Ein Schuss... von Majesticsiten (GemeinschaftsFF der Majesticsiten) ================================================================================ Kapitel 3: Mafia?! ------------------ Hallihallo! Diese FF ist eine Zusammenarbeit der User des Majestics-Fanzirkels und ist eine sogenannte FortsetzungsFF. Ich wünsche in jedem Fall viel Spaß beim Lesen! ~*~ Mafia?! Unruhig saß Robert auf dem unbequemen Stuhl in einem der Chefarztbüros. Die Polizei hatte Oliver und Robert in einem ruhigen Raum verhören wollen und so hatte es vor Ort nur die Möglichkeit gegeben in die geschützten Ärzteräumlichkeiten auszuweichen. Hauptkommissar Strobel, der mit dem Fall beauftragt worden war, stand am Fenster und blickte Robert ernst, jedoch auch interessiert an. "Also haben Sie nichts von dem möglichen Schützen gesehen oder wohin er verschwunden sein könnte?" Geistesabwesend schüttelte Robert den Kopf und ballte seine Hände zu Fäusten. Immer noch musste er an Johnny denken, was diesem wohl zugestoßen war. Er hatte es der Polizei zu Beginn der Vernehmung mitgeteilt und diese hatten sofort einen Suchtrupp ausgeschickt; wenn Enrico angeschossen wurde, was hatten sie dann wohl mit Johnny gemacht? Vielleicht hatte dieser nicht so viel Glück gehabt... Der Ermittler schien die Unruhe Roberts zu bemerken und so lies er sich seufzend in dem Sessel auf der anderen Seite des Schreibtisches nieder. "Keine Panik, Herr Jürgens. Wir kümmern uns um alles und wir werden Ihren Freund Johnny McGregor sicher bald finden." Robert blickte kalt auf, dem Polizisten direkt in die Augen. "Können Sie das auch versprechen, Hauptkommissar Strobel?" "ROBERT!" Aufgebracht stürmte Oliver in das Zimmer, sein Gesicht verriet Verzweiflung, Angst, Hysterie. "Was ist denn?", sofort erhob sich der Deutsche und musterte seinen Freund besorgt, trat ein paar Schritte auf ihn zu. "Dein Handy... Gustav... Es... es... nein...!" Nervlich völlig am Ende drohte der Franzose zusammenzubrechen, doch bevor er fiel, hielt Robert ihn schon am Arm und führte ihn zu der Pritsche, die im rechten Bereich des Zimmers stand, damit Oliver sich etwas hinlagen konnte. "Oliver, bleib ruhig. Also, noch mal von vorne... Was ist passiert? Was ist mit meinem Handy? Und Gustav?" Robert hatte sein Handy in Olivers Gewahrsam gegeben, da er während der Besprechung mit dem Kommissar ungestört hatte bleiben wollen. Oliver keuchte leicht, doch er schien sich langsam zu beruhigen. Er fuhr sich mit seiner zitternden Hand über die Stirn. "Es... es kam gerade ein Anruf von deinem Schloss... Sie... sie haben Gustav ge... ge... getötet..." Die letzten Worte hatte er nur noch gehaucht, dann brach er in Tränen aus und schluchzte hemmungslos. "Wa... Was sagst du da?" Robert riss entsetzt seine Augen auf und starrte Oliver an, dann wandte er sein Gesicht zu dem Hauptkommissar und fuhr ihn wütend und erzürnt an. "Das war also ihre saubere Polizeiarbeit und der tolle Polizeischutz! Sie sagten doch, Sie würden unsere Schlösser bewachen und niemanden hineinlassen? Hervorragende Arbeit leisten Sie da! Wenn Sie sich genauso gut um Johnny kümmern, dann wird es mich nicht wundern, wenn wir bald seine Leiche finden!" Etwas sanfter wandte er sich an Oliver. "Komm schon, Oliver, beruhige dich. Es kommt schon alles wieder in Ordnung, komm schon." Er wandte er sich wieder an den Polizisten. "Ich hoffe für Sie, dass nicht noch mehr meiner Angestellten und Freunde sterben oder verschwinden! Es ist Ihre Aufgabe so etwas zu verhindern!" Wütend funkelte er sein Gegenüber an, ehe er sich neben der Liege auf einen Stuhl setzte. Auch wenn er es nicht so offensichtlich zeigte wie Oliver, der Tod seines Butlers nahm ihn ziemlich mit. Immerhin hatte er schon sein ganzes Leben für ihn gedient... und jetzt... Mit einem lauten Knall schlug die Tür des kleinen Büros auf. Erschrocken fuhren die Anwesenden zusammen und drehten sich zur Quelle des Geräusches um. Ein junger Polizist stand nach Luft ringend im Eingang. Verärgert über die Unterbrechung starrte Hauptkommissar Strobel den Störenfried an und herrschte diesen an: "Sagen Sie mal, haben Sie noch nie etwas vom Anklopfen gehört? Und was gibt es denn so Wichtiges, dass Se hier wie ein Elefant hereinstampfen?" Der Polizist atmete noch einmal tief durch, dann stellte er sich gerade hin und meldete: "Wir haben gute Nachrichten. Ein Zeuge sagte aus, dass er beobachtet hat, wie ein Mann, der gerade aus dem Krankenhaus kam, in den Lieferwagen einer Reinigungsfirma stieg." "Und wie soll uns das bitte weiterbringen? Es ist doch nichts ungewöhnliches an einem Lieferwagen einer Reinigungsfirma, oder?", unterbrach ihn der Kommissar unwirsch. "An und für sich nichts, aber der Zeuge meinte, er habe einen gefesselten jungen Mann mit roten Haaren und wilder Frisur im Frachtraum des Wagens durch die Windschutzscheibe gesehen", fuhr der Beamte fort. Robert und Oliver horchten auf. "Die Beschreibung könnte auf Johnny passen", platzte es aus Robert heraus, "Ist der Zeuge noch zu sprechen? Mit Hilfe eines Fotos könnten wir uns Sicherheit verschaffen." Es war vielleicht eine halbe Stunde vergangen, seit Hauptkommissar Strobel Robert und Oliver aus dem Verhör entlassen hatte. Er hatte ihnen zwei Polizisten zugeteilt, um sie vor möglichen Gefahren zu schützen, falls die Beiden ebenfalls Ziel der Täter waren, was nach Gustavs Tod sogar sehr wahrscheinlich war. Strobel war nun damit beschäftigt den Zeugen, der Johnny gesehen haben wollte, zu vernehmen und falls er die Wahrheit gesprochen hatte, eine Fahndung nach dem Wagen und dem Mann herauszugeben. Robert hoffte nur, dass der Zeuge wirklich Johnny gesehen hatte und dass sie ihn durch eine Fahndung auch finden würden. Allerdings... vielleicht hatten die Entführer Johnny schon längst umgebracht, falls sie von der Polizeiarbeit Wind bekommen hatten und es nun für zu gefährlich hielten, den Entführten am Leben zu lassen... Damit Oliver sich erst einmal etwas entspannen und ausruhen konnte, hatte Robert Oliver zu einem Kaffee in der Cafeteria eingeladen, doch Oliver hatte abgelehnt. Er wollte lieber zu Enrico gehen und warten, bis dieser endlich aufwachte. So saßen die Beiden nun schon seit einiger Zeit in dem Krankenzimmer ihres Freundes. Es war ein großes, komfortabel eingerichtetes Zimmer und die Tür wurde von außen von zwei weiteren Wachposten bewacht. Olivers und Roberts Polizisten saßen derweil an einem Tisch am hinteren Ende des Raumes und spielten leise Karten. Ab und zu ließ einer von Beiden einen prüfenden Blick im Zimmer umherschweifen, aber da nun mal außer ihnen keine weiteren Personen im Raum waren, war mehr auch nicht nötig. Die Scheiben des Raumes waren verdunkelt, so dass es zwar von außen nicht möglich war hineinzublicken, aber es von Innen möglich war nach außen zu schauen. Zudem befanden sie sich im sechsten Stock, sodass ein Angriff von Außen so ziemlich ausgeschlossen war. Robert verbrachte die Zeit damit, im Raum auf und ab zu gehen, während Oliver auf einem Stuhl neben Enricos Bett saß, seinen bewusstlosen Freund anstarrte und ihm die Hand hielt. Die Decke ging Enrico bis knapp unter sein Kinn, doch zahlreiche Kabel und Schläuche kamen darunter hervor, die letzten Endes mit den Maschinen verbunden waren, die neben dem Bett standen. Enrico war furchtbar blass und Robert hatte die Annahme, dass der Italiener nur atmete, weil ihn die Atemmaske und das dazugehörende medizinische Gerät dazu zwangen. Die Atemzüge waren unregelmäßig und furchtbar flach. Roberts Kehle zog sich jedes Mal aus Mitgefühl zusammen, wenn er auf seinen Freund sah. Auch hatte er inzwischen eingesehen, dass es sich nicht lohnte zu versuchen mit Oliver ein Gespräch zu beginnen. Aber wenigstens weinte er nicht mehr und war keinem Panikanfall mehr nahe, das war ein Fortschritt. Ein ziemlich großer sogar. Roberts Gedanken schweiften derweil zu Johnny. Wie es ihm wohl ging? Er machte sich große Sorgen um den Schotten... Johnny lehnte an der Wand und langweilte sich. Wenn er schon entführt worden war, könnten sich seine Entführer auch um ihn kümmern! Er hatte eine ziemlich lange Zeit damit verbracht, sich um sich und seine Freunde Sorgen zu machen, doch seine Gedanken hatten sich immer weiter im Kreis gedreht und so hatte er damit aufgehört, bevor er noch wahnsinnig wurde. Und so wartete er. Und wartete. Und wartete. "Na, wie geht’s denn unserem Kleinen...?", hauchte plötzlich eine Stimme an seinem Ohr, und ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Der Schotte spürte, wie sich sein Herzschlag deutlich beschleunigte. Ihm wurde heiß, sehr heiß. "Könnte nicht besser sein...", murmelte er aggressiv, "Was ist mit meinen Freunden?" "Mit deinen Freunden?" Sein Gesprächspartner stellte sich nun vor ihn und Johnny sah einen in einen schicken, schwarzen Anzug gekleideten jungen Mann vor sich. "Ich denke, das willst du gar nicht wissen." Er grinste. "Jetzt sagen Sie schon, Sie verdammter Mistkerl! Was haben Sie mit ihnen gemacht?!", knurrte Johnny ihn an. Doch das Grinsen seines Gegenübers wurde nur noch breiter. "Meinst du denn wirklich", fragte er, "dass du sie als deine Freunde bezeichnen kannst?" Johnny kniff die Augen zusammen. "Wieso sagen Sie so etwas...?" "Nun, einer von ihnen ist ein kleiner, verdammter, mieser Verräter. Keine Ahnung, wie du ihn kennen gelernt hast, aber..." Er machte eine Pause im Satz um zu sehen, wie der Schotte wohl darauf reagieren würde. Doch Johnnys Gesichtszug rührte sich nicht einen Millimeter. "Was, 'aber'...?" "...aber...", fuhr der Mann fort, "du kannst ihm nicht vertrauen. Jedenfalls nicht, wenn es nicht so abläuft, wie er es will. Wie lange kennst du Enrico Giancarlo nun schon?" Enrico meinte der Kerl also?! Johnny wurde etwas nervös. Was meinte er genau damit..? War Enrico an diesem Ganzen Schlamassel Schuld?! Bei Gott, wenn er diesen Idioten in die Finger bekam...! "Seit seinem zwölften Lebensjahr. Warum?" "Ah... dann hast du seine 'Reise' nach Sizilien also mitbekommen, oder?", das Wort 'Sizilien' ließ er wie Karamellbonbons auf seiner Zunge zergehen. "Ja. Und?" "Weißt du auch, warum er dort war?" "Nein." Wieso auch? Was hatte es Johnny denn auch zu interessieren, warum seine Freunde wohin gingen? Sie hatten sich zu diesem Zeitpunkt auch erst ein Jahr gekannt! "Nun", fuhr der Mann wieder fort, "werde ich es dir erklären. Er war mit seinem Vater dort auf einer 'Geschäftsreise'. Kennst du den Beruf von Enricos Vater?" Johnny schwieg und sein Kopf begann jetzt auch wieder heftiger zu schmerzen. Er antwortete nicht. "Nein...? Ach, wie schade. Dabei ist sein Beruf so interessant! Sein Vater... ist der Chef einer der größten Mafia Siziliens. Eine der größten der ganzen Welt!" Der junge Schotte war geschockt. Ein Panikstoß zog quer durch seine gesamten Körper, vom Herzen beginnend bis in seine Finger- und Zehenspitzen. Sollte er das etwa glauben? War es wahr, was der Typ da sagte...? Dann wäre Enrico ja... der Nachfolger einer sizilianischen Mafia...! "Du Lügner!", schrie Johnny und versuchte sich von seinen Fesseln zu befreien. Am liebsten hätte er diesem blöden Kerl eine reingehauen. "Ich lüge nicht. Es ist die Wahrheit", sagte der Mann, "Es ist dein Pech wenn du mir das nicht glaubst." Schweigend lächelnd verließ der Mann den Raum und ließ Johnny alleine mit all seinen verzweifelten und verwirrten Gedanken in der dunklen Lagerhalle zurück. ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)