Wenn Träume war werden von YellowFriedChicken (Ich bin auf ewig dein) ================================================================================ Kapitel 2: Unser Spiegel ------------------------ Nach dem Abendesse wusste Severus nichts mit sich anzufangen, seine Brust schwemmte über vor Glück, endlich hatte er wieder Hoffnung mit Lily, doch ihm war ganz und gar nicht nach den düsteren Kerkern zu mute, weswegen er sich in einen leeren Klassenraum in einem der ab gelegeneren Gänge verschanzte. Als er sich umblickte, stellte er fest, dass er in diesem Raum noch nie zuvor gewesen war und anhand der Staubschichtauf den Tischen, musste er seit langer Zeit der erste sein, der diesen Raum betreten hatte. Sein Blick wanderte im Kreis und anhand der vielen Kommoden und Schränke in diesem Raum, musste er als notdürftige Abstellkammer dienen. In einer dunklen Ecke blieb sein Blick an einem großen Gegenstand hängen, der von einem vergilbten Leinentuch verdeckt wurde. Er ging auf ihn zu, zog das Tuch herunter und ein gigantischer Spiegel kam zum Vorschein. Der Junge mit dem kinnlangen schwarzen Haar keuchte leicht auf, als nicht einfach nur seine eigene Person von dem Spiegel reflektiert wurde, sondern er seinen sehnlichsten Wunsch sah. Dort stand er, mit dem schönsten Geschöpf auf Erden, Lily Evans, in seinen Armen. Sie lächelte ihm aus dem Spiegel entgegen und legte dabei ihren Kopf auf die Schulter seines Spiegelichs. Von diesem Anblick so verwirrt, musste er zunächst schlucken, um danach sich hilflos im Raum umzusehen und festzustellen, dass er völlig allein war. Wieder blickte er in den Spiegel und noch immer war sie dort in seinen Armen, fühlte sich wohl, als wäre dies der Platz, an den sie gehörte. Und wie sehnlichst er sich wünschte, dass seine Arme der Ort waren, an dem sie sich sicher fühlte. Severus wusste nicht wie lange er in den Spiegel geschaut hatte, bis er feststellte, dass er diesen Spiegel ihr zeigen musste. Hastig, nur für den fall der Fälle, dass irgendjemand in der kurzen Zeit seiner Abwesenheit irgendjemand anders diesen Raum ebenfalls entdecken würde, warf er das Tuch wieder über den Spiegel und lief danach in Richtung des Gryffindor-Turms. „Ich muss zu Lily! Lily Evans!“ „Tut mir leid Junge, ich sage es dir noch einmal, ohne Passwort kommst du hier nicht rein.“ „Lily? Bist du da drinnen? Hörst du mich? Wenn ja, dann komm raus! Die fette Dame lässt mich nicht rein!“ Er rief so laut er konnte, während sich die fette Dame empörte. „Also ehrlich! Wer ist hier fett? Jetzt kommst du erst recht nicht-“ Doch in diesem Moment schwang das Porträt zur Seite und Lily kam aus dem da hinter liegendem Loch. „Meine Güte Sev, was machst du denn hier? Da drinnen reden schon alle über dich.“ „Das ist mir egal. Komm schnell mit, ich muss dir unbedingt was zeigen!“ Sogleich hatte er das Mädchen am Handgelenk gepackt und zog sie hinter sich her. „Warte! Nicht! Weißt du wie spät es ist? Wir müssen eigentlich alle in unseren Gemeinschaftsräumen sein!“ „Du wirst es nicht bereuen“, erwiderte er darauf und zog sie weiter hinter sich her, bis sie endlich bei dem verlassenen Raum angekommen waren. Skeptisch schaute sich Lily um. „Und was ist nun das Tolle an dieser Rumpelkammer?“ „Wart es ab.“ Aufgeregt lief er in die Ecke, in der der Spiegel stand und riss wieder das Leinentuch herunter. „Komm, stell dich davor und sag mir was du siehst.“ Wie ihr befohlen, stellte sie sich vor den Spiegel und riss danach fasziniert die Augen auf. „Und was siehst du? Das Ding ist genial, oder?“ Ein breites Grinsen war über sein Gesicht gehuscht. Lilys Augen verharrten hingegen auf dem Spiegel, während Severus sich langsam neben sie stellte. „Wahnsinn, was ist das?“ „Ich glaube der Spiegel zeigt einem seinen sehnlichsten Wunsch. Ich habe ihn vorhin zufällig entdeckt.“ „Meinen sehnlichsten Wunsch?“, plötzlich verfärbten sich ihre Wangen leicht rosa. „Komm schon Lily, sag mir was du siehst.“ Sie schüttelte kurz ihren Kopf und entgegnete trocken: „Also jetzt sehe ich nur uns beide.“ Severus rollte mit den Augen. „Und davor?“ „Wie davor?“ „Ja, als ich noch nicht neben dir stand, was hast du da gesehen?“ Sie schwieg. „Lily?“ „Ich… also…. Sag du es zuerst.“ Wieder verdrehte er die Augen. „Du bist doch sonst nicht so.“ Sie schaute ihn nun von der Seite aus durchdringend an. „Bitte Severus.“ Er konnte, nun wo sie ganz alleine waren, nicht anders, als ich nachzugeben. Verlegen schaute er zu Boden. „Nun gut. Es ist aber ein bisschen peinlich.“ „Das ist okay Sev, außer mir hört es ja keiner.“ „Ich habe uns beide gesehen.“ Er presste die Worte so schnell hervor, dass er bezweifelte, dass sie ihn verstanden hatte. Ihre Augen leuchteten jedoch auf. „Uns zwei?“ „Ja, ich habe dich in meinen Armen gehalten. Okay jetzt bist du dran!“ Die Worte klangen barscher als er es beabsichtigt hatte. „Ich habe die Szene vorhin mit Potter gesehen.“ Ihre Stimme war nur ein Hauch, doch er hatte jedes einzelne Wort hervorragend verstanden. „Was?“ Es kam ihm so vor, als würde ein tonnenschwerer Stein sein schwaches Herz mit einem Schlag zertrümmern. „Warte Sev! Es ist jetzt nicht so wie du denkst, lass mich ausreden!“ Er hatte sich schon umgewandt und war dabei zur Tür zu eilen, während Lily noch den wehenden Saum seines Umhangs zu fassen bekam. „Es war die selbe Szene wie heute Nachmittag, aber es war nicht Potter der mich küssen wollte, sondern du.“ „Ist klar.“ Er versuchte sich loszumachen, doch ihre zierlichen Finger umklammerten den dunklen Stoff fest und unnachgiebig und gegen seinen Willen musste er so in ihr aufgewühltes Gesicht blicken. „Und ich habe mich nicht gewehrt Severus.“ Sein Kopf fiel zurück in seinen Nacken, er blickte zu der dunklen Decke herauf, während er leise anfing zu lachen. Er sprach mehr zu sich selbst, als zu ihr. „Du willst, dass ich dich küsse? Ich Schniefelus?“ „Hör auf Sev.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu, um ihn unvorhergesehen zu umarmen. Sie umklammerte fest seinen Rumpf und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. „Oh Lily.“ Er konnte nicht länger seinen Gefühlen stand halten, sondern schlang seine Arme ebenfalls um ihren Körper, drückte sie enger an sich und beugte danach seinen Kopf herunter, um den lieblichen Duft ihres flammenden Haares einzuatmen. Nach kurzer hob Lily ihren Kopf an, um Severus in seine schwarzen Augen blicken zu können. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war voller Zärtlichkeit, als sie folgende Worte aussprach: „Küss mich Severus.“ Nur allzu bereitwillig wollte er ihr gehorchen und so presste er seine blassen und geraden Lippen auf ihre zart rosafarbenen und vollen. Seit Jahren der tristen Betrübtheit und Einsamkeit blühte sein Körper zum ersten Mal voller Freude auf, endlich hielt er seine Lily in den Armen und küsste sie. Ihre Lippen verschmolzen geradezu miteinander, bewegten sich in vollkommenen Einklang, als hätten sie nie etwas anderes getan. Vorsichtig zupfte er an ihrer Unterlippe und fuhr danach mit seiner warmen Zunge darüber. Lilys Mund öffnete sich mit einem leisen Seufzer für ihn und er begann ein prickelndes Spiel mit ihrer Zunge. Severus Verstand war völlig benebelt und Lily musste es ähnlich gehen, da ihr immer wieder leise Seufzer entglitten. Nach einer für ihn viel zu kurzen Zeit löste Lily sich von ihm, ihr Atem ging schwer und ihre Stimme war heiser. „Ich muss jetzt gehen Sev. Die anderen fragen sich sicher schon wo ich bleibe.“ Erneut presste er seine Lippen auf ihre, als Zeichen seines Protestes. „Ach Severus.“, seufzte sie. „Ich will auch noch nicht, aber bevor noch jemand nach uns sucht.“ „Sollen sie doch.“ Er fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. Lily kicherte und dann nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände. „Morgen treffen wir uns wieder hier, okay?“ Er nickte energisch. „Okay.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Aber erst etwas später. Ich will sicher gehen, dass alle schlafen, bevor ich mich davonschleiche.“ „Gut“ Und ein letztes Mal trafen ihre Lippen aufeinander, bevor sie durch die Tür in den dunklen Gang verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)