend an, wenn sich unsere Blicke begegneten. Durch das Luftholen atmetete ich wieder den Geruch des Blutes ein und ich konnte es geradezu auf meiner Zunge schmecken. Davon wurde mir schlecht und langsam aber sicher wurde mir schwarz vor Augen. Das letzte was ich Wahrnahm, war Edwards wütende Stimme und Alice, der wohl wieder eingefallen war, dass ich kein Blut riechen konnte. Dann war da nichts mehr. Nur noch Schwärze. --------------------------------------------------------------------------------- Ich weiß, das ist ein fieser Cliff, aber spätestens nächsten Sonntag geht es weiter und das Kapitel wird aus Alices Sicht und viel länger sein (zu Alice fällt mir immer so viel ein, da sich durch sie im Moment noch alles verbinden lässt). Dann erfahrt ihr auch was danach mit Bella passierte und Carlisle taucht auf. Ich hoffe, es hat euch gefallen und teilt mir ruhig eure Meinung mit, denn nur so kann ich mich verbessern. Auch Fragen und Anregungen (auch wenn ich nichts versprechen kann, da vieles schon fest in meinem Kopf verankert ist) und Wünsche sind willkommen. Schönen Sonntag noch^^ Kapitel 8: Krankenhaus ---------------------- Hi, hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Leider eine Woche zu spät, dafür aber mit einem langen. Zu meiner Entschuldigung lässt sich einfach nur akuter Zeitmangel vorlegen. Ich sitze immer noch über meinen Hausarbeiten und dann hatte ich auch noch am Donnerstag Geburtstag und dafür musste ich einiges planen, sonst wär es schon im Laufe der letzten Woche gekommen. Ich kann leider auch nicht versprechen, dass es nicht mehr vorkommen wird, da der Stress erst wieder im September weniger werden wird. Nun wünsch ich euch aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel und Alice! --------------------------------------------------------------------------------- Alice Ich machte gerade Rosalie auf uns aufmerksam, als die Schüsse fielen. Sofort ließ ich mich auf den Boden fallen und Emmett legte sich kurz darauf schützend auf mich. Um mich machte ich mir im Moment keine Sorgen. Ich wusste, wie ich mich zu verhalten hatte im Gegensatz zu Bella und Rose. Deshalb galten meine Gedanken ihnen. Sie hatte keine Ahnung was zu tun war. Wobei ich mir 100%ig sicher war, dass Jasper, wie ich ihn immer in meinen Gedanken, die in den letzten Wochen viel zu oft bei ihm waren, nannte, Rose, seine Schwester beschützen würde. Obwohl ich nicht mal einen einzigen Gedanken an ihn verschwenden sollte, verbrachte ich einen Großteil jeden Tages damit an ihn zu denken. Dies war nicht gut und konnte nur in einer Katastrophe enden und mit einen, nämlich meinen, gebrochenen Herzen. Immerhin war er ein Corellione. Egal wie oft ich es mir auch sagte, es nützte nichts. Seitdem ich ihn vor zwei Wochen sah, ging er mir nicht mehr aus den Kopf. Dies war schon damals an der Schule so. Zum Glück war er damals in seinem letzten Jahr, sodass ich ihn nicht mehr sah. Ich sollte aufhören so viel an ihn zu denken. Vor allem in einen solchen Moment. Um uns herum flogen die Kugeln und meine Gedanken blieben bei Jasper hängen, wobei sie eigentlich bei Bella sein sollten. Auch wenn Rose keine Ahnung von all dem hatte, hatte sie doch Jasper, der auf sie aufpasste. Und wen hatte Bella? Ich war mir nicht sicher, ob Edward viel für ihren Schutz unternehmen würde. Immerhin konnte er sie nicht ausstehen und unsere Begegnung vorhin mit Jasper und Rose hat seine Meinung bestimmt nicht verändert. Als Rose vorhin im Kino mit Jasper an der Hand auf uns zugestürmt war, war ich zunächst geschockt. Sie stellte uns einander vor, ohne zu wissen, dass Jasper und ich uns zumindest vom Namen her kannten. Und ich gebe es zu. Ich war erleichtert als sie ihn uns als ihren Bruder vorstellte. Wenn ich nur wüsste, was das ganze zu bedeuten hatte. In den letzten Wochen hatte ich genügend Zeit, um mir über Rose Wissensumfang bezüglich der Tätigkeit ihres Bruders und seiner Mafiazugehörigkeit klar zu werde. Sie war vollkommen ahnungslos, zumindest was die Einzelheiten anging. Da sie nicht dumm war, konnte sie sich bereits zusammenreimen, dass seine Aktionen nicht immer unbedingt legal waren. Allerdings wusste sie nichts von seiner Zugehörigkeit zur Corellione Familie oder sonst einer Mafia Familie. Kaum stand Jasper im Kino bei uns, musterte ich ihn unauffällig. Dachte ich zumindest. Denn als meine Musterung bei seinem Gesicht angekommen war, blickte ich in seine unglaublichen himmelblauen Augen. Daraufhin errötete ich leicht und spürte die Wärme, die mir in die Wangen stieg. Ich bildete mir ein, kurz ein Lächeln auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Gleich darauf merkte ich wie Edward und Emmett zu uns traten und ich versteifte mich unwillkürlich. Edward und Jasper entfernten sich von uns und ich blickte endlich zu den anderen. Bella schien im Gegensatz zu Rose verwirrt zu sein. Sie war sehr aufmerksam ihr war bestimmt die Spannung in der Luft aufgefallen. Jedoch schwieg sie und zog sicher wieder ihre eigenen Schlüsse, die natürlich mal wieder dicht an der Wahrheit liegen würden. Auch in den nur zwei Wochen unserer Bekanntschaft hatte ich eine Menge über sie erfahren und sie hatte sich im Gegenzug eine Menge über mich zusammenreimen können. Rose und Bella waren meine Freundinnen, doch Bella war nicht nur meine erste richtige, sondern auch meine beste Freundin. Obgleich es mir wie eine Ewigkeit vorkam, war die Schießerei genauso schnell vorbei wie sie begonnen hatte. Mein Blick fiel auf Rose und Jasper. Jasper war gerade dabei Rose aufzuhelfen und danach schaute er in meine Richtung, zumindest kam es mir so vor. In seinem Blick sah ich etwas, was mir einzuordnen unmöglich war und so drehte ich meinen Kopf schnell weg und blickte zu Em auf, der mir auf half. Danach suchte ich nach Bella und was meine Augen erblickten, ließ mich staunen. Hatte Edward, Edward mein Bruder, der Bruder, der Bella nicht leiden konnte, sie doch tatsächlich beschützt. Gerade war er dabei sich von ihr zu erheben. Dann drehte er sich zu ihr um, sprach sie an und wollte ihr aufhelfen. Jedoch reagierte Bella zunächst nicht und ich fing wieder an mir Sorgen zu machen. Als sie endlich mit Edwards Hilfe aufgestanden war, entfuhr mir ein kleiner spitzer Schrei. „Oh mein Gott, Bella! Du, du, du blutest!“ Fassungslos deutete ich auf ihren Bauch. Emmet und Edward fingen an zu fluchen. So schnell wie Edward sein Hemd ausgezogen hatte und auf Bellas Bauch drückte und Em einen Krankenwagen rief, konnte ich gar nicht gucken. Schnell war Edwards Hemd blutdurchtränkt. Oh, mein Gott! Das war gar nicht gut. Ich war immerhin die Tochter eines ehemaligen Arztes und wusste somit, wie gefährlich ein zu großer Blutverlust sein konnte. In diesem Moment war ich richtig froh über Edwards Entscheidung Medizin zu studieren. Auf diese Weise konnte er ihr immerhin besser helfen als ich oder ein beliebiger Passant. Es quoll immer und immer mehr Blut aus der Wunde und Edward fing von neuen an zu fluchen, während ich erkennen konnte, wie er den Druck auf sein Hemd und somit auf die Wunde verstärkte. Ich konnte hören und sehen wie sie daraufhin scharf die Luft einzog. Verdammt! Selbst ich konnte erkennen, dass es schlecht um Bella stand. Sie war von Natur schon blass, aber jetzt hatte sie eine größere Ähnlichkeit mit einer Leiche als mit einem lebenden Menschen. Ich hatte Angst. Sehr große Angst um sie. Ihr ging es immer schlechter und vom Krankenwagen gab es noch keine Spur. Sie fing an zu wanken und es überraschte mich überhaupt nicht. Mich wunderte nur, dass sie solange durchgehalten hatte. Nicht nur der Blutverlust, sondern auch der Geruch des Blutes mussten ihr tierisch zusetzen. Bella driftete immer weiter ab und Edward wurde wütend und fuhr sie an. Im ersten Moment war ich über sein Verhalten schockiert, bis mir klar wurde, was er damit bezweckte. Er wollte sie mit aller Gewalt bei Bewusstsein halten. Mir jedoch war klar, wie sinnlos dieses Unterfangen war und erklärte es Edward: „Edward es bringt nichts. Ihr wird schlecht und schwindelig, wenn sie Blut riecht. Es wundert mich, dass sie nicht schon früher zusammengeklappt ist.“ Damit schien ich ihn etwas beruhigt zu haben. Wenn es nur halb so schlimm um Bella gestanden hätte, hätte ich die Situation lustig gefunden. Edward der sie nicht leiden konnte und ihr nicht vertraute, bekam Panik und war jetzt wahnsinnig besorgt um sie. Zur Sicherheit suchte er nach ihren Puls und das Ergebnis schien ihn zumindest vorerst zufrieden zu stellen. Emmett hatte inzwischen schon lange fertig telefoniert und hielt nun die Menge, die sich um uns versammelt hatte, zurück. Jasper und Rose waren zu uns gekommen und Jasper half Emmett bei der Menge. Obwohl wir eigentlich verfeindet waren, akzeptierte Em kommentarlos seine Hilfe. Derweil hatte sich Rose zu mir gestellt und hielt meine Hand in ihrem eisernen Griff. Als ich mich kurz zu ihr drehte, sah ich ihr verzweifeltes Gesicht. Wir kannten uns alle noch nicht lange, doch Bella hatten wir beide gleich ins Herz geschlossen und unsere Freundin verletzt daliegen zu sehen, während ihr Blut unaufhörlich aus ihr herauslief, war einfach erschreckend. Ich bettete und hoffte darauf den Krankenwagen bald zu sehen. Er ließ sich auch verdammt viel Zeit. Verflixt noch mal! Meine beste Freundin lag hier im Sterben und die kamen einfach nicht zu Potte. Machten die noch ne Kaffeepause oder was?! Als ich auf meine Uhr sah, wurde mir klar, dass vielleicht höchstens zehn Minuten seit der Schießerei vergangen sein konnten, auch wenn es mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Und dann endlich hörte ich ihn. Kurz darauf kam er in mein Blickfeld, hielt am Straßenrand und die Sanitäter holten eine Trage mit der sie auf uns zukamen. Etwas Anspannung fiel von Edward ab, als er der Sanitäter gewahr wurde und er blickte ihnen entgegen. Kaum waren sie bei ihm angekommen, erklärte er ihnen die Situation und Bellas Zustand. Ich verstand nicht die Hälfte von dem was er sagte, aber was ich verstand, beruhigte mich nicht gerade. Sie schien viel zu viel Blut verloren zu haben und hinzu kam noch der Schock. Und die Kugel sollte anscheinend auch noch in ihrem Körper stecken. Wer wusste was die noch alles anrichtet. Die Sanitäter hoben Bella auf die Trage und schoben sie zum Krankenwagen. Edward lief die ganze Zeit über neben ihr her und drückte weiterhin auf die Wunde. Erst als sie dabei waren, Bella in den Wagen zu lagen, erwachte ich auf aus meiner Starre und Rose schien es nicht anders zu gehen. Schnell liefen wir dahin und Edward drehte sich noch mal zu mir um bevor er in den Wagen stieg. „Ich fahr mit dem Krankenwagen mit. Kommt ihr mit unseren Wagen nach. Und ruf Vater an. Er sollte erfahren was geschehen ist. Zudem wird er uns im Krankenhaus eine große Hilfe sein. Ach und kennst du zufällig ihre Blutgruppe?“ Ich nannte sie ihm und er schloss die Tür. Da war der Krankenwagen auch schon verschwunden. Er würde ein guter Arzt werden. Die paar Sätze eben hatte er sachlich und ohne Emotion gesagt. Das klang vielleicht jetzt negativ, aber ich weiß durch meinen Vater, dass ein Arzt während der Behandlung sachlich sein und seine Emotionen zurückstellen muss. Rose und ich drehten uns um und gingen zu Emmett und Jasper. Die hatten inzwischen ihre Aufgabe verloren, da Bella weg war, begann sich die Menge langsam aufzulösen. Ich wandte mich an Emmett: „Wir sollen mit euren Wagen zum Krankenhaus fahren und Vater anrufen. Er muss hiervon in Kenntnis gesetzt werden und Edward meinte, er könne im Krankenhaus ganz nützlich sein.“ „Ich fahre, du rufst Carlisle an.“ Mit diesen Worten drehte er sich um lief zum Wagen. Er hatte wieder in seinen Leibwächter-Modus geschaltet. Dies machte er immer, wenn es erforderlich war. Der nette, lustige Em wurde dann zum knallharten und gefährlichen Emmett, dem besser keiner dumm kam. Genauso benimmt er sich bei mir, wenn es um Jungs bzw. Männer geht. Bevor ich ihm folgte, wandte ich mich noch Rose und Jasper zu. Ich dachte, es würde mir helfen, wenn Rose bei mir im Krankenhaus wäre. Immerhin war Bella auch ihre Freundin. Und um ehrlich zu sein: Ich mag Krankenhäuser nicht. Damals als unsere Eltern starben, wurden wir auch ins Krankenhaus gefahren. Seitdem meide ich sie nach Möglichkeit. Bevor Rose etwas sagen konnte, sagte Jasper: „ Wir kommen auch mit ins Krankenhaus. Wir nehmen unseren Wagen. Wir sehen uns dann da.“ Ich nickte ihm und Rose zu und folgte dann Emmett zum Wagen. Beim Wagen angekommen, wartete Em schon ziemlich ungeduldig auf mich und auch mich erfasste wieder die Unruhe, die sich gelegt hatte, solange ich bei Jasper stand. Ich weiß nicht woher ich es wusste, aber ich war mir sicher, es lag an Jaspers Anwesenheit. Mühsam riss ich mich von den Gedanken an Jasper los und konzentrierte mich wieder auf das Wichtigste. Bella, Krankenhaus und Carlisle. Für Bella konnte ich nichts tun, wir waren bereits auf dem Weg ins Krankenhaus, sodass ich mein Handy herausholte und Carlisle Nummer wählte. Nach dem dritten Klingeln wurde der Hörer abgenommen. „Carlisle Cullen.“ „Pa, ich bin’s Alice.“ „Ah, Alice, was gibt es?“ Noch war ganz ruhig. „Also wir waren im Kino und als wir herauskamen wurde auf uns geschossen…“ Bevor ich weiter sprechen konnte, unterbrach mich auch schon. „Alice was genau ist geschehen. Geht es euch gut? In den Nachrichten wurde was von einem Verletzten gesagt.“ „Edward, Emmett und mir geht es gut. Aber Bella…“, an dieser Stelle fing ich an zu schluchzen. Ich war einfach nicht länger in der Lage es zurückzuhalten. Und die nächsten Sätze kamen nur noch abgehackt aus mir heraus. Dennoch schien Carlisle alles verstanden zu haben oder sich zumindest zusammenreimen zu können. „Alice bitte beruhig dich. Sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Edward ist bei ihr und wenn ihr angekommen seid, werde ich kurz darauf auch eintreffen.“ Er wollte bereits auflegen, jedoch hielt ich ihn noch einmal kurz zurück. „Jasper Whitlock wird mit seiner Schwester auch da sein. Sie waren ebenfalls anwesend als es geschah und seine Schwester ist mit mir und Bella befreundet.“ Beim letzten Satz wurde ich leise, da ich seine Reaktion nicht abschätzen konnte. Ich wusste, er hatte schon mehrere Versuche zur Beilegung der Fehde unternommen, doch wie er zu Freundschaften mit Verwandten der gegnerischen Seite stand war mir nicht bekannt. Ich hörte, wie er tief Luft holte. „Ist OK Alice, wir reden später. Ich komme jetzt erst einmal ins Krankenhaus und dann kümmern wir uns um Bella und danach um dich.“ Damit legte er auf. Puh, das war ja noch mal gut gegangen. Zum Glück konnte er mich etwas beruhigen. Ich schien in einem Gefühlskarussell gefangen zu sein. Immer rauf und runter, rauf und runter. Emmett fuhr in das Parkhaus des Krankenhauses und fand zunächst keinen Parkplatz. Das war zum Verrücktwerden. Es schien sich wirklich alles gegen uns verschworen zu haben. Auf dem siebten Deck fanden wir dann schließlich einen Parkplatz. Schnell stiegen wir aus, Emmett verriegelte den Wagen und rannten dann zur Treppe. Zum Glück gab es dort einen Fahrstuhl. Während wir auf ihn warteten, er musste natürlich ganz unten stehen, stießen die anderen Beiden zu uns. Schweigend warteten und warteten wir. Nachdem er endlich eingetroffen war, fuhren wir nach unten. Dort angekommen rannten wir auch schon auf den Empfang zu, um uns über Bella zu informieren. Nach einiger Zeit und gemeinsamen Charmeoffensive von Em und Jasper verriet sie uns wo Bella war. Diesmal wollten wir nicht auf den Aufzug warten, sondern rannten die Treppen in den zweiten Stock hoch. Es musste eine Notoperation durchgeführt werden. Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Es muss wirklich richtig schlimm um sie stehen. Als wir das Stockwerk erreichten und uns auf die Suche nach der richtigen Tür machten, sahen wir Edward auf einen Stuhl sitzen. Er schien uns gehört zu haben und sein Blick war einfach nur grauenvoll. Es muss sehr schlecht um sie stehen. „Im Krankenwagen hatte sie einen Herzstillstand…“ Scharf zog ich die Luft ein und Rose schlug sich die Hand vor den Mund und fing an zu schluchzen. Jasper nahm sie daraufhin in den Arm und blickte mir die weit aufgerissenen Augen. Wie vorher schon hatte er eine beruhigende Wirkung auf mich, denn langsam kam ich wieder zu mir und bat Edward darum fortzufahren. „Wie gesagt, kurz bevor wir hier eintrafen hatte sie einen Herzstillstand, sie konnte jedoch wieder stabilisiert werden. Da wir bereits ihre Blutgruppe kannten, konnte man gleich eine Transfusion einleiten. Ich hab sie bis hierher begleitet. Weiter durfte ich nicht mit.“ Er war richtig fertig. Obwohl er Bella nicht leiden konnte, war er ihretwegen so fertig und in mir kam der verdacht auf, dass er sie vielleicht, wenn auch unbewusst, mochte. Vielleicht erkannte er heute im Kino, dass von ihr keine Gefahr ausging oder aber konnte sich genauso wenig wie die anderen Männer auf der Uni vor ihrem Charme, von dem sie nicht einmal selbst wusste, schützen. Es war schon lustig in der Uni zu beobachten, wie die Kerle ihr nachstarrten und sie das Ganze gar nicht wahrnahm und wenn man sie darauf ansprach, war ihr das Alles furchtbar peinlich. Ich hab sie damit immer aufgezogen, vor allem mit ihrem Erröten. Jetzt würde ich alles dafür geben, sie neben mir sitzen zu haben und die Röte auf ihren Wangen zu sehen. Lange konnte ich nicht in meinen Gedanken versinken, denn Edward holte mich wieder zurück. „Alice, sie wird schon wieder.“ „Aber sie hatte einen Herzstillstand! Wer weiß, was noch alles passiert und wenn es Komplikationen gibt?“ „Beruhige dich, bitte. Sie wird es überleben. Du musst daran, du musst an sie glauben. Das mit dem Herzstillstand war abzusehen, vor allem bei ihrem hohen Blutverlust. Doch da ich ihnen ihre Blutgruppe nennen konnte, konnte ihr schnell geholfen werden. Woher kanntest du sie eigentlich?“ „Oh, die hat sie mir schon ziemlich am Anfang genannt. Sie meinte dazu nur, irgendwann wird sie sich verletzen und es würde wichtig werden, denn Jake sage immer sie sei ein wahrer Gefahren- und Katastrophenmagnet. Sie hat es tatsächlich in ihrer ersten Woche in Forks, in einer winzig kleinen Kleinstadt, fast von einem Auto überfahren zu werden.“ Als ich mich an diese Gespräche erinnerte musste ich lächeln, auch wenn es im Moment unpassend war. Rose dachte wohl an das Gleiche wie ich, denn auch sie hatte ein Lächeln im Gesicht, während Edward mich nur ungläubig angucken konnte. Leider war die Situation so ernst, sonst hätte ich bei seinem Gesichtsausdruck anfangen müssen zu lachen. Wir schwiegen alle und inzwischen nahmen wir auch alle Stühle in Beschlag. Nach zwanzig Minuten kam Carlisle um die Ecke. Er sah ebenfalls sehr ernst aus. „Wie geht es Bella?“, waren seine ersten Worte. Edward antwortete ihm, da ich wieder hätte anfangen müssen zu heulen, hätte ich geantwortet. „Sie ist immer noch im OP. Der Blutverlust war sehr hoch. Die Kugel steckte noch in ihr und ich kann nicht genau sagen welche Schäden sie angerichtet hat.“ „Ich werde gleich mal versuchen etwas herauszufinden. Habt ihr ihre Eltern informiert?“ Diesmal antwortete ich: „Nein, ich habe auch gar keine Nummer von ihren Eltern. Ihre Mutter Renée wohnt in Jacksonville und ihr Vater Charlie in Forks. Sie hat keine Verwandten hier. Noch nicht mal in der Nähe. Wir werden wohl warten müssen bis sie aus dem OP kommt, um sie nach den Nummern zu fragen. Oh Gott. Ich hoffe, sie sind bald fertig und Bella geht’s wieder gut.“ „Beruhig dich Alice. Sie haben hier die besten Ärzte und falls es nicht so wäre, würden wir die besten kommen lassen. Ich werde mich jetzt mal schlau machen und danach werde ich versuchen über die Universitätsverwaltung an die Nummern ihrer Eltern zu kommen. Sie wird schon wieder werden.“ Er strich mir noch einmal über den Kopf und machte sich dann auf die Suche nach einer Schwester. Kaum war er weg, herrschte wieder stille, die nur von Roses Schluchzen unterbrochen wurde. Für sie war das alles schlimmer als für uns andere. Sie hatte keine Ahnung davon, was hier ablief. Nicht nur Bellas Verletzung, sondern auch die Schießerei im Allgemeinen müssen sie ziemlich geschockt haben. Zum Glück hatte sie Jasper, der sie in den Arm nahm. Wenn ich ehrlich sein sollte, wollte ich selber liebend gern in seinen Armen liegen und mich trösten und beruhigen lassen. Als hätte Edward meine Gedanken gelesen, ich hätte schwören können, dass er dies manchmal tatsächlich konnte, legte er einen Arm um mich. Emmett, der auf meiner anderen Seite saß, boxte mir einmal gegen den Arm und lächelte mich aufmunternd an. Normalerweise konnte er eine solch gedrückte Stimmung überhaupt nicht ab, doch hier hielt er sich zurück. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Wir warteten und warteten und warteten. Weder ein Arzt noch Carlisle tauchten auf. Die Zeit verging und verging überhaupt nicht und doch zu schnell. Mal kamen einen die Minuten wie Stunden vor und mal die Stunden wie Minuten. Bella war jetzt schon vier Stunden im OP und noch immer waren wir nicht schlauer. Edward und Emmett kamen gerade wieder und brachten jeden, auch Rose und Jasper, einen Kaffee mit. Das Krankenhaus schien neutraler als neutral zu sein. Oder Bella hatte uns alle hier zusammen- und näher gebracht, dadurch dass sie angeschossen wurde und wir uns alle um eine vollkommen Unbeteiligte sorgten. Allen voran stand da Edward. Vor dem Kino konnte er sie überhaupt nicht leiden und nun machte er sich genauso große, wenn nicht sogar größere Sorgen um sie als ich und ich war ihre beste Freundin. An und für sich würden die beiden ein hübsches Paar abgeben. Sie, die überaus Tollpatschige, und er, der Überbesorgte. Endlich hätte er jemanden, den er beschützen und bemuttern konnte und mich könnte er dann in ruhe lassen. Schon öfter war mir dieser Gedanke von den beiden zusammen gekommen, jedoch schien er sie nie als Frau, sondern nur als potenzielle Gefahr wahrzunehmen. Wie schon gesagt, die beiden würden ein hübsches Paar abgeben. Doch ich wollte Bella nie mit in unsere Familienangelegenheiten hineinziehen. Dafür mochte ich sie viel zu gerne. Sie war für mich wie die Schwester, die ich nie hatte. Und nun lag sie hier im Krankenhaus. Nicht nur das, nein, sie war auch noch im OP und musste operiert werden. Und das Ganze bereits seit über vier Stunden. Verdammt, verdammt, verdammt! Wieso kam den nicht wenigstens Carlisle wieder? Ich nahm gerade einen Schluck von meinem Kaffee, als sich die Türen zum OP-Bereich öffneten. Ein Arzt kam uns entgegen und wandte sich an Edward. „Die Operation ist glücklich verlaufen. Ihrer Freundin wird es bald wieder besser gehen. Die Kugel hatte zunächst nichts Wichtiges verletzt, doch durch ihr aufrichten hat sie noch einiges angerichtet und wir mussten mehrere punktuelle Blutungen stoppen. Ihr Vater hat bereits veranlasst, dass sie auf ein Einzelzimmer gebracht wird. Ich soll ihnen noch ausrichten, dass er bereits Ms Swans Eltern benachrichtigt hat. Sie wollen jetzt sicher zu ihr. Ich muss sie allerdings warnen. Es kann zu einem vorübergehenden Gedächtnisverlusts bezüglich der Schießerei kommen. Auch sollte sie nicht zu viel Aufregung ausgesetzt werden nach dem Aufwachen. Eine Schwester wird sie zu ihrem Zimmer bringen.“ Man konnte hören wie wir bei seinen Worten aufatmeteten und ich musste sogar etwas lächeln. Der Arzt hatte Edward doch tatsächlich für Bellas Freund gehalten. Bevor wir lange über die glückliche Botschaft nachdenken konnten, kam auch schon die versprochene Schwester. Auf ihrem Namensschild stand Stevenson. Sie kam lächelnd auf uns zu. „Ich bin Esme. Ich werde euch mal zu eurer Freundin bringen.“ Damit drehte sie sich um und wir folgten ihr. Sie schien sehr nett zu sein und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie perfekt zu Carlisle passen würde. Ich wusste nicht woher es kam, aber manchmal wusste ich Dinge bevor sie geschahen oder ich hatte sie im Gefühl. Und hier hatte ich ein eindeutiges Gefühl. Sie wäre perfekt für Carlisle, Pa. Soweit ich wusste hatte er keine Beziehung mehr gehabt seit er uns adoptiert hatte und zum Paten wurde. Sie wäre der ideale Ausgleich für sein Leben. Ich sollte dies im Hinterkopf behalten. Bevor sie uns in Bellas Zimmer ließ, schaute sie noch einmal nach ihr und ermahnte uns leise zu sein. Wir öffneten die Tür und betraten ihr Zimmer. ---------------------------------------------------------------------------------- So ich hoffe, ich konnte ich ein bisschen für das lange warten entschuldigen. Leider kann ich euch nicht versprechen, dass das nächste Kapitel rechtzeitig fertig ist, da ab morgen mein Praktikum im Kindermuseum beginnt und ich nebenbei noch drei Hausarbeiten fertigstellen muss. Dafür kann ich aber versprechen, ab September wieder regelmäßig Kapitel hochzuladen, da ich dann endlich frei habe, ohne Hausarbeiten und Praktikum. Auch kann ich schon verraten, dass das nächste Kapitel aus Carlisles Sicht geschrieben wird und ihr erfahrt dann, was er im rankenhaus erlebt hat und wohin er verschwunden ist. Wie immer würde ich mich über eure Meinung, Wünsche, Vorschläge freuen. Kapitel 9: Anrufe und Begegnungen (Komplett) -------------------------------------------- Hi, nach langer, langer Zeit melde ich mich mal wieder (und hoffe, dass dies noch jemanden interessiert). Dieses Kapitel ist leider noch nicht fertig, aber ich dachte, ich stell schon mal mein bisheriges Arbeitsergebnis vor (und keine Angst das Kapitel wird bald fertiggestellt). Nun wünsche ich euch viel Spaß mit der ersten Hälfte des Kapitels! ------------------------------------------------------------------------------------ Carlisle Endlich war ich mit dem Papierkram fertig. Wer hätte gedacht, dass man als Oberhaupt einer Verbrecherfamilie so viel Zeit mit Papieren verbringen musste? Ich jedenfalls nicht und auch mein Vater schien nie viel Zeit daran zu verschwenden. Irgendetwas oder besser gesagt irgendjemand machte uns ärger. Und dieser jemand war wirklich gut darin. Im Moment sah es nach einer der anderen Familien aus. Prädestiniert dazu waren natürlich die Corelliones. Doch hatte ich meine Zweifel daran, denn diese Heimlichkeit, die nicht genaue Zuordnung der Taten, war einfach nicht ihr Ding. Der Konflikt zwischen unseren Familien wurde immer offen ausgetragen und um ehrlich zu sein, hielt ich den alten Corellione nicht für gerissen genug, um uns auf diese Weise ärger zu machen. Er war hart und ehrlich. Hielt nie mit seiner Meinung hinter dem Berg. Seine Rechnungen bezahlte er in aller Öffentlichkeit und knallhart. Er war auch keineswegs dumm oder so, aber er ist noch vom alten Schlag und der geht nicht hinterhältig an seine Opfer heran. Außerdem ging unser Gegner äußerst subtil vor. Es schien so, als wolle er noch nicht erkannt werden. Irgendjemand mächtiges zog im Hintergrund die Strippen. Ich musste unbedingt schnell herausfinden, wer dahinter steckte und sich versuchte hinter der Fehde zwischen unseren Familien zu verstecken. Natürlich bestand immer noch die Möglichkeit, dass Corellione einen Nachfolger bestimmt hatte und dieser jetzt gegen uns arbeitete. Ach, die ganze Situation war verzwackt und zum Harre raufen. Warum konnte ich nur nicht mehr im Krankenhaus arbeiten, sondern musste hierher zurückkommen? Aber nun zurück zum Papierkram. Heutzutage ging wirklich nichts mehr ohne Papiere. Papiere, Papiere, Papiere. Am liebsten hätte ich alles wie schon erwähnt hingeschmissen und wieder als Arzt gearbeitet. Doch dies konnte ich Edward noch nicht antun. Er sollte zumindest etwas Freiheit haben und studieren und danach ein paar Jahre als Arzt praktizieren. Danach könnten wir darüber reden, wann genau er die Familie übernehmen wird. Auch wenn es nie mein Traum war und werden wird, der Pate der Cullen Familie zu sein, würde ich ihn nie zwingen diese Aufgabe zu übernehmen. Edward. Auf ihn konnte man stolz sein. Von sich aus hätte er niemals die Nachfolge gewählt, dennoch bestand er darauf sie anzutreten, da er wußte, wie zuwider mir das Ganze war und er der wirkliche „Erbe“ war. Schon von Anfang an übernahm er Verantwortung. Das erste Mal als ich ihn sah, stellte er sich mir entgegen und wollte Alice vor mir schützen. Damals war er bereits ein kleiner Herzensbrecher und er erinnerte mich sofort an meinen großen Bruder, seinen Vater Edward. Ja, sie hatten ihren erstgeborenen nach seinen Vater benannt, der wiederum nach unseren Vater benannt worden war. Also war Edward eigentlich Edward Cullen der Dritte. Seinen zweiten Vornamen bekam er von seinem Urgroßvater mütterlicherseits. Daher kommt auch unser italienisches Blut. Der Vater von Edward den Zweiten und mir hatte die Tochter eines Mafioso, genauer eines Paten, geheiratet und da sie das einzige Kind desselben war, übernahm unser Vater nach dessen Tod das Geschäft. Natürlich weigerte sich unser Vater seinen Namen abzulegen und so wurde ganz schnell aus der gefürchteten Familie Buenosa die rücksichtslose und gefürchtete Familie Cullen. Sieht man auch nicht alle Tage. Eine italienische Mafia-Familie mit einem englischen Familiennamen. Am Anfang hatte unser Vater Probleme anerkannt zu werden, doch bereits nach kurzer Zeit hatte er alle ausgeschaltet, die sich ihm widersetzten, und er und der neue Name waren nach einem halben Jahr etabliert und fester Bestandteil der New Yorker Unterwelt. Dies alles geschah als ich mich im zarten Alter von 4 Jahren befand und abgesehen davon, dass ich meinen italienischen Großvater, der gerne und viel mit seinen Enkel spielte, Edward war ganze 8 Jahre älter als ich und wurde zu dem Zeitpunkt ins Familienunternehmen, wie es unter uns bezeichnet wurde, eingeführt, furchtbar vermisste, bekam ich von dem Rest nicht wirklich etwas mit. Erst später realisierte ich was geschehen war und dass die Methoden und Geschäfte meiner Familie nicht unbedingt legal waren. Ich unterschied mich schon immer vom Rest meiner Familie. Ich war meiner Mutter vom Charakter her ähnlicher als meinem Vater und ich war eine einzige Enttäuschung für ihn. Weder interessierte ich mich für die Familiengeschäfte noch für die Juristerei, welche die einzige Alternative zum Familiengeschäft war, denn oft genug mussten Mitglieder der Familie juristisch vertreten werden und aus dem Gefängnis herausgeholt werden. Nein, ich hatte das sanfte Wesen meiner Mutter geerbt. Und ihr Bedürfnis anderen zu helfen. Dies war der Grund warum ich mich bereits früh für die Medizin interessierte. Als mein Vater dann endlich anfing meinen Wunsch, nicht in das Familienunternehmen einzusteigen, mehr schlecht als recht zu akzeptieren, begann der Krieg mit den Cullens. Zu der Zeit ging ich noch auf die High School und bekam es zunächst gar nicht mit. Ich hatte zu der Zeit ein rein freundschaftliches Verhältnis mit Reneé Corellione, der Tochter des bald verfeindeten Paten. Im Laufe des Krieges konnten wir uns nur heimlich treffen und so erfuhr ich auch von ihrem heimlichen Freund, der keine Ahnung von ihrer Familie hatte, Charlie Swan. Charlie kam aus einer kleinen Stadt im Nordwesten und kam nach New York, um seine Ausbildung zum Cop zu vollenden. Damals lief ein Programm, in dem die besten der Polizeischule ans andere Ende des Landes geschickt wurden, um auch den Polizeialltag ganz woanders mal kennen zulernen. Diese Maßnahme sollte anscheinend dazu dienen, die zukünftigen Polizisten auf alles nur erdenklich vorzubereiten. Auf einer seiner Streifen hier, wurde eine junge Frau von einem Kerl bedrängt und Charlie war dazwischen gegangen. Diese Frau war Reneé. So lernten sie sich kennen und für beide war es liebe auf den ersten Blick. Natürlich hat sie ihm nicht erzählt, wer ihr Vater war. Sie trafen sich immer häufiger, jedoch war Charlies Zeit hier in New York kurz vor dem Ende, als es geschah. Reneé, die bereits einen Bruder im Corellione-Cullen-Krieg verloren hatte, verlor auch noch den zweiten, ihren Lieblingsbruder, durch eine Aktion der Cullens. Zu der Zeit führte noch mein Vater das Geschäft. Das brachte das Fass bei Reneé zum Überlaufen, nun stand ihr Entschluss fest. Sie wollte nichts mehr mit der Mafia zu tun haben. Wir beide hatten bereits einen Plan gefasst, wie wir sie aus New York bekommen konnten. Zwar war sie sich bisher nicht sicher, ob sie gehen sollte oder nicht, denn bisher hatte sie noch die Hoffnung, dass der Krieg bald enden würde. Es war der Tag von Charlies Abreise. Reneé saß mit ihren Vater nach dem Essen in seinem Arbeitszimmer. Er war dabei eine Racheaktion zu planen und wollte zudem, dass Reneé heirate. Es war alles geplant. Es war abzusehen gewesen. Deshalb weigerte sie sich zu heiraten und sagte ihm dies auch. Sie entließ ihren gesamten Frust, ihre Trauer. Das Taxi hatte ich für sie bereits bestellt und so stürmte sie aus dem Haus und fuhr mit dem Taxi in eine neue Welt. Eine Welt ohne die Mafia und ohne ihre Familie. Ich habe sie vermisst. Sie war die einzige, die meine Einstellung zur Mafia geteilt hat. Doch schaffte ich es nach ihren Weggang mich gegen meinen Vater durchzusetzen und ich studierte nach meinem High School Abschluss Medizin. Nach meinem Studium in Boston, es war ein hartes Stück Arbeit dies durchzusetzen, ging ich in den Nordwesten und löste mich vollkommen von meiner Familie. Mein Vater war während meines Studiums gestorben, sodass nun mein Bruder das Heft in der Hand hatte. Wir beide hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zueinander. Wie gesagt, wir waren grundverschieden. Sowohl im Aussehen, er kam da eher nach der mütterlichen Seite der Familie, während ich eindeutig nach meinem Vater kam, als auch von unseren Charakter her. Er war derjenige, der Spaß daran hatte im Familiengeschäft zu arbeiten und charakterlich vollkommen nach unseren Vater kam, während ich wie gesagt eher unserer Mutter glich. Er war froh als ich ging und somit aufhörte ihm ins Gewissen zu reden. Unsere Mutter versuchte es bis zu seinem Tod weiterhin. Meine Mutter. Eine unglaublich starke Frau. Ohne sie wäre ich in meiner ersten Zeit hier vollkommen untergegangen. Ganz zu schweigen von der unerwartenden und anstrengenden Kinderbetreuung. Ich mag Kinder. Ich liebe Kinder. Doch damals war ich selbst gerade Mitte Zwanzig, ich hatte mein Studium überdurchschnittlich schnell beendet und arbeitete zu der Zeit als Assistenzarzt und hatte meine Zeit meist im Krankenhaus oder über Büchern verbracht. Ich wusste zwar von meinem Neffen und meiner Nichte von meiner Mutter und sie und auch meine Schwägerin haben mir regelmäßig Bilder von ihnen geschickt. Edward, der Erstgeborene, sah meinem Bruder nicht sehr ähnlich. Er hatte sowohl das bronzefarbene Haar als auch die unglaublich grünen Augen von seiner Mutter geerbt. Die Gesichtszüge waren schon damals eine Mischung aus beiden. Auch konnte ich bereits an Hand der Fotos sagen, dass er einmal die Mädchen- und Frauenherzen brechen würde. Aus den Briefen, die ich zu den Fotos erhielt, war ersichtlich, wie viel Charme er besaß. Alice dagegen hatte langes, schwarzes Haar und ebenfalls grüne Augen. Sie wusste wie sie bekam was sie wollte. Doch wo Edward seinen Charme und sein hinreizendes Lächeln spielen ließ, ließ sie ihren Niedlichkeitsfaktor oder auch ihre bestimmende Art spielen… Das Klingeln des Telefons ließ mich aus meinen Gedanken auffahren. Kurz war ich noch verwirrt, schüttelte kurz den Kopf, um ihn freizubekommen und nahm dann den Hörer ab und meldete mich mit meinem Namen. Es war Alice. Wenn man vom Teufel spricht, oder in meinem Fall wohl eher, wenn man an den Teufel denkt. „Pa, ich bin’s Alice.“ „Ah, Alice, was gibt es?“ Noch war ich ganz ruhig und dachte mir nichts weiter dabei, schließlich rief sie öfter an, wenn sie unterwegs war. „Also wir waren im Kino und als wir herauskamen wurde auf uns geschossen…“ Nachdem ich dies hörte wurde ich blass. Ich hatte in den Nachrichten davon gehört und war zunächst erleichtert. Zwar konnte ich niemanden beim Krankenwagen erkennen, doch sah ich Jasper Whitlock und seine Schwester und bin daher davon ausgegangen, dass weder Alice mit Bella noch die Jungs dort wären. Nun musste ich natürlich wissen, was genau geschehen war. „Alice was genau ist geschehen. Geht es euch gut? In den Nachrichten wurde was von einem Verletzten gesagt.“ „Edward, Emmett und mir geht es gut. Aber Bella…“ An dieser Stelle fing sie an zu schluchzen. Edward und Emmett sind also auch dort gewesen. Den dreien ging es gut, aber Bella. Bella, die Tochter meiner alten Freundin. Ja, ich wusste wer sie war. Als ich sie das erste Mal sah, wusste ich sofort, dass sie Renées Tochter war. Die Ähnlichkeit war kaum zu übersehen. Um jedoch 100% gewiss zu sein, hatte ich meine eigenen Nachforschungen betrieben. Zwar hatte ich Edward dies ausdrücklich untersagt, doch selbst konnte ich mich natürlich nicht daran halten. Durch die Überprüfung wurde mein Verdacht, der eigentlich mehr eine Gewissheit war, bestätigt. Isabella „Bella“ Swan war die Tochter von Charlie Swan und Renée Corellione. Nur schien sie selbst keine Ahnung davon zu haben, wer ihre Mutter in Wirklichkeit war und ursprünglich aus New York stammte. Jetzt musste ich erst einmal Alice beruhigen, wobei mir meine Ausbildung zum Arzt nützlich war. Man lernt die Gedanken zu ordnen und nicht in Panik auszubrechen. Ihre letzten Sätze konnte ich kaum noch verstehen. Dennoch konnte ich mir aus den paar Brocken, die ich verstehen konnte, und meinen Wissen über meine Kinder zusammenreimen, dass Edward Bella erste Hilfte geleistet hatte und sie nun im Krankenwagen ins Krankenhaus begleitete. „Alice bitte beruhig dich. Sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Edward ist bei ihr und wenn ihr angekommen seid, werde ich kurz darauf auch eintreffen.“ Ich wollte gerade auflegen, da hielt mich Alice noch einmal kurz zurück. „Jasper Whitlock wird mit seiner Schwester auch da sein. Sie waren ebenfalls anwesend als es geschah und seine Schwester ist mit mir und Bella befreundet.“ Beim letzten Satz wurde sie immer leiser, da sie wohl Angst vor meiner Reaktion hatte. Der Umstand, dass Jasper Whitlock ebenfalls anwesend war, während des Anschlags, war höchst interessant und bestätigte nur meine Vermutungen bezüglich einer dritten Partei. Jetzt musste ich zunächst Alice die Angst vor meiner Reaktion nehmen. „Ist OK Alice, wir reden später. Ich komme jetzt erst einmal ins Krankenhaus und dann kümmern wir uns um Bella und danach um dich.“ Damit legte ich auf und rief nach meinen Fahrer, daran werde ich mich ebenfalls nie gewöhnen, Gesus. Dieser kam und guckte mich fragend an. „Wir müssen ins Krankenhaus. Die Schießerei, über die im Fernsehen berichtet wird, Alice, Edward und Emmett waren dabei und Bella wurde angeschossen. Hast du mitbekommen in welches Krankenhaus sie gebracht wurde?“ „Si, sollen Enrico und Vincenco mitkommen?“ „Nein.“ Er sah mich zwar zweifelnd an, doch tat er was ich wollte. Ich nahm mir meinen Mantel, mein Handy und meine Geldbörse und stieg ins Auto ein. Schnell gelangten wir beim Krankenhaus an, Gesus kannte einige Abkürzungen, die viel Zeit sparten, wo ich an den Empfangstresen eilte, um mich nach Bella zu erkunden. Viel konnte mir die Empfangsdame natürlich nicht sagen, außer dass Bella in den OP gebracht wurde. Ich fragte sie nach dem Weg, schenkte ihr noch ein Lächeln und machte mich dann auf den Weg. -------------------Fortsetzung folgt--------------------------------------------- Fortsetzung: Als ich in den Korridor einbog, der zum OP führte, sah ich sie alle davor sitzen. Es ist schon komisch. Kaum wurde jemand verletzt, der nichts mit dem Ganzen zu tun hat und von beiden Seiten gemocht wurde, war der Krieg zwischen den Familien vergessen. Da saßen sie alle beisammen und bangten um das Leben ihrer Freundin (oder zumindest um das Leben der Freundin ihrer Schwester). Da ich wusste, dass die Situation sehr ernst sein musste, verkniff ich mir mein übliches Lächeln, welches ich sonst aufsetzte um gespannte Situationen aufzulockern. „Wie geht es Bella?“, waren meine ersten Worte. Es war Edward, der mir antwortete: „Sie ist immer noch im OP. Der Blutverlust war sehr hoch. Die Kugel steckte noch in ihr und ich kann nicht genau sagen, welche Schäden sie angerichtet hat.“ „Ich werde gleich mal versuchen etwas herauszufinden. Habt ihr ihre Eltern informiert?“ Renée würde nicht begeistert reagieren, wenn sie von Bellas Verletzung erfahren würde. Ich konnte mir gut Vorstellen, was für einen Aufstand sie hier machen würde. Um ehrlich zu sein, mochte ich nicht in der Hat desjenigen stecken, der dafür verantwortlich war. Ich hatte meine Zweifel, ob er die Begegnung mit Renée überleben würde. Ebenso würde es Charlie sein. Ich wusste, wie sehr er seine Tochter nach der Trennung von Renée vermisst hatte. Er würde alles tun, um seine Familie zu beschützen und auch wenn man es ihm nicht zutraute, konnte er verdammt gefährlich sein. Beide mussten informiert werden. Diesmal antwortete mir Alice: „Nein, ich habe auch gar keine Nummer von ihren Eltern. Ihre Mutter Renée wohnt in Jacksonville und ihr Vater Charlie in Forks. Sie hat keine Verwandten hier. Noch nicht mal in der Nähe. Wir werden wohl warten müssen bis sie aus dem OP kommt, um sie nach den Nummern zu fragen. Oh Gott. Ich hoffe, sie sind bald fertig und Bella geht’s wieder gut.“ Keine Verwandten stimmte nicht. Sie hatte hier einen Großvater, der nur nichts von ihrer Existenz wusste und ich war mir sicher, ginge es nach Renée, würde es auch so bleiben. Nun musste ich Alice beruhigen. Wenn Bella auch nur etwas nach ihren Eltern schlug (und nach dem was ich über sie wusste tat sie dies, wobei sie anscheinend mehr von Charlie hatte, als von Renée) würde sie kämpfen und gewinnen. „Beruhig dich Alice. Sie haben hier die besten Ärzte und falls es nicht so wäre, würden wir die besten kommen lassen. Ich werde mich jetzt mal schlau machen und danach werde ich versuchen über die Universitätsverwaltung an die Nummern ihrer Eltern zu kommen. Sie wird schon wieder werden.“ Der letzte Satz war zwar nicht sehr einfallsreich, aber ich glaubte wirklich daran, obwohl ich noch keine Ahnung hatte wie schlimm ihre Verletzungen nun wirklich waren. Ich strich Alice noch einmal über den Kopf, nickte Edward zu und machte mich dann auf die Suche nach einer Schwester oder einen Arzt, die oder der mir mehr über Bellas Zustand verraten konnte. Zum Einen wollte ich selbst wissen wie es ihr ging und zum anderen musste ich die Kinder, auch wenn sie eigentlich keine mehr waren, doch für mich würden sie immer welche bleiben, beruhigen. Auch wäre es besser zu wissen, wie es um Bella stand, wenn ich mit ihren Eltern telefonieren würde. Als ich also nun nach jemanden suchte, der mir weiterhelfen konnte, sah ich SIE. Sie war einfach ein Traum. Das Erste, was ich von ihr wahrnahm, war ihr Lächeln. Es war einfach zauberhaft. Ihre Augen fingen dabei an zu strahlen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Langsam näherte ich mir. Als ob sie vor mir flüchten würde, sollte ich mich ihr zu schnell nähern. Im Gehen betrachtete ich ihren Körper. Sie war klein. Nicht ganz so klein wie Alice. Ihr Körper war zierlich und sie bewegte sich mit königlicher Anmut. Oh mein Gott. Was tat ich da. Bella. Ich musste an Bella denken. Sie wurde operiert und niemand wusste, wie es genau um sie stand und ich sah eine Frau und fing an von ihr zu schwärmen. Wie alt war ich? Dreizehn? Nein, nein, nein. Ich war ein gestandener, erwachsener Mann. Ich hatte sie erreicht. Auf ihrem Namensschild stand der Name STEVENSON. Einmal tief Luft geholt und ich sprach sie an. „Entschuldigen Sie bitte.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte sie sich mir zu. „Ja? Womit kann ich ihnen behilflich sein?“ Carlisle, das Atmen nicht vergessen! „Ehm, könnten sie mir sagen, wie es um Isabella Swan steht? Sie wurde vor einer halben Stunde mit einer Schussverletzung eingeliefert.“ Sofort schwand ihr bezauberndes Lächeln und sie wurde ernst. „Sind sie ein Familienangehöriger?“ „Nein, aber ein Freund der Familie. Ihre Eltern sind noch nicht informiert und können auch nicht vor morgen hier sein.“ „Eigentlich dürfte ich ihnen keine Auskunft geben, aber wenn ihre Eltern wirklich erst morgen kommen können und Sie ein Freund der Familie sind… (An dieser Stelle sah sie mich skeptisch und zugleich prüfend an)Viel kann ich ihnen leider nicht sagen, nur dass ihr Zustand kritisch und es zu punktuellen Blutungen gekommen ist.“ „Mmh. Das ist gar nicht gut, aber nach dem was mir meine Kinder erzählt haben, nicht wirklich verwunderlich. Können Sie mir sagen, wo genau es zu den Blutungn kam?“ Kurz schien mir als wäre ein Schatten über ihr Gesicht gehuscht, als ich Edward und Alice meine Kinder nannte. Denn dies waren sie für mich. Meine Kinder. „Nein, das weiß ich leider nicht. Sagen Sie, sind sie Arzt?“ „Nicht mehr. Haben Sie heute die Nachtschicht? Sind Sie noch länger da?“ „Ja, warum?“ „Ich muss noch Miss Swans Eltern informieren und deswegen noch einmal das Gebäude verlassen. Könnten Sie mich vielleicht informieren, sobald Sie etwas Neues wissen? Leider kann ich noch nicht sagen, wie lange das Ganze dauern wird.“ „Natürlich, kein Problem. Aber wie…?“ „Oh, mein Name ist Carlisle, Carlisle Cullen und hier ist meine Karte und schreibe Ihnen eben schnell meine Handynummer auf.“ Mit diesen Worten holte ich eine meiner Visitenkarten hervor, drehte sie um und schrieb meine Nummer auf die Rückseite. Dann gab ich sie ihr und ganz kurz berührten sich unsere Finger. Sofort spürte ich ein Kribbeln. Sie nahm die Karte und nannte mir dann endlich ihren Vornamen. „Nennen Sie mich bitte Esme. Ich werde sie dann sobald sich etwas Neues ergibt Ausrufen lassen oder Anrufen.“ Bevor ich mich von ihr verabschiedete schenkte ich ihr noch ein Lächeln und im Gehen begriffen, sah ich wie auch sie ihr bezauberndes Lächeln im Gesicht hatte. Auf dem Weg nach draußen überlegte ich mir, wie ich am schnellsten zu der Nummer von Renée gelangen konnte, denn ich bezweifelte stark, dass Charlie seine in den letzten Jahren geändert hatte. Nach vielem hin und her entschloss ich mich draußen, einfach die Verwaltung der NYU anzurufen und nach der Nummer von Renée zu fragen, denn diese musste sich für den Notfall in den Akten befinden. Und wenn dies kein Notfall war, was denn dann? Kaum war ich draußen angekommen, rief ich zunächst Zuhause an, damit mir mein Sekretär Filippo die Telefonnummer der Universitätsverwaltung durchgeben konnte. Leider war die Frau am anderen Ende zunächst nicht sehr kooperativ. Erst nachdem ich mit ihrem Vorgesetzten gesprochen hatte, war sie bereit mir die Nummer von Renée zu geben. Zum Glück musste ich dem Vorgesetzten nur meinen Namen nennen und kurz erklären, was geschehen war. Er schien erleichtert zu sein, nicht selbst die Eltern informieren zu müssen und überließ diese Aufgabe mit Freude mir. Bevor ich bei Renée anrief, holte ich noch einmal tief Luft. Dieses Telefonat würde nicht sehr einfach sein, davon war ich überzeugt. Meine einzige Hoffnung bestand darin, sie nicht alleine anzutreffen. Los Carlisle, nun wähl endlich ihre Nummer. Nach so vielen Jahren würde ich wieder mit ihr sprechen. Heute war eindeutig kein normaler Tag. Erst das mit Bella, dann die Begegnung mit Esme und jetzt würde ich nach 23 Jahren das erste Mal wieder mit Renée sprechen. Sie würde mich umbringen. Während ich den Freizeichentönen lauschte, überlegte ich mir tausend verschiedene Wege, um sie von den Geschehnissen zu unterrichten, jedoch wollte mir kein einziger einfallen, als sie den Hörer abnahm. „Renée Dwyer.“ „Hallo Renée, hier ist Carlisle. Carlisle Cullen.“ Stille. Tiefes Luftholen. „Carlisle was ist passiert? Woher hast du diese Nummer?“ Ich unterbrach sie, bevor sie noch mehr Fragen stellen konnte: „Die Universität hat mir deine Nummer gegeben.“ So übergung ich erstmal geschickt ihre erste Frage. „Warum? Normalerweise geben sie die Nummern nicht einfach so raus. Woher wusstest du überhaupt, dass die NYU meine Nummer hat? Wie bist du daran gekommen? Vergiss die letzte Frage. Sag mir lieber was passiert ist. Oh. Mein. Gott! Es geht um Bella. Ihr ist irgendetwas passiert. Was ist geschehen? Geht es ihr gut?“ „Bella liegt im Krankenhaus (sehr schonend Carlisle, wirklich. Wo ist dein berühmtes Einfühlungsvermögen geblieben?).“ Renée holte am anderen Ende schnappend Luft. „Was…ist…passiert? Warum liegt sie im Krankenhaus? Und warum bist du derjenige, der mich darüber informiert?“ „Renée, bitte beruhige dich. Bella wurde angeschossen. Sie kam zusammen mit Edward, Alice und noch ein paar andern Freunden aus dem Kino als auf einmal aus einem fahrenden Auto in die Menge geschossen wurde. Dabei wurde Bella getroffen und sie wird zurzeit noch operiert.“ „Sie wurde angeschossen! (Renée hatte immer noch eine Stimme, die man noch Kilometer weit hören konnte) Und wieso war sie mit Edward und Alice zusammen? Oh, mein Gott. Ich komme sofort nach New York. Oh, mein Gott. Oh, mein Gott. Oh, mein Gott…“ Am anderen Ende der Leitung brach Renée zusammen. Auf einmal hörte ich eine zweite, männliche Stimme durch den Hörer. Sie sprach leise auf Renée ein und nach dem, was ich verstehen konnte, versuchte dieser jemand sie zu beruhigen und nahm ihr den Hörer ab. „Carlisle? Sind Sie noch dran?“ „Ja, bin ich. Ich weiß ich hätte ihr die Sache schonender Beibringen sollen, jedoch fiel mir ehrlich gesagt nicht ein wie.“ „Also wurde Bella tatsächlich angeschossen? Ich werde Renée beruhigen und dann dafür sorgen, dass wir so schnell wie möglich nach New York kommen. Wenn ich Ihnen meine Handynummer gebe, werden Sie uns dann über Bellas Zustand auf den laufenden halten?“ „Natürlich.“ Daraufhin gab mir Phil, um den musste es sich handeln, seine Nummer und wir vereinbarten, dass er mich anrufen würde, sobald er einen Flug gebucht hätte. Nun stand mir nur noch der Anruf bei Charlie bevor. Charlie, meinem alten Freund. Da ich Charlie kannte, ging ich von einer unveränderten Telefonnummer aus. Er hasste Veränderungen. Es hatte ihm damals schwer getroffen, als Renée ihn mit seiner über alles geliebten Tochter verließ. Also wählte ich seine Nummer. Ich konnte sie immer noch auswendig. Tuut. Tuut. Tuut. „Chief Swan.“ „Charlie, hier ist Carlisle.“ „Carlisle, was bringt dich denn dazu dich zu melden. Du hast schon seit Jahren nichts mehr von dir hören lassen.“ „Hör zu Charlie, es ist leider kein positiver Anlass aus dem ich mich melde. Ich lebe wieder in New York und habe Bella kennen gelernt. Sie hat sich mit Alice, meine Nicht und zugleich mein Mündel, angefreundet und war heute Abend mit Alice und Edward unterwegs. Als sie mit ihren Freunden aus dem Kino kamen, wurde aus einem Auto heraus geschossen. Sie wurde von einer Kugel getroffen und befindet sich im Moment noch im OP.“ Erst einmal war nichts zu hören, dann hörte ich etwas, das wie ein Fluchen klang und zum Schluss hörte ich noch ein leises „Ich hab´s gewusst. Es konnte einfach nicht gut gehen.“ Dann, als würde ihm bewusst werden, dass ich auch noch am Telefon war, wandte er sich wieder mir zu: „Carlisle, ich komme, sobald ich einen Flug bekommen kann und hier alles geregelt habe. Im Moment habe ich sowieso keinen Einfluss auf das, was geschieht. Außerdem bist du da und ich bin mir sicher Renée wird sofort losfahren oder fliegen. Wurde Renée schon benachrichtigt?“ „Ich hab sie bereits angerufen. Du hast Recht. Regel erst einmal, was zu regeln ist. Und komme dann hierher. Renée wollte mit Phil so schnell wie möglich kommen, Bella wird also nicht allein sein. Ich werde mich auf jedenfall um Bellas Versorgung kümmern.“ „Gut. Danke. Ich muss mich jetzt um vieles kümmern. Wir sehen uns dann bald in New York.“ „Ja, ich wünschte nur unser Wiedersehen würde unter besseren Umständen stattfinden.“ Ich erleichtert, die Telefonate hinter mich gebracht zu haben und wollte gerade wieder hineingehen, als mein Handy anfing zu klingeln. Im ersten Moment dachte ich, es wärre Phil, doch dies konnte nicht sein, denn mein Telefonat mit Charlie war nicht sehr lang gewesen. Es war Francesco, der mir mitteilte, dass ein paar junge Hitzköpfe kurz davor waren loszustürmen, um Rache an den Corelliones zu nehmen. Verdammt! Ich musste schnell wieder zum Anwesen zurück und das schlimmste verhindern, deshalb befahl ich Francesco, zu verhindern, dass sie die Villa verlassen. Ich musste dringend ein erneutes aufflammen des Konfliktes verhindern. Gerade herrschte so was wie ein teilweiser Waffenstillstand und den wollte ich erhalten. Ich war mir sicher, auch einige der anderen würden sich für einen Racheakt entschließen und ließ deshalb eine Versammlung einberufen. Gerne wäre ich noch geblieben und zu den anderen zurückgekehrt. Doch meine oberste Pflicht war nun die Schadensbegrenzung. Schnell begab ich mich nach drinnen und suchte Esme. Als ich sie fand, erzählte ich ihr irgendetwas von einem weiteren Notfall zu den hin gerufen wurde, klärte mit ihr noch die Formalitäten für ein Einzelzimmer für Bella und bat sie darum den anderen Bescheid zu sagen und mich zu informieren, sobald es etwas Neues gab. Mein Fahrer fuhr mich zum Anwesen. Dort angekommen hatten sich bereits alle versammelt. Die Versammlung verlief sehr laut und unkontrolliert. Erst nach einiger Zeit gelang es mir, die Anwesenden zur Ruhe zu bringen und nach mir endlos erscheinenden Diskussionen hatte ich sie zumindest soweit vorläufig auf eine Racheaktion zu verzichten. Gerade als die Versammlung beendet war, kam endlich ein Anruf von Esme. Sie berichtete mir von der Operation und am Ende war ich erleichtert, dass sie doch relativ gut für Bella verlaufen war. Gleich nach dem Telefonat informierte ich Bellas Eltern. Jetzt konnte ich mich voll und ganz auf die Probleme in der Familie konzentrieren. Deshalb beschloss ich unseren besten Mann darauf an zu setzten, damit er diskret Informationen einholen konnte. Nur auf diesem Wege konnte ich weitere Verluste innerhalb der Familie vermeiden. Kaum hatte ich auch dies geregelt, schweiften meine Gedanken wieder zu Esme. Esme. Diese wunderbare Frau. Bisher war mir noch keine Frau wie sie begegnet. Ich konnte noch stundenlang über sie nachdenken und genau dies tat ich jetzt… ---------------------------------------------------------------------------------- Endlich ist es geschafft.Dies war eindeutig das bisher schwerste Kapitel. Nun noch eine Frage an euch: Aus wessen Sicht wollt ihr das nächste Kapitel haben? Kapitel 10: Kapitel 10 (Titel steht noch nicht fest) ---------------------------------------------------- Hallo, da bin ich wieder. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid! Leider war das neue Semester streßiger als gedacht und es wird auch nicht weniger. Allerdings wollte ich euch nicht noch länger warten lasse und poste (mal wieder) nur ein halbes Kapitel, damit ihr seht, dass es trotz extremen Unistreß weitergeht. Dafür wird dies aber letzendlich ein laaaanges Kapitel werden, welches euch hoffentlich gefallen wird. Nun aber genug der langen vorrede und nun viel Spaß mit der ersten Hälfte von Edwards Kapitel: -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Edward Mir kam die Zeit des Wartens wie eine Ewigkeit vor. Wir saßen jetzt schon seid Stunden hier herum und waren immer noch nicht schlauer. Und Carlisle, Vater, kam auch nicht wieder. Das Ganze war meine Schuld. Verdammt noch mal! Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen. Das Ganze hätte nie passieren dürfen. Verdammt! Verdammt! Verdammt! Als wir aus dem Kino gingen schien zunächst nichts Ungewöhnliches zu passieren und nun dann fielen die Schüsse. Sie schienen aus dem nichts zu kommen und mein erster Gedanke galt Bella. Und Alice. Ja, ich gebe es zu mein erster Gedanke, sobald die Schüsse fielen galt Bella und nicht meiner Schwester. Zu meiner Verteidigung muss gesagt werden, dass sich Alice bei Emmett befand und zudem wusste wie sie zu reagieren hat, dagegen hatte Bella nicht die geringste Ahnung. Mein Körper reagierte bevor ich selbst es wirklich realisiert hatte und drückte Bella nach unten. Kaum waren wir alle am Boden, war das Ganze schon wieder vorbei. Schnell richtete ich mich auf und sah mich nach Alice und Emmett um. Ihnen schien es gut zu gehen. Auf der anderen Straßenseite sah ich wie Whitlock seiner Schwester aufhalf und kurz Alice einen Blick zuwarf. Oh nein, nein, nein, nein. Nach allem nicht auch noch das. Der sollte ja seine Finger von Alice lassen. Ich half Bella auf und als Alice angerannt kam und auf einmal mit vor schreck weit aufgerissen Augen stehen blieb, war mir klar, dass mit Bella etwas nicht in Ordnung war. Deshalb wandte ich mir ihr zu und sah an ihr herab. Was ich da erblickte ließ mich für einen Moment erstarren. Blut. Ach du heilige Scheiße. Ich hatte damit gerechnet, sie etwas länger festhalten zu müssen, denn genau dies tat ich die Zeit über ohne es überhaupt bemerkt zu haben, da sie bestimmt einen Schock erlitten hatte. Dies bemerkte ich schon an ihren Zögern, wenn ich sie ansprach. Aber das Blut zu sehen erklärt einiges. Schnell zog ich mir mein Hemd aus, zum Glück war es noch recht warm für Mitte Oktober, sodass ich nur mit Hemd und dünner Jacke aus dem Haus gegangen war, und drückte es auf ihre Wunde. Es war eine Bauchwunde und als angehender Arzt wusste ich, dies konnte sehr gefährlich sein. Wer wusste schon, was die Kugel alles getroffen hatte. Sie konnte erheblichen Schaden angerichtet haben. Fluchend versuchte ich die Blutung zu stillen und als sie anfing zu wanken wurde mein Griff fester. Sie war so schmächtig und zart. Ich hatte beinahe Angst sie mit meinem Griff entzwei zu brechen. Immer mehr Blut floss aus ihr heraus und aus ihrer natürlichen, hinreizenden, ja ich war bereit es zuzugeben, sie war einfach bezaubernd, Blässe wurde eine unnatürliche, fast leichenhafte. Am Rande hatte ich mitbekommen, wie Emmett einen Krankenwagen rief und ich betete darum, er möge bald eintreffen, denn lange würde sie nicht mehr durchhalten. Die Blutung ließ sich einfach nicht stillen, also verstärkte ich meinen Druck weiter und dann geschah es entgültig. Sie wurde unmächtig. Ich war kurz davor in Panik zu geraten, als Alice mich darüber informierte, dass dies zu erwarten war, da sie Blut riechen konnte und ihr von dem Geruch schlecht wurde. Eigenartig. Normalerweise konnten Menschen kein Blut riechen, aber sie schien etwas Besonderes zu sein. Die Ausnahme von der Regel. Während wir auf den Krankenwagen warteten und ich weiterhin versuchte Bellas Blutung zu stillen, kam ich langsam zur Ruhe, besser gesagt ich zwang mich dazu mich zu beruhigen. Ich war Medizinstudent und musste lernen meine Gefühle zurück zu stellen, wenn ich einmal ein genauso guter Arzt wie mein Vater werden wollte. Zudem wäre Bella auch nicht geholfen, wenn ich meinen Kopf verlieren würde. Als ich mich kurz umsah, bemerkte ich, dass Whitlock mit seiner Schwester anwesend war und er Emmett half die Leute zurückzuhalten. So sehr ich mich auch sträubte, in diesem Moment war ich dankbar für seine Hilfe. Irgendwann werde ich auch mit Alice über ihn reden müssen. Wenn sie glauben sollte, ich hätte ihre Blicke nicht bemerkt, dann hatte sie sich gewaltig geirrt. Die Blicke, die sie ihm im Kino zuwarf, waren für mich eindeutig. Auch ihre Reaktion auf seine Blicke, das leichte Erröten (und das bei meiner Schwester, der wirklich nichts peinlich oder unangenehm ist), war etwas vollkommen Neues. Doch darüber sollte ich mir später, viel später Gedanken machen. Endlich kam der Krankenwagen und ich klärte die Sanitäter kurz und bündig auf und begleitete Bella im Krankenwagen. Zum Glück fiel mir noch ein, Alice nach Bellas Blutgruppe zu fragen, auch wenn ich nicht viel Hoffnung auf Antwort hatte. Jedoch, zu meinem Erstaunen, konnte mir Alice tatsächlich Bellas Blutgruppe verraten. Während der Fahrt, setzte plötzlich Bellas Herzschlag aus und auch meins geriet kurz ins stocken, nur um Sekunden später doppelt so schnell weiter zuschlagen. Die Sanitäter machten sich an die Wiederbelebung und mit jeder Sekunde, die verstrich beschleunigte sich mein Herzschlag weiter. Ich hatte das Gefühl kurz vor einer Herzattacke zu sein. Als ich das Gefühl hatte gleich umzukippen, fing ihr Herz glücklicherweise wieder an zu schlagen. Alles hatte nur wenige Minuten gedauert und doch kam es mir wie Stunden vor. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen, denn es würde überhaupt nichts bringen, wenn ich jetzt zusammenklappen würde. Nach endlosen Minuten erreichten wir endlich das Krankenhaus. Kaum waren wir dort angekommen, wurde Bella aus dem Krankenwagen geholt und in die Notaufnahme gebracht. Dort stieß ein Notarzt hinzu und wurde von den Sanitätern aufgeklärt. Normalerweise hätte ich versucht den Worten zu folgen, doch in dem Moment ergaben sie für mich keinen Sinn. Ich folgte der Liege mit Bella und wäre auch noch mit in den Operationssaal gerannt, wenn mich nicht eine Krankenschwester davon abgehalten hätte. Während Bella also nun seit Stunden im OP war, saß ich hier und machte mir Sorgen und Vorwürfe. Kaum saß ich auf einen der Stühle vor dem OP-Bereich, kamen auch schon die anderen. Zu meinem Erstaunen kamen nicht nur Alice und Emmett, sondern auch Whitlock und seine Schwester. Zunächst wunderte ich mich noch darüber, doch dann fiel mir wieder ein, dass sie wohl mit Bella freundet war und deshalb ebenfalls wissen wollte, wie es ihr geht. Ich hasse warten. Vor allem in einem Krankenhaus. Damals als unsere Eltern starben haben wir auch in einem Krankenhaus gewartet, da unsere Mutter nicht sofort gestorben war, sondern noch in die Notaufnahme kam. Das warten kam mir damals schon so ewig vor, doch heute war es eindeutig schlimmer. Immerhin war ich in meinem Studium schon so weit, dass ich mir alle möglichen Komplikationen ausmalen konnte, die auch nur auftreten konnten, so unwahrscheinlich sie auch sein konnten. Vater war kurz da und ist kurz darauf auch schon wieder verschwunden. Wiedergekommen ist er auch nicht, also vermutete ich, dass etwas in der „Firma“ geschehen war. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ein paar Hitzköpfe nun eine vorschnelle Vergeltungsaktion wollten. Doch zum Glück war dies nicht mein Problem, sondern Vaters. Meine Gedanken drehten sich um Bella. Sie war schon lange da drin. Es müssen Komplikationen aufgetreten sein. Alice neben mir war am verzweifeln. Ich hätte ihr nicht von dem Herzstillstand sagen sollen. Jedoch waren meine Gedanken in diesem Moment mit etwas anderen Beschäftigt. Nach vier, ja genau VIER langen Stunden, kam sie endlich wieder aus dem OP und wurde auf ein Einzelzimmer gebracht (dies musste Vater noch organisiert haben). Die Krankenschwester, die uns zu ihr führte, war sehr freundlich. Auf ihrem Schild stand Stevenson. Als wir vor Bellas Zimmertür stehen geblieben waren, ging so noch mal kurz rein und kontrollierte alles, bevor sie uns zu ihr ließ. Sie öffnete die Tür und das Erste, was ich wahrnahm war der Piepton, der für ihren Herzschlag stand. Sobald die Tür weiter geöffnet war, sah ich sie. Sie war an einigen Geräten angeschlossen und wirkte zart und zerbrechlich mit all diesen Geräten um sie herum. Neben mir hörte ich Alice scharf Luftholen. Wenn der Anblick von Bella für mich schon so verstörend war, wie musste es da erst Alice ergehen, deren beste Freundin sie war? Vorsichtig nahm ich Alice am Arm und sah sie fragend an. Sie musste dort nicht hinein, wenn sie nicht wollte. Ich würde auch nie schlecht über sie denken und jeder, der dies tun würde, würde es sehr bald bereuen. Alice hasste Krankenhäuser ebenso wie ich. Wir haben einfach keine guten Erinnerungen an diese Häuser. Ist schon komisch. Jemand der Krankenhäuser nicht unbedingt mag, will Arzt werden. Allerdings ist es ein himmelschreiender Unterschied, ob du jemanden behandelst und operierst den du nicht kennst, oder ob da jemand ist, liegt, den du kennst und magst. Zudem kann ich nach meiner Assistenzzeit eine eigene Praxis eröffnen. Das heißt, falls es jemals so weit kommt, denn ich kenne meine Pflicht gegenüber der Familie. Und ich möchte Carlisle, der so viel für Alice, Emmett und mich getan hat, nicht länger als nötig die Bürde des Paten überlassen, nicht da er es so sehr hasste. Doch ich hatte jetzt wichtigeres als meine Zukunftspläne. „Es wurde bereits alles mit eurem Vater abgesprochen. Solange ihr euch ruhig verhaltet, könnt ihr hier bleiben. Es wird auch noch ein weiteres Bett ins Zimmer gebracht“, dies sagte Schwester Stevenson mit einem kleinen Lächeln und war im Begriff zu gehen, als ich ihr noch kurz dankte. Daraufhin schenkte sie mir ein Lächeln, welches bestimmt bezaubern gewesen wäre, wenn ich nicht schon Bellas Lächeln gesehen hätte. Zudem war sie doch etwas zu alt für mich, aber für Carlilse wäre sie perfekt. Sie schien ein netter und hilfsbereiter Mensch zu sein. Und wie mir nebenbei auffiel, trug sie keinen Ehering (wobei das im Krankenhaus, während der Arbeit sowieso verboten war), aber nichts deutete auf einen solchen Ring hin. Ich schenkte ihr zum Abschied ein kurzes Lächeln und wandte mich wieder Bella zu. Bella, wie sie da lag und sich ihre Brust nur ganz schwach hob und senkte. Am Rande bekam ich mit, dass sich auch Whitlock und seine Schwester im Raum befanden. Alice ging langsam auf Bella zu, zögerlich als hätte sie Angst, sie würde sich beim Näher kommen im Luft auflösen oder würde aufhören zu atmen. Ich folgte Alice zum Bett und legte meinen Arm sanft um ihre Schulter, um sie zu trösten, zu stützen und zu zeigen, dass sie nicht alleine war. Sie lehnte sich an mich und versuchte ihr schluchzen zu unterbinden. Ich nahm meine Hand und wischte ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Dankbar lächelte sie mich an. Whitlocks Schwester ging zur anderen Bettseite und er folgte ihr und nahm seine Schwester ebenfalls in den Arm. In diesem Moment konnte ich ihm verstehen. Allerdings hielt das nur solange an, bis ich bemerkte was für Blicke er meiner Schwester zuwarf und schon war es vorbei mit dem Gefühl. Jetzt herrschte eher das Gefühl vor ihm eine ordentliche Trachtprügel zu verpassen, die ihm auf ewig von ihr fernhalten würde. Nach einiger Zeit hatte Alice sich einigermaßen beruhigt, doch mein Innerstes war dagegen immer noch im Aufruhr. Und zwar nicht nur wegen Bella, sondern auch wegen Whitlock. Deshalb entfernte ich mich etwas von Alice und gab ihr zu verstehen, dass ich mal kurz raus an die frische Luft musste. Sie nickte mir mit einem kleinen Lächeln zu. Ich ging zur Tür und kurz bevor ich sie hinter mir schloss, sah ich wie Emmett zu Alice trat und einen seiner Bärenarme um Alice legte. Dieses Bild ließ mich kurz grinsen. Es sah schon komisch auf wie ein 2 Meter großer Emmett neben einer 1,55 m kleinen Alice stand. Als ich die Tür geschlossen hatte, atmete ich erst einmal tief durch. Dann machte ich mich auf den Weg nach draußen. Ich musste mich beruhigen und mit Carlilse reden. Auf dem Weg nach draußen begegnete ich Schwester Stevenson, Esme, und lächelte ihr kurz zu. Draußen atmete ich erneut tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Nachdem mir dies einigermaßen geglückt war, holte ich mein Handy heraus und rief Carlilse an. Ich brauchte jemanden, der mich beruhigte, und zudem musste ich wissen, ob inzwischen ihre Eltern informiert waren. „Carlisle, ich bin´s Edward. Sie hat die OP überstanden und wir jetzt nur noch darauf warten, dass sie aufwacht. Hast du inzwischen ihre Eltern informiert?“, fragte ich meinen Vater mit einem tiefen Seufzer. „Das freut mich zu hören. Dann wollen wir mal hoffen, sie wacht bald auf. Ihre Eltern habe ich informiert und sie machen sich so schnell wie möglich auf den Weg hierher. Jetzt sag mir, wie geht es dir?“ „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau. Es hat mich vollkommen überrascht, wie sehr mich das Ganze mitgenommen hat. Und sie dann in diesem Zimmer, in ihrem Bett an diesen ganzen Geräten angeschlossen zu sehen, hat mich umgehauen. Sie wirkt so klein, zart und zerbrechlich. Und als wir an Bellas Bett stehen, bekomme ich auch noch mit, wie dieser Whitlock Alice ansieht. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihn einen Aufenthalt im Krankenhaus beschert.“ „Edward, du hast doch wohl nicht…“ „Nein, hab ich nicht. Ich sagte doch, ich HÄTTE mich gerne auf ihn gestürzt, hab es aber nicht getan. Das ist ein weiterer Grund warum ich rausgegangen bin und mit dir telefonieren wollte. Ich mache mir jetzt noch mehr sorgen um Alice.“ „Sie ist deine Schwester und weiß was sie tut.“ „ Genau das bezweifle ich ja. Sie war in letzter Zeit so komisch und langsam hab ich den Verdacht, dass Whitlock damit zu tun hat.“ „Edward, beruhige dich erst einmal. Immer schön ein Problem nach dem anderen. Zuerst müssen wir uns um Bella und ihre Eltern, die nicht vor morgen hier eintreffen können, kümmern. Dann müssen wir herausfinden, wer geschossen hat und aus welchem Grund. Und falls es noch zu einem Problem mit Alice und Whitlock kommen sollte, werden wir uns dem Zuwenden, wenn es soweit ist und nicht eher. Wir müssen uns nicht mehr Probleme machen, als wir schon haben. Im Moment sind unsere Leute still. Ich konnte sie erst mal beruhigen, aber du kennst sie ja. Es gibt ein paar Hitzköpfe unter ihnen, um die ich mir sorgen mache.“ „Soll ich nach Hause kommen?“ „Nein, nein. Bleib wo du bist und steh Alice bei. Wenn es so weit ist, dass ich deine und Emmetts Hilfe brauche, werde ich euch bescheid sagen. Wie nimmt deine Schwester alles auf?“ „Sie ist vollkommen fertig und kann überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen. Während ich mit dir rede, ist Emmett bei ihr und versucht sie zu beruhigen. Bella ist ihre erste richtige, ehrliche Freundin. Es hat sie geschockt. Kaum kennen sie sich ein paar Wochen, wird ihre Freundin angeschossen. Ich denke, sie gibt sich die Schuld an allem und wir werden versuchen müssen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bezweifle, dass wir sie so schnell aus dem Zimmer bekommen. Sie wird bei Bella bleiben bis sie aufwacht. Ich werde versuchen, sie immer mal wieder zu überreden zu schlafen und auch das Zimmer zu verlassen und sich die Beine zu vertreten.“ „Gut mach das. Und wenn irgendetwas sein sollte: RUF. MICH. AN! Vertsanden?“ „Ja, verstanden. Wird ich machen. Und wenn du Hilfe brauchst, ruf an und Emmett und ich werden kommen.“ „Gut. Dann mach es gut. Und Edward. Ruhe dich auch mal aus.“ Diese letzen Worte, bevor er auflegte, sagte er mit viel Liebe und Sorge um mich. Und beides tat er wirklich. Er liebte Alice und mich und er sorgte sich sehr um uns beide. Ich wollte gerade wieder hineingehen, als Whitlock wieder auf der Bildfläche erschien. Er sah sich kurz um und kam dann auf mich zu. Er wollte anscheinend etwas mit mir besprechen. Dieser Tag wurde auch immer besser. (Nein, wir sind heute mal wieder gar nicht sarkastisch. Wir doch nicht.). In zwei Meter Entfernung blieb Whitlock stehen und sah mich an. Als er nach mehren Sekunden noch nichts gesagt hatte, zog ich meine Augenbraue fragend hoch. Er wollte anscheinend nicht als erster sprechen. Nun gut. Dieses Spiel konnte ich auch spielen. Also schwieg ich. Nach eins, zwei Minuten brach Whitlock endlich das „große“ Schweigen. „Rosalie wird Bella in der nächsten Zeit besuchen kommen und ich werde sie zu ihrer eigenen Sicherheit begleiten. Nach den heutigen Ereignis wird sie nicht mehr ohne mich in eure Nähe kommen.“ „Verstehe. Nur, geht es dir dabei allein um deine Schwester, oder geht es dir nicht auch um einen Teil um meine Schwester?“ „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ „Ich habe die Blicke gesehen, die du ihr zuwirfst. Und auch ihre Reaktionen darauf sind mir nicht entgangen. Deshalb sage ich es dir ein letztes Mal: Halte dich von MEINER Schwester FERN!“ „Ich habe nicht vor mich ihr zu nähern. Sie ist eine Cullen. Mir geht es einzig und allein um das Wohlergehen meiner Schwester. Die Schüsse heute waren unter Garantie kein Zufall. Wenn Rosalie nicht zufällig etwas auf der anderen Straßenseite entdeckt hätte, wären wir bei euch gewesen als die Schüsse fielen.“ „Wieso wart ihr überhaupt noch da? Euer Film war doch vor unserem fertig.“ „Rosalie wollte unbedingt auf euch warten. Sie wollte Alice und Bella fragen, ob sie nicht noch Lust auf einen Kaffee hätten. Allgemein war es wie ich bereits sagte, war unsere Anwesenheit dort purer Zufall. Dieser Angriff kam nicht von uns.“ „Mmh. Das sagst du. Aber wie du selbst sagst, war eure Anwesenheit Zufall. Wer weiß, was eure Leute geplant haben. Vielleicht hat man dich nur nicht eingeweiht?“, fragte ich ihn provozierend. Zu meinem Bedauern blieb er ruhig und antwortete gelassen: „Ich weiß ja nicht wie es bei euch läuft, doch ich wäre informiert worden, wenn eine so große Aktion, wie ein Anschlag auf unsere Feinde stattfinden soll. Dieses Attentat ging nicht von den Corellione aus.“ „Ich hab keine Ahnung warum, aber ich glaube dir in diesem Punkt. Leider Gottes sind unsere Schwestern befreundet und wie es aussieht, will keiner von uns sie in die Sache mit reinziehen. Deshalb schlage ich einen vorläufigen Waffenstillstand zwischen uns vor. Er gilt bezüglich unserer Schwestern und des Krankenhauses. Bei Krankenbesuchen bei Bella wird unsererseits auf jedwede feindliche Aktion gegeneinander verzichtet. Und unsere Schwestern werden vollkommen aus allen Handlungen herausgehalten. Einverstanden?“ „Einverstanden.“ Wir beide reichten uns die Hände, sahen uns in die Augen und nickten uns kurz zu. Auf diese Weise besiegelten wir diesen einmaligen Waffenstillstand. Kaum hatten sich unsere Hände voneinander gelöst, kam die Schwester von vorhin, Esme war ihr Name, aus dem Krankenhaus auf uns zu. Für einen kurzen Augenblick hatte ich Angst, um Bella. War ihr etwas passiert? Doch schnell beruhigte ich mich, denn Esme kam mit einem leichten Lächeln auf den Lippen auf uns zu und es sah nicht so aus als gäbe es Komplikationen bei Bella. Bei uns angekommen, wandte sie sich mir zu und sprach mit. In diesem Krankenhaus gingen alle davon aus, Bella und ich wären ein Liebespaar. Und um ehrlich zu sein, mir kam der Gedanke gar nicht mal so abstoßend vor. Wenn mir jemand am Anfang des Tages gesagt hätte, dass mir Bella am Abend etwas Bedeuten würde, hätte ich ihm ohne zu zögern in die Irrenanstalt einweisen lassen, denn dies war ein wirklich abwegiger Gedanke. Aber nun… Esme versuchte mich noch weiter zu beruhigen und versprach mir, ein besonderes Augenmerk auf Bella zu richten. Zudem erfuhr ich in diesem Gespräch, von ihrem Versprechen, welches sie Carlisle gegenüber gemacht hatte. Beim nennen seines Namens hat tatsächlich eine leichte Röte ihre Wangen geziert und dieses Detail ließ mich wissend grinsen. Ich wusste, mein Vater/Onkel war ein attraktiver Mann und er hatte eine gewisse Wirkung auf Frauen. Es war nicht das erste Mal. Esme war allerdings die erste, mit der ich ihn mir vorstellen konnte. Sie war nett und einfühlsam. Ich konnte mir nicht helfen, sie hatte eindeutig etwas gluckenhaftes an sich. Carlisle hatte sie mit seinem Charme bereits um Finger gewickelt, jetzt konnte ich nur noch hoffen, er würde sich diese Chance nicht entgehen lassen. Sie schienen beide ungefähr im gleichen Alter zu sein und um ehrlich zu sein, hab ich es immer bedauert, dass Carlisle keine eigenen Kinder hatte und ich fragte mich manchmal, ob er es nicht selbst manchmal bedauerte. Gut, er hatte uns, und wir waren für ihn wie eigene Kinder und wir waren auch von seinem Blut wie es so schön heißt, aber waren nicht die Frucht seiner Lenden (um den altmodischen Begriff zu gebrauchen). Auch denke ich, würde vieles für ihn einfacher mit einer Frau an seiner Seite sein. Ich bedankte mich noch ihr, warf Whitlock, der inzwischen telefonierte, einen letzten Blick zu und begab mich wieder hinein und auf den Weg zu Bellas Zimmer. Vor ihrer Zimmertür fiel mir ihre Krankenakte auf, die in der Halterung neben der Tür lag. Ich konnte den drang, mich selbst von ihrem Zustand zu überzeugen nicht widerstehen und nahm die Akte heraus, schlug sie auf und war ihrem Inhalt geschockt. Alice hatte mit ihrem Kommentar über Bellas Verletzungen nicht untertrieben. Die Akte war so voll, dass bereits zusätzliche Seiten eingefügt werden mussten. Beim lesen der Akte drängte sich mir nur eine Frage auf: Wie konnte eine so zarte und zerbrechliche Person wie Bella nur so viel ertragen? Auf dem ersten Blick schien es, als hätte sie sich bereits jeden Knochen in Körper mindestens einmal gebrochen. Hinzu kamen zahlreiche Prellungen, Verstauchungen, und Risse der Bänder und Sehnen. Bella war keine einfache junge Frau, sei war ein Phänomen. Allem Anschein nach war sie stärker, viel stärker, als sie aussah und ziemlich zäh. So erschreckend die Akte auch war, so beruhigend war sie auch für mich. Denn all diese Eintragungen zeigten mir eine starke und zähe Frau, die nicht so schnell aufgeben würde. Und dies gab mir Hoffnung. Hoffnung auf eine baldige und vollständige Genesung. Mit dieser neuen Hoffnung betrat ich Bellas Krankenzimmer. Durch das Öffnen der Tür aufgeschreckt, blickten alle drei, Alice, Emmett und Rosalie (das war glaub ich der Name von Whitlocks Schwester) auf und Alice und Rosalie sahen mich mit großen Augen an. Mir fiel sehr wohl auf, dass Emmett beim bemerken meines Eintretens ein Stück von Rosalie abgerückt war. Wie es schien musste ich mir nicht nur sorgen um Bella und Alice, sondern auch um Emmett machen. Die Probleme nahmen kein Ende mehr. Doch wie Carlisle meinte, würde ich mich mit diesem neuen erst auseinandersetzen, wenn es gar nicht mehr anders ginge. Allerdings würde ich mir Em nachher mal in einer ruhigen Minute zur Seite nehmen und mit ihm über die ganze Angelegenheit reden. Nicht auszudenken was passiert wäre, wäre ich Whitlock gewesen. Gerade hatte ich ihn noch wegen Alice gewarnt und dann machte sich kurz darauf mein eigener Cousin an seine Schwester heran. Möge der Herr mir Kraft für die kommende Probleme geben. Ich gesellte mich zu den anderen und legte wieder einen Arm um Alice, um ihr Kraft zu geben. Leise berichtete ich ihr von meinem Gesprächen mit Carlilse, wobei ich den Teil über sie und Whitlock ausließ, und Esme. Zum Glück gelang mein Plan und sie wurde kurz von ihren Sorgen abgelenkt. Doch sobald ihr Blick wieder auf Bella fiel, waren ihre Trauer und der Schmerz in ihren Augen wieder da. Ich verstärkte den Druck meines Armes auf ihrer Schulter und sie lehnte ihren Kopf an mich. Emmett hatte sich in eine Ecke des Zimmers verzogen und hatte den Fernseher, der sich im Zimmer befand, leise angestellt. Zumindest war es somit nicht mehr still, abgesehen von diesem nervtötenden Piepsen, im Zimmer. Nach einiger Zeit kam auch Whitlock wieder ins Zimmer. Er gesellte sich zu seiner Schwester und nahm sie in den Arm. Leise flüsterte er ihr etwas ins Ohr und sah sie dann fragend an. Ich sah, wie sie zögerlich nickte und sich dann auf den Weg zu uns machte. Skeptisch folgte ich jeder ihrer Bewegungen. Vor Alice blieb sie stehen. „Alice, ich werde jetzt mit Jasper nach Hause fahren. Bella bedeutet mir genauso viel wie dir, aber es bringt nichts, wenn wir hier alle im Zimmer sitzen und uns selbst fertig machen. Du musst mir versprechen, dass du mich bei der kleinsten Veränderung bescheid sagst. Sonst werde ich diesen Raum nicht verlassen.“ Während ihrer kurzen Rede schaute sie Alice um Verständnis heischend an. Alice sah sie verständnisvoll an und versprach ihr, sich zu melden, sobald es eine Änderung gab. Rosalie verabschiedete sich mit einer Umarmung bei Alice und mit einem Nicken bei Emmett und mir und kehrte dann an die Seite von Whitlock zurück. Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer. Das Schließen der Tür war das „letzte“ Geräusch, was wir für eine lange Zeit hörten. ----------------------------------------------------Fortsetzung folgt-------------------------------------- Dieses Kapitel ist noch nicht zu ende. Hoffentlich kann ich euch bald die Fortsetzung posten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)