I'll be there for you von CurlyHair (-Neues Kapitel online!-) ================================================================================ Kapitel 10: Unperfekte Lily --------------------------- "Warum auf einmal?", fragte Lily Polly, nachdem diese ihren besten Freundinnen mitgeteilt hatte, dass sie dem Team der Gryffindors beigetreten war. "Mein Bruder brauchte meine Hilfe", antwortet sie ruhig und ignorierte Lily, die sich deprimiert aufs Bett warf. "Ach komm schon Lil, was ist denn bitte dabei? Ich spiele Quidditch na und? Es ist ein gutes Spiel. Ich liebe es." Aber Lily verstand es nicht. Okay, sie kapierte, dass ihre Freundin diesen Sport liebte, so wie fast alle, die aus magischen Familien stammten. Sie verstand nur einfach nicht, warum sie ins Team gegangen war, wo sie sich doch all die Jahre dagegen gewehrt hatte. Außerdem waren Black und Potter auch dabei - das mochte Lily gar nicht. Der Gedanke, dass ihre Apolline so viel Zeit mit diesen Idioten verbrachte, war einfach beängstigend. "Also ich finde es super", sagte Penny, die ihre Haare bürstete. Ihre blonde Freundin lächelte sie dankbar an. "Aber Black und... Potter", setzte Lily an, wurde aber von Penelope unterbrochen. "Sie sind auch Spieler des Teams, na und? Außerdem sind sie sehr gut und es ist ja nicht so, dass sie schlechte Menschen sind." "Das meinte ich doch nicht, aber sie sind so... so unreif", beschwerte sich Lily. Jetzt ging das wieder los! "Ich mach es wegen King", beichtete Apolline. Mit einem Ruck saß Lily gerade in ihrem Bett und starrte ihre Freundin an. "Was zur Hölle hat dieser hirnverbrannte Idiot damit zu tun?" "Er ist Kapitän der Hufflepuffs geworden. Verstehst du jetzt langsam? Das ist meine Chance ihm seine Ekel erregende und widerwärtige Maske vom Gesicht zu reißen. Ich will dass er endlich büßt", erklärte sie. "Dieses Jahr werden wir gewinnen, das schwör ich euch", sagte James stolz und stellte sich auf ein Bett. Ein Kissen flog auf ihn zu und riss ihn um. Grinsend meinte Marcus: "Wer hoch hinaus will, muss tief fallen können Potter." Lachend rappelte sich James hoch. "Du hast Recht wir könnten tief fallen, aber wir werden es nicht. Glaubt mir, der Sieg gehört uns. Mit Ben und Polly im Team haben die anderen überhaupt keine Chance." Sirius schnaubte. "Freu dich nicht zu früh, mein Freund", murmelte er. "Komm schon, Black. Immer noch sauer weil Apolline mehr Tore beim Training gemacht hat als du?", fragte Ben grinsend und klopfte ihm auf die Schulter. "Nein, denn du hast sie mehr Tore machen lassen", schimpfte er mit dem neuen Hüter. Dieser lachte nur. "Du wirst paranoid Black. Malloy ist einfach gut." "Sie ist fantastisch!", rief James erfreut und grinste. "Ich kann einfach nicht glauben, dass sie so ein Talent solange versteckt gehalten hat." "Sie hatte sicher ihre Gründe nicht zu spielen", mischte sich jetzt auch Remus mit ein. "Aber warum fängt sie jetzt an?", fragte Peter, der gerade einen Schokoriegel kaute. Die anderen zuckten die Schultern. Remus seufzte. "Vermutlich wegen King", mutmaßte er. James zog verwundert die Augenbrauen hoch. "Nathan King? Der hat auch vorher schon gespielt, also warum sollte sie deshalb beitreten?" "Das ist Pollys Sache, wenn ihr nichts davon wisst, dann ist es nicht an mir, euch etwas darüber zu erzählen", meinte Remus und wollte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machen. Aber er wurde von seinen besten Freunden aufgehalten. "Raus mit der Sprache, Moony", forderte Sirius. "Nein, tut mir Leid. Es ist eine Sache zwischen Apolline und King", erklärte er und ging an seinen Freunden vorbei. Verständnislos sahen sich die übrigen Fünftklässler an. "Weiß einer von euch was da los ist?", fragte James Marcus und Ben, die aber nur mit den Schultern zuckten. "Vielleicht waren die beiden mal zusammen und es hat ein unschönes Ende genommen", schlug Peter vor. "Nein", knurrte Sirius und sah den dicklichen Junge wütend an, "Polly hatte sicher nichts mit diesem Drachenmist." "Naja King ist ja dafür bekannt, dass ihm Mädchen in die Kiste hüpfen", meinte James nachdenklich und erntete dafür einen Schlag seines besten Freundes. "Aber Polly ist nicht so", verteidigte er Apollines Ehre. "Schon gut, Sirius. Peters Vorschlag war unüberlegt und dumm", beruhigte ihn Ben. Peter nahm sich beleidigt noch einen Schokoriegel. Jodie setzte sich neben ihren Bruder auf das Sofa. "Hey Remus", sagte sie und lächelte aufmunternd, "möchtest du darüber reden?" Besorgt musterte sie den Älteren, der seufzend aufschaute. Er schüttelte den Kopf. "Es ist schon in Ordnung, nur ein wenig stressig." "Die Nächte werden heller", meinte das Mädchen und schaute aus dem Fenster, wo gerade der Mond aufging. Remus lächelte matt. "Ja, das kommt erschwerend hinzu." Liebevoll strich er seiner Schwester über den Kopf und lächelte. "Reden wir nicht von mir, ja? Wie gefällt es dir bisher hier in Hogwarts?", wechselte er das Thema. Jodie blickte ihn misstrauisch an, denn sie wusste ganz genau, das es ein Ausweichmanöver war. "Es ist echt super", sagte sie. Wenn ihr Bruder nicht über seinen Kummer reden wollte, würde sie ihn auch nicht löchern. Er lächelte. "Das freut mich zu hören und hast du schon viele Freunde gefunden?" "Ja, oh du glaubst nicht, was Cathy mir erzählt hat, also Catherine McCort aus Hufflepuff. Sie hat gesagt, dass es im großen See sogar Nixen gibt", erzählte das Mädchen aufgeregt. "Das stimmt", bestätigte Remus die Geschichte, "aber die Nixen im See haben nichts mit denen zu tun, die du aus Mutters Märchen kennst." "Ach nein?", fragte sie verwirrt. Er lachte. "Nein, warte kurz, dann siehst du was ich meine", er stand auf und ging zu Eva Lesley, die gerade an einem Aufsatz saß. "Darf ich mir mal ganz kurz dein Buch ausleihen. Ich möchte Jodie nur etwas zeigen", bat er seine Mitschülerin um ihr Buch "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind". Eva lächelte und nickte. "Danke", sagte er und suchte eine bestimmte Seite, während zurück zu seiner Schwester ging. "Hier. So in etwa sehen auch die Nixen im See aus", sagte er und hielt Jodie das Buch hin, die daraufhin das Gesicht verzog. "Die in Mamas Geschichten sind viel hübscher." "Meermenschen sind völlig verschieden. Es gibt zahlreiche Völkergruppen, wie bei Menschen", erklärte Apolline, die zufällig vorbeikam. Nun ja, sie war eher aus ihrem Schlafsaal geflüchtet. Lächelnd nahm sie Remus das Buch aus der Hand und blätterte. "Siehst du hier, diese Meermenschen sind schön", sagte sie lächelnd und hielt dem Mädchen das Buch hin. "Das sind Sirenen." Fasziniert betrachtete die Kleine das Bild einer friedlichen Unterwasserstadt, durch welches lächelnde Meerjungfrauen schwammen. "Oh ja, die sind wirklich schön", meinte sie lächelnd. "Ich glaube ich habe in meinem Koffer noch ein Buch mit Geschichten über Nixen und Sirenen. Das kann ich dir leihen, wenn du magst." Jodies Augen leuchteten. "Das machst du? Oh danke!", freute sie sich und umarmte die Ältere stürmisch, während ihr Bruder ein lautloses Dankeschön formulierte. "Hey Evans, warte mal", schallte am nächsten Morgen Sirius Blacks Stimme durch den Korridor. Aber Lily blieb nicht stehen, drehte sich auch nicht um. Sie tat es nicht aus Absicht; ihre Gedanken nahmen sie nur zu sehr ein. Erschrocken fuhr sie herum, als Sirius ihr auf die Schulter tippte. "Um Himmels Willen. Black, du kannst mich doch nicht so erschrecken", meinte sie atemlos. "Entschuldige bitte, aber ich wollte dich etwas fragen", erklärte er. Verwundert sah sie ihn an. "Und das wäre?" "Was ist mit Apolline los?", fragte er direkt und es blieb ihm nicht verborgen, dass Lily scharf die Luft einzog. "So schlimm?", hakte er nach. Die Rothaarige schüttelte den Kopf. "Was geht dich das Verhältnis zwischen Polly und King an?", fragte sie, schroffer als geplant. Sirius Augen verengten sich zu Schlitzen. "Verhältnis?", zischte er. Lily schlug, erschrocken aufgrund ihres Geplauders, die Hand vor den Mund. "Das... das geht dich nichts an, wie gesagt. Also bitte lass mich in Ruhe", meinte sie und wollte an ihm vorbei, aber er hielt sie am Arm fest und zog sie in einen Seitengang. "Verdammt Evans, jetzt spiel dich hier nicht so auf. Sag mir einfach was los ist. Was läuft zwischen Polly und diesem Widerling?" "Nichts", behauptete sie. Sirius schnaubte. "Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin." Lily drehte den Kopf zur Seite und biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte es ihm nicht sagen, schließlich war Polly ihre Freundin und sie hatte Geheimhaltung geschworen. "Ich kann es dir nicht sagen." "Warum nicht?" "Weil, weil es nicht geht", versuchte sie sich zu erklären. "Ist es etwa so schlimm?", fragte Sirius nach und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Sie sah ihn weiterhin nicht an. Er ahnte, dass es furchtbar sein musste. "Bitte, Lily", flehte er leise. Seine Stimme begann zu schwanken. Das Mädchen hob den Blick und erstarrte vor Schreck, als sie den besorgten, beinahe panischen Ausdruck in seinen Augen sah. "Okay", stimmte sie leise zu und erklärte: "Nathan ist ein ziemlicher Widerling. Er ist ein Trottel, der nur auf Macht aus ist und naja 'Trophäen sammelt'. Er schmeißt sich auf schleimerischste Art an Apolline heran. Sobald er sie nur auf dem Gang trifft, spielt er sich vor ihr als der Größte auf und gibt den tollsten Helden aller Zeiten. Manchmal ist es wirklich extrem und er bedrängt sie förmlich. Polly ist kaum alleine unterwegs, falls dir das aufgefallen ist." Sirius knurrte. "Meinst du das, von dem ich denke, dass du es meinst?", fragte er heiser. Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Noch ist Nichts passiert", sagte sie leise. Er ließ sie los. "Stimmt noch nicht, aber sobald er mir in die Finger kommt, mach ich ihn fertig!", drohte er und raste wutentbrannt durch die Gänge. "Black, nein!", rief Lily ihm nach und versuchte ihn aufzuhalten. "Beruhige dich. Die Sacher ist harmloser, als du sie einordnest. Mach keine Dummheiten!" "Harmlos?!", schrie Sirius und blieb abrupt stehen. Mit glühenden Augen funkelte er Lily an, "Das ist nicht harmlos, Evans! Es mag nichts passiert sein, aber das galt bisher. Jeden Moment könnte nämlich etwas passieren und glaube mir, das lasse ich nicht zu. Niemand krümmt Apolline ungestraft ein Haar. Niemand fasst sie an. Ein hormongesteuerter Idiot wie King wird sie niemals bekommen." Er schrie sie an, ließ seine Wut an ihr aus und das war etwas, dass Lily nicht zulassen konnte. Sie war nicht Schuld und er hatte kein Recht, so mit ihr umzugehen. "Du bist doch selbst einer dieser hormongesteuerten Idioten, Black! Du nimmst doch auch alles, was dir in die Finger kommt. Gerade du solltest dich hier nicht als den Beschützer der Frauenwelt aufspielen. Du bist so ein egozentrisches -" Weiter kam sie nicht. Seine flache Hand knallte gegen ihre Wange und ihr Kopf bewegte sich scharf nach rechts. Das Blut pochte unter ihrer Haut. Der Schmerz raubte ihr die Kraft zu reagieren, sodass ihr Kopf in seiner Position verharrte. "Stell mich nicht mit ihm auf eine Stufe, Evans. Du kannst halten von mir, was du willst, aber nicht so etwas." Schritte näherten sich, aber keiner bog in diesen Gang ein. Zwischen den beiden herrschte Stille. Sirius schnaubte, drehte sich um und verschwand. Lily hielt sich die schmerzende Wange und Tränen stahlen sich aus ihren Augen. Eben noch hatte sie ihn verurteilt, weil er seine Wut an ihr ausließ und im nächsten Moment nahm sie selbst diesen Platz ein. Sie war selbst nicht besser. Sie durfte gar nicht urteilen. Langsam ging sie nach unten, die anderen warteten sicher schon beim Frühstück auf sie. Die Halle war schon sehr gut gefüllt. Penelope blickte sich immer wieder nervös um. "Wo bleibt Lily?", fragte sie an Polly gewandt, die jedoch nur mit einem Schulterzucken antwortete und sich lieber ihrem Obstsalat zuwandte. Sie war noch immer verletzt über Lilys Reaktion des vergangenen Abends. "Was ich mich frage, ist - wo steckt Sirius? Der lässt sonst nie das Essen ausfallen", ergänzte James und sah in die Runde. "Deine Frage beantwortet sich gerade von selbst. Da ist er doch", meinte Remus und deutete auf Sirius der wutschnaubend durch die Halle eilte. "Gott, wer ist ihm jetzt schon wieder über den empfindlichen Stolz gelaufen?", fragte James mit misstrauischem Blick, als er seinen besten Freund sah. Ohne ein weiteres Wort, ließ er sich auf seinen Platz fallen und schaufelte sich Brötchen und Eier auf den Teller. "Guten Morgen, Mr. Black. Ja, mir geht es gut, danke der Nachfrage und wie steht es um ihr Seelenheil? Sie sehen ja doch ganz schön mitgenommen aus, aber wer kennt das nicht. Wir haben alle mal einen schlechten Tag", führte James ein Gespräch mit sich selbst, aber Sirius reagierte nicht. Penny streckte eine Hand über den Tisch und tätschelte seinen Arm. "Ist alles okay bei dir, Sirius? Du siehst blass aus", stellte sie besorgt fest. Er entzog ihr schweigend die Hand und widmete seine Aufmerksamkeit dem Essen. "Lass ihn. Er wird schon wieder", flüsterte Remus leise zu ihr. Daran zweifelte das Mädchen nicht, aber sie sorgte sich dennoch in diesem Moment. Ihre Sorge wandte sich jedoch schnell jemand anderem zu, als Lily in die Halle kam. Auch sie eilte, jedoch schleppend und betrübt. Schon von weitem sah Penelope die feuerrote Wange ihrer Freundin und hielt erschrocken die Luft an. Die anderen bemerkten ihre Reaktion und auch ihre Aufmerksamkeit wandte sich zu dem glühenden Teil von Lilys Gesicht. "Was ist passiert?", fragte James, der als erstes seine Sprache wieder gefunden hatte. Lily setzte sich schweigend neben Remus und schüttelte nur den Kopf. "Sieh mich an", bat Remus und drehte ihre Kopf vorsichtig, sodass er die Wange besser betrachten konnte. "Es ist nichts", flüsterte sie leise. "Lily, das sieht nicht gerade nach Nichts aus", meinte Penelope. Polly betrachtete die Wunde kritisch. "Das kommt von einer Hand, das ist ein Handabdruck", stellte sie fest und Lily schüttelte vehement den Kopf. "Nein, ist es nicht", log sie, "Ich bin gestolpert und gegen eine Wand geknallt. Es ist schon okay." "Polly hat Recht. Das ist definitiv ein Handabdruck", bestätigte James wütend. Wenn er denn Kerl erwischen würde, der seiner Lily so zugesetzt hat, würde er ihn in Stücke reißen. "Hier", sagte Apolline und reichte Lily einen Eisbeutel, den sie herbeigezaubert hatte. Ihre Wut über Lily war binnen weniger Sekunden verraucht gewesen. Stattdessen brodelte es jetzt in ihr, da jemand es gewagt hatte, ihrer Lily etwas anzutun. Träge lächelnd nahm ihre Freundin das Friedensangebot an und kühlte ihre Wange. Eva Lesley hatte sich Lilys Wange angenommen und sie innerhalb weniger Sekunden heilen lassen. Da sie Heilerin werden wollte, war so etwas eine Kleinigkeit für sie. Jetzt saßen die Gryffindors des fünften Jahrgangs zusammen mit den Hufflepuffs in Zaubereigeschichte und dösten vor sich hin. Selbst Lily und Remus fiel es heute schwer sich zu konzentrieren. Er sorgte sich, weil seine kleine Schwester erste Anzeichen einer magischen Erkältung zeigte. Sie war in Gedanken bei den Geschehnissen des Morgens. Black hatte recht gehabt - so unfassbar das auch klang. Aber sie hatte ihm unrecht getan, ihn mit Nathan King auf eine Stufe zu stellen. Sicherlich gab es die ein oder andere Parallele, denn auch Sirius war dafür bekannt, nicht gerade der Enthaltsamste zu sein und trotzdem musste man ihm zurechnen, dass seine Beziehungen mindestens eine Woche hielten, auch wenn er es bisher nie länger als zwei Monate mit einem Mädchen ausgehalten hatte. King dagegen hatte höchstens eine Beziehung von zwei Tagen. Lilys Grübeleien über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Jungs wurden jäh unterbrochen, als ein Zettel vor ihr landete. Fragend schaute sie sich um und sah gerade noch, wie Sirius sich wieder gelangweilt seiner Zeitschrift widmete. Verwirrt entfaltete sie das kleine Stück Papier, welches mit Sirius säuberlicher Handschrift beschrieben war. Das mit deiner Wange tut mir außerordentlich Leid. Ich habe überreagiert und du musstest es ausbaden. Das habe ich nicht gewollt. Natürlich hat mich verletzt, was du gesagt hast, aber ich war wütend auf King, nicht auf dich. Am liebsten würde ich ihm den Hals rumdrehen. Glaube mir eine rote Wange ist das, was er sich wünschen wird, wenn ich mit ihm fertig bin. Ich kann nur nochmals beteuern, dass es mir wirklich Leid tut und ich hoffe es tut nicht mehr weh. Es wird auch nie wieder vorkommen. Lily lächelte. Das er sich bei ihr entschuldigte, rechnete sie ihm hoch an, denn für sie war diese Sache kein großes Thema und einer Entschuldigung hätte es gar nicht bedurft, um sie gnädig zu stimmen. Sie hatte ihm schon verziehen. Da auf dem kleinen Zettel nach Blacks Ansprach kein Platzt mehr war, riss Lily ein Stück von ihrem Pergament ab. Es braucht dir nicht leid tun. Ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast. Außerdem muss ich zugeben, dass ich dir Unrecht getan habe. Natürlich bist du nicht so ein Widerling wie King. Du kannst ganz nett sein, wenn du willst. Eva hat mich wieder hinbekommen, es tut also nicht mehr weh und ich sehe auch nicht mehr so furchtbar aus. Ich muss dich aber bitten: mach nichts Dummes! Kind bekommt schon eine Abreibung. Schlagt ihn einfach nur im Quidditch. Er ist so stolz, dass ihm das mehr schaden wird als jeder Fluch. Sie knüllte es zusammen und warf es zu Black, der es geschickt auffing und sofort las. Er lachte lautlos, ehe er zurück schrieb und Lily die Post zusandte. Du siehst niemals furchtbar aus. So sehe ich das, aber ich ertrage auch jeden Tag James Lobreden auf dich und selbst ohne die, könnte ich niemals behaupten, du seiest hässlich. Wir vergessen also den Vorfall heute Morgen? Lass dir versichert sein, dass wir, besonders ich, King nicht einfach davonkommen lassen. Er hat doch keine Chance gegen uns. Wir sind das beste Team! Sie musste unterbewusst nicken, als sie die letzte Zeile las. Lächelnd schrieb Lily zurück. Was vergessen wir? War heute morgen etwas besonderes? Natürlich werdet ihr ihn schlagen und ich werde auf der Tribüne stehen und euch anfeuern und mit euch jubeln, sobald Alice den Schnatz gefangen und ihr haushoch gewonnen habt. Sirius zog erstaunt die Augenbrauen hoch, während er las und schrieb grinsend zurück. Lily Evans bei einem Quidditchspiel und das auch noch laut jubelnd? Wow, das ich das noch erleben darf! Wollen wir mal hoffen, dass das einer nicht in den falschen Hals bekommt. (Ich meine damit natürlich die verliebte Hohlbirne, die neben mir sitzt und die ich besten Freund nenne.) Lily konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. Früher war sie selten bei einem Spiel gewesen, nur in den ersten zwei Jahren, weil Apolline sie dazu genötigt hatte. Aber unter diesen neuen Umständen konnte selbst sie nicht verbergen, dass das Spiel interessant war. Was Potter anging - der würde schon verkraften, dass sie es nicht seinetwegen tat. Sie wollte gerade zurück schreiben, als das Klingelzeichen die Klasse aus dem Tiefschlaf weckte und alle eiligst ihre Sachen schnappten. Als sie herausgingen, legte Sirius ihr lässig den Arm um dich Schulter, was die anderen mit einem verwirrten und erstaunten Blick quittierten. "Was ist denn mit euch los?", fragte Remus. Sirius lachte. "Ja, was denn? Darf man nicht mal seine Freunde umarmen?", fragte er und drückte Lily an sich, die das ganze lachend ertrug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)